Günter Grass – Chronik

Werbung
05.08.2010
Günter Grass – Chronik
1927
16. Oktober: Geburt in Danzig im Vorort Langfuhr als Sohn eines
Kolonialwarenhändlers
1933
Besuch der Volksschule in Danzig
1937
Besuch des Gymnasiums Conradinum
1944
Luftwaffenhelfer und Einsatz als Panzerschütze; im Herbst 1944
Mitglied der SS-Panzerdivision "Frundsberg"
1945
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in amerikanischer
Gefangenschaft
1946
Landarbeiter und Arbeiter in einem Kalibergwerk bei Hildesheim
1947-1948
Steinmetzlehre in Düsseldorf
1948-1952
Grafik- und Bildhauereistudium an der Kunstakademie Düsseldorf
bei Joseph "Sepp" Mages (1895-1977) und Otto Pankok (1893-1966)
1951/1952
Reisen nach Italien und Frankreich
1953-1956
Bildhauerei-Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin
bei Karl Hartung (1908-1967)
1954
Heirat mit der Schweizer Tänzerin Anna Schwarz
1955
Teilnahme am Lyrikwettbewerb des Süddeutschen Rundfunks,
Günter Grass erhält den dritten Preis für sein Gedicht "Lilien aus
Schlaf"; erste Lesung vor der "Gruppe 47" in Berlin; Veröffentlichung
von Gedichten und der Erzählung "Meine grüne Wiese" in der Zeitschrift
"Akzente"
1956
Erster Lyrikband "Die Vorzüge der Windhühner"; Umzug nach Paris;
erste Ausstellung von Plastiken und Grafiken in Stuttgart
1957
Uraufführung des Stückes "Hochwasser" an der Frankfurter
Studentenbühne und des Balletts "Stoffreste" an den Städtischen
Bühnen Essen; Geburt der Zwillinge Franz und Raoul
1958
Uraufführung des Theaterstückes "Onkel, Onkel" in Köln; Preis der
Gruppe 47 für eine Lesung aus dem Manuskript "Die Blechtrommel";
Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen
Industrie; erste Reise nach Polen
2
1959
Der Roman "Die Blechtrommel" erscheint im Luchterhand Verlag und
begründet den Weltruhm von Günter Grass; Uraufführung der
Theaterstücke "Noch zehn Minuten bis Buffalo" am Schauspielhaus
Bochum und "Beritten hin und zurück" an den Städtischen Bühnen
Frankfurt am Main; der Günter Grass von der Jury zuerkannte Bremer
Literaturpreis für das Jahr 1960 wird ihm durch den Einspruch des
Bremer Senats nicht verliehen
1960
Lyrikband "Gleisdreieck"; Übersiedlung nach Berlin
1961
Novelle "Katz und Maus"; Uraufführung des Theaterstückes "Die bösen
Köche" in Berlin; Bekanntschaft mit Willy Brandt und Unterstützung
seiner Kanzlerkandidatur; Geburt der Tochter Laura; Offener Brief an
die Schriftstellerin Anna Seghers am Tag nach dem Bau der Berliner
Mauer
1962
Französischer Literaturpreis "Le meilleur livre étranger" für "Die
Blechtrommel"
1963
Roman "Hundejahre" (später mit der "Blechtrommel" und "Katz und
Maus" zur Danziger Trilogie zusammengefasst); Aufnahme in die
Berliner Akademie der Künste
1964
Uraufführung des Theaterstückes "Goldmäulchen" im Münchner
Werkraumtheater; erste Reise in die USA
1965
Georg-Büchner-Preis; mit Uwe Johnson Reise in die USA; Ehrendoktor
des Kenyon College; Geburt des Sohnes Bruno Thaddäus; Teilnahme
am Bundestagswahlkampf der SPD
1966
Uraufführung des Theaterstückes "Die Plebejer proben den Aufstand"
im Berliner Schillertheater; Verfilmung der Novelle "Katz und Maus";
Teilnehmer an der Tagung der Gruppe 47 in Princeton, USA; Reisen in
die ČSSR und Ungarn
1967
Lyrikband "Ausgefragt"; Wahlkampf in Schleswig-Holstein und Berlin
1968
Rede auf dem SPD-Parteitag in Nürnberg; Berliner Fontane-Preis;
"Briefe über die Grenze", ein Dialog zwischen dem tschechischen
Schriftsteller Pavel Kohout (geb. 1928) und Grass über den Prager
Frühling
1969
Roman "Örtlich betäubt"; Uraufführung des Theaterstückes "Davor";
Gründung der Sozialdemokratischen Wählerinitiative; Wahlkampf für
Willy Brandt und die SPD; Theodor-Heuss-Preis
1970
Teilnehmer von Willy Brandts Polenreise zur Unterzeichnung des
Deutsch-Polnischen Vertrages
1971
"Gesammelte Gedichte"
3
1972
Erzählung "Aus dem Tagebuch einer Schnecke"; Bundestagswahlkampf für die SPD; Zweitwohnsitz in Wewelsfleth, SchleswigHolstein
1973
Reise mit Willy Brandt nach Israel
1974
Austritt aus der katholischen Kirche
1975
Erste Reise nach Indien
1976
Gründung der Zeitschrift L'76 mit Heinrich Böll und Carola Stern;
Bundestagswahlkampf; Ehrendoktor der Harvard University, USA
1977
Roman "Der Butt"; Letterario Internazionale Mondello, Palermo
1978
Stiftung des Alfred-Döblin-Preises; Scheidung von der ersten Ehefrau
Anna; Premio Letterario Viareggio; Reisen nach Fernost
1979
Erzählung "Das Treffen in Telgte"; Verfilmung der "Blechtrommel" durch
Volker Schlöndorff (Auszeichnungen: Oscar, Goldene Palme von
Cannes, Bundesfilmpreis); Heirat mit der Organistin Ute Grunert
1980
Roman "Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus"; Gründung des
Verlages L'80; die Zeitschrift L'76 wird in L'80 umbenannt
1981
Reise nach Gdansk;
1982
"Zeichnen und Schreiben I"; Eintritt in die SPD; Feltrinelli-Preis für
erzählende Prosa;
1983
Präsident der Berliner Akademie der Künste (bis 1986)
1984
"Zeichnen und Schreiben II"; Umzug von Wewelsfleth nach Hamburg
1985
Schenkung des Hauses in Wewelsfleth an das Land Berlin, seitdem
dient es als "Alfred-Döblin-Haus" für Arbeitsaufenthalte von
Schriftstellern
1986
Roman "Die Rättin"; Umzug nach Behlendorf bei Lübeck
1986-1987
Aufenthalt in der indischen Großstadt Calcutta
1987
Zehnbändige Werkausgabe des Luchterhand Verlages
1988
"Zunge zeigen. Ein Tagebuch in Zeichnungen, Prosa und einem
Gedicht" (über den Indienaufenthalt); "Calcutta – Zeichnungen"
1989
"Skizzenbuch" ; Austritt aus der Berliner Akademie der Künste wegen
der Kontroverse über die Solidaritätsbekundung mit Salman Rushdie;
Rede vor dem Club of Rome
4
1990
"Totes Holz", Texte zum Waldsterben; Frankfurter Poetik-Vorlesung;
Ehrendoktor der Universität Poznań; in der Diskussion um die
Wiedervereinigung plädiert Grass für eine Konföderation beider
deutscher Staaten
1992
Erzählung "Unkenrufe"; Stiftung des Daniel-Chodowiecki-Preises;
Austritt aus der SPD wegen der Kontroverse um die Asyl-Politik
1993
"Novemberland" (13 Sonette); "Da sagte der Butt. Lyrik und Prosa", mit
dem Percussionisten Günter "Baby" Sommer; "Premio Hidalgo", Preis
der spanischen Sinti und Roma; Ehrenbürger von Gdańsk; Ehrendoktor
der Universität Gdańsk; Wechsel zum Steidl Verlag
1994
Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste;
Medaille der Universidad Complutense, Madrid; Karel-Čapek-Preis,
Prag
1995
Roman "Ein weites Feld", der eine heftige Kontroverse in den
Feuilletons auslöst; Hermann-Kesten-Medaille; Hans-Fallada-Preis;
Einrichtung eines Sekretariats in Lübeck
1996
Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck
1997
"Fundsachen für Nichtleser", Gedichte und Aquarelle; Gründung der
"Stiftung zugunsten des Romavolkes", der Verleiherin des Otto-PankokPreises; Verfilmung des Romans "Die Rättin"; Laudatio auf den
türkischen Schriftsteller Yaşar Kemal, Friedenspreisträger des
Deutschen Buchhandels, in der Frankfurter Paulskirche; Werkausgabe
in 16 Bänden und 23 CDs (Blechtrommel) des Steidl Verlages
1998
Wiedereintritt in die Berliner Akademie der Künste; Wahlkampf für die
SPD
1999
"Mein Jahrhundert"; Literaturnobelpreis; "Fortsetzung folgt ...", Rede vor
der Schwedischen Akademie in Stockholm
2000
Gründung der Wolfgang-Koeppen-Stiftung mit Peter Rühmkorf;
Gründung der Günter-Grass-Stiftung in Bremen
2002
Novelle "Im Krebsgang" über den Untergang der "Wilhelm Gustloff";
Eröfffnung des Günter-Grass-Hauses in Lübeck
2003
"Letzte Tänze", Gedichte und Zeichnungen; Ehrendoktor der Universität
Lübeck
2004
"Lyrische Beute", Gedichte und Zeichnungen aus fünfzig Jahren; "Der
Schatten", Hans Christian Andersens Märchen - gesehen von Günter
Grass
5
2005
"Wir leben im Ei", Geschichten aus fünf Jahrzehnten; Verfilmung des
Romans "Unkenrufe" durch Robert Gliński: Bundestagswahlkampf;
Ehrendoktor der Freien Universität Berlin
2006
Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel"; Eingeständnis seiner
Mitgliedschaft in der Waffen-SS als Siebzehnjähriger mit
anschließender heftiger Medien-Debatte; "Dummer August", Gedichte
und Lithografien
2007
Ernst-Toller-Preis; Reise nach New York, Zusammentreffen mit dem usamerikanischen Schriftsteller Norman Mailer
2008
"Die Box. Dunkelkammergeschichten", Prosa
2009
"Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990"
2010
Roman "Grimms Wörter"
Herunterladen