Immunologie in Deutschland 2005

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Immunologie in
Deutschland 2005
Deutsche Gesellschaft
für Immunologie
www.immunologie.de
I
n
h
a
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t
30 Jahre Gesellschaft für Immunologie
4
Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
7
Sekretäre der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
8
Geschichte und Entwicklung der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie
9
Avery-Landsteiner-Preisträger
14
Georges-Köhler-Preis
15
Ehrenmitglieder
16
Immunologische Forschung in Deutschland
18
Die immunologische Landschaft im Jahr 2005
- eine Kurzbeschreibung der immunologischen
Institutionen unserer Mitglieder in Deutschland
28
Arbeitskreise der Gesellschaft
70
Anhang
1. Vorstand und Beirat der DGfI 2005/2006
79
2. Avery-Landsteiner-Preis
80
3. Georges-Köhler-Preis
82
4. Hans-Hench-Preis für Klinische Immunologie
82
5. Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis
83
6. Otto-Westphal-Promotionspreis
83
7. Robert-Koch Postdoktoranden Preis
84
8. Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
85
9. Leukozytenkultur-Konferenzen
86
10. Frühjahrstagungen der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie
86
11. Internationale Beziehungen
87
3
Immunologie
in Deutschland 2005
Prof. Reinhold E. Schmidt,
Präsident der DGfI
ie Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) legt nunmehr acht Jahre
nach ihrer Festschrift zum 30-jährigen Geburtstag erneut einen aktualisierten Statusbericht vor. Anlaß ist die erstmalige Durchführung eines Tages der Immunologie, der zum
29. April 2005 für ganz Europa von der European Federation of Immunological Societies
(EFIS) ausgerufen wurde. Mit diesem Tag
möchte die DGfI die Aufmerksamkeit auf die
Immunologie als Forschungsdisziplin lenken
und einer breiten Öffentlichkeit deutlich machen, welche große Bedeutung die Immunologie für die Gesundheit, aber auch zahlreiche
Krankheitsprozesse des Menschen hat. Auf immunologischen Entdeckungen beruhen zahlreiche neue Entwicklungen in der Diagnostik
und Therapie. In der gesamten Republik soll
eine öffentliche Kampagne durchgeführt werden, die Entscheidungsträgern aus Wissenschaft und Politik sowie der interessierten Öffentlichkeit die Immunologie nahebringt.
D
ie Deutsche Gesellschaft für Immunologie ist inzwischen 38 Jahre alt geworden. Das Geburtsjahr wird meistens mit
1967 angegeben, da in diesem Jahr die Gründung beschlossen wurde. Die formale Eintragung als e.V. in das Vereinsregister Marburg
erfolgte aber erst 1968 unter dem Namen
„Gesellschaft für Immunologie“. Unter diesem neutralen Namen ohne Betonung der
Nationalität sollten deutschsprachige Immunologen zusammengeführt und Ausgrenzungen vermieden werden. So waren von Anfang
an zahlreiche Kollegen aus Österreich und der
Schweiz Mitglieder in der Gesellschaft, mit
denen auch häufig gemeinsame Tagungen
abgehalten wurden. Seit ihrer Gründung ist
die Gesellschaft stetig gewachsen, nicht nur
im Hinblick auf die Anzahl der Mitglieder, sondern auch in ihren Aktivitäten und ihrer Bedeutung im wissenschaftlichen Leben der
Bundesrepublik. Ein wichtiges Ereignis der
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4
letzten Jahre war sicher die Wiedervereinigung, die auch die Immunologen von Ost und
West zusammenführte. Die daraus resultierende Umbenennung der „Gesellschaft für
Immunologie“ in „Deutsche Gesellschaft für
Immunologie“ wurde auch von den Immunologen in Österreich und der Schweiz unterstützt, die längst eigene nationale Gesellschaften gegründet hatten.
ie DGfI ist inzwischen weiter dynamisch gewachsen und umfaßt heute
mehr als 1.700 Mitglieder. Die 14 verschiedenen Arbeitskreise, in denen sich Kollegen der
einzelnen immunologischen Fachrichtungen
zu intensivem wissenschaftlichen Austausch
treffen, spielen in der differenzierten Berücksichtigung der Interessen der Mitglieder und
gleichzeitig in dem Zusammenhalt der Gesellschaft eine große Rolle. Zunehmend werden
die Herbsttagungen auch unter Einbeziehung
benachbarter nationaler europäischer Immunologiegesellschaften durchgeführt. Für das
Jahr 2006 ist erstmals eine Pan-Europäische
Tagung aller nationalen Gesellschaften für
Immunologie unter dem Dach der EFIS in
Paris geplant (www.eci-paris2006.com). Hier
werden dienationalen Tagungen aufgegeben,
um eine gemeinsame umfassende europäische Tagung durchzuführen. Dies entspricht
auch den zunehmend wichtigeren europäischen Forschungsstrukturen.
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ie letzten vier Jahrzehnte haben uns
einen enormen Wissenszuwachs beschert. Wir kennen zwar das Immunsystem
heute in groben Zügen, aber die große Herausforderung liegt, wie so häufig, im genaueren Verständnis der Zusammenhänge. Nur
dann werden wir klinisch immunologische
Probleme mit Erfolg angehen können. Hierzu
gehören Autoimmunerkrankungen wie z. B.
die Volkskrankheiten Rheuma und Diabetes,
die stetig zunehmenden allergischen Erkran-
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kungen, die Abstoßung von Organtransplantaten, die in den Anfängen schon hoffnungsvolle Bekämpfung von Krebs durch die körpereigene Abwehr. Die mit genetischen Methoden immer schnellere Aufklärung von primären Immundefekten hat erheblich zum Verständnis des Immunsystems beigetragen und
zu den ersten Erfolgen der Gentherapie geführt. Aber auch auf dem Gebiet, auf dem die
Immunologie ihre größten Erfolge erzielen
konnte, nämlich der Bekämpfung von Infektionen, ist intensive Forschung weiterhin notwendig. Neben den noch immer ungelösten
Problemen, um mit Malaria nur eines zu nennen, stellen uns neu auftretende Erreger immer wieder vor Herausforderungen wie das
Beispiel der HIV-Infektion mit AIDS überdeutlich zeigt.
ie Förderung der Forschung und
Weiterbildung in der Immunologie für
Naturwissenschaftler und Mediziner ist deshalb ein zentrales Anliegen der Gesellschaft,
wobei die Nähe der Grundlagenforschung zur
klinischen Medizin aufrecht erhalten werden
muß. Obwohl die Immunologie ein sehr erfolgreiches und breites Fach ist, gibt es an
deutschen Universitäten bisher noch zu wenige Lehrstühle für Immunologie, insbesondere an naturwissenschaftlichen Fakultäten.
In der Klinik fehlen qualifizierte Lehrstühle für
klinische Immunologie. Statt dessen wird die
Immunologie aus oft historischen Gründen
von anderen Fachrichtungen vertreten, die
primär nicht immer immunologisch orientiert
sind. Die DGfI hat deshalb die Einrichtung von
weiteren Lehrstühlen für Immunologie an
naturwissenschaftlichen und medizinischen
Fakultäten, eine Intensivierung der immunologischen Ausbildung und vermehrte Aufnahme
der Immunologie als Prüfungsfach bzw. in
den Prüfungskatalog in Studiengängen in der
Medizin und der Biologie, in biologischen und
medizinischen Fächern gefördert. So hat die
D
neue Approbationsordnung der Ärzte erstmals die Immunologie/Infektiologie als Querschnittsfach in die Ausbildung aufgenommen
und dazu geführt, daß die Studenten Immunologie als scheinpflichtiges Prüfungsfach
belegen müssen. Dies hat zu einer Vertiefung
der immunologischen Ausbildung für die Medizinstudenten geführt. Für die Zukunft wird
es besonders wichtig sein, die Immunologie in
den entsprechenden Bachelor- und MasterStudiengängen, die derzeit überall an deutschen Universitäten umgesetzt werden, zu
etablieren.
uch wenn es inzwischen immer noch
keine Zusatzbezeichnung oder einen
Facharzt für Immunologie gibt, so ist es der
DGfI doch inzwischen gelungen, den Fachimmunologen DGfI einzuführen. Er ist auf großes Interesse bei allen Mitgliedern gestoßen.
Inzwischen haben mehr als 160 Naturwissenschaftler und Mediziner die Qualifikation als
Fachimmunologe erworben. Nach einer Übergangsregelung müssen die Bewerber für den
Fachimmunologen nunmehr ein vorgeschriebenes Curriculum ablegen und sich danach
einer mündlichen Prüfung stellen. Ab 2006
wird eine solche Weiterbildung zum Fachimmunologen auch nur noch an dafür qualifizierten Instituten möglich sein. Inzwischen
haben bereits 14 Institute/Abteilungen oder
Kliniken die Ermächtigung zur Weiterbildung
für den Fachimmunologen erworben.
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ie Mitarbeit der DGfI in der Arbeitsgemeinschaft Medizinische Labordiagnostik (AML) sowie in der Begutachtung von
medizinisch-diagnostischen Laboren und ihrer
Zertifizierung, ebenso im Sektorkomitee ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Die Erfüllung der entsprechenden Qualitätskriterien für
die Immunologiediagnostik zur Akkreditierung
und Zertifizierung entsprechender Labore ist
auch im Bereich Immunologie verbindlich.
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nnerhalb der Gesellschaft wird Forschung
und Weiterbildung einerseits durch die
jährlichen Frühjahrs- und Herbsttagungen der
DGfI, anderseits durch möglichst großzügige
und unbürokratische finanzielle Unterstützung
jüngerer Mitglieder für den Besuch internationaler Fachkongresse gefördert. Denn trotz
elektronischer Datenübertragung bleiben das
Kennenlernen der internationalen Kollegen
und der persönliche Kontakt von größter Bedeutung für die eigene Forschung. Ein weiteres wichtiges Instrumentarium der DGfI sind
die bereits erwähnten Arbeitskreise, die durch
die enorme Ausdehnung der Immunologie
und damit verbundene Unterteilung in Spezialgebiete notwendig wurden.
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mmer größerer Wert wird in der Gesellschaft auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt. Im Jahr
2005 wurde aus diesem Grunde erstmals die
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6
Frühjahrstagung aufgegeben und durch die
Frühjahrsschule in Ettal ersetzt. Die erste
Erfahrung im hier durchgeführten Programm
war außerordentlich positiv und so soll die
Veranstaltung jährliche Tradition werden.
as bisher Erreichte unserer Gesellschaft ist dem Einsatz aller Mitglieder
zu verdanken, die so lebhaft zu den Aktivitäten der Gesellschaft und zum hohen internationalen Ansehen der deutschen Immunologie
beigetragen haben. Der Dank gilt auch allen
Kollegen, die während der letzten 38 Jahre
die DGfI in ehrenamtlicher Funktion, als
Präsident, Vorstand, Beiratsmitglied oder AK
Sprecher, oder als Freund im In- und Ausland
unermüdlich unterstützt haben. Gemeinsam
werden wir uns auch den wissenschaftlichen
und den forschungspolitischen Herausforderungen der Zukunft stellen können.
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Präsidenten der
Deutschen Gesellschaft
für Immunologie
Prof. Dr. rer nat.
Otto Westphal
1967 - 1976
Prof. Dr. med
Klaus Rother
1977 - 1982
Prof. Dr. med
Jochen Kalden
1983 - 1990
Prof. Dr. med.
Hermann Wagner
1991 - 1992
Prof. Dr. rer nat.
Fritz Melchers
1993 - 1994
Prof. Dr. med.
Martin Röllinghoff
1995 - 1996
Prof. Dr. rer nat.
Günter J. Hämmerling
1997 - 1998
Prof. Dr.
Christine Schütt
1999 - 2000
Prof. Dr.
Hans-Hartmut Peter
2001 - 2002
Prof. Dr. rer. nat.
Stefan H. E. Kaufmann
2003 - 2004
Prof. Dr. med.
Reinhold E. Schmidt
2005 - 2006
7
Sekretäre der
Deutschen Gesellschaft
für Immunologie
Prof. Dr. med
Holger Kirchner
1982 - 1991
8
Dr. rer. nat
Fritz Seiler
1992 - 2002
Prof. Dr. med
Werner Solbach
seit 2003
Geschichte und Entwicklung
der Deutschen Gesellschaft
für Immunologie
38 Jahre Deutsche Gesellschaft für Immunologie, 38 Jahre einer spannenden, im Ganzen überaus positiven Entwicklung, die sich
die Gründungsväter der Gesellschaft im Jahre
1967 erhofften, aber nicht unbedingt erwarten konnten. 1967, das Gründungsjahr, ein
Jahr vor einem nachhaltigen Umbruch universitärer Strukturen, war ein Jahr das viele heutige Mitglieder unserer Gesellschaft, so auch
ich als Post-Doc im Ausland verbrachten und
so die Gründung der Gesellschaft kaum, bzw.
erst nach der Rückkehr in die Bundesrepublik
wahrnehmen konnten. So greife ich bei der
Schilderung der vorbereitenden Aktivitäten
die zur Gründung der Gesellschaft führten,
sowie bei der Beschreibung der frühen Entwicklungsjahre auf eine Publikation von
H. G. Schwick, einem Augenzeugen der ersten
Stunde und dem langjährigen Sekretär der
Gesellschaft zurück, die er zum 20. Jahrestag,
1987 erstellt hat. Bemerkenswert zur Vorge-
schichte der Gründung ist, daß Anfang 1967
in einem Gespräch zwischen H. G. Schwick
und B. Cinader die Möglichkeit internationaler
Kongresse für Immunologie zu veranstalten
diskutiert wurde, wobei
als eine Voraussetzung
für die Umsetzung dieses
Gedanken, die Gründung
nationaler Gesellschaften
als notwendig erachtet
wurde. Zurückgekehrt
nach Hause und nach
Diskussionen mit interessierten Wissenschaftlern,
trafen sich dann auf Einladung von H. G. Schwick
am 7. Juli 1967 19 immunologisch, wissenschaftlich und klinisch
tätige Kollegen in der
Höchster Jahrhundert-
Prof. Jochen R. Kalden
9
halle und beschlossen die Gründung der Gesellschaft für Immunologie.
ie Ziele der Gesellschaft wurden seiner Zeit durch O. Westphal formuliert,
wobei neben einer Förderung der immunologischen Grundlagenforschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses vor allem auch
die Notwendigkeit einer engen internationalen Zusammenarbeit für die Gesellschaft
unterstrichen wurde. Der Wunsch der Gründungsmitglieder auf eine starke internationale
Einbindung der neu gegründeten Gesellschaft
führte mit zu der Namengebung: Gesellschaft
für Immunologie unter Aussparung der Nationalität. Erst 1996 wurde von Vorstand und
Beirat sowie der Mitgliederversammlung beschlossen die Gesellschaft für Immunologie in
„Deutsche Gesellschaft für Immunologie"
umzubenennen, dies im Sinne eines Angleichens an andere europäische immunologische
Gesellschaften. Im Rahmen der Zusammenkunft in Hoechst 1967 wurde ein vorläufiger
Vorstand gewählt, mit O. Westphal als 1. Vorsitzenden, N. Hilschmann und K. Rajewsky als
Stellvertreter, sowie H. G. Schwick als Schriftführer und Schatzmeister. O. Westphal und
H. G. Schwick wurden beauftragt, einen Satzungsentwurf auszuarbeiten. Im folgenden
Jahr 1968 wurde die Gesellschaft für Immunologie beim Amtsgericht Marburg ins
Vereinsregister eingetragen.
D
H. Gerhard Schwick,
Sekretär 1967 - 1982
ach zwei Jahren, charakterisiert durch
erste „Gehversuche" war das Jahr
1969 aufgrund zweier Ereignisse ein besonderes Jahr für die Gesellschaft. Zum einen trafen sich im Mai 1969 Repräsentanten verschiedener nationaler immunologischer
Gesellschaften in Brügge, Belgien, um eine
internationale Union immunologischer Gesellschaften zu gründen (IUIS). Die vertretenen Länder waren England, Frankreich, Israel,
Italien, Jugoslawien, Canada, Niederlande,
Rumänien, Skandinavien, USA und die
Bundesrepublik. Ein vorläufig gewählter Vorstand bestand aus B. Cinader als Präsident,
H. G. Schwick als Sekretär und N. Hilschmann
als Schatzmeister. Als eine der Hauptaufgaben
der gegründeten Dachorganisation wurde die
Vorbereitung und Durchführung internationaler Kongresse für Immunologie definiert. Erfreulicher Weise hat sich dieses frühe Engagement von Mitgliedern unserer Gesellschaft bei
der Gründung der IUIS bis zum heutigen Tag
fortgesetzt. Mitglieder der Gesellschaft waren
und sind in unterschiedlichen Funktionen für
die IUIS tätig, so als Council Members bzw.
Chairmen oder Vice-Chairmen unterschiedlicher Standing Committees. Diese wichtige,
von Beginn der Existenz der IUIS an akzeptierte und geschätzte Mitarbeit der Gesellschaft für Immunologie war neben der
zweifelsfrei auffallenden Entwicklung im
wissenschaftlichen Bereich unserer Gesellschaft mit ein wichtiges Argument, Fritz Melchers zum IUIS-Präsidenten für die Jahre
1999, 2000 und 2001 zu wählen.
N
um anderen wurde im gleichen Jahr die
erste Jahrestagung der Gesellschaft für
Immunologie, vom 16. bis 18. Oktober 1969
in Freiburg organisiert. Tagungspräsident war
O. Westphal. Trotz zu dieser Zeit nur weniger
immunologisch arbeitender und entsprechend
benamter Institutionen in der Bundesrepublik,
wie dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, dem Institut für Medizinische
Mikrobiologie in Mainz, dem Institut für Genetik in Köln, dem Institut für Virologie und
Immunologie in Würzburg sowie dem Lehrstuhl für Klinische Immunologie in Erlangen
Z
10
(diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit) nahmen 315 „Immunologen"
an der 1. Jahrestagung teil. Bereits bei der
ersten Jahrestagung war die große Anzahl
junger engagierter und diskussionsaktiver
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
auffallend, ein bemerkenswert positives Phänomen das sich bis zum heutigen Tag für die
Jahrestagungen feststellen lässt. Ein beträchtlicher Teil der jungen Wissenschaftler und Kliniker waren mit aus Neugierde um die Gesellschaft für Immunologie in ihren Anfängen
mitzuerleben aus dem Ausland angereist.
Viele dieser Teilnehmer an der ersten Jahrestagung haben sich später, zurückgekehrt in
die Bundesrepublik, aktiv in die Fortentwicklung unserer Gesellschaft in dankenswerter
Weise eingebracht.
in Blick in das Programm der ersten
Jahrestagung läßt einen Schwerpunkt
im Bereich der Antikörperforschung erkennen.
Randthemen waren die Rolle von Makrophagen in der Entwicklung einer Immunreaktivität, sowie die Immungenetik, wobei nur
wenig Mitteilungen zur Zellulären Immunologie diskutiert wurden. Die Jahrestagung hatte
keine Parallelveranstaltung, in sechs Sektionen wurden mit ca. 70 Beiträgen die Hauptthemen der Veranstaltung abgehandelt. Ein
Tagesprogramm, das verglichen mit den heutigen Programmen der Jahrestagungen mit
fast 600 Beiträgen und 800-900 Teilnehmern
in vielen Parallel- und Postersitzungen eine
gewisse Wehmut bei dem Rapporteur zur
Geschichte unserer Gesellschaft anmahnt.
E
1985 wurde eine seit 1969 bis dahin als
Leukozytenkultur-Konferenz veranstaltete Tagung als die Frühjahrstagung der Gesellschaft
für Immunologie übernommen. Eine Übersicht
ist im tabellarischen Anhang gegeben. Die
Idee bei der Übernahme der Frühjahrstagung
war, die Konferenz zu einer Plattform vor allem
für Diskussionen junger Wissenschaftler zu
entwickeln. Dieser Gedanke hat sich über die
Jahre sehr fruchtbar, im Sinne der angedachten Funktion entwickelt. Um die notwenidige
Dynamik für eine lebendige Fachgesellschaft
aurecht zu erhalten ist die Frühjahrstagung in
eine Frühjahrsschule für junge Immunologen
umfunktioniert worden.
ine chronologische Auflistung der seit
1969 durchgeführten Tagungen ist
dem Anhang am Ende der Festschrift zu entnehmen. Die Tabellen lassen den seit der
Gründung praktizierten guten Brauch der Gesellschaft erkennen, Jahrestagungen der Gesellschaft für Immunologie im deutschsprachigen Ausland, also in Österreich und der
Schweiz, abzuhalten. Aber auch gemeinsame
Tagungen („Joint Meetings") mit anderen europäischen, immunologischen Gesellschaften
wurden organisiert, wenn eine einheitliche
sprachliche Grundlage außer Englisch nicht
gegeben war. Diese Vernetzung europäischer
Gesellschaften für Immunologie wird sich
durch das vereinigte Europa noch weiter intensivieren lassen.
E
eit der ersten Jahrestagung 1969 in
Freiburg hat sich die Gesellschaft für
Immunologie, jetzt Deutsche Gesellschaft für
Immunologie, mit basierend auf Schwerpunkt- und Stipendienprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und anderer
drittmittelgebenden Institutionen
wie dem BMBF,
erfreulich rasch
nicht nur hinsichtlich der Mitgliederzahl der
Gesellschaft,
sondern auch
der wissenschaftlichen Reputation entwickelt, so daß die Gesellschaft
für Immunologie von der IUIS beauftragt
wurde, 1989 den VII. Internationalen Kongreß
für Immunologie auszurichten. Der Kongreßort war Berlin, zu dieser Zeit noch eine geteilte Stadt. Der Kongreß fand drei Monate
vor dem Mauerfall und der anschließenden
Wiedervereinigung statt. Die verantwortlichen
Organisatoren des 7. Weltkongresses in Berlin,
seinerzeit von Klaus Rother als Präsident der
S
Die Organisatoren und Ehrenpräsidenten des VII. Internationalen Kongresses für Immunologie in Berlin 1989.
Von links:
Niels Jerne, Frau Bürgermeisterin Stahmann, Jochen Kalden,
Fritz Melchers, Klaus Eichmann
11
Die Namensgeber für den
Avery-Landsteiner-Preis:
(rechts) Karl Landsteiner
1868 - 1943, Entdecker des
AB0-Systems der menschlichen
Blutgruppen und mit Wiener
Entdeckung des Rhesus Faktors.
1930 Nobelpreis für Physiologie
oder Medizin
(links) Oswald Avery,
1877 - 1955. Avery gelang
1944 die Isolierung von DNA,
die er als Typ-transformierendes Prinzip von Pneumokokken
identifizierte. Gilt als Mitbegründer der Immunchemie
und der modernen Molekulargenetik.
Gesellschaft eingeworben, waren Klaus Eichmann, Fritz Melchers und Jochen Kalden.
Ehrenpräsidenten des Kongresses waren der
Nobellaureat Prof. Nils Jerne und Frau Bürgermeisterin Stahmann. Für das wissenschaftliche Programm, bestehend
aus 27 Symposien und mehr als
100 Workshops, sowie intensiven Diskussionen an mehr als 4.000 Postern,
zeichnete Fritz Melchers verantwortlich.
Das Programm, mit seinen wissenschaftlichen Inhalten und damit verbundenen
Diskussionen wurde von den Teilnehmern
außerordentlich positiv aufgenommen. Das
internationale Echo hinsichtlich der Qualität
der dargestellten und diskutierten Wissenschaft, sowohl im Grundlagen- als auch im klinischen Bereich wurde als außerordentlich und
ausgezeichnet definiert. Dabei konnten die
mehr als 5.000 Teilnehmer nicht nur ein gutes
wissenschaftliches Programm genießen, sondern zusätzlich den Berlin Kongreß mit einem
„swinging character" im Sinne einer stimulierenden Symbiose zwischen Wissenschaft und
sozialen Veranstaltungen erleben.
er Berliner Weltkongreß fand wie bereits erwähnt drei Monate vor dem
Mauerfall statt. Für Kollegen aus den ehemaligen Ostblockstaaten war es kaum möglich, den Kongreß zu besuchen. Nur wenige
Teilnehmer aus osteuropäischen Bereichen
wurden registriert, obwohl sich die Gesellschaft für Immunologie im Sinne einer
Vorleistung für den Besuch von Wissenschaftlern aus den Ostblockstaaten bereit
erklärt hatte, keine Repräsentanten aus der
Hauptstadt der Bundesrepublik nach Berlin
zur Eröffnung des Kongresses einzuladen.
Mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung wuchs nicht nur die Präsenz der Immunologie im wissenschaftlichen Bereich im
wiedervereinigten Deutschland, sondern
auch die Anzahl der Mitglieder und damit
verbunden die wissenschaftlichen Aktivitäten
in der Gesellschaft. Zweifelsfrei war die erfolgreiche Organisation des VII. Internationalen Kongresses in Berlin ein Höhepunkt in
der bisherigen Geschichte der Gesellschaft.
D
Fritz Seiler, von 1992 - 2002
Sekretär der Gesellschaft
12
ach dem internationalen Kongress in
Berlin wurden gemeinsam von der
Gesellschaft Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Schwerpunkten sowohl aus dem Bereich der Grundlagen- wie auch klinischen
Forschung organisiert. Diese Arbeitskreise
(s.u.), die in ihrer Themengebung ebenfalls
nicht beständig sondern eher dynamisch zu
betrachten sind, haben sich bewährt, was
durch kleine, eigene, wiederholt durchgeführte Workshops belegt wird.
N
it der Gründung der Deutschen
Gesellschaft für Immunologie wurde
von den Behringwerken der Avery-Landsteiner-Preis gestiftet. Dieser Preis ist über die
vergangenen Jahre an hervorragende, international reputierte Immunologen vergeben
worden. Neben dem Avery-Landsteiner-Preis
wurde 1976 ein Promotionspreis zur Prämierung der besten immunologischen Dissertation etabliert, der ab 1978 Otto-WestphalPromotionspreis genannt wurde, nach einem
der Gründungsväter unserer Gesellschaft
neben H. G. Schwick, eine begehrte Auszeichnung für junge, immunologisch orientierte
Wissenschaftler. Um das Andenken unseres
leider viel zu früh verstorbenen Mitglieds Nobellaureat Georges Köhler zu ehren, hat die
Gesellschaft 1998 den Georges-Köhler-Preis
eingerichtet, der an Mitglieder unter 40 Jahren für herausragende immunologische Arbeiten vergeben wird. Seit dem Jahr 2004 wird
auch der Ursula und Fritz Melchers-Preis an
einen Nachwuchs-Immunologen vergeben.
Die Preise werden im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft vergeben und sind im
Anhang aufgeführt.
M
eben den Preisen der Gesellschaft
verleihen Vorstand und Beirat die
Ehrenmitgliedschaft an Persönlichkeiten, die
sich um die Immunologie in Deutschland
verdient gemacht haben. Die eindrucksvolle
Liste der Ehrenmitglieder läßt die Internationalität und die wissenschaftliche Reputation
und damit auch verbunden die internationale
Akzeptanz unserer Gesellschaft für Immunologie erkennen.
N
ven und darstellenden Aufgaben auch für die
Gesellschaft selbst.
aß sich die Deutsche Gesellschaft für
Immunologie so erfolgreich entwickeln konnte, ist vielen ausländischen Wissenschaftlern und deren Institutionen zu verdanken, die von Beginn der Etablierung der
Gesellschaft an bis zum heutigen Tage immer
bereit waren und sich noch immer zur Verfügung stellen, um junge deutsche Wissenschaftler für Monate bis Jahre aufzunehmen
und sie in die Immunologie und ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung einzuführen, zu verdanken. All den vielen Kolleginnen und Kollegen und ihren Institutionen im europäischen
wie außereuropäischen Ausland sei an dieser
Stelle herzlich gedankt. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie und damit ihre Mitglieder dürfen nie diese unglaubliche und vor
allem in den Nachkriegsjahren
nicht selbstverständliche Unterstützung und Hilfestellung all ihrer
Freunde im Ausland vergessen. Ein
besonderer Dank gilt all den Kolleginnen und Kollegen gilt, die
Deutschland während der Nazizeit
verlassen mußten, sich aber dennoch in den Aufbau der Immunologie in den Nachkriegsjahren in
der Bundesrepublik aktiv einbrachten.
D
Ita Askonas, Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
1995 in Wien, mit Vizepräsident Günter Hämmerling
hne jeden Zweifel hat sich die Deutsche Gesellschaft für Immunologie
über die letzten 38 Jahre außerordentlich erfolgreich entwickelt, mit heutzutage mehr als
1.700 Mitgliedern. Die Mehrzahl der Mitglieder
ist jung, d. h. Anfang oder Mitte der 3. Lebensdekade. Dies bedeutet, daß die Gesellschaft
derzeit und auch für die Zukunft die besondere
Aufgabe hat, sich um junge, engagierte Immunologen im Bereich der Grundlagenforschung,
wie der Klinik zu kümmern, um eine Abwanderung ins Ausland zu verhindern. Vielmehr wird
es eine Aufgabe der Gesellschaft sein, Anstellungsmöglichkeiten und Existenzgründungen
für Ihre Mitglieder mit zu entwickeln.
O
aß die Gesellschaft sich erfolgreich
expandiert hat, zeigen die Fortschritte
im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen mit einer ständig ansteigenden Anzahl
von publizierten Manuskripten in besten
internationalen Journalen sowie durch die
steigende Anzahl von eingeladenen Sprechern
aus Deutschland zu internationalen Workshops und internationalen Konferenzen. Die
grundlagenforschungsorientierte Immunologie, die klinische Immunologie mit all ihren
Facetten, die Transplantationsimmunologie
sowie die Infektionsimmunologie sind heute
ein fester Bestandteil nicht nur der Lehrprogramme von Universitäten, sondern vor
allem Forschungsschwerpunkte von Universitäten geworden. Ohne jeden Zweifel wird
die Immunologie auch in der Zukunft in der
Entwicklung der biomedizinischen Wissenschaften einen entscheidenden Faktor darstellen, mit den damit verbundenen repräsentati-
D
rotz der zweifelsfrei und offensichtlich erkennbaren guten Entwicklung der Gesellschaft
besteht kein Grund sich auszuruhen. Vielmehr ist es notwendig
auch weiterhin an einer Fortentwicklung der
Gesellschaft in der Grundlagenforschung, in
der klinischen Forschung nicht zuletzt auch im
wissenschaftlich-politischen Sinne zu arbeiten.
T
ls ein langjähriger Präsident wünsche
ich der Deutschen Gesellschaft für Immunologie auch weiterhin eine erfolgreiche,
spannende, nicht ohne kontroverse Diskussionen und Interaktionen und damit lebendige
Entwicklung.
A
Otto Westphal 1988 mit dem
100jährigen Ehrenmitglied Michael Heidelberger († 1991),
der Antikörper als Gammaglobuline identifizierte und damit
die Grundlagen für die quantitative chemische Bestimmung
von Antikörpern schuf.
13
Avery-Landsteiner-Preisträger
1983 Ion Gresser
1977 Klaus Rajewsky
1979 César Milstein †
1981 Susumo Tonegawa
1985 Peter Perlmann
1990 Harald von Boehmer
1992 Hans-Georg Rammensee 1994 Tim R. Mosmann
1996 Tadamitsu Kishimoto
1998 Peter Krammer
2000 Hidde Ploegh
2004 Klas Kärre
14
2002 Charles A. Janeway †
Georges-Köhler-Preis
eorges Köhler, damals noch am Basel
Institut für Immunologie aber schon
an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie
in Freiburg berufen, hat 1984 zusammen mit
dem Ehrenmitglied der DGfI, César Milstein,
Cambridge, den Nobelpreis für Physiologie
oder Medizin für die von ihnen entdeckten
Prinzipien zur Herstellung monoklonaler Antikörper erhalten. Der Preis wurde mit Nils
Jerne, dem langjährigen Direktor des Basel
Instituts für Immunologie, für dessen Arbeiten
über Spezifität, Kontrolle und Entwicklung des
Immunsystems geteilt.
G
m das Andenken des großen deutschen Immunologen Georges Köhlers
zu ehren, der 1995 viel zu früh verstarb, verleiht die DGfI seit 1998 jährlich den GeorgesKöhler-Preis an Mitglieder unter 40 Jahren für
herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der
Immunologie. Die erste Preisverleihung wurde
1998 auf der Herbsttagung der DGfI in Freiburg vorgenommen, wo Georges Köhler elf
Jahre gewirkt hat.
U
Georges Köhler, 1946 -1995, Verleihung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin, 1984
15
Ehrenmitglieder
1973 Prof. Dr. med.
H. Schmidt † 1975
1983 Prof. Dr. phil.
M. Heidelberger † 1991
1983 Prof. Dr. rer. nat.
O. Westphal † 2004
1986 Prof. Dr. med.
Dr. med.h.c.mult.
P. Kallós † 1988
1986 Prof. Dr. med.
P. Klein † 1998
1991 Prof. Dr. phil.
M. Sela
1993 Prof. Dr. phil.
Dr. med. h.c.
H.G. Schwick
1994 Prof. Dr. med.
K. Rother
1995 Prof. B.A. Askonas,
Ph.D.
1995 Prof. Dr. med.
W.H. Hitzig
1995 Sir Gustav Nossal,
MD, Ph.D.
1996 Prof. Dr.
N. A. Mitchinson
1996 Prof. Dr.
H. J. Müller-Eberhard
† 1998
1997 Prof. Dr. E. Wecker
1998 Prof. Dr.
R. Zinknagel
1998 Prof. Dr. A. de Weck
16
1999 Jacques F. A. P. Miller
1999 Stuart F.
Schlossman
2000 Herbert Ambrosius
2001 Fritz Melchers
2001 Gert Riethmüller
2002 Joachim R. Kalden
2003 Fritz Seiler
2004 Walter Knapp †
2005 Martin Röllinghoff
2005 Takehiko Sasazuki
2005 Hermann Wagner
Träger der Ehrenmedaille ab 2003
2003 Dieter Gemsa
2003 Kay Grossmann
2005 Holger Kirchner
17
Immunologische Forschung
in Deutschland
n seiner Abwehr von pathogenen Infekten vereint das Immunsystem Stärke mit
Präzision. Dazu entwickelt es Gedächtnis für
das einmal Bekämpfte, so wie es Toleranz gegen sich selbst und gegen den Körper aufbaut, in dem es wirkt. Seine Stärke erwächst
ihm aus antigen-unspezifischer „natürlicher"
Immunität, die, einmal aktiviert, sich in Phagozytose, Entzündung und Zelllyse manifestiert. Das Complementsystem, Monozyten,
dendritische Zellen, Makrophagen, Neutrophile, Eosinophile, Basophile, Mastzellen, follikuläre dendritische Zellen und „natürliche"
Killerzellen sind die Exekutoren dieser „angeborenen Immunität". Präzision der Erkennung
und Unterscheidung der fremden Eindringlinge (wie auch der körpereigenen Strukturen)
geben ihm Lymphozyten, T Zellen mit antigenspezifischen T Zellrezeptoren und B Zellen mit
antigen-spezifischen Antikörpern, Immunglobuline. B Zellen können ihre Antikörper nach
antigener Stimulation sezernieren und mittels
Complement – oder Fc-Rezeptoren auf den
Zellen der unspezifischen Immunität deponieren. So wird Präzision mit Stärke verbunden.
I
Prof. Fritz Melchers
eit mehr als zweihundert Jahren haben
Menschen erkannt, daß solch eine erfolgreiche Immunreaktion gegen eine Infektion zum Schutz gegen denselben Infekt führt.
Wir nutzen heute eine immer größer werdende Zahl von Vakzinen dazu, um uns vor
viralen und bakteriellen Infekten zu schützen.
Allerdings kennen wir auch Mikroben, die sich
in Zellen unseres Körpers verstecken, wie z. B.
Mykobakterien oder solche, die unser Immunsystem zerstören (Humanes Immundefizienz
Virus), gegen die wir bisher keine erfolgreiche
Impfung erreicht haben. Daneben plagen uns
die zu starken oder in falsche Richtungen laufenden, oft den eigenen Körper angreifenden
Reaktionen unseres Immunsystem, so besonders auch die Allergien. Toleranz kann gebrochen werden – in Folge können gefährli-
S
18
che autoimmune Reaktionen und Erkrankungen gegen praktisch jedes Molekül, jede Zelle,
und jedes Organ unseres Körpers entstehen.
Viele erbliche Gendefekte, wie auch durch
Umwelteinflüsse entstehende somatische
Gendefekte, führen zu einer großen Anzahl
von Immundefizienzen, Autoimmunerkrankungen und Krebs des Immunsystems. Es ist
mehr als deutlich, wie wichtig das Verständnis
der Struktur und Funktion des Immunsystems
für die Gesundheit des Menschen ist.
mmunologische Forschung in Deutschland und in den angrenzenden deutschsprachigen Ländern hat seit über hundert Jahren eine hervorragende Rolle bei der
Aufklärung der Struktur und Wirkungsweise
des Immunsystems gespielt (siehe Tabelle
Meilensteine). Behring und Kitasato entdeckten 1890 Antikörper, Ehrlich postulierte bereits 1897, daß Seitenketten auf der Oberfläche phagozytischer Zellen gegen bakterielle
Toxine gerichtet sind, um diese (und die Bakterien) zu neutralisieren und unschädlich zu
machen. Landsteiners Arbeiten zur Struktur
von Antigen machten jedoch deutlich, daß es
eine schier unendlich große Anzahl verschiedener chemischer Strukturen geben mußte,
die von Antikörpern (Seitenketten) erkannt,
d. h. gebunden werden können. Dieses Paradoxon veranlaßte Breinl und Haurowitz im
Jahre 1930, den Antigenen instruierende
Funktionen zuzuschreiben. Antigene, so postulierten sie, wirken als Matrizen, um die sich
Antikörper in einer variablen Faltung bilden
können – eine Idee, die bis in die 50er Jahre
von Pauling weiterverfolgt wurde.
I
it dem Beginn des „Tausendjährigen
Reichs" der Nationalsozialisten begann auch der Niedergang der Immunologie
in Deutschland. Viele der besten Forscher und
Lehrer wurden aus rassistischen, religiösen
oder politischen Gründen ihrer Ämter entho-
M
ben, verfolgt, und wenn sie nicht rechtzeitig
fliehen konnten, gefangengenommen und auf
grausame Weise umgebracht. Auch über
50 Jahre später haben sich Forschung und
Lehre in Deutschland noch immer nicht von
dieser Zerstörung von Menschen und ihrer
geistigen Werte erholt. Voller Dank über die
gleichberechtigte Aufnahme in die internationale Gesellschaft aller Immunologen sollten es
die deutschen Immunologen als eine Verpflichtung betrachten, die bedrückende Vergangenheit Deutschlands nie zu vergessen. Daraus
wächst der starke Wille und die Verantwortung, solche Intoleranz, Verfolgung und Auslöschung von Menschen nie wieder zuzulassen.
ie Gesellschaft für Immunologie
wurde in einer Zeit heißer Diskussionen und aufregender Entdeckungen geboren.
Die 1967 erfolgte Gründung wurde auch
durch ein Schwerpunktprogramm „Immunologie" der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorbereitet, geleitet von Friedrich
Freksa, assistiert von Frau Hoffmann, mit den
Beiräten Westphal, Fischer, Bock, Schultze
und Hartmann, die sich im Glottertal, in
Rüdesheim und in Bad Nenndorf trafen.
D
m sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, aus dem die DDR wurde, entstand
aus der Gesellschaft für Allergie und Asthmaforschung die Gesellschaft für klinische und
experimentelle Immunologie der DDR. Die
treibenden Kräfte dieser Gesellschaftsgründung waren Ambrosius (Leipzig), Jäger (Jena)
und Pasternak (Berlin), und Ambrosius und
Jäger blieben alternierend die Präsidenten
dieser Gesellschaft bis zur Fusion mit der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die
DDR-Gesellschaft vereinte immunologische
Forschungsaktivitäten in Rostock (Brock,
Friemel, Köhler, Schröder – Lymphokine und
Monokine, Schütt – Klinische Immunologie
der Leukämien), Berlin-Buch (Pasternak –
Tumorimmunologie, MHC), Berlin-Charité
(Kaden – Nierentransplantation, von Baehr –
Molekulare Immunologie), Berlin-Humboldt
Universität (Prokop – Blutgruppen), Magdeburg (Ansorge, Seiffarth – Lymphozytenmem-
I
bran Proteasen), Dessau (Rudolph – Institut
für Impfstoffforschung), Leipzig (Ambrosius,
Behn, Drössler, Fiebig, Haedge, Mahlberg,
Richter, Scheffner – Evolution des Immunsystems, niedere Vertebraten, Karpfen, Sänder)
und Jena (Jäger – Klinische Immunologie,
Allergien). Ihre Aktivitäten wurden vom Staat
mit der Hauptforschungsrichtung Immunologie gefördert. Fortschritte der Forschung wurden auf den jährlichen Tagungen dieses Forschungsschwerpunktes in Masserberg im
Thüringischen Wald berichtet – und natürlich
auch auf den Jahrestagungen der Gesellschaft. Die Gesellschaft pflegte insbesondere
die wissenschaftlichen Kontakte zu den „sozialistischen Bundesländern", so besonders zu
der CSSR, Polen, Ungarn und der UdSSR. Ein
herausragendes Ereignis war das Internationale Europäische Symposium auf Schloss
Reinhardsbrunn in Thüringen im Jahre 1976.
Die Fusion der Gesellschaft mit der Deutschen
Gesellschaft für Immunologie wurde in einer
Abstimmung der Mitglieder der Gesellschaft
für klinische und experimentelle Immunologie
anlässlich der DGfI-Tagung in Aachen im
Jahre 1990 beschlossen.
ine heiße Diskussion beschäftigte sich
mit der Frage, wie Antikörperproteine
einer allgemein gleichen Struktur so viele verschiedene Antigene binden können, und wie
diese Diversität von Antikörpern vererbbar
wäre. Die Molekulargenetik hatte die Grundstruktur von Genen, ihre Transkription in
mRNA und ihre Übersetzung mit tRNAs an
Ribosomen zu Polypeptidketten aufgeklärt. Es
galt das Dogma: Ein Gen macht eine Polypeptidkette. Wie also könnten die 100.000 Gene
des menschlichen Genoms Millionen und
Abermillionen verschiedener Antikörper
machen? Porters proteolytische Spaltung der
Antikörper hatte die antigenbindenden Eigenschaften im Fab Teil lokalisiert, und Edelmans
Trennung von H- und L-Ketten erlaubte die
mögliche Kombination von verschiedenen
H- mit verschiedenen L-Ketten (1962). Völlig
unerwartet und revolutionierend war daher
die Entdeckung von Hilschmann und Craig,
zuerst im Frühling 1965 in Warner Springs in
E
19
Kalifornien vorgestellt, daß L-Ketten aus einem variablen (V) und einem konstanten (C)
Teil bestehen. Später wurde das auch für die
schwerer zu sequenzierenden H-Ketten gezeigt. Hilschmann postulierte, daß neue V-Regionen durch Rekombination von den Teilen
der Gene der L-Ketten zustande kommen, die
für V-Regionen kodieren. Dafür müßte es also
mehrere, vielleicht viele V Gene geben. Demgegenüber postulierte Jerne (Eur. J. Immunol.
1971,1,1), daß ein (oder sehr wenige) V-Gene
durch somatische Mutationen ihre Spezifizität
variieren.
ilschmanns Arbeiten nahmen einen
prominenten Platz in den Symposien
der erster beiden Jahrestagungen der Gesellschaft ein und blieben auch weiter im Zentrum des Interesses. Erst als es möglich geworden war, mRNA von L- und H-Ketten zu
isolieren (von Ehrenstein, Ostertag, Dube und
Weimann - Göttingen) und als DNA sequenzierbar wurde, war der Weg für Tonegawas
Arbeiten geebnet. Bei der Jahrestagung 1976
in Basel berichtete er erste Ergebnisse zu
Zahl, Struktur und Rearrangement von Ig Genen. Die von niemandem vorhergesehene
V(D)J-C-Struktur der Ig (und später auch TCR)
Gene beendete die heiße Diskussion um die
genetische Basis der Diversität von antigenspezifischen Rezeptoren. Sie verlagerte sich in
der Folge auf die Frage, wie denn bei der jetzt
endlos erscheinenden Diversität der möglichen vH/vL Kombinationen (desgleichen bei
TCR später) die Bildung autoreaktiver Rezeptoren und Lymphozyten verhindert werden
könnte. Fragen der B-Zellrepertoireentwicklung im Immunsystem sind vor allem in Rajewskys Arbeitsgruppen in Köln (Prä-B-Zellentwicklung, B1 und konventionelle B Zellen,
Idiotypen, T-B-Zellkollaboration, Klassensprung, somatische Mutationen) und auch im
Institut und Labor des Autors in Basel weiter
verfolgt worden. Die Entscheidung einer Progenitorzelle, eine B Zelle zu werden, die stufenweisen Rearrangements von H- und L-Ketten-Genen während der Entwicklung, die
Rolle der surrogaten L-Kette bei PräB-Zell Expansion, alleler Exklusion und H-Kettenreper-
H
20
toireentwicklung, zentrale Toleranz durch
Elimination autoreaktiver unreifer B Zellen,
Anergie und Suppression von reifen B Zellen
in peripherer Toleranz, und die Stimulation
von reifen B Zellen zu verschiedenen humoralen Immunantworten sind durch die Arbeiten
hunderter von Immunologen auf der ganzen
Welt zumindest zum Teil aufgeklärt worden.
In Deutschland haben sich neben dem schon
erwähnten u.a. die folgenden Arbeitsgruppen
an dieser Aufklärung beteiligt: Berek (Köln/
Berlin – somatische Hypermutationen), Böhm
(Freiburg – Thymusentwicklung), Bornkamm
(München – EBV), Deicher (Hannover – Autoantikörper und Multiple Myelome), Diamantstein (Berlin – B Zellmitogene), Diehl und
Tesch (Köln – maligne B Zellen), Gleichmann
(Düsseldorf – GvH, polyklonale B Zell-Stimulierung, Lupus), Grosschedl (München/Freiburg – Transkriptionsrolle der lymphoiden
Zellentwicklung), Hartmann (Tübingen/Marburg – Complement, T-B-Kollaboration), Jäck
(Erlangen – prä-B-Zell-Entwicklung), Kalden
(Hannover/ Erlangen – Lupus, Rheumatoide
Arthritis), Köhler (Basel/Freiburg – Hybridome,
B Zellrepertoireentwicklung, Zytokine und
Klassensprung), Krammer (Basel/Heidelberg –
Zytokine, Apoptose), Lennert (Kiel – Klassifizierung von B Zelltumoren), Lipp und Förster
(Berlin/Hannover – Chemokine und deren
Rezeptoren), Peter (Hannover/Freiburg – Immundefekte), Plückthun (München/Zürich –
Antikörper-Bakteriophagen-Bibliotheken, Ig
Domänen), Radbruch (Köln/Berlin – Klassensprung, Zytokine), Reth (Köln/Freiburg – PräB
Zellentwicklung, Signaltransduktion), Rodewald (Basel/Ulm – Thymusentwicklung),
Schimpl, Hünig und Wecker (Würzburg – T-BKollaboration, B Zell Stimulierung), Stein (Berlin – B Zell Tumoren), Wabl (Tübingen/San
Francisco – Klassensprung, somatische Hypermutationen), Weiler (Konstanz – Idiotypen,
anti-dextran Immunantwort), Wienands (Freiburg/Göttingen – B-Zell-Rezeptor) und Zachau (München – Struktur des kL Genlokus).
ur Zeit der Gründung der Gesellschaft
war die Bursa bei Vögeln und das Knochenmark bei Säugern, wie auch der Thymus
Z
als Lymphozyten-bildende Organe des Immunsystems entdeckt. Die in der Bursa und
im Knochenmark gebildeten Ig+ B Zellen
waren von den Ig- T Zellen des Thymus unterschieden worden und es war bekannt, daß für
eine gute humorale Immunantwort die Kooperation dreier Zellen (T-, B Zellen und Makrophagen) notwendig war. Für diese Immunantwort benötigt das Immunsystem zwei
Determinanten: ein von Antikörpern erkanntes Hapten und ein von T Zellen erkannter
Carrier (Rajewsky, Jerne, Nase und Schirrmacher, Köln/Frankfurt). Es war gelungen, diese
kooperativen Immunantworten auch mit Einzelzellsuspensionen der Milz in sogennanten
Mishell-Dutton-Gewebekulturen auszulösen.
In diesen Gewebekulturen gelang es 1972
Schimpl und Wecker, die T Zellen durch Faktoren zu ersetzen, die von aktivierten T Helferzellen sezerniert worden waren. Neben den
gleichzeitig entdeckten Mitogenen waren
diese „T cell replacing factors" ein erster Hinweis auf Zytokine für Lymphozyten. Damals
mochte noch die Idee Gefallen gefunden haben, daß außer der Bindung des Antigens an
seinen spezifischen Rezeptor nichts anderes
nötig war, um eine Immunantwort auszulösen, heute sind wir von der für alle anderen
Zellen unseres Körpers geltenden Regel der
kostimulierenden Wirkungen von Zell-ZellInteraktionen und löslichen Zytokinen und
Chemokinen so überwältigt, daß wir die Rolle
des antigenspezifischen Rezeptors bei der
klonalen Selektion oft vergessen haben.
ie Entdeckung der T Zellen schwor
eine zweite heiße Diskussion herauf.
Wie erkennen T Zellen die Carrierdeterminante des Antigens? Bekannt war, daß T Zellen eine große Liebe zu den allelen Formen
der so polymorphen MHC-Antigene haben.
Hundertfach höhere Zahlen an T Zellen reagierten in einer „mixed lymphocyte reaction"
auf MHC-Allele als auf eine Carrierdeterminante. Bekannt war auch, daß ein Individuum
eine starke oder schwache Immunantwort
gegen eine bestimmte Carrierdeterminante
zeigte und daß diese Fähigkeit als Ir (immune
response)-Gen erblich war. Die Ir-Gene kar-
D
tierten im MHC-Komplex und ergaben damit
den ersten Hinweis, daß die Haupthistokombatibilitätsantigene nicht nur bei Transplantaten als fremd erkannt werden und zur heftigen Abstoßung führen, sondern auch für eine
syngene Immunantwort und Antikörperproduktion wichtig sind (1965, McDevitt und
Sela). Noch erstaunlicher war die Anfang der
70er Jahre entdeckte „MHC-Restriktion" von
T Zellen. Erst war es die Interaktion von T Zellen mit Carrier-präsentierenden Makrophagen
(1972, Katz und Benacerraf), dann die Kooperation von T Zellen mit B Zellen (1971, Shevach und Rosenthal) und endlich die Attacke
von zytotoxischen T Lymphozyten gegen virusinfizierte Zielzellen (1974, Zinkernagel und
Doherty), die alle nur dann funktionierten,
wenn die Zellen aus MHC-identischen Spendern kamen. Allerdings konnten T Zellen während ihrer Entstehung im Thymus die Kooperationsfähigkeit mit einem anderen MHC-Allel
erlernen, wenn dieses MHC-Allel im Thymus
exprimiert wurde. Also erschienen die T Zellen
„anti-MHC" gerichtet, während die Makrophagen und B Zellen nicht lernfähig und daher „MHC-exprimierend" waren. Bei diesen
Entdeckungen haben deutsche und deutschsprachige Immunologen entscheidend mitgewirkt (Tabelle). Das gleiche gilt für die Entdeckung von negativer und positiver Selektion
der T Zellen in Thymus Ende der 80er Jahre,
die zeigte, daß Thymozyten mit hoher Affinität
für Carrier und MHC durch Zelltod eliminiert
werden, solche mit keiner Affinität mangels
Erkennung sterben, während Thymozyten mit
intermediärer Affinität positiv selektioniert
werden und zu Helfer und Killerzellen reifen
dürfen (von Boehmer et al. Basel; Marrack
und Kappler, Denver). Lange Zeit war es unklar, wie Autoantigen-spezifische T-Zellen im
Thymus negativ selektioniert, d.h. delektiert
werden können, deren Autoantigen nicht im
Thymus produziert werden sollte. Nun aber
scheint es möglich, das Autoantigene z. B. des
Pankreas – wie z.B. das den Blutzuckerspiegel
regulierende Insulin – doch in speziellen Zellen des Thymus produziert, und damit vielleicht für negative Selektion bereitgestellt
werden (Kyewski, Heidelberg). Es ist überra-
21
schend, wie sehr sich T und B Zellentwicklung
ähneln wie z. B. die stufenweisen Rearrangements der TCR a und b Kettengene, die Rolle
des PräT Zellrezeptors bei PräT Zellexpansion
und alleler Exklusion. Die Elimination unreifer,
autoreaktiver Zellen, die Induktion von Anergie, Suppression und peripherer Toleranz, und
die Proliferation, Th1 und Th2 Reifung und
Zytotoxizität einer T Zellimmunantwort sind
ebenfalls im Prinzip sehr ähnlich. Nur die positive, auf MHC-Moleküle gerichtete Selektion
der a/b TCR T Zellen erscheint speziell: ein positiv selektionierendes Antigen ist für B Zellen
nicht zu erwarten und für die meisten g/d T
Zellen nicht bekannt. Wiederum haben hunderte von Immunologen zu diesen Erkenntnisse beigetragen. Neben den in der Tabelle
Genannten waren es in Deutschland u.a. Arnold und Hämmerling (Heidelberg – periphere
Toleranz), Diamantstein (Berlin – IL2-Rezeptor), Dröge (Basel/Heidelberg – Zytotoxische
und Suppressor T Zellen), Eichmann (Köln/
Heidelberg/Freiburg – T-Helfer/T-Suppressor
Zellen, Idiotypen, TCR, T Zellentwicklung),
Fleischer (Hamburg – T Zellstimulierung,
Superantigene), Kabelitz (Heidelberg/Frankfurt
– g/d TCR T Zellen, NK Zellen), Meuer (Heidelberg – TCR, T Zellstimulation), Rüde (Mainz –
T-B, T-APC-Kollaboration), Röllinghoff und
Wagner (Mainz/Erlangen und Mainz/Ulm/
München – T Zellstimulierung, T Zellzytotoxizität, Th1 und Th2 bei Abwehr von Pathogenen), Wekerle (Freiburg/München – thymic
nurse cells, autoreaktive T Zellen, T Zellklone
in EAE).
chon bei der ersten Jahrestagung 1969
hatte Kölsch (Köln/Münster) berichtet,
daß Makrophagen und in Makrophagen aufgenommene Carrierproteine ungewöhnlich
starke Lymphozytenstimulierung bewirkten.
Außerdem hatte Noltenius (Freiburg) phagozytische Eigenschaften von B Zellen beschrieben. Erst durch die später erkannte magische
Anziehungskraft von MHC-Molekülen für
T Zellen gewann die Spekulation an Boden,
die auf Makrophagen (und später auch auf
B Zellen und dendritischen Zellen) exprimierten MHC-Moleküle hätten die ebenso magi-
S
22
sche Kraft, Carrierdeterminanten zu binden
und den T Zellen zu präsentieren. Diese Idee
gewann weiter an Boden, als u.a. Hämmerling und McDevitt 1974 den Beweis lieferten,
daß die Ir Gene nicht für den T Zellrezeptor
kodieren, sondern für eine neue Klasse von
MHC-Antigenen, die MHC Klasse II Moleküle.
Es zeigte sich einige Jahre später (1981), daß
Carrier von antigen-präsentierenden Zellen
aufgenommen, proteolytisch prozessiert und
präsentiert werden müssen (Tabelle), und daß
die MHC-Moleküle mit den prozessierten Peptiden beladen werden, so daß sie als MHCPeptid-Komplexe auf der Oberfläche den
T Zellrezeptoren präsentiert werden können
(1985). Etliche deutsche Arbeitsgruppen
haben zur Aufklärung der molekularen und
zellbiologischen Mechanismen der Antigenpräsentation beigetragen, sowie zur molekulargenetischen Analyse und Evolution des
MHC (Jan Klein, Steinmetz, Reske, Günther,
Hämmerling, Koch). Rammensee (Tübingen/
Heidelberg/Tübingen) gelang dann 1990 die
chemische Reinigung und Sequenzierung von
MHC-gebundene Peptiden. Er entdeckte
Sequenzmotive, mit denen Peptide in MHC-Allelen verankert werden, eine Analyse, die heute
routinemäßig an allen sequenzierten Proteinen
durchgeführt wird, um deren T Zell Immunogenität mit bestimmten MHC-Allelen vorauszusagen und damit eine Immunantwort auszulösen, zu unterdrücken oder zu modulieren.
ie Suche nach dem T Zellrezeptor gestaltete sich äußerst frustrierend, auch
für die deutschen und deutschsprachigen
Immunologen, die sich daran beteiligten.
Unzählige Versuche scheiterten an der Unzulänglichkeit der biochemischen Methoden, der
mangelnden Reinheit der Zellen und der mangelnden Qualität der serologischen Reagenzien. Viele dieser erfolglosen, teils mit falschen Schlußfolgerungen abgeschlossenen
Versuche sind zwischen 1975 und 1982 auch
in den Kurzfassungen der Beiträge zu den
Jahrestagungen in „Immunobiology" nachzulesen. 1983 kam dann Meuer (Heidelberg) im
Labor von Schlossman und Reinherz in Boston der Lösung mit der Entdeckung und Cha-
D
rakterisierung von T1-T3 Komplexen sehr
nahe. Mit der besseren Methode der cDNAKlonierung von Genen, die während der
T Zell-Entwicklung Rearrangements machen,
und deren endlicher Sequenzierung hatten
Tak Mak und Mark Davis am Ende die Nase
vorne und konnten die Struktur des a/b T Zellrezeptors aufklären. Wie bei den Antikörpern
schloß wieder die Genstrukturanalyse die heißen Diskussionen ab.
ie Entwicklung neuer Methoden hat
den Fortschritt der Forschung am Immunsystem auch in den letzten dreißig Jahren
entscheidend beschleunigt. Braunitzer (München) hatte Proteinsequenzierungsmethoden
entwickelt, die sein Schüler Hilschmann zur
Strukturaufklärung der L-Ketten benutzte.
Tonegawa nutzte als erster die mRNA/cDNA
Gen-Hybridisierung und die Sichtbarmachung
der Komplexe in elektronenmikroskopischen
Aufnahmen, um V, J und C Segmente zu sehen. Die Genklonierung- und Sequenzierungsmethoden erlaubten ihm die endgültige
Strukturaufklärung, wie auch den Nachweis
von somatischen Mutationen in L-KettenGenen. Transgene Techniken der Geninjektion
in den Pronukleus einer befruchteten MausEizelle oder in ES Zellen, die erst zu heterologer und dann auch zu homologer Rekombination führten, haben die nicht enden wollende
Flut der transgenen Knock-out und Knock-in
Mäusestämme für fast jedes für das Immunsystem wichtige bisher bekannte Gen ausgelöst. Die neueste Generation von „transgenen" Mäusen ist jetzt von Hochedlinger und
Jaenisch (2002) durch die Transplantation des
Kerns eines Lymphozyten in eine enukleierte
embryonale Stammzelle einer Maus, und der
darauf folgenden Implantation dieser ES-Zelle
in einen Blastozysten entwickelt worden.
Eigentlich gelang dies schon im Jahre 1960
(Gurdom) mit Fröschen. Es zeigt, dass alle genetischen Programme auch in einem Lymphozytenkern reaktivierbar sind, natürlich mit
Ausnahme der Gene für T-, bzw. B-Zell-Rezeptoren, die ja schon irreversibel rearrangiert
vorliegen. Schon in der zweiten Hälfte der
siebziger Jahre führte erst die von Köhler und
D
Milstein entwickelte Technik zur Produktion
monoklonaler Antikörper und dann die von
Gallo begonnene und von vielen weiterentwickelte Methode der T Zellklonierung zu einer
wahren Explosion von Untersuchungen. So
finden sich in den Beiträgen zu den Jahrestagungen Ende der siebziger und Anfang der
achtziger Jahre monoklonale Antikörper
gegen DNP, IgE, HCG, B1-8 Ig, C3, Idiotypen,
MHC von Maus und Mensch, Anti-Idiotypen
von anti-MHC-Antikörpern, NK-Zellen, humane Lymphozytenantigene, Melanome
und Hodgkin's disease Zellen. Später war es
Plückthun (München/Zürich), der wohl als
erster Antikörperbibliotheken in Bakteriophagen baute, H- und L-Ketten zu „Monobodies"
fusionierte und so die B Zellen schon fast
überflüssig machte, um praktisch wichtige
Antikörper zu finden und in großen Mengen
zu produzieren. Mittlerweile sind dutzende
von monoklonalen Antikörpern als Therapeutika im klinischen Einsatz und hunderte
in der Entwicklung. Eine MultimilliardenIndustrie ist entstanden – und deutsche
Immunologen haben im Kampf gegen Krebs
(Riethmüller) und chronisch entzündliche Autoimmun-Erkrankungen (Kalden) an vorderster Front mitgewirkt.
in Blick in die Beiträge der Jahrestagung 1983 zeigt, daß sich deutsche
Immunologen auch intensiv und erfolgreich
mit der Klonierung von T Zellen und der
Analyse ihrer Reaktivität befaßten, z.B. mit
T Zellklonen aus MRL lpr/lpr Mäusen, H-Y antigen-spezifische, myeloma-spezifische, MBPspezifische, encephalitogene T Zellklone,
T Zellklone in Rheumatoider Arthritis, in Kardiomyopathien, bei Myokarditis, bei Varicella
Zoster, bei Mononukleose, bei Zytomegalovirus-, Mykobakterium leprae-, Listerien-,
Leishmanien- und Influenza-Infektionen.
Diese kleine Sammlung zeigt auch die äußerst
fruchtbaren Interaktionen zwischen Grundlagenforschung und medizinisch-relevanter
oder klinischer Forschung in der Gesellschaft.
E
enn es schon unmöglich war, die 69
Beiträge zur ersten Jahrestagung
W
23
historisch zu würdigen, dann ist der Versuch,
die später folgenden 6800 Beiträge zu erwähnen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Viele aufregende Entdeckungen
in den Gebieten der „angeborenen" Immunität sind im wesentlichen unerwähnt geblieben, besonders in dem in Deutschland traditionell starken Complementgebiet (Rother,
Götze, Klein, Bitter-Suermann, Hadding, Loos,
Dierich), die Strukturaufklärung der Komponenten und ihrer Rezeptoren, wie auch die
Wirkung von Complement auf Zellen des
Immunsystems. Das gleiche gilt für die Stimulierung von Lymphozyten und Signaltransduktion zu Proliferation, Reifung (Resch, Reth,
Schraven u.a.) und Apoptose, wobei der kürzliche Aufschwung der Apoptoseforschung
sehr durch die Entdeckung des Fas Rezeptors
stimuliert wurde (Krammer, Nagata). Das angeborene und das adaptive Immunsystem
sind durch Fc- und Complement-Rezeptoren
miteinander verbunden, wobei die Rezeptoren
auf den Zellen des angeborenen Systems und
die Antikörper und Antikörper-ComplementKomplexe vom adaptiven System beigesteuert
werden. Die Arbeiten von Schmidt et al. (Hannover) zeigen, wie wichtig diese Verbindungen bei vielen immunologischen Erkrankungen sind. Weitere Schwerpunkte waren und
sind die Entwicklung und die Effektorphasen
von Monozyten, Makrophagen, Neutrophilen,
Eosinophilen, Basophilen, Mastzellen und
„natürlichen" Killerzellen (König, Rother,
Gemsa, Flad, Havemann, Lohmann-Matthes,
Schmidt, Sorg, Kirchner, Rieber). Die faszinierenden Rollen der Zytokine (Heinrich, Schröder u.a.) und Chemokine und ihrer Rezeptoren bedürfen ebenfalls einer ausführlichen
Würdigung. Das gilt besonders auch für TNF
(Männel) und TNF-Rezeptoren (Krönke, Pfeffer, Pfizenmeier), welche eine so zentral wichtige Rolle bei Endotoxin-induziertem Schock
(Galanos und Lüderitz, Rietschel, Schütt u.a.)
und bei inflammatorisch-getriebenen Autoimmunerkrankungen (Kalden, Schulze-Koop)
spielt. Transplantation (Brendel, Müller-Ruchholz, Ziegler u.a.) und die Rolle des MHC bei
Autoimmunerkrankungen (Albert) und die
Rolle von MHC-Allelen bei der Regulation von
24
NK-Zellen (Schendel) sind ebenso vernachlässigt worden, wie der Einfluß von Cyclosporin
auf Transplantationsreaktionen (Borel). Auch
andere Gebiete gehören dazu, wie Lymphozytenmigration (Pabst, Hamann), die Immunerkennung von Tumoren und die Bekämpfung
malignen Wachstums mit monoklonalen Antikörpern und Vakzinen (Riethmüller, Schirrmacher, Blankenstein, Dörken, Pfreundschuh,
Knuth, Wölfel u.a.), die Strukturaufklärung
der bakteriellen Lipopolysaccharide (Westphal, Lüderitz u.a.) sowie Mechanismen der
immunologischen Infektabwehr (Kaufmann,
Röllinghoff, Solbach, Koszinowski u.a.). Diese
unvollständige Übersicht sollte in einer zukünftigen historischen Schau ergänzt werden.
or dreißig Jahren wollten wir erforschen und erkennen, was uns unbekannt und ein Rätsel war. Heute scheint, als
würde bald nichts mehr unbekannt sein,
wenn wir nur noch die wenigen Jahre warten,
bis alle hunderttausend Gene sequenziert,
exprimiert, mutiert und ihre Proteine kristallisiert sind. Wieder scheint es, als warteten wir
auf das Ende – wie Jerne das schon 1967 getan hatte. Dennoch glaubt der Autor, daß die
Erforschung des Immunsystems gerade erst
begonnen hat. Es scheint ein schier endloser
Weg zu sein, den wir mit unseren Forschungen überwinden müssen, bis alle Moleküle
zu Zellen, alle Zellen zu Organen, alle Organe
zu Individuen, und alle Individuen zu Gesellschaften geformt worden sind und bis wir
verstehen, wie sie entstehen, wie die infektiöse und die nicht-infektiöse Umwelt auf sie
wirkt und wie sie vorgehen.
V
uch erscheint es, als sei man nach all
den bisher so spektakulären Erfolgen
bei der Aufklärung der Struktur und Wirkungsweise des Immunsystems zu zuversichtlich geworden. Viele glauben, die Zeit sei reif,
alle Infektionskrankheiten mit Vakzinen in
Schach zu halten (Kaufmann, Berlin; Balling,
Braunschweig), Vakzine gegen Tumoren entwickeln zu können (Schendel, München), Immundefizienzen durch Gentherapie zu kurieren, Autoimmunerkrankungen und Allergien
A
durch T Zell-Modulation zu verlangsamen, kurieren oder zu verhindern, ohne daß sich an
der normalen Abwehrkraft des Systems etwas
ändert. Der Optimismus ist durch eindrucksvolle Erfolge begründet, aber um alle diese
Erwartungen zu erfüllen, bedarf es noch intensiver Forschungsarbeit und deren Förderung
durch Politiker, Geldgeber und Investoren, die
jetzt wohl weit über 1000 Biotech-Unternehmen mit immunologischen Stoßrichtungen
finanzieren. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie hat sicher noch eine lange und aufregende Erkundungs- und Aufklärungsmission
vor sich.
ine Möglichkeit, die Geschichte der
wissenschaftlichen Aktivitäten der Immunologie in Deutschland aufzuspüren bieten
die Kurzfassungen der Beiträge zu den Jahresversammlungen der Gesellschaften. Der Energie und Insistenz von Diethard Gemsa ist es
zu verdanken, daß diese Beiträge seit 1974
regelmäßig in der Zeitschrift „Immunobiology” (mit Ausnahme der Tagung 1976) veröffentlicht wurden. Insgesamt sind bisher über
6800 Beiträge präsentiert und diskutiert worden. Obwohl die Beiträge zu den Frühjahrstagungen nicht veröffentlicht werden, ist schon
bei der 1. Tagung klargeworden, daß die aus
der Leukozytenkonferenz hervorgegangene
Veranstaltung eine der Jahrestagung ebenbürtige Unternehmung ist. Bei den mit anderen Gesellschaften veranstalteten Jahrestagungen ist der außerordentliche Einfluß der
deutsch-französischen Treffen in Straßburg
1973 und 1986 auf die Präsentations- und
Diskussionsfreudigkeit beeindruckend. Die
Größe des internationalen Kongresses in
Berlin wird auch in dieser Abbildung deutlich.
In dreißig Jahren hat die Gesellschaft gerade
ein Drittel mehr Beiträge diskutiert, als dies
von fast 7000 Teilnehmern des Berliner Kongresses im Jahre 1989 getan wurde. Ganz
besonders bemerkenswert aber sind die Zuwachsraten der Beiträge zu den Jahrestagungen. Die Abbildung zeigt deutlich, daß die Gesellschaft in ihrer wissenschaftlichen Aktivität
immer gewachsen ist, von 1969 bis 1990 mit
etwa zehn Beiträgen pro Jahr, nach 1990 bis
E
Berlin
Hannover
heute aber mit etwa 30 Beiträgen pro Jahr.
Diese schlagartige Steigerung der wissenschaftlichen Aktivität um 1990 mag die Folge
einer ganzen Reihe von Einflüssen und Änderungen sein: der wissenschaftliche und finanzielle Erfolg des internationalen Kongresses
in Berlin, die Vereinigung von Bundesrepublik
und DDR und die daraus resultierende teilweise Aufnahme der Mitglieder der immunologischen Gesellschaft der DDR in die (heute
endlich deutsch genannte) Gesellschaft, die
Änderung der Vorstandssstruktur der Gesellschaft, die Intensivierung der Kommunikation
in der Gesellschaft durch die von Fritz Seiler
so vorbildlich geführten „Immunologischen
Nachrichten”, und die Intensivierung der wissenschaftlichen Arbeit der Gesellschaft durch
die Einrichtung von Arbeitskreisen. Man darf
auf die Früchte des so erfreulichen, erstarkten
Wachstums für die Zukunft der Immunologie
in Deutschland gespannt sein.
Die Anzahl der wissenschaftlichen Beiträge bei
den Jahrestagungen der
Gesellschaft
Postskriptum im Januar 2005
Sieben Jahre später ist der Autor gebeten
worden, seinen Artikel zu aktualisieren. Also
sind einige Forschernamen und Zitate und
einige Meilensteine angefügt worden. Es ist
noch unmöglicher geworden, den nunmehr
über 10.000 Beiträgen zu den Jahrestagungen der Gesellschaft wissenschaftlich gerecht
zu werden. Sieht man einmal von den erfolgreichen Jahrestagungen in Hannover und
Berlin ab, dann muss man mit einiger Sorge
eine Abflachung der Zahlen der Beiträge zu
den jährlichen Gesellschaftstagungen beobachten. Auch ist die Frühjahrstagung nun
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durch Fortbildungskurse ersetzt. Das scheinbar etwas stagnierende Interesse mag eine
ganze Reihe von Gründen haben – Nachwuchsprobleme in Zeiten wirtschaftlicher
Rezession, Abwanderungen in spezialisierte
Untergebiete der Grenzbereiche zwischen Immunologie und genereller Biologie, oder eine
immer latente Marginalisierung der Immunologie innerhalb der traditionellen Fächer der
Naturwissenschaften und den lang etablierten Bereichen der Medizin. Dabei ist die Wissenschaft der Immunologie ja von immer
größerem Interesse für die medizinische und
industrielle Anwendung geworden und verzeichnet dort auch spektakuläre Erfolge. Der
Gesellschaft für Immunologie kommt die
grosse Aufgabe zu, die vielen Interessen und
Kräfte zusammenzuführen und die grossen
Leistungen der Immunologie und ihre Werte
für die Zukunft sichtbar zu machen.
Meilensteine der immunologischen Forschung
Diese Sammlung von Entdeckungen und
Erfindungen und deren Nutzung in den großen Gebieten der Immunologie muß notwendigerweise unvollständig erscheinen – sie ist
zudem stark vom wissenschaftlichen Interesse
und Wissen des Autors beeinflußt. Ganz be-
sonders fragwürdig muß es in vielen Fällen
bleiben, welche WissenschafterInnen mit einer Entdeckung oder Erfindung zitiert werden. Oft verbirgt sich hinter dem „et al.”
(zu deutsch: „und Kollegen”) eine größere
Anzahl von würdigen Namen. Dazu kommt,
daß eine erste Entdeckung manchmal unbekannt bleibt, nur weil sie nicht gut genug publiziert wird. Schon Kolumbus hat erfahren
müssen, daß seine Entdeckung nach einem
späterem Wiederentdecker benannt wurde.
Die wenigen Kollegen, die diese Meilensteine und den Versuch einer Beschreibung
der immunologischen Forschung der letzten
dreißig Jahre in Deutschland gelesen haben,
verspürten den Wunsch, weitere Meilensteine
aufzustellen und vom Autor nicht erwähnte
Entdeckungen und Erfindungen zuzufügen.
Deshalb erwartet der Autor auch viele Ergänzungen, Erweiterungen und Korrekturen der
30-jährigen Vergangenheit. Er ist auch auf die
Neueintragungen der Zukunft gespannt, die –
so hofft er – die traditionelle Exzellenz
deutschsprachiger Immunologen würdig fortsetzen werden – ein Schluss, der auch im
Jahre 2005 seine unveränderte Gültigkeit bewahrt hat.
Meilensteine
1866
1869
1884
1889
1890
1897
1900
1916
1937
1939
1943
1944
1948
1952
1953
1954
1955
1956
Mendel’s laws of genetic inheritance
Nuklein - Miescher
Phagocytes as mediators of immunity - Metchnikoff
Complement (Alexin) - Buchner
Antibodies - Behring & Kitasato
Side chain theory of antibody formation - Ehrlich
Rediscovery of Mendel’s laws - Correns; de Vries Blood groups - Landsteiner
14-15 H genes for tissue rejection - Little & Tyzzer
Three major H genes for rejection, H-2 antigens - Gorer
Antibodies in gamma-globulins - Tiselius & Kabat
Cellular basis for rejection - Medawar
DNA as transforming principle (gene) - Avery
Congenic strains of mice in rejection - Snell
Agammaglobulinemia - Bruton
Structure of DNA - Watson & Crick, Acquired tolerance - Billingham, Brent & Medawar
Adoptive transfer of immune responsiveness by cells - Mitchison
Immunoelectrophoresis - Grabar & Williams
Clonal selection hypothesis - Jerne; Burnett; Talmage
The Bursa of Fabricius as a lymphoid organ -Glick, Chang & Jaap
1957 Interferon - Lindenmann; Isaacs
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1958 Leukocyte antigens (HLA) - Dausset; van Rood & Payne
1959 Lymphocytes - Gowans & McGregor
Clonal elimination of autoreactive lymphocytes - Lederberg
1960 Radioimmunoassays - Yalow et al.
1961 Surface immunoglobulin on lymphocytes - Möller
1962 Fab/Fc structure of antibodies, and IgH and L chains - Porter; Edelman & Poulik
The thymus as a lymphoid organ - Miller, Good & Cooper
1963 SRBC plaque assay - Jerne & Nordin
Idiotypes - Kunkel; Oudin
1964 Mixed lymphocyte reaction - Bach & Hirschhorn; Simonsen
1965 Variable and constant regions of H and L chains - Hilschmann & Craig
Immune response genes - McDevitt & Sela; Benacerraf
1966 T and B cell collaboration - Claman, Chaperon & Triplett
SRBC-specific antibody response in spleen cell suspension in vitro - Mishell & Dutton
1967 IgE - Ishizaka & Ishizaka
1969 Total protein structure of an antibody molecule - Edelman et al.
1970 Fluorescence-activated cell sortingCarrier effect in antibody responses - Mitchison; Rajewsky et al.
Lymphocyte mitogens
1971 Hybrid resistance - Cudkowicz
1972 T cell replacing factor - Schimpl & Wecker
1973 MHC restriction in T-B and in T macrophage collaboration - Katz, Hamaoka & Benacerraf;
Rosenthal & Shevach
1974 MHC restriction in T cell killing - Zinkernagel & Doherty
Network theory - Jerne
1975 Natural killer cells - Kiessling, Klein & Wigzell
Monoclonal antibodies - Köhler & Milstein
1976 Ig gene segment rearrangements - Hozumi & Tonegawa
T cell lines and clones, T cell growth factor - Gallo et al.;
Watanabe; Fathman; Hengartner; Coutinho
1977 Sequencing of DNA - Sanger; Gilbert
Cloning of genes
1978 Expression of eukaryotic genes in bacteria
First biotech companies using monoclonal antibodies (Centocor, Hybritech)
1979 HIV detected
1980 Apoptosis - Wyllie; Horwitz
1981 Processing of antigens in B cells - Chestnut & Grey
ES cells - Martin; Evans & Kaufman
1983 First interleukin (IL-2) cloned and sequenced - Taniguchi et al.
1984 TCR-structure of genes - Tak Mak, Davis
1985 Polymerase chain reaction (PCR) - Mullis, Erlich et al.
Presentation of peptides by MHC molecules - Unanue et al.; Townsend et al.
First transgenic mouse from ES cells - Kemler et al.
1986 Th1/Th2 cells - Coffman & Mossmann
Pre B cell receptor - Sakaguchi, Kudo & Melchers
1987 Crystal structure of MHC class I molecules - Björkman, Strominger & Wiley
Homologous recombination in ES cells (knock-out - knock-in) - Thomas & Capecchi
1988 Positive and negative selection of T cells in the thymus von Boehmer et al.; Kappler & Marrack
1989 Negative selection of B cells in bone marrow - Goodnow et al.; Nemazee & Bürki
Fas/Fas ligand (lpr-gld) - Krammer; Nagata
1990 Isolation and chemical characterization of peptides bound in MHC class I molecules Rammensee
1991 First tumor-associated antigen cloned via detection with cytotoxic T cell clones - Boon et al.
1992 DNA as a vaccine - Tang, de Wit & Johnston
2000 Toll-like receptors - Hoffmann, Beutler, Janeway and Medzkitov
2000 AID in Somatic Hypermutation - Honjo, Durandy and Fischer
2001 Complete Nucleotide Sequence of the Human Genome
2002 „Transgenic” Mice from a Lymphocyte Nucleus - Hochedlinger and Jaenisch
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Die immunologische
Landschaft im Jahr 2005
Eine kurze Selbstdarstellung
der immunologischen Institutionen von Aachen bis Würzburg
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eit 1967 hat die Zahl der immunologischen Arbeitsgruppen in Deutschland erheblich zugenommen. Aus der Zeit dieser Gründerjahre sind die Institute in Freiburg, Hannover, Köln,
Mainz, Erlangen und Würzburg hervorzuheben, aus denen viele der heute namhaften Immunologen hervorgegangen sind. Wie die immunologische Landkarte von heute zeigt, wird immunologische Forschung an den meisten Universitäten und an zahlreichen außeruniversitären Forschungsinstitutionen betrieben. Die kurze Selbstdarstellung der Immunologen von Aachen bis Würzburg,
die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, spiegelt eindrucksvoll die Vielfältigkeit und Interdisziplinarität der immunologischen Grundlagenforschung und klinischen Immunologie wieder.
Die in der deutschen Industrie stattfindende immunologische Forschung konnte hier leider nicht
berücksichtigt werden.
S
Aachen
Im Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen wird in der Abteilung von Prof. Peter C. Heinrich (Lehrstuhl für Physiologische Chemie und Molekularbiologie)
im Rahmen des SFB542 „Molekulare Mechanismen Zytokin-vermittelter Entzündungsprozesse:
Signaltransduktion und pathophysiologische Konsequenzen“ mit sieben Teilprojekten über die
Rezeptoraktivierung und Signaltransduktion von lnterleukin-6-Typ Zytokinen (IL-6, IL-11, Oncostatin M, Leukemia Inhibitory Factor und IL-27) gearbeitet. Im Einzelnen:
- Fusionierte lösliche Rezeptoren als hochaktive Zytokin-Inhibitoren (Müller-Newen, Heinrich)
- IL-6-vermittelte, STAT-unabhängige Signalwege (Schaper)
- Molekulare Mechanismen der Oncostatin M-vermittelten Signaltransduktion und deren
Bedeutung in der Entzündung (Hermanns)
- Untersuchungen zur Signaltransduktion von Interleukin-27 und dessen Wirkung auf Immunzellen (Haan)
- Dynamik und Topologie des Jak-STAT-Signalwegs (Müller-Newen)
- Bedeutung des Interleukin-31/GPL/OSMRβ Komplexes in Th1/Th2-vermittelten entzündlichen
Hauterkrankungen (Baron, Hermanns, Merk)
- Konfokale Laser-scanning Mikroskopie (Müller-Newen)
Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät
In der Abteilung von Prof. Jürgen Bernhagen wird im Rahmen des SFB 542 das Thema
- Aufklärung der zellulären Wirkmechanismen des Zytokins MIF bearbeitet.
Die Abteilung von Prof. Bernhard Lüscher befasst sich mit der Frage
- G-CSF-abhängige Regulation von mad1 und Kontrolle des Zellverhaltens durch Mad1
Das Institut für Immunologie (Direktor: L. Rink) der Medizinischen Fakultät wurde 1988
gegründet und war von 1992-2001 unter kommissarischer Leitung. Seit 2001 wird das Institut
neu aufgebaut und ist bereits eines der weiterbildungsberechtigten Institute für Fachimmunologen. Vom Institut wird die gesamte Lehre in Immunologie für Medizinstudenten erbracht, sowie
ein Teil der immunologischen Ausbildung für Biologen. Die Arbeitsgruppen haben die Forschungsschwerpunkte „bakterielle Superantigene“, „neutrophile Granulocyten“, „Immungerontologie“ und „Immunbiologie von Zink“.
Institut für Immunologie
Berlin
Mit der Fusion der „alten“ Charité und des Universitätsklinikums Benjamin Franklin zur
„Charité Universitätsmedizin Berlin“ ist das größte Universitätsklinikum Europas entstanden. In
mehreren Instituten und vielen Kliniken der Charité wird anspruchsvolle immunologische
Forschung betrieben, häufig in Kooperation mit den außeruniversitären Instituten, von denen
insbesondere das Deutsche Rheumaforschungszentrum, das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, das Robert-Koch-Institut und das Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin weitere Schwerpunkte immunologischer Forschung darstellen. Die Dynamik dieser Szene spiegelt
sich u. a. darin wider, dass allein drei Sonderforschungsbereiche sich derzeit ausschließlich immunologischen Themen widmen, flankiert von diversen anderen SFBs, die immunologische Themen bearbeiten (z.B. Kardiomyopathie, Signaltransduktion) und anderen Verbundprojekten.
An der Charité gibt es drei immunologische Lehrstühle: Das Institut für medizinische Immunologie der Charité - Campus Mitte unter der Leitung von H.-D. Volk bearbeitet insbesondere
klinisch relevante Aspekte des Immunsystems; Transplantationsimmunologie, Antigen-spezifische
T-Zellen, Peptidbibliotheken und Mechanismen der Immunregulation stehen hier im Mittelpunkt. T.
Blankenstein leitet das Institut für Immunologie an der Charité - Campus Benjamin Franklin und gleichzeitig eine Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Zentrum. Die Rolle von Cytokinen
und Stromazellen bei Immunreaktionen auf Tumore und Konzepte zur Immuntherapie sind hier
der Schwerpunkt. Das Institut für Immungenetik unter Leitung von A. Ziegler widmet sich der
Immungenetik, insbesondere dem Chromosomen 6.
Auch am Institut für Biochemie an der Charité - Campus Mitte hat die Immunologie
einen zentralen Platz; unter seinem Leiter P. Kloetzel interessiert sich eine große Arbeitsgruppe
für Fragen der Antigenprozessierung und -Präsentation durch Proteasomen und MHC Klasse I.
Institut für medizinische Immunologie der Charité Campus Mitte
Institut für Immunologie
an der Charité Campus Benjamin Franklin
Max-Delbrück-Zentrum
Institut für Immungenetik
Institut für Biochemie an der
Charité - Campus Mitte
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Deutsches Rheumaforschungszentrum
Das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum unter seinem wissenschaftlichen Direktor A.
Radbruch untersucht grundlegende und medizinische Aspekte von zellulärer Immunologie, insbesondere das Cytokin-Gedächtnis, Differenzierung, Antigen-spezifische Zellen, Immunregulation durch T- und B- Zellen, Signaltransduktion; darüber hinaus ist hier wichtige methodische
Kompetenz zur Cytometrie und anderen Techniken lokalisiert.
Max-Planck Institut für
Infektionsbiologie
Das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie beschäftigt sich mit Eigenschaften pathogener Mikroorganismen ebenso wie mit den Immunreaktionen gegen verschiedenste Erreger. In der Abteilung von S. Kaufmann werden vor allem Immunantworten gegen intrazelluläre
Bakterien sowie Eigenschaften von NK-Zellen untersucht, in der Abteilung von Th. F. Meyer die
Invasions- und Evasionsmechanismen pathogener Bakterien wie Helicobacter pylori und Impfstoffe, während in der Abteilung A. Zychlinski mit Toll-like Rezeptoren und Mechanismen der
„Innate Immunity“ im Vordergrund stehen.
Robert-Koch-Institut
Das Robert-Koch-Institut erfüllt wichtige staatliche Aufgaben im Bereich Infektionsschutz,
betreibt aber auch anspruchsvolle Grundlagenforschung wie z. B. in der Arbeitsgruppe von
R. Kroczek, die sich für kostimulatorische Moleküle wie ICOS und
CD40L sowie Chemokine interessiert.
Robert Koch (1843-1910) war von 1880 bis 1894 ordentliches Mitglied des kaiserlichen Gesundheitsamts und Direktor des Hygieneinstituts der Universität und des neugegründeten Instituts für Infektionskrankheiten. 1882 Entdeckung des Tuberkulose Bakteriums
und 1883 des Choleraerregers. Robert Koch beeinflußte die moderne
Medizin entscheidend und gilt als Hauptbegründer der modernen
Bakteriologie. 1905 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Am Max-Delbrück-Zentrum ist M. Lipp angesiedelt, der wichtige Beiträge zur Funktion von
Chemokinen und Chemokin-Rezeptor-tragenden T-Zellpopulationen geliefert hat; weitere Gruppen beschäftigen sich mit dem genetischen Engineering von T-Zellen für die Tumortherapie
(Uckert), mit NFκB (Scheidereit) oder mit regulatorischen T-Zellen und Antigen-Präsentation
(Rötzschke/Falk).
Humboldt-Universität
An der Humboldt-Universität Berlin studiert R. Lucius am Institut für Biologie die T-Zellantwort auf Parasiten und ihre immunmodulatorischen Wirkungen.
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie
In enger Verbindung mit dem deutschen Rheuma-Forschungszentrum suchen Arbeitsgruppen
an der Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie an der Charité - Campus Mitte (Leiter: G.-R. Burmester ) nach Erklärungen für Entstehung und Mechanismen von Autoimmunerkrankungen, insbesondere der rheumatoiden
Arthritis und des systemischen Lupus erythematodes.
Bonn
An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn gibt es drei Institute mit Schwerpunkten in immunologischer Forschung.
Institut für Molekulare Physiologie Das Institut für Molekulare Physiologie und Entwicklungsbiologie (Direktor: Prof.
und Entwicklungsbiologie
W, Kolanus) besteht aus den Abteilungen Zelluläre Biochemie (Leiter: Prof. W. Kolanus),
Entwicklungsbiologie
Entwicklungsbiologie (Leiter: Prof. M. Hoch) und Immunbiologie (Leiter Prof. N. Koch).
Immunbiologie
Das Institut wurde 2002 in Bonn gegründet und ist in der Math.-Nat. Fakultät angesiedelt. Das
Institut bildet Diplom-Molekularbiomediziner, Diplom-Biologen und Mediziner aus und erreicht
mit seinen Lehrveranstaltungen pro Jahr etwa 300 Studenten. Die Forschungsaktivitäten richten
sich auf Signaltransduktion und Zelladhäsion im Immunsystem (Kolanus), auf den molekularen
Mechanismus der Antigenprozessierung mit rekombinanten Techniken (Koch), sowie auf die
natürliche Immunantwort bei Invertebraten (Hoch). Diese Fragestellungen werden mit Hilfe von
Modellorganismen (Maus, Drosophila) sowie und mit modernen zellbiologischen, genetischen
und biochemischen Methoden bearbeitet.
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Das Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie wurde von
der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn im Jahr 2003 neu eingerichtet. Als Direktor des
Instituts wurde Prof. P. Knolle berufen. Eine weitere Professur wurde mit C. Kurts besetzt. Die
Forschung des Instituts richtet sich mit in vivo Maus-Modellen auf aktuelle Fragen der Immunregulation bzw. der peripheren Induktion von Toleranz.
Institut für Molekulare Medizin
und Experimentelle Immunologie
An der Klinik und Poliklinik für Dermatologie in Bonn ist nach der Berufung von
Prof. Bieber ein Schwerpunkt klinisch immunologischer Forschung entstanden. Forschungsgegenstand ist die Regulation und Funktion des hochaffinen Rezeptors für IgE auf humanen Langerhans- und dendritischen Zellen. Prof. T. Tüting untersucht Möglichkeiten, eine auf dendritischen Zellen basierende anti-Melanom-Vaccine zu entwickeln.
Klinik und Poliklinik für
Dermatologie
Im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule BonnRhein-Sieg vertritt Prof. Harald Illges das Fach Immunologie und Zellbiologie. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit murinen Modellen der Arthritis.
Fachbereich Angewandte
Naturwissenschaften der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg
Borstel
Forschungszentrum Borstel
Die Mission des Forschungszentrums Borstel, Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, ist die umfassende biomedizinisch ausgerichtete Gesundheitsforschung in der
Pneumologie mit Schwerpunkten in der Infektionsbiologie, der Allergologie und der Tumorbiologie. Die Aktivitäten des Zentrums sind durch einen interdisziplinären Ansatz – der Verbindung
von Grundlagenforschung (Immunologie, Biochemie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Strukturbiologie, Physik, Mikrobiologie) mit klinischer Forschung und klinischen Studien charakterisiert.
Ziel der Forschungsarbeiten ist ein tieferes Verständnis der molekularen und zellulären Prozesse,
die der Infektion, der Allergie und der Tumorbildung zugrunde liegen. Somit wird die Basis für
die Entwicklung innovativer und effektiver therapeutischer und präventiver Strategien geschaffen. Das Forschungszentrum Borstel verfügt über
enge Kooperationen mit den Universitäten in Schleswig-Holstein und in
Hamburg. Diese spiegeln sich in vier Sonderforschungsbereichen und einem Graduiertenkolleg wider. Das Forschungszentrum Borstel, geleitet
durch ein wissenschaftliches Dreierdirektorium (Prof. Dr. Dr. Silvia Bulfone-Paus, Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel, Prof. Dr. Peter Zabel), ist
Mitglied der Leibniz Gemeinschaft, einer wissenschaftlichen Dachorganisation, die 84 Institutionen von nationaler Bedeutung vereint.
Detaillierte Informationen unter www.fz-borstel.de.
Forschungszentrum Borstel
Braunschweig
Immunologie wird derzeit in Braunschweig ausschließlich an der GBF (Gesellschaft für
Biotechnologie), einem Helmholtz Forschungszentrum, betrieben. Interesse an immunologischen Fragestellungen bestanden allerdings schon seit einigen Jahrzehnten, aber erst in
letzter Zeit wurde Immunologie zu einem Schwerpunktthema. Dies wurde zum Teil durch die in
den letzten Jahren erfolgte Fokussierung der GBF auf Infektionsbiologie bedingt.
GBF, Helmholtz
Forschungszentrum
Ursprünglich wurde an der GBF immunologisch nur in der Gruppe des inzwischen emeritierten P. Mühlradt geforscht. Als herausragendes Ergebnis dieser Gruppe ist die Isolierung von
MALP-2 zu nennen, ein von Mycoplasmen produziertes Glykopeptid, das als einer der ersten
Liganden von TLR-2 (TLR-2/TLR-6) charakterisiert werden konnte.
Inzwischen gibt es an der GBF verschiedene Abteilungen, Arbeitsgruppen und Nachwuchsgruppen die sich mit immunologischen Themen befassen:
AG Mukosale Immunologie (Leiter: J. Buer):
Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses der AG Mukosale Immunität steht die Erforschung der Wechselwirkung von Mikroorganismen mit dem Immunsystem durch Funktionelle
Genomanalyse. Ziel ist es, im Tiermodell und am Patienten, neue und hocheffektive Therapiean-
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sätze für Erkrankungen mit gestörter Immunfunktion wie sie bei Autoimmunerkrankungen,
chronischen Entzündungen und Infektionen vorkommen, zu entwickeln.
AG Immundynamik (Leiter: M. Gunzer):
Der Leiter der Gruppe hat sich schon sehr früh mit der Echtzeit-Beobachtung der Interaktion
von T-Zellen mit Antigen-präsentierenden Zellen in vitro auseinandergesetzt. Diese Arbeiten
werden jetzt auf die Beobachtung dieser Interaktionen mit Hilfe von in-vivo-Imaging an
Organen von betäubten Mäusen erweitert. Dabei werden auch Infektionsmodelle bearbeitet
werden.
AG Impfstoffforschungsforschung (Leiter: C.A. Guzman):
Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich auf die Entwicklung von neuen Werkzeugen
und Strategien zur Vakzinierung. Dabei werden neue Verabreichungsmöglichkeiten und Adjuvantien getestet, die zu einer effizienten Immunisierung führen. Vornehmlich werden oral oder
nasal verabreichbare Impfstoffkandidaten in verschiedenen Krankheitsmodellen bearbeitet.
Abt. Genregulation und Differenzierung: (Leiter: H. Hauser):
Eines der Projekte in dieser Abteilung befasst sich mit der Entwicklung einer Immuntherapie
gegen Krebs. Dazu sollen dendritische Zellen verwendet werden, die nach Transduktion mit rekombinanten Adenoviren Tumor-spezifische Antigene exprimieren. Für die klinische Anwendung
wird derzeit ein Arzneimittelgesetz-gerechtes Verfahren entwickelt, das die Präparation, Differenzierung und Infektion von dendritischen Zellen aus Tumorpatienten im kleinen Maßstab zulässt.
AG Infektionsgenetik (Leiter: A. Lengeling):
Die differenzielle Aktivität von verschieden Makrophagenpopulationen ist eines der Forschungsgebiete der Gruppe. Darüber hinaus sollen Suszeptibilitäts/Resistenzfaktoren gegen
Krankheitserreger im Mausmodell charakterisiert werden.
AG Infektionsimmunologie (Leiterin: E. Medina):
In Mausmodellen wird untersucht wie sich die Immunantwort gegen Gruppe A Streptokokken entwickelt. Dabei wird vor allem nach Risikofaktoren gesucht, die erklären könnten, warum
eine Infektion von Gruppe A Streptokokken beim Menschen zu sehr unterschiedlichen Konsequenzen führen kann, die von einer einfachen Pharyngitis bis zum lebensbedrohlichen toxischen Schock reichen.
Abt. Experimentelle Immunologie (Leiter: W. Müller):
Wesentliche Aktivitäten der Abteilung richten sich auf Untersuchungen zum Cytokine-Network und Lymphozyten-Homing. So werden mit Hilfe von konstitutionellen oder konditionellen
Mausmutanten die Zellen des Immunsystems charakterisiert, die in Entzündungsmodellen z. B.
für die Produktion attenuierender Cytokine verantwortlich sind. Ähnlich wird bei den Versuchen
zum Lymphocyten-Homing verfahren. Ein weiterer Fokus der Abteilung ist die Verbesserung
von Methoden zur Generierung von Mausmutanten. Auf Grund ihrer Expertise in diesem Gebiet
unterstützt die Gruppe viele weitere Gruppen bei der Etablierung neuer rekombinanter Mausstämme.
AG Molekulare Immunologie (Leiter: S. Weiß):
Frühe Immunereaktionen bei einer Infektion durch Listeria monocytogenes werden in dieser
Gruppe bearbeitet. Hauptsächlich Chemokine und Typ I Interferone sind das Thema der Arbeiten
wobei letztere auch in Entzündungsmodellen untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist
die Verwendung von Bakterien zur Übertragung von eukaryotischen Expressionsplasmiden auf
Wirtszellen, vor allem zur oralen DNA Vakzinierung. Schließlich werden in einem transgenen
Mausmodell die Eigenschaften von B1-Zellen charakterisiert, deren Antikörper in der Initialphase einer Infektion eine große Rolle spielen.
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Dresden
In Dresden wird das Fachgebiet Immunologie vom Institut für Immunologie (Direktor:
Prof. E. P. Rieber) vertreten, das an der 1993 gegründeten Medizinischen Fakultät Carl Gustav
Carus der TU Dresden eingerichtet wurde. Die Ausbildung in Immunologie schließt sowohl Studierende der Medizin als auch Studierende der naturwissenschaftlichen Fakultät ein, die im
Diplomstudiengang Biologie das Fach Immunologie als 1. oder 2. Nebenfach wählen oder im
Batchelorstudiengang „Molekulare Biotechnologie“ Immunologie als Wahlfach belegen können. Schwerpunkt diagnostischer Leistungen ist die Analyse von Autoantikörpern (K. Conrad).
Die Forschungsaktivitäten umfassen 1. die molekulare und funktionelle Charakterisierung neuer
Tumor-assoziierter Antigene und ihre Verwendung in der Immuntherapie von Tumoren (B. Weigle, M. Rieger, A. Kießling, M. Bachmann, E. P. Rieber, M. Schmitz), 2. die Konstruktion Antikörper-modifizierter viraler Vektoren für den Zell-spezifischen Gentransfer (A. Temme), 3. die Analyse der Immunreaktion gegen Neoantigene im transgenen Mausmodell (M. Bachmann,
C. Büttner), 4. die molekulare Charakterisierung von Autoantigenen und die Entwicklung von
Multiparameterdiagnostika (M. Bachmann, K. Conrad), 5. die Rolle verschiedener Subpopulationen von dendritischen Zellen in der Regulation der humanen Immunantwort (K. Schäkel,
E. P. Rieber), 6. die Interaktion von dendritischen Zellen und Tumorzellen (M. Schmitz), sowie
7. die Rolle der Glykolipid-Azetylierung in der Apoptose (B. Kniep).
Institut für Immunologie
Düsseldorf
In Düsseldorf wird immunologische Forschung an verschiedenen Instituten bzw. Kliniken der
Medizinischen Fakultät und zwei Instituten der Wissenschaftsgemeinschaft G.W. Leibniz (ehemals Blaue Liste) betrieben. Zukünftige Diplombiologen können Immunologie als Fach wählen
und eine Diplomarbeit mit immunologischem Schwerpunkt an diesen Instituten anfertigen.
Die immunologische Forschung im Institut für Medizinische Mikrobiologie (Leiter: Prof.
Dr. med. Klaus Pfeffer, Fachimmunologe DGfI) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf konzentriert sich auf infektionsimmunologische Themen: Aktivierung von antimikrobiellen Effektorleistungen durch proinflammatorische Zytokine, Signaltransduktion von TNF und IFN, Aufklärung der Immunregulation bei Sepsis, Aktivierung von Makrophagen bei der Abwehr von
intrazellulären Erregern, Transplantationsimmunologie (Prof. Dr. K. Pfeffer). Antimikrobielle
Effektormechanismen (Prof. Dr. W. Däubener): Stickoxidproduktion vs. Tryptophandegradation,
Effekte auf Toxoplasmen, Streptokokken und Viren, Abwehrleistungen von nicht-professionellen
Phagozyten, immundominante Antigene von Toxoplasmen. Immunfunktionen von dendritischen
Zellen bei Toxoplasmen- und Echinokokkeninfektionen (PD Dr. C. MacKenzie). Interaktion zwischen Toxoplasmen und der Immunabwehr im Gehirn (PD Dr. G. Reichmann): Wirtszellaktivierung durch Toxoplasmen, parasiteninduzierte Glia/T-Zellinteraktionen, „antigen processing“ von
Zystenantigenen. T-Zellantigene von Toxoplasma gondii, professionell antigenpräsentierende
Gliazellen. Aufklärung der Immunregulation und der Signaltransduktion von TGFβ (Dr. J. Würthner). Aktivierung der adaptiven Immunantwort, Aufklärung der T- und B- Zellrezeptor Signaltransduktion (Dr. S. Beer).
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Erlangen
Im Fachbereich Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg sind mehrere Institutionen
schwerpunktmäßig immunologisch tätig:
Die Vertretung des Fachs in der Lehre erfolgt durch die Medizinische Klinik III sowie das Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene. Das Fach Immunologie ist ein Kernfach im Diplom-Studiengang Biologie als Nebenfach und im Diplom-Studiengang „Molekularmedizin“ als Haupt- und Nebenfach als Prüfungsfach gewählt werden.
Viele der bei den einzelnen Instituten und Kliniken aufgeführten Forschungsprojekte werden
in den Sonderforschungsbereichen SFB 423 „Nierenschäden: Pathogenese und regenerative
Mechanismen“, (Sprecher: Prof. Dr. K.-U. Eckardt), SFB 466 „Lymphoproliferation und
virale Immundefizienz“ (Sprecher: Prof. Dr. B. Fleckenstein), SFB 643 „Strategien der zellulären Immunintervention“ (Sprecher: Prof. Dr. G. Schuler), dem Graduiertenkolleg GK 592
„Lymphozyten: Differenzierung, Aktivierung und Deviation“ (Sprecher: Prof. Dr. H.-M. Jäck)
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und einem Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (Sprecher: Prof. Dr. J. R. Kalden)
gefördert.
Medizinischen Klinik III mit
Poliklinik
Institut für
Klinische Immunologie
Die klinische Immunologie wird von der Medizinischen Klinik III mit Poliklinik (Direktor:
Prof. Dr. Dr. h. c. J. R. Kalden) und dem Institut für Klinische Immunologie vertreten. Die
Klammer für klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte stellt das Immunsystem dar. So werden im Bereich der Klinik Patienten mit Autoimmunopathien, schwerpunktmäßig mit Autoimmunopathien des rheumatischen Formenkreises, Patienten mit hämatologischen Erkrankungen
des Immunsystems sowie Patienten mit primären und sekundären Defektimmunopathien diagnostiziert und therapiert. Zusätzlich besteht eine Arbeitsgruppe für internistische Allergologie.
Wissenschaftlich nimmt die Medizinische Klinik III mit dem angeschlossenen Institut für Klinische Immunologie an nahezu allen Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät teil.
Schwerpunktmäßig im Bereich der Autoimmunerkrankungen des rheumatischen Formenkreises stehen Untersuchungen zur Ätiopathogenese des systemischen Lupus erythematodes und
der rheumatoiden Arthritis im Zentrum. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. M. Herrmann untersucht
die mögliche Rolle der Apoptose in der Ätiopathogenese des SLE und anderer Autoimmunopathien, die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. H. Burkhardt ist unter anderem an der Analyse von Kollagen II in der Ätiopathogense der rheumatoiden Arthritis interessiert. Die Arbeitsgruppe von
PD Dr. H. Schulze-Koops untersucht die Involvierung von T-Zellen und möglichen T- Zelldefekten
in der Ätiopathogense der rheumatoiden Arthritis. Zusätzlich besteht in diesem Bereich eine intensive Tätigkeit in der Durchführung von Therapiestudien mit z. T. eigenen entwickelten monoklonalen Antikörpern sowie Therapiestudien, finanziert durch die pharmazeutische Industrie. Die
Institution in Erlangen war maßgeblich mit an der Entwicklung eines chimerisierten monoklonalen Antikörpers gegen den Tumornekrosefaktor-α bis zu seiner offiziellen Zulassung durch die
entsprechenden Behörden in den Vereinigten Staaten und Europa involviert. Im Bereich der
Hämatologie ist das Myelom in seiner Ätiopathogenese und in der Entwicklung neuer Therapieprinzipien ein Forschungsschwerpunkt (Oberarzt Dr. W. Rösler; zusätzlich die autologe und allogene Knochenmarktransplantation mit der Entwicklung neuer, zellulärer immuntherapeutischer
Therapiestrategien. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. T. Harrer konzentriert sich auf das Studium
von primären und sekundären Defektimmunopathien im Erwachsenenalter. Im Zentrum der
Arbeiten stehen Untersuchungen zur Pathogenese der HIV-Infektion. Neue Ansätze zu einer
Vakzinierungsstrategie wurden in den letzten Jahren erarbeitet. Die Forschungsschwerpunkte
werden ergänzt durch ein immungenetisches Labor das sich neben der Gewebetypisierung für
die Organtransplantation in Nordbayern mit der molekularen Genetik von Autoimmunerkrankungen (PD Dr. B. Spriewald) beschäftigt.
In der im Jahre 1997 neu gegründeten selbständigen Abteilung für Molekulare Immunologie (Leiter: Prof. H.-M. Jäck) an der Medizinischen Klinik III beschäftigt sich Prof. Jäck mit
den Mechanismen, die an der „Nonsense Immunglobulin mRNA Surveillance“ in Lymphozyten
sowie der B-Zellreifung und dem Ig-Klassenwechsel beteiligt sind. Dr. D. Mielenz untersucht
Mechanismen und Signalketten, die bei der Etablierung der B-Zelltoleranz eine wichtige Rolle
spielen. Ein weiterer Schwerpunkt konzentriert sich auf die molekularen Ursachen vererbter
menschlicher B-Zelldefekte.
Abteilung für
Molekulare Immunologie
Institut für Klinische MikrobioloDie Arbeitsgruppen am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygie, Immunologie und Hygiene
giene (Vorstand: Prof. M. Röllinghoff) befassen sich in erster Linie mit infektionsimmunologi-
schen Fragestellungen. Hier steht die Charakterisierung der Immunabwehr gegen Borrelia burgdorferi (Prof. Dr. A. Gessner), Yersinien (Prof. H.U. Beuscher), Salmonellen (Prof. Dr. M. Hensel),
Candida albicans (PD Dr. K. Schröppel), Mykobacterium tuberculosis (PD Dr. S. Stenger) und seit
kurzem auch gegen gramnegative Bakterien (Dr. M. Schnare) im Vordergrund. Im Einzelnen
werden die Induktion und die Effektorphase der unterschiedlichen Abwehrmechanismen der
frühen und der späten Krankheitsphasen studiert (u.a. CD4+T-Zellen, NK-Zellen, CD1-restringierte T-Zellen, dendritischen Zellen und Makrophagen), ebenso wie deren Modulation durch
Regulatorzellen unterschiedlicher Herkunft und lösliche Mediatoren (Zytokine und Chemokine).
Besondere Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Suche nach Signalen, welche die Differenzierung und Marker-Expression von TH1- und TH2-Zellen steuern, die molekulare Analyse des
lnterleukin-4-Rezeptors und seiner Signaltransduktion, die Charakterisierung der Expression
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von Toll-like Rezeptoren im Rahmen der unspezifischen Abwehr („innate immunity“), die Aufklärung der Wirkung von Yersinien-Membran-Antigenen (Yop B, V-Antigen) auf die Zytokin-Synthese, sowie die Identifikation von Virulenzfaktoren von Candida albicans.
Am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
(Geschäftsführender Direktor: Prof. K. Brune) befasst sich die Arbeitsgruppe von Frau Prof.
G. Tiegs mit Fragestellungen der Pharmako-, Immun- und Gentherapie immunologisch vermittelter Lebererkrankungen. Hierzu wurden mehrere Mausmodelle entwickelt, bei denen ein
Leberschaden, ähnlich wie bei einer viralen oder Autoimmunhepatitis, durch Aktivierung des
Immunsystems, insbesondere von T-Lymphozyten und NKT-Zellen vermittelt wird. Im Zentrum
des Interesses steht die Identifizierung zytoprotektiver Proteine in der Leber mittels gene arrays.
Die Proteine werden mittels Gentransfer in die Leber eingebracht und sollen als Schutzfaktoren
der Hepatozyten gegenüber der immunologischen Attacke dienen. In diesem Zusammenhang
wurde kürzlich auch die RNAi-Technologie für den Gene-knockdown etabliert, mit deren Hilfe
pro-apoptotische Proteine herabreguliert werden können. Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt
sich mit der Identifizierung der tolerogenen T-Lymphozyten-Subpopulation, die die seit langem
bekannte immunprivilegierte Eigenschaft der Leber vermitteln. Schließlich beschäftigt sich die
Gruppe mit Neuroimmuninteraktionen in Leber und Niere, insbesondere mit entzündungsfördernden Effektorfunktionen sensorischer Primärafferenzen und der pharmakologischen Antagonisierung ihrer Neuropeptide.
Institut für Experimentelle und
Klinische Pharmakologie und
Toxikologie
An der Dermatologischen Universitätsklinik (Vorstand: Prof. G. Schuler) werden u.a.
folgende Forschungsvorhaben durchgeführt:
Forschungsschwerpunkt - Krebsimmuntherapie: (Mitarbeiter: OÄ Dr. B. Schuler-Thurner,
Dr. K. Gebhard, Dr. U. Koch, Dr. I. Haendle, Dr. M. Lüftl, Prof. E. Kämpgen, Dr. N. Schaft,
Dr. J. Doerrie, Dr. P. Thumann, Dr. D. Dieckmann, PD Dr. E. Schultz). Ziel dieser Projektgruppe
(Leitung: Prof. G. Schuler) ist die Entwicklung und klinische Prüfung innovativer immunologischer
Therapieansätze insbesondere zur Behandlung maligner Tumoren (Melanom als Modell) und viraler Erkrankungen (HIV). Die Therapieansätze beruhen auf dem Einsatz von autologen, aus Vorläufern im Blut gezüchteten Dendritischen Zellen (DZ). In mehreren von uns initiierten Phase I Multicenterstudien wurden Patienten mit sonst nicht mehr beeinflussbarem metastasierendem
malignem Melanom mit Tumorantigen (Tumor-Peptid-) beladenen DZ vakziniert.
Ergebnis dieser ersten Impfstudien war das Fehlen starker Nebenwirkungen, der Nachweis der
Induktion tumorspezifischer zytotoxischer und Helfer T-Zellen („proof of concept“) sowie Hinweise
auf eine Rückbildung von Metastasen und verlängerte Überlebenszeiten. Derzeit wird die RNA
Transfektion als Methode der Beladung von Dendritischen Zellen klinisch erprobt.
Forschungsschwerpunkt - Experimentelle Dermatologie: Dieser Bereich (Leitung Prof. A. Steinkasserer) umfasst die immunologische Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Dendritischen
Zellen, der Toleranzinduktion, der onkolytischen Adenoviren, der Allergie sowie der HIV-1 vermittelten Signaltransduktion in T Zellen. Modifizierte DZ können Immunantworten aber auch
abschalten und so Toleranz induzieren (Projektgruppen: PD Lutz - semireife DZ und Prof. Steinkasserer - lösliches CD83), sodass längerfristig DZ auch zur Dämpfung überschießender Immunantworten und somit zur Therapie von Autoimmunerkrankungen und Allergien eingesetzt werden können.
Dermatologischen Universitätsklinik
Essen
Das am Universitätsklinikum Essen 1983 errichtete Institut für Immungenetik erhielt 1991
eine Aufgabenerweiterung und wurde entsprechend in Institut für Immunologie (Direktor:
Prof. Dr. med. Hans Grosse-Wilde) umbenannt. Im Jahre 2002 folgte eine Erweiterung um eine
Universitätsprofessur (C3) für Immunologie, auf die Frau Prof. Dr. med. Cornelia Hardt berufen
wurde und die Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ etablierte.
Institut für Immunologie
Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“
Von Beginn an lag der Schwerpunkt sowohl der Diagnostik als auch der Forschung in der
immungenetischen Analyse der MHC Genprodukte. Neben den klassischen serologischen und
zellulären Nachweisverfahren sind biochemische und molekulargenetische Testverfahren entwickelt worden, um diese in klinischen und experimentellen Transplantationsprogrammen
(Stammzell- und Organtransplantation) zur Optimierung der Spenderauswahl einzusetzen. Hier-
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aus hat sich für das Institut eine überregionale Aufgabenstellung entwickelt, in dem für den
Bereich Organtransplantation ein Regionallabor für die Immundiagnostik von Organspendern
aus den Transplantationszentren Bochum, Essen und Münster vorgehalten wird. Für die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (Knochenmarktransplantation) ist das Institut
eine der führenden Sucheinheiten für verwandte und nicht-verwandte Spenderauswahl. Neben
dieser immungenetisch orientierten Schwerpunktsetzung führt das Institut die klassische humorale und zelluläre Immundiagnostik insbesondere für Patienten mit Autoimmunerkrankungen
des Universitätsklinikum Essen und auch auswärtiger Krankenhäuser aus.
In 1991 wurde die Spenderzentrale Essen (SZE) gegründet, die derzeit ca. 73.000 aktive,
freiwillige Stammzell-Spender umfasst. Über das ZKRD-Register in Ulm und das NMDP-Register
in Minneapolis, USA, stehen diese Spender für nationale und internationale Patienten zur Verfügung.
Gemäß Studienordnung für das Fach Humanmedizin ist im Querschnittsbereich „Infektiologie, Immunologie, Transfusionsmedizin“ das Institut federführend mit der Hauptvorlesung und
dem Praktikum betraut und bietet das Wahlfach „Immungenetik“ an. Weiterhin besteht eine
Beteiligung an dem Studienschwerpunkt „Medizinisch-Biologische Chemie“ und an dem Studiengang „Medizinische Biologie“.
Forschungsschwerpunkte sind: Zellulärer Immuntransfer in Patienten nach allogener Stammzell- sowie nach Leberlebend-Transplantation, biochemische und funktionelle Analytik von
löslichen HLA Molekülen insbesondere von HLA-G, Immunbiologie der Schwangerschaft sowie
Immunpathogenese der Sepsis.
Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ ist die Analyse von
genetisch komplexen Autoimmunerkrankungen wie der Multiplen Sklerose. In den Arbeitsbereichen Genomik, Transkriptomik, Epigenomik und Pharmakogenomik werden Faktoren definiert,
die für sich allein oder gemeinsam zuverlässige diagnostische Parameter bieten.
Institut für Virologie
Im Mittelpunkt der Forschung im Institut für Virologie stehen infektionsimmunologische
Studien mit Hepatitisviren und Retroviren, die von Prof. Dr. med. Michael Roggendorf (Direktor)
und Prof. Dr. rer. nat. Ulf Dittmer geleitet werden. Beide Gruppen von Viren induzieren chronische Infektionen, indem sie die Immunantwort ihres Wirts manipulieren. Forschungsziel ist, mit
Hilfe von Immuntherapien und therapeutischen Impfstoffen in diesen Prozess einzugreifen und
so chronische Virusinfektionen zu behandeln. Außerdem wird intensiv an der Entwicklung von
prophylaktischen Impfstoffen gearbeitet, um pandemischen Viruserkrankungen wie Hepatitis
oder AIDS effektiver als bisher begegnen zu können.
Das Institut für Virologie koordiniert ferner das DFG-Graduiertenkolleg 1045 „Modulation
von Wirtszellfunktionen zur Behandlung viraler und bakterieller Infektionen“. Das zentrale
Thema des Graduiertenkollegs ist die Entwicklung neuer Strategien für die Intervention bei akuten oder chronischen mikrobiellen Infektionen. Dabei ist nicht direkt der Erreger und dessen
Vermehrung das Ziel der Therapie, sondern die Funktion von Wirtszellen bzw. Zellen des Immunsystems. Die spezifische B- und T-Zell-Immunantwort oder die zelluläre Signaltransduktion
werden so manipuliert, dass Erreger effizient kontrolliert werden können.
Die Klinik für Dermatologie (Direktor: Prof. Dr. med. Stephan Grabbe) beschäftigt sich
schwerpunktmäßig mit der Biologie der Antigenpräsentation. Aktuelle Projekte konzentrieren
sich auf die physikodynamische Interaktion von antigenpräsentierenden Zellen mit T-Zellen
während der Antigenpräsentation, die Bedeutung von beta-2-Integrinen für die Funktion von
dendritischen Zellen, die Wirkungen von Toll-like Rezeptor-Liganden auf die Aktivierung von
dendritischen Zellen sowie die Bedeutung der extrazellulären Matrix für die Funktion von antigenpräsentierenden Zellen. Zudem beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit Mechanismen des
allergischen Kontaktekzems und anderer entzündlicher Dermatosen.
Klinik für Dermatologie
Ein weiterer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Tumorimmunologie. Hier werden Mechanismen der Photokarzinogenese sowie die lokale Immunantwort
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innerhalb von soliden Tumoren untersucht. Ziel ist die Entwicklung einer Tumor-Immuntherapie
mit Hilfe von dendritischen Zellen. Dieser Bereich wird sowohl experimentell als auch in klinischen Studien bearbeitet.
Freiburg
In 1962, zu einer Zeit, als in Deutschland die immunologische Forschung und Ausbildung
noch in den Anfängen stand, wurde das Max-Planck-Institut für Immunbiologie unter der Leitung von Prof. Dr. O. Westphal gegründet, der auch einer der Gründungsväter und der erste
Präsident der Gesellschaft für Immunologie war. Das MPI errang aufgrund der Arbeiten über
Struktur und Funktion von bakteriellen Endotoxinen (Prof. O. Westphal, Prof. O. Lüderitz und
Mitarbeiter) großes Ansehen. Aus dieser Freiburger Schule gingen zahlreiche namhafte Immunologen hervor. Nach der Emeritierung von Prof. O. Westphal wurde 1981 Prof. K. Eichmann an
das MPI berufen und 1984 Prof. G. Köhler, der 1995 leider viel zu früh verstarb.
Max-Planck-Institut für Immunbiologie
Mit der Berufung von Thomas Boehm (1998) wurde ein neuer Schwerpunkt zur Entwicklung
des Immunsystems etabliert und damit eine weitere thematische Verknüpfung der immunologischen und entwicklungsbiologischen Arbeitsrichtungen erzielt. Bemühungen um eine verstärkte
Kooperation zwischen dem lnstitut und der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg führten
zur Einrichtung des Lehrstuhls für Molekulare Immunologie des Instituts für Biologie III am Institut und zur Berufung von Michael Reth zum C4-Professor der Universität Freiburg (1997). Mit
der Berufung von Rudolf Grosschedl (2004) wurde die thematische Verknüpfung der immunologischen und entwicklungsbiologischen Arbeitsrichtungen am Institut weiter verstärkt.
Im Max-Planck-Institut für Immunbiologie befasst sich die Abteilung Entwicklung des Immunsystems (Direktor: Prof. Thomas Boehm) mit der Biologie lymphoider Organe. Hierbei steht
die Analyse genetischer Determinanten während der Wechselwirkung von Lymphozyten mit
Stroma bei der Bildung und Modifikation des Repertoires im Vordergrund. Das Labor von
Priv. Doz. Conrad Bleul bearbeitet die Thymusentwicklung der Maus, das Labor von Dr. Thomas
Schlake die Mechanismen epithelialer Differenzierung, das Labor von Dr. Michael Schorpp die
Thymusentwicklung beim Zebrafisch und das Labor von Thomas Boehm Fragen zur Evolution
des adaptiven Immunsystems.
Max-Planck-Institut für Immunbiologie
Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, ca.
1967
Otto Westphal und einige seiner ehemaligen Doktoranden und Mitarbeiter aus den 60 er und 70er Jahren, anläßlich seines 85. Geburtstags vor dem Schloß Ebnet bei Freiburg, Juni 1998.
Vorn von links: Walter Bausert, Clemens Sorg, Hans Hilpert, Hans-Hellmut Brauchle, Roland Helger, Karl Himmelspach, Hans Risse,
Otto Westphal, Johanna Schlosshardt, Otto Lüderitz, Günter Hämmerling, Wulf Dröge, Rudolf Geyer.
Von hinten links: Werner Falk, Wolfgang Bessler, Ernst Rietschel, Volker Lehmann, Eberhard Schwarzmüller, Kathryn Nixdorf,
Erwin Rüde, Heinrich Schulte-Holthausen, Georg Schlepers, Günther Fahrenheim, Günter van der Smissen, Daniela Männel, Günther
Feix, Bernd Arnold, Dieter Hungerer, Hubert Mayer, Bernhard Reck, Lajos Tarcsay.
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Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung Zelluläre und molekulare Immunologie (Direktor: Prof. Rudolf Grosschedl) befasst sich mit der Aufklärung molekularer Mechanismen der
lymphoiden Zelldifferenzierung und der Regulation von Genen durch extrazelluläre Signale. Ein
weiteres Forschungsgebiet ist die allelspezifische Expression von Antigenrezeptorgenen.
Die Arbeiten im Metschnikoff-Laboratorium mit den Arbeitsgruppen von Prof. Markus Simon,
Prof. Marina Freudenberg und Dr. Marinus Lamers befassen sich mit Fragen aus der Infektionsimmunologie und dem Gebiet der angeborenen Immunität.
Die Arbeitsgruppe B-Zelldifferenzierung (Leiter: Prof. Michael Reth) arbeitet über B-Zellrezeptoren, B-Zelldifferenzierung und Signaltransduktion in B-Zellen.
Die Nachwuchsgruppe von Dr. Wolfgang Schamel beschäftigt sich mit der Struktur der Antigenrezeptoren von Lymphozyten.
Abteilung für Molekulare
Immunologie in der Fakultät
für Biologie III
Institut für Molekulare Medizin
und Zellforschung der
Medizinischen Fakultät
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Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat mehrere Institutionen der immunologischen Forschung und Lehre. Die Abteilung für Molekulare Immunologie in der Fakultät für Biologie III wird von Prof. Dr. M. Reth in Personalunion mit der Arbeitsgruppe am Max-PlanckInstitut geleitet.
Am ehemaligen Institut für Immunbiologie der Medizinischen Fakultät, Leiterin: Prof. Dr.
S. von Kleist, emeritiert 1998) wurden Studien zur Immunkompetenz von Tumorpatienten und
zur Charakterisierung von immuninhibitorisch wirkenden Faktoren in Tumorzellkulturen durchgeführt (PD Dr. U. Elsässer-Beile, Dr. R. Kammerer, Prof. S. von Kleist). Die Expression von Mitgliedern der CEA-Genfamilie in menschlichen Tumoren sowie die Struktur, Expression und Funktion der CEA-Genfamilie des Menschen und der Maus wurde ermittelt, ferner wurde der
Mechanismus der Signaltransduktion durch bestimmte Mitglieder der CEA-Familie in humanen
Granulocyten untersucht und es fanden Untersuchungen zur Deregulation und vermuteten
Tumorsuppressionsfunktion anderer Mitglieder dieser Familie in colorektalen Adenocarcinomen
statt. Eine weitere Untersuchung betraf die Rolle der CD66-Moleküle bei akuten lymphatischen
Leukämien und Autoimmunerkrankungen (PD Dr. J. Thompson, PD Dr. W. Zimmermann,
Dr. F. Grunert). Es wurden ferner Anstrengungen unternommen, eine CEA-vermittelte Immuntumortherapie zu entwickeln an einem Tiermodell mit CEA-trangenen Mäusen (PD Dr. J. Thompson, PD Dr. W. Zimmermann, Dr. F. Grunert). Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung von
mikroskopierbaren Bio-Sensorsystemen zur parallelen Datenerfassung an Zellen und Geweben
sowie von Immunbiosensoren zur schnellen und präzisen Bestimmung von Konzentration und
Spezifität von Antikörpern (Prof. Dr. B. Wolf, Dr. Baumann, Dr. Ehret, Dr. Brischwein).
Die im Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung der Medizinischen Fakultät (Leiter: Prof. Dr. C. Peters) angesiedelte Professur für Tumorimmunologie (Prof. Dr. W.
Bessler) befaßt sich mit der Herstellung und Weiterentwicklung neuartiger Impfstoffe, insbesondere mit der konventionellen sowie der genetischen Vakzinierung gegen Tumore sowie bakterielle Infektionen. Die Arbeiten an Makrophagen und Dendritischen Zellen sind von Bedeutung
für die Entwicklung neuer Strategien zur Vakzinierung mit Dendritischen Zellen gegen Tumore
und Infektionen. Es werden jährlich Workshops zur Tumorvakzinierung mit Dendritischen Zellen
veranstaltet. Ebenfalls werden Untersuchungen zur Synthese, Struktur und Wirkung bakterieller
Immunadjuvantien (vor allem von Lipopeptiden) und ihrer Interaktion mit Toll like-Rezeptoren
durchgeführt. In weiteren Projekten werden tierexperimentelle sowie Zellkulturexperimente zur
Aufklärung des molekularen Wirkmechnismus von bakteriellen Extrakten bei der Bekämpfung
rezidivierender Harnwegs- und Atemwegsinfektionen vorgenommen (Dr. M. Huber). Weiter werden prophylaktisch und therapeutisch wirksame humane monoklonale Antikörper gegen Anthrax-Toxine sowie Botulinum-Toxine hergestellt (Dr. M. Huber, Dr. U. v.d. Esche), und schließlich
werden in einem vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt Experimente zur Entwicklung einer Biodisk zur schnellen Serumdiagnostik durchgeführt (Dr. K. Mittenbühler). Weiterhin
ist Prof. Bessler Sprecher des Arbeitskreises Vakzine der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (s.u.). Hier werden jährliche Konferenzen über den neuesten Stand der Vakzinierungstechnologien veranstaltet.
Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene ist in die drei Abteilungen Mikrobiologie und Hygiene (Leiter: Prof. Dr. C. Bogdan), Virologie (Leiter: Prof. Dr. O.
Haller) und Immunologie (Leiter: Prof. Dr. H. Pircher) gegliedert.
Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene
Im Bereich der mittelbaren Krankenversorgung führt das akkreditierte Institut als Dienstaufgabe die mikrobiologische, virologische und infektionsserologische Diagnostik für das Universitätsklinikum Freiburg sowie für externe Krankenhäuser und Ärzte durch. Darüberhinaus besitzt
das Institut zahlreiche immunologisch ausgerichtete Forschergruppen. Diese beschäftigen sich
mit den Pathomechanismen der postinfektiösen Arthritis (Prof. S. Batsford), der T-Zell-vermittelten Immunabwehr gegenüber infektiösen Erregern und Tumoren (Dr. P. Aichele, Prof. H. Pircher),
der Immunpathogenese der BDV- und RSV-Infektion (Prof. P. Stäheli, PD Dr. S. Ehl), der angeborenen und erworbenen protektiven Immunantwort gegenüber Leishmania major (Dr. U. Schleicher, Prof. C. Bogdan), den Kontrollmechanismen bei Infektionen mit Anaplasma phagocytophilum (Dr. F. von Loewenich, Prof. C. Bogdan), der Ausbildung der Toleranz gegenüber der gastrointestinalen Normalflora (Dr. M. Hornef) sowie der Expression und Funktion von aktivierenden
NK-Zell-Rezeptoren (Prof. A. Diefenbach).
Die Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie (Leiter Prof. Dr.H.H.Peter)
der Medizinischen Univ.Klinik Freiburg ist zuständig für die klinische Versorgung von erwachsenen Patienten mit systemischen Autoimmunerkrankungen (rheumatischer Formenkreis Kollagenosen, primäre und sekundäre Vaskulitiden, granulomatöse Erkrankungen, Autoimmunzytopenien) und mmundefekterkrankungen (primäre und sekundäre Immundefekte, vor allem
Antikörpermangelsyndrome und HIV). Forschungsschwerpunkte sind: a) Klassifizierung und
Pathogenese von Antikörpermangelsyndromen, vor allem dem variablen Immundefektsyndrom
(CVID) (Warnatz, Schlesier, Peter) . b) Genetik von primären Immundefektsyndromen (Grimbacher, Salzer) c) Therapiestudien bei rheumatoider Athritis, SLE, Sklerodermie und systemischer
Vaskulitiden.(Miehle, Bannert, Scholz, Thoden, Vaith). d) Mitochondriale Toxizität durch antivirale Substanzen und Therapiestudien bei HIV (Walker). d) Genetik der Sklerodermie (Melchers).
e) B-Zellhomöostase (BAFF, BAFF-Rezeptor, TACI) und Transkriptionsfaktor Egri-1 in der B-Zelldifferenzierung (Eibel). f) Entwicklung internetbasierte Datenbanken für Primäre Immundefekte
(www.esid.org), HIV, Rheumatoide Arthritis u.a. (CwebRD).
Abteilung Rheumatologie und
Klinische Immunologie
Ein Sonderforschunsgbereich 620 „Immundefizienz: Klinik und Tiermodelle“ wurde 2002 gegründet (www.sfb620.uni-freiburg.de). In ihm sind grundlagen-immunologische Projekte aus
dem MPI für Immunbiologie, der Biologischen Fakultät, den Instituten mit klinischen Projekten
aus der Medizinischen Klinik, der Pädiatrie und Pathologie vereint.
In der Universitätskinderklinik gibt es einen Schwerpunktbereich für Infektion und Immunität (PD Dr. Berner, PD Dr. Ehl, Juniorprof. Dr. Henneke). Hier werden Kinder mit angeborenen
Immundefekten, Immundysregulation und unklarer Infektneigung betreut und in Zusammenarbeit mit der Klinik IV (Prof. Niemeyer) knochenmarkstransplantiert. Forschungsschwerpunkte
sind: a) Angeborene Immunität gegen Gram positive Bakterien (Berner, Henneke), b) T-Zell Immunität gegen respiratorische Viren (Ehl), c) Funktionelle Phänotypisierung zellulärer Immundefekte und genetisch bedingter Immundysregulation (Ehl).
Universitätskinderklinik
Die Universitätshautklinik (Frau Prof. L. Bruckner-Tudermann) unterhält eine Arbeitsgruppe „Allergologie“ (PD Dr. Stefan Martin).
Universitätshautklinik
Gießen
Die Immunologie stellt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen einen der erklärten Forschungsschwerpunkte im life science Bereich dar. In Gießen ist die immunologische Forschung
sehr stark interdisziplinär ausgerichtet, so dass neben den zwei Immunologischen Instituten im
Medizinischen Fachbereich bzw. im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften einer
Reihe weiterer Institute an immunologisch relevanten Themen arbeiten. Ein gemeinsamer
Schwerpunkt der Gießener Immunologen stellt dabei die Infektionsimmunologie in all ihren
Facetten dar.
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Im Fachbereich Medizin:
Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin
(Direktor: Prof. Dr. G. Bein)
Das Institut ist klinisch für die immunologische Diagnostik (Immunhämatologie, Autoimmunologie, Transplantationsimmunologie) sowie die transfusionsmedizinische Versorgung der Klinik mit
zellulären Blutkomponenten und Stammzellen zuständig. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf
dem Gebiet der Immunhämatologie der Thrombozyten und Granulozyten, insbesondere thrombozytärer und granulozytärer Antigene und Antikörper sowie neuer Glykoproteine (JAM-3/JAMC; CD177 u.a.) (Dr. S. Santoso, Dr. H. Kroll, Dr. U. Sachs). Der zweite Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der Regulation der Immunantwort durch dendritische Zellen sowie deren
genetischer Grundlage (Prof. Dr. G. Bein, PD Dr. H. Hackstein).
Institut für Klinische
Immunologie und
Transfusionsmedizin
Biochemisches Institut
Biochemisches Institut (Direktor: Prof. Dr. K. T. Preissner)
Die Abteilung für Molekularbiologie (Leiter: Prof. Dr. Ewald Beck) beschäftigt sich unter anderem mit der Identifizierung protektiver und diagnostischer Antigene des Parasiten Schistosoma
mansoni (P. Conde). Die Arbeitsgruppe für Infektiologie (Leiter: Dr. Hassan Jomaa) beschäftigt
sich mit der Aufklärung der mevalonatunabhängigen Isoprenoidbiosynthese in Bakterien und
Malariaparasiten (Dr. J. Wiesner, Dr. M. Hintz, Dr. A. Reichenberg); Schwerpunkt der immunologischen Forschungen ist die Aktivierung humaner gamma/delta-T-Zellen durch HMB-PP, ein hochaktives Zwischenprodukt der mikrobiellen Isoprenoidbiosynthese, sowie die regulatorische Rolle
von gamma/delta-T-Zellen im menschlichen Immunsystem bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen (Dr. M. Eberl, Dr. M. Zafranskaya).
Medizinischen Klinik II
Medizinischen Klinik II (Direktor: Prof. Dr. W. Seeger)
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. J. Lohmeyer (Schwerpunkt Klinische Infektiologie) untersucht
Mechanismen der Leukozytenrekrutierung in die Lunge und die Rolle residenter und rekrutierter
mononukleärer Phagozyten in Pneumoniemodellen sowie bei Patienten mit septischem Lungenversagen. Die Infektionsstation/-ambulanz hat einen überregionalen Versorgungsauftrag im
Bereich HIV/AIDS.
Institut für Medizinische
Mikrobiologie
Institut für Medizinische Mikrobiologie (Direktor: Prof. Dr. T. Chakraborty)
Untersuchungen zur Induktion und Modulation der Immunantwort (Vakzinierung) durch attenuierte Bakterien (Listerien) bildet einen Schwerpunkt der immunologischen Forschung im Institut
für Medizinische Mikrobiologie. Ein zweiter Schwerpunkt stellt die Charakterisierung der molekularen Mechanismen dar, wie Bakterien über ihre Toxine und andere Wirkstoffe in die Signaltransduktion von immunkompetenten Zellen eingreifen und so die Immunantwort des Wirtes
beeinflussen.
Im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften:
Professur für Immunologie
Im Fachbereich Biologie, Chemie und Geowissenschaften:
Professur für Immunologie (Leiter: Prof. M.U. Martin)
Die rezeptornahen Signaltransduktionsmechanismen der TLR / Interleukin-1 Rezeptorfamile
werden mit biochemischen, molekularbiologischen und immunologischen Methoden untersucht. Die molekularen Mechanismen der Aktivierung der IRAK-Moleküle stehen hierbei im
Vordergrund (C. Kollewe). Ein weiterer Schwerpunkt bildet der Vergleich der IL-1 und IL-18 Signaltransduktionsmechanismen im Hinblick auf die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen
(M. Martin). Moderne Strategien zur Intervention im Entzündungsgeschehen werden anhand
des IL-1 Rezeptor Akzessorischen Proteins weiterentwickelt.
Institut für Allgemeine Zoologie
und Entwicklungsbiologie
Institut für Allgemeine Zoologie und Entwicklungsbiologie
Die Arbeitsgruppe Zelluläre Erkennung und Abwehrprozesse (Leiterin: Prof. Dr. M. Trenczek) widmet sich der Erforschung des Insektenimmunsystems. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die
Charakterisierung der zellulären Immunantwort (Haemocyten) der Insekten am Beispiel von
Manduca Sexta.
Institut für Phytopathologie und
Angewandte Zoologie
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Im Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement wurde im Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Lehrstuhl für Angewandte
Entomologie mit Prof. Dr. A. Vilcinskas besetzt, der sich intensiv mit der Erschließung des Im-
munsystems von Insekten als neure Ressource für Moleküle mit therapeutischem Potenzial widmet. Die Forschungen fokussieren auf antimikrobielle Proteine und auf Inhibitoren von Proteasen, die mit Pathogenen assoziiert sind.
Im Fachbereich Veterinärmedizin:
Die immunologische Forschungsgruppe (Dr. Christian Menge) im Institut für Hygiene und
Infektionskrankheiten der Tiere (Direktor: Prof. Dr. G. Baljer) untersucht in vitro und in vivo
die zellbiologischen und molekularen Grundlagen der mukosalen Immunität gegen Shigatoxinbildende E. coli im Darm von Kälbern, hier interessiert vor allem mit die Rolle des Shigatoxins
als ein die Wirtsabwehr modulierender Virulenzfaktor dieser humanpathogenen Erreger. Außerdem werden in Kooperation mit klinischen Arbeitsgruppen des Fachbereiches Phänotyp und
Funktion von Lymphozyten des Blutes und der bronchoalveolären Lavage bei Hunden und Pferden mit internistischen Erkrankungen unter diagnostischen und pathogenetischen Gesichtspunkten untersucht.
Das Hauptinteresse der immunologischen Forschung des Instituts für Parasitologie
(Direktor Prof. Dr. H. Zahner) gilt derzeit den Immun-Evasionsstrategien von Kokzidien und der
Charakterisierung angeborener (innate) und anamnestischer Immunreaktionen des Rindes auf
Infektionen mit solchen Erregern.
Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere
Institut für Parasitologie
Göttingen
Im Jahre 2004 ist das Fach Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Georg-AugustUniversität Göttingen neu strukturiert worden. Nach dem Ausscheiden von Prof. O. Götze und
dem plötzlichen Tod von Prof. E. Günther sind die Abteilungen „Immunologie“ und „Immungenetik“ in einer neuen Abteilung für „Zelluläre und Molekulare Immunologie“ (Direktor
Prof. J. Wienands) zusammengeführt worden. Der Forschungsschwerpunkt liegt heute auf dem
Gebiet der Signalübertragung in Lymphozyten und der Initiation der humoralen Immunantwort.
Insbesondere wird die Physiologie und Pathophysiologie von B-Zellen und deren Antigenrezeptor studiert. Darüber hinaus werden Struktur und Wirkungsweise von Chemokin-gesteuerten
Signalmechanismen (Prof. M. Oppermann, Prof. J. Zwirner) sowie die Bedeutung von Hitzeschockproteinen für die immunologische Tumorabwehr (PD. Dr. R. Dressel) analysiert. Gemeinsam mit dem Institut für Immunologie der Universität Magdeburg wurde die transregionale
Forschergruppe 521 „Beeinflussung immunologischer Prozesse durch membrannahe Signalmodule“ gegründet (Sprecher: Prof. B. Schraven, Magdeburg). Die immunologische Lehre in
Göttingen erstreckt sich auf verschiedene Studiengänge. Die Immunologie ist fester Bestandteil
in der Human-Medizin und wird auch als Wahlfach in den Studiengängen Biologie und Molekulare Medizin sowie im internationalen Studiengang Molecular Biology angeboten.
In dem von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung neu gegründeten Institut für MS-Forschung untersucht die Abteilung Experimentelle Neuroimmunologie (Direktor Prof. R.
Gold) die neuroimmunologischen Mechanismen, die dem für die multiple Sklerose charakteristischen Untergang der Nervenfaserscheiden und Nervenfasern zugrunde liegen. Schwerpunkte
der geplanten Forschung sind die Analyse der molekularen Mechanismen der Myelin- und axonalen Schädigung, zytotoxische Reaktionen zwischen Immunzellen und Neuronen sowie die
Entwicklung neuer Strategien der Gen- und Zellersatztherapie in experimentellen Modellen.
Abteilung für „Zelluläre und Molekulare Immunologie“
Institut für MS-Forschung
Abteilung Experimentelle
Neuroimmunologie
Greifswald
An der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist das Fachgebiet seit 1996 durch einen
Lehrstuhl (Prof. Christine Schütt) etabliert und wird für Humanmediziner, Humanbiologen, Biochemiker, Pharmazeuten und Biologen in der Lehre angeboten. Eine Besonderheit stellt der DiplomStudiengang Humanbiologie dar, in dem Immunologie als Hauptfach studiert werden kann.
Das Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin besteht aus zwei selbständigen
Abteilungen, die beide Aufgaben in der Krankenversorgung erfüllen. Die Immundiagnostik umfasst die Phänotypisierung von Zellen, inklusive Leukämie-/Lymphom-Phänotypisierung, die ex
vivo Testung von Lymphozyten- und Leukozytenfunktionen, in vitro Allergiediagnostik, Auto-
Institut für Immunologie und
Transfusionsmedizin
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Antikörperbestimmungen und HLA-Typisierungen mit eigener Knochenmarkspenderdatei. Der
Forschungsschwerpunkt der Abteilung Immunologie liegt auf dem Gebiet der Infektionsimmunologie und betrifft die Charakterisierung der Funktion immunkompetenter Zellen bei systemischen bakteriellen Infektionen, Staphylokokken-Wirt-Interaktionen, den Einfluss von Stress auf
die Immunkompetenz und perioperative pro- und antiinflammatorische Reaktionslagen sowie
den Zusammenhang von peripherer Immundepression und ZNS Funktionen bis hin zu Sepsisinterventionsstrategien.
Halle
Institut für
Medizinische Immunologie
Das Institut für Medizinische Immunologie (Direktorin seit Dezember 2003 Frau Prof.
Dr. Barbara Seliger) existiert seit 1991 als Ausgründung der Abteilung Immunologie des Institutes für Physiologische Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (erster Direktor: Prof. Jürgen Langner). Die Forschungsschwerpunkte des Institutes bilden derzeit eine
Reihe von tumorimmunologischen Projekten verschiedener Arbeitsgruppen, die sich mit (i) der
molekularen Charakterisierung von „Immune-Escape“-Varianten von Tumoren, (ii) Aktivierungssignalen für T-Lymphozyten, (iii) der Erhöhung der Immunogenität von Tumoren und (iv)
der Identifizierung von diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Markern von Tumoren unterschiedlicher Histologie befassen. Als weitere Schwerpunkte des Institutes für Medizinische Immunologie sind Analysen der Physiologie und Pathophysiologie von Membranenzymen (Aminopeptidase N/CD13, Dipeptidylpeptidase IV/CD26 und Neprilysin/CD10) zu
erwähnen. Darüberhinaus bietet das Institut immunologisch-diagnostische Leistungen für das
Universitätsklinikum und regionale Krankenhäuser sowie niedergelassene Ärzte an, die zum
einen in der HLA-Typisierung für die Transplantationsimmunologie und HLA-assoziierten
Krankheiten liegen. Die Forschungsschwerpunkte des Institutes bezogen auf die Diagnostikbereich im HLA-Labor fokussieren sich auf die Rolle nicht-klassischer HLA-Antigene und
NK-Zellrezeptoren sowie die Erprobung und Etablierung neuer Verfahren für das immunologische Monitoring. Ein zweites diagnostisches Standbein des Institutes stellt die Durchflusszytometrie dar. Diese bietet Serviceleistungen für die Immundefekt- und Tumordiagnostik sowie
die Möglichkeit der Zellsortierung für verschiedene klinische und forschungsrelevante Fragestellungen an.
In der Lehre vertritt das Institut die Ausbildung sowohl von Medizinern als auch von Naturwissenschaftlern. Dabei werden Vorlesungen und Praktika für Studenten der Medizin,
Zahnmedizin, Biologie, Biochemie, Biotechnologie und der Bio-Ingenieurwissenschaften
angeboten.
Arbeitskreis Tumorimmunologie
Die derzeitigen Hauptinteressen des Arbeitskreises für Tumorimmunologie sind (i) die Analyse
pathophysiologischer Zusammenhänge der Immunsuppression durch Tumoren und die molekulare Charakterisierung ihrer „Immune-Escape“-Mechanismen, (ii) die Alterationen von immunologischen anti-Tumor-Effektormechanismen, (iii) das Design von innovativen
Vakzinierungsstrategien und (iv) die Entwicklung diagnostischer Monitoring-Systeme für immunologische Parameter zur Diagnose, Therapie und Prognose. Diese Monitoring-Systeme
spielen insbesondere für die Standardisierung und die Charakterisierung der Effizienz verschiedener Immuntherapien (Applikation von Antikörpern, zellulären Vakzinen inklusive dendritischer Zellen, Peptiden, DNA, RNA, Proteinen) eine bedeutende Rolle. Hierzu sind die Qualitätskontrolle der einzusetzenden zellulären Vakzine, die Art der Vakzin-Administration, aber auch
die Standardisierung der Durchführung der PCR-Analysen essentiell. Weitere Methoden sind
ELISPOT-Analysen, die Bestimmung der Anzahl der CTL-Vorläuferzellen (limiting dilution) und
tumorspezifischer Effektorzellen mittels Tetramerverfahren sowie die Messung der intrazellulären Zytokinbildung. Ebenfalls besitzt der Arbeitskreis ein starkes Interesse an der Entwicklung
von verschiedenen in vitro- und in vivo-Tumormodellen, die es ermöglichen, neue Vakzinierungsstrategien zur gezielten Beeinflussung des Immunsystems zu testen. Klinisch sind bereits
einige Vakzinierungsstudien erprobt worden, die derzeit jedoch noch nicht den erwarteten Erfolg zeigten. Aus diesem Grunde wird weiterhin intensiv an Verbesserungen der verschiedenen
aktuell angewandten Therapieansätzen sowie an neuen Behandlungsstrategien gearbeitet.
42
Hamburg
Im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Direktor: Prof. B. Fleischer) besteht seit
1993 eine Abteilung für Immunologie mit einem entsprechenden Lehrstuhl an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Das
Bernhard-Nocht-Institut wurde 1900 von Bernhard Nocht, dem ersten Direktor, gegründet, um
Infektionen der Tropen zu erforschen und zu behandeln. Arbeiten zur Immunität gegen Parasiten
wurden bereits in den 50er Jahren durchgeführt.
Das Bernhard-Nocht-Institut für TropenEs ist die größte Einrichtung für tropenmedizinimedizin von Fritz Schumacher 1914 am
sche Forschung der BRD, Mitglied der LeibnizHamburger Hafen errichtet.
Gemeinschaft, die Institute mit überregionaler
wissenschaftspolitischer Bedeutung zusammenfasst. Neben dem Lehrstuhl für Immunologie ist das BNI durch zwei weitere C4-Professuren
(für Parasitologie und für Tropenmedizin) mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
assoziiert. Schwerpunkte des Institutes sind Infektionen mit tropischen Erregern. Immunologische Projekte des BNI beschäftigen sich u.a. mit der Charakterisierung der Immunabwehr
gegen Filarien (Dr. S. Korten, N. Brattig), Plasmodien (Dr. T. Jacobs), Leishmanien (Dr. U. Ritter),
Amoeben (Prof. E. Tannich) und Aktivierungssignale für T-Lymphozyten (Dr. M. Breloer).
Bernhard-Nocht-Institut
für Tropenmedizin
Abteilung für Immunologie
Im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg im Universitätsklinikum Eppendorf
wurde 1997 ein Institut für Immunologie eingerichtet, es ist Teil des Zentrums für klinischtheoretische Medizin. Das Institut wird in Personalunion mit der Abteilung Immunologie des
Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin von Prof. B. Fleischer geleitet. Im Laboratorium für
spezielle Immundiagnostik werden Untersuchungen für die Abklärung von angeborenen und
erworbenen Immundefekten sowie von allergischen Immunreaktionen und Autoimmunerkrankungen durchgeführt. Neben der Vertretung des Faches Immunologie in der Lehre werden von
den Arbeitsgruppen des Institutes drei Forschungsschwerpunkte verfolgt. Die Bedeutung einer
Familie immunregulatorischer Enzyme, so genannter mono(ADP-Ribosyl)transferasen, endogener Homologe von Cholera- und Dipherietoxinen untersucht (Prof. F. Nolte), die Rolle spezieller
Rezeptoren wie P2X7 und P2Y für extrazelluläre Purinnukleotide bei unterschiedlichen Reaktionen des Immunsystems (Prof. F. Haag) und die Funktion so genannter Z-DNA bindenden Proteine (Dr. S. Rothenburg) werden untersucht.
Institut für Immunologie am
Universitätsklinikum Eppendorf
Im Institut für Biochemie und Molekularbiologie I (Zelluläre Signaltransduktion) werden Forschungen zur Aktivierung von T-Lymphozyten mit dem Schwerpunkt Calcium-Signalling
(Prof. A. Guse), und zur Signaltransduktion in myeloischen Zellen (Dr. M. Jücker) durchgeführt.
Institut für Biochemie und
Molekularbiologie I
Im Zentrum für Innere Medizin (Medizinische Klinik I) werden Untersuchungen zur
Immunregulation und Antigenpräsentation in der Leber durchgeführt (Dr. Wiegard, Dr. Frenzel,
Prof. Lohse), sowie speziell zu Autoantikörpern bei Autoimmun-Hepatitis (Dr. Herkel, Prof. Lohse)
und zur Pathogenese der primär sklerosierenden Cholangitis (Dr. Schramm). Es werden verschiedene Tiermodelle mit transgener Leber-spezifischer Expression von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen generiert und charakterisiert (Dr. Lüth, Prof. Lohse).
Zentrum für Innere Medizin
Hannover
Die Immunologie steht hier im Zentrum des Forschungsprofils und bestimmt auch die Schwerpunkte Transplantationsmedizin, Infektionsbiologie und Entzündungsforschung. Bundesweit ist
die Medizinische Hochschule Hannover die einzige Medizinische Universität, an der
von Beginn an (Gründung 1965) die Immunologie als eigenständige Fachrichtung vertreten
war. Prof. Helmuth Deicher hat hier die erste Abteilung für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin innegehabt. Die Fachrichtung war hier von Anfang an durch ihre Interdisziplinarität und gute Zusammenarbeit in immunologisch betonten Sonderforschungsbereichen, zunächst „Arthritis bei Mensch und Tier“ (SFB 54), dann „Chronische Entzündung“ (SFB 244),
Medizinische Hochschule Hannover einzige Medizinische
Universität
43
„Gastrointestinale Barriere“ (SFB 280) und „Immunmechanismen bei der Organtransplantation“ (SFB 265) gekennzeichnet. So wurden auch schwerpunktmäßig immunologisch arbeitende Wissenschaftler berufen, in der Abdominal- und Transplantationschirurgie (Prof. Rudolf
Pichlmayr), der Molekularpharmakologie (Prof. Klaus Resch), der Funktionellen und Angewandten Anatomie (Prof. Reinhard Pabst), dem Fraunhofer Institut (Prof. Marie-Luise Lohmann-Matthes) und der Tierärztlichen Hochschule (Prof. Wolfgang Leibold).
Abteilung Klinische Immunologie, Zentrum Innere Medizin
Hannover Biomedical Research
School
Jeffrey Modell Center of Excellence für die Diagnostik von
Immundefekten
Institut für Immunologie
Derzeit ist die immunologische Landschaft in Hannover durch die folgenden Institutionen
charakterisiert:
Abteilung Klinische Immunologie, Zentrum Innere Medizin (Direktor: Prof. Reinhold
E. Schmidt): Aus dieser Abteilung sind bereits fünf Abteilungsleiter, nämlich Kalden, Erlangen,
Peter, Freiburg, Schmidt, Hannover, Schedlowski, Zürich sowie Kolanus, Bonn hervorgegangen.
Es handelt sich um eine klinische Abteilung, die sich jedoch auch in idealer Verbindung mit
Grundlagenforschung und deren Anwendung in der Klinik beschäftigt. Schwerpunkte der Forschung sind die Pathogenese und Therapie von Autoimmunerkrankungen, insbesondere Kollagenosen und Vaskulitiden (PD Dr. T. Witte). Daneben wird die Frage der Immunantwort und Immunrekonstitution bei der HIV-Infektion und AIDS (Prof. M. Stoll, Dr. H. Heiken) und andere
Immundefekte bei Erwachsenen bearbeitet. Schwerpunkte der Grundlagenimmunologie sind
NK-Zellen, Fcy-Rezeptoren, Genregulation (Prof. J.E. Gessner) und deren pathogenetische Bedeutung im Knock out-Modell. Natürliche Killer-Zellen und deren Rolle in der Regulation der
erworbenen Immunität werden von PD Dr. R. Jacobs bearbeitet. Bei Prof. G. Behrens stehen im
Mittelpunkt Crosspriming von dendritischen Zellen im Hinblick auf Toleranz und Immunantwort.
Prof. Schmidt ist seit 1998 im Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Immunologie (EFIS),
Präsident der DGfI, Dean der Hannover Biomedical Research School (HBRS; www.mhhannover.de/forschung/hbrs) und Sprecher des internationalen MD/PhD-Programms
„Molecular Medicine“.
In der klinischen Versorgung sind die Schwerpunkte der Abteilung Autoimmunerkrankungen,
vorwiegend aus dem rheumatischen Formenkreis, Kollagenosen sowie primäre und sekundäre
Vaskulitiden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Versorgung von primären und sekundären Immundefizienzen. Die Abteilung ist eines von 17 international anerkannten Jeffrey Modell
Zentren of Excellence für die Diagnostik von Immundefekten (www.info4pi.org)
zusammen mit den in der Pädiatrie angesiedelten Abteilungen Pädiatrische Pneumologie und
Neonatologiesche Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Weiterhin stellt sie ein Zentrum für
Behandlung von HIV-Infizierten und anderen Infektionskrankheiten dar
(www.mh-hannover.de/kliniken/immun).
Im Jahr 2001 wurde an der MHH das Institut für Immunologie gegründet
(Direktor: Prof. Reinhold Förster):
Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses von Prof. Förster und Mitarbeitern stehen Mausmodelle
zur Aufklärung der Migration und Aktivierung von Immunzellen. Bei diesen Prozessen nehmen
Chemokine und ihre Rezeptoren eine wichtige Rolle ein. So werden in verschiedenen Forschungsprojekten die Funktion des Chemokinsystems für die mukosale Immunität in Darm (Dr. O. Pabst)
und Lunge (Dr. G. Hintzen) analysiert und seine Rolle beim Aufbau primärer und sekundärer lymphatischer Organe, bei der Ausbildung des immunologischen Gedächtnisses und der immunologischen Toleranz untersucht (Dr. A. Misslitz, Dr. L. Ohl). Dr. O. Pabst und Dr. H. Herbrand beschäftigen
sich weiterhin mit Organogenese und Organisation lymphatischer Strukturen im Darm. Dr. G. Bernhardt untersucht die Funktion von CD155 im Rahmen der adaptiven Immunantwort während
Dr. U. Wulbrand molekulare Mechanismen der Tumormetastasierung aufklärt. Dr. D. Bumann leitet
die Nachwuchsgruppe „Mukosale Immunität“ des SFB 621 und untersucht die Regulation der
mukosalen Immunität gegen Darmbakterien. Dr. M. Gräler ist Leiter einer Emmy-Noether Nachwuchsgruppe und untersucht die Rolle von Sphingosin-1-Phosphat und seiner Rezeptoren bei
verschiedenen immunologischen Prozessen wie Migration und Aktivierung von Lymphozyten.
Prof. Förster ist Koordinator des internationalen PhD-Programms „Infection Biology“ und
Sprecher des Sonderforschungsbereiches 621 „Pathobiologie der intestinalen Mukosa“.
44
Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie
(Direktor: Prof. Dr. Michael P. Manns):
Die immunologischen Schwerpunkte der Abteilung liegen auf der Erforschung autoimmuner
Lebererkrankungen, autoimmuner endokrinologischer Erkrankungen und der Immunpathogenese der Virushepatitis. PD Dr. H. Wedemeyer erforscht die Immunpathogenese der Virushepatitis. Dr. Jäckel beschäftigt sich mit Autoimmun- und Toleranzmechanismen beim Diabetes mellitus und der Autoimmunhepatitis. PD Dr. Strassburg und Dr. Lankisch beschäftigen sich mit der
Rolle Arneimittel- und Fremdstoff-metabolisierender Enzyme (z. B. Cytochrom P 450 und UDPGlucuronosyltransferasen) für die Autoimmunität. Prof. Trautwein untersucht die Bedeutung
Interleukin-6-abhängiger Signalkaskaden sowie die molekularen Mechanismen neuer antientzündlicher Substanzen in der Leber. Prof. Manns war zuvor Sprecher des Sonderforschungsbereiches „Immunmechanismen bei der Organtransplantation“ (SFB 265).
Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie
Abteilung Dermatologie und Venerologie (Direktor: Prof. Alexander Kapp):
Schwerpunkte der Immunologischen Forschung liegen hier auf der Rolle der T-Lymphozyten,
dendritischen Zellen bei Ekzemkrankheiten, immunologischen Triggerfaktoren sowie der Rolle
von Mediatoren bei der Induktion von Anergie und Toleranz bei diesen Krankheiten (Frau Dr.
Breuer, Dr. Gutzmer, Prof. Wittmann, Prof. Werfel) und der funktionellen Charakterisierung der
Aktivierung von eosinophilen Granulozyten (PD Dr. Wedi, Prof. Kapp).
Abteilung Dermatologie und
Venerologie
Institut für Pharmakologie (Direktor: Prof. Klaus Resch):
Die Abteilung beschäftigt sich mit immunpharmakologischen Fragestellungen. Aus ihr ging bisher auch ein Lehrstuhlinhaber für Immunologie hervor (Prof. M. Martin, Giessen). Schwerpunkte
der Forschung liegen auf dem Gebiet der Zytokine, insbesondere der Signaltransduktion von
IL-1 und TNF und der durch sie induzierten Genexpression (Prof. M. Kracht, PD Dr. M. Nourbakhsh, Dr. D. Neumann) sowie den Wirkmechanismen von Immunsuppressiva (Prof. M. Szamel,
Prof. V. Kaever).
Institut für Pharmakologie
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
(Direktor: Prof. Sebastian Suerbaum):
Das Institut ist klinisch für die bakteriologische, mykologische und parasitologische Diagnostik
der MHH zuständig. Die immunologischen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der
angeborenen und adaptiven mukosalen Immunität sowie des Komplements. Prof. Suerbaum
untersucht u.a. die Rolle mikrobieller Faktoren in der Immunpathogenese chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Prof. Buer (gemeinsame C3-Professur von MHH und GBF) untersucht
T-Zell-vermittelte Toleranzmechanismen in Lunge und Darm. PD Dr. C. Josenhans befaßt sich
mit der Interaktion von Helicobacter sp. mit dem angeborenen Immunsystem. Prof. A. Klos
untersucht die Immunbiologie der Anaphylatoxine C3a und C5a. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Mykobakterienpathogenese (PD Dr. F.-C. Bange), pathogenen und
probiotischen Escherichia coli (Dr. F. Gunzer) sowie nosokomialen Infektionen (Prof. P. Gastmeier). Prof. Suerbaum ist gewähltes Mitglied des DFG-Fachkollegiums „Mikrobiologie, Virologie, Immunologie“.
Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie (Direktor: Prof. Jürgen Klempnauer):
Die Klinik hat unter dem 1997 verstorbenen Prof. Rudolf Pichlmayr Hannovers und Deutschlands Ruf in der Transplantationsmedizin begründet. Aus der Forschergruppe der Klinik ging
auch der Sonderforschungsbereich 265 „Immunologische Mechanismen der Organtransplantation“ hervor. Neben angewandten Fragen der Transplantatabstoßung und Toleranzinduktion beschäftigt sich die immunologische Grundlagenforschung näher mit der Immungenetik, dem NKZellrezeptorrepertoire der Ratte (Prof. K. Wonigeit) und Möglichkeiten der Toleranzinduktion bei
Allo- und Xenotransplantation (Prof. K. Wonigeit, Prof. M. Hoffmann, Prof. R. Schwinzer). Fragestellungen zur Xenotransplantation werden auch von der VW-Nachwuchsgruppe (Dr. M. ProbstKepper) der Klinik bearbeitet.
Klinik für Viszeral- und
Transplantationschirurgie
Abteilung für Funktionelle und Angewandte Anatomie (Direktor: Prof. Reinhard
Pabst): Die Abteilung beschäftigt sich im Wesentlichen mit Fragen der Lymphozytenmigration
sowohl in Tiermodellen als auch beim Menschen, wobei Organsysteme wie der Darm- und Res-
Abteilung für Funktionelle und
Angewandte Anatomie
45
pirationstrakt im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen werden die dafür verantwortlichen
Zytokine, Neuropeptide und Adhäsionsmoleküle bearbeitet. In der Abteilung ist die Juniorprofessur „Neuroimmuninteraktionen“ (Prof. S. von Hörsten) angesiedelt. Prof. Pabst ist Sprecher
des SFB 587 „Immunreaktionen der Lunge bei Infektion und Allergie“.
Tierärztliche Hochschule,
Abteilung für Immunologie
Tierärztliche Hochschule, Abteilung für Immunologie
(Direktor: Prof. Wolfgang Leibold): Bei dieser Abteilung handelt es sich um die erste immunologische Einrichtung innerhalb der Veterinärmedizin. Der Leiter ist gleichzeitig Gründer des entsprechenden Arbeitskreises der DGfI. Die Forschungsschwerpunkte sind MHC beim Rind, Immunglobulinsystem Pferd und Immunmodulation. Entwickelt werden CD-Systeme für Rind und
Hund sowie die Immundiagnostik bei Haustieren.
Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Abteilung für Immunologie, Allergologie und Klinische
Inhalationsforschung
Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Abteilung für
Immunologie, Allergologie und Klinische Inhalationsforschung
(Leiter: Prof. Norbert Krug): Der Forschungsschwerpunkt dieser Abteilung liegt in der Untersuchung von Pathomechanismen und neuer Therapiemöglichkeiten der allergischen Entzündung
beim Asthma bronchiale (sowohl Tiermodelle als auch klinische Studien). Prof. J. Hohlfeld
(Schwerpunktprofessur der MHH für Atemwegserkrankungen) untersucht den Einfluss des
pulmonalen Surfactantsystems auf die allergische Entzündung und Dr. Braun befasst sich mit
neuroimmunologischen Fragestellungen beim Asthma. Weitere Schwerpunkte sind Untersuchungen zum Einfluss von Umweltschadstoffen auf das Immunsystem der Lunge und zur
Immuntoxikologie.
Die Lehre der Immunologie in der Medizin wird von der Abteilung Klinische Immunologie
und dem Institut für Immunologie durchgeführt, bei der Ausbildung der Biochemiker und Biologen arbeiten mehrere Abteilungen interdisziplinär zusammen. Die genannten immunologisch
arbeitenden Institute sind auch die wesentlichen Träger der Hannover Biomedical Research
School (HBRS) für die Postgraduiertenausbildung. In der HBRS sind Programme wie das MD/
PhD-Programm „Molecular Medicine“ (www.mh-hannover.de/studium/phd) , das Infektionsbiologische Graduiertenkolleg und andere zusammengefasst. Wesentliche Schwerpunkte in diesen
PhD-Programmen sind die Immunologie, Infektiologie, Zelldifferenzierung sowie Biochemie
und Genetik.
Zentrum für Infektionsbiologie
Zusammen mit der GBF in Braunschweig (siehe Braunschweig) hat die MHH ein Zentrum
für Infektionsbiologie gegründet, welches künftig Grundlagen- und klinische Forschung in
diesem Bereich am Standort Hannover besonders entwickeln wird.
Heidelberg
Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät
Die Geschichte der Immunologie an der Ruprecht-Karls-Universität beginnt mit der Gründung
einer Abteilung für Serologie im Jahre 1906 unter der Leitung von Emil von Dungern. Gemeinsam mit L. Hirschfeld beschrieb er die Vererbung von Blutgruppenantigenen. Zwischen 1920
und 1935 gehörten Hans Sachs und Ernst Witebsky dieser Institution an. Von 1935 bis 1970
sistierte die Forschung auf dem Gebiet der Immunologie, lediglich die Blutbank wurde von E.
Krah über Kriegs- und Nachkriegsjahre Aufrecht erhalten.
1971 übernahm K. Rother den Lehrstuhl für Allgemeine Immunologie. Sein erfolgreiches
Wirken bis 1995 führte zur Etablierung des Instituts für Immunologie, Bestandteil auch
des Universitätsklinikums, das Aufgaben in Lehre, Forschung und mittelbarer Krankenversorgung versieht (seit 1995 unter der Leitung von S. Meuer). Es besteht heute aus dem Abteilungen „Allgemeine Immunologie, Serologie, Hämatologische Diagnostik mit Blutbank“, Leiter:
S. Meuer und „Transplantationsimmunologie“, geleitet von G. Opelz.
Instituts für Immunologie
Abteilung Allgemeine
Immunologie
Die Abteilung Allgemeine Immunologie ist als Department-System aufgebaut mit mehreren unabhängigen Arbeitsgruppen: die Arbeitsgruppe Immunbiologie (G. Hänsch) bearbeitet molekulare Aspekte entzündlicher Systemerkrankungen mit Schwerpunkt Vaskulitiden und Nierenbeteiligung. In Kooperation mit C. Wagner werden Aspekte von Wundinfektionen bei Patienten mit
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Polytraumen analysiert. Die Arbeitsgruppe Infektionsimmunologie (R. Wallich) beschäftigt sich mit
der Immunpathologie, der Diagnostik und Prävention der Lyme-Borreliose. Die Arbeitsgruppe Immunchemie (M. Kirschfink) untersucht die Rolle des Komplementsystems bei malignen Erkrankungen und der Abstoßungsreaktion von Allotransplantaten. Die Arbeitsgruppe Molekulare Immunologie (Y. Samstag) untersucht die zytoplasmatisch-nukleare Übertragung von Progressionssignalen
in T-Lymphozyten und deren Rolle für Tumorprogression und Arteriosklerose. Die Arbeitsgruppe
Zelluläre Immunologie (S. Meuer) beschäftigt sich mit immunregulatorischen Vorgängen in der
Mukosa des menschlichen Darms. Die Arbeitsgruppe Molekulare Immundiagnostik (T. Giese) entwickelt neue diagnostische Verfahren zur Quantifizierung entzündlicher Reaktionen und zur individualisierten Steuerung immunsuppressiver Therapien mittels quantitativer RT-PCR. Ein weiteres
Gebiet dieser Gruppe ist die Feindiagnostik der Tumoraussaat beim Melanom und Mammakarzinom. C. Watzl, Empfänger des deutschen Bio-Future-Preises 2004, leitet die Nachwuchsgruppe
des Sonderforschungsbereichs 405 (s. unten), die sich mit der Regulation der Aktivität natürlicher
Killerzellen beschäftigt. In das Institut integriert sind mehrere klinische Arbeitsgruppen z. B. der
Abteilung Kardiologie (T. Dengler, A. Konstandin), der Chirurgischen Universitätsklinik (B. Sido,
P. Berberat), der Abteilung Hämatologie (M. Munder), des Instituts für Pathologie (F. Autschbach).
Im Jahre 2004 wurde gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Biochemie/Martinsried ein
Tandemprojekt etabliert, das von I. Nakchbandi geleitet wird.
In jüngster Zeit hat sich das Fach Immunologie in Heidelberg auch in einer Reihe klinischer
Institutionen stark etabliert. Die Chirurgische Universitätsklinik unter der Leitung von
M. Büchler unterhält ein umfangreiches Programm auf dem Gebiet der Transplantation solider
Organe (Leber, Niere, Pankreas). Die dermatologische Universitätsklinik, geleitet von A. Enk, hat
ihren wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Tumorimmunologie unter spezieller Berücksichtigung der Erforschung regulatorischer T-Zellen und dendritischer Zellen. Die Abteilung Medizinische Mikrobiologie, seit kurzem von K. Heeg geleitet, verfolgt Projekte in der Infektionsimmunologie, besonders bezüglich der innaten Immunantwort. H. Lorenz, Leiter der Sektion
Rheumatologie der Medizinischen Klinik, untersucht die Rolle von Lipid rafts in der Aktivierung
autoreaktiver T-Lymphozyten. Der Internist P. Nawroth untersucht entzündliche Prozesse des
Endothels. M. Zeier, Leiter der Nephrologischen Abteilung entwickelt neue Strategien zur
immunsuppressiven Therapie bei der Nierentransplantation. Der Physiologe E. Hecker beschäftigt sich mit der Regulation der Aktivität endothelialer Zellen im Rahmen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen.
Chirurgische Universitätsklinik
Abteilung Medizinische
Mikrobiologie
Nephrologische Abteilung
Eine große Zahl der genannten Arbeitsgruppen ist unter dem Dach des Sonderforschungsbereichs 405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“(Sprecher: S. Meuer, Stellvertreter G.J. Hämmerling), der seit 1997 durch die DFG gefördert ist, zusammengeführt. Dazu gehören auch sechs
Projekte, die von Angehörigen des Deutschen Krebsforschungszentrums gleitet werden (B. Arnold, G. Hämmerling, P. Krammer, B. Kyewski, W. Gröne, G. Schütz). Zusätzlich bearbeiten Immunologen von Universität und DKFZ gemeinsame Projekte im Rahmen des Tumorzentrums Heidelberg-Mannheim.
Deutsches
Deutsches Krebsforschungszentrum
Krebsforschungszentrum
Am 1964 in Heidelberg gegründeten DKFZ wurde 1976 das Institut für Immunologie und Genetik mit den Abteilungen Dröge, Eichmann und Schirrmacher etabliert und 1979 durch die Abteilung Hämmerling erweitert. Nach dem Fortgang von K. Eichmann an
das MPI für Immunbiologie in Freiburg übernahm P. Krammer die Abteilung für Immungenetik. In den Jahren 1987-1995 waren S. Meuer und
von 1993-1996 H.G. Rammensee Abteilungsleiter am DKFZ, wechselten
dann an die Universitäten Heidelberg bzw. Tübingen. Die immunologische
Forschung am DKFZ ist vornehmlich im Forschungsschwerpunkt Tumorimmunologie konzentriert, dessen Mitglieder auch die immunologische
Lehre in der Biologischen Fakultät der Universität Heidelberg vertreten.
Der Schwerpunkt umfasst z. Zt. sechs Abteilungen, eine klinische Kooperationseinheit, drei Nachwuchsgruppen und etliche Arbeitsgruppen innerhalb der Abteilungen, mit insgesamt ca. 200 Mitarbeitern einschließlich
der Sekretariate. Es existieren intensive Kooperationen mit der Immunologie der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, z. B. über den Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg
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SFB405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“ (Sprecher S. Meuer) sowie über das Tumorzentrum Heidelberg-Mannheim. Info und Adressen Schwerpunkt Tumorimmunologie unter:
www.dkfz.de
Abteilung Zelluläre
Immunologie
Die Abteilung Zelluläre Immunologie (Prof. V. Schirrmacher) betreibt tumorimmunologische und zellulär-immunologische Grundlagenforschung sowie klinisch anwendungsorientierte
Forschung vor allem zu Fragen der Tumor-Immuntherapie. In Zusammenarbeit mit klinischen
Kollegen wird seit vielen Jahren eine Patienten-eigene, durch Virusinfektion modifizierte Tumorzellvakzine entwickelt, die in verschiedenen Studien an mehr als 200 Krebspatienten eine Verbesserung im Langzeitüberleben erbrachte. Zur zukünftigen weiteren Verbesserung werden in
der Arbeitsgruppe Tumorvakzine (Dr. Philippe Fournier) bispezifische Antikörper entwickelt, die
mit einem Arm jeweils an ein virales Protein des Newcastle Disease Virus binden und mit dem
zweiten Arm T-Zellen oder Dendritische Zellen aktivieren und rekrutieren. In der Arbeitsgruppe
Zelltherapie (Dr. Philipp Beckhove) werden Protokolle zur Immuntherapie von Metastasen erarbeitet, basierend auf dem adoptiven Transfer von Immunzellen, insbesondere von GedächtnisT-Zellen aus dem Knochenmark von Krebspatienten. In der Arbeitsgruppe von Dr. Reinhard
Schwartz-Albiez werden hochglykosylierte Oberflächenmoleküle auf normalen und malignen
Lymphozyten sowie hämatopoetischen Vorläuferzellen untersucht, um Aufschlüsse über einen
Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion zu erhalten. Dr. P. Altevogt und Mitarbeiter
untersuchen die Rolle von Zelladhäsion und Migration bei Lymphozyten-Homing und TumorMetastasierung.
Abteilung Immunchemie
Die Abteilung Immunchemie (Prof. Wulf Dröge) erforscht regulatorische Mediatoren des
Immunsystems, die Mechanismen von immunpathologischen Prozessen und neue therapeutische Strategien. Schwerpunkte sind AIDS sowie der körperliche Verfall (Skelettmuskelkatabolismus) bei Krebs, AIDS und im Alterungsprozess (Dr. Wulf Hildebrandt, Dr. Holger KrakowskiRoosen). Darüber hinaus wird die Redoxregulation des Immunsystems erforscht, wobei die
Regulation von Transkriptionsfaktoren und Signalkaskaden im Vordergrund steht (Dr. Thomas
Schmitt).
Abteilung Immungenetik
Die Abteilung Immungenetik (Prof. Peter Krammer) erforscht das Wachstum normaler
und bösartig entarteter Zellen, vornehmlich Lymphozyten, wobei die molekularen Mechanismen
der Expression von Interleukin 4 (Dr. Min Li-Weber) und des programmierten Zelltodes (Apoptose) im Mittelpunkt stehen. Es ist das Ziel, die extrazellularen und intrazellularen Signalkaskaden für Apoptose und Resistenzmechanismen zu verstehen (Dr. Rüdiger Arnold, Dr. Karsten
Gülow, Dr. Inna Lavrik), um die Erkenntnisse dann therapeutisch zur Eliminierung von Tumorzellen einzusetzen. Die Erforschung von Apoptose in neuronalen Zellen soll neue Therapien bei
Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen ermöglichen (Dr. Ana Martin-Villalba). Die Bearbeitung
von Treg soll neue Wege der Immunregulation aufzeigen (Dr.Elisabeth Suri-Payer).
Abteilung Molekulare
Immunologie
Die Abteilung Molekulare Immunologie (Prof. Günter J. Hämmerling) hat das Ziel,
die immunologische Abwehr von Tumoren zu verstehen und für die Tumortherapie zu verwenden. Die Arbeit konzentriert sich auf Prozessierung und Präsentation von Antigenen durch
Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) Moleküle, wobei akzessorische Moleküle wie DM
und DO (Dr. Anne Vogt, Dr. Harald Kropshofer, jetzt Roche, Basel) sowie Peptidtransporter,
TAP, Tapasin und ER60 (Dr. Frank Momburg, Dr. Natalio Garbi) im Vordergrund stehen. Da
Immunerkennung oft in Toleranz resultiert, sind Mechanismen der Toleranz (wie CD8-Regulatorzellen, homeostatische Expansion, etc.) und ihre Bedeutung für Tumorabstoßung und
Autoimmunität ein weiterer Schwerpunkt (Dr. Bernd Arnold, Dr. Thilo Oelert, Dr. Thomas
Schüler). Bei neuartigen Therapiestrategien an transgenen Tumormäusen stehen die Tumorendothelien im Vordergrund, da sie eine Barriere zum Tumorgewebe bilden und erst nach
gezielter Aktivierung eine massive Extravasation tumorspezifischer T-Zellen und Tumorzerstörung erlauben (Dr. Ruth Ganss). Zur Behandlung von Tumorpatienten (u.a. Ovarialkarzinom, Brusttumoren) werden bispezifische Antikörper hergestellt, die zurzeit klinische
Erprobung finden (Dr. Gerd Moldenhauer).
Abteilung Tumorprogression
und Tumorabwehr
Die Abteilung Tumorprogression und Tumorabwehr (Prof. Margot Zöller) am DKFZ
untersucht die Bedeutung von CD44 Isoformen bei der Metastasierung, Onkogenese, Hämato-
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poese und Lymphozytenaktivierung. Der Schwerpunkt liegt auf CD44-vermittelter Leukozytenmigration, T-Zellreifung und -aktivierung sowie aktivierungsinduziertem Zelltod (Dr. Rachid Marhaba). Ziel ist es neue therapeutische Möglichkeiten bei der Metastasierung, Knochenmarktransplantation und Autoimmunerkrankungen zu erarbeiten.
Die Klinische Kooperationseinheit für Dermatoonkologie (Direktor: Prof. Dirk Schadendorf) wurde 1997 als Abteilung des DKFZ gegründet und ist sowohl in Heidelberg als auch
am Universitätsklinikum Mannheim lokalisiert. Es werden u.a. folgende Forschungsvorhaben
durchgeführt: Immuntherapie mittels dendritischer Zellen, Tumorantigen-kodierender Vektoren
(Plasmid, viral), Tumorzellen, Peptide und rekombinanter Proteine. Analyse von HLA-Klasse-I und
-II Epitopen in der Tumorerkennung bzw. während des Immunmonitorings. Untersuchungen zur
intrazellulären Proteinprozessierung. Analyse von Immunantworten in spontanem Mausmelanommodell. SEREX-Analyse von humoralen Immunantworten.
Klinische Kooperationseinheit
für Dermatoonkologie
Die 2004 neu gegründete Abteilung „Entwicklungs-Immunologie“ (Prof. Bruno
Kyewski) befasst sich mit der Entwicklung und Aktivierung von T Lymphozyten. Schwerpunktmäßig werden intrathymische Differenzierung (positive Selektion) und zentrale Selbsttoleranzinduktion untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die ektopische Expression Gewebe-spezifischer Selbstantigene in Thymus-Epithelzellen, die es ermöglicht, dass bereits im Thymus
Selbsttoleranz gegenüber peripheren Selbstantigenen induziert wird. Unser Ziel ist es, die
physiologische Bedeutung, Regulation und Evolution dieses Toleranzmechanismus als auch dessen pathophysiologische Implikationen im Zusammenhang mit Organ-spezifischen Autoimmunerkrankungen (wie Typ 1 Diabetes mellitus und Multipler Sklerose) und Tumorimmunität zu verstehen. Unsere Studien werden vergleichend in Maus und Mensch durchgeführt.
Abteilung „Entwicklungs-Immunologie“
Im Jahr 2000 wurde die Nachwuchsgruppe Apoptoseregulation eingerichtet, deren
Leiter Dr. Henning Walczak nach Erhalt des Bio-Future-Preises übernahm. Die Gruppe beschäftigt sich mit der Entschlüsselung des biochemischen Signalwegs, der zur Auslösung des programmierten Zelltods (Apoptose) führt, besonders mit TRAIL-induzierter Apoptose. Bei Krebs ist
häufig der Ablauf des in jeder normalen Körperzelle vorhandenen Apoptoseprogramms gestört,
so dass die Tumorzellen resistent gegenüber der Auslösung von Zelltod sind. Die Wiederherstellung der Apoptosesensitivität in therapieresistenten Tumoren durch neuartige Therapeutika wird
daher von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung erfolgreicherer Therapiekonzepte bei
den verschiedenen Krebserkrankungen sein. Für die Arbeit der Gruppe Apoptoseregulation steht
daher die Identifizierung neuer, auf der gezielten Beeinflussung von Apoptose basierender Wirkstoffe und Wirkprinzipien und deren präklinische Evaluierung im Mittelpunkt.
Nachwuchsgruppe Apoptoseregulation
Die 2003 eingerichtete Boveri-Nachwuchsgruppe von Dr. Michael Boutros beschäftigt
sich mit der Identifikation von neuen Komponenten der angeborenen Immunantwort. Insbesondere wird die Funktion von Toll-Rezeptor Signalwegen analysiert und mittels genetischer Methoden im Modellsystem Drosophila systematisch nach neuen Signalfaktoren gesucht.
Boveri-Nachwuchsgruppe
Im April 2003 wurde die Boveri-Nachwuchsgruppe „Angeborene Immunität“ unter
der Leitung von Frau Dr. Adelheid Cerwenka am DKFZ eingerichtet. Diese neue Arbeitsgruppe
untersucht die Mechanismen der Tumorzellerkennung und Abstoßung durch Natürliche Killer
Zellen.
Boveri-Nachwuchsgruppe „Angeborene Immunität“
Die Abteilung Rekombinante Antikörper wurde im Jahr 2000 mit der Beurlaubung von Prof.
Melvyn Little aufgelöst, der die Biotech-Firma Affimed Therapeutics AG zur Herstellung rekombinanter Antikörper gründete.
Die immunologische Community am Standort Heidelberg, die sich selbst als Heidelberger Immunologisches Netzwerk (HIN) versteht und definiert, umfasst mehr als 30 miteinander interagierende Arbeitsgruppen, in denen Grundlagenforschung, translationale Forschung und angewandte klinische Forschung in Form eines kontinuierlichen Informationsflusses in beide
Richtungen stattfinden. Mitglieder des HIN beteiligten sich auch an den Aktivitäten der BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck, die für die Gründung innovativer junger Unternehmen einen umfangreichen Technologiepark im Campus Neuenheimer Feld zur Verfügung stellt. Die weitere Ent-
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wicklung der Immunologie am Standort Heidelberg besitzt durch die konsequente Verlagerung
aller klinischen Einrichtungen der Medizinischen Fakultät in einen großen Life-Science Campus
im Neuenheimer Feld sehr günstige Perspektiven.
Homburg/Saar
Die Klinik I für Innere Medizin der Universitätskliniken des Saarlandes vertritt die Schwerpunkte Hämatologie, Onkologie, Infektologie, Rheumatologie und Klinische Immunologie
(Direktor: Prof. M. Pfreundschuh).
Die Klinik für Innere Medizin I führt autologe und allogene Stammzelltransplantation bei verschiedenen hämatologischen und auch bei autoimmunologischen Erkrankungen (Sklerodermie,
SLE) durch. Die Klinik I für Innere Medizin ist Mit dem Ludwig Institute for Cancer Research
(LICR) affiliert und somit in die Internationalen Vakzin- und Antikörper-Studien des LICR bei malignen Erkrankungen involviert. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung liegt zum
einen in der molekularen Definition von Tumor- und Autoantigenen, zum anderen in der Entwicklung immun- und gentherapeutischer Verfahren zur Therapie maligner Erkrankungen. Mit
Hilfe der von uns entwickelten SEREX-Strategie konnten mittlerweile >500 neue menschliche
Tumorantigene molekular identifiziert werden. SEREX wird in der Arbeitsgruppe auch zur Identifikation von Zielstrukturen von Plasmozytomen eingesetzt. Schwerpunkt unserer Entwicklung
therapeutischer Antikörperkonstrukte sind Immunzytokine sowie MHC-Peptid-spezifische Antikörper.“
Klinik I für Innere Medizin
Jena
Institut für Immunologie der
Medizinischen Fakultät
Das Institut für Immunologie der Medizinischen Fakultät an der Friedrich-SchillerUniversität Jena (Direktor: Prof. T. Kamradt, www.med.uni-jena.de/iki/) wurde 1978 von Prof.
L. Jäger gegründet. Seit 2004 ist das Institut in einem neu errichteten Gebäude im Stadtzentrum untergebracht. Forschungsschwerpunkte sind: i) die pathogenetische Bedeutung von Infektionen bei der Induktion und Exazerbation von Autoimmunkrankheiten, ii) die Pathogenese
und Modulation der Arthritis und iii) die Modulation allergischer und autoimmuner Erkrankungen durch das kostimulatorische Molekül T1/ST2. Die core-unit Durchflusszytometrie bietet Zellsortierung als Serviceleistung für die Fakultät und andere Institute an. Das Institut für Immunologie führt die Lehre im Fach Immunologie für die Studierenden der Human- und Zahnmedizin
durch und ist an den immunologisch orientierten Lehrveranstaltungen der Fakultät für Biologie
und Pharmazie beteiligt.
Abteilung Pneumologie &
Allergologie
In der Inneren Medizin beschäftigt sich die Abteilung Pneumologie & Allergologie
(Leiter: Prof. C. Kroegel) mit den Mechanismen der Entzündungsbegrenzung. Dabei werden insbesondere γ/δ T-Zellen bei der Regulation der asthmatischen Entzündung und CD103+CD4+T-Lymphozyten im Rahmen fibrogener Prozesse der Lunge untersucht.
Medizinische Klinik mit
Schwerpunkt Nephrologie
Die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie (Leiter: Prof. G. Wolf) beschäftigt sich mit Transplantations-immunologischen Fragestellungen und den Pathomechanismen
chronischer Glomerulonephritiden (Chemokine, Zytokine).
Universitätshautklinik
In der Universitätshautklinik arbeitet die Arbeitsgruppe um Prof. J. Norgauer an der Identifizierung von Chemotaxinen für dendritische Zellen, NK-Zellen und eosinophilen Granulozyten
und charakterisert die Rolle von Mikroenvironmentfaktoren in Bezug auf Immunmodulation.
Abteilung für Geburtshilfe
In der Abteilung für Geburtshilfe hat sich das „Placenta-Labor“ als eine immunologisch
orientierte Arbeitsgruppe etabliert (Leiter: PD Dr. Udo R. Markert, Vorstand des Arbeitskreises „Reproduktionsimmunologie“ der DGfI). Innerhalb des Europäischen Exzellenz-Netzwerkes EMBIC
beschäftigt sich die Gruppe mit immunologischen Grundlagen der Fertilität und Infertilität.
Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin
Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Leiter: Prof. K. Reinhart, Sprecher
des BMBF-geförderten Kompetenznetzes SepNet) untersucht die Immunantworten und die Modulation der Sepsis.
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Am Institut für Antivirale Therapie und Virologie (Leiter Prof. P. Wutzler) untersucht die
AG Leipner die Immunpathogenese der Coxsackie Virus-induzierten Myokarditis.
Institut für Antivirale Therapie
und Virologie
In der Arbeitsgruppe Immunpathologie (Leiter: Prof. R. Bräuer) am Institut für Pathologie werden, vorwiegend an experimentellen Arthritismodellen, zelluläre und molekulare Mechanismen der Pathogenese chronischer Gelenkentzündungen und der Knorpel- und Knochendestruktion untersucht, mit dem Ziel der Entwicklung und Evaluierung neuartiger Therapieansätze.
Arbeitsgruppe Immunpathologie
Gemeinsam mit der AG Immunpathologie (Bräuer) und dem Institut für Immunologie (Kamradt) untersucht das Institut für Physiologie (Leiter: Prof. G. Schaible) spinale Mechanismen
des Gelenkschmerzes als Modell für die neuroimmunologischen Wechselwirkungen bei Entzündung und Schmerz.
Institut für Physiologie
Am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Hans-KnöllInstitut, werden neue therapeutisch wirksame Naturstoffe identifiziert und die Infektionsbiologie von humanpathogenen Pilzen bearbeitet. Die AG um Prof. P. Zipfel untersucht dabei die
Rolle des ‚Innate Immunsystems’, insbesondere des Komplementsystems im Rahmen der Infektionsabwehr.
Leibniz-Institut
für Naturstoff-Forschung
und Infektionsbiologie
Am Institut für molekulare Biotechnologie (IMB) untersucht die AG von Prof. F. Weih
die Funktionen der NFkB-Familie bei Immunantworten.
Institut für molekulare
Biotechnologie (IMB)
Kiel
Im Fachbereich Medizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vertritt das Institut für
Immunologie (Direktor: Prof. D. Kabelitz) das Fachgebiet Immunologie in Lehre und Forschung. Darüber hinaus übernimmt das Institut die Lehre für das Nebenfach Immunologie im
Rahmen des Diplom-Studiengangs Biochemie und Molekularbiologie. Das Institut ist 1980 aus
dem damaligen Institut für Hygiene und Mikrobiologie als eigenständige Einrichtung unter der Leitung von Prof. W. Müller-Ruchholtz herausgelöst worden und ist heute Teil des „Zentrums Interdisziplinäre
Fächer“ am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.
In der mittelbaren Krankenversorgung ist das Institut für die HLA-Typisierung, Durchflusszytometrie, Zytokinmessung, sowie Rheumaserologie und Autoantikörperdiagnostik zuständig. Weiterhin unterhält das
Institut Ambulanzen für immunologisch mitbedingte Schwangerschaftsprobleme sowie für reisemedizinische Impfungen. In der Forschung
besteht ein Schwerpunkt in der molekularen Analyse von Zelltod und
Zellproliferation, insbesondere in Hinblick auf die Rolle von Todesrezeptoren und deren Liganden sowie von Caspasen und intrazellulären
Lipidmediatoren (D. Adam, S. Adam, O. Janssen, S. Schütze). Diese Untersuchungen werden
größtenteils durch den Sonderforschungsbereich 415 „Spezifität und Pathophysiologie von
Signaltransduktionswegen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Sprecher: Prof. D. Kabelitz)
gefördert. Weitere Arbeitsgruppen im Institut befassen sich mit der Immungenetik der Psoriasis
(S. Jenisch), der Entwicklung von zellulären Tumorimpfstoffen (A. Heiser), sowie der Funktion
und Antigenspezifität von γ/δ T-Zellen (D. Wesch/D. Kabelitz). Hierfür besteht erhebliche Drittmittelförderung durch die DFG (Einzelprojekte, Schwerpunktprogramme) und andere Drittmittelgeber (Deutsche Krebshilfe, Wilhelm-Sander-Stiftung, NGFN, u.a.)
Das Biochemische Institut der Medizinischen Fakultät (geschäftsführender Direktor:
Prof. S. Rose-John) beteiligt sich im Fach Biochemie an der Lehre für Medizin- (Vorklinik) und
Biologiestudenten. In der Forschung bestehen immunologisch relevante Schwerpunkte auf den
Gebieten der molekularen Analyse von Zytokin/Zytokinrezeptor-Interaktionen (S. Rose-John,
J. Scheller), der molekularen Analyse von Metalloproteasen (P. Saftig, R. Sedlacek), der Strukturanalyse von Zytokinen und Zytokinrezeptoren (J. Grötzinger), der Differenzierung von adulten
und embryonalen Stammzellen (U. Just) sowie der Charakterisierung von Chemokinrezeptoren
(A. Ludwig). Weitere Arbeitsgruppen im Institut befassen sich mit der Polarität von Hefezellen
(T. Hoefken) und dem maternalen Transfer von Antikörpern (H. Lemke). Das Institut wird in er-
Institut für Immunologie
Kiel, Institut für Immunologie,
seit 1990 im 1904 errichteten
Gebäude der „Alten Chirurgie“.
Biochemisches Institut der
Medizinischen Fakultät
51
heblichem Umfang durch die DFG (SFB 415, SFB 617, Einzelprojekte, Schwerpunktprogramme)
und andere Drittmittelgeber (BMBF, Europäische Union, u.a.) gefördert.
Universitäts-Hautklinik
In der Universitäts-Hautklinik (Direktor: Prof. T. Schwarz) werden die zellulären und molekularen Mechanismen der durch UV-Strahlung induzierten Immunsuppression untersucht
(A. Schwarz, T. Schwarz). Ein langjähriger Schwerpunkt besteht darüber hinaus in der Erforschung der Abwehrmechanismen von Haut und Schleimhäuten. Im Sonderforschungsbereich
617 „Molekulare Mechanismen der epithelialen Abwehr“ (Sprecher: Prof. J. Schröder) werden
insbesondere neue antimikrobielle Peptide identifiziert und deren Rolle in der angeborenen Immunität untersucht.
Zoologischen Institut
Im Zoologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beschäftigen sich
drei Arbeitsgruppen mit immunologisch relevanten Fragestellungen. In der Arbeitsgruppe Prof.
T. Bosch werden angeborene Abwehrmechanismen und entwicklungsbiologische Prozesse in
dem stammesgeschichtlich alten Vielzeller Hydra charakterisiert, während die Arbeitsgruppen
Prof. M. Leippe und Prof. Th. Roeder in ihren vergleichend immunbiologischen Untersuchungen
insbesondere die Pathogen-Erkennung und Effektormoleküle der angeborenen Abwehr bei wirbellosen Modellorganismen wie Caenorhabditis elegans , Drosophila und Ciona biochemisch
und molekulargenetisch analysieren.
Köln
Zentrum für Molekulare
Medizin der Universität Köln
In dem 1995 gegründeten Zentrum für Molekulare Medizin der Universität Köln (ZMMK)
konzentriert sich in dessen Schwerpunkt „Host response to tumor growth, inflammation and infection“ ein großer Teil der Tumor- und Infektions-immunologischen Forschung mehrerer Institute
der Medizinischen und der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität
Köln.
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und
Hygiene
Am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
(Prof. M. Krönke) beschäftigten sich mehrere Arbeitsgruppen mit immunologischen Forschungsschwerpunkten. Dr. O. Utermöhlen: Adaptive Immunität bei Infektionen mit dem LCM-Virus,
Stammzellimmunologie; Frau Dr. W. Kalka-Moll: Präsentation von bakteriellen zwitterionischen
Polysacchariden durch MHC II Moleküle; Dr. G. Russwurm: Glykosylierung des T-Zell Antigenrezeptors und T-Zell Memory; Dr. H. Kashkar: Apoptose-Defizienz von Tumorzellen; Frau PD Dr.
U. Protzer: T-Zell-Immunität bei Hepatitis B Virusinfektionen.Der übergeordnete Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt im Bereich der angeborenen und zellautonomen Immunität (Prof. Krönke,
Dr. Krut, PD Dr. Plum, PD Dr. Protzer, Dr. Utermöhlen). Professor Krönke ist Koordinator des DFGSchwerpunktprogramms 1110 „Angeborene Immunität“.
Klinik I für Innere Medizin
An der Klinik I für Innere Medizin (Prof. M. Hallek) beschäftigen sich mehrere Arbeitsgruppen (Prof. H. Abken, Prof. A. Engert, Prof. C.M. Wendtner, Prof. J. Wolf) mit immunologischen
Analysen von malignen Lymphomen und Leukämien sowie immuntherapeutischen Strategien.
Die AG Abken befasst sich mit der adaptiven Immuntherapie maligner Tumore, mit Hilfe genetisch manipulierter autologer T-Zellen. Schwerpunkt ist die gentherapeutische Ausstattung von
T-Lymphozyten mit chimären T-Zell-Rezeptoren zur spezifischen Erkennung und Zytolyse von
Tumorzellen. Die AG Engert untersucht den Einsatz von Immuntoxinen bei malignen Lymphomen und Leukämien. Die Antikörperkonjugate sind hoch effektiv in vitro sowie im Tiermodell.
Klinische Phase I Studien mit diesen Antikörperkonjugaten zeigten eine gute Verträglichkeit und
Wirksamkeit bei Patienten mit Hodgkin-Lymphomen. In den Arbeitsgruppen von Herrn Prof.
C.M. Wendtner und Herrn Prof. Wolf werden immuntherapeutische Ansätze bearbeitet. Forschungsschwerpunkt bildet die chronisch lymphatische Leukämie (CLL).
Institut für Virologie
Am Institut für Virologie (Prof. H. Pfister) besteht eine infektions-immunologische Arbeitsgruppe (Frau Prof. S. Smola). Forschungsthema ist die Immunabwehr bei tumorigenen humanen
Papilloma Virusinfektionen.
Die Grundlagenforschung am Institut für Genetik der Universität zu Köln ist schwerpunktmäßig
molekular- und zellbiologisch ausgerichtet. Ein immunologischer Forschungsschwerpunkt wird
52
vor allem in der Arbeitsgruppe Prof. J. C. Howard bearbeitet, welche sich mit den Abwehrfunktionen Interferon-γ induzierter Gene bei verschiedenen infektionsimmunologischen Tiermodellen beschäftigt.
Die Abteilung Phytopathologie des MPI für Züchtungsforschung (Prof. P. Schulze-Lefert)
hat das Ziel, die molekularen Mechanismen der Erkennung phytopathogener Erreger durch
Pflanzenzellen zu verstehen. Die AGs P. Schulze-Lefert, Jane Parker und R. Panstruga erforschen
pflanzliche Resistenzproteine, die an der Erkennung von pathogenen assoziierten Mustern und
Virulenzfaktoren beteiligt sind.
Abteilung Phytopathologie
Konstanz
Den Lehrstuhl für Immunologie an der Universität Konstanz hat seit dem Jahr 2002
Herr Prof. Marcus Groettrup inne. Sein Institut beschäftigt sich mit den Proteasomen, der antiviralen Immunantwort, der Biochemie und Funktion von FAT10, an einem MHC-codierten und
zytokininduzierbarem ubiquitinähnlichen Protein. Des weiteren verfolgt er Vakzinierungsstrategien und untersucht Chemokine bei der Migration von dendritischen Zellen. In der Lehre wird
das Fach Immunologie mit Vorlesungen, Seminaren und Praktika angeboten.
Lehrstuhl für Immunologie
Langen
Immunologische Forschung am Paul-EhrlichInstitut
Das Paul-Ehrlich-Institut ist als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung
(BMGS) für die Zulassung, die Genehmigung
klinischer Prüfungen und die staatliche Chargenprüfung von verschiedenen biologischen
Arzneimitteln zuständig. Dazu zählen Antikörper und Sera, Impfstoffe, Testallergene, Blutzubereitungen, Gentransfer-Arzneimittel sowie
somatische und xenogene Zelltherapeutika. In
verschiedenen Fachabteilungen des Paul-Ehrlich-Instituts werden vielfältige immunologische
Forschungsprojekte bearbeitet:
Das Ziel der Forschungsgruppe der Abteilung
Immunologie (Leiter: Dr. U. Kalinke) ist die
Paul Ehrlich (1854-1915) ab 1890 Mitarbeiter Aufklärung der Rolle von Typ I Interferon bei
viralen Infektionen, sowie bei Tumor- und AutoRobert Kochs, 1899 Direktor des von ihm
immunerkrankungen. Im Zusammenhang mit
gegründeten Instituts für Experimentelle Thevirusinduzierten Interferonantworten werden
rapie, später Paul-Ehrlich-Institut. Hat mit
Mechanismen zur Aktivierung von konventioseinen grundlegenden Theorien zur Bildung
von Reaktionen und Antikörpern (Seitenketten- nellen und plasmazytoiden dendritischen Zellen
erforscht (Dr. Z. Waibler). Um den Einfluss von
therapie) seiner Serumforschung und neuen
Interferon auf die Induktion adaptiver ImmuDiagnosemöglichkeiten durch Blut- und
Zellenfärbung die Immunologie revolutioniert. nantworten und die Modulation von Autoimmu1908 mit I. Metchnikow Nobelpreis für Physio- nität zu untersuchen, dienen gentechnisch modifizierte Mäuse mit einem konditionellen Typ I
logie oder Medizin.Durch die Entdeckung
des Syphillis-Mittels Salvarsan gilt Paul Ehrlich Interferonrezeptor. Weiterhin werden Bedingungen zur Induktion Tumor-spezifischer Immunität
auch als Begründer der modernen Chemound der Einfluss von Interferon auf die Kontrolle
therapie.
von Tumoren untersucht (Dr. T. Hinz). In Zusammenarbeit mit der Abteilung Medizinische Biotechnologie werden virusähnliche Partikel
entwickelt, die das Prionenprotein exprimieren, um Prionen-spezifische B Zellantworten zu
induzieren, die möglicherweise den Verlauf von Prionenerkrankungen beeinflussen können.
Paul-Ehrlich-Institut
Abteilung Immunologie
53
Abteilung Medizinische
Biotechnologie
Die Forschungsgruppen der Abteilung Medizinische Biotechnologie (Leiter: Prof. Dr.
K. Cichutek) fokussieren ihre experimentelle Forschung auf die Immunbiologie und Pathogenese von Immundefizienzviren und anderen Retroviren (Dr. C. Münk, PD Dr. R. Toenjes) und die
Aufklärung von Signalwegen in Lymphozyten und anderen Immunzellen (Dr. E. Flory). Weiterhin
werden in der Abteilung virale Gentransfervektoren und Strategien zur Immuntherapie maligner
Tumoren und des Immunschwächesyndroms AIDS entwickelt. Lentivirale Vektoren (PD Dr. M.
Schweizer) und retrovirale Display-Vektoren (PD Dr. C. Buchholz) werden entwickelt, um protektive oder therapeutische Immunantworten zu induzieren.
Forschungsgruppe der
Abteilung Virologie
Die Forschungsgruppe der Abteilung Virologie (Leiter: PD Dr. G. Sutter) verfolgt immunologische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Modulation immunbiologischer Zellfunktionen durch virale Genprodukte von Orthopockenviren (PD Dr. B. Schnierle). Mit besonderem Interesse werden zusammen mit der Abteilung Immunologie Beispiele der viralen
Regulation von Zytokinwirkungen z. B. durch Typ I Interferon erforscht (Dr. H. Ludwig). Die erzielten Ergebnisse dienen unter anderem zur Entwicklung neuer Virusimpfstoffe auf der Basis
des modifizierten Vakziniavirus Ankara (MVA).
Abteilung Bakteriologie
In der Abteilung Bakteriologie (Leiter: Dr. Haase) werden immunmodulierende Mechanismen bei Parasiten untersucht (Dr. T. Montag-Lessing). Weiterhin befasst sich die Arbeitsgruppe
mit Lipoteichonsäuren von Gram-positiven Bakterien und deren Wechselwirkungen mit Tollähnlichen Rezeptoren.
Abteilung Allergologie
In der Abteilung Allergologie (Leiter: Prof. S. Vieths) werden Lebensmittelallergene
identifiziert, charakterisiert, als rekombinante Proteine hergestellt (Dr. S. Scheurer) und quantitativ in komplexen Lebensmitteln nachgewiesen (Dr. T. Holzhauser). Zur Entwicklung neuartiger Allergenvakzine wird in Tiermodellen die IgE-vermittelte Lebensmittelallergie untersucht
(Dr. G. Reese).
Leipzig
Fakultät für Biowissenschaften,
Abteilung für Immunbiologie
Abteilung für Immunologie
an der Veterinärmedizinischen
Fakultät
Klinische Immunologie und
Transfusionsmedizin
Instituts der Fraunhofer Gesellschaft (FhG) für Zelltherapie
und Immunologie (IZI)
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Die Tradition des Fachgebietes in Leipzig wurde begründet durch die Arbeiten von Prof.
H. Ambrosius und seinen Mitarbeitern an der früheren Sektion Biowissenschaften zur Phylogenese des Immunsystems. Seit der Neugliederung der Universität besteht an der Fakultät
für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Abteilung für Immunbiologie unter Leitung von Frau Prof. S. Hauschildt, in deren Arbeitskreis hauptsächlich Fragen zur
Regulation der Makrophagenaktivierung untersucht werden.
1996 wurde eine Abteilung für Immunologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig eingerichtet (Leitung Prof. G. Alber) und mittlerweile als selbständiges Institut bestätigt, das sich im Wesentlichen mit infektionsimmunologischen Fragestellungen
und Problemen der Allergieforschung befasst. Dabei steht die Rolle des Zytokinnetzwerkes,
besonders die Bedeutung von Interleukin-12, im Vordergrund.
In den frühen achtziger Jahren wurde an der Medizinischen Fakultät das Institut für Klinische
Immunologie gegründet, das 1994 mit den transfusionsmedizinischen Bereichen zum Institut
für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin unter Leitung von Prof. F. Emmrich
zusammengeführt wurde. Lymphozytenaktivierung und -inaktivierung, verbunden mit Konzepten der therapeutischen Immunmodulation sind wesentlicher Gegenstand der Forschungsarbeiten. Am Institut gibt es einen Fachbereich mit Ambulanz (Prof. G. Metzner) mit den Schwerpunkten Allergologie, Umweltmedizin und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Im Bereich
Molekulare Medizin (Prof. F. Horn) werden Mechanismen der intrazellulären Signaltransduktion
untersucht. Das Institut erbringt ein umfangreiches Spektrum immundiagnostischer Leistungen
(PD Dr. U. Sack). Im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Leipzig ist die
Immunologie einer der vier Schwerpunkte. Am 29.04.2005 erfolgte die Gründung eines Instituts der Fraunhofer Gesellschaft (FhG) für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in
Leipzig (Prof. F. Emmrich) mit Forschungsaufgaben in der regenerativen Medizin.
An der Universitätshautklinik Leipzig (Direktor: Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein) werden
neben der klinischen Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen mit allergologischem
Hintergrund auch in der klinischen und experimentellen Forschung Themen mit immunologischem Schwerpunkt bearbeitet. Dazu gehören vor allem Untersuchungen zur Autoimmunerkrankung „Progressive systemische Sklerodermie“ (Dr. Anderegg/Dr. Mittag).
Dr. J. Kleine-Tebbe befasst sich mit der Erforschung der Allergene von Taubenzecken und der
klinischen Umsetzung dieser Befunde sowie mit der Untersuchung von allergenen Potenz definierter Birkenpollenproteine.
Gemeinsam mit Herrn Dr. Sack (Institut f. Klin. Immunologie und Transfusionsmedizin) werden
durch Herrn Dr. Anderegg Untersuchungen zur Modulation der Gewebedestruktion durch zytokinüberexprimierende rekombinante Zelllinien in einem SCID-Maus-Arthritismodell durchgeführt.
Forschung und Lehre spielen im Institut für Anatomie (Leiter: Prof. Dr. J. Westermann) eine
gleich große Rolle.
In der Forschung werden vorwiegend folgende Themen aus dem Bereich der Immunologie bearbeitet:
- Wie beeinflusst eine Entzündung das lokale Zytokinmilieu und die Wanderung von
T-Lymphozyten?
- Wie funktioniert die Immunabwehr an den Schleimhäuten?
- Wie können Blutplättchen Infektionen bekämpfen?
Universitätshautklinik
Lübeck
Institut für Anatomie
Mit einer Kombination von morphologischen Techniken (Immunhistochemie, konfokale LaserScanning-Mikroskopie, Elektronenmikroskopie) mit zellbiologischen (Zellkultur, Durchflusszytometrie) und molekularbiologischen Techniken (mRNA-Bestimmung aus Gewebeteilen, die
gezielt durch Laser-Mikrodissektion entnommen werden) werden diese Fragestellungen bearbeitet.
In der Lehre steht die Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte im Mittelpunkt. In Vorlesungen, Seminaren und Kursen wird das wichtige und umfangreiche Gebiet der Humananatomie zusammen mit den Studierenden erarbeitet. Dabei werden die in den Vorlesungen vermittelten Kenntnisse zeitnah in Kursen begreifbar gemacht, um anschließend in Seminaren
vertieft und hinterfragt zu werden
An der Universität besteht seit 1989 das Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin (Leiter: Prof. Dr. H. Kirchner). In der Krankenversorgung obliegt dem Institut die Bereitstellung von Blut und Blutprodukten einschl. Stammzellen und die Durchführung der immunologischen Labordiagnostik (Autoimmunität, Allergie, Transfusion,Transplantation).
Forschungsschwerpunkte sind zum einen die Charakterisierung von Superantigenen sowie
Funktionsanalysen von NK-Zellen und neutrophilen Granulozyten. Zum anderen werden klinisch
relevante Fragen der Immunreaktion bei chronischen Darmerkrankungen und bei Patienten mit
Immundefekten sowie die Biologie der Thrombozyten untersucht.
Die Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene ist Schwerpunkt in der mittelbaren Kranken
Versorgung am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Leiter: Prof. Dr.
W. Solbach). In der immunologischen Forschung werden Fragen zu den molekularen Grundlagen der Infektabwehr bei intrazellulär wachsenden Erregern sowie regulatorische T-Zellen bearbeitet. Die Forschung ist in mehrere nationale und internationale Schwerpunktprogramme und
Sonderforschungsbereiche eingebettet.
Studierende werden im Studiengang Medizin, den Bachelor/Masters-Studiengängen Molecular
Life Sciences, Computational Life Sciences sowiie dem Fachhochschulstudiengang Medical Technology ausgebildet; die ärztliche Weiterbildung (Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie;
Hygiene und Umweltmedizin) ist für die gesamte erforderliche Zeit möglich. Die Ausbildung des
wissenschaftlichen Nachwuchses geschieht in strukturierten Programmen der Medizinischen
Fakultät und des Graduiertenkollegs 288.
Institut für Immunologie und
Transfusionsmedizin
Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene
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Poliklinik für Rheumatologie
mit dem Lehrstuhl für
Rheumatologie
Die Poliklinik für Rheumatologie mit dem Lehrstuhl für Rheumatologie (Medizinische Klinik IV, Direktor Prof. Dr. W. L Gross) hat ihre bettenführende Abteilung in der Rheumaklinik Bad Bramstedt GmbH. Die Einrichtung befaßt sich mit der Lehre, der Krankenversorgung der
allgemeinen und internistischen Rheumatologie sowie der klinischen Immunologie. Inhaltliche
und klinische Schwerpunkte sind: Ätiopathogenese, Therapie und Epidemiologie primärer Vaskulitiden, Outcome-Forschung entzündlicher Systemerkrankungen, speziell Vaskulitiden (z. B.
Vaskulitisregister), Gesamtversorgung der internistischen Rheumatologie mit Schwerpunkt entzündliche Systemerkrankungen.
Magdeburg
1993 wurde an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
das Institut für Immunologie gegründet (Direktor: Prof. Dr. B. Schraven). Das Institut für
Immunologie leistet Beiträge für die medizinische Krankenversorgung, die Lehre und für die
Forschung. Das Spektrum der angebotenen diagnostischen Leistungen umfasst die gesamte
humorale und zellulär-immunologische Diagnostik. 2003 wurde das Institut für Immunologie
von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie zur Ausbildung in den Diagnostikbereichen
„Autoimmunität“, „Immundefektdiagnostik“ und Allergiediagnostik ermächtigt. Das Lehrangebot des Instituts richtet sich an Studenten und Kollegen der medizinischen und biologischen
Fakultäten. Ein 2001 eingeführtes Gastseminarprogramm dient dem Austausch von klinischen
und wissenschaftlichen Informationen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Institutionen im
In- und Ausland. Die Forschungsthemen in den sechs eigenständigen Arbeitsgruppen des Instituts für Immunologie (PD Dr. U. Bommhardt, PD Dr. Reinhold, Dr. A. Gerber, Dr. J. Lindquist,
Dr. S. Kliche und Dr. L. Simeoni) fokussieren sich auf die Aufklärung der molekularen Mechanismen, die der Aktivierung und Differenzierung hämatopoetischer Zellen zu Grunde liegen. Seit
2003 unterstützt die DFG die Forschungsarbeiten durch Finanzierung der vom Institut für Immunologie geleiteten Forschergruppe 521. An der interdisziplinären Forschergruppe beteiligen
sich das Institut für Neurobiologie (IfN), das Magdeburger Max Plack-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme sowie das Institut für Immunologie der Universität Göttingen. 2003
wurde eine Abteilung „Molekulare Immunologie“ mit dem Schwerpunkt „Neuroimmunologie“
eingerichtet (Leitung: Prof. Dr. Dr. O. Ullrich). Diese untersucht die Rolle inflammatorischer Zellen
des ZNS im Zusammenhang mit Mechanismen der Zell- und Gewebeschädigung.
Institut für Immunologie
Institut für Experimentelle Innere Medizin
Im Institut für Experimentelle Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. M. Naumann) wird
das Forschungsprogramm: Signaltransduktion, Entzündung und epitheliale Differenzierung in
der molekularen Pathogenese bearbeitet. In den einzelnen Arbeitsgruppen werden intrazelluläre Signalprozesse und zellbiologische Mechanismen in der zellulären Infektionsbiologie, zur
Pathophysiologie von Entzündungsprozessen und zur Tumorbiologie untersucht. Des weiteren
werden Fragen der Proteinfunktion in zellulären Netzwerken sowie der mathematischen Modellierung von Signalprozessen in komplexen Systemen untersucht. Das Institut bildet Studenten
der Humanmedizin, Neurowissenschaften und Biosystemtechnik aus.
Institut für Medizinische
Mikrobiologie
Am Institut für Medizinische Mikrobiologie (Leiter: Prof. W. König) werden Arbeiten zur
Modulation der Immunantwort (Epithel-, Endothelzellen, Fibroblasten) durch das Respiratorische Syncytial-Virus (RSV) und/oder humane Metapneumovirus durchgeführt. Dabei wird der
Einfluss viraler Strukturen (virales G-, F-Protein, lösliches G-Protein) auf die Immunantwort analysiert (Arbeitsgruppe Dr. Ralf Arnold, Prof. Dr. Herrmann Werchau). Die Bedeutung mikrobieller
Exotoxine und Superantigene im Hinblick auf die Induktion der akuten und chronifizierten Entzündung wird am Beispiel von Pseudomonas-Exotoxinen wie Superantigenen für Krankheitsbilder der Zystischen Fibrose, Sepsis, Asthma und der Atopischen Dermatitis untersucht. Dabei
stehen Fragen zur Mikroökologie von Haut, Schleimhaut und Darmflora im Vordergrund
(Arbeitsgruppe PD Dr. Brigitte König). Die Bedeutung mikrobieller Biofilme, die Adhäsion
immunologischer Faktoren bei der alloplastischen Transplantatreaktion sowie die Auslösung
der Hyperplasie und Karzinogenese wird in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfgang König
untersucht. Die Entzündungsabläufe im Gastrointestinaltrakt (Helicobacter pylori, Campylobacter jejuni), der Einfluss von mikrobiellen Strukturen auf das Aktinzytoskelett sowie die
Mediatorenfreisetzung und die zelluläre Transformation werden in der Arbeitsgruppe von
Dr. Steffen Backert analysiert.
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In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Schlüter (C3-Professur für Med. Mikrobiologie,
Schwerpunkt Infektionsimmunologie) wird schwerpunktmäßig im murinen Modell der Toxoplasma-Encephalitis und der zerebralen Listeriose untersucht, wie Leukozyten im Zusammenspiel mit hirneigenen Zellen die Infektionserreger kontrollieren, die intrazerebrale Immunantwort regulieren und dabei den neurologischen Schaden möglichst gering halten. Ziel ist es
dabei, die Funktion einzelner Zelltypen, auch hirneigener Zellen, exakt zu charakterisieren.
Arbeitsgruppe von
Prof. Dr. Dirk Schlüter
Am Institut für Anatomie (Direktor: Prof. H.J. Rothkötter) besteht ein Schwerpunkt für
Schleimhautimmunologie. Neben der speziellen Immunmorphologie zur Darstellung der Interaktion von dendritischen Zellen und Lymphozyten in den Kompartimenten des Darmimmunsystems wird die Antigenaufnahme in der Darmschleimhaut und die Lymphozytenkinetik nach
oraler Antigenapplikation untersucht.
Institut für Anatomie
Mainz
Im Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz werden immunologische
Forschungsthemen in mehreren Instituten und Kliniken bearbeitet. Die Vertretung des Fachs in
der Lehre erfolgt durch die Institute für Immunologie und Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Im Diplomstudiengang Biologie kann Immunologie als Prüfungsfach gewählt werden.
Eine ganze Reihe der bei den einzelnen Instituten und Kliniken angeführten Forschungsvorhaben werden in drei Sonderforschungsbereichen, dem SFB 432 „ Mechanismen der Tumorabwehr und ihre therapeutische Beeinflussung“ (Sprecher: Prof. Ch. Huber, http://www.sfb432.unimainz.de/), dem SFB 490 „ Invasion und Persistenz von Infektionen“ (Sprecher: Prof. S. Bhakdi)
und SFB 548 „Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten“
(Sprecher: Prof. J. Knop, http://sfb548.hautklinik-mainz.de) gefördert. Zudem existiert ein onkologisch-immunologisch ausgerichtetes Graduiertenkolleg mit dem Titel „Antigenspezifische Immuntherapie“ (Sprecher: Prof. M. Neurath).
Die am Institut für Immunologie (Leiter: Prof. H. Schild,
www.immunologie-mainz.de) durchgeführten Forschungsaktivitäten lassen sich in folgenden Schwerpunkte unterteilen:
A) Untersuchungen zur Rolle und und Funktion regulatorischer
T-Zellen im Rahmen der Manipulation von Immunantworten
(Prof. E. Schmitt). B) Untersuchungen zum Verständnis der Antigenprozessierung und -präsentation von MHC Klasse I Liganden
in Tumoren und virusinfizierten Zellen. Von besonderem Interesse sind Analysen zur Spezifität des Proteasomensystems und
zur Beteiligung von zytosolischen und ER-residenten Aminopeptidasen. C) Untersuchungen zur Aktivierung von Zellen des angeborenen Immunsystems und deren Auswirkung auf die Induktion adaptiver Immunantworten. In diesem Zusammenhang ist
Hochhaus mit dem Institut für
besonders
die Verwendung von Liganden für Toll-like RezeptoImmunologie in Mainz
ren von Interesse, die zur Verbesserung von Vakzinierungsprotokollen eingesetzt werden sollen. D) Untersuchungen zur Funktion und Regulation neutrophiler
Granulozyten (Dr. M. Radsak) und zur Aktivierung von Mastzellen und Regulation der Produktion von Mastzellzytokinen (Dr. Stassen).
Institut für Immunologie
Bei der Darstellung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Leiter:
Prof. S. Bhakdi, www.mikrobiologie.medizin.uni-mainz.de) muss eingangs an das Ehrenmitglied
der DGfI und früheren Direktor des Instituts erinnert werden: Herrn Prof. Paul Klein, der dort
1963 den DFG-Schwerpunkt „Immunologie“ vorbereitet hat, und als einer der Wegbereiter der
Immunologie im Nachkriegsdeutschland zu nennen ist. Anfang der 70er Jahre gründete er in
Mainz, mit z.T. im Ausland durch DFG-Ausbildungsstipendien vorbereiteten jungen Wissenschaftlern den SFB 107, der den kurzen und gleichzeitig umfassenden Titel „Vollzugsmechanismen der Immunreaktion“ hatte. Von diesem SFB wurde eine Reihe von auch heute noch immunologisch tätigen Wissenschaftlern gefördert, z. B. D. Bitter-Suermann, R. Burger, M. Dierich,
U. Hadding, H. Hahn, W. König, M. Krönke, M. Loos, S. Meuer, K. Pfizenmeier, M. Röllinghoff,
H. Wagner, u.a. 1985 gründete P. Klein einen Nachfolge-SFB, jetzt unter dem Titel „Immunpathogenese“, dessen Sprecher er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1990 war.
Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene
57
Heute werden an diesem Institut von S. Bhakdi
immunpathologische Aspekte der Atherogenese
untersucht. M. Maeurer charakterisiert klonale
T-Zellantworten gegen definierte MHC Klasse Iund MHC Klasse II-assoziierte Epitope mittels
DNA-Fragmentanalyse. Die Arbeitsgruppe
Loos/Petry befasst sich mit der Biologie und
Genetik der ersten Komplementkomponenten,
C1, sowie des C1-Kontrollproteins, dem C1-Inhibitor. Zudem werden molekulare Aspekte einer
Parasit-Wirt-Interaktion am Beispiel des Darmpro- Einige der „Mainzer“ um Paul Klein,
ca. 1984. Vorn von links: Reinhard Burtozoen Cryptosporidium parvum untersucht.
ger, Ulrich Hadding, Paul Klein, Dieter Falke,
Manfred Dietrich.
Hinten: Michael Loos, Dieter Bitter-Suermann, Klaus Pfizenmaier, Martin Röllinghoff.
Institut für Virologie
Am Institut für Virologie (Leiter: Prof. M.J.
Reddehase, www.virologie.medizin.uni-mainz.de)
bestehen zwei infektionsimmunologische Arbeitsgruppen. Forschungsthema von Prof. M.J. Reddehase / Dr. rer. nat. et med. habil. R. Holtappels-Geginat ist die Immunabwehr der murinen Cytomegalievirus-Infektion nach experimenteller Knochenmarktransplantation. Der Schwerpunkt der
Arbeiten liegt in der Analyse der antiviralen Immunantwort, insbesondere in der Lunge. Ein weiterer Fokus der Arbeitsgruppe ist die Analyse von Immunevasionsmechanismen. Die zweite
Arbeitsgruppe um Prof. B. Plachter analysiert Mechanismen der Präsentation von hCMV Antigenen und die Entwicklung von Vakzinierungsstrategien mittels subviraler Partikel.
I. Medizinischen Klinik und Poliklinik
An der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Leiter: Prof. P.R. Galle, www.klinik.unimainz.de/1-Med) sind mehrere immunologisch ausgerichtete Arbeitsgruppen tätig. Die
immunologische Schwerpunktbildung der Klinik wurde von dem früheren Leiter der Klinik,
Prof. Meyer zum Büschenfelde, initiiert. Aktuell gibt es eine große Anzahl von immunologisch
orientierten Arbeitsgruppen, die sich schwerpunktmäßig mit den Virus-Wirt-Interaktionen bei
chronischen Virushepatitiden und dem programmierten Zelltod (W. Böcher, S. Strand/P.R. Galle),
der Charakterisierung und Regulation der zellulären und humoralen Immunmechanismen bei
autoimmunen Lebererkrankungen (S. Kanzler), allergischen Erkrankungen (S. Finotto) und Morbus Wegener (A. Schwarting) beschäftigen. Darüber hinaus existiert an der Klinik ein tumorimmunologischer Schwerpunkt. Ergänzend arbeiten weitere Gruppen an der Induktion der
Zytokinsekretion, sowie der Toleranzdurchbrechung bei chronisch-entzündllichen Darmerkrankungen (M. Neurath, M. Holtmann) und Hepatitiden. Hierbei ist der Einfluß des Interleukin-12
auf die antigenspezifische Immunantwort von besonderem Interesse. Weiterhin wird untersucht, welche Strukturen Ziel der immunologischen Attacke bei verschiedenen Vaskulitisformen
sind und wie die Immunantwort moduliert werden kann. Schließlich ist an die Klinik eine
C3 Professur für Pathophysiologie (A. Waisman) assoziiert, die experimentelle Modelle menschlicher Erkrankungen untersucht. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Analyse der Rolle
proinflammatorischer Zytokine und die Zytokinsignaltransduktion.
III. Medizinischen Klinik
und Poliklinik
An der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Leiter: Prof. C. Huber, www.3-med.medizin.uni-mainz.de) mit ihren Schwerpunkten Hämatologie und Stammzell-Transplantation, Onkologie und Pneumologie gibt es sieben Arbeitsgruppen, die immunologische Themen bearbeiten. Die Projekte betreffen Expressionsklonierung von tumorassoziierten Antigenen
(T. Wölfel) bzw. von Minor Histokompatibilitäts- Antigenen (C. Wölfel), Generation und Transfer
von T- Zellrezeptoren mit Spezifität für universelle Tumorantigene(M. Theobald), Transcriptomics
und „in silico“- Klonierung selektiv exprimierter Tumorantigene (Ö. Türeci), Durchbrechung von
Tumortoleranz mit allogenen, HLA-identen T-Zellen und die biochemische Charakterisierung von
Tumorantigenen (W. Herr), funktionelle Charakterisierung neuer Tumorantigene und ihr Einsatz
als RNS- Vakzine (U. Sahin), sowie Allodepletion über Aktivierungs-induzierten Zelltod (U. Hartwig). Ein großes klinisches interdisziplinäres Tumorvakzinationsprogramm unter den Koordinatoren U. Sahin und T. Wölfel sind mit der Durchführung früher „proof of concept“-Studien befaßt.
Hautklinik der
Universität Mainz
Die Hautklinik der Universität Mainz (Leiter Prof. J. Knop, www.hautklinik-mainz.de) hat
sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Institutionen auf dem Gebiet der dermatolo-
58
gisch/immunologischen Grundlagenforschung entwickelt. Mitarbeiter der Hautklinik sind mit
eigenen Projekten an dem Sonderforschungsbereich 548 „Analyse und Modulation allergischer
und autoimmuner Erkrankungen“ (Sprecher: Prof. Dr. J. Knop) als auch an den beiden anderen
SFB’s beteiligt. A) Analyse der zellulären und molekularen Prozesse, welche die Induktion und
Auslösung von Allergien des Soforttyps steuern bzw. gegenregulieren (Prof. A.B. Reske-Kunz).
B) Die funktionelle Charakterisierung humaner regulatorischer T-Zellen und die Generierung von
dendritischen Zellen als Adjuvants zur Therapie von malignen Melanomen (HD Dr. H. Jonuleit).
C) Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten mit Hilfe von
modulierten dendritischen Zellen (Prof. J. Saloga). D) Die Rolle von dendritischen Zellen und
Langerhanszellen für die Entwicklung einer protektiven Immunantwort gegen die kutane experimentelle Leishmaniose (PD Dr. E. von Stebut). E) Den immunologischen Mechanismen der
peripheren Toleranz im Bezug auf dendritische Zellen und regulatorische T-Zellen.
Marburg
Die klinische und experimentelle Immunologie hat in Marburg eine langjährige Tradition, die
bis zur Gründung des Hygienischen Instituts im Jahre 1896 von Emil von Behring zurückreicht.
In den letzten Jahren hat sich die immunologische Landschaft in Marburg grundlegend verändert: Die beiden immunologischen Institute von D. Gemsa (Institut für Immunologie, angesiedelt
am Hygiene Institut) und von K. Hartmann (weiteres eigenständiges Institut für Immunologie,
ebenfalls Teil des Fachbereichs Humanmedizin) wurden nach der Emeritierung von K. Hartmann
zu einem Lehrstuhl für Immunologie zusammengeführt. Da nunmehr auch D. Gemsa in den Ruhestand getreten ist, läuft das Wiederbesetzungsverfahren für dies neu zusammengeführte Institut.
In diesem Zusammenhang konnte in den letzten Jahren eine wichtige Neubaumaßnahme
angeschoben werden, nämlich der Komplett-Neubau für die Institute für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Immunologie auf den Lahnbergen, unmittelbar räumlich angegliedert an
das Biomedizinische Forschungszentrum (BMFZ), in dem die klinisch-orientierten forschungsaktiven Gruppen des Fachbereichs Ressourcen nach Leistungsgesichtspunkten zugewiesen bekommen. Mit der Fertigstellung der Neubaumaßnahme für die drei o. g. Institute ist Mitte 2005
zu rechnen, so daß sich dann auf den Lahnbergen ein neuer Biomedizinischer Kristallisationspunkt entwickeln wird, der insbesondere die Forschungen auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Klinischen Immunologie bündeln wird.
In diesem Zusammenhang ist es in den letzten Jahren gelungen, den Forschungsschwerpunkt „Infektionsbiologie und Klinische Immunologie“ fest im Portfolio des Fachbereiches Humanmedizin zu verankern. Dieser Forschungsschwerpunkt ist in allen Strukturpapieren
mitaufgenommen und entwickelt sich zu einer der tragenden Säulen der biomedizinischen Forschung in Marburg. An diesem Forschungsschwerpunkt sind die folgenden Institutionen aus immunologischer Sicht maßgeblich beteiligt:
Am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Marburg (Leitung:
Prof. Dr. Michael Lohoff) erfolgt eine Analyse der Immunantwort gegenüber den Erregern Leishmanaia major und Helicobacter pylori. Diese beiden Modellorganismen werden als Beispiele
zum Studium der Th1/Th2-Antwort benutzt. Besonderes Interesse gilt dabei den Transkriptionsfaktoren der Interferon-Regulator-Faktor (IRF) Familie. Wie von der Arbeitsgruppe gezeigt
wurde, sind die Faktoren IRF1 und IRF2 essentiell für die Entstehung einer Th1 Antwort, während IRF4 entscheidend zur Differenzierung von Th2 Zellen beiträgt. In verschiedenen Drittmittel-Projekten werden die molekularen Mechanismen untersucht, über die diese Faktoren ihre
Aktivitäten vermitteln.
Instituts für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene
H. Renz wurde 1999 auf den Lehrstuhl für Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik berufen, der mit der Leitung des Zentrallaboratoriums verbunden ist. In diesem Institut steht
die klinische und experimentelle immunologische Forschung im Fokus. Im Bereich der klinischen
Immunologie interessieren hier insbesondere akute und chronische Entzündungserkrankungen,
wie Sepsis, Multi-Organversagen, aber auch Allergien und Autoimmunerkrankungen. Ferner befasst sich die Abteilung mit angeborenen und erworben Immundefekten und führt die immunolo-
Lehrstuhl für Klinische Chemie
und Molekulare Diagnostik
59
gische Diagnostik zentral für das Gesamtklinikum durch. Im experimentellen Bereich konnten die
folgenden Arbeitsgruppen fest etabliert werden: AG-Immunpathogenese des Asthma bronchiale
(Leitung: H. Garn), Neuro-Immuninteraktionen bei allergischen Erkrankungen (Leiter: A. Nockher), Krankheitsrelevante Proteom- und Genom-Forschung (Leiter: T. Roeder), Determinanten der
Allergie- und Asthmaentwicklung (Leitung: N. Blümer), Entwicklung neuer molekularer Interventionsstrategien bei Allergien (Leitung: S. Sel). Ferner ist die Abteilung eingebunden in die Ausbildung der Humanbiologen im Rahmen des Schwerpunktes Infektionsimmunologie.
Mit C. Vogelmeier konnte im Jahre 2000 ein renommierter Pneumologe gewonnen werden,
der den allergologisch-pneumologischen Schwerpunkt verstärkt. Eine klinische Forschergruppe für chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen hat unter der Leitung von H. Fehrenbach ihre Arbeit aufgenommen.
Dermatologischen Klinik
Jüngst hat M. Hertl das Direktorat der Dermatologischen Klinik angetreten. Wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik für Dermatologie und Allergologie im Zentrum für Hautkrankheiten sind Autoimmunerkrankungen der Haut, welche wissenschaftlich exemplarisch am Modell
der bullösen Dermatosen untersucht werden (AG M. Hertl). Die Klinik ist Referenzlabor für die
Diagnostik blasenbildender Autoimmunerkrankungen. Weitere Arbeitsgruppen beschäftigen
sich mit autoimmunologisch bedingten Haarerkrankungen (AG P. Freyschmidt-Paul) sowie
Antikörper und T-Zell vermittelten allergischen Erkrankungen (Leiter: H. Löffler). Die Hautklinik
nimmt an der Ausbildung des Fachbereichs Humanbiologie im Schwerpunkt Infektionsimmunologie teil. Außerdem wird im Zentrum seit mehreren Jahren die Analyse der Antigene von Spermatozoenantikörpern bearbeitet (Abt. Andrologie, W. Krause).
Eine SFB/Transregio-Initiative hat sich aus diesem Kristallisationspunkt heraus entwickelt, bei
der zusammen mit Partnern in Borstel (S. Bulfone-Paus) und München (H. Wagner und E. von
Mutius) ein Forschungsprogramm zum Thema „Allergische Immunantworten der Lunge“ entwickelt hat.
Behringwerke in Marburg
Die Behringwerke in Marburg waren seit ihrer Gründung 1904 durch Emil von Behring
(„Serumtherapie“) über 90 Jahre ein Flaggschiff der Immunologie in Deutschland. Antikörperpräparate und Impfstoffe legten über viele Dekaden die Geschäftsgrundlage für dieses
pharmazeutische Unternehmen mit stets beachtlichen Forschungsaktivitäten. Die Erforschung
des Blutes und seiner Komponenten führte zu einer Palette von Blutplasmaprodukten für die
Intensivmedizin. Die Immundiagnostik kam in den 60er und 70er Jahren dazu, und schließlich begann eine Intensivierung der
immuntherapeutischen Grundlagenforschung (Antilymphozytenglobulin für die Immunsuppression,
1971).
Dies war um die Zeit der Gründung der Gesellschaft für Immunologie, deren Mitbegründer und
langjähriger Sekretär H. Gerhard
Schwick war, damals Forschungsleiter in den Behringwerken. Breite
Forschung auf dem Gebiet der Immunregulation und -stimulation sowie der Tumortherapie führte in
den Folgejahren zur Entwicklung
von monoklonalen Antikörperpräparaten, von Erythropoietin, koloniestimulierenden Faktoren (CSF)
und Cytokinrezeptoren. Den Abbruch dieser Entwicklungen markierte schließlich die Zerstückelung
der Firma durch die MuttergesellDas Hauptwerk der Behringwerke in Marburg, gegründet
schaft Hoechst und die handels1904 durch Emil von Behring
60
rechtliche Auflösung der Behringwerke als
AG. am 01. Juli 1997. Nur ein deutlich reduzierter Anteil der früheren Forschungsaktivitäten wird in den Nachfolgefirmen
fortgeführt.
Die stets großzügige Unterstützung unserer Gesellschaft durch die Behringwerke
kann nicht genug betont werden. Neben
dem pekuniären Aspekt soll die personelle Unterstützung vor allem durch H.
Gerhard Schwick und seinen späteren Nachfolger als Sekretär Fritz Seiler (seit der Herbsttagung 1992) erwähnt werden.
Emil von Behring (1854-1917),
ab 1889 Assistent von Robert
Koch, entdeckte 1890 das Diphtherie- und Tetanus- Antitoxin
und begründete mit der Erfindung des Heilserums gegen
Diphtherie die zusammen mit S.
Kitasato dargestellte moderne
passive Serumtherapie. Seit
1895 in Marburg. 1901 erhielt
er den (ersten) Nobelpreis für
Physiologie oder Medizin.
München
Der Großraum München beherbergt zwei Universitäten (mit jeweils einer Medizinischen
Fakultät; links der Isar die der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und rechts der Isar die der
Technischen Universität München), die Großforschungseinrichtung GSF in Neuherberg (manche
der GSF-Institutsleiter sind in Personalunion Universitätsprofessoren entweder an der LMU oder
der TUM), das „Genzentrum“, mehrere Max-Planck-Institute und zahlreiche industrielle
Forschungseinrichtungen. Schon im Jahre 1977 wurde an der medizinischen Fakultät der LMU
das Institut für Immunologie als klinische Einrichtung gegründet. Prof. G. Riethmüller hat
sich als Vorstand des Institutes und als Sprecher des damaligen immunologisch ausgerichteten
SFB 271 vor allem dem humanen Immunsystem und dem Verständnis der Krebsentstehung
gewidmet. Nach seiner Emeritierung wurde 2004 als neuer Direktor Prof. T. Brocker berufen. Die
neue immunologische Ausrichtung des Institutes konzentriert sich hauptsächlich auf die Erforschung von Zell-Zell-Interaktionen in vivo und ihre Konsequenzen für die Immunantwort. Im
Zentrum der Arbeit von Prof. T. Brocker stehen dendritische Zellen sowie andere antigenpräsentierende Zellen und ihr Einfluss auf den Verlauf einer T Zellantwort. Durch genetische Manipulation mittels transgener Mäuse und Lenti- sowie Retroviren, wird Genexpression spezifisch in
antigenpräsentierenden Zellen betrieben, um so ihre Rolle bei der Entstehung von Autoimmunität, Toleranz, Tumorantworten sowie Vakzinierungen, aber auch im „steady state“ zu untersuchen. Dies wird im Rahmen mehrerer Münchener SFBs gefördert (SFB 455, 456, 571). Die anderen schon am Institut etablierten Arbeitsgruppen von Prof. J. Johnson sowie PD Dr. C. Klein,
befassen sich mit der molekularen bzw. genetischen Analyse von Tumorzellen und Metastasen.
Die Arbeitsgruppe um Prof. R. Wank bearbeitet immungenetische, tumorimmunologische sowie
psychoimmunologische Fragestellungen. Des Weiteren werden 2005/2006 am Institut für Immunologie zwei weitere Professuren für Immunologie eingerichtet, die diese immunologische
Forschungseinrichtung entsprechend ergänzen sollen.
Prof. Dr. Schendel trat 1998 die Nachfolge von Prof. Dr. Thierfelder als Leiterin des Instituts
für Molekulare Immunologie im Hämatologikum der GSF an. Das Institut betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung im Grenzgebiet zwischen Immunologie, Onkologie
und Molekularbiologie. Ziel ist einerseits eine detaillierte Charakterisierung der molekularen
und zellulären Mechanismen, die bei Immunantworten gegen Tumoren eine Rolle spielen. Andererseits stellen die gewonnenen Erkenntnisse die Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien zur gezielten Modulation des Immunsystems dar. Die Gruppen von Prof. Dr. Schendel und
PD Dr. Nößner sowie die an das Institut angeschlossene Klinische Kooperationsgruppe
(KKG) von Dr. Pohla beschäftigen sich vorrangig mit dem menschlichen Nierenzellkarzinom.
Im Mittelpunkt stehen die Untersuchung von Immunevasionsmechanismen und die Etablierung
neuer Vakzinierungsstrategien. Für die immunologische Verlaufsbeobachtung nach therapeutischer Immunisierung werden innovative Diagnoseverfahren entwickelt. Eine enge Kooperation
besteht mit der KKG von Prof. Dr. Issels, in der die Tumorbehandlung mittels Hyperthermie erforscht wird. In der Arbeitsgruppe von PD Dr. Falk werden die Grundlagen von NK-Zell-vermittelten Immunreaktionen untersucht, während sich die Gruppe von Prof. Dr. Mocikat mit der
Antitumorantwort bei hämatologischen Neoplasien befasst. Hier bestehen Verbindungen zur
KKG von Prof. Dr. Kolb, die sich mit hämatologischer Stammzelltransplantation beschäftigt. Mit
Institut für Immunologie
Instituts für Molekulare Immunologie im Hämatologikum der
GSF
Klinische Kooperationsgruppe
(KKG)
61
der Gruppe von Dr. Kremmer und Dr. Ellwart steht dem Institut eine Methodenplattform zur Verfügung, mit deren Hilfe monoklonale Antikörper hergestellt und präparative Zellsortierungen
durchgeführt werden können. Weiterhin ist dem Institut die KKG von Dr. Krauß-Etschmann angegliedert, in der Aspekte der Allergieentwicklung bei Kindern bearbeitet werden. Neben seinen
Forschungsaktivitäten beteiligt sich das Institut am Lehrbetrieb der Medizinischen und der Biologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Max von Pettenkofer-Institut
für Hygiene und Medizinische
Mikrobiologie
Seit 1996 besteht das Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische
Mikrobiologie aus zwei Lehrstühlen: dem Lehrstuhl für Bakteriologie (Vorstand: Prof. J.
Heesemann) und dem Lehrstuhl für Virologie (Vorstand Prof. U. Koszinowski).
Am Lehrstuhl Bakteriologie werden neben infektionsbiologischen Themen zu gastrointestinalen
Infektionen (Yersinien, Helicobacter pylori, Salmonellen u.a.) auch infektionsimmunologische
Fragen zur Entwicklung neuer Impfstrategien, sowie zur Immunmodulation durch bakterielle
Faktoren bearbeitet.
Am Lehrstuhl Virologie wird die Pathogenese von Infektionen mit DNA (Herpesviren) und RNA
(Mononegavirales) Viren untersucht. Ein Schwerpunkt der Arbeiten über Herpesviren (VZV, CMV,
KSHV) liegt auf der Untersuchung der Modulation immunologischer und zellbiologischer
Funktionen durch virale Genprodukte, insbesondere der Untersuchung von herpesviralen Immunevasionsmechanismen. Prof. Koszinowski ist Sprecher des SFB 455 „Virale Funktionen und
Immunmodulation“. Themen des SFB 455 sind die Grundlagen der therapeutischen Regelung
biologischer Prozesse im Organismus durch direkten oder mittelbaren Einsatz gentechnischer
Verfahren. Unter der Vielzahl denkbarer gentherapeutischer Zielsetzungen bearbeitet der SFB
aufgrund der vorhandenen Expertise virale Vektoren und Prinzipien der Immunregulation.
Institut für Klinische
Neuroimmunologie
Das Institut für Klinische Neuroimmunologie wurde 1999 neu an der LMU gegründet
und wird aus Mitteln der Hermann und Lilly Schilling finanziert. Direktor des Instituts ist Prof.
Reinhard Hohlfeld, der auch Sprecher des SFB 571 ist („Autoimmunreaktionen: Von den Manifestationen über die Mechanismen zur Therapie“). Es besteht eine enge Kooperation und Assoziation mit der Abteilung für Neuroimmunologie am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in
Martinsried (Direktor: Prof. Hartmut Wekerle). Gemeinsamer Forschungsschwerpunkt ist die
Pathogenese und Therapie neurologischer Autoimmunerkrankungen, besonders der Multiplen
Sklerose.
LMU, AG Immunbiologie
Im Jahr 1991 wurde von PD Dr. G. Wildner und PD Dr. S. Thurau an der Augenklinik der LMU
die AG Immunbiologie gegründet, die sich schwerpunktmäßig mit intraokulären Autoimmunerkrankungen (Uveitis) beschäftigt. Die enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung
im Tiermodell (G. Wildner) und Klinik (S. Thurau) ermöglicht die Erforschung von Pathomechanismen (z. B. molekulare Mimikry) und daraus abgeleiteten Therapieansätzen (z. B. orale Toleranzinduktion) sowie deren unmittelbare klinische Anwendung. Der 2001 etablierte SFB 571
“Autoimmunreaktionen” entstand aus der Initiative dieser Arbeitsgruppe.
An der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München (Klinikum r. d. Isar) leitet
Prof. B. Holzmann (Chirurgische Klinik und Poliklinik) den Sonderforschungsbereich 576 „Fakultative mikrobielle Pathogenität und angeborene Immunität“.
Institut für Med. Mikrobiologie,
Immunologie und Hygiene
62
Die Forschungsaktivitäten des Instituts für Med. Mikrobiologie, Immunologie und
Hygiene (Prof. H. Wagner) sind in die Sonderforschungsbereiche 391 „Mechanismen der
schnellen Zellaktivierung“ (Sprecher: Prof. F. Hoffmann), 456 „Zielstrukturen für Selektive
Tumorinterventionen“ (Sprecher: Prof. H. Wagner) und 576 „Fakultative mikrobielle Pathogenität und angeborene Immunität“ (Sprecher: Prof. B. Holzmann) integriert. Einer der Schwerpunkte liegt in der Analyse der Immunbiologie von Toll like Rezeptoren (TLRs). Prof. H. Wagner
bearbeitet TLR9, PD Dr. S. Bauer bearbeitet TLR7/8 und Dr. C. Kirschning analysiert TLR2.
Prof. D. Busch quantifiziert (Tetramere) die T-Zell-Immunantwort gegen Listeria monocytogenes.
Dr. R. Lang studiert die Interleukin 10 vermittelte Immunsuppression, Dr. T. Sparwasser nutzt die
Bac-Technologie zur Herstellung transgener Mäuse und Prof. G. Häcker analysiert Mechanismen
der Pathogen-vermittelten Apoptose.
Münster
Das Institut für Immunologie der Universität Münster wurde nach Emeritierung ihres Direktors Prof. Dr. Eckehardt Kölsch Ende September 2002 aufgelöst. Forschungsschwerpunkt von
Prof. Kölsch waren Untersuchungen zur Regulation von Immunantworten durch sogenannte
T-Suppressorzellen, die in der Herunterregulation von Immunantworten eine zentrale Rolle
spielen und so unerwünschte Immunantworten, wie beispielsweise Autoimmunerkrankungen,
unter Kontrolle halten. Nachdem die Bedeutung dieses Konzept in den 80er und 90er Jahren
abnahm, wurden T-Suppressorzellen in den letzten Jahren wieder bedeutsam, vor allem in Bezug auf Autoimmunität und Transplantation.
Zentrum für Dermatologie des Universitätsklinikums Münster. Die Klinik und Poliklinik für
Dermatologie bildet zusammen mit der Abteilung für Experimentelle Dermatologie
das Zentrum für Dermatologie. Der immunologische Schwerpunkt der Hautklinik wurde von
Prof. Egon Macher begründet, von 1972 bis 1990 Direktor der Klinik, der die Immunologie als
Basiswissenschaft in die Dermatologie einführte. Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten (Direktor Prof.
Thomas Luger) sind heute u.a. Mechanismen der Immuntoleranz sowie Vakzinierungsstrategien
zur Prävention und Therapie von allergischen Erkrankungen.
Klinik und Poliklinik
für Dermatologie
Das Institut für Experimentelle Dermatologie (Direktor: Prof. Dr.
Clemens Sorg) wurde ursprünglich als erste Abteilung für Experimentelle
Dermatologie von Prof. Macher gegründet und 1986 verselbständigt.
Den Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildet die Rolle von zwei
vom Institut erstmals beschriebenen Calcium-bindenden S100-Proteinen,
die von myeloisch-monozytären Zellen während einer bestimmten Phase
der Differenzierung exprimiert werden. Das besondere Interesse an diesen beiden S100-Proteinen resultiert aus ihrer Korrelation mit der Stärke
und dem Verlauf entzündlicher Reaktionen. So werden in Patienten,
Egon Macher
die an chronischen Entzündungen wie Chronische Bronchitis, Cystische
Fibrose oder Rheumatoide Arthritis leiden, erhöhte Plasmaspiegel der beiden Proteine bestimmt. Insbesondere ihre Rolle in der Aktivierung von Phagozyten sowie in der Adhärenz und
Diapedese von Monozyten wird derzeit intensiv beforscht.
Institut für Experimentelle
Dermatologie
Das Zentrum für Dermatologie hat auch in der Gestaltung des Forschungsprofils der
Medizinischen Fakultät der Universität Münster großen Anteil. So wurde auf Vorschlag von Prof.
Sorg im Jahre 1987 ein Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) mit fünf
neuen Lehrstühlen und Instituten gegründet. Auch diese Lehrstühle sind zu einem großen Teil in
ihren Forschungsansätzen immunologisch orientiert. So arbeitet das Institut für Infektiologie unter der Leitung von Prof. Dr. M. Alexander Schmidt an den molekularen Mechanismen der
Pathogenese bakterieller Infektionskrankheiten und der mukosalen Immunität (M-Zellen). Die
Forschung im Institut für Medizinische Biochemie (geleitet von Prof. Dr. Volker Gerke)
konzentriert sich auf die Rolle des endothelialen Zytoskeletts bei der Leukozyten-Diapedese. Die
Untersuchung von Signalwegen in der inflammatorischen Aktivierung des Endothels steht u.a.
im Fokus der Forschungsarbeiten am Institut für Molekulare Virologie (geleitet von Prof.
Dr. Stephan Ludwig). Schwerpunkte der Forschung des Instituts für Zellbiologie unter der
Leitung von Prof. Dr. Dietmar Vestweber sind die initialen Adhäsionsmechanismen zwischen
Leukozyten und Endothelzellen sowie die Identifizierung neuer Adhäsionsmoleküle. Die Institute
des ZMBE sind räumlich zusammen mit dem Zentrum für Dermatologie untergebracht.
Zentrum für Dermatologie
Des weiteren besitzen zahlreiche Teilprojekte des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Clemens Sorg) und aus dem Sonderforschungsbereich 293 (Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und
Leukozyten, Sprecher: Prof. Dr. Georg Peters) einen immunologischen Schwerpunkt.
Interdisziplinäres Zentrum für
Klinische Forschung
Zentrum für Molekularbiologie
der Entzündung (ZMBE)
Institut für Infektiologie
Institut für
Medizinische Biochemie
Institut für
Molekulare Virologie
Instituts für Zellbiologie
So hat sich innerhalb der letzten 26 Jahre aus Prof. Machers Ansatz zur Neugestaltung der
dermatologischen Forschung ein klinisches Forschungszentrum mit derzeit sieben Lehrstühlen
und Instituten entwickelt. Beide Zentren haben den derzeitigen Wandel der Medizinischen
63
Fakultät von einer traditionellen Ausbildungsstätte zu einem attraktiven Forschungsstandort
ganz wesentlich mitbestimmt.
Regensburg
Im Institut für Immunologie in der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg
werden Mechanismen der Zytokinwirkung und der Entzündung unter der Leitung von Frau Prof.
D. Männel bearbeitet. In Infektionsmodellen und mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mäusen (Prof. T. Hehlgans) wird die Rolle von TNF-Rezeptor-Familienmitgliedern untersucht. Im
Institut für Innere Medizin I liegen die immunologischen Schwerpunkte der Untersuchungen beim Modell der Colitis, der IL-1 Signaltranduktion (Prof. W. Falk) und bei neuroendokrinologischen Fragestellungen (Prof. R. Straub). Die Mitarbeiter engagieren sich sowohl in der Medizinischen als auch in den Naturwissenschaftlichen Fakultäten in der Lehre.
Institut für Immunologie
Institut für Innere Medizin
Rostock
Institut für Immunologie
Das Institut für Immunologie (Direktor: Prof. H.-J. Thiesen) gehört zur Medizinischen Fakultät der Universität Rostock, für die Lehraufgaben im Fach Immunologie übernommen werden.
Vorrangige Forschungsschwerpunkte des Institutes liegen im Bereich der molekularen Immunologie und werden insbesondere mit Methoden der funktionellen Genom- und Proteomforschung
bearbeitet. Die Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ (Thiesen) hat sich zum primären Ziel
gesetzt, schwerpunktmäßig die Funktionsweise humaner KRAB-Zinkfingerproteine in der Regulation der Genexpression während der Onto- und Phylogenese des Immunsystems zu untersuchen.
Die Arbeitsgruppe „Transgene-Tiermodelle“ (Ibrahim) erzeugt Knock-out-Mäuse zur Funktionsanalyse spezifischer Gene bzw. generiert Tiermodelle zum Studium von Autoimmunerkrankungen
(Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis). Die Arbeitsgruppe „Proteomforschung“ (Glocker)
untersucht vornehmlich Proteome ausgewählter humaner Körperflüssigkeiten, bzw. Proteinkomplexe spezifischer Geweben sowie Zellkulturen mit dem Ziel der molekularen Charakterisierung
von polygenen Erkrankungen und deren Therapieansprechverhaltens. Die Arbeitsgruppe „klinische Immunologie“ (Müller-Hilke) erforscht die Immunologie und die Genetik chronischer Gelenkerkrankungen. Im Dienstleitungsbereich des Institutes wird u.a. die immunologische Diagnostik
einschließlich der Konsiliartätigkeit für das Klinikum der Universität Rostock durchgeführt. Das
Institut unterstützt mit weiteren Kooperationsprojekten den Forschungsschwerpunkt „Regenerative Medizin“ der Medizinischen Fakultät. Am Institut für Medizinische Biochemie beschäftigt
sich eine Arbeitsgruppe (PD Dr. Lehmann) mit Transplantationsimmunologie.
Stuttgart
Institut für Zellbiologie und
Immunologie der Universität
Stuttgart
Das Institut für Zellbiologie und Immunologie der Universität Stuttgart (Direktor:
Prof. K. Pfizenmaier) vertritt in der Lehre die beiden Wahlpflichtfächer Zellbiologie und Immunologie im Diplomstudiengang „Technische Biologie“. Das Zel der Ausbildung dieses Studienganges sind Biologinnen und Biologen, die bei gründlichen naturwissenschaftlichen Kenntnissen
auch mit biologienahen technischen Fächern und der Informatik vertraut sind. Die Forschungsprojekte des Institutes betreffen die Gebiete Molekulare Zeil- und Immunbiologie mit dem
Schwerpunkt molekulare Wirkmechanismen Rezeptor-vermittelter Sgnale auch auf systembiologischer Ebene, Neurobiologie, Gen- und Biotechnologie von Immunmediatoren und rekombinanten Antikörpern für Diagnostik und Therapie von Autoimmun- und Tumorerkrankungen,
sowie die Entwicklung transgener Tiermodelle zur Aufklärung von Pathomechanismen chronisch
degenerativer Erkrankungen des Menschen, insbesondere des Zentralnervensystems und des
Immunsystems. Mehrere Forschungsprojekte des Instituts sind eingebunden in den SFB 495
„Topologie und Dynamik von Signalprozessen“ der Universitäten Stuttgart und Hohenheim.
Tübingen
Charakteristisch für die immunologische Szene in Tübingen war bis vor kurzem ihre traditionelle Zersplitterung auf sehr viele Abteilungen und Arbeitsgruppen an den Kliniken, theoretisch-
64
medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten, am Max-Planck-Institut für Biologie und
an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere. Eine ähnliche Vielfalt gilt auch
für das verwandte Gebiet der Infektionsbiologie.
Ein Schwerpunkt der Immunologie lag seit Ende der 70er Jahre mit der MHC-Forschung in
der Abteilung Immungenetik des Max-Planck-Instituts für Biologie, der Anfang der 90er Jahre
durch eine Fokussierung auf evolutionsgenetische Fragestellungen beendet wurde. Der Direktor,
Jan Klein, hielt auf dem 12. Europäischen Immunologie-Kongress in Barcelona 1993 eine denkwürdige Abschiedsrede an die Immunologen, in der er uns aufrief, die Untersuchung des Immunsystems nicht nur auf Mensch, Maus und Ratte zu beschränken. Ein weiterer Schwerpunkt
lag und liegt in den Kliniken. Hierzu trugen wesentlich die Sonderforschungsbereiche 120 „Leukämieforschung und Immungenetik“ (1983-1996) und 510 „Stammzellen und Antigenerkennung im haematopoetischen System“ (1997-2004) bei. Aus dem SFB 120 ging die Forschungssektion „Transplantationsimmunologie“ hervor. Von hier aus werden derzeit die EU-Programme
EUCAPS (Peptidimmunisierung) und EUCAMBIS (Immunseneszenz) koordiniert .
Durch gemeinsame Anstrengungen des Klinikums, der Fakultät für Medizin und der naturwissenschaftlichen Fakultäten wurde 1996 das Interfakultäre Institut für Zellbiologie mit
den Abteilungen Immunologie (Hans-Georg Rammensee) und Molekularbiologie (Alfred
Nordheim) gegründet. Schwerpunkt der Abteilung Immunologie sind die Antigenprozessierung,
die MHC-Peptidinteraktion und, in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken, die Tumorimmunologie. In diesem Institut ist auch das Proteomcentrum Tübingen angesiedelt. Die weiteren im
weiten Bereich der Immunologie tätigen Arbeitsgruppen in den Kliniken, den theoretisch-medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten, sind zu zahlreich, um sie hier detailliert aufzuführen, obwohl einige von ihnen gerade in jüngster Zeit herausragende Forschungsleistungen
erzielten. Ohne Gewichtung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Namensnennung sind
hier aufgelistet:
Anästhesie und Transfusionsmedizin, Augenklinik, Biochemie, Chirurgie, Dermatologie, Frauenklinik, Gastroenterologie, Hirnforschung, Humangenetik, Innere Medizin, Kinderklinik, Mikrobiologie, Neurologie, Orthopädie, Pathologie, Physiologie, Radiologie, Tropenmedizin, Urologie,
Virologie, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
An der Außenstelle Tübingen der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere wird
die Immunantwort gegen Bornaviren und gegen Prione untersucht.
Interfakultäres Institut für
Zellbiologie
Abteilungen Immunologie und
Molekularbiologie
Die Abteilung Immunologie am Interfakultären Institut für Zellbiologie dient für die zahlreichen Aktivitäten in Tübingen als Kristallisationspunkt und als Zentrum der Lehre. Neben der
Ausbildung vor allem der an der Forschung interessierten Mediziner bietet der Lehrstuhl für
Immunologie die Möglichkeit, Biologie mit dem Hauptfach Zellbiologie/Immunologie und Biochemie mit dem Wahlpflichtfach Immunologie zu studieren. Das Graduiertenkolleg „Zellbiologische Mechanismen immunassoziierter Prozesse“ steht für Doktoranden/innen der Naturwissenschaften und der Medizin offen. Die Abteilung Immunologie war an zwei Ausgründungen
beteiligt, die nun ihren Sitz im Technologiepark in der Paul-Ehrlich-Strasse haben: Curevac
(RNA-Impfstoffentwicklung) und immatics Biotechnologies (Peptidimpfstoffentwicklung).
Ulm
Die Abteilung Immunologie in der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm wird
seit 1999 von Prof. Hans-Reimer Rodewald geleitet. Die Abteilung besteht aus drei Gruppen
(Rodewald, Prof. Hans Jörg Fehling, Nachwuchsgruppe Dr. Tilman Borggrefe), die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Entwicklung des Immunsystems und der Hämatopoese betreiben. Die Abteilung verwendet hierfür u.a. selbst hergestellte Mausmutanten, die durch gezielte
Gen-Veränderungen („Gene-Targeting“) in embryonalen Stammzellen hergestellt werden. Diese
Mutanten werden mit einer Vielzahl molekularer und zellbiologischer Methoden untersucht.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein hochauflösender Fluoreszenz-aktivierter-Zell-Sorter,
der die Isolierung sehr seltener Vorläuferzellen ermöglicht. Das Labor Rodewald untersucht die
Rolle der Rezeptor Tyrosin Kinase c-Kit in Stammzellfunktionen (Mobilisierung und „Engaftment“) sowie in Lymphozyten- und Erythrozyten-Entwicklung. Mastzell-Entwicklung im Knochenmark, ein enigmatischer Vorgang, wird mit Hilfe von myeloiden Marker-Genen in vivo
Abteilung Immunologie in der
Medizinischen Fakultät
65
untersucht („Fate mapping“). Untersuchungen zur Organentwicklung des Thymus zeigten, dass
klonales Wachstum epithelialer Stamm-/Vorläufer-Zellen zur Medulla-Cortex Organisation führt.
Das Labor Fehling erzeugt und analysiert Mausmodelle haematopoetischer und immunologischer Erkrankungen (Leukaemie, Artherosklerose), untersucht Mechanismen der Pluripotenzerhaltung embryonaler Stammzellen und entwickelt neue Methoden zu deren gerichteter Invitro-Differenzierung. Das Labor Borggrefe untersucht die transkriptionelle Kontrolle früher
Hämatopoese. Die Abteilung wurde durch die DFG (Einzelprojekte, SFBs, Emmy Noether [Borggrefe]), durch die Landesstiftung Baden-Württemberg, das IZKF Ulm, das NIH (Fehling) und
durch Hoffmann La Roche gefördert. Mitglieder der Abteilung unterrichten das Fach Immunologie in der Ausbildung der Medizin- und Zahnmedizin-Studenten und im Rahmen der Biologie in
Form von Vorlesungen und Seminaren.
Abteilung Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene
In der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Jörg Reimann innovative Strategien der DNA-Vakzinierung, die alternative
Prozessierung exogener Antigene für die MHC-l-restringierte Peptidpräsentation, die Immunpathogenese entzündlicher Kolitiden und die zelluläre Immunantwort gegen Proteine des Hepatitis B-Virus bearbeitet. In der – exklusiv von Drittmitteln geförderten – Gruppe wird versucht,
Fragen der Grundlagenforschung mit angewandten, klinikrelevanten Projekten zu verknüpfen.
Sektion Endokrinologie
In der Sektion Endokrinologie (Sektionsleiter: Prof. Bernhard Böhm) beschäftigen sich
zwei immunologisch ausgerichtete Arbeitsgruppen mit der Immunpathogenese des Diabetes
mellitusTyp 1, hier der Charakterisierung der humoralen und zellulären Immunreaktion sowie
eine Arbeitsgruppe mit der Charakterisierung der regionalen Immunität im Kontext chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen.
Sektion Infektiologie und
Klinische Immunologie
Die Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie (Sektionsleiter Prof. Dr. Peter
Kern) befasst sich mit der Modulation der Erreger-Wirt-Beziehung am Modell einer chronischen
Helminthen-Infektion. Die T-Zell-Funktion unter Einfluss definierter Antigene und deren Präsentation wird mit der anderer chronischer Infektionen (CMV, Tbc) verglichen.
Würzburg
„Institut für Virologie und Immunbiologie“
Die moderne experimentelle Immunologie wurde in Würzburg 1964 mit der Gründung des Instituts für Virologie (später konsequenterweise in „Institut für Virologie und Immunbiologie“ umbenannt) durch Eberhard Wecker etabliert. Höhepunkt dieser frühen Jahre war die Erstbeschreibung Antigen-unspezifischer löslicher Helferfaktoren als „T-cell replacing factor“ durch
Anneliese Schimpl und Eberhard Wecker. Das seitdem gewaltig gewachsene Gebiet der Lymphozyten-Differenzierung und -Aktivierung bearbeiten gegenwärtig am immunbiologischen Lehrstuhl des Instituts (Leitung: Prof. T. Hünig) eine Reihe unabhängiger Arbeitsgruppen.
In der Gruppe von PD Dr. Ingolf Berberich wird die Regulation von Überleben bzw. programmiertem Zelltod in unreifen B-Zellen untersucht. Wichtig für die Weiterleitung der pro- und antiapoptotischen Signale sind u. a. das anti-apoptotische Protein A1 sowie die Caspase 2, deren
Regulation und Funktionsweise im Zentrum des Interesses stehen.
PD Dr. Lars Nitzschke und Mitarbeiter studieren die Regulation der B-Zellaktivierung und Migration durch das Zelloberflächenmolekül CD22, ein Mitglied der SIglec-Familie. Hier geht es
u.a. um die Identifizierung der relevanten Liganden der Lektindomäne dieses negativen Regulators sowie um die funktionelle Bedeutung einzelner intrazellulärer Bereiche. Herr Dr. Nitzschke
folgte im Herbst 2004 einem Ruf auf eine C3 Professur an der Universität Erlangen.
Die Arbeitsgruppe von PD Dr. Ursula Bommhardt beschäftigt sich mit Fragen der T-Zelldifferenzierung und -Aktivierung, insbesondere unter dem Blickwinkel der Proteinkinase Akt (PKB).
Anhand transgener Mäuse mit konstitutiv aktiver PKB konnte sie deren Beitrag zur thymischen
Selektion von T-Zellen sowie zur Kontrolle der Aktivierung und des Überlebens der T-Zellen in
der Peripherie beschreiben. Frau Dr. Bommhardt übernahm im Oktober 2004 die Leitung einer
neuen Arbeitsgruppe an der Universität Magdeburg.
66
Prof. Herrmann und seine Mitarbeiter arbeiten an der Identifizierung und Funktion „seltener“ Subpopulationen von T-Lymphozyten, insbesondere der γ/δ T-Zellen
sowie der NKT-Zellen, denen wichtige Funktionen in der Immunregulation sowie in
der frühen Abwehrreaktion gegen pathogene Keime zugeschrieben werden. Von
besonderem Interesse sind dabei die Antigenrezeptoren sowie die Antigen-präsentierenden Moleküle auf den Zielzellen.
In der Gruppe von Prof. Reichardt werden transgene Ratten- und Mausmodelle
zur Analyse der intrathymischen T-Zelldifferenzierung und peripheren T-Zellfunktion
entwickelt. Bisher gelang es u.a., Notch-transgene sowie GFP-transgene („grüne“)
Ratten zu generieren und in die Analysen einzusetzen. Die Notch-transgenen Ratten
zeigen nicht nur eine interessante Modifikation des T-Zellreifungsprogramms im Thymus, sondern entwickeln auch spontan Lymphome, die als Modell für entsprechende
Erkrankungen des Menschen dienen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Funktion von Glukokortikoidrezeptoren in der Kontrolle des Überlebens von Lymphozyten.
Dr. Kerkau und seine Mitarbeitern untersuchen die die Pathogenese von Autoimmunerkrankungen und ihre Suppression durch sogenannte regulatorische (Suppressor-) T-Zellen. Mit Hilfe neuartiger monoklonaler Antikörper, die am Institut
entwickelt wurden, werden die regulatorischen T-Zellen der Ratte stimuliert und
sowohl in vitro wie auch – durch adoptiven Transfer – in vivo funktionell untersucht. Darüber hinaus erarbeitet die Gruppe neue Ansätze für die Expansion
menschlicher regulatorischer T-Zellen, in die große Hoffnungen für die Therapie
menschlicher Autoimmunerkrankungen gesetzt werden.
Prof. Hünig´s Gruppe interessiert sich für den kostimulatorischen T-Zellrezeptor
CD28 und seinen Gegenspieler, CTLA-4 (CD152). In der physiologischen Situation vermittelt die
Besetzung von CD28 durch seine Liganden ein „zweites“ Signal für die volle Aktivierung ruhender T-Lymphozyten nach Stimulation ihrer Antigenrezeptoren. Es gelang jedoch, „superagonistische“ Antikörper zu entwickeln, die überraschenderweise auch ohne ein T-Zellrezeptorsignal
sämtliche T-Lymphozyten sowohl in vitro als auch in vivo aktivieren können. Von besonderem
Interesse ist der Mechanismus dieses Superagonismus, dem durch Epitopkartierung und biochemische Analysen nachgegangen wird. Die oben erwähnte präferentielle Aktivierung regulatorischer T-Zellen durch CD28 Superagonisten wird in einem Infektiologischen Projekt auf ihre
therapeutische Anwendbarkeit zur Begrenzung immunpathologischer Begleitreaktionen untersucht. Im Herbst 2004 trat Frau Prof. Dr. Anneliese Schimpl nach 38 jähriger Forschertätigkeit
am Institut in den Ruhestand. Sie hatte entscheidenden Anteil an der Erstbeschreibung von
Zytokinen im Immunsystem (s.o.) und hat über die Jahrzehnte zahlreiche wichtige Beiträge zur
Immunregulation gleistet. Die Schwerpunkte der Arbeiten letzten Jahren ihrer Forschung im
waren die Regulation der B-Zelldifferenzierung durch Zytokine, insbesondere IL-21, Zellinteraktionsmoleküle und „Master“-Transkriptionsfaktoren wie BLIMP-1.
Am virologischen Lehrstuhl des Instituts (Leitung: Prof. A. Rethwilm) stehen die
Immunreaktion gegen und die Immunsuppression durch das Masernvirus (Profs. S. und J.
Schneider-Schaulies) sowie die Interaktion von Prionen mit dem Immunsystem (Prof. M. Klein,
PD Dr. K. Flechsig) im Vordergrund der immunbiologischen Fragestellungen. Der immunologische Lehrstuhl koordiniert den Sonderforschungsbereich 479 „Erregervariabilität und Wirtsreaktion“ sowie das Graduiertenkolleg 520 „Immunmodulation“, in denen Institute der Fachbereiche Medizin und Biologie sowie klinische Arbeitsgruppen eng zusammenarbeiten.
Eingebunden in diese Förderstrukturen sowie das IZKF (Sprecher: Prof. Dr. H.-K. MüllerHermelink), das Europäische Graduiertenkolleg „Gene Regulation in and by Pathogens“
(Sprecher: Prof. J. Hacker), und das von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Netzwerk „forImmun“ (Sprecher: Prof. J. Hacker) finden sich zahlreiche weitere Arbeitsgruppen
mit immunologischen Fragestellungen in den Fachbereichen Medizin und Biologie. So
werden an der Universitäts-Hautklinik (Direktorin: Prof. E.-B. Bröcker) die Immunabwehr
des malignen Melanoms (Prof. J. Becker) sowie die Mechanismen allergischer Reaktionen
und Strategien zu ihrer Beherrschung bearbeitet (Prof. A. Trautmann, Dr. S. Grunewald). Die
Interaktion von dendritischen Zellen mit T-Lymphozyten untersucht Prof. Friedl, der von der
Hautklinik an das DFG-geförderte Virchow Zentrum (Sprecher: Prof. M. Lohse) wechselte.
Universitäts-Hautklinik
67
Ein weiteres immunologisch relevantes Thema am Virchowzentrum ist die Immunevasion von
Herpesviren (Arbeitsgruppe Dr. W. Brune).
Lehrstuhl für
Physiologische Chemie
Am Lehrstuhl für Physiologische Chemie I untersuchen Prof. Dr. W. Sebald und Dr.
T. Müller die Struktur von Interleukinen und modifizieren sie für experimentelle therapeutische
Ansätze, so z. B. zur Bekämpfung von Allergien in Kooperation mit der Dermatologie.
Pathologisches Institut
Am Pathologischen Institut (Direktor: Prof. H.-K. Müller-Hermelink) steht in den Arbeitsgruppen von Prof. A. Marx und PD A. Greiner die maligne Entartung lymphoider Zellen und deren
Assoziation mit Autoimmunerkrankungen im Vordergrund. Dr. A. Rosenwald untersucht die Lymphomogenese mit Hilfe der vergleichenden Genexpression, und in der Abteilung für Molekulare
Pathologie (Prof. E. Serfling) wird die Aktivierung von T-Lymphozyten auf dem Niveau der Transkription Lymphozyten-spezifischer Gene analysiert. Aktiv in die Immunologie eingestiegen sind
auch Mitarbeiter des onkologisch ausgerichteten Instituts für Medizinische Strahlenkunde und
Zellforschung (Direktor: Prof. Dr. U. Rapp). In Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie des
biologischen Fachbereichs (Vorstand: Prof. Dr. W. Goebel) entwickelt die Gruppe von PD J. Fensterle Bakterien als Impfvektoren gegen Tumoren. Prof. A. Müller untersucht die Schaltstellen bei
der Entwicklung des Immunsystems aus Vorläuferzellen im Knochenmark.
Neurologische Universitätsklinik
Organspezifische Autoimmunität ist ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt der Neurologischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. K. V. Toyka) und des Instituts für Neurobiologie (Prof. Dr. M. Sendtner). Neben der klinischen MS Forschung (Prof. P. Riekmann) wird in
Tiermodellen für Autoimmunerkrankungen des Nervensystems (Prof. G. Stoll, PD A. Weishaupt)
sowie für neurodegenerative Erkrankungen mit immunologischer Komponente (Prof. R. Martini)
gearbeitet. Die Mechanismen der Selbst-Toleranz und ihres Zusammenbruchs bei Autoimmunerkrankungen des Nervensystems untersucht die neuroimmunologische Gruppe von Prof. Heinz
Wiendl.
Institut für Neurobiologie
Chirurgische Universitätsklinik
Unerwünschte Immunantworten gibt es auch bei der Abstoßung von Transplantaten, ein
Thema, dem sich die experimentelle Transplantationschirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. A. Thiede) unter Leitung von Prof. K. Ulrichs widmet. Die wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten auf diesem Gebiet sind im Transplantationszentrum gebündelt.
Klinische grundlagenorientierte Aspekte der Autoimmunität und der Entartung von Immunzellen werden von den Profs. H.P. Tony und C. Kneitz an der Medizinischen Klinik II (Direktor: Prof. Dr. H. Einsele) bearbeitet. Die klinische Erfahrung und die Forschungsaktivitäten auf
diesem Gebiet führten im letzten Jahr zur Gründung des Rheumazentrums Würzburg/Bad Brückenau. Der Spezifität und Funktion „ungewöhnlicher“ menschlicher T-Zellen geht die Gruppe
von Dr. V. Kunzmann nach, und Prof. H. Wajant entwickelt mit seinen Mitarbeitern rekombinante
Proteine für die Immuntherapie.
Medizinische Klinik II
Die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen im Kindesalter sowie die molekularen Grundlagen vererbter Immundefizienzen werden an der Universitätskinderklinik (Direktor: Prof. Dr. Ch.
Speer) von PD Dr. Gierschick bzw. Prof. W. Kreth untersucht. Weitere Forschungsthemen sind die
Immunrekonstitution nach Knochenmarktransplantation (Prof. P.G. Schlegel) sowie die Immunbiologie viraler „Kinderkrankheiten“, die in Kooperation mit dem Institut für Virologie und Immunbiologie bearbeitet wird.
Zentrum für Molekulare Infektionsforschung
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
68
Der immunologische Schwerpunkt der Universität ist eng verzahnt mit der Infektiologie, wie
es durch den SFB 479 „Erregervariabilität und Wirtsreaktion“ und das Zentrum für Molekulare Infektionsforschung (Leiter: Prof. J. Hacker) illustriert wird. An diesem wird die selektive
Ausrichtung der Immunantwort auf bestimmte Erregerklassen (Bakterien, einzellige Parasiten)
in den Gruppen von Prof. A. Moll und PD S. Hammerschmidt erforscht und neue Impfstrategien
werden erprobt.
Forschungsschwerpunkte am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
(Vorstand: Prof. M. Frosch) sind die Wechselwirkung bakterieller Erreger der Meningitis
(Prof. Frosch) und der Parodontitis (Prof. U. Vogel), sowie des Fuchsbandwurms (PD Dr. Brehm)
mit dem Immunsystem.
Die hohe Dichte an immunologischer Forschung in Grundlage und Klinik hat auch zur Ausgründung mehrerer biotechnologischer Unternehmen geführt. So entwickelt die aus dem Pathologischen Institut ausgegründete Firma OncoMab monoklonale Antikörper für den Einsatz der
Krebstherapie, die sich in Gründung befindende Firma theraimmun will die vom Institut für
Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung mit dem Institut für Mikrobiologie entwickelten
Bakterien-basierten Impfvektoren gegen Tumoren zur Anwendung am Menschen bringen, und
die Firma TeGenero bereitet erste klinische Studien mit neuartigen immunstimulierenden monoklonalen Antikörpern vor.
69
Arbeitskreise
der Gesellschaft
aum ein anderes Fachgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten so vielfältig und interdisziplinär entwickelt, wie die Immunologie. Um der zunehmenden Spezialisierung und
Bildung neuer immunologischer Teilgebiete gerecht zu werden, aber auch um den Mitgliedern
der Gesellschaft die Möglichkeit zu intensiveren Fachdiskussionen und Interaktionen mit anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften zu geben, wurden Anfang der 90er Jahre Arbeitskreise (AK) der Gesellschaft ins Leben gerufen. Heute gibt es 14 Arbeitskreise für
K
1. Adhäsionsmoleküle
2. Infektionsimmunologie
3. Klinische Immunologie
4. Biologie der B-Lymphozyten
5. Signaltransduktion
6. NeuroEndokrino-Immunologie
7. Tumorimmunologie
8. Vakzine
9. Veterinärimmunologie
10. Zytokine
11. Transplantationsimmunologie
12. Typ I, II, III Immunantworten
13. Reproduktionsimmunologie
14. Vergleichende Immunologie
er älteste Arbeitskreis ging aus dem 1970 gegründeten Kreis für Klinische Immunologie
hervor, der sich zunächst ohne Anbindung an eine Fachgesellschaft regelmäßig traf und
1991 formal an die DGfI angegliedert wurde. Der jüngste Arbeitskreis für Biologie der B-Lymphozyten wurde 2003 etabliert. Die Arbeitskreise treffen sich regelmäßig und organisieren eigene Tagungen, die von der DGfI finanziell unterstützt werden. Diese Tagungen werden häufig
gemeinsam mit Kollegen von anderen Fachgesellschaften veranstaltet, auch ausländischen, wobei Informationsaustausch, Kollaboration und Austausch von Reagenzien im Vordergrund stehen. Bei den jährlichen Tagungen der Gesellschaft werden regelmäßig einige fachspezifische
Workshops von den Arbeitskreisen organisiert. Ebenso wie sich im Laufe der Zeit Forschungsschwerpunkte und Interessen ändern, können in einem solchen dynamischen Prozess Arbeitskreise aufgelöst und neue gegründet werden. Die zahlreichen Tagungen und regelmäßigen Berichte der Arbeitskreise in den Immunologischen Nachrichten spiegeln die lebhaften Aktivitäten
und den Erfolg wieder.
D
1. ARBEITSKREIS ADHÄSIONSMOLEKÜLE
ntensive Kooperation zwischen verschiedensten Zellpopulationen ist für das Immunsystem
mehr als für jedes andere Organsystem lebenswichtig. Ein wesentlicher Teil dieser Interaktion findet über direkten Zellkontakt statt, der durch Adhäsionsmoleküle vermittelt wird. Dementsprechend regulieren Adhäsionsrezeptoren wichtige Funktionen wie Entwicklung und Differenzierung von Lymphozyten, Antigenerkennung und Aktivierung, Rezirkulation, Einwanderung
von Leukozyten in entzündliche Regionen, Killerfunktionen u. a.; schließlich sind sie auch bei
der Metastasierung von Tumorzellen beteiligt. Aufgrund dieser vielfältigen Funktionen bieten
sie neue Perspektiven für therapeutische Möglichkeiten.
I
70
nfang der 90er Jahre nahm die Forschung über Adhäsionsmoleküle dank der raschen
Fortschritte der Molekularbiologie rasanten Aufschwung. Dies war Anlass, durch Gründung des Arbeitskreises in der Gesellschaft für Immunologie (1992) die verstreut wirkenden
Gruppen an einen Tisch zu bringen. Seither findet sich auf den Jahrestagungen des Arbeitskreises ein kompetentes Publikum aus verschiedenen Fachgebieten zusammen.
A
iel des Arbeitskreises ist es, Diskussion und Zusammenarbeit der Gruppen zu fördern, die
an molekularer Biologie und Funktion von Adhäsionsmolekülen interessiert sind. Die ca.
100 Mitglieder kommen aus verschiedenen Fachgebieten; neben der Immunologie ist die Zellbiologie stark vertreten, ferner Tumorbiologie und klinische Fächer. Wichtigste Aktivität ist die
Jahrestagung mit eingeladenen Rednern, Teilnehmerbeiträgen und Postern. Internationale Symposien, von Mitgliedern des Arbeitskreises veranstaltet, stärken die Kommunikation mit der internationalen Öffentlichkeit, ein Adressregister mit Angaben zu Arbeitsgebieten, Techniken und verfügbaren Reagentien vernetzt die Mitglieder des Arbeitskreises. Die Aktivität des Arbeitskreises
bechränkt sich nicht auf nationale Grenzen: regelmäßig wird die Jahrestagung gemeinsam mit
einem oder mehreren europäischen Nachbarländern durchgeführt, insbesondere Großbritannien
(1998 London, 2002 Berlin), Niederlande (2000 Münster) und Schweiz (2004 Genf). Die resultierenden lebendigen Kontakte intensivieren die Interaktion im europäischen Raum.
Z
Sprecher
Prof. Dr. Alf Hamann
Humboldt-Univ./Charité/Med.
Klinik/Exp. Rheumatol./c/o DRFZ
Schumannstr. 21/22
D-10117 Berlin
Tel.: 030/2 84 60-655
Fax: 030/2 84 60-656
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Sprecher
PD Dr. Peter Altevogt
Deutsches Krebsforschungszentrum
FSP 0710
Im Neuenheimer Feld 280
D-69120 Heidelberg
Tel.: 0 62 21/42-37 14
Fax: 0 62 21/42-37 02
E-Mail: p.altevogt@
dkfz-heidelberg.de
2. ARBEITSKREIS INFEKTIONSIMMUNOLOGIE
ie Abwehr von Infektionen ist eine der zentralen Aufgaben der Immunantwort. Dabei
kommt es zu einem komplexen Zusammenspiel zwischen mikrobiellen Erregern und
deren Produkten einerseits und den dadurch induzierten zellulären und löslichen Reaktionen
des Immunsystems andererseits.
D
er Arbeitskreis besteht zur Zeit aus ca. 110 Mitgliedern. Das Ziel ist die Diskussion und
Zusammenarbeit derjenigen Gruppen zu fördern, die an der molekularen Struktur, der
Organisation und der Interaktion der einzelnen Komponenten des Immunsystems und deren
Einfluß auf die Infektion interessiert sind. Wichtigste Aktivität ist eine jährliche Arbeitstagung
(Minisymposium Infektion und Immunabwehr auf Burg Rothenfels, ca. 80 Teilnehmer) sowie die
Organisation und Durchführung von themenzentrierten Tagungen zusammen mit Fachgruppen
der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Der Arbeitskreis wird gemeinsam mit der Fachgruppe Infektionsimmunologie der DGHM geführt. Der Arbeitskreis ist für
jedermann offen. Zur (kostenfreien) Aufnahme und für weitere Informationen schreiben Sie
bitte an Stefan Ehlers.
D
Sprecher
Prof. Dr. Oliver Liesenfeld
Charité, Inst. f. Infektionsmed.
Abt. f. Med. Mikrob./Infektions.
Hindenburgdamm 27
D-12203 Berlin
Tel.: 030/8445-3630
Fax: 030/8445-3830
E-Mail:
[email protected]
Stellvertretender Sprecher
PD Dr. André Gessner
Univ. Erlangen-Nürnb./Inst. f.
Klin. Mikrobio/Immunol/Hygiene
Wasserturmstrsaße 3/5
D-91054 Erlangen
Tel.: 09131/852-2580
Fax: 09131/852-2573
E-Mail:
[email protected]
3. ARBEITSKREIS KLINISCHE IMMUNOLOGIE (AKI)
em AKI sind rund 100-120 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
(DGfI) angeschlossen. Ziel des Kreises ist die Vermittlung immunologischer Wissensinhalte in allen Bereichen der klinischen Medizin. Der Kreis wurde 1970 von Professor Federlin,
Gießen, gegründet und tagte zunächst mit Unterstützung der Behring-Werke AG und ohne Zugehörigkeit zu irgendeiner Gesellschaft einmal pro Jahr in Frankfurt/Höchst. Nach der Wiedervereinigung wuchs der Interessentenkreis des AKI und gleichzeitig entstanden innerhalb der
DGfI Arbeitskreise. Auf Anregung von Prof. Federlin und Prof. H. H. Peter wurde eine formale Angliederung des AKI an die DGfI angestrebt und 1991 vollzogen. Das jährliche AKI Treffen, am
D
Sprecher
PD Dr. Torsten Witte
Klinische Immunologie
Medizinische Hochschule
Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
D-30625 Hannover
Tel.: 05 11/5 32-36 24
Fax: 05 11/5 32-56 48
E-Mail: witte.torsten@
mh-hannover.de
71
ersten Wochenende im November in Frankfurt/Höchst, wurde beibehalten und fand 2004 zum
32. Mal statt. Der Sprecher des AKI (aktuell PD Dr. Torsten Witte aus Hannover) wird jeweils für
drei Jahre gewählt. Die Aktivitäten des AKI konzentrieren sich derzeit auf zwei Bereiche:
1. Das AKI-Treffen in Frankfurt versammelt jährlich ca. 60 klinische Immunologen zu einem Treffen mit besonderer Note. Am Freitag nachmittag werden zum jährlichen Leitthema, das von
jeweils anderen Kollegen betreut wird, 2-4 Hauptreferenten eingeladen. Zu dieser Thematik
folgen anschließend auch freie Vorträge bis zum gemeinsamen Abendessen. Am Samstag vormittag schließen sich Vorträge zu klinischen-immunologischen Themen im weiteren Sinne an,
wobei stets auch Wert auf informative Kasuistiken gelegt wird. Leitthemen der letzten Jahre
waren „Primäre Immundefekte“ und „Genetik von Autoimmunerkrankungen“, u.a. anlässlich
des 33. AKI-Treffens, am 4/5.Nov. 2005, wird als Leitthema, betreut von PD Dr. Torsten Witte
und Dr. Ulrich Baumann, Hannover, „Immunsystem und Lunge“ behandelt werden.
2. Beteiligung mit Poster-Workshops über Klinische Immunologie anläßlich der Jahrestagungen
der DGfI.
4. ARBEITSKREIS BIOLOGIE
DER B-LYMPHOZYTEN
Sprecher
Prof. Dr. Hans-Martin Jäck
Universität Erlangen-Nürnberg
Abt. für Molekulare Immunologie
Glückstraße 6
D-91054 Erlangen
Tel.: 0 91 31/85-3 59 13
Fax: 0 91 31/85-3 93 43
E-Mail: [email protected]
Stellvertretende Sprecherin
PD Dr. Claudia Berek
Deut. Rheuma-Forschungszentrum
Schumannstraße 21/22
D-10117 Berlin
Tel.: 030/2 84 60-711
Fax: 030/2 84 60-712
E-Mail: [email protected]
m Frühling 2003 wurde auf dem von Michael Reth (Freiburg), Andreas Radbruch (Berlin)
und Hans-Martin Jäck (Erlangen) in Titisee organisierten 1. B-Zellforum die Idee entwickelt,
einen Arbeitskreis mit der Thematik ‚B-Lymphozyten’ zu etablieren. Der Beirat der DGfI hat dann
auf der Herbsttagung in Berlin im September 2003 die Gründung des Arbeitskreises ‚Biologie
der B-Lymphozyten’ genehmigt. Der Arbeitskreis wurde offiziell während des 2. B-Zellforums,
das von Andreas Radbruch und Claudia Berek vom 11.-13. März 2004 in Potsdam organisiert
wurde, ins Leben gerufen. Die derzeit 50 Mitglieder wählten Hans-Martin Jäck (Erlangen) und
Claudia Berek (Berlin) als Sprecher bzw. stellvertretende Sprecherin. Das Hauptanliegen des
Arbeitskreises ‚Biologie der B-Lymphozyten’ ist es, ein Netzwerk zu etablieren, um die B-ZellForschung auf nationaler Ebene besser zu koordinieren und die international sehr gute Reputation deutscher B-Zellimmunologen weiter zu festigen und auszubauen. Ein wichtiges Instrument des Arbeitskreises ‚Biologie der B-Lymphozyten’ ist das B-Zellforum, das als Plattform für
die Vorstellung neuer Gruppen und Projekte sowie für die Diskussion aktueller Themen aus dem
Gebiet der humoralen Immunität dient. Zukünftige Aktivitäten des Arbeitskreises werden sich
auf die Durchführung des jährlichen B-Zellforums, auf die Organisation von Workshops und
Symposien im Rahmen der Herbsttagung der DGfI, sowie auf die Koordination gemeinsamer
regionaler und überregionaler Forschungsanträge konzentrieren.
I
5. ARBEITSKREIS SIGNALTRANSDUKTION
er Arbeitskreis Signaltransduktion versteht sich als Forum für alle, die an Signalkaskaden
von der Rezeptoren-Stimulation bis zur Gen-Regulation interessiert sind. Sprecher des
AK sind derzeit Burkhart Schraven (Magdeburg) und Ottmar Janssen (Kiel), der 1995 den AK ins
Leben gerufen hat. Der interdisziplinäre Charakter des AK äußert sich insbesondere in einer intensiven und erfolgreichen Zusammenarbeit mit anderen AK der Gesellschaft sowie mit Arbeitskreisen der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) und Studiengruppen der Gesellschaft
für Biochemie und Molekularbiologie (GBM). Im Rahmen der Frühjahrstagungen unserer Gesellschaft in Stuttgart und Innsbruck wurden auf diese Weise hochkarätige Symposien zusammen
mit den AKs Adhäsionsmoleküle und Zytokine und Rezeptoren ausgerichtet.
D
72
it dem AK Signaltransduktion der DGZ sowie den Studiengruppen Rezeptoren und Signaltransduktion und Biochemische Pharmakologie und Toxikologie der GBM werden
nunmehr seit acht Jahren gemeinsame Meetings unter dem Titel „Signal Transduction - Receptors Mediators and Genes“ veranstaltet. Auch bei diesen Tagungen steht ein interdisziplinäres
Konzept im Vordergrund. Aus diesem gemeinsamen Interesse hat sich schnell die Gesellschaft
für Signaltransduktion (GST) entwickelt, die seither von den Sprechern der genannten Aks geleitet wird. Die GST mit ihren knapp 350 Mitgliedern versteht sich nicht als Abspaltung, sondern
vielmehr als Vermittler zwischen den drei etablierten Gesellschaften. Die gemeinsamen Meetings erfreuen sich insbesondere bei jüngeren Kollegen aus allen drei Gesellschaften zunehmender Beliebtheit. Seit nunmehr fünf Jahren versammeln sich im November etwa 220-250 Gleichgesinnte (davon 40%-50% Mitglieder der DGfI) im Hilton Hotel in Weimar zu ihrem
traditionellen „Weimar-Meeting“. Inzwischen wird diese Veranstaltung gerne genutzt, um sich
einen Überblick über die Forschung oder Methodenentwicklung auf diesem Gebiet zu verschaffen oder um Kooperationen innerhalb und außerhalb der DGfI zu initiieren.
M
m Jahre 2003 wurde unter Federführung von Burkhart Schraven als Abschluss des Meetings ein Joint Symposium mit dem AK Signaltransduktion und dem Forschungszentrum
Immunologie Sachsen/Anhalt zum Thema ‚Signalling within the immune system’ auf die Beine
gestellt, welches große internationale Beachtung fand.
I
Sprecher
PD Dr. Ottmar Janßen
Christian-Albrechts-Universität
Institut für Immunologie
Michaelistraße 5
D-24105 Kiel
Tel.: 04 31/5 97-33 77
Fax: 04 31/5 97-33 35
E-Mail:
[email protected]
Stellvertretender Sprecher
Prof. Dr. Burkhart Schraven
Otto-von-Guericke-Universität
Institut für Immunologie
Leipziger Straße 44
D-39120 Magdeburg
Tel.: 03 91/67-1 58 00
Fax: 03 91/67-1 58 52
E-Mail: [email protected]
ast but not least ist aus dem gemeinsamen Interesse am Thema Signaltransduktion ein
Journal-Projekt entstanden, welches gerade in die entscheidende Phase eintritt. Wir hoffen, mit dem Journal „Signal Transduction“ und dem Untertitel „Receptors Mediators and Genes“ ebenfalls ein interdisziplinäres Forum für das Arbeitsgebiet etablieren zu können.
Informationen zu Veranstaltungen des AK werden über die Homepage der DGfI
(http://www.immunologie.de) oder der GST (http://www.sigtrans.de) verbreitet.
L
6. ARBEITSKREIS
NEUROENDOKRINO-IMMUNOLOGIE (AKNEI)
er AK NEI der Deutschen Gesellschaft für Immunologie wurde am 5. und 6. Juli 1997 in
Regensburg im Rahmen eines Symposiums „Neuroendokrinoimmunologie“ gegründet
(www.aknei.de).
D
er AK NEI zählt etwa 110 Teilnehmer, von denen etwa 30 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Immunologie sind. Die Teilnehmer stammen aus den verschiedensten
Fachbereichen der Humanmedizin (Anatomie, Biochemie, Chirurgie, Dermatologie, Endokrinologie, Immunologie, Innere Medizin, Neurologie, Neurochirurgie, Pathologie, Psychiatrie, Psychologie und Zahnheilkunde) sowie aus den Fachbereichen Tierphysiologie, Veterinärmedizin und
Zoologie. An der Vielzahl der verschiedenen Fachbereiche ist der interdisziplinäre Charakter dieses Arbeitskreises zu erkennen.
D
er AK NEI ist ein Pfeiler innerhalb des Deutschen Netzwerkes „German Brain Immune
Network“ (GEBIN: www.gebin.org), wobei der AK NEI bevorzugt wissenschaftliche Aktivitäten im immunologischen Fachgebiet zeigt. Im Beirat der GEBIN sind die Arbeitskreise der
Fachbereiche Endokrinologie, Immunologie, Dermatologie, Neurologie, Psychiatrie, Medizinische
Psychologie und Ethologie durch ihre jeweiligen Arbeitskreissprecher vertreten.
D
Sprecher
Prof. Dr. Rainer Straub
Universitätsklinikum Regensburg
Kl. u. Polikl. f. Innere Med. I
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
D-93042 Regensburg
Tel.: 09 41/9 44-71 20
Fax: 09 41/9 44-71 21
E-Mail: Rainer.Straub@
klinik.uni-regensburg.de
Stellvertretender Sprecher
Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Institute for Behavioral Sciences
Psychology and Behavioral Immunobiology
Swiss Federal Institut of
Technology, ETH-Zürich
ETH Zentru, SES C 2
Scheuchzerstr. 17
CH-8092 Zürich
Tel.: +41-1-6 32 50 54
Fax: +41-1-6 32 13 55
E-Mail: manfred.schedlowski@
ifv.gess.ethz.ch
73
ie Themengebiete des AK NEI sind „zentralnervöse Mechanismen und neuroimmune
Interaktion“, „Innervation lymphoider Organe“, „Modulation von Immunzellen durch
Neurotransmitter, Neuropeptide und Neurohormone“, „Modulation von Neuronen durch Immunzellen und deren Produkte“ und „Psyche und Immunantwort“. Es liegt in der Natur dieser
Materie, den Körper – einschließlich Psyche, Gehirn, peripheres Nervensystem, Endokrinium und
Immunsystem – in seiner vernetzten Ganzheit beim Gesunden und Kranken verstehen zu wollen. Dies schließt sowohl die systemische Betrachtung aller genannten Bereiche als auch die
grundlagenwissenschaftliche Tätigkeit an einem Detail eines einzelnen Bereiches ein, sofern die
Aufdeckung der Interaktion zwischen Nervensystem, endokrinem System und/oder Immunsystem Ziel der Bemühungen ist. Notwendigerweise ergeben sich hierdurch vielfältige Überschneidungen zu anderen Fachbereichen, die im Sinne des Themas gewünscht sind.
D
ie Teilnahme am AK NEI kann formlos beim Sprecher angemeldet werden. Die Teilnehmer werden regelmäßig über die Aktivitäten des AK NEI und internationale Kongresse
informiert. So findet jährlich ein Treffen des AK NEI meist im Rahmen anderer interdisziplinärer
Tagungen, zum Beispiel des GEBIN, statt. Es existiert ein Adressenführer, der über die Teilnehmer, deren Arbeitsgebiet und zur Verfügung gestellte Reagenzien näher Auskunft gibt. Der
Adressenführer kann beim Sprecher kostenlos bezogen werden.
D
7. ARBEITSKREIS TUMORIMMUNOLOGIE
ie derzeitigen Hauptinteressen des Arbeitskreises für Tumorimmunologie sind (i) die
Analyse pathophysiologischer Zusammenhänge der Immunsuppression durch Tumoren
und die molekulare Charakterisierung ihrer „Immune-Escape“-Mechanismen, (ii) die Alterationen von immunologischen anti-Tumor-Effektormechanismen, (iii) das Design von innovativen
Vakzinierungsstrategien und (iv) die Entwicklung diagnostischer Monitoring-Systeme für immunologische Parameter zur Diagnose, Therapie und Prognose. Diese Monitoring-Systeme spielen
insbesondere für die Standardisierung und die Charakterisierung der Effizienz verschiedener
Immuntherapien (Applikation von Antikörpern, zellulären Vakzinen inklusive dendritische Zellen,
Peptiden, DNA, RNA, Proteinen) eine bedeutende Rolle. Hierzu sind die Qualitätskontrolle der
einzusetzenden zellulären Vakzine, die Art der Vakzin-Administration, aber auch die Standardisierung der Durchführung der PCR-Analysen essentiell. Weitere Methoden sind ELISPOT-Analysen, die Bestimmung der Anzahl der CTL-Vorläuferzellen (limiting dilution) und tumorspezifischer Effektorzellen mittels Tetramerverfahren sowie die Messung der intrazellulären
Zytokinbildung. Ebenfalls besitzt der Arbeitskreis ein starkes Interesse an der Entwicklung von
verschiedenen in vitro- und in vivo-Tumormodellen, die es ermöglichen, neue Vakzinierungsstrategien zur gezielten Beeinflussung des Immunsystems zu testen. Klinisch sind bereits einige
Vakzinierungsstudien erprobt worden, die derzeit jedoch noch nicht den erwarteten Erfolg zeigten. Aus diesem Grunde wird weiterhin intensiv an Verbesserungen der verschiedenen
aktuell angewandten Therapieansätzen sowie an neuen Behandlungsstrategien gearbeitet.
D
Sprecherin
Prof. Dr. Barbara Seliger
Martin-Luther-Universität
Inst. f. Med. Immunologie
Magdeburger Straße 2
D-06112 Halle
Tel.: 03 45/5 57-40 54
Fax: 03 45/5 57-40 55
E-Mail: barbara.seliger@
medizin.uni-halle.de
8. ARBEITSKREIS VAKZINE
nliegen des Arbeitskreises Vakzine (z.Zt. ca. 80 Mitglieder) ist die Weiterentwicklung
und Optimierung verschiedener Immunisierungsverfahren wie die parenterale Immunisierung, orale Immunisierung, Polynukleotidimmunisierung, Immunisierung mit rekombinanten
Antigenen etc. Desweiteren beschäftigt sich der Arbeitskreis mit der Entwicklung effektiver und
neuartiger Immunadjuvantien. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärung der molekularen
A
74
Mechanismen der Antigenprozessierung und der -präsentation nach der Antigenapplikation. Sprecher
Diese Aktivitäten sollen zu einer besseren Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten Prof. Dr. Wolfgang G. Bessler
Universitätsklinikum Freiburg
führen. Der Arbeitskreis ist fächerübergreifend (Fachgebiete: Immunologie, Medizin, Chemie, AG Tumorimmunologie/Vakzine
Stefan-Meier-Straße 8
Biologie, Pharmazie, Ernährungsforschung u.a.). Die Mitglieder des Arbeitskreis treffen sich
jeweils anlässlich der Tagungen der Gesellschaft für Immunologie, weiterhin veranstaltet der D-79104 Freiburg
Tel.: 07 61/2 03-54 72
Arbeitskreis jährlich ein bis zwei Workshops. E-Mail-Information: um den Austausch von Infor- Fax: 07 61/2 03-54 92
mationen des Arbeitskreises möglichst schnell zu gestalten, ist eine E-Mail-Adresse eingerich- E-Mail: [email protected]
tet, die empfangene Post automatisch an alle gemeldeten Adressen weiterverteilt. Diese E-MailAdresse heißt [email protected]. Wer wünscht, ebenfalls in den E-Mail-Verteiler
aufgenommen zu werden, schickt eine E-Mail an [email protected].
om und für den AK Vakzine gibt es eine Internet-Seite, die unter folgender Adresse zu erreichen ist: http://www.uni-freiburg.de/immuncell/akvaccine/index2.html. Anregungen
zu dieser Seite werden gerne angenommen.
V
9. VETERINÄRIMMUNOLOGISCHER
ARBEITSKREIS (VIA)
er Arbeitskreis Veterinärimmunologie (VIA) wurde 1993 auf Anregung von Herrn Prof.
Dr. Wofgang Leibold (Tierärztliche Hochschule Hannover) gegründet. Ziel dieser Initiative
war es, jene Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum zusammenzuführen, die sich mit der
Funktion des Immunsystems der Haus- und Wildtiere beschäftigen, um so den Austausch von
Informationen für die Forschung und Lehre zu verbessern. Die enge Anbindung an die DGfI war
den Mitgliedern dabei von Anbeginn an ein wichtiges Anliegen. Zurzeit zählt der Arbeitskreis
ca. 80 Mitglieder, die überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen oder
derzeit in anderen Ländern tätig sind. Die Mehrzahl der VIA-Mitglieder sind auch Mitglieder der
DGfI. Getragen wird der Arbeitskreis von den Fachvertretern an den tierärztlichen Bildungsstätten und Bundesforschungseinrichtungen sowie von einigen Kollegen, die an medizinischen oder
biologischen Fakultäten tätig sind.
D
Sprecher
Prof. Dr. Bernd Kaspers
E-Mail:
[email protected]
ie Veterinärimmunologie ist ein außerordentlich heterogenes Arbeitsgebiet. Sie umfasst
Arbeiten auf allen Gebieten der Immunologie bei landwirtschaftlich genutzten Tierarten,
Heimtieren und Wildtieren und damit ein Spektrum, dass von den Fischen über die Vögel bis zu
den Säugetieren reicht. Dabei werden sowohl Grundlagen zur Funktion und Evolution des Immunsystems wie auch zur Pathogenese immunmediierter Erkrankungen an ausgewählten und
häufig spontanen Tiermodellen bearbeitet. Anwendungsorientierte Fragestellungen, insbesondere der Infektionsimmunologie, betreffen die Klinik, die Diagnostik wie auch die Therapie von
Erkrankungen mit Beteiligung des Immunsystems. Ein wichtiges Anliegen der VIA ist der Austausch und die Weiterentwicklung von Werkzeugen, die immunologische Analysen an den genannten Tierarten ermöglichen. Die Mitglieder der VIA verstehen sich auch als Ansprechpartner
für Fragen zu den speziellen Eigenschaften der Immunsysteme unserer Haus- und Nutztiere.
D
eben dem jährlichen Treffen des Arbeitskreises anlässlich der Jahrestagung der DGfI organisieren die Mitglieder der VIA nationale und internationale Tagungen zu speziellen Gebieten
der Immunologie einzelner Spezies. Ein besonders enger Kontakt besteht zwischen dem Arbeitskreis
und Veterinärimmunologen aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Polen und Litauen.
N
Informationen zu den Aktivitäten des Arbeitskreises sind über die Homepage der DGfI oder
den Sprecher des Arbeitskreises (Prof. Dr. Bernd Kaspers) zu erhalten.
75
10. ARBEITSKREIS ZYTOKINE UND REZEPTOREN
Sprecher
Prof. Dr. Michael Uwe Martin
Justus-Liebig-Universität
Institut für Immunologie FB 08
Winchesterstraße 2
D-35394 Gießen
Tel.: 06 41/99-3 42 50
Fax: 06 41/99-3 42 59
E-Mail: michael.martin@
bio.uni-giessen.de
Stellvertretender Sprecher
Prof. Dr. Werner Falk
Universitätsklinikum Regensburg
Klinik für Innere Medizin I
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
D-93042 Regensburg
Tel.: 09 41/9 44-71 22
Fax: 09 41/9 44-71 23
E-Mail: werner.falk@
klinik.uni-regensburg.de
er Arbeitskreis Zytokine und Rezeptoren wurde 1994 in Konstanz gegründet und hatte
nach kurzer Zeit 64 Mitglieder.
D
Z
iel des Arbeitskreises war es, für Forscher aus verschiedenen Fachrichtungen, die sich mit
Botenstoffen des Immunsystems und deren Rezeptoren beschäftigten, ein gemeinsames
Forum zu bieten. In den letzten Jahren wurden zu diesem Zweck mehrere internationale Tagungen durchgeführt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Austausch mit italienischen Kollegen gelegt wurde. Die Auseinandersetzung mit Zytokinen und deren Rezeptoren hat sich in
den letzten Jahren von einem Grundlagen-orientierten, immunologischen Forschungszweig zu
einem Thema entwickelt, das breite Bezüge in andere Fachgebiete hinein hat. Mit dem Einsatz
von Zytokinen in der Klinik bzw. dem therapeutischen Ansatz, Zytokine als Zielstrukturen für
Therapien zu nutzen, haben sich die Interessen der ehemaligen Mitglieder verschoben. Derzeit
befindet sich der Arbeitkreis in einer Umorientierungsphase, um insbesondere bei den jüngeren
Wissenschaftlern den Elan der Gründerjahre wieder aufleben zu lassen. Anmeldungen von Neuinteressierten aus allen Disziplinen sind daher herzlich willkommen und können jederzeit formlos beim Sprecher oder dessen Stellvertreter am besten per E-mail (siehe oben) durchgeführt
werden.
11. ARBEITSKREIS
TRANSPLANTATIONSIMMUNOLOGIE
Sprecher
Prof. Dr. Reinhard Schwinzer
Med. Hochschule Hannover
Transplantationslabor (OE 6229)
D-30623 Hannover
Tel.: 05 11/5 32-42 04
Fax: 05 11/5 32-83 26
E-Mail: Schwinzer.Reinhard@
MH-Hannover.de
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ür die Weiterentwicklung der Transplantationsmedizin ist sowohl ein detailliertes Verständnis von grundlegenden Immunmechanismen erforderlich als auch die Bearbeitung
von klinischen Fragestellungen. Ziel des Arbeitskreises Transplantationsimmunologie ist es, die
Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen immunologischer Grundlagenforschung und
angewandter Transplantationsmedizin zu fördern. Der fächerübergreifende Arbeitskreis wurde
1994 auf der Herbsttagung der DGfI in Konstanz gegründet und hat zur Zeit etwa 80 Mitglieder. Sie kommen aus den Fachgebieten Immunologie, Molekular- und Zellbiologie und den
transplantierenden Fächern Chirurgie, Hämatologie und Augenheilkunde. Die im Arbeitskreis organisierten Gruppen bearbeiten Forschungsthemen zu den Mechanismen der T-Zellaktivierung
und Toleranzinduktion, Transplantatabstoßung, Immunmodulation/Immunsuppression, Xenotransplantation sowie zu Problemen der chronischen Transplantatdysfunktion. Ein wesentliches
Element zur Darstellung der wissenschaftlichen Aktivitäten ist die regelmäßige Mitwirkung des
Arbeitskreises an den Workshops „Transplantation“ auf den Jahrestagungen der DGfI. Mitglieder des Arbeitskreises beteiligen sich an der Organisation und Durchführung von internationalen Symposien und Kongressen (z. B. International Transplantation Meeting, Kiel 1998; Immune
Tolerance and Gene Therapy in Transplantation, Berlin 1999; Chronic Rejection in Experimental
and Clinical Transplantation,Würzburg 2001). 2003 wurde das jährliche Frühjahrstreffen als
weiteres Instrument etabliert, mit dem der Arbeitskreis seine Aktivitäten darstellen und damit
die Kommunikation zwischen grundlagenorientierten und klinischen Transplantationswissenschaftlern vertiefen will. Kernstück dieser Veranstaltung sind Kurzvorträge der Tagungsteilnehmer, wodurch insbesondere den jüngeren Wissenschaftlern Gelegenheit gegeben wird, ihre Befunde vor einem fachkundigen Auditorium zu präsentieren und zu diskutieren. Darüber hinaus
werden von Hauptreferenten Übersichtsvorträge zu wechselnden Schwerpunktthemen gehalten. Die Mitarbeit im Arbeitskreis kann formlos beim Sprecher angemeldet werden. Die Mitglieder werden regelmäßig via e-mail Verteiler über die Aktivitäten des Arbeitskreises informiert.
F
12. ARBEITSKREIS
TYP I, II, III IMMUNANTWORTEN
er Arbeitskreis wurde 1995 Jahren als Interessengemeinschaft derjenigen gegründet,
die sich mit der Funktion und Bedeutung von Th1/Th2-Zellen beschäftigen. Es gab seitdem jährliche Treffen, deren Zuspruch immer weiter stieg und die nahelegten, die Aktivität als
Arbeitskreis in der DGfI zu formieren. Dieser formale Schritt erfolgte 2001 in Marburg.
D
eit dem Beginn der Treffen wurde klar, daß es sinnvoll ist, die Thematik zu erweitern: Zum
einen zeigte sich mittlerweile, daß es abgesehen von CD4+ T-Zellen andere Zellen gibt,
die dazu beitragen, daß eine Th1- oder Th2-Antwort entsteht. Als Folge hiervon ist der Terminus: Typ I oder Typ II - Antwort entstanden, um die Bedeutung der T-Helferzellen für diese Antwort etwas zu relativieren. Andererseits zeigte sich mittlerweile, daß es andere Untertypen von
CD4+ Th-Zellen gibt, deren Behandlung man sinnvollerweise mit in den Arbeitskreis aufnehmen
sollte. Als Beispiele seien Tr1-, Th3- oder T-Regulatorzellen genannt. Da hier die Nomenklatur
noch wechselnd ist, werden diese T-Zellen durch den Begriff Typ III Immunantworten repräsentiert.
S
Sprecher
Prof. Dr. Michael Lohoff
Philipps-Universität
Institut für Med. Mikrobiologie
Pilgrimstein 2
D-35037 Marburg
Tel.: 0 64 21/2 86-43 45
Fax: 0 64 21/2 86-43 44
E-Mail:
[email protected]
iel der jährlichen Treffen ist es, diejenigen in Deutschland und (als Zukunftsvision) in Europa zusammenzubringen, die sich mit dieser Thematik befassen. Als eine sehr erfolgreiche Konsequenz dieses Gedankens sind inzwischen multiple Kooperationen entstanden, deren
Früchte sich in steigender Weise bei den Treffen erkennen lassen. Der Gedanke des Arbeitskreises ist im wesentlichen das jährliche Treffen als regelmäßiges Forum für Gedankenaustausch
und Kontakt. In diesem Sinn wird das Treffen auch immer prägnant und funktionell gestaltet,
um rege und kritische Diskussionen zu ermöglichen. Querdenker und provokative Meinungen
sind absolut willkommen!
Z
13. REPRODUKTIONSIMMUNOLOGIE (AKRI)
n der Vorstands- und Beiratssitzung am 1. März 2000 wurde die bis dahin bestehende Deutsche Gesellschaft für Immunologie der Reproduktion e. V., Vorsitzender Prof. Dr. Hans Donat
(Magdeburg) als „Arbeitskreis für Immunologie der Reproduktion (AKRI)“ in die DGfI aufgenommen. Die Mitglieder der früheren Gesellschaft schlossen sich mehrheitlich der DGfI an. Als Vorsitzende des Arbeitskreises wurden gewählt: Prof. Dr. H. Alexander (Leipzig), Prof. Dr. H. Donat (Magdeburg) und Prof. Dr. W. Krause (Marburg). Der AKRI beschäftigte sich – wie die vorherige
Gesellschaft – mit den Reaktionen zwischen Gameten und Immunzellen im Rahmen der Fertilisierung und mit den Immunreaktionen der feto-maternalen Einheit nach der Konzeption und in der
Schwangerschaft.
I
on Beginn an war der AKRI bei den Tagungen der DGfI als Gruppierung präsent, zum ersten
Mal bei der Herbsttagung 2000, danach 2002 in Halle und in Marburg, 2003 in Berlin und
2004 in Maastricht. Auch bei internationalen Tagungen war der AKRI beteiligt, so bei der 8th Annual Conference of the Alps Adria Society for Immunology of Reproduction 2002 in Weimar, 2003
bei dem „10th Jubilee International Symposium of Immunology of Reproduction“ der Bulgarian Society of Reproductive Immunology in Varna/Bulgarien, und bei der European Congress of Reproductive Immunology in Plzen 2004. Diese Tagungen wurden von der DgfI finanziell unterstützt.
V
Sprecher
Prof. Dr. Walter Krause
Klinikum d. Philipps-Univ.
Klinik f. Andrologie u. Venerol.
Deutschhaussstraße 9
D-35033 Marburg
Tel.: 0 64 21/2 86 64 74
Fax: 0 64 21/2 86 28 83
E-Mail: krause@
mailer.uni-marburg.de
Stellvertretende Sprecherin
Dr. Petra Arck
Charite/Campus Virchow-Klinikum
Med. Klinik/Biomed. For.-Zentrum
Augustenburger Platz 1
D-13353 Berlin
Tel.: 0 30/4 50-55 38 73
Fax: 0 30/4 50-55 39 62
E-Mail: [email protected]
77
eiterhin zeigt der AKRI auf der Jahrestagung der American Society for Reproductive
Immunology in St. Louis, USA, Präsenz. Als Invited speaker waren Mitglieder das Vorstands am 4th Congress of the European Society for Reproductive and Developmental Immunology, June 2003, Rhodes, Griechenland beteiligt. Auch bei dem alle drei Jahre stattfindenden
Treffen der International Society for the Immunology of Reproduction, welches in diesem Jahr in
Hakone, Japan, stattfand, war der Vorstand des AKRI aktiv als Invited Speaker vertreten.
W
er Vorstand des AKRI leistete weiterhin aktive wissenschaftliche Arbeit im Bereich Reproduktionsimmunologie als Mitglied von Editorial Boards, z. B. des American Journal of
Reproductive Immunology oder der im Januar 2005 erscheinenden Fachzeitschrift ‚Current Reviews of Women’s Health’. Zwei Mitglieder des AKRI Vorstands sind Mitglieder eines im 6. EU
Rahmenprogramm geförderten ‚Network of Excellence’ zum Thema ‚Embryo Implantation Control’.
D
er AKRI hat derzeit 48 Mitglieder. Im April 2003 wurde der Vorstand des Arbeitskreises
in schriftlicher Form neu gewählt. Er besteht jetzt aus Frau PD Dr. P. Arck (Berlin), Prof.
Dr. W. Krause (Marburg) und PD Dr. Udo Markert (Jena).
D
14. VERGLEICHENDE IMMUNOLOGIE
Sprecherin
Prof. Dr. Tina Trenczek
Universität Giessen
Stellvertretender Sprecher
PD Dr. Dieter Steinhagen
Tierärztl. Hochschule Hannover
FG Fischkrankheiten u. -haltung
Bünteweg 17
D-30559 Hannover
Tel.: 05 11/9 53-85 60
Fax: 05 11/9 53-85 87
E-Mail: dieter.steinhagen@
tiho-hannover.de
lle mehrzelligen Organismen stehen vor der Aufgabe, Wachstum und Entwicklung körpereigener Zellen zu steuern und die Ausbeutung der eigenen Ressourcen durch Invasion von parasitischen Organismen zu verhindern. Im Dienste dieser Aufgabe haben Organismen aus verschiedenen systematischen Gruppen des Tierreichs höchst unterschiedliche
Strukturen entwickelt.
A
issenschaftler aus dem Arbeitskreis „Vergleichende Immunologie“ untersuchen Strukturen und Mechanismen, mit denen so unterschiedliche Tiere, wie Insekten, Muscheln,
Krebse oder Fische eingedrungene Mikroorganismen bekämpfen. Diese Untersuchungen besitzen aus verschiedenen Gründen Relevanz: Einige Wirbellose, wie Insekten oder Schnecken, tragen als Vektoren zur Verbreitung von gefährlichen Erkrankungen, wie Malaria oder Schistosomiasis bei. Das Verstehen, wie die Parasiten mit den Abwehrreaktionen ihrer wirbellosen Vektoren
interagieren, könnte neue Wege in der Bekämpfung dieser Parasiten eröffnen. Andere Organismen, wie Muscheln, Krebse oder Fische spielen als Nahrungsmittel eine wichtige Rolle. Werden
diese Tiere unter landwirtschaftlichen Bedingungen gehalten, stellen Infektionserkrankungen
eine entscheidende Belastung des Ertrages dar.
W
ie Analyse von Immunreaktionen bei Wirbellosen kann außerdem zu einem besseren
Verständnis der Funktion und Evolution des Abwehrsystems bei Wirbeltieren beitragen.
D
T
agungen des Arbeitskreises brachten jeweils Wissenschaftler zusammen, die ein breites
Spektrum unterschiedlichster Fragestellungen zu Immunreaktionen bei Wirbellosen Tieren
und bei Fischen untersuchen. Auf der Frühjahrstagung in Halle war der Arbeitskreis mit einem
Symposium vertreten.
78
Anhang
Vorstand und Beirat der DGfI 2005/2006
Vorstand
R. E. Schmidt, Hannover (Präsident)
S.C. Meuer, Heidelberg (1. Vize-Präsident)
S. H. E. Kaufmann, Berlin (2. Vize-Präsident)
W. Solbach, Lübeck (Generalsekretär)
Beirat
C. Bogdan, Freiburg
B. Bröker, Greifswald
B. Fleischer, Hamburg
I. Förster, Düsseldorf
D. Kabelitz, Kiel
D. Männel, Regensburg
H. Moll, Würzburg
D.J. Schendel, München
B. Schraven, Magdeburg
H.-D. Volk, Berlin
Präsidenten der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie
Prof. Dr. rer nat. Otto Westphal
1967 - 1976
Prof. Dr. med. Klaus Rother
1977 - 1982
Prof. Dr. med. Jochen Kalden
1983 - 1990
Prof. Dr. med. Hermann Wagner
1991 - 1992
Prof. Dr. rer nat. Fritz Melchers
1993 - 1994
Prof. Dr. med. Martin Röllinghoff
1995 - 1996
Prof. Dr. rer nat. Günter J. Hämmerling
1997 - 1998
Prof. Dr. med. Christine Schütt
1999 - 2000
Prof. Dr. med. Hans-Hartmut Peter
2001 - 2002
Porf. Dr. rer. nat. Stefan H. E. Kaufmann
2003 - 2004
Prof. Dr. med. Reinhold E. Schmidt
2005 - 2006
79
Ehrenmitglieder
1973
Prof. Dr. med. H. Schmidt †1975
1997
Prof. Dr. E. Wecker
1983
Prof. Dr. phil. M. Heidelberger † 1991
Prof. Dr. rer. nat. O. Westphal † 2004
1998
Prof. Dr. R. Zinkernagel
Prof. Dr. A. de Weck
1986
Prof. Dr. med. Dr. med.h.c.mult.
P. Kallós †1988
Prof. Dr. med. P. Klein †1998
1999
Prof. Dr. J. F. A. P. Miller
Prof. Dr. S. F. Schlossman
1991
Prof. Dr. phil. M. Sela
1993
Prof. Dr. phil. Dr. med. h.c. H.G. Schwick
2000
Prof. Dr. H. Ambrosius
2001
Prof. Dr. F. Melchers
Prof. Dr. G. Riethmüller
1994
Prof. Dr. med. K. Rother
2002
Prof. Dr. K. Eichmann
Prof. J.R. Kalden
1995
Prof. B.A. Askonas, Ph.D.
Prof. Dr. med. W.H. Hitzig
Sir Gustav Nossal, MD, Ph.D.
2003
Dr. F. Seiler
1996
Prof. Dr. N. A. Mitchison
Prof. Dr. H. J. Müller-Eberhard †1998
2004
Prof. Dr. W. Knapp † 2004
2005
Prof. Dr. M. Röllinghoff
Prof. Dr. T. Sasazuki
Prof. Dr. H. Wagner
Avery-Landsteiner-Preis
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt alle zwei Jahre den Avery-Landsteiner-Preis
an international herausragende Immunologinnen und Immunologen. Namensgeber des Preises
sind
- Oswald Theodore Avery (1877 - 1955; arbeitete seit 1913 am Rockefeller Institute Hospital in
New York; lieferte 1944 mit seinen Transformationsversuchen an Pneumokokken den Beweis
für die Bedeutung der Desoxyribonukleinsäure als genetisches Material) und
- Karl Landsteiner, (1868 - 1943; entdeckte das AB0-System der Blutgruppen und erhielt hierfür 1930 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. 1937 entdeckte er mit Alexander Salomon Wiener (1907 - 1976) das Rhesussystem
Der Avery-Landsteiner-Preis wurde im Februar 1968 durch die Behringwerke AG, Marburg/Lahn,
angeregt. Die Firma bot der Gesellschaft für Immunologie die Stiftung eines im Abstand von
zwei Jahren zu verleihenden Preises an mit der Zielsetzung, hervorragende wissenschaftliche
Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie anzuerkennen und zu fördern. Diese gute Tradition
wurde 1998 von der Centeon Pharma GmbH und seit 2005 von der ZLB Behring GmbH als
Nachfolgegesellschaft der Behringwerke AG weitergeführt.
80
Bisherige Preisverleihungen:
1973, Straßburg
Walther F. Goebel, Rockefeller University, New York (USA)
Jacques Oudin, Institut Pasteur, Paris (Frankreich)
1975, Mainz
Henry G. Kunkel
Rockefeller University, New York (USA)
1977, Heidelberg
Klaus Rajewsky
Institut für Genetik der Universität, Köln (Deutschland)
1979, Innsbruck
César Milstein †
Medical Research Council, Cambridge (Großbritannien)
[Nobellaureat 1984]
1981, Luzern
Susumo Tonegawa
Basel Institute for Immunology, Basel (Schweiz)
[Nobellaureat 1987]
1983, Berlin
Ion Gresser
Inst. de Recherche Scientifique sur le Cancer, Villejuif (Frankreich)
1985, Göttingen
Peter Perlmann
University of Stockholm (Schweden)
1987, Ulm
Joost Oppenheim
National Institute of Health, Bethesda (USA)
1990, Aachen
Harald von Boehmer
Basel Institute for Immunology, Basel (Schweiz)
1992, Mainz
Hans-Georg Rammensee
MPI für Biologie, Tübingen (Deutschland)
1994, Konstanz
Tim R. Mosmann
University of Alberta, Edmonton (Canada)
1996, Hamburg
Tadamitsu Kishimoto
Osaka University Medical School, Osaka (Japan)
1998, Freiburg
Peter Krammer
Deutsches Krebsforschungszentrum,
Heidelberg (Deutschland)
2000, Düsseldorf
Hidde Ploegh
Harvard Medical School, Boston (USA)
2002, Marburg
Charles A. Janeway †
Yale University (USA)
2004, Maastricht
Klas Kärre,
Karolinska Institut, Stockholm (Schweden)
81
Georges-Köhler-Preis
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den
Georges-Köhler Preis.
Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler verliehen, die durch ihre Arbeiten
einen herausragenden Beitrag zum besseren Verständnis des Immunsystems geleistet oder
daraus resultierende Anwendungen geschaffen haben. Preisträger sollten nicht älter als
40 Jahre sein.
Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Georges Jean Franz Köhler (1946 - 1995), Nobelpreisträger 1984 für Physiologie oder Medizin (zusammen mit César Milstein und Niels K. Jerne für die
Entdeckung des Prinzips der Herstellung von monoklonalen Antikörpern) und früherer Direktor
am Max-Planck-Institut für Immunbiologie, Freiburg.
Bisherige Preisverleihungen:
1998, Freiburg
Ralf Küppers, Köln
1999, Hannover
Christian Bogdan, Erlangen
2000, Düsseldorf
Hans-Jörg Schild, Tübingen
2001, Dresden
Matthias von Herrath, La Jolla
2002, Marburg
Anne B. Vogt und Harald Kropshofer, Heidelberg
2003, Berlin
Michael P. Schön, Magdeburg
2004, Maastricht
Hassan Jumaa, Freiburg
Hans-Hench-Preis für Klinische Immunologie
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder jährlich den Hans-HenchPreis für Klinische Immunologie.
Der Preis wird für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Klinischen Immunologie (Rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Immundefizienzerkrankungen) vergeben, die im
jeweils zurückliegenden Jahr erfolgreich mit der Verleihung des akademischen Titels durch die
zuständige Fakultät abgeschlossen wurde.
Namensgeber des Preises ist Hans Hench, Diplom-Ingenieur und Unternehmer aus Inzlingen. Er
gründete im Jahre 1988 die Hans-Hench-Stiftung. Sie dient der „Förderung fortbildungswilliger
Doktoranden, Diplomanden, Ärzten und Therapeuten; die nicht in der Lage sind, die dafür erforderlichen Kosten selbst aufzubringen“.
Bisherige Preisverleihungen:
82
2001, Dresden
Tanja Heller, Hannover
2002, Marburg
Alla Skapenko, Erlangen
2003, Berlin
Stephanie Krützmann, Freiburg
2004, Maastricht
Julia Skokowa, Hannover
Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt einmal jährlich den
Fritz-und-Ursula-Melchers-Preis.
Der Preis wird an junge (bis zu 32 Jahre alte) Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler (Postdoktoranden) für ihre bisher geleisteten Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie verliehen.
Mit dem Preis soll die Teilnahme an einer Tagung der Gesellschaft oder an einer internationalen
Tagung der Immunologie erleichtert werden, bei der diese Arbeiten vorgestellt werden.
Stifter des Preises sind Fritz und Ursula Melchers. Fritz Melchers war langjähriger Direktor
des „Basel Institute for Immunology“ und ist Gründungs- und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
Bisherige Preisverleihungen:
2004, Maastricht
Markus Müschen, Düsseldorf
Otto-Westphal-Promotionspreis
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie vergibt an ihre Mitglieder jährlich den Otto-Westphal-Promotionspreis. Es wird im Regelfall nur ein/e Preisträger/in ausgewählt; im Sonderfall
können bis zu drei Preise vergeben werden.
Der Preis wird für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Immunologie vergeben, die im jeweils zurückliegenden Jahr erfolgreich mit der Verleihung des akademischen Titels durch die zuständige Fakultät abgeschlossen wurde.
Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Otto Westphal, ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
Die Gesellschaft für Immunologie e.V. hatte schon 1976 und 1977 Preise für die beste Dissertation vergeben und hat in Fortführung erstmals im Jahr 1978, anläßlich des 65. Geburtstages
von Prof. Otto Westphal, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie in
Freiburg und langjähriger Präsident der Gesellschaft für Immunologie, den Otto-Westphal-Promotionspreis ausgeschrieben. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre und ab 1997 jährlich an
jüngere Wissenschaftler für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Immunologie in den jeweils zurückliegenden zwei Jahren verliehen.
Der Otto-Westphal-Promotionspreis wird seit einigen Jahre von der Porsche AG Stuttgart
gestiftet.
Preis der DGfI für beste Dissertation
1976
Michael Schneider, Göttingen
Heidelberg, Oktober 1977
1977
Annegret Starzinski-Powitz, Mainz Freiburg, Oktober 1978
Otto-Westphal-Promotionspreis
1978/79 Stefan Becker, Mainz
Innsbruck, Oktober 1979
1979/80 Bernhard Liesegang, Köln
Andreas Radbruch, Köln
Luzern, September 1981
1981/82 Anton Rolink, Basel
Berlin, Oktober 1983
1983/84 Marianne Brüggemann, Köln
Göttingen, September 1985
83
1985/86 Robert Strohal, Innsbruck
Ulm, Oktober 1987
1987/89 Ulrich Pessara, Heidelberg
Marburg, März 1990
1990/91 Ulrich E. Schaible, Pforzheim
München, März 1992
1992/93 Kirsten Falk, Tübingen
Harald Kropshofer, Tübingen
Ralf Kühn, Köln
Olaf Rötzschke, Tübingen
Heidelberg, März 1994
1994/95 Daniel Graf, London
Hamburg, September 1996
1996/97 Mario Assenmacher, Köln
Würzburg, September 1997
1998
Christina Berndt, Heidelberg
Freiburg, September 1998
1999
Andreas Hutloff, Berlin
Hannover, September/Oktober 1999
2000
Max Löhning, Berlin
Düsseldorf, November/Dezember 2000
2001
K.A. Nussbaum, La Jolla
M. Kraus, Boston
Karsten Fischer, Berlin
Dresden, September 2001
2003
Melanie Laschinger, Bad Nauheim Berlin, September 2003
2004
Markus Feuerer, Berlin
Maastricht, Oktober 2004
Robert-Koch Postdoktoranden Preis
Die Robert-Koch-Stiftung e.V. vergibt jährlich je einen ROBERT-KOCH-POSTDOKTORANDENPREIS zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf den Gebieten der Hygiene und
Mikrobiologie, der Virologie und der Immunologie
Der Preis wird für naturwissenschaftliche oder medizinische Arbeiten verliehen, die einen
grundlegenden Beitrag zum besseren Verständnis der Infektionskrankheiten leisten. Wichtig ist,
dass die Ergebnisse die Diagnose oder Therapie bereichern bzw. neue Richtungen in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten aufweisen.
Die DGfI schlägt der Robert-Koch-Stiftung Kandidaten mit Arbeiten aus dem Bereich der Immunologie vor.
Das Alter der Bewerberinnen und Bewerber ist auf 35 Jahre begrenzt.
Bisherige Preisverleihungen:
84
1998, Freiburg
Harald Kropshofer,Heidelberg
1999, Hannover
Hans-Willi Mittrücker, Berlin
2000, Düsseldorf
Steffen Stenger, Erlangen
2001, Dresden
Ludger Klein, USA
2002, Marburg
Dirk Hans Busch, München
2003, Berlin
Carsten Watzl, Heidelberg
2004, Maastricht
Max Löhning, Zürich
Jahrestagungen der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie
1.
1969
15.-18. Oktober
Freiburg
Otto Westphal
2.
1970
19.-21. Oktober
Wien
Carl Steffen
3.
1971
11.-13. Oktober
Marburg
H. Gerhard Schwick
4.
1972
01.-04. Oktober
Bern
Alain L. de Weck
5.
1973
04.-07. September
Straßburg
Raymond Minck
6.
1974
23.-27. September
Hannover
Helmuth Deicher
7.
1975
09.-11. Oktober
Mainz
Martin Röllinghoff/
Hermann Wagner
8.
1976
26.-29. September
Basel
Fritz Melchers
9.
1977
02.-05. Oktober
Heidelberg
Klaus Rother
10.
1978
01.-04. Oktober
Freiburg
Otto Westphal/Herbert Fischer
11.
1979
01.-03. Oktober
Innsbruck
Georg Wick
12.
1980
13.-15. Oktober
GarmischPartenkirchen
Gert Riethmüller
13.
1981
27.-30. September
Luzern
Alain L. de Weck
14.
1982
27.-29. September
Münster
Egon Macher
15.
1983
05.-08. Oktober
Berlin
Tibor Diamantstein
16.
1984
15.-17. Oktober
Baden/Wien
Othmar Förster
17.
1985
25.-28. September
Göttingen
Otto Götze
18.
1986
20.-22. November
Straßburg
Laurent Degos/
Klaus Eichmann
19.
1987
01.-03. Oktober
Ulm
Hermann Wagner
20.
1988
05.-08. Oktober
Düsseldorf
Ernst Gleichmann
1989
30. Juli - 05. August
Berlin
Klaus Eichmann/
Weltkongreß
Fritz Melchers/
Jochen R. Kalden
21.
1990
12.-16. September
Aachen
Matthias Cramer/
zusammen mit der Gesellschaft für Allergologie
22.
1991
23.-26. Oktober
Lübeck/TravemündeHolger Kirchner
23.
1992
28.-31. Oktober
Mainz
Erwin Rüde
24.
1993
29. Sept.-02. Okt.
Leipzig
Gerhard Metzner
25.
1994
21.-24. Oktober
Konstanz
Ulrich Krawinkel
26.
1995
27.-30. September
Wien
ÖGAI/DGfI (Vorstände)
27.
1996
25.-28. September
Hamburg
Bernhard Fleischer
28.
1997
24.-27. September
Würzburg
Thomas Hünig
29.
1998
23.-26. September
Freiburg
Hans Hartmut Peter
30.
1999
29. Sept.-02. Okt.
Hannover
Reinhold E. Schmidt
31.
2000
29. Nov.- 02. Dez.
Düsseldorf
E. Gleichmann/
zusammen mit der Niederländischen Gesellschaft für Immunologie
32.
2001
26.-29. September
Dresden
Ernst Peter Rieber
33.
2002
25.-28. September
Marburg
Diethard Gemsa/Klaus Heeg
34.
2003
24.-27. September
Berlin
Stefan H. E. Kaufmann/
zusammen mit der polnischen Gesellschaft für Immunologie
85
35.
2004
27.-30. Oktober
Maastricht
Martin Krönke/
zusammen mit der Niederländischen Gesellschaft für Immunologie
36.
2005
21.-24. September
Kiel
Dieter Kabelitz/
zusammen mit den skandinavischen Gesellschaften für Immunologie
Leukozytenkultur-Konferenzen
1.
1969
Frühjahr
Marburg
Klaus Havemann/Hans-Dieter Flad
2.
1970
17.-18. April
Essen
Günter Britttinger
3.
1972
17.-18. März
Tübingen
Gert Riethmüller
4.
1973
Mai
Innsbruck
Heinz Huber
5.
1974
März
Erlangen
Hermut Warnatz
6.
1975
17.-19. März
Basel
Peter Dukor
7.
1976
31. März-02. April
Ulm
Hans-Dieter Flad
8.
1977
02.-05. März
Berlin
Tibor Diamantstein
9.
1978
06.-07. März
Mainz
Martin Röllinghoff/
Hermann Wagner
10.
1979
14.-17. März
Marburg
Klaus Havemann
11.
1980
06.-07. März
Erlangen
Jochen R. Kalden
1981
07.-12. Juni
Heidelberg
14. International Leucocyte Culture Conference
Holger Kirchner/Klaus Resch
12.
1982
14.-17. Februar
Wien
Othmar Förster
13.
1983
02.-04. März
Hannover
Helmuth Deicher/Klaus Resch
14.
1984
07.-09. März
Hamburg
Heinz-Günter Thiele
Frühjahrstagungen der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie
86
1.
1985
06.-08. März
Tübingen
Wolfgang G. Bessler
2.
1986
12.-14. März
Erlangen
Martin Röllinghoff
3.
1987
31. März-02. April
Lübeck
Hans-Dieter Flad
4.
1988
10.-12. März
Hannover
Reinhold E. Schmidt
5.
1989
09.-11. März
Freiburg
Hans Hartmut Peter
6.
1990
22.-24. März
Marburg
Diethard Gemsa
7.
1991
13.-16. Februar
Berlin
Rüdiger von Baehr/
Reinhard Burger
8.
1992
09.-11. März
München
Hermann Wagner
9.
1993
07.-10. März
Erlangen
Martin Röllinghoff
10.
1994
10.-12. März
Heidelberg
G. Maria Hänsch/
Michael D. Kramer
11.
1995
15.-18. März
Regensburg
Daniela Männel
12.
1996
29. Februar-02. März
Jena
Lothar Jäger
13.
1997
05.-08. März
Binz/Rügen
Christine Schütt
14.
1998
04.-07. März
Frankfurt
Dieter Kabelitz
15.
1999
03.-06. März
Stuttgart
Klaus Pfizenmeier/Peter Scheurich
16.
2000
01.-04. März
Köln
Martin Krönke
17.
2001
21.-24. Februar
Innsbruck
Manfred P. Dierich
18.
2002
13.-15. März
Leipzig
Frank Emmrich
2005
28. Februar-04. März:
Frühlingsschule Kloster Ettal:
Andreas Radbruch/Michael Lohoff
Internationale Beziehungen
Deutsch-Japanische Beziehungen
Zwischen verschiedenen deutschen und japanischen Immunologen bestanden seit vielen Jahren
hervorragende Beziehungen. Auf Initiative von Fritz Melchers, Martin Röllinghoff und Günter
Hämmerling wurde deshalb vom Vorstand der DGfI beschlossen, alle 2-3 Jahre zusammen mit
der Japanischen Gesellschaft für Immunologie ein bilaterales Symposium zu veranstalten. Auf
japanischer Seite war und ist die treibende Kraft Takehiko Sasazuki. Die Philosophie hierbei war,
dass etwa je ein Dutzend japanische und deutsche Kollegen gemeinsam 2-3 Tage intensiv miteinander verbringen und in zwangloser Atmosphäre die neuesten Ergebnisse und Trends in der
Immunologie diskutieren. Die bisherigen Treffen waren äußerst stimulierend und haben zu Kooperationen, Austausch von Postdocs, etc. geführt. Besondere Erwähnung verdient die unvergleichliche und überaus herzliche Gastfreundschaft der japanischen Kollegen. Die bisherigen
Treffen waren
8.-11.5.1996 Bamberg
Modern trends in immunology
Koordinator: M. Röllinghoff / J. R. Kalden
25.-27.10.1997 Sapporo/Toyaka
Activation, differentiation and repertoire selection of the immune system
Koordinator: T. Sasazuki / T. Yoshiki
28.-31.1.1999 Freiburg
The Immune System: Conceptual and experimental frontiers and their impact in medicine
Koordinator: K. Eichmann
17.-19.11.2000 Togatta
Development and regulation of the immune system
Koordinator: K. Sugamura / T. Sasazuki / G.J. Hämmerling
4.-7.12.2003 Unzen/Fukuoka
Frontiers in immunology: Interphase between innate and adaptive immune system
Koordinator: T. Watanabe / T. Sasazuki
Geplant: 17.-20.9.2005 Potsdam
Basic mechanisms leading to immunological diseases
Koordinator: Andreas Radbruch
Deutsch-Indische Beziehungen
Vom 06.-08.02.2005 fand in Neu Delhi ein erstes Freundschaftstreffen deutscher und indischer
Immunologen mit dem Thema „Indo-German Discussion Meeting on Immunology in Health and
Disease“ statt. Koordinatoren: S.H.E. Kaufmann / S. Kar
87
Deutsch-Polnische Beziehungen
Vom 16.-19.9.2004 fand in Krakau ein Freundschaftstreffen zwischen deutschen und polnischen Immunologen statt. Organisatoren: J. Marcinkiewicz / G.J. Hämmerling
Erfolgreiches Ziel dieses Treffens war das persönliche Kennenlernen und die Darstellung verschiedener Forschungsaspekte in beiden Ländern. Auch hier muss die herzliche Gastfreundschaft der polnischen Kollegen hervorgehoben werden. Bilaterale Aktivitäten zum Aufbau von
kooperativen Forschungsprojekten wurden bereits aufgenommen.
Baltische Sommerschulen
Nach Fall des Eisernen Vorhangs entstand eine unerwartete, aber erfreuliche Öffnung nach Osten. Von vielen europäischen Immunologen wurde hier für den Wiederaufbau der Immunologie
in den osteuropäischen Ländern Hilfe angeboten. Hans-Hartmut Peter kommt dabei das besondere Verdienst zu, schon frühzeitig und dann regelmäßig Sommerschulen im Baltikum, zunächst
nur in Litauen und dann auch in den anderen baltischen Staaten organisiert zu haben. Besondere Unterstützung erfuhr er dabei von Reinhold E. Schmidt und später auch von EFIS.
1993: Palanga, Litauen
1995: Trakai, Litauen
1997: Nidden, Litauen
1999: Riga, Lettland
2002: Tartu, Estland
IMPRESSUM
Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Immunologie
Redaktion
Prof. Fritz Melchers, Prof. Reinhold E. Schmidt, Prof. Werner Solbach, Prof. Hans-Dieter Volk
Redaktionsanschrift
Prof. Reinhold E. Schmidt
Klinische Immunologie
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
D-30629 Hannover
Tel.: 05 11/5 32-66 56/66 57
Fax: 05 11/5 32-90 67
E-Mail: [email protected]
Prof. Werner Solbach
Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene
Medizinische Universität Lübeck
D-23538 Lübeck
Tel.: 04 51/5 00-28 00
Fax: 04 51/5 00-27 49
E-Mail: [email protected]
Das Redaktionskomitee dankt allen Kolleginnen und Kollegen, die mit Institutsbeschreibungen,
Bildmaterial, Informationen und Ratschlägen zu dieser Schrift beigetragen haben.
Besonderer Dank gebührt auch Frau Elvira Schürmann und PD Dr. Roland Jacobs ohne die diese
Schrift nicht hätte in dieser Kürze entstehen können.
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