Immunologie in Deutschland 2005 Deutsche Gesellschaft für Immunologie www.immunologie.de I n h a l t 30 Jahre Gesellschaft für Immunologie 4 Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 7 Sekretäre der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 8 Geschichte und Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 9 Avery-Landsteiner-Preisträger 14 Georges-Köhler-Preis 15 Ehrenmitglieder 16 Immunologische Forschung in Deutschland 18 Die immunologische Landschaft im Jahr 2005 - eine Kurzbeschreibung der immunologischen Institutionen unserer Mitglieder in Deutschland 28 Arbeitskreise der Gesellschaft 70 Anhang 1. Vorstand und Beirat der DGfI 2005/2006 79 2. Avery-Landsteiner-Preis 80 3. Georges-Köhler-Preis 82 4. Hans-Hench-Preis für Klinische Immunologie 82 5. Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis 83 6. Otto-Westphal-Promotionspreis 83 7. Robert-Koch Postdoktoranden Preis 84 8. Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 85 9. Leukozytenkultur-Konferenzen 86 10. Frühjahrstagungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 86 11. Internationale Beziehungen 87 3 Immunologie in Deutschland 2005 Prof. Reinhold E. Schmidt, Präsident der DGfI ie Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) legt nunmehr acht Jahre nach ihrer Festschrift zum 30-jährigen Geburtstag erneut einen aktualisierten Statusbericht vor. Anlaß ist die erstmalige Durchführung eines Tages der Immunologie, der zum 29. April 2005 für ganz Europa von der European Federation of Immunological Societies (EFIS) ausgerufen wurde. Mit diesem Tag möchte die DGfI die Aufmerksamkeit auf die Immunologie als Forschungsdisziplin lenken und einer breiten Öffentlichkeit deutlich machen, welche große Bedeutung die Immunologie für die Gesundheit, aber auch zahlreiche Krankheitsprozesse des Menschen hat. Auf immunologischen Entdeckungen beruhen zahlreiche neue Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie. In der gesamten Republik soll eine öffentliche Kampagne durchgeführt werden, die Entscheidungsträgern aus Wissenschaft und Politik sowie der interessierten Öffentlichkeit die Immunologie nahebringt. D ie Deutsche Gesellschaft für Immunologie ist inzwischen 38 Jahre alt geworden. Das Geburtsjahr wird meistens mit 1967 angegeben, da in diesem Jahr die Gründung beschlossen wurde. Die formale Eintragung als e.V. in das Vereinsregister Marburg erfolgte aber erst 1968 unter dem Namen „Gesellschaft für Immunologie“. Unter diesem neutralen Namen ohne Betonung der Nationalität sollten deutschsprachige Immunologen zusammengeführt und Ausgrenzungen vermieden werden. So waren von Anfang an zahlreiche Kollegen aus Österreich und der Schweiz Mitglieder in der Gesellschaft, mit denen auch häufig gemeinsame Tagungen abgehalten wurden. Seit ihrer Gründung ist die Gesellschaft stetig gewachsen, nicht nur im Hinblick auf die Anzahl der Mitglieder, sondern auch in ihren Aktivitäten und ihrer Bedeutung im wissenschaftlichen Leben der Bundesrepublik. Ein wichtiges Ereignis der D 4 letzten Jahre war sicher die Wiedervereinigung, die auch die Immunologen von Ost und West zusammenführte. Die daraus resultierende Umbenennung der „Gesellschaft für Immunologie“ in „Deutsche Gesellschaft für Immunologie“ wurde auch von den Immunologen in Österreich und der Schweiz unterstützt, die längst eigene nationale Gesellschaften gegründet hatten. ie DGfI ist inzwischen weiter dynamisch gewachsen und umfaßt heute mehr als 1.700 Mitglieder. Die 14 verschiedenen Arbeitskreise, in denen sich Kollegen der einzelnen immunologischen Fachrichtungen zu intensivem wissenschaftlichen Austausch treffen, spielen in der differenzierten Berücksichtigung der Interessen der Mitglieder und gleichzeitig in dem Zusammenhalt der Gesellschaft eine große Rolle. Zunehmend werden die Herbsttagungen auch unter Einbeziehung benachbarter nationaler europäischer Immunologiegesellschaften durchgeführt. Für das Jahr 2006 ist erstmals eine Pan-Europäische Tagung aller nationalen Gesellschaften für Immunologie unter dem Dach der EFIS in Paris geplant (www.eci-paris2006.com). Hier werden dienationalen Tagungen aufgegeben, um eine gemeinsame umfassende europäische Tagung durchzuführen. Dies entspricht auch den zunehmend wichtigeren europäischen Forschungsstrukturen. D ie letzten vier Jahrzehnte haben uns einen enormen Wissenszuwachs beschert. Wir kennen zwar das Immunsystem heute in groben Zügen, aber die große Herausforderung liegt, wie so häufig, im genaueren Verständnis der Zusammenhänge. Nur dann werden wir klinisch immunologische Probleme mit Erfolg angehen können. Hierzu gehören Autoimmunerkrankungen wie z. B. die Volkskrankheiten Rheuma und Diabetes, die stetig zunehmenden allergischen Erkran- D kungen, die Abstoßung von Organtransplantaten, die in den Anfängen schon hoffnungsvolle Bekämpfung von Krebs durch die körpereigene Abwehr. Die mit genetischen Methoden immer schnellere Aufklärung von primären Immundefekten hat erheblich zum Verständnis des Immunsystems beigetragen und zu den ersten Erfolgen der Gentherapie geführt. Aber auch auf dem Gebiet, auf dem die Immunologie ihre größten Erfolge erzielen konnte, nämlich der Bekämpfung von Infektionen, ist intensive Forschung weiterhin notwendig. Neben den noch immer ungelösten Problemen, um mit Malaria nur eines zu nennen, stellen uns neu auftretende Erreger immer wieder vor Herausforderungen wie das Beispiel der HIV-Infektion mit AIDS überdeutlich zeigt. ie Förderung der Forschung und Weiterbildung in der Immunologie für Naturwissenschaftler und Mediziner ist deshalb ein zentrales Anliegen der Gesellschaft, wobei die Nähe der Grundlagenforschung zur klinischen Medizin aufrecht erhalten werden muß. Obwohl die Immunologie ein sehr erfolgreiches und breites Fach ist, gibt es an deutschen Universitäten bisher noch zu wenige Lehrstühle für Immunologie, insbesondere an naturwissenschaftlichen Fakultäten. In der Klinik fehlen qualifizierte Lehrstühle für klinische Immunologie. Statt dessen wird die Immunologie aus oft historischen Gründen von anderen Fachrichtungen vertreten, die primär nicht immer immunologisch orientiert sind. Die DGfI hat deshalb die Einrichtung von weiteren Lehrstühlen für Immunologie an naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten, eine Intensivierung der immunologischen Ausbildung und vermehrte Aufnahme der Immunologie als Prüfungsfach bzw. in den Prüfungskatalog in Studiengängen in der Medizin und der Biologie, in biologischen und medizinischen Fächern gefördert. So hat die D neue Approbationsordnung der Ärzte erstmals die Immunologie/Infektiologie als Querschnittsfach in die Ausbildung aufgenommen und dazu geführt, daß die Studenten Immunologie als scheinpflichtiges Prüfungsfach belegen müssen. Dies hat zu einer Vertiefung der immunologischen Ausbildung für die Medizinstudenten geführt. Für die Zukunft wird es besonders wichtig sein, die Immunologie in den entsprechenden Bachelor- und MasterStudiengängen, die derzeit überall an deutschen Universitäten umgesetzt werden, zu etablieren. uch wenn es inzwischen immer noch keine Zusatzbezeichnung oder einen Facharzt für Immunologie gibt, so ist es der DGfI doch inzwischen gelungen, den Fachimmunologen DGfI einzuführen. Er ist auf großes Interesse bei allen Mitgliedern gestoßen. Inzwischen haben mehr als 160 Naturwissenschaftler und Mediziner die Qualifikation als Fachimmunologe erworben. Nach einer Übergangsregelung müssen die Bewerber für den Fachimmunologen nunmehr ein vorgeschriebenes Curriculum ablegen und sich danach einer mündlichen Prüfung stellen. Ab 2006 wird eine solche Weiterbildung zum Fachimmunologen auch nur noch an dafür qualifizierten Instituten möglich sein. Inzwischen haben bereits 14 Institute/Abteilungen oder Kliniken die Ermächtigung zur Weiterbildung für den Fachimmunologen erworben. A ie Mitarbeit der DGfI in der Arbeitsgemeinschaft Medizinische Labordiagnostik (AML) sowie in der Begutachtung von medizinisch-diagnostischen Laboren und ihrer Zertifizierung, ebenso im Sektorkomitee ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Die Erfüllung der entsprechenden Qualitätskriterien für die Immunologiediagnostik zur Akkreditierung und Zertifizierung entsprechender Labore ist auch im Bereich Immunologie verbindlich. D 5 nnerhalb der Gesellschaft wird Forschung und Weiterbildung einerseits durch die jährlichen Frühjahrs- und Herbsttagungen der DGfI, anderseits durch möglichst großzügige und unbürokratische finanzielle Unterstützung jüngerer Mitglieder für den Besuch internationaler Fachkongresse gefördert. Denn trotz elektronischer Datenübertragung bleiben das Kennenlernen der internationalen Kollegen und der persönliche Kontakt von größter Bedeutung für die eigene Forschung. Ein weiteres wichtiges Instrumentarium der DGfI sind die bereits erwähnten Arbeitskreise, die durch die enorme Ausdehnung der Immunologie und damit verbundene Unterteilung in Spezialgebiete notwendig wurden. I mmer größerer Wert wird in der Gesellschaft auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt. Im Jahr 2005 wurde aus diesem Grunde erstmals die I 6 Frühjahrstagung aufgegeben und durch die Frühjahrsschule in Ettal ersetzt. Die erste Erfahrung im hier durchgeführten Programm war außerordentlich positiv und so soll die Veranstaltung jährliche Tradition werden. as bisher Erreichte unserer Gesellschaft ist dem Einsatz aller Mitglieder zu verdanken, die so lebhaft zu den Aktivitäten der Gesellschaft und zum hohen internationalen Ansehen der deutschen Immunologie beigetragen haben. Der Dank gilt auch allen Kollegen, die während der letzten 38 Jahre die DGfI in ehrenamtlicher Funktion, als Präsident, Vorstand, Beiratsmitglied oder AK Sprecher, oder als Freund im In- und Ausland unermüdlich unterstützt haben. Gemeinsam werden wir uns auch den wissenschaftlichen und den forschungspolitischen Herausforderungen der Zukunft stellen können. D Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Immunologie Prof. Dr. rer nat. Otto Westphal 1967 - 1976 Prof. Dr. med Klaus Rother 1977 - 1982 Prof. Dr. med Jochen Kalden 1983 - 1990 Prof. Dr. med. Hermann Wagner 1991 - 1992 Prof. Dr. rer nat. Fritz Melchers 1993 - 1994 Prof. Dr. med. Martin Röllinghoff 1995 - 1996 Prof. Dr. rer nat. Günter J. Hämmerling 1997 - 1998 Prof. Dr. Christine Schütt 1999 - 2000 Prof. Dr. Hans-Hartmut Peter 2001 - 2002 Prof. Dr. rer. nat. Stefan H. E. Kaufmann 2003 - 2004 Prof. Dr. med. Reinhold E. Schmidt 2005 - 2006 7 Sekretäre der Deutschen Gesellschaft für Immunologie Prof. Dr. med Holger Kirchner 1982 - 1991 8 Dr. rer. nat Fritz Seiler 1992 - 2002 Prof. Dr. med Werner Solbach seit 2003 Geschichte und Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 38 Jahre Deutsche Gesellschaft für Immunologie, 38 Jahre einer spannenden, im Ganzen überaus positiven Entwicklung, die sich die Gründungsväter der Gesellschaft im Jahre 1967 erhofften, aber nicht unbedingt erwarten konnten. 1967, das Gründungsjahr, ein Jahr vor einem nachhaltigen Umbruch universitärer Strukturen, war ein Jahr das viele heutige Mitglieder unserer Gesellschaft, so auch ich als Post-Doc im Ausland verbrachten und so die Gründung der Gesellschaft kaum, bzw. erst nach der Rückkehr in die Bundesrepublik wahrnehmen konnten. So greife ich bei der Schilderung der vorbereitenden Aktivitäten die zur Gründung der Gesellschaft führten, sowie bei der Beschreibung der frühen Entwicklungsjahre auf eine Publikation von H. G. Schwick, einem Augenzeugen der ersten Stunde und dem langjährigen Sekretär der Gesellschaft zurück, die er zum 20. Jahrestag, 1987 erstellt hat. Bemerkenswert zur Vorge- schichte der Gründung ist, daß Anfang 1967 in einem Gespräch zwischen H. G. Schwick und B. Cinader die Möglichkeit internationaler Kongresse für Immunologie zu veranstalten diskutiert wurde, wobei als eine Voraussetzung für die Umsetzung dieses Gedanken, die Gründung nationaler Gesellschaften als notwendig erachtet wurde. Zurückgekehrt nach Hause und nach Diskussionen mit interessierten Wissenschaftlern, trafen sich dann auf Einladung von H. G. Schwick am 7. Juli 1967 19 immunologisch, wissenschaftlich und klinisch tätige Kollegen in der Höchster Jahrhundert- Prof. Jochen R. Kalden 9 halle und beschlossen die Gründung der Gesellschaft für Immunologie. ie Ziele der Gesellschaft wurden seiner Zeit durch O. Westphal formuliert, wobei neben einer Förderung der immunologischen Grundlagenforschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses vor allem auch die Notwendigkeit einer engen internationalen Zusammenarbeit für die Gesellschaft unterstrichen wurde. Der Wunsch der Gründungsmitglieder auf eine starke internationale Einbindung der neu gegründeten Gesellschaft führte mit zu der Namengebung: Gesellschaft für Immunologie unter Aussparung der Nationalität. Erst 1996 wurde von Vorstand und Beirat sowie der Mitgliederversammlung beschlossen die Gesellschaft für Immunologie in „Deutsche Gesellschaft für Immunologie" umzubenennen, dies im Sinne eines Angleichens an andere europäische immunologische Gesellschaften. Im Rahmen der Zusammenkunft in Hoechst 1967 wurde ein vorläufiger Vorstand gewählt, mit O. Westphal als 1. Vorsitzenden, N. Hilschmann und K. Rajewsky als Stellvertreter, sowie H. G. Schwick als Schriftführer und Schatzmeister. O. Westphal und H. G. Schwick wurden beauftragt, einen Satzungsentwurf auszuarbeiten. Im folgenden Jahr 1968 wurde die Gesellschaft für Immunologie beim Amtsgericht Marburg ins Vereinsregister eingetragen. D H. Gerhard Schwick, Sekretär 1967 - 1982 ach zwei Jahren, charakterisiert durch erste „Gehversuche" war das Jahr 1969 aufgrund zweier Ereignisse ein besonderes Jahr für die Gesellschaft. Zum einen trafen sich im Mai 1969 Repräsentanten verschiedener nationaler immunologischer Gesellschaften in Brügge, Belgien, um eine internationale Union immunologischer Gesellschaften zu gründen (IUIS). Die vertretenen Länder waren England, Frankreich, Israel, Italien, Jugoslawien, Canada, Niederlande, Rumänien, Skandinavien, USA und die Bundesrepublik. Ein vorläufig gewählter Vorstand bestand aus B. Cinader als Präsident, H. G. Schwick als Sekretär und N. Hilschmann als Schatzmeister. Als eine der Hauptaufgaben der gegründeten Dachorganisation wurde die Vorbereitung und Durchführung internationaler Kongresse für Immunologie definiert. Erfreulicher Weise hat sich dieses frühe Engagement von Mitgliedern unserer Gesellschaft bei der Gründung der IUIS bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Mitglieder der Gesellschaft waren und sind in unterschiedlichen Funktionen für die IUIS tätig, so als Council Members bzw. Chairmen oder Vice-Chairmen unterschiedlicher Standing Committees. Diese wichtige, von Beginn der Existenz der IUIS an akzeptierte und geschätzte Mitarbeit der Gesellschaft für Immunologie war neben der zweifelsfrei auffallenden Entwicklung im wissenschaftlichen Bereich unserer Gesellschaft mit ein wichtiges Argument, Fritz Melchers zum IUIS-Präsidenten für die Jahre 1999, 2000 und 2001 zu wählen. N um anderen wurde im gleichen Jahr die erste Jahrestagung der Gesellschaft für Immunologie, vom 16. bis 18. Oktober 1969 in Freiburg organisiert. Tagungspräsident war O. Westphal. Trotz zu dieser Zeit nur weniger immunologisch arbeitender und entsprechend benamter Institutionen in der Bundesrepublik, wie dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, dem Institut für Medizinische Mikrobiologie in Mainz, dem Institut für Genetik in Köln, dem Institut für Virologie und Immunologie in Würzburg sowie dem Lehrstuhl für Klinische Immunologie in Erlangen Z 10 (diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) nahmen 315 „Immunologen" an der 1. Jahrestagung teil. Bereits bei der ersten Jahrestagung war die große Anzahl junger engagierter und diskussionsaktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auffallend, ein bemerkenswert positives Phänomen das sich bis zum heutigen Tag für die Jahrestagungen feststellen lässt. Ein beträchtlicher Teil der jungen Wissenschaftler und Kliniker waren mit aus Neugierde um die Gesellschaft für Immunologie in ihren Anfängen mitzuerleben aus dem Ausland angereist. Viele dieser Teilnehmer an der ersten Jahrestagung haben sich später, zurückgekehrt in die Bundesrepublik, aktiv in die Fortentwicklung unserer Gesellschaft in dankenswerter Weise eingebracht. in Blick in das Programm der ersten Jahrestagung läßt einen Schwerpunkt im Bereich der Antikörperforschung erkennen. Randthemen waren die Rolle von Makrophagen in der Entwicklung einer Immunreaktivität, sowie die Immungenetik, wobei nur wenig Mitteilungen zur Zellulären Immunologie diskutiert wurden. Die Jahrestagung hatte keine Parallelveranstaltung, in sechs Sektionen wurden mit ca. 70 Beiträgen die Hauptthemen der Veranstaltung abgehandelt. Ein Tagesprogramm, das verglichen mit den heutigen Programmen der Jahrestagungen mit fast 600 Beiträgen und 800-900 Teilnehmern in vielen Parallel- und Postersitzungen eine gewisse Wehmut bei dem Rapporteur zur Geschichte unserer Gesellschaft anmahnt. E 1985 wurde eine seit 1969 bis dahin als Leukozytenkultur-Konferenz veranstaltete Tagung als die Frühjahrstagung der Gesellschaft für Immunologie übernommen. Eine Übersicht ist im tabellarischen Anhang gegeben. Die Idee bei der Übernahme der Frühjahrstagung war, die Konferenz zu einer Plattform vor allem für Diskussionen junger Wissenschaftler zu entwickeln. Dieser Gedanke hat sich über die Jahre sehr fruchtbar, im Sinne der angedachten Funktion entwickelt. Um die notwenidige Dynamik für eine lebendige Fachgesellschaft aurecht zu erhalten ist die Frühjahrstagung in eine Frühjahrsschule für junge Immunologen umfunktioniert worden. ine chronologische Auflistung der seit 1969 durchgeführten Tagungen ist dem Anhang am Ende der Festschrift zu entnehmen. Die Tabellen lassen den seit der Gründung praktizierten guten Brauch der Gesellschaft erkennen, Jahrestagungen der Gesellschaft für Immunologie im deutschsprachigen Ausland, also in Österreich und der Schweiz, abzuhalten. Aber auch gemeinsame Tagungen („Joint Meetings") mit anderen europäischen, immunologischen Gesellschaften wurden organisiert, wenn eine einheitliche sprachliche Grundlage außer Englisch nicht gegeben war. Diese Vernetzung europäischer Gesellschaften für Immunologie wird sich durch das vereinigte Europa noch weiter intensivieren lassen. E eit der ersten Jahrestagung 1969 in Freiburg hat sich die Gesellschaft für Immunologie, jetzt Deutsche Gesellschaft für Immunologie, mit basierend auf Schwerpunkt- und Stipendienprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und anderer drittmittelgebenden Institutionen wie dem BMBF, erfreulich rasch nicht nur hinsichtlich der Mitgliederzahl der Gesellschaft, sondern auch der wissenschaftlichen Reputation entwickelt, so daß die Gesellschaft für Immunologie von der IUIS beauftragt wurde, 1989 den VII. Internationalen Kongreß für Immunologie auszurichten. Der Kongreßort war Berlin, zu dieser Zeit noch eine geteilte Stadt. Der Kongreß fand drei Monate vor dem Mauerfall und der anschließenden Wiedervereinigung statt. Die verantwortlichen Organisatoren des 7. Weltkongresses in Berlin, seinerzeit von Klaus Rother als Präsident der S Die Organisatoren und Ehrenpräsidenten des VII. Internationalen Kongresses für Immunologie in Berlin 1989. Von links: Niels Jerne, Frau Bürgermeisterin Stahmann, Jochen Kalden, Fritz Melchers, Klaus Eichmann 11 Die Namensgeber für den Avery-Landsteiner-Preis: (rechts) Karl Landsteiner 1868 - 1943, Entdecker des AB0-Systems der menschlichen Blutgruppen und mit Wiener Entdeckung des Rhesus Faktors. 1930 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (links) Oswald Avery, 1877 - 1955. Avery gelang 1944 die Isolierung von DNA, die er als Typ-transformierendes Prinzip von Pneumokokken identifizierte. Gilt als Mitbegründer der Immunchemie und der modernen Molekulargenetik. Gesellschaft eingeworben, waren Klaus Eichmann, Fritz Melchers und Jochen Kalden. Ehrenpräsidenten des Kongresses waren der Nobellaureat Prof. Nils Jerne und Frau Bürgermeisterin Stahmann. Für das wissenschaftliche Programm, bestehend aus 27 Symposien und mehr als 100 Workshops, sowie intensiven Diskussionen an mehr als 4.000 Postern, zeichnete Fritz Melchers verantwortlich. Das Programm, mit seinen wissenschaftlichen Inhalten und damit verbundenen Diskussionen wurde von den Teilnehmern außerordentlich positiv aufgenommen. Das internationale Echo hinsichtlich der Qualität der dargestellten und diskutierten Wissenschaft, sowohl im Grundlagen- als auch im klinischen Bereich wurde als außerordentlich und ausgezeichnet definiert. Dabei konnten die mehr als 5.000 Teilnehmer nicht nur ein gutes wissenschaftliches Programm genießen, sondern zusätzlich den Berlin Kongreß mit einem „swinging character" im Sinne einer stimulierenden Symbiose zwischen Wissenschaft und sozialen Veranstaltungen erleben. er Berliner Weltkongreß fand wie bereits erwähnt drei Monate vor dem Mauerfall statt. Für Kollegen aus den ehemaligen Ostblockstaaten war es kaum möglich, den Kongreß zu besuchen. Nur wenige Teilnehmer aus osteuropäischen Bereichen wurden registriert, obwohl sich die Gesellschaft für Immunologie im Sinne einer Vorleistung für den Besuch von Wissenschaftlern aus den Ostblockstaaten bereit erklärt hatte, keine Repräsentanten aus der Hauptstadt der Bundesrepublik nach Berlin zur Eröffnung des Kongresses einzuladen. Mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung wuchs nicht nur die Präsenz der Immunologie im wissenschaftlichen Bereich im wiedervereinigten Deutschland, sondern auch die Anzahl der Mitglieder und damit verbunden die wissenschaftlichen Aktivitäten in der Gesellschaft. Zweifelsfrei war die erfolgreiche Organisation des VII. Internationalen Kongresses in Berlin ein Höhepunkt in der bisherigen Geschichte der Gesellschaft. D Fritz Seiler, von 1992 - 2002 Sekretär der Gesellschaft 12 ach dem internationalen Kongress in Berlin wurden gemeinsam von der Gesellschaft Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Schwerpunkten sowohl aus dem Bereich der Grundlagen- wie auch klinischen Forschung organisiert. Diese Arbeitskreise (s.u.), die in ihrer Themengebung ebenfalls nicht beständig sondern eher dynamisch zu betrachten sind, haben sich bewährt, was durch kleine, eigene, wiederholt durchgeführte Workshops belegt wird. N it der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie wurde von den Behringwerken der Avery-Landsteiner-Preis gestiftet. Dieser Preis ist über die vergangenen Jahre an hervorragende, international reputierte Immunologen vergeben worden. Neben dem Avery-Landsteiner-Preis wurde 1976 ein Promotionspreis zur Prämierung der besten immunologischen Dissertation etabliert, der ab 1978 Otto-WestphalPromotionspreis genannt wurde, nach einem der Gründungsväter unserer Gesellschaft neben H. G. Schwick, eine begehrte Auszeichnung für junge, immunologisch orientierte Wissenschaftler. Um das Andenken unseres leider viel zu früh verstorbenen Mitglieds Nobellaureat Georges Köhler zu ehren, hat die Gesellschaft 1998 den Georges-Köhler-Preis eingerichtet, der an Mitglieder unter 40 Jahren für herausragende immunologische Arbeiten vergeben wird. Seit dem Jahr 2004 wird auch der Ursula und Fritz Melchers-Preis an einen Nachwuchs-Immunologen vergeben. Die Preise werden im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft vergeben und sind im Anhang aufgeführt. M eben den Preisen der Gesellschaft verleihen Vorstand und Beirat die Ehrenmitgliedschaft an Persönlichkeiten, die sich um die Immunologie in Deutschland verdient gemacht haben. Die eindrucksvolle Liste der Ehrenmitglieder läßt die Internationalität und die wissenschaftliche Reputation und damit auch verbunden die internationale Akzeptanz unserer Gesellschaft für Immunologie erkennen. N ven und darstellenden Aufgaben auch für die Gesellschaft selbst. aß sich die Deutsche Gesellschaft für Immunologie so erfolgreich entwickeln konnte, ist vielen ausländischen Wissenschaftlern und deren Institutionen zu verdanken, die von Beginn der Etablierung der Gesellschaft an bis zum heutigen Tage immer bereit waren und sich noch immer zur Verfügung stellen, um junge deutsche Wissenschaftler für Monate bis Jahre aufzunehmen und sie in die Immunologie und ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung einzuführen, zu verdanken. All den vielen Kolleginnen und Kollegen und ihren Institutionen im europäischen wie außereuropäischen Ausland sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie und damit ihre Mitglieder dürfen nie diese unglaubliche und vor allem in den Nachkriegsjahren nicht selbstverständliche Unterstützung und Hilfestellung all ihrer Freunde im Ausland vergessen. Ein besonderer Dank gilt all den Kolleginnen und Kollegen gilt, die Deutschland während der Nazizeit verlassen mußten, sich aber dennoch in den Aufbau der Immunologie in den Nachkriegsjahren in der Bundesrepublik aktiv einbrachten. D Ita Askonas, Verleihung der Ehrenmitgliedschaft 1995 in Wien, mit Vizepräsident Günter Hämmerling hne jeden Zweifel hat sich die Deutsche Gesellschaft für Immunologie über die letzten 38 Jahre außerordentlich erfolgreich entwickelt, mit heutzutage mehr als 1.700 Mitgliedern. Die Mehrzahl der Mitglieder ist jung, d. h. Anfang oder Mitte der 3. Lebensdekade. Dies bedeutet, daß die Gesellschaft derzeit und auch für die Zukunft die besondere Aufgabe hat, sich um junge, engagierte Immunologen im Bereich der Grundlagenforschung, wie der Klinik zu kümmern, um eine Abwanderung ins Ausland zu verhindern. Vielmehr wird es eine Aufgabe der Gesellschaft sein, Anstellungsmöglichkeiten und Existenzgründungen für Ihre Mitglieder mit zu entwickeln. O aß die Gesellschaft sich erfolgreich expandiert hat, zeigen die Fortschritte im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen mit einer ständig ansteigenden Anzahl von publizierten Manuskripten in besten internationalen Journalen sowie durch die steigende Anzahl von eingeladenen Sprechern aus Deutschland zu internationalen Workshops und internationalen Konferenzen. Die grundlagenforschungsorientierte Immunologie, die klinische Immunologie mit all ihren Facetten, die Transplantationsimmunologie sowie die Infektionsimmunologie sind heute ein fester Bestandteil nicht nur der Lehrprogramme von Universitäten, sondern vor allem Forschungsschwerpunkte von Universitäten geworden. Ohne jeden Zweifel wird die Immunologie auch in der Zukunft in der Entwicklung der biomedizinischen Wissenschaften einen entscheidenden Faktor darstellen, mit den damit verbundenen repräsentati- D rotz der zweifelsfrei und offensichtlich erkennbaren guten Entwicklung der Gesellschaft besteht kein Grund sich auszuruhen. Vielmehr ist es notwendig auch weiterhin an einer Fortentwicklung der Gesellschaft in der Grundlagenforschung, in der klinischen Forschung nicht zuletzt auch im wissenschaftlich-politischen Sinne zu arbeiten. T ls ein langjähriger Präsident wünsche ich der Deutschen Gesellschaft für Immunologie auch weiterhin eine erfolgreiche, spannende, nicht ohne kontroverse Diskussionen und Interaktionen und damit lebendige Entwicklung. A Otto Westphal 1988 mit dem 100jährigen Ehrenmitglied Michael Heidelberger († 1991), der Antikörper als Gammaglobuline identifizierte und damit die Grundlagen für die quantitative chemische Bestimmung von Antikörpern schuf. 13 Avery-Landsteiner-Preisträger 1983 Ion Gresser 1977 Klaus Rajewsky 1979 César Milstein † 1981 Susumo Tonegawa 1985 Peter Perlmann 1990 Harald von Boehmer 1992 Hans-Georg Rammensee 1994 Tim R. Mosmann 1996 Tadamitsu Kishimoto 1998 Peter Krammer 2000 Hidde Ploegh 2004 Klas Kärre 14 2002 Charles A. Janeway † Georges-Köhler-Preis eorges Köhler, damals noch am Basel Institut für Immunologie aber schon an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg berufen, hat 1984 zusammen mit dem Ehrenmitglied der DGfI, César Milstein, Cambridge, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die von ihnen entdeckten Prinzipien zur Herstellung monoklonaler Antikörper erhalten. Der Preis wurde mit Nils Jerne, dem langjährigen Direktor des Basel Instituts für Immunologie, für dessen Arbeiten über Spezifität, Kontrolle und Entwicklung des Immunsystems geteilt. G m das Andenken des großen deutschen Immunologen Georges Köhlers zu ehren, der 1995 viel zu früh verstarb, verleiht die DGfI seit 1998 jährlich den GeorgesKöhler-Preis an Mitglieder unter 40 Jahren für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie. Die erste Preisverleihung wurde 1998 auf der Herbsttagung der DGfI in Freiburg vorgenommen, wo Georges Köhler elf Jahre gewirkt hat. U Georges Köhler, 1946 -1995, Verleihung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin, 1984 15 Ehrenmitglieder 1973 Prof. Dr. med. H. Schmidt † 1975 1983 Prof. Dr. phil. M. Heidelberger † 1991 1983 Prof. Dr. rer. nat. O. Westphal † 2004 1986 Prof. Dr. med. Dr. med.h.c.mult. P. Kallós † 1988 1986 Prof. Dr. med. P. Klein † 1998 1991 Prof. Dr. phil. M. Sela 1993 Prof. Dr. phil. Dr. med. h.c. H.G. Schwick 1994 Prof. Dr. med. K. Rother 1995 Prof. B.A. Askonas, Ph.D. 1995 Prof. Dr. med. W.H. Hitzig 1995 Sir Gustav Nossal, MD, Ph.D. 1996 Prof. Dr. N. A. Mitchinson 1996 Prof. Dr. H. J. Müller-Eberhard † 1998 1997 Prof. Dr. E. Wecker 1998 Prof. Dr. R. Zinknagel 1998 Prof. Dr. A. de Weck 16 1999 Jacques F. A. P. Miller 1999 Stuart F. Schlossman 2000 Herbert Ambrosius 2001 Fritz Melchers 2001 Gert Riethmüller 2002 Joachim R. Kalden 2003 Fritz Seiler 2004 Walter Knapp † 2005 Martin Röllinghoff 2005 Takehiko Sasazuki 2005 Hermann Wagner Träger der Ehrenmedaille ab 2003 2003 Dieter Gemsa 2003 Kay Grossmann 2005 Holger Kirchner 17 Immunologische Forschung in Deutschland n seiner Abwehr von pathogenen Infekten vereint das Immunsystem Stärke mit Präzision. Dazu entwickelt es Gedächtnis für das einmal Bekämpfte, so wie es Toleranz gegen sich selbst und gegen den Körper aufbaut, in dem es wirkt. Seine Stärke erwächst ihm aus antigen-unspezifischer „natürlicher" Immunität, die, einmal aktiviert, sich in Phagozytose, Entzündung und Zelllyse manifestiert. Das Complementsystem, Monozyten, dendritische Zellen, Makrophagen, Neutrophile, Eosinophile, Basophile, Mastzellen, follikuläre dendritische Zellen und „natürliche" Killerzellen sind die Exekutoren dieser „angeborenen Immunität". Präzision der Erkennung und Unterscheidung der fremden Eindringlinge (wie auch der körpereigenen Strukturen) geben ihm Lymphozyten, T Zellen mit antigenspezifischen T Zellrezeptoren und B Zellen mit antigen-spezifischen Antikörpern, Immunglobuline. B Zellen können ihre Antikörper nach antigener Stimulation sezernieren und mittels Complement – oder Fc-Rezeptoren auf den Zellen der unspezifischen Immunität deponieren. So wird Präzision mit Stärke verbunden. I Prof. Fritz Melchers eit mehr als zweihundert Jahren haben Menschen erkannt, daß solch eine erfolgreiche Immunreaktion gegen eine Infektion zum Schutz gegen denselben Infekt führt. Wir nutzen heute eine immer größer werdende Zahl von Vakzinen dazu, um uns vor viralen und bakteriellen Infekten zu schützen. Allerdings kennen wir auch Mikroben, die sich in Zellen unseres Körpers verstecken, wie z. B. Mykobakterien oder solche, die unser Immunsystem zerstören (Humanes Immundefizienz Virus), gegen die wir bisher keine erfolgreiche Impfung erreicht haben. Daneben plagen uns die zu starken oder in falsche Richtungen laufenden, oft den eigenen Körper angreifenden Reaktionen unseres Immunsystem, so besonders auch die Allergien. Toleranz kann gebrochen werden – in Folge können gefährli- S 18 che autoimmune Reaktionen und Erkrankungen gegen praktisch jedes Molekül, jede Zelle, und jedes Organ unseres Körpers entstehen. Viele erbliche Gendefekte, wie auch durch Umwelteinflüsse entstehende somatische Gendefekte, führen zu einer großen Anzahl von Immundefizienzen, Autoimmunerkrankungen und Krebs des Immunsystems. Es ist mehr als deutlich, wie wichtig das Verständnis der Struktur und Funktion des Immunsystems für die Gesundheit des Menschen ist. mmunologische Forschung in Deutschland und in den angrenzenden deutschsprachigen Ländern hat seit über hundert Jahren eine hervorragende Rolle bei der Aufklärung der Struktur und Wirkungsweise des Immunsystems gespielt (siehe Tabelle Meilensteine). Behring und Kitasato entdeckten 1890 Antikörper, Ehrlich postulierte bereits 1897, daß Seitenketten auf der Oberfläche phagozytischer Zellen gegen bakterielle Toxine gerichtet sind, um diese (und die Bakterien) zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Landsteiners Arbeiten zur Struktur von Antigen machten jedoch deutlich, daß es eine schier unendlich große Anzahl verschiedener chemischer Strukturen geben mußte, die von Antikörpern (Seitenketten) erkannt, d. h. gebunden werden können. Dieses Paradoxon veranlaßte Breinl und Haurowitz im Jahre 1930, den Antigenen instruierende Funktionen zuzuschreiben. Antigene, so postulierten sie, wirken als Matrizen, um die sich Antikörper in einer variablen Faltung bilden können – eine Idee, die bis in die 50er Jahre von Pauling weiterverfolgt wurde. I it dem Beginn des „Tausendjährigen Reichs" der Nationalsozialisten begann auch der Niedergang der Immunologie in Deutschland. Viele der besten Forscher und Lehrer wurden aus rassistischen, religiösen oder politischen Gründen ihrer Ämter entho- M ben, verfolgt, und wenn sie nicht rechtzeitig fliehen konnten, gefangengenommen und auf grausame Weise umgebracht. Auch über 50 Jahre später haben sich Forschung und Lehre in Deutschland noch immer nicht von dieser Zerstörung von Menschen und ihrer geistigen Werte erholt. Voller Dank über die gleichberechtigte Aufnahme in die internationale Gesellschaft aller Immunologen sollten es die deutschen Immunologen als eine Verpflichtung betrachten, die bedrückende Vergangenheit Deutschlands nie zu vergessen. Daraus wächst der starke Wille und die Verantwortung, solche Intoleranz, Verfolgung und Auslöschung von Menschen nie wieder zuzulassen. ie Gesellschaft für Immunologie wurde in einer Zeit heißer Diskussionen und aufregender Entdeckungen geboren. Die 1967 erfolgte Gründung wurde auch durch ein Schwerpunktprogramm „Immunologie" der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorbereitet, geleitet von Friedrich Freksa, assistiert von Frau Hoffmann, mit den Beiräten Westphal, Fischer, Bock, Schultze und Hartmann, die sich im Glottertal, in Rüdesheim und in Bad Nenndorf trafen. D m sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, aus dem die DDR wurde, entstand aus der Gesellschaft für Allergie und Asthmaforschung die Gesellschaft für klinische und experimentelle Immunologie der DDR. Die treibenden Kräfte dieser Gesellschaftsgründung waren Ambrosius (Leipzig), Jäger (Jena) und Pasternak (Berlin), und Ambrosius und Jäger blieben alternierend die Präsidenten dieser Gesellschaft bis zur Fusion mit der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die DDR-Gesellschaft vereinte immunologische Forschungsaktivitäten in Rostock (Brock, Friemel, Köhler, Schröder – Lymphokine und Monokine, Schütt – Klinische Immunologie der Leukämien), Berlin-Buch (Pasternak – Tumorimmunologie, MHC), Berlin-Charité (Kaden – Nierentransplantation, von Baehr – Molekulare Immunologie), Berlin-Humboldt Universität (Prokop – Blutgruppen), Magdeburg (Ansorge, Seiffarth – Lymphozytenmem- I bran Proteasen), Dessau (Rudolph – Institut für Impfstoffforschung), Leipzig (Ambrosius, Behn, Drössler, Fiebig, Haedge, Mahlberg, Richter, Scheffner – Evolution des Immunsystems, niedere Vertebraten, Karpfen, Sänder) und Jena (Jäger – Klinische Immunologie, Allergien). Ihre Aktivitäten wurden vom Staat mit der Hauptforschungsrichtung Immunologie gefördert. Fortschritte der Forschung wurden auf den jährlichen Tagungen dieses Forschungsschwerpunktes in Masserberg im Thüringischen Wald berichtet – und natürlich auch auf den Jahrestagungen der Gesellschaft. Die Gesellschaft pflegte insbesondere die wissenschaftlichen Kontakte zu den „sozialistischen Bundesländern", so besonders zu der CSSR, Polen, Ungarn und der UdSSR. Ein herausragendes Ereignis war das Internationale Europäische Symposium auf Schloss Reinhardsbrunn in Thüringen im Jahre 1976. Die Fusion der Gesellschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Immunologie wurde in einer Abstimmung der Mitglieder der Gesellschaft für klinische und experimentelle Immunologie anlässlich der DGfI-Tagung in Aachen im Jahre 1990 beschlossen. ine heiße Diskussion beschäftigte sich mit der Frage, wie Antikörperproteine einer allgemein gleichen Struktur so viele verschiedene Antigene binden können, und wie diese Diversität von Antikörpern vererbbar wäre. Die Molekulargenetik hatte die Grundstruktur von Genen, ihre Transkription in mRNA und ihre Übersetzung mit tRNAs an Ribosomen zu Polypeptidketten aufgeklärt. Es galt das Dogma: Ein Gen macht eine Polypeptidkette. Wie also könnten die 100.000 Gene des menschlichen Genoms Millionen und Abermillionen verschiedener Antikörper machen? Porters proteolytische Spaltung der Antikörper hatte die antigenbindenden Eigenschaften im Fab Teil lokalisiert, und Edelmans Trennung von H- und L-Ketten erlaubte die mögliche Kombination von verschiedenen H- mit verschiedenen L-Ketten (1962). Völlig unerwartet und revolutionierend war daher die Entdeckung von Hilschmann und Craig, zuerst im Frühling 1965 in Warner Springs in E 19 Kalifornien vorgestellt, daß L-Ketten aus einem variablen (V) und einem konstanten (C) Teil bestehen. Später wurde das auch für die schwerer zu sequenzierenden H-Ketten gezeigt. Hilschmann postulierte, daß neue V-Regionen durch Rekombination von den Teilen der Gene der L-Ketten zustande kommen, die für V-Regionen kodieren. Dafür müßte es also mehrere, vielleicht viele V Gene geben. Demgegenüber postulierte Jerne (Eur. J. Immunol. 1971,1,1), daß ein (oder sehr wenige) V-Gene durch somatische Mutationen ihre Spezifizität variieren. ilschmanns Arbeiten nahmen einen prominenten Platz in den Symposien der erster beiden Jahrestagungen der Gesellschaft ein und blieben auch weiter im Zentrum des Interesses. Erst als es möglich geworden war, mRNA von L- und H-Ketten zu isolieren (von Ehrenstein, Ostertag, Dube und Weimann - Göttingen) und als DNA sequenzierbar wurde, war der Weg für Tonegawas Arbeiten geebnet. Bei der Jahrestagung 1976 in Basel berichtete er erste Ergebnisse zu Zahl, Struktur und Rearrangement von Ig Genen. Die von niemandem vorhergesehene V(D)J-C-Struktur der Ig (und später auch TCR) Gene beendete die heiße Diskussion um die genetische Basis der Diversität von antigenspezifischen Rezeptoren. Sie verlagerte sich in der Folge auf die Frage, wie denn bei der jetzt endlos erscheinenden Diversität der möglichen vH/vL Kombinationen (desgleichen bei TCR später) die Bildung autoreaktiver Rezeptoren und Lymphozyten verhindert werden könnte. Fragen der B-Zellrepertoireentwicklung im Immunsystem sind vor allem in Rajewskys Arbeitsgruppen in Köln (Prä-B-Zellentwicklung, B1 und konventionelle B Zellen, Idiotypen, T-B-Zellkollaboration, Klassensprung, somatische Mutationen) und auch im Institut und Labor des Autors in Basel weiter verfolgt worden. Die Entscheidung einer Progenitorzelle, eine B Zelle zu werden, die stufenweisen Rearrangements von H- und L-Ketten-Genen während der Entwicklung, die Rolle der surrogaten L-Kette bei PräB-Zell Expansion, alleler Exklusion und H-Kettenreper- H 20 toireentwicklung, zentrale Toleranz durch Elimination autoreaktiver unreifer B Zellen, Anergie und Suppression von reifen B Zellen in peripherer Toleranz, und die Stimulation von reifen B Zellen zu verschiedenen humoralen Immunantworten sind durch die Arbeiten hunderter von Immunologen auf der ganzen Welt zumindest zum Teil aufgeklärt worden. In Deutschland haben sich neben dem schon erwähnten u.a. die folgenden Arbeitsgruppen an dieser Aufklärung beteiligt: Berek (Köln/ Berlin – somatische Hypermutationen), Böhm (Freiburg – Thymusentwicklung), Bornkamm (München – EBV), Deicher (Hannover – Autoantikörper und Multiple Myelome), Diamantstein (Berlin – B Zellmitogene), Diehl und Tesch (Köln – maligne B Zellen), Gleichmann (Düsseldorf – GvH, polyklonale B Zell-Stimulierung, Lupus), Grosschedl (München/Freiburg – Transkriptionsrolle der lymphoiden Zellentwicklung), Hartmann (Tübingen/Marburg – Complement, T-B-Kollaboration), Jäck (Erlangen – prä-B-Zell-Entwicklung), Kalden (Hannover/ Erlangen – Lupus, Rheumatoide Arthritis), Köhler (Basel/Freiburg – Hybridome, B Zellrepertoireentwicklung, Zytokine und Klassensprung), Krammer (Basel/Heidelberg – Zytokine, Apoptose), Lennert (Kiel – Klassifizierung von B Zelltumoren), Lipp und Förster (Berlin/Hannover – Chemokine und deren Rezeptoren), Peter (Hannover/Freiburg – Immundefekte), Plückthun (München/Zürich – Antikörper-Bakteriophagen-Bibliotheken, Ig Domänen), Radbruch (Köln/Berlin – Klassensprung, Zytokine), Reth (Köln/Freiburg – PräB Zellentwicklung, Signaltransduktion), Rodewald (Basel/Ulm – Thymusentwicklung), Schimpl, Hünig und Wecker (Würzburg – T-BKollaboration, B Zell Stimulierung), Stein (Berlin – B Zell Tumoren), Wabl (Tübingen/San Francisco – Klassensprung, somatische Hypermutationen), Weiler (Konstanz – Idiotypen, anti-dextran Immunantwort), Wienands (Freiburg/Göttingen – B-Zell-Rezeptor) und Zachau (München – Struktur des kL Genlokus). ur Zeit der Gründung der Gesellschaft war die Bursa bei Vögeln und das Knochenmark bei Säugern, wie auch der Thymus Z als Lymphozyten-bildende Organe des Immunsystems entdeckt. Die in der Bursa und im Knochenmark gebildeten Ig+ B Zellen waren von den Ig- T Zellen des Thymus unterschieden worden und es war bekannt, daß für eine gute humorale Immunantwort die Kooperation dreier Zellen (T-, B Zellen und Makrophagen) notwendig war. Für diese Immunantwort benötigt das Immunsystem zwei Determinanten: ein von Antikörpern erkanntes Hapten und ein von T Zellen erkannter Carrier (Rajewsky, Jerne, Nase und Schirrmacher, Köln/Frankfurt). Es war gelungen, diese kooperativen Immunantworten auch mit Einzelzellsuspensionen der Milz in sogennanten Mishell-Dutton-Gewebekulturen auszulösen. In diesen Gewebekulturen gelang es 1972 Schimpl und Wecker, die T Zellen durch Faktoren zu ersetzen, die von aktivierten T Helferzellen sezerniert worden waren. Neben den gleichzeitig entdeckten Mitogenen waren diese „T cell replacing factors" ein erster Hinweis auf Zytokine für Lymphozyten. Damals mochte noch die Idee Gefallen gefunden haben, daß außer der Bindung des Antigens an seinen spezifischen Rezeptor nichts anderes nötig war, um eine Immunantwort auszulösen, heute sind wir von der für alle anderen Zellen unseres Körpers geltenden Regel der kostimulierenden Wirkungen von Zell-ZellInteraktionen und löslichen Zytokinen und Chemokinen so überwältigt, daß wir die Rolle des antigenspezifischen Rezeptors bei der klonalen Selektion oft vergessen haben. ie Entdeckung der T Zellen schwor eine zweite heiße Diskussion herauf. Wie erkennen T Zellen die Carrierdeterminante des Antigens? Bekannt war, daß T Zellen eine große Liebe zu den allelen Formen der so polymorphen MHC-Antigene haben. Hundertfach höhere Zahlen an T Zellen reagierten in einer „mixed lymphocyte reaction" auf MHC-Allele als auf eine Carrierdeterminante. Bekannt war auch, daß ein Individuum eine starke oder schwache Immunantwort gegen eine bestimmte Carrierdeterminante zeigte und daß diese Fähigkeit als Ir (immune response)-Gen erblich war. Die Ir-Gene kar- D tierten im MHC-Komplex und ergaben damit den ersten Hinweis, daß die Haupthistokombatibilitätsantigene nicht nur bei Transplantaten als fremd erkannt werden und zur heftigen Abstoßung führen, sondern auch für eine syngene Immunantwort und Antikörperproduktion wichtig sind (1965, McDevitt und Sela). Noch erstaunlicher war die Anfang der 70er Jahre entdeckte „MHC-Restriktion" von T Zellen. Erst war es die Interaktion von T Zellen mit Carrier-präsentierenden Makrophagen (1972, Katz und Benacerraf), dann die Kooperation von T Zellen mit B Zellen (1971, Shevach und Rosenthal) und endlich die Attacke von zytotoxischen T Lymphozyten gegen virusinfizierte Zielzellen (1974, Zinkernagel und Doherty), die alle nur dann funktionierten, wenn die Zellen aus MHC-identischen Spendern kamen. Allerdings konnten T Zellen während ihrer Entstehung im Thymus die Kooperationsfähigkeit mit einem anderen MHC-Allel erlernen, wenn dieses MHC-Allel im Thymus exprimiert wurde. Also erschienen die T Zellen „anti-MHC" gerichtet, während die Makrophagen und B Zellen nicht lernfähig und daher „MHC-exprimierend" waren. Bei diesen Entdeckungen haben deutsche und deutschsprachige Immunologen entscheidend mitgewirkt (Tabelle). Das gleiche gilt für die Entdeckung von negativer und positiver Selektion der T Zellen in Thymus Ende der 80er Jahre, die zeigte, daß Thymozyten mit hoher Affinität für Carrier und MHC durch Zelltod eliminiert werden, solche mit keiner Affinität mangels Erkennung sterben, während Thymozyten mit intermediärer Affinität positiv selektioniert werden und zu Helfer und Killerzellen reifen dürfen (von Boehmer et al. Basel; Marrack und Kappler, Denver). Lange Zeit war es unklar, wie Autoantigen-spezifische T-Zellen im Thymus negativ selektioniert, d.h. delektiert werden können, deren Autoantigen nicht im Thymus produziert werden sollte. Nun aber scheint es möglich, das Autoantigene z. B. des Pankreas – wie z.B. das den Blutzuckerspiegel regulierende Insulin – doch in speziellen Zellen des Thymus produziert, und damit vielleicht für negative Selektion bereitgestellt werden (Kyewski, Heidelberg). Es ist überra- 21 schend, wie sehr sich T und B Zellentwicklung ähneln wie z. B. die stufenweisen Rearrangements der TCR a und b Kettengene, die Rolle des PräT Zellrezeptors bei PräT Zellexpansion und alleler Exklusion. Die Elimination unreifer, autoreaktiver Zellen, die Induktion von Anergie, Suppression und peripherer Toleranz, und die Proliferation, Th1 und Th2 Reifung und Zytotoxizität einer T Zellimmunantwort sind ebenfalls im Prinzip sehr ähnlich. Nur die positive, auf MHC-Moleküle gerichtete Selektion der a/b TCR T Zellen erscheint speziell: ein positiv selektionierendes Antigen ist für B Zellen nicht zu erwarten und für die meisten g/d T Zellen nicht bekannt. Wiederum haben hunderte von Immunologen zu diesen Erkenntnisse beigetragen. Neben den in der Tabelle Genannten waren es in Deutschland u.a. Arnold und Hämmerling (Heidelberg – periphere Toleranz), Diamantstein (Berlin – IL2-Rezeptor), Dröge (Basel/Heidelberg – Zytotoxische und Suppressor T Zellen), Eichmann (Köln/ Heidelberg/Freiburg – T-Helfer/T-Suppressor Zellen, Idiotypen, TCR, T Zellentwicklung), Fleischer (Hamburg – T Zellstimulierung, Superantigene), Kabelitz (Heidelberg/Frankfurt – g/d TCR T Zellen, NK Zellen), Meuer (Heidelberg – TCR, T Zellstimulation), Rüde (Mainz – T-B, T-APC-Kollaboration), Röllinghoff und Wagner (Mainz/Erlangen und Mainz/Ulm/ München – T Zellstimulierung, T Zellzytotoxizität, Th1 und Th2 bei Abwehr von Pathogenen), Wekerle (Freiburg/München – thymic nurse cells, autoreaktive T Zellen, T Zellklone in EAE). chon bei der ersten Jahrestagung 1969 hatte Kölsch (Köln/Münster) berichtet, daß Makrophagen und in Makrophagen aufgenommene Carrierproteine ungewöhnlich starke Lymphozytenstimulierung bewirkten. Außerdem hatte Noltenius (Freiburg) phagozytische Eigenschaften von B Zellen beschrieben. Erst durch die später erkannte magische Anziehungskraft von MHC-Molekülen für T Zellen gewann die Spekulation an Boden, die auf Makrophagen (und später auch auf B Zellen und dendritischen Zellen) exprimierten MHC-Moleküle hätten die ebenso magi- S 22 sche Kraft, Carrierdeterminanten zu binden und den T Zellen zu präsentieren. Diese Idee gewann weiter an Boden, als u.a. Hämmerling und McDevitt 1974 den Beweis lieferten, daß die Ir Gene nicht für den T Zellrezeptor kodieren, sondern für eine neue Klasse von MHC-Antigenen, die MHC Klasse II Moleküle. Es zeigte sich einige Jahre später (1981), daß Carrier von antigen-präsentierenden Zellen aufgenommen, proteolytisch prozessiert und präsentiert werden müssen (Tabelle), und daß die MHC-Moleküle mit den prozessierten Peptiden beladen werden, so daß sie als MHCPeptid-Komplexe auf der Oberfläche den T Zellrezeptoren präsentiert werden können (1985). Etliche deutsche Arbeitsgruppen haben zur Aufklärung der molekularen und zellbiologischen Mechanismen der Antigenpräsentation beigetragen, sowie zur molekulargenetischen Analyse und Evolution des MHC (Jan Klein, Steinmetz, Reske, Günther, Hämmerling, Koch). Rammensee (Tübingen/ Heidelberg/Tübingen) gelang dann 1990 die chemische Reinigung und Sequenzierung von MHC-gebundene Peptiden. Er entdeckte Sequenzmotive, mit denen Peptide in MHC-Allelen verankert werden, eine Analyse, die heute routinemäßig an allen sequenzierten Proteinen durchgeführt wird, um deren T Zell Immunogenität mit bestimmten MHC-Allelen vorauszusagen und damit eine Immunantwort auszulösen, zu unterdrücken oder zu modulieren. ie Suche nach dem T Zellrezeptor gestaltete sich äußerst frustrierend, auch für die deutschen und deutschsprachigen Immunologen, die sich daran beteiligten. Unzählige Versuche scheiterten an der Unzulänglichkeit der biochemischen Methoden, der mangelnden Reinheit der Zellen und der mangelnden Qualität der serologischen Reagenzien. Viele dieser erfolglosen, teils mit falschen Schlußfolgerungen abgeschlossenen Versuche sind zwischen 1975 und 1982 auch in den Kurzfassungen der Beiträge zu den Jahrestagungen in „Immunobiology" nachzulesen. 1983 kam dann Meuer (Heidelberg) im Labor von Schlossman und Reinherz in Boston der Lösung mit der Entdeckung und Cha- D rakterisierung von T1-T3 Komplexen sehr nahe. Mit der besseren Methode der cDNAKlonierung von Genen, die während der T Zell-Entwicklung Rearrangements machen, und deren endlicher Sequenzierung hatten Tak Mak und Mark Davis am Ende die Nase vorne und konnten die Struktur des a/b T Zellrezeptors aufklären. Wie bei den Antikörpern schloß wieder die Genstrukturanalyse die heißen Diskussionen ab. ie Entwicklung neuer Methoden hat den Fortschritt der Forschung am Immunsystem auch in den letzten dreißig Jahren entscheidend beschleunigt. Braunitzer (München) hatte Proteinsequenzierungsmethoden entwickelt, die sein Schüler Hilschmann zur Strukturaufklärung der L-Ketten benutzte. Tonegawa nutzte als erster die mRNA/cDNA Gen-Hybridisierung und die Sichtbarmachung der Komplexe in elektronenmikroskopischen Aufnahmen, um V, J und C Segmente zu sehen. Die Genklonierung- und Sequenzierungsmethoden erlaubten ihm die endgültige Strukturaufklärung, wie auch den Nachweis von somatischen Mutationen in L-KettenGenen. Transgene Techniken der Geninjektion in den Pronukleus einer befruchteten MausEizelle oder in ES Zellen, die erst zu heterologer und dann auch zu homologer Rekombination führten, haben die nicht enden wollende Flut der transgenen Knock-out und Knock-in Mäusestämme für fast jedes für das Immunsystem wichtige bisher bekannte Gen ausgelöst. Die neueste Generation von „transgenen" Mäusen ist jetzt von Hochedlinger und Jaenisch (2002) durch die Transplantation des Kerns eines Lymphozyten in eine enukleierte embryonale Stammzelle einer Maus, und der darauf folgenden Implantation dieser ES-Zelle in einen Blastozysten entwickelt worden. Eigentlich gelang dies schon im Jahre 1960 (Gurdom) mit Fröschen. Es zeigt, dass alle genetischen Programme auch in einem Lymphozytenkern reaktivierbar sind, natürlich mit Ausnahme der Gene für T-, bzw. B-Zell-Rezeptoren, die ja schon irreversibel rearrangiert vorliegen. Schon in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre führte erst die von Köhler und D Milstein entwickelte Technik zur Produktion monoklonaler Antikörper und dann die von Gallo begonnene und von vielen weiterentwickelte Methode der T Zellklonierung zu einer wahren Explosion von Untersuchungen. So finden sich in den Beiträgen zu den Jahrestagungen Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre monoklonale Antikörper gegen DNP, IgE, HCG, B1-8 Ig, C3, Idiotypen, MHC von Maus und Mensch, Anti-Idiotypen von anti-MHC-Antikörpern, NK-Zellen, humane Lymphozytenantigene, Melanome und Hodgkin's disease Zellen. Später war es Plückthun (München/Zürich), der wohl als erster Antikörperbibliotheken in Bakteriophagen baute, H- und L-Ketten zu „Monobodies" fusionierte und so die B Zellen schon fast überflüssig machte, um praktisch wichtige Antikörper zu finden und in großen Mengen zu produzieren. Mittlerweile sind dutzende von monoklonalen Antikörpern als Therapeutika im klinischen Einsatz und hunderte in der Entwicklung. Eine MultimilliardenIndustrie ist entstanden – und deutsche Immunologen haben im Kampf gegen Krebs (Riethmüller) und chronisch entzündliche Autoimmun-Erkrankungen (Kalden) an vorderster Front mitgewirkt. in Blick in die Beiträge der Jahrestagung 1983 zeigt, daß sich deutsche Immunologen auch intensiv und erfolgreich mit der Klonierung von T Zellen und der Analyse ihrer Reaktivität befaßten, z.B. mit T Zellklonen aus MRL lpr/lpr Mäusen, H-Y antigen-spezifische, myeloma-spezifische, MBPspezifische, encephalitogene T Zellklone, T Zellklone in Rheumatoider Arthritis, in Kardiomyopathien, bei Myokarditis, bei Varicella Zoster, bei Mononukleose, bei Zytomegalovirus-, Mykobakterium leprae-, Listerien-, Leishmanien- und Influenza-Infektionen. Diese kleine Sammlung zeigt auch die äußerst fruchtbaren Interaktionen zwischen Grundlagenforschung und medizinisch-relevanter oder klinischer Forschung in der Gesellschaft. E enn es schon unmöglich war, die 69 Beiträge zur ersten Jahrestagung W 23 historisch zu würdigen, dann ist der Versuch, die später folgenden 6800 Beiträge zu erwähnen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Viele aufregende Entdeckungen in den Gebieten der „angeborenen" Immunität sind im wesentlichen unerwähnt geblieben, besonders in dem in Deutschland traditionell starken Complementgebiet (Rother, Götze, Klein, Bitter-Suermann, Hadding, Loos, Dierich), die Strukturaufklärung der Komponenten und ihrer Rezeptoren, wie auch die Wirkung von Complement auf Zellen des Immunsystems. Das gleiche gilt für die Stimulierung von Lymphozyten und Signaltransduktion zu Proliferation, Reifung (Resch, Reth, Schraven u.a.) und Apoptose, wobei der kürzliche Aufschwung der Apoptoseforschung sehr durch die Entdeckung des Fas Rezeptors stimuliert wurde (Krammer, Nagata). Das angeborene und das adaptive Immunsystem sind durch Fc- und Complement-Rezeptoren miteinander verbunden, wobei die Rezeptoren auf den Zellen des angeborenen Systems und die Antikörper und Antikörper-ComplementKomplexe vom adaptiven System beigesteuert werden. Die Arbeiten von Schmidt et al. (Hannover) zeigen, wie wichtig diese Verbindungen bei vielen immunologischen Erkrankungen sind. Weitere Schwerpunkte waren und sind die Entwicklung und die Effektorphasen von Monozyten, Makrophagen, Neutrophilen, Eosinophilen, Basophilen, Mastzellen und „natürlichen" Killerzellen (König, Rother, Gemsa, Flad, Havemann, Lohmann-Matthes, Schmidt, Sorg, Kirchner, Rieber). Die faszinierenden Rollen der Zytokine (Heinrich, Schröder u.a.) und Chemokine und ihrer Rezeptoren bedürfen ebenfalls einer ausführlichen Würdigung. Das gilt besonders auch für TNF (Männel) und TNF-Rezeptoren (Krönke, Pfeffer, Pfizenmeier), welche eine so zentral wichtige Rolle bei Endotoxin-induziertem Schock (Galanos und Lüderitz, Rietschel, Schütt u.a.) und bei inflammatorisch-getriebenen Autoimmunerkrankungen (Kalden, Schulze-Koop) spielt. Transplantation (Brendel, Müller-Ruchholz, Ziegler u.a.) und die Rolle des MHC bei Autoimmunerkrankungen (Albert) und die Rolle von MHC-Allelen bei der Regulation von 24 NK-Zellen (Schendel) sind ebenso vernachlässigt worden, wie der Einfluß von Cyclosporin auf Transplantationsreaktionen (Borel). Auch andere Gebiete gehören dazu, wie Lymphozytenmigration (Pabst, Hamann), die Immunerkennung von Tumoren und die Bekämpfung malignen Wachstums mit monoklonalen Antikörpern und Vakzinen (Riethmüller, Schirrmacher, Blankenstein, Dörken, Pfreundschuh, Knuth, Wölfel u.a.), die Strukturaufklärung der bakteriellen Lipopolysaccharide (Westphal, Lüderitz u.a.) sowie Mechanismen der immunologischen Infektabwehr (Kaufmann, Röllinghoff, Solbach, Koszinowski u.a.). Diese unvollständige Übersicht sollte in einer zukünftigen historischen Schau ergänzt werden. or dreißig Jahren wollten wir erforschen und erkennen, was uns unbekannt und ein Rätsel war. Heute scheint, als würde bald nichts mehr unbekannt sein, wenn wir nur noch die wenigen Jahre warten, bis alle hunderttausend Gene sequenziert, exprimiert, mutiert und ihre Proteine kristallisiert sind. Wieder scheint es, als warteten wir auf das Ende – wie Jerne das schon 1967 getan hatte. Dennoch glaubt der Autor, daß die Erforschung des Immunsystems gerade erst begonnen hat. Es scheint ein schier endloser Weg zu sein, den wir mit unseren Forschungen überwinden müssen, bis alle Moleküle zu Zellen, alle Zellen zu Organen, alle Organe zu Individuen, und alle Individuen zu Gesellschaften geformt worden sind und bis wir verstehen, wie sie entstehen, wie die infektiöse und die nicht-infektiöse Umwelt auf sie wirkt und wie sie vorgehen. V uch erscheint es, als sei man nach all den bisher so spektakulären Erfolgen bei der Aufklärung der Struktur und Wirkungsweise des Immunsystems zu zuversichtlich geworden. Viele glauben, die Zeit sei reif, alle Infektionskrankheiten mit Vakzinen in Schach zu halten (Kaufmann, Berlin; Balling, Braunschweig), Vakzine gegen Tumoren entwickeln zu können (Schendel, München), Immundefizienzen durch Gentherapie zu kurieren, Autoimmunerkrankungen und Allergien A durch T Zell-Modulation zu verlangsamen, kurieren oder zu verhindern, ohne daß sich an der normalen Abwehrkraft des Systems etwas ändert. Der Optimismus ist durch eindrucksvolle Erfolge begründet, aber um alle diese Erwartungen zu erfüllen, bedarf es noch intensiver Forschungsarbeit und deren Förderung durch Politiker, Geldgeber und Investoren, die jetzt wohl weit über 1000 Biotech-Unternehmen mit immunologischen Stoßrichtungen finanzieren. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie hat sicher noch eine lange und aufregende Erkundungs- und Aufklärungsmission vor sich. ine Möglichkeit, die Geschichte der wissenschaftlichen Aktivitäten der Immunologie in Deutschland aufzuspüren bieten die Kurzfassungen der Beiträge zu den Jahresversammlungen der Gesellschaften. Der Energie und Insistenz von Diethard Gemsa ist es zu verdanken, daß diese Beiträge seit 1974 regelmäßig in der Zeitschrift „Immunobiology” (mit Ausnahme der Tagung 1976) veröffentlicht wurden. Insgesamt sind bisher über 6800 Beiträge präsentiert und diskutiert worden. Obwohl die Beiträge zu den Frühjahrstagungen nicht veröffentlicht werden, ist schon bei der 1. Tagung klargeworden, daß die aus der Leukozytenkonferenz hervorgegangene Veranstaltung eine der Jahrestagung ebenbürtige Unternehmung ist. Bei den mit anderen Gesellschaften veranstalteten Jahrestagungen ist der außerordentliche Einfluß der deutsch-französischen Treffen in Straßburg 1973 und 1986 auf die Präsentations- und Diskussionsfreudigkeit beeindruckend. Die Größe des internationalen Kongresses in Berlin wird auch in dieser Abbildung deutlich. In dreißig Jahren hat die Gesellschaft gerade ein Drittel mehr Beiträge diskutiert, als dies von fast 7000 Teilnehmern des Berliner Kongresses im Jahre 1989 getan wurde. Ganz besonders bemerkenswert aber sind die Zuwachsraten der Beiträge zu den Jahrestagungen. Die Abbildung zeigt deutlich, daß die Gesellschaft in ihrer wissenschaftlichen Aktivität immer gewachsen ist, von 1969 bis 1990 mit etwa zehn Beiträgen pro Jahr, nach 1990 bis E Berlin Hannover heute aber mit etwa 30 Beiträgen pro Jahr. Diese schlagartige Steigerung der wissenschaftlichen Aktivität um 1990 mag die Folge einer ganzen Reihe von Einflüssen und Änderungen sein: der wissenschaftliche und finanzielle Erfolg des internationalen Kongresses in Berlin, die Vereinigung von Bundesrepublik und DDR und die daraus resultierende teilweise Aufnahme der Mitglieder der immunologischen Gesellschaft der DDR in die (heute endlich deutsch genannte) Gesellschaft, die Änderung der Vorstandssstruktur der Gesellschaft, die Intensivierung der Kommunikation in der Gesellschaft durch die von Fritz Seiler so vorbildlich geführten „Immunologischen Nachrichten”, und die Intensivierung der wissenschaftlichen Arbeit der Gesellschaft durch die Einrichtung von Arbeitskreisen. Man darf auf die Früchte des so erfreulichen, erstarkten Wachstums für die Zukunft der Immunologie in Deutschland gespannt sein. Die Anzahl der wissenschaftlichen Beiträge bei den Jahrestagungen der Gesellschaft Postskriptum im Januar 2005 Sieben Jahre später ist der Autor gebeten worden, seinen Artikel zu aktualisieren. Also sind einige Forschernamen und Zitate und einige Meilensteine angefügt worden. Es ist noch unmöglicher geworden, den nunmehr über 10.000 Beiträgen zu den Jahrestagungen der Gesellschaft wissenschaftlich gerecht zu werden. Sieht man einmal von den erfolgreichen Jahrestagungen in Hannover und Berlin ab, dann muss man mit einiger Sorge eine Abflachung der Zahlen der Beiträge zu den jährlichen Gesellschaftstagungen beobachten. Auch ist die Frühjahrstagung nun 25 durch Fortbildungskurse ersetzt. Das scheinbar etwas stagnierende Interesse mag eine ganze Reihe von Gründen haben – Nachwuchsprobleme in Zeiten wirtschaftlicher Rezession, Abwanderungen in spezialisierte Untergebiete der Grenzbereiche zwischen Immunologie und genereller Biologie, oder eine immer latente Marginalisierung der Immunologie innerhalb der traditionellen Fächer der Naturwissenschaften und den lang etablierten Bereichen der Medizin. Dabei ist die Wissenschaft der Immunologie ja von immer größerem Interesse für die medizinische und industrielle Anwendung geworden und verzeichnet dort auch spektakuläre Erfolge. Der Gesellschaft für Immunologie kommt die grosse Aufgabe zu, die vielen Interessen und Kräfte zusammenzuführen und die grossen Leistungen der Immunologie und ihre Werte für die Zukunft sichtbar zu machen. Meilensteine der immunologischen Forschung Diese Sammlung von Entdeckungen und Erfindungen und deren Nutzung in den großen Gebieten der Immunologie muß notwendigerweise unvollständig erscheinen – sie ist zudem stark vom wissenschaftlichen Interesse und Wissen des Autors beeinflußt. Ganz be- sonders fragwürdig muß es in vielen Fällen bleiben, welche WissenschafterInnen mit einer Entdeckung oder Erfindung zitiert werden. Oft verbirgt sich hinter dem „et al.” (zu deutsch: „und Kollegen”) eine größere Anzahl von würdigen Namen. Dazu kommt, daß eine erste Entdeckung manchmal unbekannt bleibt, nur weil sie nicht gut genug publiziert wird. Schon Kolumbus hat erfahren müssen, daß seine Entdeckung nach einem späterem Wiederentdecker benannt wurde. Die wenigen Kollegen, die diese Meilensteine und den Versuch einer Beschreibung der immunologischen Forschung der letzten dreißig Jahre in Deutschland gelesen haben, verspürten den Wunsch, weitere Meilensteine aufzustellen und vom Autor nicht erwähnte Entdeckungen und Erfindungen zuzufügen. Deshalb erwartet der Autor auch viele Ergänzungen, Erweiterungen und Korrekturen der 30-jährigen Vergangenheit. Er ist auch auf die Neueintragungen der Zukunft gespannt, die – so hofft er – die traditionelle Exzellenz deutschsprachiger Immunologen würdig fortsetzen werden – ein Schluss, der auch im Jahre 2005 seine unveränderte Gültigkeit bewahrt hat. Meilensteine 1866 1869 1884 1889 1890 1897 1900 1916 1937 1939 1943 1944 1948 1952 1953 1954 1955 1956 Mendel’s laws of genetic inheritance Nuklein - Miescher Phagocytes as mediators of immunity - Metchnikoff Complement (Alexin) - Buchner Antibodies - Behring & Kitasato Side chain theory of antibody formation - Ehrlich Rediscovery of Mendel’s laws - Correns; de Vries Blood groups - Landsteiner 14-15 H genes for tissue rejection - Little & Tyzzer Three major H genes for rejection, H-2 antigens - Gorer Antibodies in gamma-globulins - Tiselius & Kabat Cellular basis for rejection - Medawar DNA as transforming principle (gene) - Avery Congenic strains of mice in rejection - Snell Agammaglobulinemia - Bruton Structure of DNA - Watson & Crick, Acquired tolerance - Billingham, Brent & Medawar Adoptive transfer of immune responsiveness by cells - Mitchison Immunoelectrophoresis - Grabar & Williams Clonal selection hypothesis - Jerne; Burnett; Talmage The Bursa of Fabricius as a lymphoid organ -Glick, Chang & Jaap 1957 Interferon - Lindenmann; Isaacs 26 1958 Leukocyte antigens (HLA) - Dausset; van Rood & Payne 1959 Lymphocytes - Gowans & McGregor Clonal elimination of autoreactive lymphocytes - Lederberg 1960 Radioimmunoassays - Yalow et al. 1961 Surface immunoglobulin on lymphocytes - Möller 1962 Fab/Fc structure of antibodies, and IgH and L chains - Porter; Edelman & Poulik The thymus as a lymphoid organ - Miller, Good & Cooper 1963 SRBC plaque assay - Jerne & Nordin Idiotypes - Kunkel; Oudin 1964 Mixed lymphocyte reaction - Bach & Hirschhorn; Simonsen 1965 Variable and constant regions of H and L chains - Hilschmann & Craig Immune response genes - McDevitt & Sela; Benacerraf 1966 T and B cell collaboration - Claman, Chaperon & Triplett SRBC-specific antibody response in spleen cell suspension in vitro - Mishell & Dutton 1967 IgE - Ishizaka & Ishizaka 1969 Total protein structure of an antibody molecule - Edelman et al. 1970 Fluorescence-activated cell sortingCarrier effect in antibody responses - Mitchison; Rajewsky et al. Lymphocyte mitogens 1971 Hybrid resistance - Cudkowicz 1972 T cell replacing factor - Schimpl & Wecker 1973 MHC restriction in T-B and in T macrophage collaboration - Katz, Hamaoka & Benacerraf; Rosenthal & Shevach 1974 MHC restriction in T cell killing - Zinkernagel & Doherty Network theory - Jerne 1975 Natural killer cells - Kiessling, Klein & Wigzell Monoclonal antibodies - Köhler & Milstein 1976 Ig gene segment rearrangements - Hozumi & Tonegawa T cell lines and clones, T cell growth factor - Gallo et al.; Watanabe; Fathman; Hengartner; Coutinho 1977 Sequencing of DNA - Sanger; Gilbert Cloning of genes 1978 Expression of eukaryotic genes in bacteria First biotech companies using monoclonal antibodies (Centocor, Hybritech) 1979 HIV detected 1980 Apoptosis - Wyllie; Horwitz 1981 Processing of antigens in B cells - Chestnut & Grey ES cells - Martin; Evans & Kaufman 1983 First interleukin (IL-2) cloned and sequenced - Taniguchi et al. 1984 TCR-structure of genes - Tak Mak, Davis 1985 Polymerase chain reaction (PCR) - Mullis, Erlich et al. Presentation of peptides by MHC molecules - Unanue et al.; Townsend et al. First transgenic mouse from ES cells - Kemler et al. 1986 Th1/Th2 cells - Coffman & Mossmann Pre B cell receptor - Sakaguchi, Kudo & Melchers 1987 Crystal structure of MHC class I molecules - Björkman, Strominger & Wiley Homologous recombination in ES cells (knock-out - knock-in) - Thomas & Capecchi 1988 Positive and negative selection of T cells in the thymus von Boehmer et al.; Kappler & Marrack 1989 Negative selection of B cells in bone marrow - Goodnow et al.; Nemazee & Bürki Fas/Fas ligand (lpr-gld) - Krammer; Nagata 1990 Isolation and chemical characterization of peptides bound in MHC class I molecules Rammensee 1991 First tumor-associated antigen cloned via detection with cytotoxic T cell clones - Boon et al. 1992 DNA as a vaccine - Tang, de Wit & Johnston 2000 Toll-like receptors - Hoffmann, Beutler, Janeway and Medzkitov 2000 AID in Somatic Hypermutation - Honjo, Durandy and Fischer 2001 Complete Nucleotide Sequence of the Human Genome 2002 „Transgenic” Mice from a Lymphocyte Nucleus - Hochedlinger and Jaenisch 27 Die immunologische Landschaft im Jahr 2005 Eine kurze Selbstdarstellung der immunologischen Institutionen von Aachen bis Würzburg 28 eit 1967 hat die Zahl der immunologischen Arbeitsgruppen in Deutschland erheblich zugenommen. Aus der Zeit dieser Gründerjahre sind die Institute in Freiburg, Hannover, Köln, Mainz, Erlangen und Würzburg hervorzuheben, aus denen viele der heute namhaften Immunologen hervorgegangen sind. Wie die immunologische Landkarte von heute zeigt, wird immunologische Forschung an den meisten Universitäten und an zahlreichen außeruniversitären Forschungsinstitutionen betrieben. Die kurze Selbstdarstellung der Immunologen von Aachen bis Würzburg, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, spiegelt eindrucksvoll die Vielfältigkeit und Interdisziplinarität der immunologischen Grundlagenforschung und klinischen Immunologie wieder. Die in der deutschen Industrie stattfindende immunologische Forschung konnte hier leider nicht berücksichtigt werden. S Aachen Im Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen wird in der Abteilung von Prof. Peter C. Heinrich (Lehrstuhl für Physiologische Chemie und Molekularbiologie) im Rahmen des SFB542 „Molekulare Mechanismen Zytokin-vermittelter Entzündungsprozesse: Signaltransduktion und pathophysiologische Konsequenzen“ mit sieben Teilprojekten über die Rezeptoraktivierung und Signaltransduktion von lnterleukin-6-Typ Zytokinen (IL-6, IL-11, Oncostatin M, Leukemia Inhibitory Factor und IL-27) gearbeitet. Im Einzelnen: - Fusionierte lösliche Rezeptoren als hochaktive Zytokin-Inhibitoren (Müller-Newen, Heinrich) - IL-6-vermittelte, STAT-unabhängige Signalwege (Schaper) - Molekulare Mechanismen der Oncostatin M-vermittelten Signaltransduktion und deren Bedeutung in der Entzündung (Hermanns) - Untersuchungen zur Signaltransduktion von Interleukin-27 und dessen Wirkung auf Immunzellen (Haan) - Dynamik und Topologie des Jak-STAT-Signalwegs (Müller-Newen) - Bedeutung des Interleukin-31/GPL/OSMRβ Komplexes in Th1/Th2-vermittelten entzündlichen Hauterkrankungen (Baron, Hermanns, Merk) - Konfokale Laser-scanning Mikroskopie (Müller-Newen) Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät In der Abteilung von Prof. Jürgen Bernhagen wird im Rahmen des SFB 542 das Thema - Aufklärung der zellulären Wirkmechanismen des Zytokins MIF bearbeitet. Die Abteilung von Prof. Bernhard Lüscher befasst sich mit der Frage - G-CSF-abhängige Regulation von mad1 und Kontrolle des Zellverhaltens durch Mad1 Das Institut für Immunologie (Direktor: L. Rink) der Medizinischen Fakultät wurde 1988 gegründet und war von 1992-2001 unter kommissarischer Leitung. Seit 2001 wird das Institut neu aufgebaut und ist bereits eines der weiterbildungsberechtigten Institute für Fachimmunologen. Vom Institut wird die gesamte Lehre in Immunologie für Medizinstudenten erbracht, sowie ein Teil der immunologischen Ausbildung für Biologen. Die Arbeitsgruppen haben die Forschungsschwerpunkte „bakterielle Superantigene“, „neutrophile Granulocyten“, „Immungerontologie“ und „Immunbiologie von Zink“. Institut für Immunologie Berlin Mit der Fusion der „alten“ Charité und des Universitätsklinikums Benjamin Franklin zur „Charité Universitätsmedizin Berlin“ ist das größte Universitätsklinikum Europas entstanden. In mehreren Instituten und vielen Kliniken der Charité wird anspruchsvolle immunologische Forschung betrieben, häufig in Kooperation mit den außeruniversitären Instituten, von denen insbesondere das Deutsche Rheumaforschungszentrum, das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, das Robert-Koch-Institut und das Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin weitere Schwerpunkte immunologischer Forschung darstellen. Die Dynamik dieser Szene spiegelt sich u. a. darin wider, dass allein drei Sonderforschungsbereiche sich derzeit ausschließlich immunologischen Themen widmen, flankiert von diversen anderen SFBs, die immunologische Themen bearbeiten (z.B. Kardiomyopathie, Signaltransduktion) und anderen Verbundprojekten. An der Charité gibt es drei immunologische Lehrstühle: Das Institut für medizinische Immunologie der Charité - Campus Mitte unter der Leitung von H.-D. Volk bearbeitet insbesondere klinisch relevante Aspekte des Immunsystems; Transplantationsimmunologie, Antigen-spezifische T-Zellen, Peptidbibliotheken und Mechanismen der Immunregulation stehen hier im Mittelpunkt. T. Blankenstein leitet das Institut für Immunologie an der Charité - Campus Benjamin Franklin und gleichzeitig eine Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Zentrum. Die Rolle von Cytokinen und Stromazellen bei Immunreaktionen auf Tumore und Konzepte zur Immuntherapie sind hier der Schwerpunkt. Das Institut für Immungenetik unter Leitung von A. Ziegler widmet sich der Immungenetik, insbesondere dem Chromosomen 6. Auch am Institut für Biochemie an der Charité - Campus Mitte hat die Immunologie einen zentralen Platz; unter seinem Leiter P. Kloetzel interessiert sich eine große Arbeitsgruppe für Fragen der Antigenprozessierung und -Präsentation durch Proteasomen und MHC Klasse I. Institut für medizinische Immunologie der Charité Campus Mitte Institut für Immunologie an der Charité Campus Benjamin Franklin Max-Delbrück-Zentrum Institut für Immungenetik Institut für Biochemie an der Charité - Campus Mitte 29 Deutsches Rheumaforschungszentrum Das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum unter seinem wissenschaftlichen Direktor A. Radbruch untersucht grundlegende und medizinische Aspekte von zellulärer Immunologie, insbesondere das Cytokin-Gedächtnis, Differenzierung, Antigen-spezifische Zellen, Immunregulation durch T- und B- Zellen, Signaltransduktion; darüber hinaus ist hier wichtige methodische Kompetenz zur Cytometrie und anderen Techniken lokalisiert. Max-Planck Institut für Infektionsbiologie Das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie beschäftigt sich mit Eigenschaften pathogener Mikroorganismen ebenso wie mit den Immunreaktionen gegen verschiedenste Erreger. In der Abteilung von S. Kaufmann werden vor allem Immunantworten gegen intrazelluläre Bakterien sowie Eigenschaften von NK-Zellen untersucht, in der Abteilung von Th. F. Meyer die Invasions- und Evasionsmechanismen pathogener Bakterien wie Helicobacter pylori und Impfstoffe, während in der Abteilung A. Zychlinski mit Toll-like Rezeptoren und Mechanismen der „Innate Immunity“ im Vordergrund stehen. Robert-Koch-Institut Das Robert-Koch-Institut erfüllt wichtige staatliche Aufgaben im Bereich Infektionsschutz, betreibt aber auch anspruchsvolle Grundlagenforschung wie z. B. in der Arbeitsgruppe von R. Kroczek, die sich für kostimulatorische Moleküle wie ICOS und CD40L sowie Chemokine interessiert. Robert Koch (1843-1910) war von 1880 bis 1894 ordentliches Mitglied des kaiserlichen Gesundheitsamts und Direktor des Hygieneinstituts der Universität und des neugegründeten Instituts für Infektionskrankheiten. 1882 Entdeckung des Tuberkulose Bakteriums und 1883 des Choleraerregers. Robert Koch beeinflußte die moderne Medizin entscheidend und gilt als Hauptbegründer der modernen Bakteriologie. 1905 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Am Max-Delbrück-Zentrum ist M. Lipp angesiedelt, der wichtige Beiträge zur Funktion von Chemokinen und Chemokin-Rezeptor-tragenden T-Zellpopulationen geliefert hat; weitere Gruppen beschäftigen sich mit dem genetischen Engineering von T-Zellen für die Tumortherapie (Uckert), mit NFκB (Scheidereit) oder mit regulatorischen T-Zellen und Antigen-Präsentation (Rötzschke/Falk). Humboldt-Universität An der Humboldt-Universität Berlin studiert R. Lucius am Institut für Biologie die T-Zellantwort auf Parasiten und ihre immunmodulatorischen Wirkungen. Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie In enger Verbindung mit dem deutschen Rheuma-Forschungszentrum suchen Arbeitsgruppen an der Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie an der Charité - Campus Mitte (Leiter: G.-R. Burmester ) nach Erklärungen für Entstehung und Mechanismen von Autoimmunerkrankungen, insbesondere der rheumatoiden Arthritis und des systemischen Lupus erythematodes. Bonn An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn gibt es drei Institute mit Schwerpunkten in immunologischer Forschung. Institut für Molekulare Physiologie Das Institut für Molekulare Physiologie und Entwicklungsbiologie (Direktor: Prof. und Entwicklungsbiologie W, Kolanus) besteht aus den Abteilungen Zelluläre Biochemie (Leiter: Prof. W. Kolanus), Entwicklungsbiologie Entwicklungsbiologie (Leiter: Prof. M. Hoch) und Immunbiologie (Leiter Prof. N. Koch). Immunbiologie Das Institut wurde 2002 in Bonn gegründet und ist in der Math.-Nat. Fakultät angesiedelt. Das Institut bildet Diplom-Molekularbiomediziner, Diplom-Biologen und Mediziner aus und erreicht mit seinen Lehrveranstaltungen pro Jahr etwa 300 Studenten. Die Forschungsaktivitäten richten sich auf Signaltransduktion und Zelladhäsion im Immunsystem (Kolanus), auf den molekularen Mechanismus der Antigenprozessierung mit rekombinanten Techniken (Koch), sowie auf die natürliche Immunantwort bei Invertebraten (Hoch). Diese Fragestellungen werden mit Hilfe von Modellorganismen (Maus, Drosophila) sowie und mit modernen zellbiologischen, genetischen und biochemischen Methoden bearbeitet. 30 Das Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie wurde von der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn im Jahr 2003 neu eingerichtet. Als Direktor des Instituts wurde Prof. P. Knolle berufen. Eine weitere Professur wurde mit C. Kurts besetzt. Die Forschung des Instituts richtet sich mit in vivo Maus-Modellen auf aktuelle Fragen der Immunregulation bzw. der peripheren Induktion von Toleranz. Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie An der Klinik und Poliklinik für Dermatologie in Bonn ist nach der Berufung von Prof. Bieber ein Schwerpunkt klinisch immunologischer Forschung entstanden. Forschungsgegenstand ist die Regulation und Funktion des hochaffinen Rezeptors für IgE auf humanen Langerhans- und dendritischen Zellen. Prof. T. Tüting untersucht Möglichkeiten, eine auf dendritischen Zellen basierende anti-Melanom-Vaccine zu entwickeln. Klinik und Poliklinik für Dermatologie Im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule BonnRhein-Sieg vertritt Prof. Harald Illges das Fach Immunologie und Zellbiologie. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit murinen Modellen der Arthritis. Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Borstel Forschungszentrum Borstel Die Mission des Forschungszentrums Borstel, Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, ist die umfassende biomedizinisch ausgerichtete Gesundheitsforschung in der Pneumologie mit Schwerpunkten in der Infektionsbiologie, der Allergologie und der Tumorbiologie. Die Aktivitäten des Zentrums sind durch einen interdisziplinären Ansatz – der Verbindung von Grundlagenforschung (Immunologie, Biochemie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Strukturbiologie, Physik, Mikrobiologie) mit klinischer Forschung und klinischen Studien charakterisiert. Ziel der Forschungsarbeiten ist ein tieferes Verständnis der molekularen und zellulären Prozesse, die der Infektion, der Allergie und der Tumorbildung zugrunde liegen. Somit wird die Basis für die Entwicklung innovativer und effektiver therapeutischer und präventiver Strategien geschaffen. Das Forschungszentrum Borstel verfügt über enge Kooperationen mit den Universitäten in Schleswig-Holstein und in Hamburg. Diese spiegeln sich in vier Sonderforschungsbereichen und einem Graduiertenkolleg wider. Das Forschungszentrum Borstel, geleitet durch ein wissenschaftliches Dreierdirektorium (Prof. Dr. Dr. Silvia Bulfone-Paus, Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel, Prof. Dr. Peter Zabel), ist Mitglied der Leibniz Gemeinschaft, einer wissenschaftlichen Dachorganisation, die 84 Institutionen von nationaler Bedeutung vereint. Detaillierte Informationen unter www.fz-borstel.de. Forschungszentrum Borstel Braunschweig Immunologie wird derzeit in Braunschweig ausschließlich an der GBF (Gesellschaft für Biotechnologie), einem Helmholtz Forschungszentrum, betrieben. Interesse an immunologischen Fragestellungen bestanden allerdings schon seit einigen Jahrzehnten, aber erst in letzter Zeit wurde Immunologie zu einem Schwerpunktthema. Dies wurde zum Teil durch die in den letzten Jahren erfolgte Fokussierung der GBF auf Infektionsbiologie bedingt. GBF, Helmholtz Forschungszentrum Ursprünglich wurde an der GBF immunologisch nur in der Gruppe des inzwischen emeritierten P. Mühlradt geforscht. Als herausragendes Ergebnis dieser Gruppe ist die Isolierung von MALP-2 zu nennen, ein von Mycoplasmen produziertes Glykopeptid, das als einer der ersten Liganden von TLR-2 (TLR-2/TLR-6) charakterisiert werden konnte. Inzwischen gibt es an der GBF verschiedene Abteilungen, Arbeitsgruppen und Nachwuchsgruppen die sich mit immunologischen Themen befassen: AG Mukosale Immunologie (Leiter: J. Buer): Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses der AG Mukosale Immunität steht die Erforschung der Wechselwirkung von Mikroorganismen mit dem Immunsystem durch Funktionelle Genomanalyse. Ziel ist es, im Tiermodell und am Patienten, neue und hocheffektive Therapiean- 31 sätze für Erkrankungen mit gestörter Immunfunktion wie sie bei Autoimmunerkrankungen, chronischen Entzündungen und Infektionen vorkommen, zu entwickeln. AG Immundynamik (Leiter: M. Gunzer): Der Leiter der Gruppe hat sich schon sehr früh mit der Echtzeit-Beobachtung der Interaktion von T-Zellen mit Antigen-präsentierenden Zellen in vitro auseinandergesetzt. Diese Arbeiten werden jetzt auf die Beobachtung dieser Interaktionen mit Hilfe von in-vivo-Imaging an Organen von betäubten Mäusen erweitert. Dabei werden auch Infektionsmodelle bearbeitet werden. AG Impfstoffforschungsforschung (Leiter: C.A. Guzman): Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich auf die Entwicklung von neuen Werkzeugen und Strategien zur Vakzinierung. Dabei werden neue Verabreichungsmöglichkeiten und Adjuvantien getestet, die zu einer effizienten Immunisierung führen. Vornehmlich werden oral oder nasal verabreichbare Impfstoffkandidaten in verschiedenen Krankheitsmodellen bearbeitet. Abt. Genregulation und Differenzierung: (Leiter: H. Hauser): Eines der Projekte in dieser Abteilung befasst sich mit der Entwicklung einer Immuntherapie gegen Krebs. Dazu sollen dendritische Zellen verwendet werden, die nach Transduktion mit rekombinanten Adenoviren Tumor-spezifische Antigene exprimieren. Für die klinische Anwendung wird derzeit ein Arzneimittelgesetz-gerechtes Verfahren entwickelt, das die Präparation, Differenzierung und Infektion von dendritischen Zellen aus Tumorpatienten im kleinen Maßstab zulässt. AG Infektionsgenetik (Leiter: A. Lengeling): Die differenzielle Aktivität von verschieden Makrophagenpopulationen ist eines der Forschungsgebiete der Gruppe. Darüber hinaus sollen Suszeptibilitäts/Resistenzfaktoren gegen Krankheitserreger im Mausmodell charakterisiert werden. AG Infektionsimmunologie (Leiterin: E. Medina): In Mausmodellen wird untersucht wie sich die Immunantwort gegen Gruppe A Streptokokken entwickelt. Dabei wird vor allem nach Risikofaktoren gesucht, die erklären könnten, warum eine Infektion von Gruppe A Streptokokken beim Menschen zu sehr unterschiedlichen Konsequenzen führen kann, die von einer einfachen Pharyngitis bis zum lebensbedrohlichen toxischen Schock reichen. Abt. Experimentelle Immunologie (Leiter: W. Müller): Wesentliche Aktivitäten der Abteilung richten sich auf Untersuchungen zum Cytokine-Network und Lymphozyten-Homing. So werden mit Hilfe von konstitutionellen oder konditionellen Mausmutanten die Zellen des Immunsystems charakterisiert, die in Entzündungsmodellen z. B. für die Produktion attenuierender Cytokine verantwortlich sind. Ähnlich wird bei den Versuchen zum Lymphocyten-Homing verfahren. Ein weiterer Fokus der Abteilung ist die Verbesserung von Methoden zur Generierung von Mausmutanten. Auf Grund ihrer Expertise in diesem Gebiet unterstützt die Gruppe viele weitere Gruppen bei der Etablierung neuer rekombinanter Mausstämme. AG Molekulare Immunologie (Leiter: S. Weiß): Frühe Immunereaktionen bei einer Infektion durch Listeria monocytogenes werden in dieser Gruppe bearbeitet. Hauptsächlich Chemokine und Typ I Interferone sind das Thema der Arbeiten wobei letztere auch in Entzündungsmodellen untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verwendung von Bakterien zur Übertragung von eukaryotischen Expressionsplasmiden auf Wirtszellen, vor allem zur oralen DNA Vakzinierung. Schließlich werden in einem transgenen Mausmodell die Eigenschaften von B1-Zellen charakterisiert, deren Antikörper in der Initialphase einer Infektion eine große Rolle spielen. 32 Dresden In Dresden wird das Fachgebiet Immunologie vom Institut für Immunologie (Direktor: Prof. E. P. Rieber) vertreten, das an der 1993 gegründeten Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden eingerichtet wurde. Die Ausbildung in Immunologie schließt sowohl Studierende der Medizin als auch Studierende der naturwissenschaftlichen Fakultät ein, die im Diplomstudiengang Biologie das Fach Immunologie als 1. oder 2. Nebenfach wählen oder im Batchelorstudiengang „Molekulare Biotechnologie“ Immunologie als Wahlfach belegen können. Schwerpunkt diagnostischer Leistungen ist die Analyse von Autoantikörpern (K. Conrad). Die Forschungsaktivitäten umfassen 1. die molekulare und funktionelle Charakterisierung neuer Tumor-assoziierter Antigene und ihre Verwendung in der Immuntherapie von Tumoren (B. Weigle, M. Rieger, A. Kießling, M. Bachmann, E. P. Rieber, M. Schmitz), 2. die Konstruktion Antikörper-modifizierter viraler Vektoren für den Zell-spezifischen Gentransfer (A. Temme), 3. die Analyse der Immunreaktion gegen Neoantigene im transgenen Mausmodell (M. Bachmann, C. Büttner), 4. die molekulare Charakterisierung von Autoantigenen und die Entwicklung von Multiparameterdiagnostika (M. Bachmann, K. Conrad), 5. die Rolle verschiedener Subpopulationen von dendritischen Zellen in der Regulation der humanen Immunantwort (K. Schäkel, E. P. Rieber), 6. die Interaktion von dendritischen Zellen und Tumorzellen (M. Schmitz), sowie 7. die Rolle der Glykolipid-Azetylierung in der Apoptose (B. Kniep). Institut für Immunologie Düsseldorf In Düsseldorf wird immunologische Forschung an verschiedenen Instituten bzw. Kliniken der Medizinischen Fakultät und zwei Instituten der Wissenschaftsgemeinschaft G.W. Leibniz (ehemals Blaue Liste) betrieben. Zukünftige Diplombiologen können Immunologie als Fach wählen und eine Diplomarbeit mit immunologischem Schwerpunkt an diesen Instituten anfertigen. Die immunologische Forschung im Institut für Medizinische Mikrobiologie (Leiter: Prof. Dr. med. Klaus Pfeffer, Fachimmunologe DGfI) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf konzentriert sich auf infektionsimmunologische Themen: Aktivierung von antimikrobiellen Effektorleistungen durch proinflammatorische Zytokine, Signaltransduktion von TNF und IFN, Aufklärung der Immunregulation bei Sepsis, Aktivierung von Makrophagen bei der Abwehr von intrazellulären Erregern, Transplantationsimmunologie (Prof. Dr. K. Pfeffer). Antimikrobielle Effektormechanismen (Prof. Dr. W. Däubener): Stickoxidproduktion vs. Tryptophandegradation, Effekte auf Toxoplasmen, Streptokokken und Viren, Abwehrleistungen von nicht-professionellen Phagozyten, immundominante Antigene von Toxoplasmen. Immunfunktionen von dendritischen Zellen bei Toxoplasmen- und Echinokokkeninfektionen (PD Dr. C. MacKenzie). Interaktion zwischen Toxoplasmen und der Immunabwehr im Gehirn (PD Dr. G. Reichmann): Wirtszellaktivierung durch Toxoplasmen, parasiteninduzierte Glia/T-Zellinteraktionen, „antigen processing“ von Zystenantigenen. T-Zellantigene von Toxoplasma gondii, professionell antigenpräsentierende Gliazellen. Aufklärung der Immunregulation und der Signaltransduktion von TGFβ (Dr. J. Würthner). Aktivierung der adaptiven Immunantwort, Aufklärung der T- und B- Zellrezeptor Signaltransduktion (Dr. S. Beer). Institut für Medizinische Mikrobiologie Erlangen Im Fachbereich Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg sind mehrere Institutionen schwerpunktmäßig immunologisch tätig: Die Vertretung des Fachs in der Lehre erfolgt durch die Medizinische Klinik III sowie das Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene. Das Fach Immunologie ist ein Kernfach im Diplom-Studiengang Biologie als Nebenfach und im Diplom-Studiengang „Molekularmedizin“ als Haupt- und Nebenfach als Prüfungsfach gewählt werden. Viele der bei den einzelnen Instituten und Kliniken aufgeführten Forschungsprojekte werden in den Sonderforschungsbereichen SFB 423 „Nierenschäden: Pathogenese und regenerative Mechanismen“, (Sprecher: Prof. Dr. K.-U. Eckardt), SFB 466 „Lymphoproliferation und virale Immundefizienz“ (Sprecher: Prof. Dr. B. Fleckenstein), SFB 643 „Strategien der zellulären Immunintervention“ (Sprecher: Prof. Dr. G. Schuler), dem Graduiertenkolleg GK 592 „Lymphozyten: Differenzierung, Aktivierung und Deviation“ (Sprecher: Prof. Dr. H.-M. Jäck) 33 und einem Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (Sprecher: Prof. Dr. J. R. Kalden) gefördert. Medizinischen Klinik III mit Poliklinik Institut für Klinische Immunologie Die klinische Immunologie wird von der Medizinischen Klinik III mit Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. J. R. Kalden) und dem Institut für Klinische Immunologie vertreten. Die Klammer für klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte stellt das Immunsystem dar. So werden im Bereich der Klinik Patienten mit Autoimmunopathien, schwerpunktmäßig mit Autoimmunopathien des rheumatischen Formenkreises, Patienten mit hämatologischen Erkrankungen des Immunsystems sowie Patienten mit primären und sekundären Defektimmunopathien diagnostiziert und therapiert. Zusätzlich besteht eine Arbeitsgruppe für internistische Allergologie. Wissenschaftlich nimmt die Medizinische Klinik III mit dem angeschlossenen Institut für Klinische Immunologie an nahezu allen Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät teil. Schwerpunktmäßig im Bereich der Autoimmunerkrankungen des rheumatischen Formenkreises stehen Untersuchungen zur Ätiopathogenese des systemischen Lupus erythematodes und der rheumatoiden Arthritis im Zentrum. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. M. Herrmann untersucht die mögliche Rolle der Apoptose in der Ätiopathogenese des SLE und anderer Autoimmunopathien, die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. H. Burkhardt ist unter anderem an der Analyse von Kollagen II in der Ätiopathogense der rheumatoiden Arthritis interessiert. Die Arbeitsgruppe von PD Dr. H. Schulze-Koops untersucht die Involvierung von T-Zellen und möglichen T- Zelldefekten in der Ätiopathogense der rheumatoiden Arthritis. Zusätzlich besteht in diesem Bereich eine intensive Tätigkeit in der Durchführung von Therapiestudien mit z. T. eigenen entwickelten monoklonalen Antikörpern sowie Therapiestudien, finanziert durch die pharmazeutische Industrie. Die Institution in Erlangen war maßgeblich mit an der Entwicklung eines chimerisierten monoklonalen Antikörpers gegen den Tumornekrosefaktor-α bis zu seiner offiziellen Zulassung durch die entsprechenden Behörden in den Vereinigten Staaten und Europa involviert. Im Bereich der Hämatologie ist das Myelom in seiner Ätiopathogenese und in der Entwicklung neuer Therapieprinzipien ein Forschungsschwerpunkt (Oberarzt Dr. W. Rösler; zusätzlich die autologe und allogene Knochenmarktransplantation mit der Entwicklung neuer, zellulärer immuntherapeutischer Therapiestrategien. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. T. Harrer konzentriert sich auf das Studium von primären und sekundären Defektimmunopathien im Erwachsenenalter. Im Zentrum der Arbeiten stehen Untersuchungen zur Pathogenese der HIV-Infektion. Neue Ansätze zu einer Vakzinierungsstrategie wurden in den letzten Jahren erarbeitet. Die Forschungsschwerpunkte werden ergänzt durch ein immungenetisches Labor das sich neben der Gewebetypisierung für die Organtransplantation in Nordbayern mit der molekularen Genetik von Autoimmunerkrankungen (PD Dr. B. Spriewald) beschäftigt. In der im Jahre 1997 neu gegründeten selbständigen Abteilung für Molekulare Immunologie (Leiter: Prof. H.-M. Jäck) an der Medizinischen Klinik III beschäftigt sich Prof. Jäck mit den Mechanismen, die an der „Nonsense Immunglobulin mRNA Surveillance“ in Lymphozyten sowie der B-Zellreifung und dem Ig-Klassenwechsel beteiligt sind. Dr. D. Mielenz untersucht Mechanismen und Signalketten, die bei der Etablierung der B-Zelltoleranz eine wichtige Rolle spielen. Ein weiterer Schwerpunkt konzentriert sich auf die molekularen Ursachen vererbter menschlicher B-Zelldefekte. Abteilung für Molekulare Immunologie Institut für Klinische MikrobioloDie Arbeitsgruppen am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygie, Immunologie und Hygiene giene (Vorstand: Prof. M. Röllinghoff) befassen sich in erster Linie mit infektionsimmunologi- schen Fragestellungen. Hier steht die Charakterisierung der Immunabwehr gegen Borrelia burgdorferi (Prof. Dr. A. Gessner), Yersinien (Prof. H.U. Beuscher), Salmonellen (Prof. Dr. M. Hensel), Candida albicans (PD Dr. K. Schröppel), Mykobacterium tuberculosis (PD Dr. S. Stenger) und seit kurzem auch gegen gramnegative Bakterien (Dr. M. Schnare) im Vordergrund. Im Einzelnen werden die Induktion und die Effektorphase der unterschiedlichen Abwehrmechanismen der frühen und der späten Krankheitsphasen studiert (u.a. CD4+T-Zellen, NK-Zellen, CD1-restringierte T-Zellen, dendritischen Zellen und Makrophagen), ebenso wie deren Modulation durch Regulatorzellen unterschiedlicher Herkunft und lösliche Mediatoren (Zytokine und Chemokine). Besondere Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Suche nach Signalen, welche die Differenzierung und Marker-Expression von TH1- und TH2-Zellen steuern, die molekulare Analyse des lnterleukin-4-Rezeptors und seiner Signaltransduktion, die Charakterisierung der Expression 34 von Toll-like Rezeptoren im Rahmen der unspezifischen Abwehr („innate immunity“), die Aufklärung der Wirkung von Yersinien-Membran-Antigenen (Yop B, V-Antigen) auf die Zytokin-Synthese, sowie die Identifikation von Virulenzfaktoren von Candida albicans. Am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (Geschäftsführender Direktor: Prof. K. Brune) befasst sich die Arbeitsgruppe von Frau Prof. G. Tiegs mit Fragestellungen der Pharmako-, Immun- und Gentherapie immunologisch vermittelter Lebererkrankungen. Hierzu wurden mehrere Mausmodelle entwickelt, bei denen ein Leberschaden, ähnlich wie bei einer viralen oder Autoimmunhepatitis, durch Aktivierung des Immunsystems, insbesondere von T-Lymphozyten und NKT-Zellen vermittelt wird. Im Zentrum des Interesses steht die Identifizierung zytoprotektiver Proteine in der Leber mittels gene arrays. Die Proteine werden mittels Gentransfer in die Leber eingebracht und sollen als Schutzfaktoren der Hepatozyten gegenüber der immunologischen Attacke dienen. In diesem Zusammenhang wurde kürzlich auch die RNAi-Technologie für den Gene-knockdown etabliert, mit deren Hilfe pro-apoptotische Proteine herabreguliert werden können. Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Identifizierung der tolerogenen T-Lymphozyten-Subpopulation, die die seit langem bekannte immunprivilegierte Eigenschaft der Leber vermitteln. Schließlich beschäftigt sich die Gruppe mit Neuroimmuninteraktionen in Leber und Niere, insbesondere mit entzündungsfördernden Effektorfunktionen sensorischer Primärafferenzen und der pharmakologischen Antagonisierung ihrer Neuropeptide. Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie An der Dermatologischen Universitätsklinik (Vorstand: Prof. G. Schuler) werden u.a. folgende Forschungsvorhaben durchgeführt: Forschungsschwerpunkt - Krebsimmuntherapie: (Mitarbeiter: OÄ Dr. B. Schuler-Thurner, Dr. K. Gebhard, Dr. U. Koch, Dr. I. Haendle, Dr. M. Lüftl, Prof. E. Kämpgen, Dr. N. Schaft, Dr. J. Doerrie, Dr. P. Thumann, Dr. D. Dieckmann, PD Dr. E. Schultz). Ziel dieser Projektgruppe (Leitung: Prof. G. Schuler) ist die Entwicklung und klinische Prüfung innovativer immunologischer Therapieansätze insbesondere zur Behandlung maligner Tumoren (Melanom als Modell) und viraler Erkrankungen (HIV). Die Therapieansätze beruhen auf dem Einsatz von autologen, aus Vorläufern im Blut gezüchteten Dendritischen Zellen (DZ). In mehreren von uns initiierten Phase I Multicenterstudien wurden Patienten mit sonst nicht mehr beeinflussbarem metastasierendem malignem Melanom mit Tumorantigen (Tumor-Peptid-) beladenen DZ vakziniert. Ergebnis dieser ersten Impfstudien war das Fehlen starker Nebenwirkungen, der Nachweis der Induktion tumorspezifischer zytotoxischer und Helfer T-Zellen („proof of concept“) sowie Hinweise auf eine Rückbildung von Metastasen und verlängerte Überlebenszeiten. Derzeit wird die RNA Transfektion als Methode der Beladung von Dendritischen Zellen klinisch erprobt. Forschungsschwerpunkt - Experimentelle Dermatologie: Dieser Bereich (Leitung Prof. A. Steinkasserer) umfasst die immunologische Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Dendritischen Zellen, der Toleranzinduktion, der onkolytischen Adenoviren, der Allergie sowie der HIV-1 vermittelten Signaltransduktion in T Zellen. Modifizierte DZ können Immunantworten aber auch abschalten und so Toleranz induzieren (Projektgruppen: PD Lutz - semireife DZ und Prof. Steinkasserer - lösliches CD83), sodass längerfristig DZ auch zur Dämpfung überschießender Immunantworten und somit zur Therapie von Autoimmunerkrankungen und Allergien eingesetzt werden können. Dermatologischen Universitätsklinik Essen Das am Universitätsklinikum Essen 1983 errichtete Institut für Immungenetik erhielt 1991 eine Aufgabenerweiterung und wurde entsprechend in Institut für Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. Hans Grosse-Wilde) umbenannt. Im Jahre 2002 folgte eine Erweiterung um eine Universitätsprofessur (C3) für Immunologie, auf die Frau Prof. Dr. med. Cornelia Hardt berufen wurde und die Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ etablierte. Institut für Immunologie Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ Von Beginn an lag der Schwerpunkt sowohl der Diagnostik als auch der Forschung in der immungenetischen Analyse der MHC Genprodukte. Neben den klassischen serologischen und zellulären Nachweisverfahren sind biochemische und molekulargenetische Testverfahren entwickelt worden, um diese in klinischen und experimentellen Transplantationsprogrammen (Stammzell- und Organtransplantation) zur Optimierung der Spenderauswahl einzusetzen. Hier- 35 aus hat sich für das Institut eine überregionale Aufgabenstellung entwickelt, in dem für den Bereich Organtransplantation ein Regionallabor für die Immundiagnostik von Organspendern aus den Transplantationszentren Bochum, Essen und Münster vorgehalten wird. Für die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (Knochenmarktransplantation) ist das Institut eine der führenden Sucheinheiten für verwandte und nicht-verwandte Spenderauswahl. Neben dieser immungenetisch orientierten Schwerpunktsetzung führt das Institut die klassische humorale und zelluläre Immundiagnostik insbesondere für Patienten mit Autoimmunerkrankungen des Universitätsklinikum Essen und auch auswärtiger Krankenhäuser aus. In 1991 wurde die Spenderzentrale Essen (SZE) gegründet, die derzeit ca. 73.000 aktive, freiwillige Stammzell-Spender umfasst. Über das ZKRD-Register in Ulm und das NMDP-Register in Minneapolis, USA, stehen diese Spender für nationale und internationale Patienten zur Verfügung. Gemäß Studienordnung für das Fach Humanmedizin ist im Querschnittsbereich „Infektiologie, Immunologie, Transfusionsmedizin“ das Institut federführend mit der Hauptvorlesung und dem Praktikum betraut und bietet das Wahlfach „Immungenetik“ an. Weiterhin besteht eine Beteiligung an dem Studienschwerpunkt „Medizinisch-Biologische Chemie“ und an dem Studiengang „Medizinische Biologie“. Forschungsschwerpunkte sind: Zellulärer Immuntransfer in Patienten nach allogener Stammzell- sowie nach Leberlebend-Transplantation, biochemische und funktionelle Analytik von löslichen HLA Molekülen insbesondere von HLA-G, Immunbiologie der Schwangerschaft sowie Immunpathogenese der Sepsis. Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ ist die Analyse von genetisch komplexen Autoimmunerkrankungen wie der Multiplen Sklerose. In den Arbeitsbereichen Genomik, Transkriptomik, Epigenomik und Pharmakogenomik werden Faktoren definiert, die für sich allein oder gemeinsam zuverlässige diagnostische Parameter bieten. Institut für Virologie Im Mittelpunkt der Forschung im Institut für Virologie stehen infektionsimmunologische Studien mit Hepatitisviren und Retroviren, die von Prof. Dr. med. Michael Roggendorf (Direktor) und Prof. Dr. rer. nat. Ulf Dittmer geleitet werden. Beide Gruppen von Viren induzieren chronische Infektionen, indem sie die Immunantwort ihres Wirts manipulieren. Forschungsziel ist, mit Hilfe von Immuntherapien und therapeutischen Impfstoffen in diesen Prozess einzugreifen und so chronische Virusinfektionen zu behandeln. Außerdem wird intensiv an der Entwicklung von prophylaktischen Impfstoffen gearbeitet, um pandemischen Viruserkrankungen wie Hepatitis oder AIDS effektiver als bisher begegnen zu können. Das Institut für Virologie koordiniert ferner das DFG-Graduiertenkolleg 1045 „Modulation von Wirtszellfunktionen zur Behandlung viraler und bakterieller Infektionen“. Das zentrale Thema des Graduiertenkollegs ist die Entwicklung neuer Strategien für die Intervention bei akuten oder chronischen mikrobiellen Infektionen. Dabei ist nicht direkt der Erreger und dessen Vermehrung das Ziel der Therapie, sondern die Funktion von Wirtszellen bzw. Zellen des Immunsystems. Die spezifische B- und T-Zell-Immunantwort oder die zelluläre Signaltransduktion werden so manipuliert, dass Erreger effizient kontrolliert werden können. Die Klinik für Dermatologie (Direktor: Prof. Dr. med. Stephan Grabbe) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Biologie der Antigenpräsentation. Aktuelle Projekte konzentrieren sich auf die physikodynamische Interaktion von antigenpräsentierenden Zellen mit T-Zellen während der Antigenpräsentation, die Bedeutung von beta-2-Integrinen für die Funktion von dendritischen Zellen, die Wirkungen von Toll-like Rezeptor-Liganden auf die Aktivierung von dendritischen Zellen sowie die Bedeutung der extrazellulären Matrix für die Funktion von antigenpräsentierenden Zellen. Zudem beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit Mechanismen des allergischen Kontaktekzems und anderer entzündlicher Dermatosen. Klinik für Dermatologie Ein weiterer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Tumorimmunologie. Hier werden Mechanismen der Photokarzinogenese sowie die lokale Immunantwort 36 innerhalb von soliden Tumoren untersucht. Ziel ist die Entwicklung einer Tumor-Immuntherapie mit Hilfe von dendritischen Zellen. Dieser Bereich wird sowohl experimentell als auch in klinischen Studien bearbeitet. Freiburg In 1962, zu einer Zeit, als in Deutschland die immunologische Forschung und Ausbildung noch in den Anfängen stand, wurde das Max-Planck-Institut für Immunbiologie unter der Leitung von Prof. Dr. O. Westphal gegründet, der auch einer der Gründungsväter und der erste Präsident der Gesellschaft für Immunologie war. Das MPI errang aufgrund der Arbeiten über Struktur und Funktion von bakteriellen Endotoxinen (Prof. O. Westphal, Prof. O. Lüderitz und Mitarbeiter) großes Ansehen. Aus dieser Freiburger Schule gingen zahlreiche namhafte Immunologen hervor. Nach der Emeritierung von Prof. O. Westphal wurde 1981 Prof. K. Eichmann an das MPI berufen und 1984 Prof. G. Köhler, der 1995 leider viel zu früh verstarb. Max-Planck-Institut für Immunbiologie Mit der Berufung von Thomas Boehm (1998) wurde ein neuer Schwerpunkt zur Entwicklung des Immunsystems etabliert und damit eine weitere thematische Verknüpfung der immunologischen und entwicklungsbiologischen Arbeitsrichtungen erzielt. Bemühungen um eine verstärkte Kooperation zwischen dem lnstitut und der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg führten zur Einrichtung des Lehrstuhls für Molekulare Immunologie des Instituts für Biologie III am Institut und zur Berufung von Michael Reth zum C4-Professor der Universität Freiburg (1997). Mit der Berufung von Rudolf Grosschedl (2004) wurde die thematische Verknüpfung der immunologischen und entwicklungsbiologischen Arbeitsrichtungen am Institut weiter verstärkt. Im Max-Planck-Institut für Immunbiologie befasst sich die Abteilung Entwicklung des Immunsystems (Direktor: Prof. Thomas Boehm) mit der Biologie lymphoider Organe. Hierbei steht die Analyse genetischer Determinanten während der Wechselwirkung von Lymphozyten mit Stroma bei der Bildung und Modifikation des Repertoires im Vordergrund. Das Labor von Priv. Doz. Conrad Bleul bearbeitet die Thymusentwicklung der Maus, das Labor von Dr. Thomas Schlake die Mechanismen epithelialer Differenzierung, das Labor von Dr. Michael Schorpp die Thymusentwicklung beim Zebrafisch und das Labor von Thomas Boehm Fragen zur Evolution des adaptiven Immunsystems. Max-Planck-Institut für Immunbiologie Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, ca. 1967 Otto Westphal und einige seiner ehemaligen Doktoranden und Mitarbeiter aus den 60 er und 70er Jahren, anläßlich seines 85. Geburtstags vor dem Schloß Ebnet bei Freiburg, Juni 1998. Vorn von links: Walter Bausert, Clemens Sorg, Hans Hilpert, Hans-Hellmut Brauchle, Roland Helger, Karl Himmelspach, Hans Risse, Otto Westphal, Johanna Schlosshardt, Otto Lüderitz, Günter Hämmerling, Wulf Dröge, Rudolf Geyer. Von hinten links: Werner Falk, Wolfgang Bessler, Ernst Rietschel, Volker Lehmann, Eberhard Schwarzmüller, Kathryn Nixdorf, Erwin Rüde, Heinrich Schulte-Holthausen, Georg Schlepers, Günther Fahrenheim, Günter van der Smissen, Daniela Männel, Günther Feix, Bernd Arnold, Dieter Hungerer, Hubert Mayer, Bernhard Reck, Lajos Tarcsay. 37 Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung Zelluläre und molekulare Immunologie (Direktor: Prof. Rudolf Grosschedl) befasst sich mit der Aufklärung molekularer Mechanismen der lymphoiden Zelldifferenzierung und der Regulation von Genen durch extrazelluläre Signale. Ein weiteres Forschungsgebiet ist die allelspezifische Expression von Antigenrezeptorgenen. Die Arbeiten im Metschnikoff-Laboratorium mit den Arbeitsgruppen von Prof. Markus Simon, Prof. Marina Freudenberg und Dr. Marinus Lamers befassen sich mit Fragen aus der Infektionsimmunologie und dem Gebiet der angeborenen Immunität. Die Arbeitsgruppe B-Zelldifferenzierung (Leiter: Prof. Michael Reth) arbeitet über B-Zellrezeptoren, B-Zelldifferenzierung und Signaltransduktion in B-Zellen. Die Nachwuchsgruppe von Dr. Wolfgang Schamel beschäftigt sich mit der Struktur der Antigenrezeptoren von Lymphozyten. Abteilung für Molekulare Immunologie in der Fakultät für Biologie III Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung der Medizinischen Fakultät 38 Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat mehrere Institutionen der immunologischen Forschung und Lehre. Die Abteilung für Molekulare Immunologie in der Fakultät für Biologie III wird von Prof. Dr. M. Reth in Personalunion mit der Arbeitsgruppe am Max-PlanckInstitut geleitet. Am ehemaligen Institut für Immunbiologie der Medizinischen Fakultät, Leiterin: Prof. Dr. S. von Kleist, emeritiert 1998) wurden Studien zur Immunkompetenz von Tumorpatienten und zur Charakterisierung von immuninhibitorisch wirkenden Faktoren in Tumorzellkulturen durchgeführt (PD Dr. U. Elsässer-Beile, Dr. R. Kammerer, Prof. S. von Kleist). Die Expression von Mitgliedern der CEA-Genfamilie in menschlichen Tumoren sowie die Struktur, Expression und Funktion der CEA-Genfamilie des Menschen und der Maus wurde ermittelt, ferner wurde der Mechanismus der Signaltransduktion durch bestimmte Mitglieder der CEA-Familie in humanen Granulocyten untersucht und es fanden Untersuchungen zur Deregulation und vermuteten Tumorsuppressionsfunktion anderer Mitglieder dieser Familie in colorektalen Adenocarcinomen statt. Eine weitere Untersuchung betraf die Rolle der CD66-Moleküle bei akuten lymphatischen Leukämien und Autoimmunerkrankungen (PD Dr. J. Thompson, PD Dr. W. Zimmermann, Dr. F. Grunert). Es wurden ferner Anstrengungen unternommen, eine CEA-vermittelte Immuntumortherapie zu entwickeln an einem Tiermodell mit CEA-trangenen Mäusen (PD Dr. J. Thompson, PD Dr. W. Zimmermann, Dr. F. Grunert). Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung von mikroskopierbaren Bio-Sensorsystemen zur parallelen Datenerfassung an Zellen und Geweben sowie von Immunbiosensoren zur schnellen und präzisen Bestimmung von Konzentration und Spezifität von Antikörpern (Prof. Dr. B. Wolf, Dr. Baumann, Dr. Ehret, Dr. Brischwein). Die im Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung der Medizinischen Fakultät (Leiter: Prof. Dr. C. Peters) angesiedelte Professur für Tumorimmunologie (Prof. Dr. W. Bessler) befaßt sich mit der Herstellung und Weiterentwicklung neuartiger Impfstoffe, insbesondere mit der konventionellen sowie der genetischen Vakzinierung gegen Tumore sowie bakterielle Infektionen. Die Arbeiten an Makrophagen und Dendritischen Zellen sind von Bedeutung für die Entwicklung neuer Strategien zur Vakzinierung mit Dendritischen Zellen gegen Tumore und Infektionen. Es werden jährlich Workshops zur Tumorvakzinierung mit Dendritischen Zellen veranstaltet. Ebenfalls werden Untersuchungen zur Synthese, Struktur und Wirkung bakterieller Immunadjuvantien (vor allem von Lipopeptiden) und ihrer Interaktion mit Toll like-Rezeptoren durchgeführt. In weiteren Projekten werden tierexperimentelle sowie Zellkulturexperimente zur Aufklärung des molekularen Wirkmechnismus von bakteriellen Extrakten bei der Bekämpfung rezidivierender Harnwegs- und Atemwegsinfektionen vorgenommen (Dr. M. Huber). Weiter werden prophylaktisch und therapeutisch wirksame humane monoklonale Antikörper gegen Anthrax-Toxine sowie Botulinum-Toxine hergestellt (Dr. M. Huber, Dr. U. v.d. Esche), und schließlich werden in einem vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt Experimente zur Entwicklung einer Biodisk zur schnellen Serumdiagnostik durchgeführt (Dr. K. Mittenbühler). Weiterhin ist Prof. Bessler Sprecher des Arbeitskreises Vakzine der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (s.u.). Hier werden jährliche Konferenzen über den neuesten Stand der Vakzinierungstechnologien veranstaltet. Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene ist in die drei Abteilungen Mikrobiologie und Hygiene (Leiter: Prof. Dr. C. Bogdan), Virologie (Leiter: Prof. Dr. O. Haller) und Immunologie (Leiter: Prof. Dr. H. Pircher) gegliedert. Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Im Bereich der mittelbaren Krankenversorgung führt das akkreditierte Institut als Dienstaufgabe die mikrobiologische, virologische und infektionsserologische Diagnostik für das Universitätsklinikum Freiburg sowie für externe Krankenhäuser und Ärzte durch. Darüberhinaus besitzt das Institut zahlreiche immunologisch ausgerichtete Forschergruppen. Diese beschäftigen sich mit den Pathomechanismen der postinfektiösen Arthritis (Prof. S. Batsford), der T-Zell-vermittelten Immunabwehr gegenüber infektiösen Erregern und Tumoren (Dr. P. Aichele, Prof. H. Pircher), der Immunpathogenese der BDV- und RSV-Infektion (Prof. P. Stäheli, PD Dr. S. Ehl), der angeborenen und erworbenen protektiven Immunantwort gegenüber Leishmania major (Dr. U. Schleicher, Prof. C. Bogdan), den Kontrollmechanismen bei Infektionen mit Anaplasma phagocytophilum (Dr. F. von Loewenich, Prof. C. Bogdan), der Ausbildung der Toleranz gegenüber der gastrointestinalen Normalflora (Dr. M. Hornef) sowie der Expression und Funktion von aktivierenden NK-Zell-Rezeptoren (Prof. A. Diefenbach). Die Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie (Leiter Prof. Dr.H.H.Peter) der Medizinischen Univ.Klinik Freiburg ist zuständig für die klinische Versorgung von erwachsenen Patienten mit systemischen Autoimmunerkrankungen (rheumatischer Formenkreis Kollagenosen, primäre und sekundäre Vaskulitiden, granulomatöse Erkrankungen, Autoimmunzytopenien) und mmundefekterkrankungen (primäre und sekundäre Immundefekte, vor allem Antikörpermangelsyndrome und HIV). Forschungsschwerpunkte sind: a) Klassifizierung und Pathogenese von Antikörpermangelsyndromen, vor allem dem variablen Immundefektsyndrom (CVID) (Warnatz, Schlesier, Peter) . b) Genetik von primären Immundefektsyndromen (Grimbacher, Salzer) c) Therapiestudien bei rheumatoider Athritis, SLE, Sklerodermie und systemischer Vaskulitiden.(Miehle, Bannert, Scholz, Thoden, Vaith). d) Mitochondriale Toxizität durch antivirale Substanzen und Therapiestudien bei HIV (Walker). d) Genetik der Sklerodermie (Melchers). e) B-Zellhomöostase (BAFF, BAFF-Rezeptor, TACI) und Transkriptionsfaktor Egri-1 in der B-Zelldifferenzierung (Eibel). f) Entwicklung internetbasierte Datenbanken für Primäre Immundefekte (www.esid.org), HIV, Rheumatoide Arthritis u.a. (CwebRD). Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie Ein Sonderforschunsgbereich 620 „Immundefizienz: Klinik und Tiermodelle“ wurde 2002 gegründet (www.sfb620.uni-freiburg.de). In ihm sind grundlagen-immunologische Projekte aus dem MPI für Immunbiologie, der Biologischen Fakultät, den Instituten mit klinischen Projekten aus der Medizinischen Klinik, der Pädiatrie und Pathologie vereint. In der Universitätskinderklinik gibt es einen Schwerpunktbereich für Infektion und Immunität (PD Dr. Berner, PD Dr. Ehl, Juniorprof. Dr. Henneke). Hier werden Kinder mit angeborenen Immundefekten, Immundysregulation und unklarer Infektneigung betreut und in Zusammenarbeit mit der Klinik IV (Prof. Niemeyer) knochenmarkstransplantiert. Forschungsschwerpunkte sind: a) Angeborene Immunität gegen Gram positive Bakterien (Berner, Henneke), b) T-Zell Immunität gegen respiratorische Viren (Ehl), c) Funktionelle Phänotypisierung zellulärer Immundefekte und genetisch bedingter Immundysregulation (Ehl). Universitätskinderklinik Die Universitätshautklinik (Frau Prof. L. Bruckner-Tudermann) unterhält eine Arbeitsgruppe „Allergologie“ (PD Dr. Stefan Martin). Universitätshautklinik Gießen Die Immunologie stellt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen einen der erklärten Forschungsschwerpunkte im life science Bereich dar. In Gießen ist die immunologische Forschung sehr stark interdisziplinär ausgerichtet, so dass neben den zwei Immunologischen Instituten im Medizinischen Fachbereich bzw. im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften einer Reihe weiterer Institute an immunologisch relevanten Themen arbeiten. Ein gemeinsamer Schwerpunkt der Gießener Immunologen stellt dabei die Infektionsimmunologie in all ihren Facetten dar. 39 Im Fachbereich Medizin: Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. G. Bein) Das Institut ist klinisch für die immunologische Diagnostik (Immunhämatologie, Autoimmunologie, Transplantationsimmunologie) sowie die transfusionsmedizinische Versorgung der Klinik mit zellulären Blutkomponenten und Stammzellen zuständig. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Immunhämatologie der Thrombozyten und Granulozyten, insbesondere thrombozytärer und granulozytärer Antigene und Antikörper sowie neuer Glykoproteine (JAM-3/JAMC; CD177 u.a.) (Dr. S. Santoso, Dr. H. Kroll, Dr. U. Sachs). Der zweite Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der Regulation der Immunantwort durch dendritische Zellen sowie deren genetischer Grundlage (Prof. Dr. G. Bein, PD Dr. H. Hackstein). Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin Biochemisches Institut Biochemisches Institut (Direktor: Prof. Dr. K. T. Preissner) Die Abteilung für Molekularbiologie (Leiter: Prof. Dr. Ewald Beck) beschäftigt sich unter anderem mit der Identifizierung protektiver und diagnostischer Antigene des Parasiten Schistosoma mansoni (P. Conde). Die Arbeitsgruppe für Infektiologie (Leiter: Dr. Hassan Jomaa) beschäftigt sich mit der Aufklärung der mevalonatunabhängigen Isoprenoidbiosynthese in Bakterien und Malariaparasiten (Dr. J. Wiesner, Dr. M. Hintz, Dr. A. Reichenberg); Schwerpunkt der immunologischen Forschungen ist die Aktivierung humaner gamma/delta-T-Zellen durch HMB-PP, ein hochaktives Zwischenprodukt der mikrobiellen Isoprenoidbiosynthese, sowie die regulatorische Rolle von gamma/delta-T-Zellen im menschlichen Immunsystem bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen (Dr. M. Eberl, Dr. M. Zafranskaya). Medizinischen Klinik II Medizinischen Klinik II (Direktor: Prof. Dr. W. Seeger) Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. J. Lohmeyer (Schwerpunkt Klinische Infektiologie) untersucht Mechanismen der Leukozytenrekrutierung in die Lunge und die Rolle residenter und rekrutierter mononukleärer Phagozyten in Pneumoniemodellen sowie bei Patienten mit septischem Lungenversagen. Die Infektionsstation/-ambulanz hat einen überregionalen Versorgungsauftrag im Bereich HIV/AIDS. Institut für Medizinische Mikrobiologie Institut für Medizinische Mikrobiologie (Direktor: Prof. Dr. T. Chakraborty) Untersuchungen zur Induktion und Modulation der Immunantwort (Vakzinierung) durch attenuierte Bakterien (Listerien) bildet einen Schwerpunkt der immunologischen Forschung im Institut für Medizinische Mikrobiologie. Ein zweiter Schwerpunkt stellt die Charakterisierung der molekularen Mechanismen dar, wie Bakterien über ihre Toxine und andere Wirkstoffe in die Signaltransduktion von immunkompetenten Zellen eingreifen und so die Immunantwort des Wirtes beeinflussen. Im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften: Professur für Immunologie Im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften: Professur für Immunologie (Leiter: Prof. M.U. Martin) Die rezeptornahen Signaltransduktionsmechanismen der TLR / Interleukin-1 Rezeptorfamile werden mit biochemischen, molekularbiologischen und immunologischen Methoden untersucht. Die molekularen Mechanismen der Aktivierung der IRAK-Moleküle stehen hierbei im Vordergrund (C. Kollewe). Ein weiterer Schwerpunkt bildet der Vergleich der IL-1 und IL-18 Signaltransduktionsmechanismen im Hinblick auf die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen (M. Martin). Moderne Strategien zur Intervention im Entzündungsgeschehen werden anhand des IL-1 Rezeptor Akzessorischen Proteins weiterentwickelt. Institut für Allgemeine Zoologie und Entwicklungsbiologie Institut für Allgemeine Zoologie und Entwicklungsbiologie Die Arbeitsgruppe Zelluläre Erkennung und Abwehrprozesse (Leiterin: Prof. Dr. M. Trenczek) widmet sich der Erforschung des Insektenimmunsystems. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Charakterisierung der zellulären Immunantwort (Haemocyten) der Insekten am Beispiel von Manduca Sexta. Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie 40 Im Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement wurde im Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Lehrstuhl für Angewandte Entomologie mit Prof. Dr. A. Vilcinskas besetzt, der sich intensiv mit der Erschließung des Im- munsystems von Insekten als neure Ressource für Moleküle mit therapeutischem Potenzial widmet. Die Forschungen fokussieren auf antimikrobielle Proteine und auf Inhibitoren von Proteasen, die mit Pathogenen assoziiert sind. Im Fachbereich Veterinärmedizin: Die immunologische Forschungsgruppe (Dr. Christian Menge) im Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere (Direktor: Prof. Dr. G. Baljer) untersucht in vitro und in vivo die zellbiologischen und molekularen Grundlagen der mukosalen Immunität gegen Shigatoxinbildende E. coli im Darm von Kälbern, hier interessiert vor allem mit die Rolle des Shigatoxins als ein die Wirtsabwehr modulierender Virulenzfaktor dieser humanpathogenen Erreger. Außerdem werden in Kooperation mit klinischen Arbeitsgruppen des Fachbereiches Phänotyp und Funktion von Lymphozyten des Blutes und der bronchoalveolären Lavage bei Hunden und Pferden mit internistischen Erkrankungen unter diagnostischen und pathogenetischen Gesichtspunkten untersucht. Das Hauptinteresse der immunologischen Forschung des Instituts für Parasitologie (Direktor Prof. Dr. H. Zahner) gilt derzeit den Immun-Evasionsstrategien von Kokzidien und der Charakterisierung angeborener (innate) und anamnestischer Immunreaktionen des Rindes auf Infektionen mit solchen Erregern. Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere Institut für Parasitologie Göttingen Im Jahre 2004 ist das Fach Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Georg-AugustUniversität Göttingen neu strukturiert worden. Nach dem Ausscheiden von Prof. O. Götze und dem plötzlichen Tod von Prof. E. Günther sind die Abteilungen „Immunologie“ und „Immungenetik“ in einer neuen Abteilung für „Zelluläre und Molekulare Immunologie“ (Direktor Prof. J. Wienands) zusammengeführt worden. Der Forschungsschwerpunkt liegt heute auf dem Gebiet der Signalübertragung in Lymphozyten und der Initiation der humoralen Immunantwort. Insbesondere wird die Physiologie und Pathophysiologie von B-Zellen und deren Antigenrezeptor studiert. Darüber hinaus werden Struktur und Wirkungsweise von Chemokin-gesteuerten Signalmechanismen (Prof. M. Oppermann, Prof. J. Zwirner) sowie die Bedeutung von Hitzeschockproteinen für die immunologische Tumorabwehr (PD. Dr. R. Dressel) analysiert. Gemeinsam mit dem Institut für Immunologie der Universität Magdeburg wurde die transregionale Forschergruppe 521 „Beeinflussung immunologischer Prozesse durch membrannahe Signalmodule“ gegründet (Sprecher: Prof. B. Schraven, Magdeburg). Die immunologische Lehre in Göttingen erstreckt sich auf verschiedene Studiengänge. Die Immunologie ist fester Bestandteil in der Human-Medizin und wird auch als Wahlfach in den Studiengängen Biologie und Molekulare Medizin sowie im internationalen Studiengang Molecular Biology angeboten. In dem von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung neu gegründeten Institut für MS-Forschung untersucht die Abteilung Experimentelle Neuroimmunologie (Direktor Prof. R. Gold) die neuroimmunologischen Mechanismen, die dem für die multiple Sklerose charakteristischen Untergang der Nervenfaserscheiden und Nervenfasern zugrunde liegen. Schwerpunkte der geplanten Forschung sind die Analyse der molekularen Mechanismen der Myelin- und axonalen Schädigung, zytotoxische Reaktionen zwischen Immunzellen und Neuronen sowie die Entwicklung neuer Strategien der Gen- und Zellersatztherapie in experimentellen Modellen. Abteilung für „Zelluläre und Molekulare Immunologie“ Institut für MS-Forschung Abteilung Experimentelle Neuroimmunologie Greifswald An der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist das Fachgebiet seit 1996 durch einen Lehrstuhl (Prof. Christine Schütt) etabliert und wird für Humanmediziner, Humanbiologen, Biochemiker, Pharmazeuten und Biologen in der Lehre angeboten. Eine Besonderheit stellt der DiplomStudiengang Humanbiologie dar, in dem Immunologie als Hauptfach studiert werden kann. Das Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin besteht aus zwei selbständigen Abteilungen, die beide Aufgaben in der Krankenversorgung erfüllen. Die Immundiagnostik umfasst die Phänotypisierung von Zellen, inklusive Leukämie-/Lymphom-Phänotypisierung, die ex vivo Testung von Lymphozyten- und Leukozytenfunktionen, in vitro Allergiediagnostik, Auto- Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin 41 Antikörperbestimmungen und HLA-Typisierungen mit eigener Knochenmarkspenderdatei. Der Forschungsschwerpunkt der Abteilung Immunologie liegt auf dem Gebiet der Infektionsimmunologie und betrifft die Charakterisierung der Funktion immunkompetenter Zellen bei systemischen bakteriellen Infektionen, Staphylokokken-Wirt-Interaktionen, den Einfluss von Stress auf die Immunkompetenz und perioperative pro- und antiinflammatorische Reaktionslagen sowie den Zusammenhang von peripherer Immundepression und ZNS Funktionen bis hin zu Sepsisinterventionsstrategien. Halle Institut für Medizinische Immunologie Das Institut für Medizinische Immunologie (Direktorin seit Dezember 2003 Frau Prof. Dr. Barbara Seliger) existiert seit 1991 als Ausgründung der Abteilung Immunologie des Institutes für Physiologische Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (erster Direktor: Prof. Jürgen Langner). Die Forschungsschwerpunkte des Institutes bilden derzeit eine Reihe von tumorimmunologischen Projekten verschiedener Arbeitsgruppen, die sich mit (i) der molekularen Charakterisierung von „Immune-Escape“-Varianten von Tumoren, (ii) Aktivierungssignalen für T-Lymphozyten, (iii) der Erhöhung der Immunogenität von Tumoren und (iv) der Identifizierung von diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Markern von Tumoren unterschiedlicher Histologie befassen. Als weitere Schwerpunkte des Institutes für Medizinische Immunologie sind Analysen der Physiologie und Pathophysiologie von Membranenzymen (Aminopeptidase N/CD13, Dipeptidylpeptidase IV/CD26 und Neprilysin/CD10) zu erwähnen. Darüberhinaus bietet das Institut immunologisch-diagnostische Leistungen für das Universitätsklinikum und regionale Krankenhäuser sowie niedergelassene Ärzte an, die zum einen in der HLA-Typisierung für die Transplantationsimmunologie und HLA-assoziierten Krankheiten liegen. Die Forschungsschwerpunkte des Institutes bezogen auf die Diagnostikbereich im HLA-Labor fokussieren sich auf die Rolle nicht-klassischer HLA-Antigene und NK-Zellrezeptoren sowie die Erprobung und Etablierung neuer Verfahren für das immunologische Monitoring. Ein zweites diagnostisches Standbein des Institutes stellt die Durchflusszytometrie dar. Diese bietet Serviceleistungen für die Immundefekt- und Tumordiagnostik sowie die Möglichkeit der Zellsortierung für verschiedene klinische und forschungsrelevante Fragestellungen an. In der Lehre vertritt das Institut die Ausbildung sowohl von Medizinern als auch von Naturwissenschaftlern. Dabei werden Vorlesungen und Praktika für Studenten der Medizin, Zahnmedizin, Biologie, Biochemie, Biotechnologie und der Bio-Ingenieurwissenschaften angeboten. Arbeitskreis Tumorimmunologie Die derzeitigen Hauptinteressen des Arbeitskreises für Tumorimmunologie sind (i) die Analyse pathophysiologischer Zusammenhänge der Immunsuppression durch Tumoren und die molekulare Charakterisierung ihrer „Immune-Escape“-Mechanismen, (ii) die Alterationen von immunologischen anti-Tumor-Effektormechanismen, (iii) das Design von innovativen Vakzinierungsstrategien und (iv) die Entwicklung diagnostischer Monitoring-Systeme für immunologische Parameter zur Diagnose, Therapie und Prognose. Diese Monitoring-Systeme spielen insbesondere für die Standardisierung und die Charakterisierung der Effizienz verschiedener Immuntherapien (Applikation von Antikörpern, zellulären Vakzinen inklusive dendritischer Zellen, Peptiden, DNA, RNA, Proteinen) eine bedeutende Rolle. Hierzu sind die Qualitätskontrolle der einzusetzenden zellulären Vakzine, die Art der Vakzin-Administration, aber auch die Standardisierung der Durchführung der PCR-Analysen essentiell. Weitere Methoden sind ELISPOT-Analysen, die Bestimmung der Anzahl der CTL-Vorläuferzellen (limiting dilution) und tumorspezifischer Effektorzellen mittels Tetramerverfahren sowie die Messung der intrazellulären Zytokinbildung. Ebenfalls besitzt der Arbeitskreis ein starkes Interesse an der Entwicklung von verschiedenen in vitro- und in vivo-Tumormodellen, die es ermöglichen, neue Vakzinierungsstrategien zur gezielten Beeinflussung des Immunsystems zu testen. Klinisch sind bereits einige Vakzinierungsstudien erprobt worden, die derzeit jedoch noch nicht den erwarteten Erfolg zeigten. Aus diesem Grunde wird weiterhin intensiv an Verbesserungen der verschiedenen aktuell angewandten Therapieansätzen sowie an neuen Behandlungsstrategien gearbeitet. 42 Hamburg Im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Direktor: Prof. B. Fleischer) besteht seit 1993 eine Abteilung für Immunologie mit einem entsprechenden Lehrstuhl an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Das Bernhard-Nocht-Institut wurde 1900 von Bernhard Nocht, dem ersten Direktor, gegründet, um Infektionen der Tropen zu erforschen und zu behandeln. Arbeiten zur Immunität gegen Parasiten wurden bereits in den 50er Jahren durchgeführt. Das Bernhard-Nocht-Institut für TropenEs ist die größte Einrichtung für tropenmedizinimedizin von Fritz Schumacher 1914 am sche Forschung der BRD, Mitglied der LeibnizHamburger Hafen errichtet. Gemeinschaft, die Institute mit überregionaler wissenschaftspolitischer Bedeutung zusammenfasst. Neben dem Lehrstuhl für Immunologie ist das BNI durch zwei weitere C4-Professuren (für Parasitologie und für Tropenmedizin) mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf assoziiert. Schwerpunkte des Institutes sind Infektionen mit tropischen Erregern. Immunologische Projekte des BNI beschäftigen sich u.a. mit der Charakterisierung der Immunabwehr gegen Filarien (Dr. S. Korten, N. Brattig), Plasmodien (Dr. T. Jacobs), Leishmanien (Dr. U. Ritter), Amoeben (Prof. E. Tannich) und Aktivierungssignale für T-Lymphozyten (Dr. M. Breloer). Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Abteilung für Immunologie Im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg im Universitätsklinikum Eppendorf wurde 1997 ein Institut für Immunologie eingerichtet, es ist Teil des Zentrums für klinischtheoretische Medizin. Das Institut wird in Personalunion mit der Abteilung Immunologie des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin von Prof. B. Fleischer geleitet. Im Laboratorium für spezielle Immundiagnostik werden Untersuchungen für die Abklärung von angeborenen und erworbenen Immundefekten sowie von allergischen Immunreaktionen und Autoimmunerkrankungen durchgeführt. Neben der Vertretung des Faches Immunologie in der Lehre werden von den Arbeitsgruppen des Institutes drei Forschungsschwerpunkte verfolgt. Die Bedeutung einer Familie immunregulatorischer Enzyme, so genannter mono(ADP-Ribosyl)transferasen, endogener Homologe von Cholera- und Dipherietoxinen untersucht (Prof. F. Nolte), die Rolle spezieller Rezeptoren wie P2X7 und P2Y für extrazelluläre Purinnukleotide bei unterschiedlichen Reaktionen des Immunsystems (Prof. F. Haag) und die Funktion so genannter Z-DNA bindenden Proteine (Dr. S. Rothenburg) werden untersucht. Institut für Immunologie am Universitätsklinikum Eppendorf Im Institut für Biochemie und Molekularbiologie I (Zelluläre Signaltransduktion) werden Forschungen zur Aktivierung von T-Lymphozyten mit dem Schwerpunkt Calcium-Signalling (Prof. A. Guse), und zur Signaltransduktion in myeloischen Zellen (Dr. M. Jücker) durchgeführt. Institut für Biochemie und Molekularbiologie I Im Zentrum für Innere Medizin (Medizinische Klinik I) werden Untersuchungen zur Immunregulation und Antigenpräsentation in der Leber durchgeführt (Dr. Wiegard, Dr. Frenzel, Prof. Lohse), sowie speziell zu Autoantikörpern bei Autoimmun-Hepatitis (Dr. Herkel, Prof. Lohse) und zur Pathogenese der primär sklerosierenden Cholangitis (Dr. Schramm). Es werden verschiedene Tiermodelle mit transgener Leber-spezifischer Expression von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen generiert und charakterisiert (Dr. Lüth, Prof. Lohse). Zentrum für Innere Medizin Hannover Die Immunologie steht hier im Zentrum des Forschungsprofils und bestimmt auch die Schwerpunkte Transplantationsmedizin, Infektionsbiologie und Entzündungsforschung. Bundesweit ist die Medizinische Hochschule Hannover die einzige Medizinische Universität, an der von Beginn an (Gründung 1965) die Immunologie als eigenständige Fachrichtung vertreten war. Prof. Helmuth Deicher hat hier die erste Abteilung für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin innegehabt. Die Fachrichtung war hier von Anfang an durch ihre Interdisziplinarität und gute Zusammenarbeit in immunologisch betonten Sonderforschungsbereichen, zunächst „Arthritis bei Mensch und Tier“ (SFB 54), dann „Chronische Entzündung“ (SFB 244), Medizinische Hochschule Hannover einzige Medizinische Universität 43 „Gastrointestinale Barriere“ (SFB 280) und „Immunmechanismen bei der Organtransplantation“ (SFB 265) gekennzeichnet. So wurden auch schwerpunktmäßig immunologisch arbeitende Wissenschaftler berufen, in der Abdominal- und Transplantationschirurgie (Prof. Rudolf Pichlmayr), der Molekularpharmakologie (Prof. Klaus Resch), der Funktionellen und Angewandten Anatomie (Prof. Reinhard Pabst), dem Fraunhofer Institut (Prof. Marie-Luise Lohmann-Matthes) und der Tierärztlichen Hochschule (Prof. Wolfgang Leibold). Abteilung Klinische Immunologie, Zentrum Innere Medizin Hannover Biomedical Research School Jeffrey Modell Center of Excellence für die Diagnostik von Immundefekten Institut für Immunologie Derzeit ist die immunologische Landschaft in Hannover durch die folgenden Institutionen charakterisiert: Abteilung Klinische Immunologie, Zentrum Innere Medizin (Direktor: Prof. Reinhold E. Schmidt): Aus dieser Abteilung sind bereits fünf Abteilungsleiter, nämlich Kalden, Erlangen, Peter, Freiburg, Schmidt, Hannover, Schedlowski, Zürich sowie Kolanus, Bonn hervorgegangen. Es handelt sich um eine klinische Abteilung, die sich jedoch auch in idealer Verbindung mit Grundlagenforschung und deren Anwendung in der Klinik beschäftigt. Schwerpunkte der Forschung sind die Pathogenese und Therapie von Autoimmunerkrankungen, insbesondere Kollagenosen und Vaskulitiden (PD Dr. T. Witte). Daneben wird die Frage der Immunantwort und Immunrekonstitution bei der HIV-Infektion und AIDS (Prof. M. Stoll, Dr. H. Heiken) und andere Immundefekte bei Erwachsenen bearbeitet. Schwerpunkte der Grundlagenimmunologie sind NK-Zellen, Fcy-Rezeptoren, Genregulation (Prof. J.E. Gessner) und deren pathogenetische Bedeutung im Knock out-Modell. Natürliche Killer-Zellen und deren Rolle in der Regulation der erworbenen Immunität werden von PD Dr. R. Jacobs bearbeitet. Bei Prof. G. Behrens stehen im Mittelpunkt Crosspriming von dendritischen Zellen im Hinblick auf Toleranz und Immunantwort. Prof. Schmidt ist seit 1998 im Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Immunologie (EFIS), Präsident der DGfI, Dean der Hannover Biomedical Research School (HBRS; www.mhhannover.de/forschung/hbrs) und Sprecher des internationalen MD/PhD-Programms „Molecular Medicine“. In der klinischen Versorgung sind die Schwerpunkte der Abteilung Autoimmunerkrankungen, vorwiegend aus dem rheumatischen Formenkreis, Kollagenosen sowie primäre und sekundäre Vaskulitiden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Versorgung von primären und sekundären Immundefizienzen. Die Abteilung ist eines von 17 international anerkannten Jeffrey Modell Zentren of Excellence für die Diagnostik von Immundefekten (www.info4pi.org) zusammen mit den in der Pädiatrie angesiedelten Abteilungen Pädiatrische Pneumologie und Neonatologiesche Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Weiterhin stellt sie ein Zentrum für Behandlung von HIV-Infizierten und anderen Infektionskrankheiten dar (www.mh-hannover.de/kliniken/immun). Im Jahr 2001 wurde an der MHH das Institut für Immunologie gegründet (Direktor: Prof. Reinhold Förster): Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses von Prof. Förster und Mitarbeitern stehen Mausmodelle zur Aufklärung der Migration und Aktivierung von Immunzellen. Bei diesen Prozessen nehmen Chemokine und ihre Rezeptoren eine wichtige Rolle ein. So werden in verschiedenen Forschungsprojekten die Funktion des Chemokinsystems für die mukosale Immunität in Darm (Dr. O. Pabst) und Lunge (Dr. G. Hintzen) analysiert und seine Rolle beim Aufbau primärer und sekundärer lymphatischer Organe, bei der Ausbildung des immunologischen Gedächtnisses und der immunologischen Toleranz untersucht (Dr. A. Misslitz, Dr. L. Ohl). Dr. O. Pabst und Dr. H. Herbrand beschäftigen sich weiterhin mit Organogenese und Organisation lymphatischer Strukturen im Darm. Dr. G. Bernhardt untersucht die Funktion von CD155 im Rahmen der adaptiven Immunantwort während Dr. U. Wulbrand molekulare Mechanismen der Tumormetastasierung aufklärt. Dr. D. Bumann leitet die Nachwuchsgruppe „Mukosale Immunität“ des SFB 621 und untersucht die Regulation der mukosalen Immunität gegen Darmbakterien. Dr. M. Gräler ist Leiter einer Emmy-Noether Nachwuchsgruppe und untersucht die Rolle von Sphingosin-1-Phosphat und seiner Rezeptoren bei verschiedenen immunologischen Prozessen wie Migration und Aktivierung von Lymphozyten. Prof. Förster ist Koordinator des internationalen PhD-Programms „Infection Biology“ und Sprecher des Sonderforschungsbereiches 621 „Pathobiologie der intestinalen Mukosa“. 44 Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie (Direktor: Prof. Dr. Michael P. Manns): Die immunologischen Schwerpunkte der Abteilung liegen auf der Erforschung autoimmuner Lebererkrankungen, autoimmuner endokrinologischer Erkrankungen und der Immunpathogenese der Virushepatitis. PD Dr. H. Wedemeyer erforscht die Immunpathogenese der Virushepatitis. Dr. Jäckel beschäftigt sich mit Autoimmun- und Toleranzmechanismen beim Diabetes mellitus und der Autoimmunhepatitis. PD Dr. Strassburg und Dr. Lankisch beschäftigen sich mit der Rolle Arneimittel- und Fremdstoff-metabolisierender Enzyme (z. B. Cytochrom P 450 und UDPGlucuronosyltransferasen) für die Autoimmunität. Prof. Trautwein untersucht die Bedeutung Interleukin-6-abhängiger Signalkaskaden sowie die molekularen Mechanismen neuer antientzündlicher Substanzen in der Leber. Prof. Manns war zuvor Sprecher des Sonderforschungsbereiches „Immunmechanismen bei der Organtransplantation“ (SFB 265). Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Abteilung Dermatologie und Venerologie (Direktor: Prof. Alexander Kapp): Schwerpunkte der Immunologischen Forschung liegen hier auf der Rolle der T-Lymphozyten, dendritischen Zellen bei Ekzemkrankheiten, immunologischen Triggerfaktoren sowie der Rolle von Mediatoren bei der Induktion von Anergie und Toleranz bei diesen Krankheiten (Frau Dr. Breuer, Dr. Gutzmer, Prof. Wittmann, Prof. Werfel) und der funktionellen Charakterisierung der Aktivierung von eosinophilen Granulozyten (PD Dr. Wedi, Prof. Kapp). Abteilung Dermatologie und Venerologie Institut für Pharmakologie (Direktor: Prof. Klaus Resch): Die Abteilung beschäftigt sich mit immunpharmakologischen Fragestellungen. Aus ihr ging bisher auch ein Lehrstuhlinhaber für Immunologie hervor (Prof. M. Martin, Giessen). Schwerpunkte der Forschung liegen auf dem Gebiet der Zytokine, insbesondere der Signaltransduktion von IL-1 und TNF und der durch sie induzierten Genexpression (Prof. M. Kracht, PD Dr. M. Nourbakhsh, Dr. D. Neumann) sowie den Wirkmechanismen von Immunsuppressiva (Prof. M. Szamel, Prof. V. Kaever). Institut für Pharmakologie Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (Direktor: Prof. Sebastian Suerbaum): Das Institut ist klinisch für die bakteriologische, mykologische und parasitologische Diagnostik der MHH zuständig. Die immunologischen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der angeborenen und adaptiven mukosalen Immunität sowie des Komplements. Prof. Suerbaum untersucht u.a. die Rolle mikrobieller Faktoren in der Immunpathogenese chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Prof. Buer (gemeinsame C3-Professur von MHH und GBF) untersucht T-Zell-vermittelte Toleranzmechanismen in Lunge und Darm. PD Dr. C. Josenhans befaßt sich mit der Interaktion von Helicobacter sp. mit dem angeborenen Immunsystem. Prof. A. Klos untersucht die Immunbiologie der Anaphylatoxine C3a und C5a. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Mykobakterienpathogenese (PD Dr. F.-C. Bange), pathogenen und probiotischen Escherichia coli (Dr. F. Gunzer) sowie nosokomialen Infektionen (Prof. P. Gastmeier). Prof. Suerbaum ist gewähltes Mitglied des DFG-Fachkollegiums „Mikrobiologie, Virologie, Immunologie“. Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie (Direktor: Prof. Jürgen Klempnauer): Die Klinik hat unter dem 1997 verstorbenen Prof. Rudolf Pichlmayr Hannovers und Deutschlands Ruf in der Transplantationsmedizin begründet. Aus der Forschergruppe der Klinik ging auch der Sonderforschungsbereich 265 „Immunologische Mechanismen der Organtransplantation“ hervor. Neben angewandten Fragen der Transplantatabstoßung und Toleranzinduktion beschäftigt sich die immunologische Grundlagenforschung näher mit der Immungenetik, dem NKZellrezeptorrepertoire der Ratte (Prof. K. Wonigeit) und Möglichkeiten der Toleranzinduktion bei Allo- und Xenotransplantation (Prof. K. Wonigeit, Prof. M. Hoffmann, Prof. R. Schwinzer). Fragestellungen zur Xenotransplantation werden auch von der VW-Nachwuchsgruppe (Dr. M. ProbstKepper) der Klinik bearbeitet. Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie Abteilung für Funktionelle und Angewandte Anatomie (Direktor: Prof. Reinhard Pabst): Die Abteilung beschäftigt sich im Wesentlichen mit Fragen der Lymphozytenmigration sowohl in Tiermodellen als auch beim Menschen, wobei Organsysteme wie der Darm- und Res- Abteilung für Funktionelle und Angewandte Anatomie 45 pirationstrakt im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen werden die dafür verantwortlichen Zytokine, Neuropeptide und Adhäsionsmoleküle bearbeitet. In der Abteilung ist die Juniorprofessur „Neuroimmuninteraktionen“ (Prof. S. von Hörsten) angesiedelt. Prof. Pabst ist Sprecher des SFB 587 „Immunreaktionen der Lunge bei Infektion und Allergie“. Tierärztliche Hochschule, Abteilung für Immunologie Tierärztliche Hochschule, Abteilung für Immunologie (Direktor: Prof. Wolfgang Leibold): Bei dieser Abteilung handelt es sich um die erste immunologische Einrichtung innerhalb der Veterinärmedizin. Der Leiter ist gleichzeitig Gründer des entsprechenden Arbeitskreises der DGfI. Die Forschungsschwerpunkte sind MHC beim Rind, Immunglobulinsystem Pferd und Immunmodulation. Entwickelt werden CD-Systeme für Rind und Hund sowie die Immundiagnostik bei Haustieren. Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Abteilung für Immunologie, Allergologie und Klinische Inhalationsforschung Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Abteilung für Immunologie, Allergologie und Klinische Inhalationsforschung (Leiter: Prof. Norbert Krug): Der Forschungsschwerpunkt dieser Abteilung liegt in der Untersuchung von Pathomechanismen und neuer Therapiemöglichkeiten der allergischen Entzündung beim Asthma bronchiale (sowohl Tiermodelle als auch klinische Studien). Prof. J. Hohlfeld (Schwerpunktprofessur der MHH für Atemwegserkrankungen) untersucht den Einfluss des pulmonalen Surfactantsystems auf die allergische Entzündung und Dr. Braun befasst sich mit neuroimmunologischen Fragestellungen beim Asthma. Weitere Schwerpunkte sind Untersuchungen zum Einfluss von Umweltschadstoffen auf das Immunsystem der Lunge und zur Immuntoxikologie. Die Lehre der Immunologie in der Medizin wird von der Abteilung Klinische Immunologie und dem Institut für Immunologie durchgeführt, bei der Ausbildung der Biochemiker und Biologen arbeiten mehrere Abteilungen interdisziplinär zusammen. Die genannten immunologisch arbeitenden Institute sind auch die wesentlichen Träger der Hannover Biomedical Research School (HBRS) für die Postgraduiertenausbildung. In der HBRS sind Programme wie das MD/ PhD-Programm „Molecular Medicine“ (www.mh-hannover.de/studium/phd) , das Infektionsbiologische Graduiertenkolleg und andere zusammengefasst. Wesentliche Schwerpunkte in diesen PhD-Programmen sind die Immunologie, Infektiologie, Zelldifferenzierung sowie Biochemie und Genetik. Zentrum für Infektionsbiologie Zusammen mit der GBF in Braunschweig (siehe Braunschweig) hat die MHH ein Zentrum für Infektionsbiologie gegründet, welches künftig Grundlagen- und klinische Forschung in diesem Bereich am Standort Hannover besonders entwickeln wird. Heidelberg Medizinische Fakultät Medizinische Fakultät Die Geschichte der Immunologie an der Ruprecht-Karls-Universität beginnt mit der Gründung einer Abteilung für Serologie im Jahre 1906 unter der Leitung von Emil von Dungern. Gemeinsam mit L. Hirschfeld beschrieb er die Vererbung von Blutgruppenantigenen. Zwischen 1920 und 1935 gehörten Hans Sachs und Ernst Witebsky dieser Institution an. Von 1935 bis 1970 sistierte die Forschung auf dem Gebiet der Immunologie, lediglich die Blutbank wurde von E. Krah über Kriegs- und Nachkriegsjahre Aufrecht erhalten. 1971 übernahm K. Rother den Lehrstuhl für Allgemeine Immunologie. Sein erfolgreiches Wirken bis 1995 führte zur Etablierung des Instituts für Immunologie, Bestandteil auch des Universitätsklinikums, das Aufgaben in Lehre, Forschung und mittelbarer Krankenversorgung versieht (seit 1995 unter der Leitung von S. Meuer). Es besteht heute aus dem Abteilungen „Allgemeine Immunologie, Serologie, Hämatologische Diagnostik mit Blutbank“, Leiter: S. Meuer und „Transplantationsimmunologie“, geleitet von G. Opelz. Instituts für Immunologie Abteilung Allgemeine Immunologie Die Abteilung Allgemeine Immunologie ist als Department-System aufgebaut mit mehreren unabhängigen Arbeitsgruppen: die Arbeitsgruppe Immunbiologie (G. Hänsch) bearbeitet molekulare Aspekte entzündlicher Systemerkrankungen mit Schwerpunkt Vaskulitiden und Nierenbeteiligung. In Kooperation mit C. Wagner werden Aspekte von Wundinfektionen bei Patienten mit 46 Polytraumen analysiert. Die Arbeitsgruppe Infektionsimmunologie (R. Wallich) beschäftigt sich mit der Immunpathologie, der Diagnostik und Prävention der Lyme-Borreliose. Die Arbeitsgruppe Immunchemie (M. Kirschfink) untersucht die Rolle des Komplementsystems bei malignen Erkrankungen und der Abstoßungsreaktion von Allotransplantaten. Die Arbeitsgruppe Molekulare Immunologie (Y. Samstag) untersucht die zytoplasmatisch-nukleare Übertragung von Progressionssignalen in T-Lymphozyten und deren Rolle für Tumorprogression und Arteriosklerose. Die Arbeitsgruppe Zelluläre Immunologie (S. Meuer) beschäftigt sich mit immunregulatorischen Vorgängen in der Mukosa des menschlichen Darms. Die Arbeitsgruppe Molekulare Immundiagnostik (T. Giese) entwickelt neue diagnostische Verfahren zur Quantifizierung entzündlicher Reaktionen und zur individualisierten Steuerung immunsuppressiver Therapien mittels quantitativer RT-PCR. Ein weiteres Gebiet dieser Gruppe ist die Feindiagnostik der Tumoraussaat beim Melanom und Mammakarzinom. C. Watzl, Empfänger des deutschen Bio-Future-Preises 2004, leitet die Nachwuchsgruppe des Sonderforschungsbereichs 405 (s. unten), die sich mit der Regulation der Aktivität natürlicher Killerzellen beschäftigt. In das Institut integriert sind mehrere klinische Arbeitsgruppen z. B. der Abteilung Kardiologie (T. Dengler, A. Konstandin), der Chirurgischen Universitätsklinik (B. Sido, P. Berberat), der Abteilung Hämatologie (M. Munder), des Instituts für Pathologie (F. Autschbach). Im Jahre 2004 wurde gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Biochemie/Martinsried ein Tandemprojekt etabliert, das von I. Nakchbandi geleitet wird. In jüngster Zeit hat sich das Fach Immunologie in Heidelberg auch in einer Reihe klinischer Institutionen stark etabliert. Die Chirurgische Universitätsklinik unter der Leitung von M. Büchler unterhält ein umfangreiches Programm auf dem Gebiet der Transplantation solider Organe (Leber, Niere, Pankreas). Die dermatologische Universitätsklinik, geleitet von A. Enk, hat ihren wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Tumorimmunologie unter spezieller Berücksichtigung der Erforschung regulatorischer T-Zellen und dendritischer Zellen. Die Abteilung Medizinische Mikrobiologie, seit kurzem von K. Heeg geleitet, verfolgt Projekte in der Infektionsimmunologie, besonders bezüglich der innaten Immunantwort. H. Lorenz, Leiter der Sektion Rheumatologie der Medizinischen Klinik, untersucht die Rolle von Lipid rafts in der Aktivierung autoreaktiver T-Lymphozyten. Der Internist P. Nawroth untersucht entzündliche Prozesse des Endothels. M. Zeier, Leiter der Nephrologischen Abteilung entwickelt neue Strategien zur immunsuppressiven Therapie bei der Nierentransplantation. Der Physiologe E. Hecker beschäftigt sich mit der Regulation der Aktivität endothelialer Zellen im Rahmen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Chirurgische Universitätsklinik Abteilung Medizinische Mikrobiologie Nephrologische Abteilung Eine große Zahl der genannten Arbeitsgruppen ist unter dem Dach des Sonderforschungsbereichs 405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“(Sprecher: S. Meuer, Stellvertreter G.J. Hämmerling), der seit 1997 durch die DFG gefördert ist, zusammengeführt. Dazu gehören auch sechs Projekte, die von Angehörigen des Deutschen Krebsforschungszentrums gleitet werden (B. Arnold, G. Hämmerling, P. Krammer, B. Kyewski, W. Gröne, G. Schütz). Zusätzlich bearbeiten Immunologen von Universität und DKFZ gemeinsame Projekte im Rahmen des Tumorzentrums Heidelberg-Mannheim. Deutsches Deutsches Krebsforschungszentrum Krebsforschungszentrum Am 1964 in Heidelberg gegründeten DKFZ wurde 1976 das Institut für Immunologie und Genetik mit den Abteilungen Dröge, Eichmann und Schirrmacher etabliert und 1979 durch die Abteilung Hämmerling erweitert. Nach dem Fortgang von K. Eichmann an das MPI für Immunbiologie in Freiburg übernahm P. Krammer die Abteilung für Immungenetik. In den Jahren 1987-1995 waren S. Meuer und von 1993-1996 H.G. Rammensee Abteilungsleiter am DKFZ, wechselten dann an die Universitäten Heidelberg bzw. Tübingen. Die immunologische Forschung am DKFZ ist vornehmlich im Forschungsschwerpunkt Tumorimmunologie konzentriert, dessen Mitglieder auch die immunologische Lehre in der Biologischen Fakultät der Universität Heidelberg vertreten. Der Schwerpunkt umfasst z. Zt. sechs Abteilungen, eine klinische Kooperationseinheit, drei Nachwuchsgruppen und etliche Arbeitsgruppen innerhalb der Abteilungen, mit insgesamt ca. 200 Mitarbeitern einschließlich der Sekretariate. Es existieren intensive Kooperationen mit der Immunologie der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, z. B. über den Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg 47 SFB405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“ (Sprecher S. Meuer) sowie über das Tumorzentrum Heidelberg-Mannheim. Info und Adressen Schwerpunkt Tumorimmunologie unter: www.dkfz.de Abteilung Zelluläre Immunologie Die Abteilung Zelluläre Immunologie (Prof. V. Schirrmacher) betreibt tumorimmunologische und zellulär-immunologische Grundlagenforschung sowie klinisch anwendungsorientierte Forschung vor allem zu Fragen der Tumor-Immuntherapie. In Zusammenarbeit mit klinischen Kollegen wird seit vielen Jahren eine Patienten-eigene, durch Virusinfektion modifizierte Tumorzellvakzine entwickelt, die in verschiedenen Studien an mehr als 200 Krebspatienten eine Verbesserung im Langzeitüberleben erbrachte. Zur zukünftigen weiteren Verbesserung werden in der Arbeitsgruppe Tumorvakzine (Dr. Philippe Fournier) bispezifische Antikörper entwickelt, die mit einem Arm jeweils an ein virales Protein des Newcastle Disease Virus binden und mit dem zweiten Arm T-Zellen oder Dendritische Zellen aktivieren und rekrutieren. In der Arbeitsgruppe Zelltherapie (Dr. Philipp Beckhove) werden Protokolle zur Immuntherapie von Metastasen erarbeitet, basierend auf dem adoptiven Transfer von Immunzellen, insbesondere von GedächtnisT-Zellen aus dem Knochenmark von Krebspatienten. In der Arbeitsgruppe von Dr. Reinhard Schwartz-Albiez werden hochglykosylierte Oberflächenmoleküle auf normalen und malignen Lymphozyten sowie hämatopoetischen Vorläuferzellen untersucht, um Aufschlüsse über einen Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion zu erhalten. Dr. P. Altevogt und Mitarbeiter untersuchen die Rolle von Zelladhäsion und Migration bei Lymphozyten-Homing und TumorMetastasierung. Abteilung Immunchemie Die Abteilung Immunchemie (Prof. Wulf Dröge) erforscht regulatorische Mediatoren des Immunsystems, die Mechanismen von immunpathologischen Prozessen und neue therapeutische Strategien. Schwerpunkte sind AIDS sowie der körperliche Verfall (Skelettmuskelkatabolismus) bei Krebs, AIDS und im Alterungsprozess (Dr. Wulf Hildebrandt, Dr. Holger KrakowskiRoosen). Darüber hinaus wird die Redoxregulation des Immunsystems erforscht, wobei die Regulation von Transkriptionsfaktoren und Signalkaskaden im Vordergrund steht (Dr. Thomas Schmitt). Abteilung Immungenetik Die Abteilung Immungenetik (Prof. Peter Krammer) erforscht das Wachstum normaler und bösartig entarteter Zellen, vornehmlich Lymphozyten, wobei die molekularen Mechanismen der Expression von Interleukin 4 (Dr. Min Li-Weber) und des programmierten Zelltodes (Apoptose) im Mittelpunkt stehen. Es ist das Ziel, die extrazellularen und intrazellularen Signalkaskaden für Apoptose und Resistenzmechanismen zu verstehen (Dr. Rüdiger Arnold, Dr. Karsten Gülow, Dr. Inna Lavrik), um die Erkenntnisse dann therapeutisch zur Eliminierung von Tumorzellen einzusetzen. Die Erforschung von Apoptose in neuronalen Zellen soll neue Therapien bei Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen ermöglichen (Dr. Ana Martin-Villalba). Die Bearbeitung von Treg soll neue Wege der Immunregulation aufzeigen (Dr.Elisabeth Suri-Payer). Abteilung Molekulare Immunologie Die Abteilung Molekulare Immunologie (Prof. Günter J. Hämmerling) hat das Ziel, die immunologische Abwehr von Tumoren zu verstehen und für die Tumortherapie zu verwenden. Die Arbeit konzentriert sich auf Prozessierung und Präsentation von Antigenen durch Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) Moleküle, wobei akzessorische Moleküle wie DM und DO (Dr. Anne Vogt, Dr. Harald Kropshofer, jetzt Roche, Basel) sowie Peptidtransporter, TAP, Tapasin und ER60 (Dr. Frank Momburg, Dr. Natalio Garbi) im Vordergrund stehen. Da Immunerkennung oft in Toleranz resultiert, sind Mechanismen der Toleranz (wie CD8-Regulatorzellen, homeostatische Expansion, etc.) und ihre Bedeutung für Tumorabstoßung und Autoimmunität ein weiterer Schwerpunkt (Dr. Bernd Arnold, Dr. Thilo Oelert, Dr. Thomas Schüler). Bei neuartigen Therapiestrategien an transgenen Tumormäusen stehen die Tumorendothelien im Vordergrund, da sie eine Barriere zum Tumorgewebe bilden und erst nach gezielter Aktivierung eine massive Extravasation tumorspezifischer T-Zellen und Tumorzerstörung erlauben (Dr. Ruth Ganss). Zur Behandlung von Tumorpatienten (u.a. Ovarialkarzinom, Brusttumoren) werden bispezifische Antikörper hergestellt, die zurzeit klinische Erprobung finden (Dr. Gerd Moldenhauer). Abteilung Tumorprogression und Tumorabwehr Die Abteilung Tumorprogression und Tumorabwehr (Prof. Margot Zöller) am DKFZ untersucht die Bedeutung von CD44 Isoformen bei der Metastasierung, Onkogenese, Hämato- 48 poese und Lymphozytenaktivierung. Der Schwerpunkt liegt auf CD44-vermittelter Leukozytenmigration, T-Zellreifung und -aktivierung sowie aktivierungsinduziertem Zelltod (Dr. Rachid Marhaba). Ziel ist es neue therapeutische Möglichkeiten bei der Metastasierung, Knochenmarktransplantation und Autoimmunerkrankungen zu erarbeiten. Die Klinische Kooperationseinheit für Dermatoonkologie (Direktor: Prof. Dirk Schadendorf) wurde 1997 als Abteilung des DKFZ gegründet und ist sowohl in Heidelberg als auch am Universitätsklinikum Mannheim lokalisiert. Es werden u.a. folgende Forschungsvorhaben durchgeführt: Immuntherapie mittels dendritischer Zellen, Tumorantigen-kodierender Vektoren (Plasmid, viral), Tumorzellen, Peptide und rekombinanter Proteine. Analyse von HLA-Klasse-I und -II Epitopen in der Tumorerkennung bzw. während des Immunmonitorings. Untersuchungen zur intrazellulären Proteinprozessierung. Analyse von Immunantworten in spontanem Mausmelanommodell. SEREX-Analyse von humoralen Immunantworten. Klinische Kooperationseinheit für Dermatoonkologie Die 2004 neu gegründete Abteilung „Entwicklungs-Immunologie“ (Prof. Bruno Kyewski) befasst sich mit der Entwicklung und Aktivierung von T Lymphozyten. Schwerpunktmäßig werden intrathymische Differenzierung (positive Selektion) und zentrale Selbsttoleranzinduktion untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die ektopische Expression Gewebe-spezifischer Selbstantigene in Thymus-Epithelzellen, die es ermöglicht, dass bereits im Thymus Selbsttoleranz gegenüber peripheren Selbstantigenen induziert wird. Unser Ziel ist es, die physiologische Bedeutung, Regulation und Evolution dieses Toleranzmechanismus als auch dessen pathophysiologische Implikationen im Zusammenhang mit Organ-spezifischen Autoimmunerkrankungen (wie Typ 1 Diabetes mellitus und Multipler Sklerose) und Tumorimmunität zu verstehen. Unsere Studien werden vergleichend in Maus und Mensch durchgeführt. Abteilung „Entwicklungs-Immunologie“ Im Jahr 2000 wurde die Nachwuchsgruppe Apoptoseregulation eingerichtet, deren Leiter Dr. Henning Walczak nach Erhalt des Bio-Future-Preises übernahm. Die Gruppe beschäftigt sich mit der Entschlüsselung des biochemischen Signalwegs, der zur Auslösung des programmierten Zelltods (Apoptose) führt, besonders mit TRAIL-induzierter Apoptose. Bei Krebs ist häufig der Ablauf des in jeder normalen Körperzelle vorhandenen Apoptoseprogramms gestört, so dass die Tumorzellen resistent gegenüber der Auslösung von Zelltod sind. Die Wiederherstellung der Apoptosesensitivität in therapieresistenten Tumoren durch neuartige Therapeutika wird daher von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung erfolgreicherer Therapiekonzepte bei den verschiedenen Krebserkrankungen sein. Für die Arbeit der Gruppe Apoptoseregulation steht daher die Identifizierung neuer, auf der gezielten Beeinflussung von Apoptose basierender Wirkstoffe und Wirkprinzipien und deren präklinische Evaluierung im Mittelpunkt. Nachwuchsgruppe Apoptoseregulation Die 2003 eingerichtete Boveri-Nachwuchsgruppe von Dr. Michael Boutros beschäftigt sich mit der Identifikation von neuen Komponenten der angeborenen Immunantwort. Insbesondere wird die Funktion von Toll-Rezeptor Signalwegen analysiert und mittels genetischer Methoden im Modellsystem Drosophila systematisch nach neuen Signalfaktoren gesucht. Boveri-Nachwuchsgruppe Im April 2003 wurde die Boveri-Nachwuchsgruppe „Angeborene Immunität“ unter der Leitung von Frau Dr. Adelheid Cerwenka am DKFZ eingerichtet. Diese neue Arbeitsgruppe untersucht die Mechanismen der Tumorzellerkennung und Abstoßung durch Natürliche Killer Zellen. Boveri-Nachwuchsgruppe „Angeborene Immunität“ Die Abteilung Rekombinante Antikörper wurde im Jahr 2000 mit der Beurlaubung von Prof. Melvyn Little aufgelöst, der die Biotech-Firma Affimed Therapeutics AG zur Herstellung rekombinanter Antikörper gründete. Die immunologische Community am Standort Heidelberg, die sich selbst als Heidelberger Immunologisches Netzwerk (HIN) versteht und definiert, umfasst mehr als 30 miteinander interagierende Arbeitsgruppen, in denen Grundlagenforschung, translationale Forschung und angewandte klinische Forschung in Form eines kontinuierlichen Informationsflusses in beide Richtungen stattfinden. Mitglieder des HIN beteiligten sich auch an den Aktivitäten der BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck, die für die Gründung innovativer junger Unternehmen einen umfangreichen Technologiepark im Campus Neuenheimer Feld zur Verfügung stellt. Die weitere Ent- 49 wicklung der Immunologie am Standort Heidelberg besitzt durch die konsequente Verlagerung aller klinischen Einrichtungen der Medizinischen Fakultät in einen großen Life-Science Campus im Neuenheimer Feld sehr günstige Perspektiven. Homburg/Saar Die Klinik I für Innere Medizin der Universitätskliniken des Saarlandes vertritt die Schwerpunkte Hämatologie, Onkologie, Infektologie, Rheumatologie und Klinische Immunologie (Direktor: Prof. M. Pfreundschuh). Die Klinik für Innere Medizin I führt autologe und allogene Stammzelltransplantation bei verschiedenen hämatologischen und auch bei autoimmunologischen Erkrankungen (Sklerodermie, SLE) durch. Die Klinik I für Innere Medizin ist Mit dem Ludwig Institute for Cancer Research (LICR) affiliert und somit in die Internationalen Vakzin- und Antikörper-Studien des LICR bei malignen Erkrankungen involviert. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung liegt zum einen in der molekularen Definition von Tumor- und Autoantigenen, zum anderen in der Entwicklung immun- und gentherapeutischer Verfahren zur Therapie maligner Erkrankungen. Mit Hilfe der von uns entwickelten SEREX-Strategie konnten mittlerweile >500 neue menschliche Tumorantigene molekular identifiziert werden. SEREX wird in der Arbeitsgruppe auch zur Identifikation von Zielstrukturen von Plasmozytomen eingesetzt. Schwerpunkt unserer Entwicklung therapeutischer Antikörperkonstrukte sind Immunzytokine sowie MHC-Peptid-spezifische Antikörper.“ Klinik I für Innere Medizin Jena Institut für Immunologie der Medizinischen Fakultät Das Institut für Immunologie der Medizinischen Fakultät an der Friedrich-SchillerUniversität Jena (Direktor: Prof. T. Kamradt, www.med.uni-jena.de/iki/) wurde 1978 von Prof. L. Jäger gegründet. Seit 2004 ist das Institut in einem neu errichteten Gebäude im Stadtzentrum untergebracht. Forschungsschwerpunkte sind: i) die pathogenetische Bedeutung von Infektionen bei der Induktion und Exazerbation von Autoimmunkrankheiten, ii) die Pathogenese und Modulation der Arthritis und iii) die Modulation allergischer und autoimmuner Erkrankungen durch das kostimulatorische Molekül T1/ST2. Die core-unit Durchflusszytometrie bietet Zellsortierung als Serviceleistung für die Fakultät und andere Institute an. Das Institut für Immunologie führt die Lehre im Fach Immunologie für die Studierenden der Human- und Zahnmedizin durch und ist an den immunologisch orientierten Lehrveranstaltungen der Fakultät für Biologie und Pharmazie beteiligt. Abteilung Pneumologie & Allergologie In der Inneren Medizin beschäftigt sich die Abteilung Pneumologie & Allergologie (Leiter: Prof. C. Kroegel) mit den Mechanismen der Entzündungsbegrenzung. Dabei werden insbesondere γ/δ T-Zellen bei der Regulation der asthmatischen Entzündung und CD103+CD4+T-Lymphozyten im Rahmen fibrogener Prozesse der Lunge untersucht. Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie Die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie (Leiter: Prof. G. Wolf) beschäftigt sich mit Transplantations-immunologischen Fragestellungen und den Pathomechanismen chronischer Glomerulonephritiden (Chemokine, Zytokine). Universitätshautklinik In der Universitätshautklinik arbeitet die Arbeitsgruppe um Prof. J. Norgauer an der Identifizierung von Chemotaxinen für dendritische Zellen, NK-Zellen und eosinophilen Granulozyten und charakterisert die Rolle von Mikroenvironmentfaktoren in Bezug auf Immunmodulation. Abteilung für Geburtshilfe In der Abteilung für Geburtshilfe hat sich das „Placenta-Labor“ als eine immunologisch orientierte Arbeitsgruppe etabliert (Leiter: PD Dr. Udo R. Markert, Vorstand des Arbeitskreises „Reproduktionsimmunologie“ der DGfI). Innerhalb des Europäischen Exzellenz-Netzwerkes EMBIC beschäftigt sich die Gruppe mit immunologischen Grundlagen der Fertilität und Infertilität. Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Leiter: Prof. K. Reinhart, Sprecher des BMBF-geförderten Kompetenznetzes SepNet) untersucht die Immunantworten und die Modulation der Sepsis. 50 Am Institut für Antivirale Therapie und Virologie (Leiter Prof. P. Wutzler) untersucht die AG Leipner die Immunpathogenese der Coxsackie Virus-induzierten Myokarditis. Institut für Antivirale Therapie und Virologie In der Arbeitsgruppe Immunpathologie (Leiter: Prof. R. Bräuer) am Institut für Pathologie werden, vorwiegend an experimentellen Arthritismodellen, zelluläre und molekulare Mechanismen der Pathogenese chronischer Gelenkentzündungen und der Knorpel- und Knochendestruktion untersucht, mit dem Ziel der Entwicklung und Evaluierung neuartiger Therapieansätze. Arbeitsgruppe Immunpathologie Gemeinsam mit der AG Immunpathologie (Bräuer) und dem Institut für Immunologie (Kamradt) untersucht das Institut für Physiologie (Leiter: Prof. G. Schaible) spinale Mechanismen des Gelenkschmerzes als Modell für die neuroimmunologischen Wechselwirkungen bei Entzündung und Schmerz. Institut für Physiologie Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Hans-KnöllInstitut, werden neue therapeutisch wirksame Naturstoffe identifiziert und die Infektionsbiologie von humanpathogenen Pilzen bearbeitet. Die AG um Prof. P. Zipfel untersucht dabei die Rolle des ‚Innate Immunsystems’, insbesondere des Komplementsystems im Rahmen der Infektionsabwehr. Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie Am Institut für molekulare Biotechnologie (IMB) untersucht die AG von Prof. F. Weih die Funktionen der NFkB-Familie bei Immunantworten. Institut für molekulare Biotechnologie (IMB) Kiel Im Fachbereich Medizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vertritt das Institut für Immunologie (Direktor: Prof. D. Kabelitz) das Fachgebiet Immunologie in Lehre und Forschung. Darüber hinaus übernimmt das Institut die Lehre für das Nebenfach Immunologie im Rahmen des Diplom-Studiengangs Biochemie und Molekularbiologie. Das Institut ist 1980 aus dem damaligen Institut für Hygiene und Mikrobiologie als eigenständige Einrichtung unter der Leitung von Prof. W. Müller-Ruchholtz herausgelöst worden und ist heute Teil des „Zentrums Interdisziplinäre Fächer“ am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. In der mittelbaren Krankenversorgung ist das Institut für die HLA-Typisierung, Durchflusszytometrie, Zytokinmessung, sowie Rheumaserologie und Autoantikörperdiagnostik zuständig. Weiterhin unterhält das Institut Ambulanzen für immunologisch mitbedingte Schwangerschaftsprobleme sowie für reisemedizinische Impfungen. In der Forschung besteht ein Schwerpunkt in der molekularen Analyse von Zelltod und Zellproliferation, insbesondere in Hinblick auf die Rolle von Todesrezeptoren und deren Liganden sowie von Caspasen und intrazellulären Lipidmediatoren (D. Adam, S. Adam, O. Janssen, S. Schütze). Diese Untersuchungen werden größtenteils durch den Sonderforschungsbereich 415 „Spezifität und Pathophysiologie von Signaltransduktionswegen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Sprecher: Prof. D. Kabelitz) gefördert. Weitere Arbeitsgruppen im Institut befassen sich mit der Immungenetik der Psoriasis (S. Jenisch), der Entwicklung von zellulären Tumorimpfstoffen (A. Heiser), sowie der Funktion und Antigenspezifität von γ/δ T-Zellen (D. Wesch/D. Kabelitz). Hierfür besteht erhebliche Drittmittelförderung durch die DFG (Einzelprojekte, Schwerpunktprogramme) und andere Drittmittelgeber (Deutsche Krebshilfe, Wilhelm-Sander-Stiftung, NGFN, u.a.) Das Biochemische Institut der Medizinischen Fakultät (geschäftsführender Direktor: Prof. S. Rose-John) beteiligt sich im Fach Biochemie an der Lehre für Medizin- (Vorklinik) und Biologiestudenten. In der Forschung bestehen immunologisch relevante Schwerpunkte auf den Gebieten der molekularen Analyse von Zytokin/Zytokinrezeptor-Interaktionen (S. Rose-John, J. Scheller), der molekularen Analyse von Metalloproteasen (P. Saftig, R. Sedlacek), der Strukturanalyse von Zytokinen und Zytokinrezeptoren (J. Grötzinger), der Differenzierung von adulten und embryonalen Stammzellen (U. Just) sowie der Charakterisierung von Chemokinrezeptoren (A. Ludwig). Weitere Arbeitsgruppen im Institut befassen sich mit der Polarität von Hefezellen (T. Hoefken) und dem maternalen Transfer von Antikörpern (H. Lemke). Das Institut wird in er- Institut für Immunologie Kiel, Institut für Immunologie, seit 1990 im 1904 errichteten Gebäude der „Alten Chirurgie“. Biochemisches Institut der Medizinischen Fakultät 51 heblichem Umfang durch die DFG (SFB 415, SFB 617, Einzelprojekte, Schwerpunktprogramme) und andere Drittmittelgeber (BMBF, Europäische Union, u.a.) gefördert. Universitäts-Hautklinik In der Universitäts-Hautklinik (Direktor: Prof. T. Schwarz) werden die zellulären und molekularen Mechanismen der durch UV-Strahlung induzierten Immunsuppression untersucht (A. Schwarz, T. Schwarz). Ein langjähriger Schwerpunkt besteht darüber hinaus in der Erforschung der Abwehrmechanismen von Haut und Schleimhäuten. Im Sonderforschungsbereich 617 „Molekulare Mechanismen der epithelialen Abwehr“ (Sprecher: Prof. J. Schröder) werden insbesondere neue antimikrobielle Peptide identifiziert und deren Rolle in der angeborenen Immunität untersucht. Zoologischen Institut Im Zoologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beschäftigen sich drei Arbeitsgruppen mit immunologisch relevanten Fragestellungen. In der Arbeitsgruppe Prof. T. Bosch werden angeborene Abwehrmechanismen und entwicklungsbiologische Prozesse in dem stammesgeschichtlich alten Vielzeller Hydra charakterisiert, während die Arbeitsgruppen Prof. M. Leippe und Prof. Th. Roeder in ihren vergleichend immunbiologischen Untersuchungen insbesondere die Pathogen-Erkennung und Effektormoleküle der angeborenen Abwehr bei wirbellosen Modellorganismen wie Caenorhabditis elegans , Drosophila und Ciona biochemisch und molekulargenetisch analysieren. Köln Zentrum für Molekulare Medizin der Universität Köln In dem 1995 gegründeten Zentrum für Molekulare Medizin der Universität Köln (ZMMK) konzentriert sich in dessen Schwerpunkt „Host response to tumor growth, inflammation and infection“ ein großer Teil der Tumor- und Infektions-immunologischen Forschung mehrerer Institute der Medizinischen und der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Köln. Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene Am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (Prof. M. Krönke) beschäftigten sich mehrere Arbeitsgruppen mit immunologischen Forschungsschwerpunkten. Dr. O. Utermöhlen: Adaptive Immunität bei Infektionen mit dem LCM-Virus, Stammzellimmunologie; Frau Dr. W. Kalka-Moll: Präsentation von bakteriellen zwitterionischen Polysacchariden durch MHC II Moleküle; Dr. G. Russwurm: Glykosylierung des T-Zell Antigenrezeptors und T-Zell Memory; Dr. H. Kashkar: Apoptose-Defizienz von Tumorzellen; Frau PD Dr. U. Protzer: T-Zell-Immunität bei Hepatitis B Virusinfektionen.Der übergeordnete Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt im Bereich der angeborenen und zellautonomen Immunität (Prof. Krönke, Dr. Krut, PD Dr. Plum, PD Dr. Protzer, Dr. Utermöhlen). Professor Krönke ist Koordinator des DFGSchwerpunktprogramms 1110 „Angeborene Immunität“. Klinik I für Innere Medizin An der Klinik I für Innere Medizin (Prof. M. Hallek) beschäftigen sich mehrere Arbeitsgruppen (Prof. H. Abken, Prof. A. Engert, Prof. C.M. Wendtner, Prof. J. Wolf) mit immunologischen Analysen von malignen Lymphomen und Leukämien sowie immuntherapeutischen Strategien. Die AG Abken befasst sich mit der adaptiven Immuntherapie maligner Tumore, mit Hilfe genetisch manipulierter autologer T-Zellen. Schwerpunkt ist die gentherapeutische Ausstattung von T-Lymphozyten mit chimären T-Zell-Rezeptoren zur spezifischen Erkennung und Zytolyse von Tumorzellen. Die AG Engert untersucht den Einsatz von Immuntoxinen bei malignen Lymphomen und Leukämien. Die Antikörperkonjugate sind hoch effektiv in vitro sowie im Tiermodell. Klinische Phase I Studien mit diesen Antikörperkonjugaten zeigten eine gute Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Patienten mit Hodgkin-Lymphomen. In den Arbeitsgruppen von Herrn Prof. C.M. Wendtner und Herrn Prof. Wolf werden immuntherapeutische Ansätze bearbeitet. Forschungsschwerpunkt bildet die chronisch lymphatische Leukämie (CLL). Institut für Virologie Am Institut für Virologie (Prof. H. Pfister) besteht eine infektions-immunologische Arbeitsgruppe (Frau Prof. S. Smola). Forschungsthema ist die Immunabwehr bei tumorigenen humanen Papilloma Virusinfektionen. Die Grundlagenforschung am Institut für Genetik der Universität zu Köln ist schwerpunktmäßig molekular- und zellbiologisch ausgerichtet. Ein immunologischer Forschungsschwerpunkt wird 52 vor allem in der Arbeitsgruppe Prof. J. C. Howard bearbeitet, welche sich mit den Abwehrfunktionen Interferon-γ induzierter Gene bei verschiedenen infektionsimmunologischen Tiermodellen beschäftigt. Die Abteilung Phytopathologie des MPI für Züchtungsforschung (Prof. P. Schulze-Lefert) hat das Ziel, die molekularen Mechanismen der Erkennung phytopathogener Erreger durch Pflanzenzellen zu verstehen. Die AGs P. Schulze-Lefert, Jane Parker und R. Panstruga erforschen pflanzliche Resistenzproteine, die an der Erkennung von pathogenen assoziierten Mustern und Virulenzfaktoren beteiligt sind. Abteilung Phytopathologie Konstanz Den Lehrstuhl für Immunologie an der Universität Konstanz hat seit dem Jahr 2002 Herr Prof. Marcus Groettrup inne. Sein Institut beschäftigt sich mit den Proteasomen, der antiviralen Immunantwort, der Biochemie und Funktion von FAT10, an einem MHC-codierten und zytokininduzierbarem ubiquitinähnlichen Protein. Des weiteren verfolgt er Vakzinierungsstrategien und untersucht Chemokine bei der Migration von dendritischen Zellen. In der Lehre wird das Fach Immunologie mit Vorlesungen, Seminaren und Praktika angeboten. Lehrstuhl für Immunologie Langen Immunologische Forschung am Paul-EhrlichInstitut Das Paul-Ehrlich-Institut ist als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) für die Zulassung, die Genehmigung klinischer Prüfungen und die staatliche Chargenprüfung von verschiedenen biologischen Arzneimitteln zuständig. Dazu zählen Antikörper und Sera, Impfstoffe, Testallergene, Blutzubereitungen, Gentransfer-Arzneimittel sowie somatische und xenogene Zelltherapeutika. In verschiedenen Fachabteilungen des Paul-Ehrlich-Instituts werden vielfältige immunologische Forschungsprojekte bearbeitet: Das Ziel der Forschungsgruppe der Abteilung Immunologie (Leiter: Dr. U. Kalinke) ist die Paul Ehrlich (1854-1915) ab 1890 Mitarbeiter Aufklärung der Rolle von Typ I Interferon bei viralen Infektionen, sowie bei Tumor- und AutoRobert Kochs, 1899 Direktor des von ihm immunerkrankungen. Im Zusammenhang mit gegründeten Instituts für Experimentelle Thevirusinduzierten Interferonantworten werden rapie, später Paul-Ehrlich-Institut. Hat mit Mechanismen zur Aktivierung von konventioseinen grundlegenden Theorien zur Bildung von Reaktionen und Antikörpern (Seitenketten- nellen und plasmazytoiden dendritischen Zellen erforscht (Dr. Z. Waibler). Um den Einfluss von therapie) seiner Serumforschung und neuen Interferon auf die Induktion adaptiver ImmuDiagnosemöglichkeiten durch Blut- und Zellenfärbung die Immunologie revolutioniert. nantworten und die Modulation von Autoimmu1908 mit I. Metchnikow Nobelpreis für Physio- nität zu untersuchen, dienen gentechnisch modifizierte Mäuse mit einem konditionellen Typ I logie oder Medizin.Durch die Entdeckung des Syphillis-Mittels Salvarsan gilt Paul Ehrlich Interferonrezeptor. Weiterhin werden Bedingungen zur Induktion Tumor-spezifischer Immunität auch als Begründer der modernen Chemound der Einfluss von Interferon auf die Kontrolle therapie. von Tumoren untersucht (Dr. T. Hinz). In Zusammenarbeit mit der Abteilung Medizinische Biotechnologie werden virusähnliche Partikel entwickelt, die das Prionenprotein exprimieren, um Prionen-spezifische B Zellantworten zu induzieren, die möglicherweise den Verlauf von Prionenerkrankungen beeinflussen können. Paul-Ehrlich-Institut Abteilung Immunologie 53 Abteilung Medizinische Biotechnologie Die Forschungsgruppen der Abteilung Medizinische Biotechnologie (Leiter: Prof. Dr. K. Cichutek) fokussieren ihre experimentelle Forschung auf die Immunbiologie und Pathogenese von Immundefizienzviren und anderen Retroviren (Dr. C. Münk, PD Dr. R. Toenjes) und die Aufklärung von Signalwegen in Lymphozyten und anderen Immunzellen (Dr. E. Flory). Weiterhin werden in der Abteilung virale Gentransfervektoren und Strategien zur Immuntherapie maligner Tumoren und des Immunschwächesyndroms AIDS entwickelt. Lentivirale Vektoren (PD Dr. M. Schweizer) und retrovirale Display-Vektoren (PD Dr. C. Buchholz) werden entwickelt, um protektive oder therapeutische Immunantworten zu induzieren. Forschungsgruppe der Abteilung Virologie Die Forschungsgruppe der Abteilung Virologie (Leiter: PD Dr. G. Sutter) verfolgt immunologische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Modulation immunbiologischer Zellfunktionen durch virale Genprodukte von Orthopockenviren (PD Dr. B. Schnierle). Mit besonderem Interesse werden zusammen mit der Abteilung Immunologie Beispiele der viralen Regulation von Zytokinwirkungen z. B. durch Typ I Interferon erforscht (Dr. H. Ludwig). Die erzielten Ergebnisse dienen unter anderem zur Entwicklung neuer Virusimpfstoffe auf der Basis des modifizierten Vakziniavirus Ankara (MVA). Abteilung Bakteriologie In der Abteilung Bakteriologie (Leiter: Dr. Haase) werden immunmodulierende Mechanismen bei Parasiten untersucht (Dr. T. Montag-Lessing). Weiterhin befasst sich die Arbeitsgruppe mit Lipoteichonsäuren von Gram-positiven Bakterien und deren Wechselwirkungen mit Tollähnlichen Rezeptoren. Abteilung Allergologie In der Abteilung Allergologie (Leiter: Prof. S. Vieths) werden Lebensmittelallergene identifiziert, charakterisiert, als rekombinante Proteine hergestellt (Dr. S. Scheurer) und quantitativ in komplexen Lebensmitteln nachgewiesen (Dr. T. Holzhauser). Zur Entwicklung neuartiger Allergenvakzine wird in Tiermodellen die IgE-vermittelte Lebensmittelallergie untersucht (Dr. G. Reese). Leipzig Fakultät für Biowissenschaften, Abteilung für Immunbiologie Abteilung für Immunologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin Instituts der Fraunhofer Gesellschaft (FhG) für Zelltherapie und Immunologie (IZI) 54 Die Tradition des Fachgebietes in Leipzig wurde begründet durch die Arbeiten von Prof. H. Ambrosius und seinen Mitarbeitern an der früheren Sektion Biowissenschaften zur Phylogenese des Immunsystems. Seit der Neugliederung der Universität besteht an der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Abteilung für Immunbiologie unter Leitung von Frau Prof. S. Hauschildt, in deren Arbeitskreis hauptsächlich Fragen zur Regulation der Makrophagenaktivierung untersucht werden. 1996 wurde eine Abteilung für Immunologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig eingerichtet (Leitung Prof. G. Alber) und mittlerweile als selbständiges Institut bestätigt, das sich im Wesentlichen mit infektionsimmunologischen Fragestellungen und Problemen der Allergieforschung befasst. Dabei steht die Rolle des Zytokinnetzwerkes, besonders die Bedeutung von Interleukin-12, im Vordergrund. In den frühen achtziger Jahren wurde an der Medizinischen Fakultät das Institut für Klinische Immunologie gegründet, das 1994 mit den transfusionsmedizinischen Bereichen zum Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin unter Leitung von Prof. F. Emmrich zusammengeführt wurde. Lymphozytenaktivierung und -inaktivierung, verbunden mit Konzepten der therapeutischen Immunmodulation sind wesentlicher Gegenstand der Forschungsarbeiten. Am Institut gibt es einen Fachbereich mit Ambulanz (Prof. G. Metzner) mit den Schwerpunkten Allergologie, Umweltmedizin und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Im Bereich Molekulare Medizin (Prof. F. Horn) werden Mechanismen der intrazellulären Signaltransduktion untersucht. Das Institut erbringt ein umfangreiches Spektrum immundiagnostischer Leistungen (PD Dr. U. Sack). Im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Leipzig ist die Immunologie einer der vier Schwerpunkte. Am 29.04.2005 erfolgte die Gründung eines Instituts der Fraunhofer Gesellschaft (FhG) für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig (Prof. F. Emmrich) mit Forschungsaufgaben in der regenerativen Medizin. An der Universitätshautklinik Leipzig (Direktor: Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein) werden neben der klinischen Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen mit allergologischem Hintergrund auch in der klinischen und experimentellen Forschung Themen mit immunologischem Schwerpunkt bearbeitet. Dazu gehören vor allem Untersuchungen zur Autoimmunerkrankung „Progressive systemische Sklerodermie“ (Dr. Anderegg/Dr. Mittag). Dr. J. Kleine-Tebbe befasst sich mit der Erforschung der Allergene von Taubenzecken und der klinischen Umsetzung dieser Befunde sowie mit der Untersuchung von allergenen Potenz definierter Birkenpollenproteine. Gemeinsam mit Herrn Dr. Sack (Institut f. Klin. Immunologie und Transfusionsmedizin) werden durch Herrn Dr. Anderegg Untersuchungen zur Modulation der Gewebedestruktion durch zytokinüberexprimierende rekombinante Zelllinien in einem SCID-Maus-Arthritismodell durchgeführt. Forschung und Lehre spielen im Institut für Anatomie (Leiter: Prof. Dr. J. Westermann) eine gleich große Rolle. In der Forschung werden vorwiegend folgende Themen aus dem Bereich der Immunologie bearbeitet: - Wie beeinflusst eine Entzündung das lokale Zytokinmilieu und die Wanderung von T-Lymphozyten? - Wie funktioniert die Immunabwehr an den Schleimhäuten? - Wie können Blutplättchen Infektionen bekämpfen? Universitätshautklinik Lübeck Institut für Anatomie Mit einer Kombination von morphologischen Techniken (Immunhistochemie, konfokale LaserScanning-Mikroskopie, Elektronenmikroskopie) mit zellbiologischen (Zellkultur, Durchflusszytometrie) und molekularbiologischen Techniken (mRNA-Bestimmung aus Gewebeteilen, die gezielt durch Laser-Mikrodissektion entnommen werden) werden diese Fragestellungen bearbeitet. In der Lehre steht die Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte im Mittelpunkt. In Vorlesungen, Seminaren und Kursen wird das wichtige und umfangreiche Gebiet der Humananatomie zusammen mit den Studierenden erarbeitet. Dabei werden die in den Vorlesungen vermittelten Kenntnisse zeitnah in Kursen begreifbar gemacht, um anschließend in Seminaren vertieft und hinterfragt zu werden An der Universität besteht seit 1989 das Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin (Leiter: Prof. Dr. H. Kirchner). In der Krankenversorgung obliegt dem Institut die Bereitstellung von Blut und Blutprodukten einschl. Stammzellen und die Durchführung der immunologischen Labordiagnostik (Autoimmunität, Allergie, Transfusion,Transplantation). Forschungsschwerpunkte sind zum einen die Charakterisierung von Superantigenen sowie Funktionsanalysen von NK-Zellen und neutrophilen Granulozyten. Zum anderen werden klinisch relevante Fragen der Immunreaktion bei chronischen Darmerkrankungen und bei Patienten mit Immundefekten sowie die Biologie der Thrombozyten untersucht. Die Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene ist Schwerpunkt in der mittelbaren Kranken Versorgung am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Leiter: Prof. Dr. W. Solbach). In der immunologischen Forschung werden Fragen zu den molekularen Grundlagen der Infektabwehr bei intrazellulär wachsenden Erregern sowie regulatorische T-Zellen bearbeitet. Die Forschung ist in mehrere nationale und internationale Schwerpunktprogramme und Sonderforschungsbereiche eingebettet. Studierende werden im Studiengang Medizin, den Bachelor/Masters-Studiengängen Molecular Life Sciences, Computational Life Sciences sowiie dem Fachhochschulstudiengang Medical Technology ausgebildet; die ärztliche Weiterbildung (Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie; Hygiene und Umweltmedizin) ist für die gesamte erforderliche Zeit möglich. Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses geschieht in strukturierten Programmen der Medizinischen Fakultät und des Graduiertenkollegs 288. Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene 55 Poliklinik für Rheumatologie mit dem Lehrstuhl für Rheumatologie Die Poliklinik für Rheumatologie mit dem Lehrstuhl für Rheumatologie (Medizinische Klinik IV, Direktor Prof. Dr. W. L Gross) hat ihre bettenführende Abteilung in der Rheumaklinik Bad Bramstedt GmbH. Die Einrichtung befaßt sich mit der Lehre, der Krankenversorgung der allgemeinen und internistischen Rheumatologie sowie der klinischen Immunologie. Inhaltliche und klinische Schwerpunkte sind: Ätiopathogenese, Therapie und Epidemiologie primärer Vaskulitiden, Outcome-Forschung entzündlicher Systemerkrankungen, speziell Vaskulitiden (z. B. Vaskulitisregister), Gesamtversorgung der internistischen Rheumatologie mit Schwerpunkt entzündliche Systemerkrankungen. Magdeburg 1993 wurde an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Institut für Immunologie gegründet (Direktor: Prof. Dr. B. Schraven). Das Institut für Immunologie leistet Beiträge für die medizinische Krankenversorgung, die Lehre und für die Forschung. Das Spektrum der angebotenen diagnostischen Leistungen umfasst die gesamte humorale und zellulär-immunologische Diagnostik. 2003 wurde das Institut für Immunologie von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie zur Ausbildung in den Diagnostikbereichen „Autoimmunität“, „Immundefektdiagnostik“ und Allergiediagnostik ermächtigt. Das Lehrangebot des Instituts richtet sich an Studenten und Kollegen der medizinischen und biologischen Fakultäten. Ein 2001 eingeführtes Gastseminarprogramm dient dem Austausch von klinischen und wissenschaftlichen Informationen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Institutionen im In- und Ausland. Die Forschungsthemen in den sechs eigenständigen Arbeitsgruppen des Instituts für Immunologie (PD Dr. U. Bommhardt, PD Dr. Reinhold, Dr. A. Gerber, Dr. J. Lindquist, Dr. S. Kliche und Dr. L. Simeoni) fokussieren sich auf die Aufklärung der molekularen Mechanismen, die der Aktivierung und Differenzierung hämatopoetischer Zellen zu Grunde liegen. Seit 2003 unterstützt die DFG die Forschungsarbeiten durch Finanzierung der vom Institut für Immunologie geleiteten Forschergruppe 521. An der interdisziplinären Forschergruppe beteiligen sich das Institut für Neurobiologie (IfN), das Magdeburger Max Plack-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme sowie das Institut für Immunologie der Universität Göttingen. 2003 wurde eine Abteilung „Molekulare Immunologie“ mit dem Schwerpunkt „Neuroimmunologie“ eingerichtet (Leitung: Prof. Dr. Dr. O. Ullrich). Diese untersucht die Rolle inflammatorischer Zellen des ZNS im Zusammenhang mit Mechanismen der Zell- und Gewebeschädigung. Institut für Immunologie Institut für Experimentelle Innere Medizin Im Institut für Experimentelle Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. M. Naumann) wird das Forschungsprogramm: Signaltransduktion, Entzündung und epitheliale Differenzierung in der molekularen Pathogenese bearbeitet. In den einzelnen Arbeitsgruppen werden intrazelluläre Signalprozesse und zellbiologische Mechanismen in der zellulären Infektionsbiologie, zur Pathophysiologie von Entzündungsprozessen und zur Tumorbiologie untersucht. Des weiteren werden Fragen der Proteinfunktion in zellulären Netzwerken sowie der mathematischen Modellierung von Signalprozessen in komplexen Systemen untersucht. Das Institut bildet Studenten der Humanmedizin, Neurowissenschaften und Biosystemtechnik aus. Institut für Medizinische Mikrobiologie Am Institut für Medizinische Mikrobiologie (Leiter: Prof. W. König) werden Arbeiten zur Modulation der Immunantwort (Epithel-, Endothelzellen, Fibroblasten) durch das Respiratorische Syncytial-Virus (RSV) und/oder humane Metapneumovirus durchgeführt. Dabei wird der Einfluss viraler Strukturen (virales G-, F-Protein, lösliches G-Protein) auf die Immunantwort analysiert (Arbeitsgruppe Dr. Ralf Arnold, Prof. Dr. Herrmann Werchau). Die Bedeutung mikrobieller Exotoxine und Superantigene im Hinblick auf die Induktion der akuten und chronifizierten Entzündung wird am Beispiel von Pseudomonas-Exotoxinen wie Superantigenen für Krankheitsbilder der Zystischen Fibrose, Sepsis, Asthma und der Atopischen Dermatitis untersucht. Dabei stehen Fragen zur Mikroökologie von Haut, Schleimhaut und Darmflora im Vordergrund (Arbeitsgruppe PD Dr. Brigitte König). Die Bedeutung mikrobieller Biofilme, die Adhäsion immunologischer Faktoren bei der alloplastischen Transplantatreaktion sowie die Auslösung der Hyperplasie und Karzinogenese wird in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfgang König untersucht. Die Entzündungsabläufe im Gastrointestinaltrakt (Helicobacter pylori, Campylobacter jejuni), der Einfluss von mikrobiellen Strukturen auf das Aktinzytoskelett sowie die Mediatorenfreisetzung und die zelluläre Transformation werden in der Arbeitsgruppe von Dr. Steffen Backert analysiert. 56 In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Schlüter (C3-Professur für Med. Mikrobiologie, Schwerpunkt Infektionsimmunologie) wird schwerpunktmäßig im murinen Modell der Toxoplasma-Encephalitis und der zerebralen Listeriose untersucht, wie Leukozyten im Zusammenspiel mit hirneigenen Zellen die Infektionserreger kontrollieren, die intrazerebrale Immunantwort regulieren und dabei den neurologischen Schaden möglichst gering halten. Ziel ist es dabei, die Funktion einzelner Zelltypen, auch hirneigener Zellen, exakt zu charakterisieren. Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Schlüter Am Institut für Anatomie (Direktor: Prof. H.J. Rothkötter) besteht ein Schwerpunkt für Schleimhautimmunologie. Neben der speziellen Immunmorphologie zur Darstellung der Interaktion von dendritischen Zellen und Lymphozyten in den Kompartimenten des Darmimmunsystems wird die Antigenaufnahme in der Darmschleimhaut und die Lymphozytenkinetik nach oraler Antigenapplikation untersucht. Institut für Anatomie Mainz Im Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz werden immunologische Forschungsthemen in mehreren Instituten und Kliniken bearbeitet. Die Vertretung des Fachs in der Lehre erfolgt durch die Institute für Immunologie und Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Im Diplomstudiengang Biologie kann Immunologie als Prüfungsfach gewählt werden. Eine ganze Reihe der bei den einzelnen Instituten und Kliniken angeführten Forschungsvorhaben werden in drei Sonderforschungsbereichen, dem SFB 432 „ Mechanismen der Tumorabwehr und ihre therapeutische Beeinflussung“ (Sprecher: Prof. Ch. Huber, http://www.sfb432.unimainz.de/), dem SFB 490 „ Invasion und Persistenz von Infektionen“ (Sprecher: Prof. S. Bhakdi) und SFB 548 „Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten“ (Sprecher: Prof. J. Knop, http://sfb548.hautklinik-mainz.de) gefördert. Zudem existiert ein onkologisch-immunologisch ausgerichtetes Graduiertenkolleg mit dem Titel „Antigenspezifische Immuntherapie“ (Sprecher: Prof. M. Neurath). Die am Institut für Immunologie (Leiter: Prof. H. Schild, www.immunologie-mainz.de) durchgeführten Forschungsaktivitäten lassen sich in folgenden Schwerpunkte unterteilen: A) Untersuchungen zur Rolle und und Funktion regulatorischer T-Zellen im Rahmen der Manipulation von Immunantworten (Prof. E. Schmitt). B) Untersuchungen zum Verständnis der Antigenprozessierung und -präsentation von MHC Klasse I Liganden in Tumoren und virusinfizierten Zellen. Von besonderem Interesse sind Analysen zur Spezifität des Proteasomensystems und zur Beteiligung von zytosolischen und ER-residenten Aminopeptidasen. C) Untersuchungen zur Aktivierung von Zellen des angeborenen Immunsystems und deren Auswirkung auf die Induktion adaptiver Immunantworten. In diesem Zusammenhang ist Hochhaus mit dem Institut für besonders die Verwendung von Liganden für Toll-like RezeptoImmunologie in Mainz ren von Interesse, die zur Verbesserung von Vakzinierungsprotokollen eingesetzt werden sollen. D) Untersuchungen zur Funktion und Regulation neutrophiler Granulozyten (Dr. M. Radsak) und zur Aktivierung von Mastzellen und Regulation der Produktion von Mastzellzytokinen (Dr. Stassen). Institut für Immunologie Bei der Darstellung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Leiter: Prof. S. Bhakdi, www.mikrobiologie.medizin.uni-mainz.de) muss eingangs an das Ehrenmitglied der DGfI und früheren Direktor des Instituts erinnert werden: Herrn Prof. Paul Klein, der dort 1963 den DFG-Schwerpunkt „Immunologie“ vorbereitet hat, und als einer der Wegbereiter der Immunologie im Nachkriegsdeutschland zu nennen ist. Anfang der 70er Jahre gründete er in Mainz, mit z.T. im Ausland durch DFG-Ausbildungsstipendien vorbereiteten jungen Wissenschaftlern den SFB 107, der den kurzen und gleichzeitig umfassenden Titel „Vollzugsmechanismen der Immunreaktion“ hatte. Von diesem SFB wurde eine Reihe von auch heute noch immunologisch tätigen Wissenschaftlern gefördert, z. B. D. Bitter-Suermann, R. Burger, M. Dierich, U. Hadding, H. Hahn, W. König, M. Krönke, M. Loos, S. Meuer, K. Pfizenmeier, M. Röllinghoff, H. Wagner, u.a. 1985 gründete P. Klein einen Nachfolge-SFB, jetzt unter dem Titel „Immunpathogenese“, dessen Sprecher er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990 war. Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene 57 Heute werden an diesem Institut von S. Bhakdi immunpathologische Aspekte der Atherogenese untersucht. M. Maeurer charakterisiert klonale T-Zellantworten gegen definierte MHC Klasse Iund MHC Klasse II-assoziierte Epitope mittels DNA-Fragmentanalyse. Die Arbeitsgruppe Loos/Petry befasst sich mit der Biologie und Genetik der ersten Komplementkomponenten, C1, sowie des C1-Kontrollproteins, dem C1-Inhibitor. Zudem werden molekulare Aspekte einer Parasit-Wirt-Interaktion am Beispiel des Darmpro- Einige der „Mainzer“ um Paul Klein, ca. 1984. Vorn von links: Reinhard Burtozoen Cryptosporidium parvum untersucht. ger, Ulrich Hadding, Paul Klein, Dieter Falke, Manfred Dietrich. Hinten: Michael Loos, Dieter Bitter-Suermann, Klaus Pfizenmaier, Martin Röllinghoff. Institut für Virologie Am Institut für Virologie (Leiter: Prof. M.J. Reddehase, www.virologie.medizin.uni-mainz.de) bestehen zwei infektionsimmunologische Arbeitsgruppen. Forschungsthema von Prof. M.J. Reddehase / Dr. rer. nat. et med. habil. R. Holtappels-Geginat ist die Immunabwehr der murinen Cytomegalievirus-Infektion nach experimenteller Knochenmarktransplantation. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Analyse der antiviralen Immunantwort, insbesondere in der Lunge. Ein weiterer Fokus der Arbeitsgruppe ist die Analyse von Immunevasionsmechanismen. Die zweite Arbeitsgruppe um Prof. B. Plachter analysiert Mechanismen der Präsentation von hCMV Antigenen und die Entwicklung von Vakzinierungsstrategien mittels subviraler Partikel. I. Medizinischen Klinik und Poliklinik An der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Leiter: Prof. P.R. Galle, www.klinik.unimainz.de/1-Med) sind mehrere immunologisch ausgerichtete Arbeitsgruppen tätig. Die immunologische Schwerpunktbildung der Klinik wurde von dem früheren Leiter der Klinik, Prof. Meyer zum Büschenfelde, initiiert. Aktuell gibt es eine große Anzahl von immunologisch orientierten Arbeitsgruppen, die sich schwerpunktmäßig mit den Virus-Wirt-Interaktionen bei chronischen Virushepatitiden und dem programmierten Zelltod (W. Böcher, S. Strand/P.R. Galle), der Charakterisierung und Regulation der zellulären und humoralen Immunmechanismen bei autoimmunen Lebererkrankungen (S. Kanzler), allergischen Erkrankungen (S. Finotto) und Morbus Wegener (A. Schwarting) beschäftigen. Darüber hinaus existiert an der Klinik ein tumorimmunologischer Schwerpunkt. Ergänzend arbeiten weitere Gruppen an der Induktion der Zytokinsekretion, sowie der Toleranzdurchbrechung bei chronisch-entzündllichen Darmerkrankungen (M. Neurath, M. Holtmann) und Hepatitiden. Hierbei ist der Einfluß des Interleukin-12 auf die antigenspezifische Immunantwort von besonderem Interesse. Weiterhin wird untersucht, welche Strukturen Ziel der immunologischen Attacke bei verschiedenen Vaskulitisformen sind und wie die Immunantwort moduliert werden kann. Schließlich ist an die Klinik eine C3 Professur für Pathophysiologie (A. Waisman) assoziiert, die experimentelle Modelle menschlicher Erkrankungen untersucht. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Analyse der Rolle proinflammatorischer Zytokine und die Zytokinsignaltransduktion. III. Medizinischen Klinik und Poliklinik An der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Leiter: Prof. C. Huber, www.3-med.medizin.uni-mainz.de) mit ihren Schwerpunkten Hämatologie und Stammzell-Transplantation, Onkologie und Pneumologie gibt es sieben Arbeitsgruppen, die immunologische Themen bearbeiten. Die Projekte betreffen Expressionsklonierung von tumorassoziierten Antigenen (T. Wölfel) bzw. von Minor Histokompatibilitäts- Antigenen (C. Wölfel), Generation und Transfer von T- Zellrezeptoren mit Spezifität für universelle Tumorantigene(M. Theobald), Transcriptomics und „in silico“- Klonierung selektiv exprimierter Tumorantigene (Ö. Türeci), Durchbrechung von Tumortoleranz mit allogenen, HLA-identen T-Zellen und die biochemische Charakterisierung von Tumorantigenen (W. Herr), funktionelle Charakterisierung neuer Tumorantigene und ihr Einsatz als RNS- Vakzine (U. Sahin), sowie Allodepletion über Aktivierungs-induzierten Zelltod (U. Hartwig). Ein großes klinisches interdisziplinäres Tumorvakzinationsprogramm unter den Koordinatoren U. Sahin und T. Wölfel sind mit der Durchführung früher „proof of concept“-Studien befaßt. Hautklinik der Universität Mainz Die Hautklinik der Universität Mainz (Leiter Prof. J. Knop, www.hautklinik-mainz.de) hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Institutionen auf dem Gebiet der dermatolo- 58 gisch/immunologischen Grundlagenforschung entwickelt. Mitarbeiter der Hautklinik sind mit eigenen Projekten an dem Sonderforschungsbereich 548 „Analyse und Modulation allergischer und autoimmuner Erkrankungen“ (Sprecher: Prof. Dr. J. Knop) als auch an den beiden anderen SFB’s beteiligt. A) Analyse der zellulären und molekularen Prozesse, welche die Induktion und Auslösung von Allergien des Soforttyps steuern bzw. gegenregulieren (Prof. A.B. Reske-Kunz). B) Die funktionelle Charakterisierung humaner regulatorischer T-Zellen und die Generierung von dendritischen Zellen als Adjuvants zur Therapie von malignen Melanomen (HD Dr. H. Jonuleit). C) Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten mit Hilfe von modulierten dendritischen Zellen (Prof. J. Saloga). D) Die Rolle von dendritischen Zellen und Langerhanszellen für die Entwicklung einer protektiven Immunantwort gegen die kutane experimentelle Leishmaniose (PD Dr. E. von Stebut). E) Den immunologischen Mechanismen der peripheren Toleranz im Bezug auf dendritische Zellen und regulatorische T-Zellen. Marburg Die klinische und experimentelle Immunologie hat in Marburg eine langjährige Tradition, die bis zur Gründung des Hygienischen Instituts im Jahre 1896 von Emil von Behring zurückreicht. In den letzten Jahren hat sich die immunologische Landschaft in Marburg grundlegend verändert: Die beiden immunologischen Institute von D. Gemsa (Institut für Immunologie, angesiedelt am Hygiene Institut) und von K. Hartmann (weiteres eigenständiges Institut für Immunologie, ebenfalls Teil des Fachbereichs Humanmedizin) wurden nach der Emeritierung von K. Hartmann zu einem Lehrstuhl für Immunologie zusammengeführt. Da nunmehr auch D. Gemsa in den Ruhestand getreten ist, läuft das Wiederbesetzungsverfahren für dies neu zusammengeführte Institut. In diesem Zusammenhang konnte in den letzten Jahren eine wichtige Neubaumaßnahme angeschoben werden, nämlich der Komplett-Neubau für die Institute für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Immunologie auf den Lahnbergen, unmittelbar räumlich angegliedert an das Biomedizinische Forschungszentrum (BMFZ), in dem die klinisch-orientierten forschungsaktiven Gruppen des Fachbereichs Ressourcen nach Leistungsgesichtspunkten zugewiesen bekommen. Mit der Fertigstellung der Neubaumaßnahme für die drei o. g. Institute ist Mitte 2005 zu rechnen, so daß sich dann auf den Lahnbergen ein neuer Biomedizinischer Kristallisationspunkt entwickeln wird, der insbesondere die Forschungen auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Klinischen Immunologie bündeln wird. In diesem Zusammenhang ist es in den letzten Jahren gelungen, den Forschungsschwerpunkt „Infektionsbiologie und Klinische Immunologie“ fest im Portfolio des Fachbereiches Humanmedizin zu verankern. Dieser Forschungsschwerpunkt ist in allen Strukturpapieren mitaufgenommen und entwickelt sich zu einer der tragenden Säulen der biomedizinischen Forschung in Marburg. An diesem Forschungsschwerpunkt sind die folgenden Institutionen aus immunologischer Sicht maßgeblich beteiligt: Am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Marburg (Leitung: Prof. Dr. Michael Lohoff) erfolgt eine Analyse der Immunantwort gegenüber den Erregern Leishmanaia major und Helicobacter pylori. Diese beiden Modellorganismen werden als Beispiele zum Studium der Th1/Th2-Antwort benutzt. Besonderes Interesse gilt dabei den Transkriptionsfaktoren der Interferon-Regulator-Faktor (IRF) Familie. Wie von der Arbeitsgruppe gezeigt wurde, sind die Faktoren IRF1 und IRF2 essentiell für die Entstehung einer Th1 Antwort, während IRF4 entscheidend zur Differenzierung von Th2 Zellen beiträgt. In verschiedenen Drittmittel-Projekten werden die molekularen Mechanismen untersucht, über die diese Faktoren ihre Aktivitäten vermitteln. Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene H. Renz wurde 1999 auf den Lehrstuhl für Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik berufen, der mit der Leitung des Zentrallaboratoriums verbunden ist. In diesem Institut steht die klinische und experimentelle immunologische Forschung im Fokus. Im Bereich der klinischen Immunologie interessieren hier insbesondere akute und chronische Entzündungserkrankungen, wie Sepsis, Multi-Organversagen, aber auch Allergien und Autoimmunerkrankungen. Ferner befasst sich die Abteilung mit angeborenen und erworben Immundefekten und führt die immunolo- Lehrstuhl für Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik 59 gische Diagnostik zentral für das Gesamtklinikum durch. Im experimentellen Bereich konnten die folgenden Arbeitsgruppen fest etabliert werden: AG-Immunpathogenese des Asthma bronchiale (Leitung: H. Garn), Neuro-Immuninteraktionen bei allergischen Erkrankungen (Leiter: A. Nockher), Krankheitsrelevante Proteom- und Genom-Forschung (Leiter: T. Roeder), Determinanten der Allergie- und Asthmaentwicklung (Leitung: N. Blümer), Entwicklung neuer molekularer Interventionsstrategien bei Allergien (Leitung: S. Sel). Ferner ist die Abteilung eingebunden in die Ausbildung der Humanbiologen im Rahmen des Schwerpunktes Infektionsimmunologie. Mit C. Vogelmeier konnte im Jahre 2000 ein renommierter Pneumologe gewonnen werden, der den allergologisch-pneumologischen Schwerpunkt verstärkt. Eine klinische Forschergruppe für chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen hat unter der Leitung von H. Fehrenbach ihre Arbeit aufgenommen. Dermatologischen Klinik Jüngst hat M. Hertl das Direktorat der Dermatologischen Klinik angetreten. Wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik für Dermatologie und Allergologie im Zentrum für Hautkrankheiten sind Autoimmunerkrankungen der Haut, welche wissenschaftlich exemplarisch am Modell der bullösen Dermatosen untersucht werden (AG M. Hertl). Die Klinik ist Referenzlabor für die Diagnostik blasenbildender Autoimmunerkrankungen. Weitere Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit autoimmunologisch bedingten Haarerkrankungen (AG P. Freyschmidt-Paul) sowie Antikörper und T-Zell vermittelten allergischen Erkrankungen (Leiter: H. Löffler). Die Hautklinik nimmt an der Ausbildung des Fachbereichs Humanbiologie im Schwerpunkt Infektionsimmunologie teil. Außerdem wird im Zentrum seit mehreren Jahren die Analyse der Antigene von Spermatozoenantikörpern bearbeitet (Abt. Andrologie, W. Krause). Eine SFB/Transregio-Initiative hat sich aus diesem Kristallisationspunkt heraus entwickelt, bei der zusammen mit Partnern in Borstel (S. Bulfone-Paus) und München (H. Wagner und E. von Mutius) ein Forschungsprogramm zum Thema „Allergische Immunantworten der Lunge“ entwickelt hat. Behringwerke in Marburg Die Behringwerke in Marburg waren seit ihrer Gründung 1904 durch Emil von Behring („Serumtherapie“) über 90 Jahre ein Flaggschiff der Immunologie in Deutschland. Antikörperpräparate und Impfstoffe legten über viele Dekaden die Geschäftsgrundlage für dieses pharmazeutische Unternehmen mit stets beachtlichen Forschungsaktivitäten. Die Erforschung des Blutes und seiner Komponenten führte zu einer Palette von Blutplasmaprodukten für die Intensivmedizin. Die Immundiagnostik kam in den 60er und 70er Jahren dazu, und schließlich begann eine Intensivierung der immuntherapeutischen Grundlagenforschung (Antilymphozytenglobulin für die Immunsuppression, 1971). Dies war um die Zeit der Gründung der Gesellschaft für Immunologie, deren Mitbegründer und langjähriger Sekretär H. Gerhard Schwick war, damals Forschungsleiter in den Behringwerken. Breite Forschung auf dem Gebiet der Immunregulation und -stimulation sowie der Tumortherapie führte in den Folgejahren zur Entwicklung von monoklonalen Antikörperpräparaten, von Erythropoietin, koloniestimulierenden Faktoren (CSF) und Cytokinrezeptoren. Den Abbruch dieser Entwicklungen markierte schließlich die Zerstückelung der Firma durch die MuttergesellDas Hauptwerk der Behringwerke in Marburg, gegründet schaft Hoechst und die handels1904 durch Emil von Behring 60 rechtliche Auflösung der Behringwerke als AG. am 01. Juli 1997. Nur ein deutlich reduzierter Anteil der früheren Forschungsaktivitäten wird in den Nachfolgefirmen fortgeführt. Die stets großzügige Unterstützung unserer Gesellschaft durch die Behringwerke kann nicht genug betont werden. Neben dem pekuniären Aspekt soll die personelle Unterstützung vor allem durch H. Gerhard Schwick und seinen späteren Nachfolger als Sekretär Fritz Seiler (seit der Herbsttagung 1992) erwähnt werden. Emil von Behring (1854-1917), ab 1889 Assistent von Robert Koch, entdeckte 1890 das Diphtherie- und Tetanus- Antitoxin und begründete mit der Erfindung des Heilserums gegen Diphtherie die zusammen mit S. Kitasato dargestellte moderne passive Serumtherapie. Seit 1895 in Marburg. 1901 erhielt er den (ersten) Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. München Der Großraum München beherbergt zwei Universitäten (mit jeweils einer Medizinischen Fakultät; links der Isar die der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und rechts der Isar die der Technischen Universität München), die Großforschungseinrichtung GSF in Neuherberg (manche der GSF-Institutsleiter sind in Personalunion Universitätsprofessoren entweder an der LMU oder der TUM), das „Genzentrum“, mehrere Max-Planck-Institute und zahlreiche industrielle Forschungseinrichtungen. Schon im Jahre 1977 wurde an der medizinischen Fakultät der LMU das Institut für Immunologie als klinische Einrichtung gegründet. Prof. G. Riethmüller hat sich als Vorstand des Institutes und als Sprecher des damaligen immunologisch ausgerichteten SFB 271 vor allem dem humanen Immunsystem und dem Verständnis der Krebsentstehung gewidmet. Nach seiner Emeritierung wurde 2004 als neuer Direktor Prof. T. Brocker berufen. Die neue immunologische Ausrichtung des Institutes konzentriert sich hauptsächlich auf die Erforschung von Zell-Zell-Interaktionen in vivo und ihre Konsequenzen für die Immunantwort. Im Zentrum der Arbeit von Prof. T. Brocker stehen dendritische Zellen sowie andere antigenpräsentierende Zellen und ihr Einfluss auf den Verlauf einer T Zellantwort. Durch genetische Manipulation mittels transgener Mäuse und Lenti- sowie Retroviren, wird Genexpression spezifisch in antigenpräsentierenden Zellen betrieben, um so ihre Rolle bei der Entstehung von Autoimmunität, Toleranz, Tumorantworten sowie Vakzinierungen, aber auch im „steady state“ zu untersuchen. Dies wird im Rahmen mehrerer Münchener SFBs gefördert (SFB 455, 456, 571). Die anderen schon am Institut etablierten Arbeitsgruppen von Prof. J. Johnson sowie PD Dr. C. Klein, befassen sich mit der molekularen bzw. genetischen Analyse von Tumorzellen und Metastasen. Die Arbeitsgruppe um Prof. R. Wank bearbeitet immungenetische, tumorimmunologische sowie psychoimmunologische Fragestellungen. Des Weiteren werden 2005/2006 am Institut für Immunologie zwei weitere Professuren für Immunologie eingerichtet, die diese immunologische Forschungseinrichtung entsprechend ergänzen sollen. Prof. Dr. Schendel trat 1998 die Nachfolge von Prof. Dr. Thierfelder als Leiterin des Instituts für Molekulare Immunologie im Hämatologikum der GSF an. Das Institut betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung im Grenzgebiet zwischen Immunologie, Onkologie und Molekularbiologie. Ziel ist einerseits eine detaillierte Charakterisierung der molekularen und zellulären Mechanismen, die bei Immunantworten gegen Tumoren eine Rolle spielen. Andererseits stellen die gewonnenen Erkenntnisse die Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien zur gezielten Modulation des Immunsystems dar. Die Gruppen von Prof. Dr. Schendel und PD Dr. Nößner sowie die an das Institut angeschlossene Klinische Kooperationsgruppe (KKG) von Dr. Pohla beschäftigen sich vorrangig mit dem menschlichen Nierenzellkarzinom. Im Mittelpunkt stehen die Untersuchung von Immunevasionsmechanismen und die Etablierung neuer Vakzinierungsstrategien. Für die immunologische Verlaufsbeobachtung nach therapeutischer Immunisierung werden innovative Diagnoseverfahren entwickelt. Eine enge Kooperation besteht mit der KKG von Prof. Dr. Issels, in der die Tumorbehandlung mittels Hyperthermie erforscht wird. In der Arbeitsgruppe von PD Dr. Falk werden die Grundlagen von NK-Zell-vermittelten Immunreaktionen untersucht, während sich die Gruppe von Prof. Dr. Mocikat mit der Antitumorantwort bei hämatologischen Neoplasien befasst. Hier bestehen Verbindungen zur KKG von Prof. Dr. Kolb, die sich mit hämatologischer Stammzelltransplantation beschäftigt. Mit Institut für Immunologie Instituts für Molekulare Immunologie im Hämatologikum der GSF Klinische Kooperationsgruppe (KKG) 61 der Gruppe von Dr. Kremmer und Dr. Ellwart steht dem Institut eine Methodenplattform zur Verfügung, mit deren Hilfe monoklonale Antikörper hergestellt und präparative Zellsortierungen durchgeführt werden können. Weiterhin ist dem Institut die KKG von Dr. Krauß-Etschmann angegliedert, in der Aspekte der Allergieentwicklung bei Kindern bearbeitet werden. Neben seinen Forschungsaktivitäten beteiligt sich das Institut am Lehrbetrieb der Medizinischen und der Biologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie Seit 1996 besteht das Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie aus zwei Lehrstühlen: dem Lehrstuhl für Bakteriologie (Vorstand: Prof. J. Heesemann) und dem Lehrstuhl für Virologie (Vorstand Prof. U. Koszinowski). Am Lehrstuhl Bakteriologie werden neben infektionsbiologischen Themen zu gastrointestinalen Infektionen (Yersinien, Helicobacter pylori, Salmonellen u.a.) auch infektionsimmunologische Fragen zur Entwicklung neuer Impfstrategien, sowie zur Immunmodulation durch bakterielle Faktoren bearbeitet. Am Lehrstuhl Virologie wird die Pathogenese von Infektionen mit DNA (Herpesviren) und RNA (Mononegavirales) Viren untersucht. Ein Schwerpunkt der Arbeiten über Herpesviren (VZV, CMV, KSHV) liegt auf der Untersuchung der Modulation immunologischer und zellbiologischer Funktionen durch virale Genprodukte, insbesondere der Untersuchung von herpesviralen Immunevasionsmechanismen. Prof. Koszinowski ist Sprecher des SFB 455 „Virale Funktionen und Immunmodulation“. Themen des SFB 455 sind die Grundlagen der therapeutischen Regelung biologischer Prozesse im Organismus durch direkten oder mittelbaren Einsatz gentechnischer Verfahren. Unter der Vielzahl denkbarer gentherapeutischer Zielsetzungen bearbeitet der SFB aufgrund der vorhandenen Expertise virale Vektoren und Prinzipien der Immunregulation. Institut für Klinische Neuroimmunologie Das Institut für Klinische Neuroimmunologie wurde 1999 neu an der LMU gegründet und wird aus Mitteln der Hermann und Lilly Schilling finanziert. Direktor des Instituts ist Prof. Reinhard Hohlfeld, der auch Sprecher des SFB 571 ist („Autoimmunreaktionen: Von den Manifestationen über die Mechanismen zur Therapie“). Es besteht eine enge Kooperation und Assoziation mit der Abteilung für Neuroimmunologie am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried (Direktor: Prof. Hartmut Wekerle). Gemeinsamer Forschungsschwerpunkt ist die Pathogenese und Therapie neurologischer Autoimmunerkrankungen, besonders der Multiplen Sklerose. LMU, AG Immunbiologie Im Jahr 1991 wurde von PD Dr. G. Wildner und PD Dr. S. Thurau an der Augenklinik der LMU die AG Immunbiologie gegründet, die sich schwerpunktmäßig mit intraokulären Autoimmunerkrankungen (Uveitis) beschäftigt. Die enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung im Tiermodell (G. Wildner) und Klinik (S. Thurau) ermöglicht die Erforschung von Pathomechanismen (z. B. molekulare Mimikry) und daraus abgeleiteten Therapieansätzen (z. B. orale Toleranzinduktion) sowie deren unmittelbare klinische Anwendung. Der 2001 etablierte SFB 571 “Autoimmunreaktionen” entstand aus der Initiative dieser Arbeitsgruppe. An der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München (Klinikum r. d. Isar) leitet Prof. B. Holzmann (Chirurgische Klinik und Poliklinik) den Sonderforschungsbereich 576 „Fakultative mikrobielle Pathogenität und angeborene Immunität“. Institut für Med. Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene 62 Die Forschungsaktivitäten des Instituts für Med. Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (Prof. H. Wagner) sind in die Sonderforschungsbereiche 391 „Mechanismen der schnellen Zellaktivierung“ (Sprecher: Prof. F. Hoffmann), 456 „Zielstrukturen für Selektive Tumorinterventionen“ (Sprecher: Prof. H. Wagner) und 576 „Fakultative mikrobielle Pathogenität und angeborene Immunität“ (Sprecher: Prof. B. Holzmann) integriert. Einer der Schwerpunkte liegt in der Analyse der Immunbiologie von Toll like Rezeptoren (TLRs). Prof. H. Wagner bearbeitet TLR9, PD Dr. S. Bauer bearbeitet TLR7/8 und Dr. C. Kirschning analysiert TLR2. Prof. D. Busch quantifiziert (Tetramere) die T-Zell-Immunantwort gegen Listeria monocytogenes. Dr. R. Lang studiert die Interleukin 10 vermittelte Immunsuppression, Dr. T. Sparwasser nutzt die Bac-Technologie zur Herstellung transgener Mäuse und Prof. G. Häcker analysiert Mechanismen der Pathogen-vermittelten Apoptose. Münster Das Institut für Immunologie der Universität Münster wurde nach Emeritierung ihres Direktors Prof. Dr. Eckehardt Kölsch Ende September 2002 aufgelöst. Forschungsschwerpunkt von Prof. Kölsch waren Untersuchungen zur Regulation von Immunantworten durch sogenannte T-Suppressorzellen, die in der Herunterregulation von Immunantworten eine zentrale Rolle spielen und so unerwünschte Immunantworten, wie beispielsweise Autoimmunerkrankungen, unter Kontrolle halten. Nachdem die Bedeutung dieses Konzept in den 80er und 90er Jahren abnahm, wurden T-Suppressorzellen in den letzten Jahren wieder bedeutsam, vor allem in Bezug auf Autoimmunität und Transplantation. Zentrum für Dermatologie des Universitätsklinikums Münster. Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie bildet zusammen mit der Abteilung für Experimentelle Dermatologie das Zentrum für Dermatologie. Der immunologische Schwerpunkt der Hautklinik wurde von Prof. Egon Macher begründet, von 1972 bis 1990 Direktor der Klinik, der die Immunologie als Basiswissenschaft in die Dermatologie einführte. Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten (Direktor Prof. Thomas Luger) sind heute u.a. Mechanismen der Immuntoleranz sowie Vakzinierungsstrategien zur Prävention und Therapie von allergischen Erkrankungen. Klinik und Poliklinik für Dermatologie Das Institut für Experimentelle Dermatologie (Direktor: Prof. Dr. Clemens Sorg) wurde ursprünglich als erste Abteilung für Experimentelle Dermatologie von Prof. Macher gegründet und 1986 verselbständigt. Den Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildet die Rolle von zwei vom Institut erstmals beschriebenen Calcium-bindenden S100-Proteinen, die von myeloisch-monozytären Zellen während einer bestimmten Phase der Differenzierung exprimiert werden. Das besondere Interesse an diesen beiden S100-Proteinen resultiert aus ihrer Korrelation mit der Stärke und dem Verlauf entzündlicher Reaktionen. So werden in Patienten, Egon Macher die an chronischen Entzündungen wie Chronische Bronchitis, Cystische Fibrose oder Rheumatoide Arthritis leiden, erhöhte Plasmaspiegel der beiden Proteine bestimmt. Insbesondere ihre Rolle in der Aktivierung von Phagozyten sowie in der Adhärenz und Diapedese von Monozyten wird derzeit intensiv beforscht. Institut für Experimentelle Dermatologie Das Zentrum für Dermatologie hat auch in der Gestaltung des Forschungsprofils der Medizinischen Fakultät der Universität Münster großen Anteil. So wurde auf Vorschlag von Prof. Sorg im Jahre 1987 ein Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) mit fünf neuen Lehrstühlen und Instituten gegründet. Auch diese Lehrstühle sind zu einem großen Teil in ihren Forschungsansätzen immunologisch orientiert. So arbeitet das Institut für Infektiologie unter der Leitung von Prof. Dr. M. Alexander Schmidt an den molekularen Mechanismen der Pathogenese bakterieller Infektionskrankheiten und der mukosalen Immunität (M-Zellen). Die Forschung im Institut für Medizinische Biochemie (geleitet von Prof. Dr. Volker Gerke) konzentriert sich auf die Rolle des endothelialen Zytoskeletts bei der Leukozyten-Diapedese. Die Untersuchung von Signalwegen in der inflammatorischen Aktivierung des Endothels steht u.a. im Fokus der Forschungsarbeiten am Institut für Molekulare Virologie (geleitet von Prof. Dr. Stephan Ludwig). Schwerpunkte der Forschung des Instituts für Zellbiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Vestweber sind die initialen Adhäsionsmechanismen zwischen Leukozyten und Endothelzellen sowie die Identifizierung neuer Adhäsionsmoleküle. Die Institute des ZMBE sind räumlich zusammen mit dem Zentrum für Dermatologie untergebracht. Zentrum für Dermatologie Des weiteren besitzen zahlreiche Teilprojekte des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Clemens Sorg) und aus dem Sonderforschungsbereich 293 (Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten, Sprecher: Prof. Dr. Georg Peters) einen immunologischen Schwerpunkt. Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) Institut für Infektiologie Institut für Medizinische Biochemie Institut für Molekulare Virologie Instituts für Zellbiologie So hat sich innerhalb der letzten 26 Jahre aus Prof. Machers Ansatz zur Neugestaltung der dermatologischen Forschung ein klinisches Forschungszentrum mit derzeit sieben Lehrstühlen und Instituten entwickelt. Beide Zentren haben den derzeitigen Wandel der Medizinischen 63 Fakultät von einer traditionellen Ausbildungsstätte zu einem attraktiven Forschungsstandort ganz wesentlich mitbestimmt. Regensburg Im Institut für Immunologie in der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg werden Mechanismen der Zytokinwirkung und der Entzündung unter der Leitung von Frau Prof. D. Männel bearbeitet. In Infektionsmodellen und mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mäusen (Prof. T. Hehlgans) wird die Rolle von TNF-Rezeptor-Familienmitgliedern untersucht. Im Institut für Innere Medizin I liegen die immunologischen Schwerpunkte der Untersuchungen beim Modell der Colitis, der IL-1 Signaltranduktion (Prof. W. Falk) und bei neuroendokrinologischen Fragestellungen (Prof. R. Straub). Die Mitarbeiter engagieren sich sowohl in der Medizinischen als auch in den Naturwissenschaftlichen Fakultäten in der Lehre. Institut für Immunologie Institut für Innere Medizin Rostock Institut für Immunologie Das Institut für Immunologie (Direktor: Prof. H.-J. Thiesen) gehört zur Medizinischen Fakultät der Universität Rostock, für die Lehraufgaben im Fach Immunologie übernommen werden. Vorrangige Forschungsschwerpunkte des Institutes liegen im Bereich der molekularen Immunologie und werden insbesondere mit Methoden der funktionellen Genom- und Proteomforschung bearbeitet. Die Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ (Thiesen) hat sich zum primären Ziel gesetzt, schwerpunktmäßig die Funktionsweise humaner KRAB-Zinkfingerproteine in der Regulation der Genexpression während der Onto- und Phylogenese des Immunsystems zu untersuchen. Die Arbeitsgruppe „Transgene-Tiermodelle“ (Ibrahim) erzeugt Knock-out-Mäuse zur Funktionsanalyse spezifischer Gene bzw. generiert Tiermodelle zum Studium von Autoimmunerkrankungen (Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis). Die Arbeitsgruppe „Proteomforschung“ (Glocker) untersucht vornehmlich Proteome ausgewählter humaner Körperflüssigkeiten, bzw. Proteinkomplexe spezifischer Geweben sowie Zellkulturen mit dem Ziel der molekularen Charakterisierung von polygenen Erkrankungen und deren Therapieansprechverhaltens. Die Arbeitsgruppe „klinische Immunologie“ (Müller-Hilke) erforscht die Immunologie und die Genetik chronischer Gelenkerkrankungen. Im Dienstleitungsbereich des Institutes wird u.a. die immunologische Diagnostik einschließlich der Konsiliartätigkeit für das Klinikum der Universität Rostock durchgeführt. Das Institut unterstützt mit weiteren Kooperationsprojekten den Forschungsschwerpunkt „Regenerative Medizin“ der Medizinischen Fakultät. Am Institut für Medizinische Biochemie beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe (PD Dr. Lehmann) mit Transplantationsimmunologie. Stuttgart Institut für Zellbiologie und Immunologie der Universität Stuttgart Das Institut für Zellbiologie und Immunologie der Universität Stuttgart (Direktor: Prof. K. Pfizenmaier) vertritt in der Lehre die beiden Wahlpflichtfächer Zellbiologie und Immunologie im Diplomstudiengang „Technische Biologie“. Das Zel der Ausbildung dieses Studienganges sind Biologinnen und Biologen, die bei gründlichen naturwissenschaftlichen Kenntnissen auch mit biologienahen technischen Fächern und der Informatik vertraut sind. Die Forschungsprojekte des Institutes betreffen die Gebiete Molekulare Zeil- und Immunbiologie mit dem Schwerpunkt molekulare Wirkmechanismen Rezeptor-vermittelter Sgnale auch auf systembiologischer Ebene, Neurobiologie, Gen- und Biotechnologie von Immunmediatoren und rekombinanten Antikörpern für Diagnostik und Therapie von Autoimmun- und Tumorerkrankungen, sowie die Entwicklung transgener Tiermodelle zur Aufklärung von Pathomechanismen chronisch degenerativer Erkrankungen des Menschen, insbesondere des Zentralnervensystems und des Immunsystems. Mehrere Forschungsprojekte des Instituts sind eingebunden in den SFB 495 „Topologie und Dynamik von Signalprozessen“ der Universitäten Stuttgart und Hohenheim. Tübingen Charakteristisch für die immunologische Szene in Tübingen war bis vor kurzem ihre traditionelle Zersplitterung auf sehr viele Abteilungen und Arbeitsgruppen an den Kliniken, theoretisch- 64 medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten, am Max-Planck-Institut für Biologie und an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere. Eine ähnliche Vielfalt gilt auch für das verwandte Gebiet der Infektionsbiologie. Ein Schwerpunkt der Immunologie lag seit Ende der 70er Jahre mit der MHC-Forschung in der Abteilung Immungenetik des Max-Planck-Instituts für Biologie, der Anfang der 90er Jahre durch eine Fokussierung auf evolutionsgenetische Fragestellungen beendet wurde. Der Direktor, Jan Klein, hielt auf dem 12. Europäischen Immunologie-Kongress in Barcelona 1993 eine denkwürdige Abschiedsrede an die Immunologen, in der er uns aufrief, die Untersuchung des Immunsystems nicht nur auf Mensch, Maus und Ratte zu beschränken. Ein weiterer Schwerpunkt lag und liegt in den Kliniken. Hierzu trugen wesentlich die Sonderforschungsbereiche 120 „Leukämieforschung und Immungenetik“ (1983-1996) und 510 „Stammzellen und Antigenerkennung im haematopoetischen System“ (1997-2004) bei. Aus dem SFB 120 ging die Forschungssektion „Transplantationsimmunologie“ hervor. Von hier aus werden derzeit die EU-Programme EUCAPS (Peptidimmunisierung) und EUCAMBIS (Immunseneszenz) koordiniert . Durch gemeinsame Anstrengungen des Klinikums, der Fakultät für Medizin und der naturwissenschaftlichen Fakultäten wurde 1996 das Interfakultäre Institut für Zellbiologie mit den Abteilungen Immunologie (Hans-Georg Rammensee) und Molekularbiologie (Alfred Nordheim) gegründet. Schwerpunkt der Abteilung Immunologie sind die Antigenprozessierung, die MHC-Peptidinteraktion und, in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken, die Tumorimmunologie. In diesem Institut ist auch das Proteomcentrum Tübingen angesiedelt. Die weiteren im weiten Bereich der Immunologie tätigen Arbeitsgruppen in den Kliniken, den theoretisch-medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten, sind zu zahlreich, um sie hier detailliert aufzuführen, obwohl einige von ihnen gerade in jüngster Zeit herausragende Forschungsleistungen erzielten. Ohne Gewichtung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Namensnennung sind hier aufgelistet: Anästhesie und Transfusionsmedizin, Augenklinik, Biochemie, Chirurgie, Dermatologie, Frauenklinik, Gastroenterologie, Hirnforschung, Humangenetik, Innere Medizin, Kinderklinik, Mikrobiologie, Neurologie, Orthopädie, Pathologie, Physiologie, Radiologie, Tropenmedizin, Urologie, Virologie, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. An der Außenstelle Tübingen der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere wird die Immunantwort gegen Bornaviren und gegen Prione untersucht. Interfakultäres Institut für Zellbiologie Abteilungen Immunologie und Molekularbiologie Die Abteilung Immunologie am Interfakultären Institut für Zellbiologie dient für die zahlreichen Aktivitäten in Tübingen als Kristallisationspunkt und als Zentrum der Lehre. Neben der Ausbildung vor allem der an der Forschung interessierten Mediziner bietet der Lehrstuhl für Immunologie die Möglichkeit, Biologie mit dem Hauptfach Zellbiologie/Immunologie und Biochemie mit dem Wahlpflichtfach Immunologie zu studieren. Das Graduiertenkolleg „Zellbiologische Mechanismen immunassoziierter Prozesse“ steht für Doktoranden/innen der Naturwissenschaften und der Medizin offen. Die Abteilung Immunologie war an zwei Ausgründungen beteiligt, die nun ihren Sitz im Technologiepark in der Paul-Ehrlich-Strasse haben: Curevac (RNA-Impfstoffentwicklung) und immatics Biotechnologies (Peptidimpfstoffentwicklung). Ulm Die Abteilung Immunologie in der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm wird seit 1999 von Prof. Hans-Reimer Rodewald geleitet. Die Abteilung besteht aus drei Gruppen (Rodewald, Prof. Hans Jörg Fehling, Nachwuchsgruppe Dr. Tilman Borggrefe), die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Entwicklung des Immunsystems und der Hämatopoese betreiben. Die Abteilung verwendet hierfür u.a. selbst hergestellte Mausmutanten, die durch gezielte Gen-Veränderungen („Gene-Targeting“) in embryonalen Stammzellen hergestellt werden. Diese Mutanten werden mit einer Vielzahl molekularer und zellbiologischer Methoden untersucht. Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein hochauflösender Fluoreszenz-aktivierter-Zell-Sorter, der die Isolierung sehr seltener Vorläuferzellen ermöglicht. Das Labor Rodewald untersucht die Rolle der Rezeptor Tyrosin Kinase c-Kit in Stammzellfunktionen (Mobilisierung und „Engaftment“) sowie in Lymphozyten- und Erythrozyten-Entwicklung. Mastzell-Entwicklung im Knochenmark, ein enigmatischer Vorgang, wird mit Hilfe von myeloiden Marker-Genen in vivo Abteilung Immunologie in der Medizinischen Fakultät 65 untersucht („Fate mapping“). Untersuchungen zur Organentwicklung des Thymus zeigten, dass klonales Wachstum epithelialer Stamm-/Vorläufer-Zellen zur Medulla-Cortex Organisation führt. Das Labor Fehling erzeugt und analysiert Mausmodelle haematopoetischer und immunologischer Erkrankungen (Leukaemie, Artherosklerose), untersucht Mechanismen der Pluripotenzerhaltung embryonaler Stammzellen und entwickelt neue Methoden zu deren gerichteter Invitro-Differenzierung. Das Labor Borggrefe untersucht die transkriptionelle Kontrolle früher Hämatopoese. Die Abteilung wurde durch die DFG (Einzelprojekte, SFBs, Emmy Noether [Borggrefe]), durch die Landesstiftung Baden-Württemberg, das IZKF Ulm, das NIH (Fehling) und durch Hoffmann La Roche gefördert. Mitglieder der Abteilung unterrichten das Fach Immunologie in der Ausbildung der Medizin- und Zahnmedizin-Studenten und im Rahmen der Biologie in Form von Vorlesungen und Seminaren. Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene In der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Jörg Reimann innovative Strategien der DNA-Vakzinierung, die alternative Prozessierung exogener Antigene für die MHC-l-restringierte Peptidpräsentation, die Immunpathogenese entzündlicher Kolitiden und die zelluläre Immunantwort gegen Proteine des Hepatitis B-Virus bearbeitet. In der – exklusiv von Drittmitteln geförderten – Gruppe wird versucht, Fragen der Grundlagenforschung mit angewandten, klinikrelevanten Projekten zu verknüpfen. Sektion Endokrinologie In der Sektion Endokrinologie (Sektionsleiter: Prof. Bernhard Böhm) beschäftigen sich zwei immunologisch ausgerichtete Arbeitsgruppen mit der Immunpathogenese des Diabetes mellitusTyp 1, hier der Charakterisierung der humoralen und zellulären Immunreaktion sowie eine Arbeitsgruppe mit der Charakterisierung der regionalen Immunität im Kontext chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie Die Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie (Sektionsleiter Prof. Dr. Peter Kern) befasst sich mit der Modulation der Erreger-Wirt-Beziehung am Modell einer chronischen Helminthen-Infektion. Die T-Zell-Funktion unter Einfluss definierter Antigene und deren Präsentation wird mit der anderer chronischer Infektionen (CMV, Tbc) verglichen. Würzburg „Institut für Virologie und Immunbiologie“ Die moderne experimentelle Immunologie wurde in Würzburg 1964 mit der Gründung des Instituts für Virologie (später konsequenterweise in „Institut für Virologie und Immunbiologie“ umbenannt) durch Eberhard Wecker etabliert. Höhepunkt dieser frühen Jahre war die Erstbeschreibung Antigen-unspezifischer löslicher Helferfaktoren als „T-cell replacing factor“ durch Anneliese Schimpl und Eberhard Wecker. Das seitdem gewaltig gewachsene Gebiet der Lymphozyten-Differenzierung und -Aktivierung bearbeiten gegenwärtig am immunbiologischen Lehrstuhl des Instituts (Leitung: Prof. T. Hünig) eine Reihe unabhängiger Arbeitsgruppen. In der Gruppe von PD Dr. Ingolf Berberich wird die Regulation von Überleben bzw. programmiertem Zelltod in unreifen B-Zellen untersucht. Wichtig für die Weiterleitung der pro- und antiapoptotischen Signale sind u. a. das anti-apoptotische Protein A1 sowie die Caspase 2, deren Regulation und Funktionsweise im Zentrum des Interesses stehen. PD Dr. Lars Nitzschke und Mitarbeiter studieren die Regulation der B-Zellaktivierung und Migration durch das Zelloberflächenmolekül CD22, ein Mitglied der SIglec-Familie. Hier geht es u.a. um die Identifizierung der relevanten Liganden der Lektindomäne dieses negativen Regulators sowie um die funktionelle Bedeutung einzelner intrazellulärer Bereiche. Herr Dr. Nitzschke folgte im Herbst 2004 einem Ruf auf eine C3 Professur an der Universität Erlangen. Die Arbeitsgruppe von PD Dr. Ursula Bommhardt beschäftigt sich mit Fragen der T-Zelldifferenzierung und -Aktivierung, insbesondere unter dem Blickwinkel der Proteinkinase Akt (PKB). Anhand transgener Mäuse mit konstitutiv aktiver PKB konnte sie deren Beitrag zur thymischen Selektion von T-Zellen sowie zur Kontrolle der Aktivierung und des Überlebens der T-Zellen in der Peripherie beschreiben. Frau Dr. Bommhardt übernahm im Oktober 2004 die Leitung einer neuen Arbeitsgruppe an der Universität Magdeburg. 66 Prof. Herrmann und seine Mitarbeiter arbeiten an der Identifizierung und Funktion „seltener“ Subpopulationen von T-Lymphozyten, insbesondere der γ/δ T-Zellen sowie der NKT-Zellen, denen wichtige Funktionen in der Immunregulation sowie in der frühen Abwehrreaktion gegen pathogene Keime zugeschrieben werden. Von besonderem Interesse sind dabei die Antigenrezeptoren sowie die Antigen-präsentierenden Moleküle auf den Zielzellen. In der Gruppe von Prof. Reichardt werden transgene Ratten- und Mausmodelle zur Analyse der intrathymischen T-Zelldifferenzierung und peripheren T-Zellfunktion entwickelt. Bisher gelang es u.a., Notch-transgene sowie GFP-transgene („grüne“) Ratten zu generieren und in die Analysen einzusetzen. Die Notch-transgenen Ratten zeigen nicht nur eine interessante Modifikation des T-Zellreifungsprogramms im Thymus, sondern entwickeln auch spontan Lymphome, die als Modell für entsprechende Erkrankungen des Menschen dienen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Funktion von Glukokortikoidrezeptoren in der Kontrolle des Überlebens von Lymphozyten. Dr. Kerkau und seine Mitarbeitern untersuchen die die Pathogenese von Autoimmunerkrankungen und ihre Suppression durch sogenannte regulatorische (Suppressor-) T-Zellen. Mit Hilfe neuartiger monoklonaler Antikörper, die am Institut entwickelt wurden, werden die regulatorischen T-Zellen der Ratte stimuliert und sowohl in vitro wie auch – durch adoptiven Transfer – in vivo funktionell untersucht. Darüber hinaus erarbeitet die Gruppe neue Ansätze für die Expansion menschlicher regulatorischer T-Zellen, in die große Hoffnungen für die Therapie menschlicher Autoimmunerkrankungen gesetzt werden. Prof. Hünig´s Gruppe interessiert sich für den kostimulatorischen T-Zellrezeptor CD28 und seinen Gegenspieler, CTLA-4 (CD152). In der physiologischen Situation vermittelt die Besetzung von CD28 durch seine Liganden ein „zweites“ Signal für die volle Aktivierung ruhender T-Lymphozyten nach Stimulation ihrer Antigenrezeptoren. Es gelang jedoch, „superagonistische“ Antikörper zu entwickeln, die überraschenderweise auch ohne ein T-Zellrezeptorsignal sämtliche T-Lymphozyten sowohl in vitro als auch in vivo aktivieren können. Von besonderem Interesse ist der Mechanismus dieses Superagonismus, dem durch Epitopkartierung und biochemische Analysen nachgegangen wird. Die oben erwähnte präferentielle Aktivierung regulatorischer T-Zellen durch CD28 Superagonisten wird in einem Infektiologischen Projekt auf ihre therapeutische Anwendbarkeit zur Begrenzung immunpathologischer Begleitreaktionen untersucht. Im Herbst 2004 trat Frau Prof. Dr. Anneliese Schimpl nach 38 jähriger Forschertätigkeit am Institut in den Ruhestand. Sie hatte entscheidenden Anteil an der Erstbeschreibung von Zytokinen im Immunsystem (s.o.) und hat über die Jahrzehnte zahlreiche wichtige Beiträge zur Immunregulation gleistet. Die Schwerpunkte der Arbeiten letzten Jahren ihrer Forschung im waren die Regulation der B-Zelldifferenzierung durch Zytokine, insbesondere IL-21, Zellinteraktionsmoleküle und „Master“-Transkriptionsfaktoren wie BLIMP-1. Am virologischen Lehrstuhl des Instituts (Leitung: Prof. A. Rethwilm) stehen die Immunreaktion gegen und die Immunsuppression durch das Masernvirus (Profs. S. und J. Schneider-Schaulies) sowie die Interaktion von Prionen mit dem Immunsystem (Prof. M. Klein, PD Dr. K. Flechsig) im Vordergrund der immunbiologischen Fragestellungen. Der immunologische Lehrstuhl koordiniert den Sonderforschungsbereich 479 „Erregervariabilität und Wirtsreaktion“ sowie das Graduiertenkolleg 520 „Immunmodulation“, in denen Institute der Fachbereiche Medizin und Biologie sowie klinische Arbeitsgruppen eng zusammenarbeiten. Eingebunden in diese Förderstrukturen sowie das IZKF (Sprecher: Prof. Dr. H.-K. MüllerHermelink), das Europäische Graduiertenkolleg „Gene Regulation in and by Pathogens“ (Sprecher: Prof. J. Hacker), und das von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Netzwerk „forImmun“ (Sprecher: Prof. J. Hacker) finden sich zahlreiche weitere Arbeitsgruppen mit immunologischen Fragestellungen in den Fachbereichen Medizin und Biologie. So werden an der Universitäts-Hautklinik (Direktorin: Prof. E.-B. Bröcker) die Immunabwehr des malignen Melanoms (Prof. J. Becker) sowie die Mechanismen allergischer Reaktionen und Strategien zu ihrer Beherrschung bearbeitet (Prof. A. Trautmann, Dr. S. Grunewald). Die Interaktion von dendritischen Zellen mit T-Lymphozyten untersucht Prof. Friedl, der von der Hautklinik an das DFG-geförderte Virchow Zentrum (Sprecher: Prof. M. Lohse) wechselte. Universitäts-Hautklinik 67 Ein weiteres immunologisch relevantes Thema am Virchowzentrum ist die Immunevasion von Herpesviren (Arbeitsgruppe Dr. W. Brune). Lehrstuhl für Physiologische Chemie Am Lehrstuhl für Physiologische Chemie I untersuchen Prof. Dr. W. Sebald und Dr. T. Müller die Struktur von Interleukinen und modifizieren sie für experimentelle therapeutische Ansätze, so z. B. zur Bekämpfung von Allergien in Kooperation mit der Dermatologie. Pathologisches Institut Am Pathologischen Institut (Direktor: Prof. H.-K. Müller-Hermelink) steht in den Arbeitsgruppen von Prof. A. Marx und PD A. Greiner die maligne Entartung lymphoider Zellen und deren Assoziation mit Autoimmunerkrankungen im Vordergrund. Dr. A. Rosenwald untersucht die Lymphomogenese mit Hilfe der vergleichenden Genexpression, und in der Abteilung für Molekulare Pathologie (Prof. E. Serfling) wird die Aktivierung von T-Lymphozyten auf dem Niveau der Transkription Lymphozyten-spezifischer Gene analysiert. Aktiv in die Immunologie eingestiegen sind auch Mitarbeiter des onkologisch ausgerichteten Instituts für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung (Direktor: Prof. Dr. U. Rapp). In Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie des biologischen Fachbereichs (Vorstand: Prof. Dr. W. Goebel) entwickelt die Gruppe von PD J. Fensterle Bakterien als Impfvektoren gegen Tumoren. Prof. A. Müller untersucht die Schaltstellen bei der Entwicklung des Immunsystems aus Vorläuferzellen im Knochenmark. Neurologische Universitätsklinik Organspezifische Autoimmunität ist ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt der Neurologischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. K. V. Toyka) und des Instituts für Neurobiologie (Prof. Dr. M. Sendtner). Neben der klinischen MS Forschung (Prof. P. Riekmann) wird in Tiermodellen für Autoimmunerkrankungen des Nervensystems (Prof. G. Stoll, PD A. Weishaupt) sowie für neurodegenerative Erkrankungen mit immunologischer Komponente (Prof. R. Martini) gearbeitet. Die Mechanismen der Selbst-Toleranz und ihres Zusammenbruchs bei Autoimmunerkrankungen des Nervensystems untersucht die neuroimmunologische Gruppe von Prof. Heinz Wiendl. Institut für Neurobiologie Chirurgische Universitätsklinik Unerwünschte Immunantworten gibt es auch bei der Abstoßung von Transplantaten, ein Thema, dem sich die experimentelle Transplantationschirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. A. Thiede) unter Leitung von Prof. K. Ulrichs widmet. Die wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten auf diesem Gebiet sind im Transplantationszentrum gebündelt. Klinische grundlagenorientierte Aspekte der Autoimmunität und der Entartung von Immunzellen werden von den Profs. H.P. Tony und C. Kneitz an der Medizinischen Klinik II (Direktor: Prof. Dr. H. Einsele) bearbeitet. Die klinische Erfahrung und die Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet führten im letzten Jahr zur Gründung des Rheumazentrums Würzburg/Bad Brückenau. Der Spezifität und Funktion „ungewöhnlicher“ menschlicher T-Zellen geht die Gruppe von Dr. V. Kunzmann nach, und Prof. H. Wajant entwickelt mit seinen Mitarbeitern rekombinante Proteine für die Immuntherapie. Medizinische Klinik II Die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen im Kindesalter sowie die molekularen Grundlagen vererbter Immundefizienzen werden an der Universitätskinderklinik (Direktor: Prof. Dr. Ch. Speer) von PD Dr. Gierschick bzw. Prof. W. Kreth untersucht. Weitere Forschungsthemen sind die Immunrekonstitution nach Knochenmarktransplantation (Prof. P.G. Schlegel) sowie die Immunbiologie viraler „Kinderkrankheiten“, die in Kooperation mit dem Institut für Virologie und Immunbiologie bearbeitet wird. Zentrum für Molekulare Infektionsforschung Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene 68 Der immunologische Schwerpunkt der Universität ist eng verzahnt mit der Infektiologie, wie es durch den SFB 479 „Erregervariabilität und Wirtsreaktion“ und das Zentrum für Molekulare Infektionsforschung (Leiter: Prof. J. Hacker) illustriert wird. An diesem wird die selektive Ausrichtung der Immunantwort auf bestimmte Erregerklassen (Bakterien, einzellige Parasiten) in den Gruppen von Prof. A. Moll und PD S. Hammerschmidt erforscht und neue Impfstrategien werden erprobt. Forschungsschwerpunkte am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Vorstand: Prof. M. Frosch) sind die Wechselwirkung bakterieller Erreger der Meningitis (Prof. Frosch) und der Parodontitis (Prof. U. Vogel), sowie des Fuchsbandwurms (PD Dr. Brehm) mit dem Immunsystem. Die hohe Dichte an immunologischer Forschung in Grundlage und Klinik hat auch zur Ausgründung mehrerer biotechnologischer Unternehmen geführt. So entwickelt die aus dem Pathologischen Institut ausgegründete Firma OncoMab monoklonale Antikörper für den Einsatz der Krebstherapie, die sich in Gründung befindende Firma theraimmun will die vom Institut für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung mit dem Institut für Mikrobiologie entwickelten Bakterien-basierten Impfvektoren gegen Tumoren zur Anwendung am Menschen bringen, und die Firma TeGenero bereitet erste klinische Studien mit neuartigen immunstimulierenden monoklonalen Antikörpern vor. 69 Arbeitskreise der Gesellschaft aum ein anderes Fachgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten so vielfältig und interdisziplinär entwickelt, wie die Immunologie. Um der zunehmenden Spezialisierung und Bildung neuer immunologischer Teilgebiete gerecht zu werden, aber auch um den Mitgliedern der Gesellschaft die Möglichkeit zu intensiveren Fachdiskussionen und Interaktionen mit anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften zu geben, wurden Anfang der 90er Jahre Arbeitskreise (AK) der Gesellschaft ins Leben gerufen. Heute gibt es 14 Arbeitskreise für K 1. Adhäsionsmoleküle 2. Infektionsimmunologie 3. Klinische Immunologie 4. Biologie der B-Lymphozyten 5. Signaltransduktion 6. NeuroEndokrino-Immunologie 7. Tumorimmunologie 8. Vakzine 9. Veterinärimmunologie 10. Zytokine 11. Transplantationsimmunologie 12. Typ I, II, III Immunantworten 13. Reproduktionsimmunologie 14. Vergleichende Immunologie er älteste Arbeitskreis ging aus dem 1970 gegründeten Kreis für Klinische Immunologie hervor, der sich zunächst ohne Anbindung an eine Fachgesellschaft regelmäßig traf und 1991 formal an die DGfI angegliedert wurde. Der jüngste Arbeitskreis für Biologie der B-Lymphozyten wurde 2003 etabliert. Die Arbeitskreise treffen sich regelmäßig und organisieren eigene Tagungen, die von der DGfI finanziell unterstützt werden. Diese Tagungen werden häufig gemeinsam mit Kollegen von anderen Fachgesellschaften veranstaltet, auch ausländischen, wobei Informationsaustausch, Kollaboration und Austausch von Reagenzien im Vordergrund stehen. Bei den jährlichen Tagungen der Gesellschaft werden regelmäßig einige fachspezifische Workshops von den Arbeitskreisen organisiert. Ebenso wie sich im Laufe der Zeit Forschungsschwerpunkte und Interessen ändern, können in einem solchen dynamischen Prozess Arbeitskreise aufgelöst und neue gegründet werden. Die zahlreichen Tagungen und regelmäßigen Berichte der Arbeitskreise in den Immunologischen Nachrichten spiegeln die lebhaften Aktivitäten und den Erfolg wieder. D 1. ARBEITSKREIS ADHÄSIONSMOLEKÜLE ntensive Kooperation zwischen verschiedensten Zellpopulationen ist für das Immunsystem mehr als für jedes andere Organsystem lebenswichtig. Ein wesentlicher Teil dieser Interaktion findet über direkten Zellkontakt statt, der durch Adhäsionsmoleküle vermittelt wird. Dementsprechend regulieren Adhäsionsrezeptoren wichtige Funktionen wie Entwicklung und Differenzierung von Lymphozyten, Antigenerkennung und Aktivierung, Rezirkulation, Einwanderung von Leukozyten in entzündliche Regionen, Killerfunktionen u. a.; schließlich sind sie auch bei der Metastasierung von Tumorzellen beteiligt. Aufgrund dieser vielfältigen Funktionen bieten sie neue Perspektiven für therapeutische Möglichkeiten. I 70 nfang der 90er Jahre nahm die Forschung über Adhäsionsmoleküle dank der raschen Fortschritte der Molekularbiologie rasanten Aufschwung. Dies war Anlass, durch Gründung des Arbeitskreises in der Gesellschaft für Immunologie (1992) die verstreut wirkenden Gruppen an einen Tisch zu bringen. Seither findet sich auf den Jahrestagungen des Arbeitskreises ein kompetentes Publikum aus verschiedenen Fachgebieten zusammen. A iel des Arbeitskreises ist es, Diskussion und Zusammenarbeit der Gruppen zu fördern, die an molekularer Biologie und Funktion von Adhäsionsmolekülen interessiert sind. Die ca. 100 Mitglieder kommen aus verschiedenen Fachgebieten; neben der Immunologie ist die Zellbiologie stark vertreten, ferner Tumorbiologie und klinische Fächer. Wichtigste Aktivität ist die Jahrestagung mit eingeladenen Rednern, Teilnehmerbeiträgen und Postern. Internationale Symposien, von Mitgliedern des Arbeitskreises veranstaltet, stärken die Kommunikation mit der internationalen Öffentlichkeit, ein Adressregister mit Angaben zu Arbeitsgebieten, Techniken und verfügbaren Reagentien vernetzt die Mitglieder des Arbeitskreises. Die Aktivität des Arbeitskreises bechränkt sich nicht auf nationale Grenzen: regelmäßig wird die Jahrestagung gemeinsam mit einem oder mehreren europäischen Nachbarländern durchgeführt, insbesondere Großbritannien (1998 London, 2002 Berlin), Niederlande (2000 Münster) und Schweiz (2004 Genf). Die resultierenden lebendigen Kontakte intensivieren die Interaktion im europäischen Raum. Z Sprecher Prof. Dr. Alf Hamann Humboldt-Univ./Charité/Med. Klinik/Exp. Rheumatol./c/o DRFZ Schumannstr. 21/22 D-10117 Berlin Tel.: 030/2 84 60-655 Fax: 030/2 84 60-656 E-Mail: [email protected] Stellvertretender Sprecher PD Dr. Peter Altevogt Deutsches Krebsforschungszentrum FSP 0710 Im Neuenheimer Feld 280 D-69120 Heidelberg Tel.: 0 62 21/42-37 14 Fax: 0 62 21/42-37 02 E-Mail: p.altevogt@ dkfz-heidelberg.de 2. ARBEITSKREIS INFEKTIONSIMMUNOLOGIE ie Abwehr von Infektionen ist eine der zentralen Aufgaben der Immunantwort. Dabei kommt es zu einem komplexen Zusammenspiel zwischen mikrobiellen Erregern und deren Produkten einerseits und den dadurch induzierten zellulären und löslichen Reaktionen des Immunsystems andererseits. D er Arbeitskreis besteht zur Zeit aus ca. 110 Mitgliedern. Das Ziel ist die Diskussion und Zusammenarbeit derjenigen Gruppen zu fördern, die an der molekularen Struktur, der Organisation und der Interaktion der einzelnen Komponenten des Immunsystems und deren Einfluß auf die Infektion interessiert sind. Wichtigste Aktivität ist eine jährliche Arbeitstagung (Minisymposium Infektion und Immunabwehr auf Burg Rothenfels, ca. 80 Teilnehmer) sowie die Organisation und Durchführung von themenzentrierten Tagungen zusammen mit Fachgruppen der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Der Arbeitskreis wird gemeinsam mit der Fachgruppe Infektionsimmunologie der DGHM geführt. Der Arbeitskreis ist für jedermann offen. Zur (kostenfreien) Aufnahme und für weitere Informationen schreiben Sie bitte an Stefan Ehlers. D Sprecher Prof. Dr. Oliver Liesenfeld Charité, Inst. f. Infektionsmed. Abt. f. Med. Mikrob./Infektions. Hindenburgdamm 27 D-12203 Berlin Tel.: 030/8445-3630 Fax: 030/8445-3830 E-Mail: [email protected] Stellvertretender Sprecher PD Dr. André Gessner Univ. Erlangen-Nürnb./Inst. f. Klin. Mikrobio/Immunol/Hygiene Wasserturmstrsaße 3/5 D-91054 Erlangen Tel.: 09131/852-2580 Fax: 09131/852-2573 E-Mail: [email protected] 3. ARBEITSKREIS KLINISCHE IMMUNOLOGIE (AKI) em AKI sind rund 100-120 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) angeschlossen. Ziel des Kreises ist die Vermittlung immunologischer Wissensinhalte in allen Bereichen der klinischen Medizin. Der Kreis wurde 1970 von Professor Federlin, Gießen, gegründet und tagte zunächst mit Unterstützung der Behring-Werke AG und ohne Zugehörigkeit zu irgendeiner Gesellschaft einmal pro Jahr in Frankfurt/Höchst. Nach der Wiedervereinigung wuchs der Interessentenkreis des AKI und gleichzeitig entstanden innerhalb der DGfI Arbeitskreise. Auf Anregung von Prof. Federlin und Prof. H. H. Peter wurde eine formale Angliederung des AKI an die DGfI angestrebt und 1991 vollzogen. Das jährliche AKI Treffen, am D Sprecher PD Dr. Torsten Witte Klinische Immunologie Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Str. 1 D-30625 Hannover Tel.: 05 11/5 32-36 24 Fax: 05 11/5 32-56 48 E-Mail: witte.torsten@ mh-hannover.de 71 ersten Wochenende im November in Frankfurt/Höchst, wurde beibehalten und fand 2004 zum 32. Mal statt. Der Sprecher des AKI (aktuell PD Dr. Torsten Witte aus Hannover) wird jeweils für drei Jahre gewählt. Die Aktivitäten des AKI konzentrieren sich derzeit auf zwei Bereiche: 1. Das AKI-Treffen in Frankfurt versammelt jährlich ca. 60 klinische Immunologen zu einem Treffen mit besonderer Note. Am Freitag nachmittag werden zum jährlichen Leitthema, das von jeweils anderen Kollegen betreut wird, 2-4 Hauptreferenten eingeladen. Zu dieser Thematik folgen anschließend auch freie Vorträge bis zum gemeinsamen Abendessen. Am Samstag vormittag schließen sich Vorträge zu klinischen-immunologischen Themen im weiteren Sinne an, wobei stets auch Wert auf informative Kasuistiken gelegt wird. Leitthemen der letzten Jahre waren „Primäre Immundefekte“ und „Genetik von Autoimmunerkrankungen“, u.a. anlässlich des 33. AKI-Treffens, am 4/5.Nov. 2005, wird als Leitthema, betreut von PD Dr. Torsten Witte und Dr. Ulrich Baumann, Hannover, „Immunsystem und Lunge“ behandelt werden. 2. Beteiligung mit Poster-Workshops über Klinische Immunologie anläßlich der Jahrestagungen der DGfI. 4. ARBEITSKREIS BIOLOGIE DER B-LYMPHOZYTEN Sprecher Prof. Dr. Hans-Martin Jäck Universität Erlangen-Nürnberg Abt. für Molekulare Immunologie Glückstraße 6 D-91054 Erlangen Tel.: 0 91 31/85-3 59 13 Fax: 0 91 31/85-3 93 43 E-Mail: [email protected] Stellvertretende Sprecherin PD Dr. Claudia Berek Deut. Rheuma-Forschungszentrum Schumannstraße 21/22 D-10117 Berlin Tel.: 030/2 84 60-711 Fax: 030/2 84 60-712 E-Mail: [email protected] m Frühling 2003 wurde auf dem von Michael Reth (Freiburg), Andreas Radbruch (Berlin) und Hans-Martin Jäck (Erlangen) in Titisee organisierten 1. B-Zellforum die Idee entwickelt, einen Arbeitskreis mit der Thematik ‚B-Lymphozyten’ zu etablieren. Der Beirat der DGfI hat dann auf der Herbsttagung in Berlin im September 2003 die Gründung des Arbeitskreises ‚Biologie der B-Lymphozyten’ genehmigt. Der Arbeitskreis wurde offiziell während des 2. B-Zellforums, das von Andreas Radbruch und Claudia Berek vom 11.-13. März 2004 in Potsdam organisiert wurde, ins Leben gerufen. Die derzeit 50 Mitglieder wählten Hans-Martin Jäck (Erlangen) und Claudia Berek (Berlin) als Sprecher bzw. stellvertretende Sprecherin. Das Hauptanliegen des Arbeitskreises ‚Biologie der B-Lymphozyten’ ist es, ein Netzwerk zu etablieren, um die B-ZellForschung auf nationaler Ebene besser zu koordinieren und die international sehr gute Reputation deutscher B-Zellimmunologen weiter zu festigen und auszubauen. Ein wichtiges Instrument des Arbeitskreises ‚Biologie der B-Lymphozyten’ ist das B-Zellforum, das als Plattform für die Vorstellung neuer Gruppen und Projekte sowie für die Diskussion aktueller Themen aus dem Gebiet der humoralen Immunität dient. Zukünftige Aktivitäten des Arbeitskreises werden sich auf die Durchführung des jährlichen B-Zellforums, auf die Organisation von Workshops und Symposien im Rahmen der Herbsttagung der DGfI, sowie auf die Koordination gemeinsamer regionaler und überregionaler Forschungsanträge konzentrieren. I 5. ARBEITSKREIS SIGNALTRANSDUKTION er Arbeitskreis Signaltransduktion versteht sich als Forum für alle, die an Signalkaskaden von der Rezeptoren-Stimulation bis zur Gen-Regulation interessiert sind. Sprecher des AK sind derzeit Burkhart Schraven (Magdeburg) und Ottmar Janssen (Kiel), der 1995 den AK ins Leben gerufen hat. Der interdisziplinäre Charakter des AK äußert sich insbesondere in einer intensiven und erfolgreichen Zusammenarbeit mit anderen AK der Gesellschaft sowie mit Arbeitskreisen der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) und Studiengruppen der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM). Im Rahmen der Frühjahrstagungen unserer Gesellschaft in Stuttgart und Innsbruck wurden auf diese Weise hochkarätige Symposien zusammen mit den AKs Adhäsionsmoleküle und Zytokine und Rezeptoren ausgerichtet. D 72 it dem AK Signaltransduktion der DGZ sowie den Studiengruppen Rezeptoren und Signaltransduktion und Biochemische Pharmakologie und Toxikologie der GBM werden nunmehr seit acht Jahren gemeinsame Meetings unter dem Titel „Signal Transduction - Receptors Mediators and Genes“ veranstaltet. Auch bei diesen Tagungen steht ein interdisziplinäres Konzept im Vordergrund. Aus diesem gemeinsamen Interesse hat sich schnell die Gesellschaft für Signaltransduktion (GST) entwickelt, die seither von den Sprechern der genannten Aks geleitet wird. Die GST mit ihren knapp 350 Mitgliedern versteht sich nicht als Abspaltung, sondern vielmehr als Vermittler zwischen den drei etablierten Gesellschaften. Die gemeinsamen Meetings erfreuen sich insbesondere bei jüngeren Kollegen aus allen drei Gesellschaften zunehmender Beliebtheit. Seit nunmehr fünf Jahren versammeln sich im November etwa 220-250 Gleichgesinnte (davon 40%-50% Mitglieder der DGfI) im Hilton Hotel in Weimar zu ihrem traditionellen „Weimar-Meeting“. Inzwischen wird diese Veranstaltung gerne genutzt, um sich einen Überblick über die Forschung oder Methodenentwicklung auf diesem Gebiet zu verschaffen oder um Kooperationen innerhalb und außerhalb der DGfI zu initiieren. M m Jahre 2003 wurde unter Federführung von Burkhart Schraven als Abschluss des Meetings ein Joint Symposium mit dem AK Signaltransduktion und dem Forschungszentrum Immunologie Sachsen/Anhalt zum Thema ‚Signalling within the immune system’ auf die Beine gestellt, welches große internationale Beachtung fand. I Sprecher PD Dr. Ottmar Janßen Christian-Albrechts-Universität Institut für Immunologie Michaelistraße 5 D-24105 Kiel Tel.: 04 31/5 97-33 77 Fax: 04 31/5 97-33 35 E-Mail: [email protected] Stellvertretender Sprecher Prof. Dr. Burkhart Schraven Otto-von-Guericke-Universität Institut für Immunologie Leipziger Straße 44 D-39120 Magdeburg Tel.: 03 91/67-1 58 00 Fax: 03 91/67-1 58 52 E-Mail: [email protected] ast but not least ist aus dem gemeinsamen Interesse am Thema Signaltransduktion ein Journal-Projekt entstanden, welches gerade in die entscheidende Phase eintritt. Wir hoffen, mit dem Journal „Signal Transduction“ und dem Untertitel „Receptors Mediators and Genes“ ebenfalls ein interdisziplinäres Forum für das Arbeitsgebiet etablieren zu können. Informationen zu Veranstaltungen des AK werden über die Homepage der DGfI (http://www.immunologie.de) oder der GST (http://www.sigtrans.de) verbreitet. L 6. ARBEITSKREIS NEUROENDOKRINO-IMMUNOLOGIE (AKNEI) er AK NEI der Deutschen Gesellschaft für Immunologie wurde am 5. und 6. Juli 1997 in Regensburg im Rahmen eines Symposiums „Neuroendokrinoimmunologie“ gegründet (www.aknei.de). D er AK NEI zählt etwa 110 Teilnehmer, von denen etwa 30 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Immunologie sind. Die Teilnehmer stammen aus den verschiedensten Fachbereichen der Humanmedizin (Anatomie, Biochemie, Chirurgie, Dermatologie, Endokrinologie, Immunologie, Innere Medizin, Neurologie, Neurochirurgie, Pathologie, Psychiatrie, Psychologie und Zahnheilkunde) sowie aus den Fachbereichen Tierphysiologie, Veterinärmedizin und Zoologie. An der Vielzahl der verschiedenen Fachbereiche ist der interdisziplinäre Charakter dieses Arbeitskreises zu erkennen. D er AK NEI ist ein Pfeiler innerhalb des Deutschen Netzwerkes „German Brain Immune Network“ (GEBIN: www.gebin.org), wobei der AK NEI bevorzugt wissenschaftliche Aktivitäten im immunologischen Fachgebiet zeigt. Im Beirat der GEBIN sind die Arbeitskreise der Fachbereiche Endokrinologie, Immunologie, Dermatologie, Neurologie, Psychiatrie, Medizinische Psychologie und Ethologie durch ihre jeweiligen Arbeitskreissprecher vertreten. D Sprecher Prof. Dr. Rainer Straub Universitätsklinikum Regensburg Kl. u. Polikl. f. Innere Med. I Franz-Josef-Strauß-Allee 11 D-93042 Regensburg Tel.: 09 41/9 44-71 20 Fax: 09 41/9 44-71 21 E-Mail: Rainer.Straub@ klinik.uni-regensburg.de Stellvertretender Sprecher Prof. Dr. Manfred Schedlowski Institute for Behavioral Sciences Psychology and Behavioral Immunobiology Swiss Federal Institut of Technology, ETH-Zürich ETH Zentru, SES C 2 Scheuchzerstr. 17 CH-8092 Zürich Tel.: +41-1-6 32 50 54 Fax: +41-1-6 32 13 55 E-Mail: manfred.schedlowski@ ifv.gess.ethz.ch 73 ie Themengebiete des AK NEI sind „zentralnervöse Mechanismen und neuroimmune Interaktion“, „Innervation lymphoider Organe“, „Modulation von Immunzellen durch Neurotransmitter, Neuropeptide und Neurohormone“, „Modulation von Neuronen durch Immunzellen und deren Produkte“ und „Psyche und Immunantwort“. Es liegt in der Natur dieser Materie, den Körper – einschließlich Psyche, Gehirn, peripheres Nervensystem, Endokrinium und Immunsystem – in seiner vernetzten Ganzheit beim Gesunden und Kranken verstehen zu wollen. Dies schließt sowohl die systemische Betrachtung aller genannten Bereiche als auch die grundlagenwissenschaftliche Tätigkeit an einem Detail eines einzelnen Bereiches ein, sofern die Aufdeckung der Interaktion zwischen Nervensystem, endokrinem System und/oder Immunsystem Ziel der Bemühungen ist. Notwendigerweise ergeben sich hierdurch vielfältige Überschneidungen zu anderen Fachbereichen, die im Sinne des Themas gewünscht sind. D ie Teilnahme am AK NEI kann formlos beim Sprecher angemeldet werden. Die Teilnehmer werden regelmäßig über die Aktivitäten des AK NEI und internationale Kongresse informiert. So findet jährlich ein Treffen des AK NEI meist im Rahmen anderer interdisziplinärer Tagungen, zum Beispiel des GEBIN, statt. Es existiert ein Adressenführer, der über die Teilnehmer, deren Arbeitsgebiet und zur Verfügung gestellte Reagenzien näher Auskunft gibt. Der Adressenführer kann beim Sprecher kostenlos bezogen werden. D 7. ARBEITSKREIS TUMORIMMUNOLOGIE ie derzeitigen Hauptinteressen des Arbeitskreises für Tumorimmunologie sind (i) die Analyse pathophysiologischer Zusammenhänge der Immunsuppression durch Tumoren und die molekulare Charakterisierung ihrer „Immune-Escape“-Mechanismen, (ii) die Alterationen von immunologischen anti-Tumor-Effektormechanismen, (iii) das Design von innovativen Vakzinierungsstrategien und (iv) die Entwicklung diagnostischer Monitoring-Systeme für immunologische Parameter zur Diagnose, Therapie und Prognose. Diese Monitoring-Systeme spielen insbesondere für die Standardisierung und die Charakterisierung der Effizienz verschiedener Immuntherapien (Applikation von Antikörpern, zellulären Vakzinen inklusive dendritische Zellen, Peptiden, DNA, RNA, Proteinen) eine bedeutende Rolle. Hierzu sind die Qualitätskontrolle der einzusetzenden zellulären Vakzine, die Art der Vakzin-Administration, aber auch die Standardisierung der Durchführung der PCR-Analysen essentiell. Weitere Methoden sind ELISPOT-Analysen, die Bestimmung der Anzahl der CTL-Vorläuferzellen (limiting dilution) und tumorspezifischer Effektorzellen mittels Tetramerverfahren sowie die Messung der intrazellulären Zytokinbildung. Ebenfalls besitzt der Arbeitskreis ein starkes Interesse an der Entwicklung von verschiedenen in vitro- und in vivo-Tumormodellen, die es ermöglichen, neue Vakzinierungsstrategien zur gezielten Beeinflussung des Immunsystems zu testen. Klinisch sind bereits einige Vakzinierungsstudien erprobt worden, die derzeit jedoch noch nicht den erwarteten Erfolg zeigten. Aus diesem Grunde wird weiterhin intensiv an Verbesserungen der verschiedenen aktuell angewandten Therapieansätzen sowie an neuen Behandlungsstrategien gearbeitet. D Sprecherin Prof. Dr. Barbara Seliger Martin-Luther-Universität Inst. f. Med. Immunologie Magdeburger Straße 2 D-06112 Halle Tel.: 03 45/5 57-40 54 Fax: 03 45/5 57-40 55 E-Mail: barbara.seliger@ medizin.uni-halle.de 8. ARBEITSKREIS VAKZINE nliegen des Arbeitskreises Vakzine (z.Zt. ca. 80 Mitglieder) ist die Weiterentwicklung und Optimierung verschiedener Immunisierungsverfahren wie die parenterale Immunisierung, orale Immunisierung, Polynukleotidimmunisierung, Immunisierung mit rekombinanten Antigenen etc. Desweiteren beschäftigt sich der Arbeitskreis mit der Entwicklung effektiver und neuartiger Immunadjuvantien. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärung der molekularen A 74 Mechanismen der Antigenprozessierung und der -präsentation nach der Antigenapplikation. Sprecher Diese Aktivitäten sollen zu einer besseren Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten Prof. Dr. Wolfgang G. Bessler Universitätsklinikum Freiburg führen. Der Arbeitskreis ist fächerübergreifend (Fachgebiete: Immunologie, Medizin, Chemie, AG Tumorimmunologie/Vakzine Stefan-Meier-Straße 8 Biologie, Pharmazie, Ernährungsforschung u.a.). Die Mitglieder des Arbeitskreis treffen sich jeweils anlässlich der Tagungen der Gesellschaft für Immunologie, weiterhin veranstaltet der D-79104 Freiburg Tel.: 07 61/2 03-54 72 Arbeitskreis jährlich ein bis zwei Workshops. E-Mail-Information: um den Austausch von Infor- Fax: 07 61/2 03-54 92 mationen des Arbeitskreises möglichst schnell zu gestalten, ist eine E-Mail-Adresse eingerich- E-Mail: [email protected] tet, die empfangene Post automatisch an alle gemeldeten Adressen weiterverteilt. Diese E-MailAdresse heißt [email protected]. Wer wünscht, ebenfalls in den E-Mail-Verteiler aufgenommen zu werden, schickt eine E-Mail an [email protected]. om und für den AK Vakzine gibt es eine Internet-Seite, die unter folgender Adresse zu erreichen ist: http://www.uni-freiburg.de/immuncell/akvaccine/index2.html. Anregungen zu dieser Seite werden gerne angenommen. V 9. VETERINÄRIMMUNOLOGISCHER ARBEITSKREIS (VIA) er Arbeitskreis Veterinärimmunologie (VIA) wurde 1993 auf Anregung von Herrn Prof. Dr. Wofgang Leibold (Tierärztliche Hochschule Hannover) gegründet. Ziel dieser Initiative war es, jene Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum zusammenzuführen, die sich mit der Funktion des Immunsystems der Haus- und Wildtiere beschäftigen, um so den Austausch von Informationen für die Forschung und Lehre zu verbessern. Die enge Anbindung an die DGfI war den Mitgliedern dabei von Anbeginn an ein wichtiges Anliegen. Zurzeit zählt der Arbeitskreis ca. 80 Mitglieder, die überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen oder derzeit in anderen Ländern tätig sind. Die Mehrzahl der VIA-Mitglieder sind auch Mitglieder der DGfI. Getragen wird der Arbeitskreis von den Fachvertretern an den tierärztlichen Bildungsstätten und Bundesforschungseinrichtungen sowie von einigen Kollegen, die an medizinischen oder biologischen Fakultäten tätig sind. D Sprecher Prof. Dr. Bernd Kaspers E-Mail: [email protected] ie Veterinärimmunologie ist ein außerordentlich heterogenes Arbeitsgebiet. Sie umfasst Arbeiten auf allen Gebieten der Immunologie bei landwirtschaftlich genutzten Tierarten, Heimtieren und Wildtieren und damit ein Spektrum, dass von den Fischen über die Vögel bis zu den Säugetieren reicht. Dabei werden sowohl Grundlagen zur Funktion und Evolution des Immunsystems wie auch zur Pathogenese immunmediierter Erkrankungen an ausgewählten und häufig spontanen Tiermodellen bearbeitet. Anwendungsorientierte Fragestellungen, insbesondere der Infektionsimmunologie, betreffen die Klinik, die Diagnostik wie auch die Therapie von Erkrankungen mit Beteiligung des Immunsystems. Ein wichtiges Anliegen der VIA ist der Austausch und die Weiterentwicklung von Werkzeugen, die immunologische Analysen an den genannten Tierarten ermöglichen. Die Mitglieder der VIA verstehen sich auch als Ansprechpartner für Fragen zu den speziellen Eigenschaften der Immunsysteme unserer Haus- und Nutztiere. D eben dem jährlichen Treffen des Arbeitskreises anlässlich der Jahrestagung der DGfI organisieren die Mitglieder der VIA nationale und internationale Tagungen zu speziellen Gebieten der Immunologie einzelner Spezies. Ein besonders enger Kontakt besteht zwischen dem Arbeitskreis und Veterinärimmunologen aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Polen und Litauen. N Informationen zu den Aktivitäten des Arbeitskreises sind über die Homepage der DGfI oder den Sprecher des Arbeitskreises (Prof. Dr. Bernd Kaspers) zu erhalten. 75 10. ARBEITSKREIS ZYTOKINE UND REZEPTOREN Sprecher Prof. Dr. Michael Uwe Martin Justus-Liebig-Universität Institut für Immunologie FB 08 Winchesterstraße 2 D-35394 Gießen Tel.: 06 41/99-3 42 50 Fax: 06 41/99-3 42 59 E-Mail: michael.martin@ bio.uni-giessen.de Stellvertretender Sprecher Prof. Dr. Werner Falk Universitätsklinikum Regensburg Klinik für Innere Medizin I Franz-Josef-Strauß-Allee 11 D-93042 Regensburg Tel.: 09 41/9 44-71 22 Fax: 09 41/9 44-71 23 E-Mail: werner.falk@ klinik.uni-regensburg.de er Arbeitskreis Zytokine und Rezeptoren wurde 1994 in Konstanz gegründet und hatte nach kurzer Zeit 64 Mitglieder. D Z iel des Arbeitskreises war es, für Forscher aus verschiedenen Fachrichtungen, die sich mit Botenstoffen des Immunsystems und deren Rezeptoren beschäftigten, ein gemeinsames Forum zu bieten. In den letzten Jahren wurden zu diesem Zweck mehrere internationale Tagungen durchgeführt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Austausch mit italienischen Kollegen gelegt wurde. Die Auseinandersetzung mit Zytokinen und deren Rezeptoren hat sich in den letzten Jahren von einem Grundlagen-orientierten, immunologischen Forschungszweig zu einem Thema entwickelt, das breite Bezüge in andere Fachgebiete hinein hat. Mit dem Einsatz von Zytokinen in der Klinik bzw. dem therapeutischen Ansatz, Zytokine als Zielstrukturen für Therapien zu nutzen, haben sich die Interessen der ehemaligen Mitglieder verschoben. Derzeit befindet sich der Arbeitkreis in einer Umorientierungsphase, um insbesondere bei den jüngeren Wissenschaftlern den Elan der Gründerjahre wieder aufleben zu lassen. Anmeldungen von Neuinteressierten aus allen Disziplinen sind daher herzlich willkommen und können jederzeit formlos beim Sprecher oder dessen Stellvertreter am besten per E-mail (siehe oben) durchgeführt werden. 11. ARBEITSKREIS TRANSPLANTATIONSIMMUNOLOGIE Sprecher Prof. Dr. Reinhard Schwinzer Med. Hochschule Hannover Transplantationslabor (OE 6229) D-30623 Hannover Tel.: 05 11/5 32-42 04 Fax: 05 11/5 32-83 26 E-Mail: Schwinzer.Reinhard@ MH-Hannover.de 76 ür die Weiterentwicklung der Transplantationsmedizin ist sowohl ein detailliertes Verständnis von grundlegenden Immunmechanismen erforderlich als auch die Bearbeitung von klinischen Fragestellungen. Ziel des Arbeitskreises Transplantationsimmunologie ist es, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen immunologischer Grundlagenforschung und angewandter Transplantationsmedizin zu fördern. Der fächerübergreifende Arbeitskreis wurde 1994 auf der Herbsttagung der DGfI in Konstanz gegründet und hat zur Zeit etwa 80 Mitglieder. Sie kommen aus den Fachgebieten Immunologie, Molekular- und Zellbiologie und den transplantierenden Fächern Chirurgie, Hämatologie und Augenheilkunde. Die im Arbeitskreis organisierten Gruppen bearbeiten Forschungsthemen zu den Mechanismen der T-Zellaktivierung und Toleranzinduktion, Transplantatabstoßung, Immunmodulation/Immunsuppression, Xenotransplantation sowie zu Problemen der chronischen Transplantatdysfunktion. Ein wesentliches Element zur Darstellung der wissenschaftlichen Aktivitäten ist die regelmäßige Mitwirkung des Arbeitskreises an den Workshops „Transplantation“ auf den Jahrestagungen der DGfI. Mitglieder des Arbeitskreises beteiligen sich an der Organisation und Durchführung von internationalen Symposien und Kongressen (z. B. International Transplantation Meeting, Kiel 1998; Immune Tolerance and Gene Therapy in Transplantation, Berlin 1999; Chronic Rejection in Experimental and Clinical Transplantation,Würzburg 2001). 2003 wurde das jährliche Frühjahrstreffen als weiteres Instrument etabliert, mit dem der Arbeitskreis seine Aktivitäten darstellen und damit die Kommunikation zwischen grundlagenorientierten und klinischen Transplantationswissenschaftlern vertiefen will. Kernstück dieser Veranstaltung sind Kurzvorträge der Tagungsteilnehmer, wodurch insbesondere den jüngeren Wissenschaftlern Gelegenheit gegeben wird, ihre Befunde vor einem fachkundigen Auditorium zu präsentieren und zu diskutieren. Darüber hinaus werden von Hauptreferenten Übersichtsvorträge zu wechselnden Schwerpunktthemen gehalten. Die Mitarbeit im Arbeitskreis kann formlos beim Sprecher angemeldet werden. Die Mitglieder werden regelmäßig via e-mail Verteiler über die Aktivitäten des Arbeitskreises informiert. F 12. ARBEITSKREIS TYP I, II, III IMMUNANTWORTEN er Arbeitskreis wurde 1995 Jahren als Interessengemeinschaft derjenigen gegründet, die sich mit der Funktion und Bedeutung von Th1/Th2-Zellen beschäftigen. Es gab seitdem jährliche Treffen, deren Zuspruch immer weiter stieg und die nahelegten, die Aktivität als Arbeitskreis in der DGfI zu formieren. Dieser formale Schritt erfolgte 2001 in Marburg. D eit dem Beginn der Treffen wurde klar, daß es sinnvoll ist, die Thematik zu erweitern: Zum einen zeigte sich mittlerweile, daß es abgesehen von CD4+ T-Zellen andere Zellen gibt, die dazu beitragen, daß eine Th1- oder Th2-Antwort entsteht. Als Folge hiervon ist der Terminus: Typ I oder Typ II - Antwort entstanden, um die Bedeutung der T-Helferzellen für diese Antwort etwas zu relativieren. Andererseits zeigte sich mittlerweile, daß es andere Untertypen von CD4+ Th-Zellen gibt, deren Behandlung man sinnvollerweise mit in den Arbeitskreis aufnehmen sollte. Als Beispiele seien Tr1-, Th3- oder T-Regulatorzellen genannt. Da hier die Nomenklatur noch wechselnd ist, werden diese T-Zellen durch den Begriff Typ III Immunantworten repräsentiert. S Sprecher Prof. Dr. Michael Lohoff Philipps-Universität Institut für Med. Mikrobiologie Pilgrimstein 2 D-35037 Marburg Tel.: 0 64 21/2 86-43 45 Fax: 0 64 21/2 86-43 44 E-Mail: [email protected] iel der jährlichen Treffen ist es, diejenigen in Deutschland und (als Zukunftsvision) in Europa zusammenzubringen, die sich mit dieser Thematik befassen. Als eine sehr erfolgreiche Konsequenz dieses Gedankens sind inzwischen multiple Kooperationen entstanden, deren Früchte sich in steigender Weise bei den Treffen erkennen lassen. Der Gedanke des Arbeitskreises ist im wesentlichen das jährliche Treffen als regelmäßiges Forum für Gedankenaustausch und Kontakt. In diesem Sinn wird das Treffen auch immer prägnant und funktionell gestaltet, um rege und kritische Diskussionen zu ermöglichen. Querdenker und provokative Meinungen sind absolut willkommen! Z 13. REPRODUKTIONSIMMUNOLOGIE (AKRI) n der Vorstands- und Beiratssitzung am 1. März 2000 wurde die bis dahin bestehende Deutsche Gesellschaft für Immunologie der Reproduktion e. V., Vorsitzender Prof. Dr. Hans Donat (Magdeburg) als „Arbeitskreis für Immunologie der Reproduktion (AKRI)“ in die DGfI aufgenommen. Die Mitglieder der früheren Gesellschaft schlossen sich mehrheitlich der DGfI an. Als Vorsitzende des Arbeitskreises wurden gewählt: Prof. Dr. H. Alexander (Leipzig), Prof. Dr. H. Donat (Magdeburg) und Prof. Dr. W. Krause (Marburg). Der AKRI beschäftigte sich – wie die vorherige Gesellschaft – mit den Reaktionen zwischen Gameten und Immunzellen im Rahmen der Fertilisierung und mit den Immunreaktionen der feto-maternalen Einheit nach der Konzeption und in der Schwangerschaft. I on Beginn an war der AKRI bei den Tagungen der DGfI als Gruppierung präsent, zum ersten Mal bei der Herbsttagung 2000, danach 2002 in Halle und in Marburg, 2003 in Berlin und 2004 in Maastricht. Auch bei internationalen Tagungen war der AKRI beteiligt, so bei der 8th Annual Conference of the Alps Adria Society for Immunology of Reproduction 2002 in Weimar, 2003 bei dem „10th Jubilee International Symposium of Immunology of Reproduction“ der Bulgarian Society of Reproductive Immunology in Varna/Bulgarien, und bei der European Congress of Reproductive Immunology in Plzen 2004. Diese Tagungen wurden von der DgfI finanziell unterstützt. V Sprecher Prof. Dr. Walter Krause Klinikum d. Philipps-Univ. Klinik f. Andrologie u. Venerol. Deutschhaussstraße 9 D-35033 Marburg Tel.: 0 64 21/2 86 64 74 Fax: 0 64 21/2 86 28 83 E-Mail: krause@ mailer.uni-marburg.de Stellvertretende Sprecherin Dr. Petra Arck Charite/Campus Virchow-Klinikum Med. Klinik/Biomed. For.-Zentrum Augustenburger Platz 1 D-13353 Berlin Tel.: 0 30/4 50-55 38 73 Fax: 0 30/4 50-55 39 62 E-Mail: [email protected] 77 eiterhin zeigt der AKRI auf der Jahrestagung der American Society for Reproductive Immunology in St. Louis, USA, Präsenz. Als Invited speaker waren Mitglieder das Vorstands am 4th Congress of the European Society for Reproductive and Developmental Immunology, June 2003, Rhodes, Griechenland beteiligt. Auch bei dem alle drei Jahre stattfindenden Treffen der International Society for the Immunology of Reproduction, welches in diesem Jahr in Hakone, Japan, stattfand, war der Vorstand des AKRI aktiv als Invited Speaker vertreten. W er Vorstand des AKRI leistete weiterhin aktive wissenschaftliche Arbeit im Bereich Reproduktionsimmunologie als Mitglied von Editorial Boards, z. B. des American Journal of Reproductive Immunology oder der im Januar 2005 erscheinenden Fachzeitschrift ‚Current Reviews of Women’s Health’. Zwei Mitglieder des AKRI Vorstands sind Mitglieder eines im 6. EU Rahmenprogramm geförderten ‚Network of Excellence’ zum Thema ‚Embryo Implantation Control’. D er AKRI hat derzeit 48 Mitglieder. Im April 2003 wurde der Vorstand des Arbeitskreises in schriftlicher Form neu gewählt. Er besteht jetzt aus Frau PD Dr. P. Arck (Berlin), Prof. Dr. W. Krause (Marburg) und PD Dr. Udo Markert (Jena). D 14. VERGLEICHENDE IMMUNOLOGIE Sprecherin Prof. Dr. Tina Trenczek Universität Giessen Stellvertretender Sprecher PD Dr. Dieter Steinhagen Tierärztl. Hochschule Hannover FG Fischkrankheiten u. -haltung Bünteweg 17 D-30559 Hannover Tel.: 05 11/9 53-85 60 Fax: 05 11/9 53-85 87 E-Mail: dieter.steinhagen@ tiho-hannover.de lle mehrzelligen Organismen stehen vor der Aufgabe, Wachstum und Entwicklung körpereigener Zellen zu steuern und die Ausbeutung der eigenen Ressourcen durch Invasion von parasitischen Organismen zu verhindern. Im Dienste dieser Aufgabe haben Organismen aus verschiedenen systematischen Gruppen des Tierreichs höchst unterschiedliche Strukturen entwickelt. A issenschaftler aus dem Arbeitskreis „Vergleichende Immunologie“ untersuchen Strukturen und Mechanismen, mit denen so unterschiedliche Tiere, wie Insekten, Muscheln, Krebse oder Fische eingedrungene Mikroorganismen bekämpfen. Diese Untersuchungen besitzen aus verschiedenen Gründen Relevanz: Einige Wirbellose, wie Insekten oder Schnecken, tragen als Vektoren zur Verbreitung von gefährlichen Erkrankungen, wie Malaria oder Schistosomiasis bei. Das Verstehen, wie die Parasiten mit den Abwehrreaktionen ihrer wirbellosen Vektoren interagieren, könnte neue Wege in der Bekämpfung dieser Parasiten eröffnen. Andere Organismen, wie Muscheln, Krebse oder Fische spielen als Nahrungsmittel eine wichtige Rolle. Werden diese Tiere unter landwirtschaftlichen Bedingungen gehalten, stellen Infektionserkrankungen eine entscheidende Belastung des Ertrages dar. W ie Analyse von Immunreaktionen bei Wirbellosen kann außerdem zu einem besseren Verständnis der Funktion und Evolution des Abwehrsystems bei Wirbeltieren beitragen. D T agungen des Arbeitskreises brachten jeweils Wissenschaftler zusammen, die ein breites Spektrum unterschiedlichster Fragestellungen zu Immunreaktionen bei Wirbellosen Tieren und bei Fischen untersuchen. Auf der Frühjahrstagung in Halle war der Arbeitskreis mit einem Symposium vertreten. 78 Anhang Vorstand und Beirat der DGfI 2005/2006 Vorstand R. E. Schmidt, Hannover (Präsident) S.C. Meuer, Heidelberg (1. Vize-Präsident) S. H. E. Kaufmann, Berlin (2. Vize-Präsident) W. Solbach, Lübeck (Generalsekretär) Beirat C. Bogdan, Freiburg B. Bröker, Greifswald B. Fleischer, Hamburg I. Förster, Düsseldorf D. Kabelitz, Kiel D. Männel, Regensburg H. Moll, Würzburg D.J. Schendel, München B. Schraven, Magdeburg H.-D. Volk, Berlin Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Immunologie Prof. Dr. rer nat. Otto Westphal 1967 - 1976 Prof. Dr. med. Klaus Rother 1977 - 1982 Prof. Dr. med. Jochen Kalden 1983 - 1990 Prof. Dr. med. Hermann Wagner 1991 - 1992 Prof. Dr. rer nat. Fritz Melchers 1993 - 1994 Prof. Dr. med. Martin Röllinghoff 1995 - 1996 Prof. Dr. rer nat. Günter J. Hämmerling 1997 - 1998 Prof. Dr. med. Christine Schütt 1999 - 2000 Prof. Dr. med. Hans-Hartmut Peter 2001 - 2002 Porf. Dr. rer. nat. Stefan H. E. Kaufmann 2003 - 2004 Prof. Dr. med. Reinhold E. Schmidt 2005 - 2006 79 Ehrenmitglieder 1973 Prof. Dr. med. H. Schmidt †1975 1997 Prof. Dr. E. Wecker 1983 Prof. Dr. phil. M. Heidelberger † 1991 Prof. Dr. rer. nat. O. Westphal † 2004 1998 Prof. Dr. R. Zinkernagel Prof. Dr. A. de Weck 1986 Prof. Dr. med. Dr. med.h.c.mult. P. Kallós †1988 Prof. Dr. med. P. Klein †1998 1999 Prof. Dr. J. F. A. P. Miller Prof. Dr. S. F. Schlossman 1991 Prof. Dr. phil. M. Sela 1993 Prof. Dr. phil. Dr. med. h.c. H.G. Schwick 2000 Prof. Dr. H. Ambrosius 2001 Prof. Dr. F. Melchers Prof. Dr. G. Riethmüller 1994 Prof. Dr. med. K. Rother 2002 Prof. Dr. K. Eichmann Prof. J.R. Kalden 1995 Prof. B.A. Askonas, Ph.D. Prof. Dr. med. W.H. Hitzig Sir Gustav Nossal, MD, Ph.D. 2003 Dr. F. Seiler 1996 Prof. Dr. N. A. Mitchison Prof. Dr. H. J. Müller-Eberhard †1998 2004 Prof. Dr. W. Knapp † 2004 2005 Prof. Dr. M. Röllinghoff Prof. Dr. T. Sasazuki Prof. Dr. H. Wagner Avery-Landsteiner-Preis Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt alle zwei Jahre den Avery-Landsteiner-Preis an international herausragende Immunologinnen und Immunologen. Namensgeber des Preises sind - Oswald Theodore Avery (1877 - 1955; arbeitete seit 1913 am Rockefeller Institute Hospital in New York; lieferte 1944 mit seinen Transformationsversuchen an Pneumokokken den Beweis für die Bedeutung der Desoxyribonukleinsäure als genetisches Material) und - Karl Landsteiner, (1868 - 1943; entdeckte das AB0-System der Blutgruppen und erhielt hierfür 1930 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. 1937 entdeckte er mit Alexander Salomon Wiener (1907 - 1976) das Rhesussystem Der Avery-Landsteiner-Preis wurde im Februar 1968 durch die Behringwerke AG, Marburg/Lahn, angeregt. Die Firma bot der Gesellschaft für Immunologie die Stiftung eines im Abstand von zwei Jahren zu verleihenden Preises an mit der Zielsetzung, hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie anzuerkennen und zu fördern. Diese gute Tradition wurde 1998 von der Centeon Pharma GmbH und seit 2005 von der ZLB Behring GmbH als Nachfolgegesellschaft der Behringwerke AG weitergeführt. 80 Bisherige Preisverleihungen: 1973, Straßburg Walther F. Goebel, Rockefeller University, New York (USA) Jacques Oudin, Institut Pasteur, Paris (Frankreich) 1975, Mainz Henry G. Kunkel Rockefeller University, New York (USA) 1977, Heidelberg Klaus Rajewsky Institut für Genetik der Universität, Köln (Deutschland) 1979, Innsbruck César Milstein † Medical Research Council, Cambridge (Großbritannien) [Nobellaureat 1984] 1981, Luzern Susumo Tonegawa Basel Institute for Immunology, Basel (Schweiz) [Nobellaureat 1987] 1983, Berlin Ion Gresser Inst. de Recherche Scientifique sur le Cancer, Villejuif (Frankreich) 1985, Göttingen Peter Perlmann University of Stockholm (Schweden) 1987, Ulm Joost Oppenheim National Institute of Health, Bethesda (USA) 1990, Aachen Harald von Boehmer Basel Institute for Immunology, Basel (Schweiz) 1992, Mainz Hans-Georg Rammensee MPI für Biologie, Tübingen (Deutschland) 1994, Konstanz Tim R. Mosmann University of Alberta, Edmonton (Canada) 1996, Hamburg Tadamitsu Kishimoto Osaka University Medical School, Osaka (Japan) 1998, Freiburg Peter Krammer Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg (Deutschland) 2000, Düsseldorf Hidde Ploegh Harvard Medical School, Boston (USA) 2002, Marburg Charles A. Janeway † Yale University (USA) 2004, Maastricht Klas Kärre, Karolinska Institut, Stockholm (Schweden) 81 Georges-Köhler-Preis Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den Georges-Köhler Preis. Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler verliehen, die durch ihre Arbeiten einen herausragenden Beitrag zum besseren Verständnis des Immunsystems geleistet oder daraus resultierende Anwendungen geschaffen haben. Preisträger sollten nicht älter als 40 Jahre sein. Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Georges Jean Franz Köhler (1946 - 1995), Nobelpreisträger 1984 für Physiologie oder Medizin (zusammen mit César Milstein und Niels K. Jerne für die Entdeckung des Prinzips der Herstellung von monoklonalen Antikörpern) und früherer Direktor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie, Freiburg. Bisherige Preisverleihungen: 1998, Freiburg Ralf Küppers, Köln 1999, Hannover Christian Bogdan, Erlangen 2000, Düsseldorf Hans-Jörg Schild, Tübingen 2001, Dresden Matthias von Herrath, La Jolla 2002, Marburg Anne B. Vogt und Harald Kropshofer, Heidelberg 2003, Berlin Michael P. Schön, Magdeburg 2004, Maastricht Hassan Jumaa, Freiburg Hans-Hench-Preis für Klinische Immunologie Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder jährlich den Hans-HenchPreis für Klinische Immunologie. Der Preis wird für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Klinischen Immunologie (Rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Immundefizienzerkrankungen) vergeben, die im jeweils zurückliegenden Jahr erfolgreich mit der Verleihung des akademischen Titels durch die zuständige Fakultät abgeschlossen wurde. Namensgeber des Preises ist Hans Hench, Diplom-Ingenieur und Unternehmer aus Inzlingen. Er gründete im Jahre 1988 die Hans-Hench-Stiftung. Sie dient der „Förderung fortbildungswilliger Doktoranden, Diplomanden, Ärzten und Therapeuten; die nicht in der Lage sind, die dafür erforderlichen Kosten selbst aufzubringen“. Bisherige Preisverleihungen: 82 2001, Dresden Tanja Heller, Hannover 2002, Marburg Alla Skapenko, Erlangen 2003, Berlin Stephanie Krützmann, Freiburg 2004, Maastricht Julia Skokowa, Hannover Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt einmal jährlich den Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis. Der Preis wird an junge (bis zu 32 Jahre alte) Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler (Postdoktoranden) für ihre bisher geleisteten Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie verliehen. Mit dem Preis soll die Teilnahme an einer Tagung der Gesellschaft oder an einer internationalen Tagung der Immunologie erleichtert werden, bei der diese Arbeiten vorgestellt werden. Stifter des Preises sind Fritz und Ursula Melchers. Fritz Melchers war langjähriger Direktor des „Basel Institute for Immunology“ und ist Gründungs- und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Bisherige Preisverleihungen: 2004, Maastricht Markus Müschen, Düsseldorf Otto-Westphal-Promotionspreis Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder jährlich den Otto-Westphal-Promotionspreis. Es wird im Regelfall nur ein/e Preisträger/in ausgewählt; im Sonderfall können bis zu drei Preise vergeben werden. Der Preis wird für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Immunologie vergeben, die im jeweils zurückliegenden Jahr erfolgreich mit der Verleihung des akademischen Titels durch die zuständige Fakultät abgeschlossen wurde. Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Otto Westphal, ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die Gesellschaft für Immunologie e.V. hatte schon 1976 und 1977 Preise für die beste Dissertation vergeben und hat in Fortführung erstmals im Jahr 1978, anläßlich des 65. Geburtstages von Prof. Otto Westphal, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie in Freiburg und langjähriger Präsident der Gesellschaft für Immunologie, den Otto-Westphal-Promotionspreis ausgeschrieben. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre und ab 1997 jährlich an jüngere Wissenschaftler für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Immunologie in den jeweils zurückliegenden zwei Jahren verliehen. Der Otto-Westphal-Promotionspreis wird seit einigen Jahre von der Porsche AG Stuttgart gestiftet. Preis der DGfI für beste Dissertation 1976 Michael Schneider, Göttingen Heidelberg, Oktober 1977 1977 Annegret Starzinski-Powitz, Mainz Freiburg, Oktober 1978 Otto-Westphal-Promotionspreis 1978/79 Stefan Becker, Mainz Innsbruck, Oktober 1979 1979/80 Bernhard Liesegang, Köln Andreas Radbruch, Köln Luzern, September 1981 1981/82 Anton Rolink, Basel Berlin, Oktober 1983 1983/84 Marianne Brüggemann, Köln Göttingen, September 1985 83 1985/86 Robert Strohal, Innsbruck Ulm, Oktober 1987 1987/89 Ulrich Pessara, Heidelberg Marburg, März 1990 1990/91 Ulrich E. Schaible, Pforzheim München, März 1992 1992/93 Kirsten Falk, Tübingen Harald Kropshofer, Tübingen Ralf Kühn, Köln Olaf Rötzschke, Tübingen Heidelberg, März 1994 1994/95 Daniel Graf, London Hamburg, September 1996 1996/97 Mario Assenmacher, Köln Würzburg, September 1997 1998 Christina Berndt, Heidelberg Freiburg, September 1998 1999 Andreas Hutloff, Berlin Hannover, September/Oktober 1999 2000 Max Löhning, Berlin Düsseldorf, November/Dezember 2000 2001 K.A. Nussbaum, La Jolla M. Kraus, Boston Karsten Fischer, Berlin Dresden, September 2001 2003 Melanie Laschinger, Bad Nauheim Berlin, September 2003 2004 Markus Feuerer, Berlin Maastricht, Oktober 2004 Robert-Koch Postdoktoranden Preis Die Robert-Koch-Stiftung e.V. vergibt jährlich je einen ROBERT-KOCH-POSTDOKTORANDENPREIS zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf den Gebieten der Hygiene und Mikrobiologie, der Virologie und der Immunologie Der Preis wird für naturwissenschaftliche oder medizinische Arbeiten verliehen, die einen grundlegenden Beitrag zum besseren Verständnis der Infektionskrankheiten leisten. Wichtig ist, dass die Ergebnisse die Diagnose oder Therapie bereichern bzw. neue Richtungen in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten aufweisen. Die DGfI schlägt der Robert-Koch-Stiftung Kandidaten mit Arbeiten aus dem Bereich der Immunologie vor. Das Alter der Bewerberinnen und Bewerber ist auf 35 Jahre begrenzt. Bisherige Preisverleihungen: 84 1998, Freiburg Harald Kropshofer,Heidelberg 1999, Hannover Hans-Willi Mittrücker, Berlin 2000, Düsseldorf Steffen Stenger, Erlangen 2001, Dresden Ludger Klein, USA 2002, Marburg Dirk Hans Busch, München 2003, Berlin Carsten Watzl, Heidelberg 2004, Maastricht Max Löhning, Zürich Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 1. 1969 15.-18. Oktober Freiburg Otto Westphal 2. 1970 19.-21. Oktober Wien Carl Steffen 3. 1971 11.-13. Oktober Marburg H. Gerhard Schwick 4. 1972 01.-04. Oktober Bern Alain L. de Weck 5. 1973 04.-07. September Straßburg Raymond Minck 6. 1974 23.-27. September Hannover Helmuth Deicher 7. 1975 09.-11. Oktober Mainz Martin Röllinghoff/ Hermann Wagner 8. 1976 26.-29. September Basel Fritz Melchers 9. 1977 02.-05. Oktober Heidelberg Klaus Rother 10. 1978 01.-04. Oktober Freiburg Otto Westphal/Herbert Fischer 11. 1979 01.-03. Oktober Innsbruck Georg Wick 12. 1980 13.-15. Oktober GarmischPartenkirchen Gert Riethmüller 13. 1981 27.-30. September Luzern Alain L. de Weck 14. 1982 27.-29. September Münster Egon Macher 15. 1983 05.-08. Oktober Berlin Tibor Diamantstein 16. 1984 15.-17. Oktober Baden/Wien Othmar Förster 17. 1985 25.-28. September Göttingen Otto Götze 18. 1986 20.-22. November Straßburg Laurent Degos/ Klaus Eichmann 19. 1987 01.-03. Oktober Ulm Hermann Wagner 20. 1988 05.-08. Oktober Düsseldorf Ernst Gleichmann 1989 30. Juli - 05. August Berlin Klaus Eichmann/ Weltkongreß Fritz Melchers/ Jochen R. Kalden 21. 1990 12.-16. September Aachen Matthias Cramer/ zusammen mit der Gesellschaft für Allergologie 22. 1991 23.-26. Oktober Lübeck/TravemündeHolger Kirchner 23. 1992 28.-31. Oktober Mainz Erwin Rüde 24. 1993 29. Sept.-02. Okt. Leipzig Gerhard Metzner 25. 1994 21.-24. Oktober Konstanz Ulrich Krawinkel 26. 1995 27.-30. September Wien ÖGAI/DGfI (Vorstände) 27. 1996 25.-28. September Hamburg Bernhard Fleischer 28. 1997 24.-27. September Würzburg Thomas Hünig 29. 1998 23.-26. September Freiburg Hans Hartmut Peter 30. 1999 29. Sept.-02. Okt. Hannover Reinhold E. Schmidt 31. 2000 29. Nov.- 02. Dez. Düsseldorf E. Gleichmann/ zusammen mit der Niederländischen Gesellschaft für Immunologie 32. 2001 26.-29. September Dresden Ernst Peter Rieber 33. 2002 25.-28. September Marburg Diethard Gemsa/Klaus Heeg 34. 2003 24.-27. September Berlin Stefan H. E. Kaufmann/ zusammen mit der polnischen Gesellschaft für Immunologie 85 35. 2004 27.-30. Oktober Maastricht Martin Krönke/ zusammen mit der Niederländischen Gesellschaft für Immunologie 36. 2005 21.-24. September Kiel Dieter Kabelitz/ zusammen mit den skandinavischen Gesellschaften für Immunologie Leukozytenkultur-Konferenzen 1. 1969 Frühjahr Marburg Klaus Havemann/Hans-Dieter Flad 2. 1970 17.-18. April Essen Günter Britttinger 3. 1972 17.-18. März Tübingen Gert Riethmüller 4. 1973 Mai Innsbruck Heinz Huber 5. 1974 März Erlangen Hermut Warnatz 6. 1975 17.-19. März Basel Peter Dukor 7. 1976 31. März-02. April Ulm Hans-Dieter Flad 8. 1977 02.-05. März Berlin Tibor Diamantstein 9. 1978 06.-07. März Mainz Martin Röllinghoff/ Hermann Wagner 10. 1979 14.-17. März Marburg Klaus Havemann 11. 1980 06.-07. März Erlangen Jochen R. Kalden 1981 07.-12. Juni Heidelberg 14. International Leucocyte Culture Conference Holger Kirchner/Klaus Resch 12. 1982 14.-17. Februar Wien Othmar Förster 13. 1983 02.-04. März Hannover Helmuth Deicher/Klaus Resch 14. 1984 07.-09. März Hamburg Heinz-Günter Thiele Frühjahrstagungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie 86 1. 1985 06.-08. März Tübingen Wolfgang G. Bessler 2. 1986 12.-14. März Erlangen Martin Röllinghoff 3. 1987 31. März-02. April Lübeck Hans-Dieter Flad 4. 1988 10.-12. März Hannover Reinhold E. Schmidt 5. 1989 09.-11. März Freiburg Hans Hartmut Peter 6. 1990 22.-24. März Marburg Diethard Gemsa 7. 1991 13.-16. Februar Berlin Rüdiger von Baehr/ Reinhard Burger 8. 1992 09.-11. März München Hermann Wagner 9. 1993 07.-10. März Erlangen Martin Röllinghoff 10. 1994 10.-12. März Heidelberg G. Maria Hänsch/ Michael D. Kramer 11. 1995 15.-18. März Regensburg Daniela Männel 12. 1996 29. Februar-02. März Jena Lothar Jäger 13. 1997 05.-08. März Binz/Rügen Christine Schütt 14. 1998 04.-07. März Frankfurt Dieter Kabelitz 15. 1999 03.-06. März Stuttgart Klaus Pfizenmeier/Peter Scheurich 16. 2000 01.-04. März Köln Martin Krönke 17. 2001 21.-24. Februar Innsbruck Manfred P. Dierich 18. 2002 13.-15. März Leipzig Frank Emmrich 2005 28. Februar-04. März: Frühlingsschule Kloster Ettal: Andreas Radbruch/Michael Lohoff Internationale Beziehungen Deutsch-Japanische Beziehungen Zwischen verschiedenen deutschen und japanischen Immunologen bestanden seit vielen Jahren hervorragende Beziehungen. Auf Initiative von Fritz Melchers, Martin Röllinghoff und Günter Hämmerling wurde deshalb vom Vorstand der DGfI beschlossen, alle 2-3 Jahre zusammen mit der Japanischen Gesellschaft für Immunologie ein bilaterales Symposium zu veranstalten. Auf japanischer Seite war und ist die treibende Kraft Takehiko Sasazuki. Die Philosophie hierbei war, dass etwa je ein Dutzend japanische und deutsche Kollegen gemeinsam 2-3 Tage intensiv miteinander verbringen und in zwangloser Atmosphäre die neuesten Ergebnisse und Trends in der Immunologie diskutieren. Die bisherigen Treffen waren äußerst stimulierend und haben zu Kooperationen, Austausch von Postdocs, etc. geführt. Besondere Erwähnung verdient die unvergleichliche und überaus herzliche Gastfreundschaft der japanischen Kollegen. Die bisherigen Treffen waren 8.-11.5.1996 Bamberg Modern trends in immunology Koordinator: M. Röllinghoff / J. R. Kalden 25.-27.10.1997 Sapporo/Toyaka Activation, differentiation and repertoire selection of the immune system Koordinator: T. Sasazuki / T. Yoshiki 28.-31.1.1999 Freiburg The Immune System: Conceptual and experimental frontiers and their impact in medicine Koordinator: K. Eichmann 17.-19.11.2000 Togatta Development and regulation of the immune system Koordinator: K. Sugamura / T. Sasazuki / G.J. Hämmerling 4.-7.12.2003 Unzen/Fukuoka Frontiers in immunology: Interphase between innate and adaptive immune system Koordinator: T. Watanabe / T. Sasazuki Geplant: 17.-20.9.2005 Potsdam Basic mechanisms leading to immunological diseases Koordinator: Andreas Radbruch Deutsch-Indische Beziehungen Vom 06.-08.02.2005 fand in Neu Delhi ein erstes Freundschaftstreffen deutscher und indischer Immunologen mit dem Thema „Indo-German Discussion Meeting on Immunology in Health and Disease“ statt. Koordinatoren: S.H.E. Kaufmann / S. Kar 87 Deutsch-Polnische Beziehungen Vom 16.-19.9.2004 fand in Krakau ein Freundschaftstreffen zwischen deutschen und polnischen Immunologen statt. Organisatoren: J. Marcinkiewicz / G.J. Hämmerling Erfolgreiches Ziel dieses Treffens war das persönliche Kennenlernen und die Darstellung verschiedener Forschungsaspekte in beiden Ländern. Auch hier muss die herzliche Gastfreundschaft der polnischen Kollegen hervorgehoben werden. Bilaterale Aktivitäten zum Aufbau von kooperativen Forschungsprojekten wurden bereits aufgenommen. Baltische Sommerschulen Nach Fall des Eisernen Vorhangs entstand eine unerwartete, aber erfreuliche Öffnung nach Osten. Von vielen europäischen Immunologen wurde hier für den Wiederaufbau der Immunologie in den osteuropäischen Ländern Hilfe angeboten. Hans-Hartmut Peter kommt dabei das besondere Verdienst zu, schon frühzeitig und dann regelmäßig Sommerschulen im Baltikum, zunächst nur in Litauen und dann auch in den anderen baltischen Staaten organisiert zu haben. Besondere Unterstützung erfuhr er dabei von Reinhold E. Schmidt und später auch von EFIS. 1993: Palanga, Litauen 1995: Trakai, Litauen 1997: Nidden, Litauen 1999: Riga, Lettland 2002: Tartu, Estland IMPRESSUM Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Immunologie Redaktion Prof. Fritz Melchers, Prof. Reinhold E. Schmidt, Prof. Werner Solbach, Prof. Hans-Dieter Volk Redaktionsanschrift Prof. Reinhold E. Schmidt Klinische Immunologie Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Str. 1 D-30629 Hannover Tel.: 05 11/5 32-66 56/66 57 Fax: 05 11/5 32-90 67 E-Mail: [email protected] Prof. Werner Solbach Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene Medizinische Universität Lübeck D-23538 Lübeck Tel.: 04 51/5 00-28 00 Fax: 04 51/5 00-27 49 E-Mail: [email protected] Das Redaktionskomitee dankt allen Kolleginnen und Kollegen, die mit Institutsbeschreibungen, Bildmaterial, Informationen und Ratschlägen zu dieser Schrift beigetragen haben. Besonderer Dank gebührt auch Frau Elvira Schürmann und PD Dr. Roland Jacobs ohne die diese Schrift nicht hätte in dieser Kürze entstehen können. Grafik-Design Wolfgang Scheible, Köln, Tel.: 02 21/31015 60 88 The European Journal of Immunology offers Editor’s choice of frontline articles Mini-reviews from top authorities Commentaries on hot papers Over 350 primary research papers per year Strict peer-review Fastest publication times ever Online submission of manuscripts NEW Design & Layout! Chairman of the Executive Committee: Rolf Zinkernagel, Nobel Prize Winner 1996 Abstracted in: New ISI Impact Factor 4.536 • Current Contents • Index Medicus • Medline • Science Citation Index • BIOSIS • Chemical Abstracts/Chemport Go to: www.eji.de For ordering information please contact John Wiley & Sons, Inc. Tel.: +1 800-825-7550 (US only) or +1-201-748-6645 Fax: +1 201-748-5915 e-Mail: [email protected] www.wiley.com 15412410_bu John Wiley & Sons, Ltd. Tel.: +44 (0) 1243-779777 Fax: +44 (0) 1243-843232 e-Mail: [email protected] www.wileyeurope.com Institutional print or online Europe: € 1028.00 Switzerland: sFr 2038.00 Other Countries: US $ 1188.00 Personal print and online Europe: € 154.00 Switzerland: sFr 374.00 Other Countries: US $ 174.00 *All prices are subject to change and exclusive of VAT. Wiley-VCH Tel.: +49 (0) 6201 606-400 Fax: +49 (0) 6201 606-184 e-Mail: [email protected] www.wiley-vch.de Special member rates available: SUBSCRIPTION RATES*: print and online € sFr 1131.00 2242.00 US $ 1307.00 Subscribing to the European Journal of Immunology through membership is your best value. Special rates for members of National Immunological Societies within EFIS and AAI. Please contact our customer service for further details. Novel Immune Therapy Concepts Novel Vaccination Strategies Edited by STEFAN H. E. KAUFMANN, MaxPlanck-Institute for Infection Biology, Berlin, Germany “...enjoyed reading the book immensely, found it very informative and a good mixture of basic and applied science...definitely recommended...” An interdisciplinary overview of research and future strategies for rational vaccine design based on recent developments in molecular biology and immunology. As such, it covers new aspects of the immunological interplay between prokaryotic and eukaryotic systems as well as achievements in the development of novel vaccine candidates. Chapters on edible vaccines and vaccines against bioterror agents cover such upcoming areas of interest as economical and safety aspects of novel vaccine development. -Immunology News “… An outstanding section of the book is dedicated to adjuvants and vaccine vectors...I recommend this book to microbiologists, epidemiologists, and practitioners who administer vaccines. Indeed, reading the chapter...is fascinating for all specialists.” -New England Journal of Medicine 3527-30523-8 2004 670pp with 82 figs, 15 in color, and 50 tabs Hbk € 159.00 /£ 115.00 /US$ 210.00 Apoptosis and Autoimmunity Edited by JOACHIM R. KALDEN, University of Erlangen-Nuremberg, Germany, and MARTIN HERRMANN, University of ErlangenNuremberg, Germany An up-to-date overview of research results on the defective execution of apoptosis and the incomplete clearance of apoptotic cells. It describes in detail the molecular and cellular mechanisms involved, and discusses the development of severe autoimmune diseases as a Cancer Immune Therapy Edited by GERNOT STUHLER, University of Tübingen Medical School, Germany, and PETER WALDEN, Humboldt University Berlin, Medical School Charité, Germany John Wiley & Sons, Inc. Customer Care 10475 Crosspoint Blvd, Indianapolis IN 46256 USA Tel.: +1 877-762-2974 Fax: +1 800-597-3299 e-Mail: [email protected] www.wiley.com John Wiley & Sons, Ltd. Customer Services Department 1 Oldlands Way, Bognor Regis, West Sussex PO22 9SA England Tel.: +44 (0) 1243-843-294 Fax: +44 (0) 1243-843-296 e-Mail: [email protected] www.wiley.com possible consequence of apoptotic dysfunction. An outlook on future research topics includes the evaluation of novel therapeutic strategies. “...illustrated by original figures, schemas, and tables and contains interesting experimental data...well written and organized...” -Pharmaceutical Research 3527-30442-8 2002 392pp with 50 figs, 4 in color, and 25 tabs Hbk € 155.00 /£ 110.00 /US$ 200.00 Current and Future Strategies “...excellent text...easy to read and highly informative...” -Pharmaceutical Research “...provides an excellent tutorial on the use of biological monitoring in occupational and environmental medicine...should be read by everyone involved with exposure analysis.” - New England Journal of Medicine 3527-30441-X 2002 434pp with 57 figs, 10 in color, and 29 tabs Hbk € 135.00 /£ 95.00 /US$ 175.00 Autoantibodies and Autoimmunity Forthcoming From Mechanisms to Treatments Edited by KENNETH MICHAEL POLLARD, The Scripps Research Institute, La Jolla, USA This first book to address all aspects of autoantibody biology, technology and applications with regard to autoimmunity in a single volume bridges the gap between cellular mechanisms of autoantibody production and biomedical treatments. 3527-31141-6 July 2005 approx 700pp Hbk approx € 209.00 /£ 145.00 /US$ 270.00 17330502_vo Wiley-VCH Customer Service Department P.O. Box 10 11 61, D-69451 Weinheim Germany Tel.: +49 (0) 6201 606-400 Fax: +49 (0) 6201 606-184 e-Mail: [email protected] www.wiley-vch.de Cure from or live with cancer? What can cancer immune therapy achieve? Major contributors to the field summarize current knowledge on the molecular and cellular mechanisms of tumorigenesis, critically review the instruments of the immune system that might be exploited for therapy, and discuss clinical experiences with the different immune therapy concepts. From Mechanisms to Treatments