Havelberg mit Mariendorf und umgekehrt - T

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Havelberg mit Mariendorf
und umgekehrt
Chronologische Aspekte
eines ökumenischen Weges
2000 - 2010
… zum 16. Oktober 2010...
Inhaltsübersicht
Einführung
Blatt 3
Messias-Aufführung 2001
Blatt 4
Gingko-Pflanzung 2003
Blatt 13
Elias-Aufführung 2005
Blatt 16
Messias-Aufführung 2009
Blatt 19
Schöpfungs-Aufführung 2010 Blatt 24
Nachwort
Blatt 28
HAVELBERG MIT MARIENDORF
und umgekehrt
Die musikalische Kooperation
- des Kantatenchores aus Havelberg unter der Leitung von
Gottfried Förster,
- der Kantorei der Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf unter der
Leitung von Friedrich-Wilhelm Schulze und
- des Chores der Gemeinde Maria Frieden in Berlin-Mariendorf
unter der Leitung von Michael Streckenbach
ist einerseits das Ergebnis gelebter Ökumene. Andererseits
wuchs die Ökumene geradeswegs im Verlauf dieser
Zusammenarbeit. Hinzu kam auch eine Verbindung über die
Grenzen von Bundesländern hinweg.
Es war im Oktober 2000, als der Countdown für die drei
genannten Chöre begann. Das Ziel: die Aufführung des
"Messias" am 7. Oktober 2001 im Dom zu Havelberg und am
14.Oktober in der Martin-Luther-Gedächtniskirche in BerlinMariendorf.
Die Vorarbeiten für dieses allererste der Projekte reichen aber
schon weit zurück: Während einer Fahrt des Kirchenchores
(2.7.1999) mit dem Berliner Historiker G. v. Glowczewski sind
harmonische Kontakte mit dem Havelberger Chor entstanden.
Diese Begegnungen hatten, so Michael Streckenbach, bald nach
dem Mauerfall einen Brückenschlag zur Folge, der nun, im
Jahre 2001, zur Aufführung des "Messias" führte.
Brückenschlag deshalb, weil hierbei Menschen unterschiedlicher
Konfessionen zueinander fanden und gemeinsam zum Gelingen
der Aufführung des Werkes "Der Messias" sangen.
**************************************************
2001 begannen die gemeinsamen Proben für zwei Aufführungen
(7.10.2001 in Havelberg und am 14.10.2001 in Mariendorf) des
„Messias“ von Händel.
*
Diese musikalische Kooperation ist in Mariendorf allerdings
nicht der einzige Projekt-Kontakt; zu nennen sind u.a. die
Bibelwoche oder die Gesprächs- und Vortragsreihen in der
vorösterlichen Bußzeit. In manchen Jahren gab es mit dem
Posaunenchor der evangelischen Nachbargemeinde auch „Musik
und Wort zum Advent“ oder ein „Klassik- und Swing“-Konzert in
der katholischen Kirche. Die gemeinsamen Absprachen zur
„Nacht der offenen Kirchen“ waren über Jahre ergebnisreich.
Auch der alljährliche „Weltgebetstag“ der Frauen (aller
Konfessionen) ist gut besucht.
Jedenfalls konnte man im Mai 2001 etwas über die Ökumene in
Mariendorf lesen: Im Mariendorfer Gemeindebrief erschien ein
Artikel über „Musikalische Ökumene“; es war der erste PresseArtikel zur „Messias“-Aufführung.
**************************************************
Zum Monat Mai 2001 konnte man im Informationsheft der
Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf lesen:
Musikalische Ökumene
Diesen Termin sollten Sie sich auf jeden Fall schon jetzt
vormerken: Sonntag, 14. Oktober 2001 um 16.00 Uhr in der
Martin - Luther - Gedächtnis - Kirche. An diesem Tag kommt in
unserer Kirche Georg Friedrich Händels "Messias" zur
Aufführung. Gemeinsam mit der großen Kantorei unserer
katholischen Nachbargemeinde Maria Frieden sowie dem
Domchor von Havelberg werden wir dieses schöne Werk zur
Aufführung bringen.
Schon jetzt finden unter der Leitung von Herrn Streckenbach
und F. W. Schulze gemeinsame Proben statt, die uns nicht nur
musikalisch, sondern im Laufe der Zeit auch persönlich näher
bringen. So haben uns auch einige Sängerinnen und Sänger der
Kantorei Maria Frieden zum Einführungsgottesdienst von Pf.
Köppen unterstützt. Kantor Streckenbach ist auch der
"künstlerische Leiter" unseres Posaunenchores und einige
Mitglieder unserer Gemeinde singen schon seit vielen Jahren in
der Kantorei Maria Frieden mit.
Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung, es hat lange genug
gedauert, bis hier vorhandene Kontakte intensiviert und auf
dieser musikalischen Ebene gemeinsam vorhandenes Potential
genutzt wird. Die gemeinsamen Proben, die auch oftmals an
Samstagen stattfinden, machen allen Beteiligten viel Spaß und
lassen uns auf die Aufführungen im Oktober freuen, ein Konzert
findet auch am 7. Oktober im Dom von Havelberg statt.
So werden sich auf diesem Wege der praktizierten Ökumene
sicherlich noch viele gemeinsame Dinge entwickeln, schön, dass
beide Kirchen in der Kaiserstraße davon betroffen sind.
Klaus Wirbel
(damaliger Vorsitzender des Gemeindekirchenrates)
*
In einer Havelberger Zeitung las man:
Chöre und Musiker übermittelten überzeugend
Oratoriums-Botschaft
Am frühen Sonntagabend hatte Havelberg und Umgebung das
musikalisch-künstlerische Großereignis des Jahres: Die
Aufführung von Georg Friedrich Händels Oratorium "Der
Messias". Anlass dafür war das zehnjährige Bestehen des
Havelberger Kantatenchores, der Rahmen das 6. Altmärkische
Musikfest und der Ort der Darbietung wieder einmal die alte
Bischofskirche der Havelstadt.
Mehrere hundert Zuhörer aus nah und fern folgten mit
gespannter Aufmerksamkeit dem musikalischen Geschehen
einer beeindruckenden Aufführung. Sie ließen sich von Händels
weichen, harmonischen Melodien und dem strahlenden Glanz
der Chöre verzaubern, bewunderten die Hingabe und
Begeisterung aller mitwirkenden Sänger und Musiker, die die
Botschaft des Oratoriums überzeugend übermittelten. Und
manch einer wurde an diesem Herbstabend wohl auch sehr
nachdenklich, als die Bass-Arie "Warum denn rasen die Heiden
und toben im Zorn, warum verblendet der Wahn ein jedes
Volk ..." im Dom erklang.
Kern des Händelschen "Messias" sind die Chöre. So hatte der
aus 130 Sängerinnen und Sängern bestehende Chor - er bot
auch optisch ein sehr schönes Bild vor dem Lettner - den
umfangreichsten Part des reichlich zweieinhalbstündigen
Konzerts zu bestreiten. Mit bewundernswerter Gesangskultur,
ausgeglichen in allen Stimmlagen, bot die aus dem Havelberger
Kantatenchor, dem Chor der Katholischen Gemeinde "Maria
Frieden" Berlin-Mariendorf und der Kantorei der evangelischen
Martin-Luther-Gedächtnis-Gemeinde gebildete
"Sängervereinigung" eine eindrucksvolle Leistung. Domkantor
Gottfried Förster, der die Gesamtleitung des Konzerts hatte, war
es gelungen, nach nur zwei Probentagen ein Gesangsensemble
zu formen, das am Sonntagabend wohl manchem
professionellen Chor hätte Paroli bieten können. Kraftvoll und
sicher erklangen die zahlreichen polyphonen Chöre, akzentuiert
und prägnant vom Domkantor geleitet. Ein Erlebnis, wie der
berühmte große Halleluja-Chor am Schluss des zweiten Teils
dargeboten wurde !
Gleichermaßen beteiligt am Gelingen der zutiefst
beeindruckenden Messias-Aufführung waren natürlich auch die
Gesangssolisten Bergith Sprenger (Sopran), Christiane BachRöhr (Alt), Reinhard Ginzel (Tenor) und Kai-Uwe Fahnert (Bass)
- alles erfahrene und bewährte Oratorien- und Konzertsänger sangen ihre Arien und orchesterbegleitenden Rezitate mit
starker Ausdruckskraft, emotionaler Anteilnahme und guter
Textverständlichkeit.
Berührend, lieblich und einschmeichelnd zum Beispiel das Duett
der Sopran- und Altstimmen "Er weidet seine Herde wie ein
Hirte" gegen Ende des ersten Teils, fast ein Ohrwurm die von
Reinhard Ginzel dargebotene Arie "Doch du ließest ihn im Grabe
nicht", und voller Intensität und Tiefe Bergith Sprenger mit der
Arie "Ich weiss, dass mein Erlöser lebet", die zum Innigsten
gehört, was Händel je geschrieben hat.
Bleibt noch ein Wort zum Orchester: Die Damen und Herren des
Philharmonischen Staatsorchesters Halle/Saale standen den
Sängern in keiner Weise mit ihrer Leistung nach und
musizierten mit Glanz und Zartheit - ganz im Sinne Händels,
der im Orchester die tonmalerische Begleitung des Oratoriums
sah. Gottfried Förster, mit der Akustik im Dom bestens vertraut,
war ihnen dabei ein feinfühliger, souveräner Dirigent. Dass
schließlich am Ende des Konzerts allen Mitwirkenden mit
minutenlangem Beifall und stehenden Ovationen gedankt
wurde, war an diesem Abend selbstverständlich.
Edgar Steiner
...beim Konzert im Havelberger Dom
Für die November-Ausgabe des Heftes "Deine Gemeinde, Maria
Frieden" (2001) hat ein Besucher des Berliner Konzerts seinen
Eindruck festgehalten:
Das Konzert (Nachlese)
Herausragend aus der vielseitigen Arbeit unseres
Kirchenchores, initiiert vom Domkantor aus Havelberg, "Der
Messias" von Georg Friedrich Händel, eine Herausforderung für
jeden großen und guten Chor. Der Chor von Maria Frieden, ein
weit über den Bezirk hinaus anerkannt leistungsstarker
Kirchenchor, war allein aber zu schwach, dieses gewaltige Werk
zur Aufführung zu bringen. Verstärkung mußte her. Neben dem
Kantatenchor Havelberg und dem Chor unserer evangelischen
Nachbargemeinde Martin Luther, baten auch einzelne
Sängerinnen und Sänger anderer Gemeinden mittun zu dürfen.
Ein ganzes Jahr harter Probenarbeit konnte beginnen. Die
Organisation aller Begleitumstände forderte von allen
Beteiligten eine hohes Maß an Bereitschaft und (auch
körperlichen) Einsatz.
Die Früchte dieser Arbeit durften wir, Sie und ich, und viele
erwartungsvolle Gäste von überall her, am Sonntag, den 14.
Oktober 2001, in der Martin-Luther-Kirche zu Berlin-Mariendorf
erleben. Schon beim Einlaß war unter allen Herbeistrebenden
eine gespannte und freudige Erwartung zu spüren. Nach
vorsichtigen Schätzungen fanden 800 Zuhörer in der Kirche
Platz. Ausverkauft !
Im Altarraum der Chor, 120 Sängerinnen und Sänger, das
Orchester und die Gesangssolisten. Ein wahrhaft imponierendes
Aufgebot. Der Pfarrer der Gemeinde begrüßte alle Anwesenden,
der Dirigent gab eine Einleitung zum Werk (Teil 1: Das Kommen
des Heilandes, Teil 2: Sein Leiden, Tod und Auferstehung, Teil
3: Die durch sein Opfer erlangte Erlösung).
Wie habe ich die Musik erlebt ? Wucht und Dramatik des
Werkes sind als persönliches Erleben schwer in Worte zu
fassen. Die Empfindungen gehen von Angerührtsein bis
Erschütterung, von Mitleiden über Triumph bis hin zu einem
gläubigen Vertrauen. "Würdig ist das Lamm, das da starb und
hat versöhnet uns mit Gott durch sein Blut." Trost und
Zuversicht erfüllen mich. "Ich weiß, daß mein Erlöser lebet und
daß Er erscheint am Jüngsten Tag auf dieser Erd."
Die glänzende Leistung des Chores erfuhr krönenden Glanz
durch die mit viel innerer Beteiligung vorgetragenen Arien und
Rezitative der Solisten. Dirigent und Orchester vollendeten in
führender Position die Aufführung für alle Zuhörer zu einer
schier unübertreffbaren. Die nachhaltig beeindruckende
Gesamtleistung aller Akteure läßt mich einzelne Namen mit
voller Absicht vergessen. Dank, Dank allen Mitwirkenden für
dieses einmalige, schöne und unvergeßliche Erlebnis.
Willi Kuhr
*
Der Artikel in der "Katholischen Kirchenzeitung Berlin":
Ökumenischer "Messias" in Mariendorf
Kirchenchor Maria Frieden, Kantorei Mariendorf und
Kantatenchor Havelberg sangen gemeinsam
Berlin/Havelberg ( gg.) - Das hatte der Berliner Ortsteil
Mariendorf schon lange nicht mehr erlebt: ein ökumenisches
Großereignis mit der Aufführung des bekannten Oratoriums
"Der Messias" von Georg-Friedrich Händel in der vollbesetzten
evangelischen Martin-Luther-Gedächtnis-Kirche.
Die rund 150 Sängerinnen und Sänger, die den Altarraum
füllten, hinter einem Orchester, dem Cembalo und den Solisten,
kamen aus drei verschiedenen Chören, der größte Teil aus dem
katholischen Kirchenchor Maria Frieden in Berlin-Mariendorf,
der unter der Leitung von Michael Streckenbach schon lange
Jahrzehnte als Laienchor weit über das Dekanat Tempelhof
hinaus eine gute Chorarbeit leistet, die evangelische Kantorei
Mariendorf und sicher eine Premiere - der Kantatenchor des
Domes zu Havelberg unter der Leitung von Domkantor
Gottfried Förster. Von dort kam die Idee zu diesem
Gemeinschaftskonzert, denn bei einem Chorausflug der
Mariendorfer in die kleine Domstadt an der Havel, entwickelten
die beiden Chorleiter Förster und Streckenbach phantasievoll
die Idee von einem Gemeinschaftskonzert. Nun war es endlich nach vielen intensiven Proben und sicher auch manchem Zittern
- gelungen, das große Händelwerk aufzuführen: am 7.Oktober
im Havelberger Dom, und eine Woche später in BerlinMariendorf. Die Mitwirkenden, Chor, Orchester und Solisten,
hatten nach der zweistündigen Anstrengung den Riesen-Beifall
aller Anwesenden verdient.
*
Im Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde
Mariendorf (Ausgabe November 2001) schrieb ein Sänger:
Drum Dank sei Dir, Gott !
Dieser Chor Nr. 45 aus dem dritten Teil des Oratorium Messias
von Georg Friedrich Händel (1685-1759) beinhaltet zuerst den
Dank an Gott, aber auch, nach Meinung des Verfassers, den
Dank an den Komponisten.
Natürlich kann, ohne Fügung des Herrn wohl schlecht möglich,
ein solches Werk geschaffen werden. Bevor Händel den Messias
schuf, war er am Ende, wirtschaftlich als auch gesundheitlich.
Aber wie es im Leben großer Künstler oft der Fall ist, genau in
dem Moment, wo sich ihre Karriere einem absoluten Tief
zuneigt, schöpft Händel die Kraft für das Außergewöhnliche. Als
er im Mai 1737 einen Schlaganfall erlitt, ging er nach Aachen
und unterzog sich einer Radikalkur. Nach seiner Gesundung
kehrte Händel nach England zurück. Hier nahm er Abschied von
der Oper, im kompositorischen Sinn, und widmetet sich dem
Oratorium. Das hieß, dass die Musik aussagekräftiger sein
musste, weil hierin eine Inszenierung fehlt.
Den Messias schuf Händel in rasender Eile. Als Thema wählte er
biblischen Text mit der Ankündigung, Geburt und Leben des
Messias. Überliefert ist, dass Händel die erste Note am
22.8.1741 schrieb und 24 Tage später die letzte.
Die Uraufführung am 13.3.1742 in Dublin begründete Händels
Weltruhm, insbesondere durch die im Werk enthaltenen
Momente der Chorpassagen. Für viele Kantoren und Chorleiter
sind es gerade diese Passagen, die den Anreiz bieten, das Werk
Messias mit den Chören einzustudieren und dann, wenn
möglich, in einem Sakralbau, also dem Ernst des Oratoriums
entsprechend, aufzuführen.
Diesem Reiz und der damit verbundenen Herausforderung
erlagen auch der Leiter des Kantatenchores Havelberg,
Gottfried Förster, der Leiter des Chores der katholischen
Gemeinde Maria Frieden, Michael Streckenbach, und nicht
zuletzt unser Friedrich-Wilhelm Schulze, Kantor der
evangelischen Gemeinde Berlin-Mariendorf. Die Initialzündung
für zwei gemeinsame Aufführungen kam aus Havelberg und
wurde von den Berlinern, trotz des zu erwartenden
Arbeitspensums, begeistert aufgenommen.
Im Januar 2001 begann der Countdown für die drei Chöre, das
Ziel, die Aufführungen am 7. Oktober im Dom zu Havelberg
(gleichzeitig Feier zum 10jährigen Bestehen des Kantatenchores
Havelberg) und am 14. Oktober 2001 in der Martin-LutherGedächtniskirche in Berlin-Mariendorf zu erreichen. Die
Vorarbeit wurde aber schon weit vorher geleistet und hatte
nach den Worten von Michael Streckenbach bereits unmittelbar
nach dem Mauerfall einen Brückenschlag zur Folge, der dieses
Projekt, den Messias, nun zur Aufführung im Jahre 2001
brachte. Brückenschlag deshalb, weil sich hier, durch die Macht
und Schönheit der Musik geleitet, Menschen unterschiedlicher
Konfession zueinander fanden und gemeinsam zum Wohle des
Messias sangen.
Über die Sorgen und Nöte, die die Leiter eines solch großen,
von Amateuren zu gestaltenden Projektes begleiten, wird nicht
berichtet, weil alle Bemühungen letztendlich in zwei
wundervolle Konzerte zusammenliefen, die den Zuhörerinnen
und Zuhörern vollen Genuss dieses Werkes von Georg-Friedrich
Händel verschafften. Beweis dafür waren die beiden
ausverkauften Gotteshäuser in Havelberg und in Berlin, sowie
der riesige Applaus nach Beendigung der Konzerte. Besser kann
Ökumene nicht gelebt werden.
Horst Thadewaldt
*
Der Messias - oder : Ein Traum wurde wahr !
Drum Dank sei Dir Gott ! Diese Überschrift drückt aus, was wir
alle empfinden: große Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir
gemeinsam mit der Kantorei Maria Frieden und dem
Kantatenchor Havelberg zwei beeindruckende Konzerte
durchführen konnten, am 07.10.2001 im Dom von Havelberg
und und am 14.10.2001 in der Martin- LutherGedächtniskirche mit nahezu übervollen Kirchen. Dankbarkeit
für die vielen gemeinsamen schönen Stunden mit unseren
Sangesbrüdern und -schwestern aus der katholischen
Nachbargemeinde.
Es waren die gemeinsamen Chorproben, die gemeinsamen
Busfahrten zur Generalprobe und zum Konzert nach Havelberg,
die anschließenden gemütlichen Treffen, die uns viel Freude
bereitet und uns näher gebracht haben. Ist es nicht tatsächlich
etwas Außergewöhnliches, auf einem Autobahnparkplatz kurz
vor der Weiterfahrt ein gemeinsames Lied zu singen? Oder ist
es nicht etwas Bedeutsames, vor jeder Fahrt gemeinsam eine
Andacht zu halten? Bewegend und zugleich beruhigend und
stärkend war auch der gemeinsame Gottesdienst in Havelberg
vor dem Konzert. Eine weitere Besonderheit muß erwähnt
werden, weil dies nicht alltäglich ist: Alle Konzerte wurden von
drei Kantoren getragen. Einmal dirigierte der Eine, die Anderen
sangen mit oder spielten Cembalo . Das ergab eine sehr
harmonische und fruchtbare Zusammenarbeit . Und dafür sei
den drei „Chefs", G. Förster, M. Streckenbach und F.W. Schulze,
ganz herzlichst gedankt. Weil hier drei Kantoreien so
harmonisch geleitet wurden, so zufrieden und freundschaftlich
miteinander dieses Werk geprobt und erarbeitet haben, wurden
diese Aufführungen letztendlich ein Erfolg.
Wir sangen dieses Werk Händels aus Überzeugung und mit Herz
und Seele, und unser Eindruck war, dass dieser Funke auch auf
unsere Zuhörer über gesprungen ist. Ein Mariendorfer
Gemeindeglied hat es so ausgedrückt: „Eigentlich reichen
meine Worte gar nicht aus, um das musikalische Geschenk vom
Sonntag zu würdigen. Unsagbare Freude und Dankbarkeit habe
ich mit heim genommen, viel Trost hat es mir gegeben.
Tausendmal Dank." Was ist nun der Traum, der mit diesem
Werk wahr wurde? Lange Jahre sind sich unsere Kantoreien
nicht begegnet. Erst jetzt ist dies möglich geworden und dann
so intensiv, dass wir nicht nur wunderschöne Erinnerungen
behalten werden, sondern auch hoffen, über die Musik weitere
ökumenische Fortschritte zu machen und auch weiterhin mit
und über die Musik unsere Kontakte halten zu können. Danke,
dass wir Ökumene praktizieren konnten, danke, dass wir
gemeinsam dieses Erlebnis des Messias erfahren durften.
Klaus Wirbel (für die Kantorei Mariendorf; Gemeindebriefartikel,
gekürzt vom Webmaster der Martin-Luther-Gedächtniskirche)
**************************************************
Am „Tag der Deutschen Einheit“ 2003 reisten die beiden
Mariendorfer Chöre zum Kantatenchor nach Havelberg. Die Zeit
war reif das im Jahr 2001 überreichte Gingko-Bäumchen nun im
Dom-Garten zu pflanzen. Neben einem interessanten
Tagesprogramm, das den Berlinern geboten wurde, besuchten
wir dann gemeinsam das eindrucksvolle Konzert der
Regensburger Domspatzen im Havelberger Dom; mit den
Regensburgern sangen wir am Abend sogar noch das
Deutschland-Lied. Zuvor war uns beim Einpflanzen des
Bäumchens klar geworden, dass wir den Gingko gegen Zwist
und Verdruss in Staat und Kirche als Symbol für Einheit
schätzen. Mit seinem zweigeteilten und doch einheitlichen Blatt
sollte der Gingko gerade an diesem 3. Oktober für das Ziel der
Einheit in der deutschen Politik und für die konfessionelle
Zusammenarbeit der Christen stehen - und in Havelberg
wachsen. Übrigens: Er steht heute noch im Domgarten und
gedeiht.
**************************************************
Diese Kooperation wurde auf einer anderen kleinen
Traditionslinie ebenfalls vertieft. Man traf sich in recht großer
Zahl (Mariendorf, Maria Frieden und Havelberg) am 9.1.2004 zu
Gottesdienst und anschließendem Eisbeinessen. Schon bei
diesem Treffen wurde das neue Projekt angedacht, mit dem
Ziel, es im darauf folgenden Jahr in die Wirklichkeit umgesetzt
zu haben: „Elias“. So geschah es.
*
Quelle: "Volksstimme. de" (Sachsen-Anhalt), 27.11.2005
In der Stadtkirche St. Laurentius, Havelberg :
Großartige Aufführung von "Elias "
Mit der großartigen Aufführung des Oratoriums "Elias" erfüllte
sich Domkantor Gottfried Förster am Sonnabend wenige Tage
nach seinem 60. Geburtstag seinen größten Traum. Der "Elias"
war der absolute Höhepunkt der Musikdarbietungen des Jahres
2005 in der Domstadt.
Havelberg. Den "Elias", das Meisterwerk des nur 38 Jahre alt
gewordenen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy, gab es
in Havelberg noch nicht. So ließen die 600 Zuhörer die
Geschichte um Leben und Wirken des alttestamentarischen
Propheten mit seiner Leidenschaft, seinem unendlichen
Vertrauen auf Gott und zum Schluss seiner Verzweiflung auf
sich wirken.
Mit Kraft, einer warmen Stimme und Zartheit bei lyrischen
Stellen in Gegensätzlichkeit zwischen seinem Wirken und der
späteren Resignation wurde Prof. Gotthold Schwarz aus Leipzig
dieser Aufgabe als Elias vollkommen gerecht. Sehr emotional
wirkte sein Duett mit dem Knaben, den er zur Ausschau zum
Meer schickte. Von der Kanzel antwortete Johannes Rhode aus
Halle mit seinem Knabensopran sehr zart, aber wunderschön
sauber und hoch. Solisten, Quartett und Doppelquartett sowie
Chorszenen waren wie aus einem Guss.
Wer glaubte, eine Steigerung sei nicht mehr möglich, sah sich
im zweiten Teil eines Besseren belehrt. Gleich zu Beginn glänzte
Barbara Kind mit ihrer hohen, klaren und ausdrucksstarken
Stimme in der großen Sopran–Arie "Höre, Israel". Förmlich
inspiriert von der musikalischen Schönheit setzte der Chor mit
seinem großen Chorpart "Fürchte dich nicht" die Spannung fort.
Das Engelsterzett erzeugte den bekannten kalten
Rückenschauer.
Die drei Chöre hatten sich in der harten Probenzeit der beiden
Chöre aus Berlin–Mariendorf und des Havelberger
Kantatenchores zu einer festen Chorgemeinschaft mit
homogenem und ausdrucksstarkem Chorklang
zusammengefügt. Bewundernswert, wie an manchen
Chorstellen die Höhe der Soprane glänzte, sich der Alt homogen
einfügte. Sorgenkind Tenor übertraf sich selbst und bildete an
Stellen, in denen mit den Frauen im Wechsel gesungen oder der
Chor leise Partien zu bestreiten hatte, eine schöne Einheit mit
dem Bass.
Einfühlsam begleitete das Bachorchester Leipzig. Sehr dezent
musizierten die Streicher bei Arienbegleitung. Der kräftige
Blech- und weiche Holzbläserklang untermalte besonders die
extrem gewaltigen Stellen bei der Darstellung der
Naturgewalten. Der starke Chor übertraf erwartungsgemäß das
Orchester. Voll Eindringlichkeit und musikalischer Schönheit
stellte die Chorvereinigung ihr ganzes Können bei der
Schilderung der Gottesbegegnung von Elias über Sturm,
Erdbeben, Feuer und stillem, leichten Sausen mit großen
dynamischen Gegensätzen unter Beweis.
Kennt man den Kantatenchor von Beginn an, kann man den
"Elias" als bedeutendste und größte Leistung einschätzen. Ein
unvergessliches und kaum zu übertreffendes Musikereignis!
Außerordentlicher Dank gebührt allen 200 Mitwirkenden unter
Einstudierung und Leitung von Friedrich–Wilhelm Schulze,
Michael Streckenbach und Domkantor Gottfried Förster.
Klaus - Joachim Lasch
*
Quelle: "Der Prignitzer - online. 21.11.2005
"Elias" im Havelberger Dom
Zahlreiche Prignitzer als Solisten oder Chorsänger beteiligt
Havelberg • Musikalischen Hochgenuss erlebten etwa 500
Zuschauer am Sonnabend in der Havelberger St.LaurentiusKirche. Unter Leitung von Domkantor Gottfried Förster wurde
das Elias-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy
dargeboten.
Drei Chöre mit insgesamt 150 Sängern, das Bachorchester
Leipzig sowie acht Solisten – unter anderem Tilmann Kuhn
(Bass) aus Perleberg, Dorothea Miseler (Sopran) aus Pritzwalk
und Michael Schulze (Tenor) aus Kyritz – brachten das in den
Jahren 1846 und 1847 entstandene oratorische Werk zur
Aufführung.
Zur Verstärkung für das gewaltige Sangeswerk hatte sich der
gastgebende Kantatenchor aus Havelberg, der von Gottfried
Förster geleitet wird, mit zwei Chören aus Berlin-Mariendorf
vereint – der Kantorei der evangelischen Martin-LutherGedächtnis-Gemeinde sowie dem Chor der katholischen
Pfarrgemeinde "Maria Frieden".
Im Havelberger Kantatenchor sind auch etliche Sänger aus
vielen Orten der Prignitz integriert. Mit der Aufführung, die
bereits lange in seinem Kopf vor schwebte, bereitete sich der
Domkantor sicherlich noch nachträglich ein tolles
Geburtstagsgeschenk: Am Montag zuvor war er 60 Jahre alt
geworden.
Der "Elias" ist eins von drei Oratorien des großen Komponisten.
Sein erstes Oratorium "Paulus" wurde 1836 in Düsseldorf mit
glänzendem Erfolg uraufgeführt, so dass er Pläne für ein
weiteres Werk fasste.
1837 wurde das Grundkonzept für den "Elias" erarbeitet, einen
biblischen Propheten. Allerdings geriet der Textschreiber mit
seiner Aufgabe in Verzug, so dass diesen Part Pfarrer Julius
Schubrig übernehmen musste – er hatte allerdings andere
Ansichten als der Komponist. So konnte das Werk erst am
26.August 1846 in England uraufgeführt werden, beim
Musikfest in Birmingham.
Es hatte unbeschreiblichen Erfolg. Anschließend wurde das
Werk vom Komponisten nochmals überarbeitet. MendelssohnBartholdys drittes Oratorium, der "Christus", blieb leider
unvollendet.
Ingo Freihorst
**************************************************
Weitere gemeinsame Aufführungen des „Messias“ der drei
Chöre gab es dann am 26. September 2009 in der Tempelhofer
Glaubenskirche und am 3. Oktober 2009 in Havelberg.
Ada Belidis ist für eine andere Sopranistin eingesprungen.
Mit Chören aus Havelberg und Berlin, Solisten und dem
Leipziger Bachorchester
Händels "Messias" erklingt am 3. Oktober im Dom
Von Klaus-Joachim Lasch
Havelberg. Im Jahr 2009 war vom Havelberger Kantatenchor
bisher nichts zu hören. Nun ist es so weit : Am Sonnabend,
dem 3. Oktober, wird das gewaltige musikalische Werk " Der
Messias " von Georg Friedrich Händel im Havelberger Dom
aufgeführt. Beginn ist um 16. 30 Uhr. Vor acht Jahren, am 7.
Oktober 2001, führten der Havelberger Kantatenchor, die Chöre
der katholischen Gemeinde " Maria Frieden " und der Chor der
Martin-Luther-Gedächtnisgemeinde Berlin, Solisten und das
Bachorchester Leipzig den " Messias " erstmalig in Havelberg
auf, kurz danach in Berlin.
Nach anstrengender Probenzeit für alle drei Chöre wurde das
Werk in diesem Jahr erneut einstudiert und bereits am
vergangenen Sonnabend in Berlin aufgeführt. Eine völlig
ausverkaufte Kirche mit viel Beifall am Schluss zeugte von einer
erstklassigen Darbietung. Die Leitung hatte Michael
Streckenbach. Der Havelberger Domkantor Gottfried Förster,
der das Werk an diesem Sonnabend leitet, schätzte ein, dass
das Niveau der Aufführung von 2001 wieder erreicht wurde.
Erneut musiziert das Leipziger Bachorchester im Dom. Alle
Solisten sind den Havelbergern bekannt. Sie sangen 2007 in
gleicher Besetzung das Weihnachtsoratorium.
Händel ( 1685 bis 1759 ) wurde in Halle geboren, verbrachte
aber die längste Zeit seines Lebens in London, begeistert vom
dortigen Theaterleben. 40 Opern, daneben 21 Oratorien und
viel Vokalmusik entstanden dort. 1742 erlebte er mit seinem "
Messias " einen triumphalen Erfolg bei der Uraufführung mit
400 Sängern.
In Havelberg werden es etwa 130 Sänger sein, der Text wird
auf deutsch gesungen. In dem dreiteiligen Werk wird die Geburt
Christi angedeutet, verkündet sollte sie in alle Welt werden :
Der Heiland ist da. Eng mit dem Bibeltext verknüpft, wird über
Leben, Wirken, Verfolgung, Verurteilung und Hinrichtung
berichtet. Während die Solisten die Handlung vorantreiben, sind
es die herrlichen Chöre, die dem Werk seine Einmaligkeit
verleihen und das Volk verkörpern.
Musikfreunde werden besonders auf die großen Chöre gespannt
sein, dazu zählt der weltbekannte " Halleluja " - Chor, eine froh
gestimmte Lobpreisung Gottes am Ende des zweiten Teils. Der
dritte Teil beinhaltet mit wunderschöner lyrischer Musik die
Auferstehung des Heilands mit der Hoffnung auf eigene
Auferstehung. Die Chöre " Würdig ist das Lamm, das da starb "
bis zur mächtigen beeindruckenden Fuge " Amen " bilden den
Schluss.
Die Berliner und Havelberger Sänger freuen sich auf die große
Aufführung im herrlichen Dom.
(05. Oktober 2009)
"Der Messias" erklingt im Havelberger Dom (3.10.2009)
Nicht geplanter Szenenapplaus schon bei der Generalprobe /
Chöre sorgen für tolles Klangerlebnis
Von Klaus-Joachim Lasch
Händels 250. Todesjahr nahm Domkantor Gottfried Förster zum
Anlass, das bedeutendste Oratorium von Händel ( 1685-1759 )
erneut aufzuführen. Dazu arbeitete er wie bei der ersten
Aufführung am 7. Oktober 2001 eng mit den Berliner Chören
der Kantorei Mariendorf und dem Chor der Kirchengemeinde
"Maria Frieden" zusammen.
Havelberg. Viele Veränderungen in den drei Chören machten
fast eine Neueinstudierung notwendig. Mit einer großartigen
Leistung aller Beteiligten wurden all die Mühen – die Anfahrt zu
den Proben, die Zeitopfer und die Kosten – belohnt !
Das Werk beschreibt in drei Teilen die christliche
Heilsgeschichte von alttestamentarischen Prophezeiungen über
Leben und Sterben Jesu Christi bis zur Auferstehung. Bis heute
zählt " Der Messias " zu den populärsten Beispielen geistlicher
Musik des christlichen Abendlandes.
Alle vier Solisten, Christiane Bach-Röhr (Alt), Hanna
Herfurthner (Sopran), Sebastian Lipp (Tenor) und Volker
Schwarz (Bass), sind den Havelbergern durch das
Weihnachtsoratorium von Bach vor zwei Jahren bekannt. Frau
Bach-Röhr war von allen am meisten in Havelberg, fast schon
als Havelbergerin anzusprechen. Ihre einfühlsame und
ausdrucksstarke Altstimme erfreute wieder. Überrascht und
begeistert waren die Zuhörer von Hanna Herfurthner, der
Berliner Studentin im letzten Semester. Sie hat in den
zurückliegenden zwei Jahren an Kraft und Stärke sowie mit
ihrer glockenreinen Stimme an Ausdruckskraft in den hohen
Lagen gewonnen. Bei der Generalprobe am Mittag erhielt sie
von den knapp 150 Sängern aller drei Chöre nicht geplanten
Szenenapplaus, so dass Gottfried Förster mit dem nächsten
Einsatz warten musste. Leichtigkeit bei seinen Rezitativen und
Arien zeichneten erneut den Tenor Sebastian Lipp aus. Volker
Schwarz hatte sein ganzes Können und die Kraft seiner Stimme
unter Beweis gestellt bei dem berühmten Duo des Bassisten
mit dem Solotrompeter Jürgen Hartmann vom Leipziger
Bachorchester "Die Tromba erschallt und die Toten 'erstehn".
Kernstück und Glanzpunkt des Oratoriums sind die Chorsätze.
Man merkte den Sängern ihre Freude am Gesang, am
gemeinsamen Musizieren von Chorliteratur mit Weltbedeutung
an.
Vom Sopran ging wieder die Führungsstimme aus, sichere
Höhen und absolute Beherrschung der anspruchsvollen
Koloraturen. Da standen die anderen Stimmen nicht nach, denn
Koloraturen bringen die anderen Stimmlagen auch. Der Bass
als Fundament zeichnete sich durch Pracht und Kraft aus. Alt
und Tenor fügten sich wunderbar in die Chorstellen ein, ließen
sich gut vom Dirigenten führen. Welcher Chor soll benannt
werden ? Es klang einer so überzeugend wie der andere.Vom
ersten Teil müssen "Denn die Herrlichkeit Gottes", "Und er wird
reinigen", "Denn es ist uns ein Kind geboren" genannt werden.
Beim zweiten Teil wartete trotz vieler musikalischer
Schönheiten alles auf den Halleluja-Chor, der mit seinem
volkstümlichen Charakter von den USA bis nach Australien
bekannt und beliebt ist. Der dritte und letzte Teil, der sich auf
Ideen der Auferstehung und Erlösung stützt, ist lyrischer, aber
auch voll gegensätzlicher Dramatik. "Ich weiß, dass mein
Erlöser lebt" ist noch einmal eine Solopartie der Sopranistin und
drängt auf den Schluss zu. Mit "Würdig ist das Lamm" und der
langen Fuge "Amen" klingt eindrucksvoll das Werk aus und
macht ergriffen. Wunderbar zart und passend hatte das
Leipziger Bachorchester die sehr unterschiedlichen Teile
begleitet. Dank gebührt allen Mitwirkenden, besonders den
Chorleitern Gottfried Förster, Michael Streckenbach und
Friedrich-Wilhelm Schulze.
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Und die Zusammenarbeit geht weiter. Die drei Chöre haben sich
für den Herbst 2010 die Aufführung der „Schöpfung“ von
Haydn vorgenommen, und seit Jahresbeginn zügig einige
gemeinsame Proben durchgeführt. Die Aufführungen wurden
für den 9. Oktober um 16.00 Uhr in der Glaubenskirche in
Berlin-Tempelhof und den 16. Oktober um 16.30 Uhr in der
Stadtkirche von Havelberg angekündigt.
Eva Kirchner vertrat Barbara Kind.
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Während diese Zeilen ihre Endfassung erhalten, schauen wir
mit großer Zufriedenheit und einem innigen Gefühl des Jubels
auf die Berliner „Schöpfungs“-Aufführung zurück. Wir alle
freuen uns nun auf das Havelberger Konzert.
Jeder Applaus, der an unsere Chöre gerichtet war, gilt in
größerem Maß unseren drei Chorleitern.
Wir sind froh und dankbar, dabei gewesen zu sein - und werden
es auch noch bleiben. Man mag es bedauern, dass sich in
anderen grundsätzlichen Bereichen der Ökumene, zum Beispiel
zur Frage des gemeinsamen Abendmahls, noch so viele Hürden
auftun, die noch überwunden werden müssen: Aber wir
meinen, was sich hier an ökumenischer Zusammenarbeit zeigt,
ist sehr beachtenswert. Wir können uns glücklich schätzen.
Gebe Gott uns die Kraft, den Mut und die Möglichkeit, diesen
Weg weiter zu gehen.
(Generalprobe in Berlin-Mariendorf 2001)
Quellen:
1.) CD-Beilage der „Messias“-Aufnahme, Berlin 2001
2.) "Mariendorfer Gemeindebrief ", Juli-August 2010
(hrsg. vom Gemeindekirchenrat in der Gemeinde der
Martin-Luther-Gedächtnis-Kirche, Berlin-Mariendorf)
3.) Internetseite:
www.oekumene-mariendorf.de.vu
(Archiv-Bestandteil der Homepage der Gemeinde
Maria Frieden, Berlin-Mariendorf)
4.) Chor-Archiv Maria Frieden: Edeltraud Bender
5.) Fotos:
Dominik Hermanns, Alfons Knak-Hermanns;
ein unbekannter Ursprung
6.) diverse Printmedien und Internetberichte
(siehe Angaben im Text)
Havelberg mit Mariendorf
und umgekehrt
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Chronologische Aspekte
eines ökumenischen Weges
2000 - 2010
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Idee und Realisation:
Klaus Wirbel und Alfons Knak-Hermanns
… zum 16. Oktober 2010...
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