REMICADE™ (Infliximab) - just

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REMICADE™ (Infliximab)
Gekürzte Fachinformation und Sicherheitsinformationen
Kurzfachinformation
Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die komplette Fachinformation wie im Arzneimittel-Kompendium der Schweiz publiziert. Remicade® (Infliximab):
monoklonaler Antikörper, der an den menschlichen Tumornekrosefaktor-alpha (TNFα) bindet. Indikationen: Aktive Rheumatoide Arthritis: zur Behandlung in
Kombination mit Methotrexat (MTX) bei Patienten, die ungenügend auf MTX angesprochen haben und bei Patienten mit schwerer, aktiver und progressiver
Erkrankung, die nicht mit MTX oder anderen DMARD’s vorbehandelt sind. Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis): bei Patienten, die auf
konventionelle Therapie nicht angesprochen haben. Aktive Psoriatische Arthritis: bei Patienten, deren Ansprechen auf andere krankheitsmodifizierende
Arzneimittel unzureichend war. Morbus Crohn: bei erwachsenen Patienten mit mässiger bis schwerer Krankheitsaktivität mit und ohne Fistelbildung, die auf
eine Behandlung mit Steroiden und/oder Immunsuppressiva nicht angesprochen haben. Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre): bei
Patienten mit aktivem, schwergradigem Verlauf von Morbus Crohn, deren Ansprechen auf eine volle und adäquate konventionelle Behandlung unzureichend
war. Colitis ulcerosa: bei erwachsenen Patienten, die auf eine volle und adäquate konventionelle Therapie ungenügend angesprochen haben. Colitis ulcerosa
bei Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre): bei Patienten mit einer mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa, die auf eine konventionelle Therapie
unzureichend angesprochen haben. Psoriasis: bei Patienten, für die sich eine Phototherapie oder etablierte systemische Behandlungen als unangemessen
oder unzureichend erwiesen haben. Dosierung: Rheumatoide Arthritis: Dosis: 3 mg/kg i.v. in Woche 0, 2 und 6, danach alle 8 Wochen. Remicade® sollte in
Kombination mit MTX verabreicht werden. Morbus Bechterew: Dosis: 5 mg/kg i.v., in Woche 0, 2 und 6, danach alle 6 – 8 Wochen. Psoriatische Arthritis/
Psoriasis/ Morbus Crohn/ Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen/ Colitis ulcerosa: Dosis: 5 mg/kg i.v. in Woche 0, 2 und 6, danach alle 8 Wochen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Remicade bei Kindern unter 6 Jahren ist nicht untersucht worden. Kontraindikationen: Remicade® ist kontraindiziert bei
Patienten mit Sepsis oder mit klinisch manifesten Infektionen und/oder Abszessen sowie bei Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA III bis IV.
Vorsichtsmassnahmen: Um die Nachverfolgbarkeit von Biologika zu verbessern, sollte der Präparatename und die Chargennummer des verabreichten
Präparates in der Patientenakte erfasst werden. Vor Beginn der Behandlung mit Remicade® sind Patienten im Hinblick auf aktive oder inaktive (latente)
Tuberkulose zu untersuchen. Bei sorgfältig ausgewählten erwachsenen Patienten, die mindestens 3 initiale 2-stündige Remicade-Infusionen (Induktionsphase)
vertragen haben, kann eine verkürzte Infusionsdauer von 1 Stunde erwogen werden. Die Patienten müssen während 1-2 Stunden nach der Infusion überwacht
werden. Falls akute infusionsbedingte Reaktionen auftreten, muss die Infusion umgehend unterbrochen werden. Medikamente (z.B. Antihistaminika,
Kortikosteroide, Adrenalin und/oder Paracetamol), eine Beatmungsmaske, ein Tubus und anderes geeignetes Material zur Behandlung dieser Reaktionen
müssen zur sofortigen Verwendung zur Verfügung stehen. Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von Remicade bei Patienten mit einer chronischen
Infektion oder rezidivierenden Infektionen in der Anamnese in Betracht gezogen wird. Nutzen und Risiken einer Behandlung mit Remicade sollten vor
Therapiebeginn sorgfältig abgewogen werden, falls der Patient in einer Region, in der invasive Pilzinfektionen wie Histoplasmose, Kokzidioidmykose oder
Blastomykose endemisch sind, wohnhaft war oder diese bereist hat. Patienten mit klinisch manifesten Infektionen und/oder Abszessen müssen vor Beginn der
Remicade-Therapie behandelt werden. Eine Reaktivierung einer Hepatitis B trat bei Patienten auf, die chronische Träger dieses Virus sind und die mit einem
TNF-Antagonisten einschliesslich Infliximab behandelt wurden. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen kann zu klinischen Infektionen, einschliesslich
disseminierter Infektionen, führen. Es wird empfohlen, Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig mit Remicade zu verabreichen. Es wird empfohlen, infektiöse
therapeutische Agenzien nicht bei mit Remicade behandelten Patienten zu verabreichen. Die Behandlung von Patienten mit malignen Erkrankungen in der
Anamnese und die Fortsetzung der Behandlung bei Patienten, die eine maligne Erkrankung entwickeln, ist vorsichtig abzuwägen. Interaktionen: Die
Kombination von Infliximab mit anderen Biologika, die zur Behandlung derselben Erkrankungen wie Remicade angewendet werden, einschliesslich Anakinra und
Abatacept wird nicht empfohlen. Unerwünschte Wirkungen: Infusionsbedingte Reaktionen wie z.B. Dyspnoe, Urtikaria und Kopfschmerzen waren am
häufigsten und auch am häufigsten die Ursache für das Absetzen der Behandlung. Häufigste schwerwiegende unerwünschte Wirkung nach Markteinführung
waren Infektionen. Andere häufige unerwünschte Wirkungen: Serumkrankheit, Schwindel, Flush, Übelkeit, Diarhöe, Abdominalschmerzen, Dyspepsie,
Leberfunktionstörungen, Hautausschlag, Müdigkeit, Brustschmerzen. Packungen: Durchstechflasche mit 100 mg Infliximab für ein Konzentrat zur Herstellung
einer Infusionslösung. [A] Zulassungsinhaberin: MSD Merck Sharp & Dohme AG, Luzern. Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die vollständige
Fachinformation publiziert auf der Homepage von Swissmedic (www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch). Stand der Information: März 2014 GAST1098123-0074
Wichtige Sicherheitsinformationen REMICADE™ (Infliximab)
Anwendungsmöglichkeiten REMICADE ist bei den folgenden Erkrankungen indiziert: Rheumatoide Arthritis (RA), zur Reduktion von Anzeichen und
Symptomen, zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie zur Verlangsamung der Progression struktureller Gelenkschäden bei erwachsenen
Patienten mit aktiver Erkrankung, die auf Methotrexat ungenügend angesprochen haben und bei erwachsenen Patienten mit schwerer, aktiver und progressiver
Erkrankung, die nicht mit Methotrexat oder anderen DMARD’s vorbehandelt sind. Ankylosierende Spondylitis (AS), zur Reduktion der Anzeichen und
Symptome und zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei erwachsenen Patienten mit schwerer, aktiver Erkrankung, die auf konventionelle
Therapie nicht angesprochen haben (Physiotherapie, NSAIDs). Psoriasis-Arthritis (PsA), zur Reduktion der Anzeichen und Symptome der Arthritis bei
Patienten mit aktiver psoriatischer Arthritis, deren Ansprechen auf andere krankheitsmodifizierende Arzneimittel unzureichend war. Psoriasis, bei erwachsenen
Patienten mit mässiger bis schwerer Plaque-Psoriasis, für die eine Phototherapie oder etablierte systemische Behandlungen sich als unangemessen oder
unzureichend erwiesen haben. M. Crohn (Erwachsene), zur Behandlung mit schwerer Krankheitsaktivität bei erwachsenen Patienten, die auf eine volle und
adäquate konventionelle Behandlung mit Kortikosteroiden und/oder Immunsuppressiva nicht angesprochen haben. Ziel der Therapie ist eine Reduktion der
Symptome und eine Aufrechterhaltung einer klinischen Remission. Behandlung von Morbus Crohn mit schwerwiegender Fistelbildung bei erwachsenen
Patienten, die auf eine volle und adäquate konventionelle Therapie (einschliesslich Antibiotika, Drainage und Immunsuppressiva) nicht angesprochen haben. M.
Crohn (Kinder und Jugendliche, 6-17 Jahre), zur Behandlung von aktivem Morbus Crohn mit schwergradigem, aktivem Verlauf, die auf eine volle und
adäquate konventionelle Behandlung nicht angesprochen haben, diese nicht vertragen oder eine medizinische Kontraindikation gegenüber einer solchen
Therapie haben. Colitis ulcerosa (Erwachsene), zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei erwachsenen Patienten, die auf
eine volle und adäquate konventionelle Therapie, einschliesslich 5-ASA, Kortikosteroide und 6-MP oder AZA, unzureichend angesprochen haben, oder diese
nicht toleriert haben. Colitis ulcerosa (Kinder und Jugendliche, 6-17 Jahre): zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei
pädiatrischen Patienten im Alter von 6-17 Jahren, die auf eine konventionelle Therapie, einschliesslich Kortikosteroide und 6-MP oder AZA, unzureichend
angesprochen haben, oder die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation für solche Therapien haben. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Remicade bei
Kindern unter 6 Jahren ist nicht untersucht worden. Kontraindikationen Remicade ist kontraindiziert bei Patienten mit Tuberkulose oder anderen schweren
Infektionen wie Sepsis, Abszessen oder opportunistischen Infektionen. Remicade ist bei Patienten mit mässiger oder schwerer Herzinsuffizienz (NYHA Klasse
III–IV) kontraindiziert. Remicade sollte Patienten mit bekannter Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff, anderen murinen Proteinen oder einem der Hilfsstoffe
nicht verabreicht werden.
© MSD Merck Sharp & Dohme AG, Luzern, Schweiz. Alle Rechte vorbehalten.
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Vorsichtsmassnahmen Um die Nachverfolgbarkeit von Biologika zu verbessern, sollte der Präparatename und die Chargennummer des verabreichten
Präparates in der Patientenakte erfasst (oder erwähnt) werden. Infusionsreaktionen und Hypersensitivität REMICADE wurde mit akuten Infusionsreaktionen
und verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen in Verbindung gebracht, die sich im Zeitpunkt ihres Auftretens unterscheiden. Daher sollten alle Patienten, die
REMICADE erhalten, für mindestens eine Stunde nach der Infusion hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen überwacht werden. Akute Infusionsreaktionen
können während der Infusion oder innerhalb weniger Stunden nach der Infusion auftreten. Falls akute Infusionsreaktionen auftreten, ist die Infusion unverzüglich
abzubrechen. Einige dieser Reaktionen wurden als Anaphylaxie beschrieben. Medikamente (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide,Adrenalin und/oder
Paracetamol), eine eatmungsmaske, ein Tubus und anderes geeignetes Material zur Behandlung dieser Reaktionen müssen zur sofortigen Verwendung zur
Verfügung stehen. Die Patienten können zum Beispiel mit Antihistaminika, Hydrokortison und/oder Paracetamol vorbehandelt werden, um leichte und
vorübergehende Reaktionen zu vermeiden. Einige Patienten können Antikörper gegen Infliximab bilden. Diese waren mit vermehrten Infusionsreaktionen
verbunden. Bei einem kleinen Prozentsatz der Infusionsreaktionen handelte es sich um schwerwiegende allergische Reaktionen. Bei Patienten mit Morbus
Crohn wurde ausserdem ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Antikörpern auf Infliximab und einer verminderten Ansprechdauer beobachtet. Die
gleichzeitige Anwendung von Immunmodulatoren war mit einer geringeren Inzidenz von Antikörpern auf Infliximab und mit einer Reduktion der Häufigkeit von
Infusionsreaktionen verbunden. Die Wirkung der gleichzeitigen Behandlung mit einem Immunmodulator war bei episodisch behandelten Patienten ausgeprägter
als bei Patienten, die eine Erhaltungstherapie durchführten. Patienten, die während der Behandlung mit REMICADE keine Immunsuppressiva erhalten, weisen
ein potentiell grösseres Risiko auf, diese Antikörper zu bilden. Diese Antikörper können nicht immer in Serumproben nachgewiesen werden. Falls
schwerwiegende Reaktionen auftreten, ist symptomatisch zu behandeln und es dürfen keine weiteren REMICADE-Infusionen verabreicht werden. Eine
verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion wurde bei einer signifikanten Anzahl von Morbus-Crohn-Patienten (25 % in einer klinischen Studie) beobachtet, die
nach einem Zeitraum von 2 bis 4 Jahren ohne REMICADE-Behandlung wieder mit REMICADE behandelt wurden. Anzeichen und Symptome beinhalteten
Myalgie und/oder Arthralgie mit Fieber und/oder Hautausschlag innerhalb von 12 Tagen nach der Wiederholungsbehandlung. Bei einigen Patienten wurden auch
Pruritus, Gesichts-, Hand- oder Lippenödem, Dysphagie, Urtikaria, Hals- und/oder Kopfschmerzen beobachtet. Diese Reaktionen wurden manchmal als
Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen beschrieben. Weisen Sie Ihre Patienten darauf hin, sofort einen Arzt zu konsultieren, wenn Sie irgendwelche verzögerten
Nebenwirkungen feststellen. Falls Patienten nach langer Zeit wieder behandelt werden, sollten Sie engmaschig auf Symptome und Anzeichen einer verzögerten
Überempfindlichkeitsreaktion überwacht werden. Infusionsreaktionen nach erneuter Verabreichung von REMICADE In einer Psoriasis-Studie hatte eine ReInduktionstherapie (3 Dosen) mit REMICADE nach einer behandlungsfreien Zeit eine höhere Inzidenz von schwerwiegenden Infusionsreaktionen während der
Re-Induktionstherapie zur Folge, als das in anderen Studien bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis und Morbus Crohn der Fall war, in denen nach einer
behandlungsfreien Zeit eine Erhaltungstherapie ohne Re-Induktionsphase verabreicht wurde. Im Falle einer Unterbrechung der Erhaltungstherapie mit
REMICADE bei der Psoriasis sollte die Wiederaufnahme der Therapie mit REMICADE als Einzeldosis mit anschliessender Erhaltungsdosis erfolgen. Im
Allgemeinen sollten Nutzen und Risiken einer Wiederaufnahme der Therapie mit REMICADE nach einer behandlungsfreien Zeit sorgfältig abgewogen werden,
insbesondere im Falle einer Re-Induktionstherapie in Woche 0, 2 und 6. Infektionen Der Tumor-Nekrosefaktor alpha (TNFα) vermittelt die Entzündung und
moduliert zelluläre Immunantworten. Experimentellen Daten zufolge ist der TNFα für die Bekämpfung intrazellulärer Infektionen wichtig. Gemäss klinischen
Erfahrungen ist die Infektabwehr bei manchen mit Infliximab behandelten Patienten geschwächt. Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von REMICADE bei
Patienten mit einer chronischen Infektion oder rezidivierenden Infektionen in der Anamnese in Betracht gezogen wird. Opportunistische Infektionen
einschliesslich Tuberkulose, Virusinfektionen, invasive Pilzinfektionen und andere Infektionen wie zum Beispiel Sepsis und Pneumonie wurden bei Patienten
unter Infliximab beobachtet. Nutzen und Risiken einer Behandlung mit REMICADE sollten vor Therapiebeginn sorgfältig abgewogen werden, falls der Patient in
einer Region, in der invasive Pilzinfektionen wie Histoplasmose, Kokzidioidmykose oder Blastomykose endemisch sind, wohnhaft war oder diese bereist hat. Vor
Beginn der Behandlung mit REMICADE sind die Patienten im Hinblick auf das Risiko für eine Tuberkulose einschliesslich einer latenten Tuberkulose zu
untersuchen. Dazu gehören die detaillierte Anamnese einschliesslich Tuberkulose in der Eigenanamnese oder ein möglicher früherer Kontakt mit Tuberkulose
und eine frühere und/oder derzeitige immunsuppressive Behandlung. Geeignete Screening-Tests (d.h. ein Tuberkulin-Hauttest und eine Röntgenaufnahme des
Thorax) sollten bei allen Patienten durchgeführt werden (je nach lokal geltenden Empfehlungen). Es sei darauf hingewiesen, dass insbesondere bei
schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten der Tuberkulin-Hauttest falsch negativ ausfallen kann. Patienten mit klinisch manifesten Infektionen und/oder
Abszessen müssen vor Beginn der REMICADE-Therapie behandelt werden. Wird eine aktive Tuberkulose diagnostiziert, so darf eine Therapie mit REMICADE
nicht eingeleitet werden. Im Falle einer latenten Tuberkulose ist vor Beginn der Behandlung mit REMICADE entsprechend den lokal geltenden Empfehlungen
eine Behandlung einzuleiten. Ebenso sollte eine Tuberkulosetherapie vor Beginn der Behandlung mit REMICADE bei Patienten mit einer latenten oder aktiven
Tuberkulose in der Anamnese in Erwägung gezogen werden, falls eine vorgängige angemessene Tuberkulosebehandlung nicht bestätigt werden kann. Die
Patienten sind während und nach der Behandlung mit REMICADE sorgfältig im Hinblick auf mögliche Infektionen einschliesslich miliärer Tuberkulose zu
überwachen. Eine Tuberkulosebehandlung sollte vor Beginn der Behandlung mit REMICADE bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die mehrere oder
hoch signifikante Risikofaktoren für eine Tuberkuloseinfektion und einen negativen Test für eine latente Tuberkulose aufweisen. Die Entscheidung, bei diesen
Patienten eine Tuberkulosetherapie zu initiieren, sollte erst nach Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Tuberkulosebehandlung und unter
Berücksichtigung der Risiken einer latenten Tuberkulose und einer Tuberkulosetherapie gefällt werden. Die Suppression des TNFα kann Anzeichen einer
Infektion wie Fieber maskieren. Die Behandlung mit REMICADE ist abzubrechen, wenn ein Patient eine schwere Infektion oder Sepsis entwickelt. Da die
Elimination von REMICADE bis zu sechs Monate dauern kann, ist eine engmaschige Überwachung der Patienten während dieser gesamten Zeit wichtig.
Patienten mit fistelbildendem Morbus Crohn und akut eiternden Fisteln sollten keine Behandlung mit REMICADE beginnen, bis eine mögliche Infektionsquelle,
insbesondere ein Abszess, ausgeschlossen wurde. Es liegen nur begrenzte Erfahrungen zur sicheren Durchführung von Operationen an Patienten, die
REMICADE erhalten, vor. Patienten, bei denen während der Behandlung mit REMICADE ein operativer Eingriff erforderlich ist, müssen engmaschig hinsichtlich
Infektionen überwacht werden und es sind geeignete Massnahmen zu ergreifen. Alle Patienten sind darauf aufmerksam zu machen, bei Tuberkuloseverdächtigen Symptomen (wie z B. anhaltendem Husten, Kräfteschwund/Gewichtsverlust oder leichtem Fieber) während oder nach der Behandlung mit
REMICADE den Arzt aufzusuchen. Gleichzeitige Anwendung eines TNF-alpha-Inhibitors und Anakinra Schwerwiegende Infektionen und Neutropenie wurden in
klinischen Studien bei gleichzeitiger Gabe von Anakinra und eines anderen TNF-Inhibitors, Etanercept, beobachtet. Ein zusätzlicher klinischer Nutzen, verglichen
mit der alleinigen Gabe von Etanercept, wurde nicht beobachtet. Die Art der Nebenwirkungen, die bei der Kombination der Etanercept- und Anakinra-Therapie
beobachtet wurden, lassen darauf schliessen, dass gleiche Toxizitäten auch durch die Kombination von Anakinra und anderen TNF-Inhibitoren entstehen
können. Deshalb wird die Kombination von Infliximab und Anakinra nicht empfohlen. Gleichzeitige Anwendung eines TNF-alpha-Inhibitors und Abatacept In
klinischen Studien war die gleichzeitige Anwendung von TNF-Inhibitoren und Abatacept mit einem erhöhten Risiko für Infektionen einschliesslich
schwerwiegenden Infektionen, verglichen mit der alleinigen Gabe eines TNF-Inhibitors, verbunden, ohne einen erhöhten klinischen Nutzen. Wegen der Art der
Nebenwirkungen, die für die Kombination von TNF-Inhibitoren und Abatacept berichtet wurden, wird die Kombination von Infliximab und Abatacept nicht
empfohlen. Andere Biologika Die Informationen bezüglich gleichzeitiger Anwendung von Remicade mit anderen Biologika als Anakinra und Abatacept sind
limitiert, schliessen aber die Möglichkeit einer erhöhten Inzidenz unerwünschter Wirkungen, einschliesslich schwerwiegender Infektionen nicht aus. Eine
Kombination von Infliximab mit anderen Biologika wird daher nicht empfohlen. Wechsel zwischen verschiedenen biologischen DMARDs Der Wechsel von einem
Biologikum zum andern soll mit Vorsicht erfolgen, da die überlappende biologische Aktivität das Infektionsrisiko zusätzlich erhöhen kann. Hämatologische
Reaktionen Es gab Fälle von Panzytopenie, Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie bei Patienten, die TNF -Inhibitoren, einschliesslich REMICADE,
erhielten. Vorsicht ist geboten bei mit REMICADE behandelten Patienten mit bestehender oder anamnestisch bekannter signifikanter Zytopenie.
Lebendimpfstoffe / infektiöse therapeutische Agenzien IEs liegen limitierte Daten zur Antwort auf eine Impfung mit Lebendimpfstoffen oder zur sekundären
Übertragung von Infektionen durch Lebendimpfstoffe vor. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen kann zu klinischen Infektionen, einschliesslich disseminierter
Infektionen, führen. Es wird empfohlen, Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig mit Remicade zu verabreichen. In einer Teilgruppe von Patienten aus der ASPIRE-
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Studie kam es bei einem vergleichbaren Anteil von Patienten in jeder Therapiegruppe zu einem effektiven zweifachen Anstieg der Titer als Reaktion auf einen
polyvalenten Pneumokokkenimpfstoff; Dies zeigt, dass REMICADE die T-Zell-unabhängigen humoralen Immunreaktionen nicht beeinträchtigte. Die Anwendung
anderer infektiöser therapeutischer Agenzien wie lebende attenuierte Bakterien (z. B. Instillation von BCG in die Blase zur Krebsbehandlung) kann zu klinischen
Infektionen, einschliesslich disseminierter Infektionen, führen. Es wird empfohlen, infektiöse therapeutische Agenzien nicht bei mit Remicade behandelten
Patienten zu verabreichen. Autoimmunprozesse Infliximab und andere Wirkstoffe, die TNF-alpha hemmen, können selten Autoimmun-Erkrankungen (u.a. Lupusähnliche Syndrome) auslösen. Entwickelt ein Patient nach Behandlung mit REMICADE Symptome, die auf ein Lupusähnliches Syndrom hinweisen, und fällt der
Antikörperbefund gegen doppelsträngige DNS positiv aus, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Neurologische Störungen Infliximab und andere
Wirkstoffe, die TNFα hemmen, wurden assoziiert mit seltenen Fällen von Krampfanfällen und dem erstmaligen Auftreten oder einer Exazerbation der klinischen
Symptome und/oder der radiographischen Evidenz von demyelinisierenden Erkrankungen des Zentralnervensystems, einschliesslich Multipler Sklerose und
Optikusneuritis, und peripheren demyelinisierenden Erkrankungen, einschliesslich Guillain-Barré Syndrom. REMICADE sollte Patienten mit diesen
neurologischen Störungen mit Vorsicht verschrieben werden und das Absetzen der Therapie sollte erwogen werden, falls diese Störungen auftreten. Lymphome
und Malignome In den kontrollierten Abschnitten der klinischen Studien zu allen TNF-Blockern wurden bei Patienten, die einen TNF-Blocker erhielten, mehr
Lymphom-Fälle beobachtet als bei Patienten, die die Kontrollsubstanzen erhielten. In klinischen Studien zu REMICADE an Patienten mit rheumatoider Arthritis,
Morbus Crohn, Psoriasis-Arthritis, ankylosierender Spondylitis und Colitis ulcerosa war die Lymphom-Inzidenz bei den mit REMICADE behandelten Patienten
höher als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten, Lymphome waren jedoch selten. Darüber hinaus besteht auch ohne Behandlung mit einem TNF-Blocker ein
(bis auf das Mehrfache) erhöhtes Risiko für Lymphome bei Patienten mit Morbus Crohn oder rheumatoider Arthritis als in der Allgemeinbevölkerung,
insbesondere wenn über einen langen Zeitraum eine hoch aktive entzündliche Erkrankung vorliegt und/oder bei Langzeitbehandlung mit Immunsuppressiva. In
den kontrollierten Abschnitten von einigen klinischen Studien zu TNF-Blockern wurden bei Patienten, die einen TNF-Blocker erhielten, mehr Nicht-LymphomMalignome beobachtet als in der Kontrollgruppe. Die Häufigkeit von Nicht-Lymphom-Malignomen war bei mit REMICADE behandelten Patienten der in der
Allgemeinbevölkerung erwarteten vergleichbar, während sie bei den Kontrollpatienten niedriger als erwartet ausfiel. In einer klinischen Forschungsstudie zur
Beurteilung der Anwendung von REMICADE bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wurde bei den mit
REMICADE behandelten Patienten häufiger über maligne Erkrankungen berichtet als bei Patienten in der Kontrollgruppe. Alle Patienten hatten eine
Vorgeschichte als starke Raucher. Die potentielle Bedeutung der Anti-TNF-Behandlung für das Auftreten von Malignomen ist unbekannt. Vorsicht ist geboten,
wenn bei Patienten mit einem Malignom in der Vorgeschichte eine Behandlung mit einem TNF-Blocker bzw. bei Patienten, die unter der Therapie an einem
Malignom erkranken, ein Fortsetzen der Behandlung erwogen wird.In den kontrollierten Abschnitten von einigen klinischen Studien zu TNF-Blockern wurden bei
Patienten, die einen TNFBlocker erhielten, mehr Nicht-Lymphom-Malignome beobachtet als in der Kontrollgruppe. Die Häufigkeit von Nicht-LymphomMalignomen war bei mit REMICADE behandelten Patienten mit der in der Allgemeinbevölkerung erwarteten vergleichbar, während sie bei den Kontrollpatienten
niedriger als erwartet ausfiel. Melanom und Merkelzellkarzinom sind bei Patienten, die mit TNF-Blockern einschliesslich Remicade behandelt wurden, berichtet
worden. Regelmässige Hautuntersuchungen werden für alle Patienten empfohlen, besonders für solche mit Risikofaktoren für Hautkrebs. Lymphome und
Malignome bei Kindern Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Alter ≤22 Jahre), die zur Behandlung einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA),
eines Morbus Crohn oder anderer Erkrankungen TNF-Blocker einschliesslich REMICADE erhielten (Behandlungsbeginn im Alter von ≤18 Jahren), wurden nach
der Markeinführung Malignome beschrieben, von denen einige tödlich verliefen. In etwa der Hälfte der Fälle handelte es sich um Lymphome, während die
übrigen unterschiedliche Malignome betrafen, von denen einige gewöhnlich nicht bei Kindern und Jugendlichen beobachtet werden. Die meisten Patienten
erhielten gleichzeitig Immunsuppressiva wie MTX, Azathioprin oder 6-Mercaptopurin. Die Bedeutung der TNF Blocker für das Auftreten von Malignomen bei
Kindern und Jugendlichen ist weiterhin unbekannt. Hepatosplenales T-Zell-Lymphom Bei mit TNF-Blockern einschliesslich REMICADE behandelten Patienten
wurden nach der Markteinführung seltene Fälle von hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen beschrieben. Dieses Lymphom ist ein seltener, sehr aggressiv
verlaufender Typ eines T-Zell-Lymphoms, der in der Regel zum Tod führt. Alle Fälle, in denen die Patienten auch REMICADE erhielten, betrafen Patienten mit
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, und in der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um männliche Jugendliche oder Männer im jungen Erwachsenenalter. Alle
Patienten hatten parallel zu oder unmittelbar vor REMICADE eine Behandlung mit Azathioprin oder 6 Mercaptopurin erhalten. Fälle von hepatosplenalem T-ZellLymphom wurden auch bei Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa beschrieben, die Azathioprin oder 6 Mercaptopurin, aber kein REMICADE erhielten.
Bei Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung, die Immunsuppressiva wie Azathioprin oder 6-Mercaptopurin erhalten, muss vor Beginn oder bei
Fortsetzen einer Behandlung mit REMICADE vor dem Hintergrund der potentiellen Risiken einer gleichzeitigen Behandlung sorgfältig die Notwendigkeit einer
weiteren immunsuppressiven Therapie beurteilt werden. Es wurden keine Fälle von hepatolienalem T-Zell-Lymphom bei Patienten beobachtet, die REMICADE
allein erhielten. Der kausale Zusammenhang zwischen den hepatolienalen T-Zell-Lymphomen und der Behandlung mit REMICADE ist weiterhin unbekannt.
Leukämie Es wurden Fälle von akuter und chronischer Leukämie im Zusammenhang mit der Postmarketing-Anwendung von TNF-Blockern bei der rheumatoiden
Arthritis und anderen Indikationen beschrieben. Patienten mit rheumatoider Arthritis können auch ohne Behandlung mit einem TNF-Blocker ein höheres
Leukämie-Risiko (etwa 2fach) haben als die Allgemeinbevölkerung. Herzinsuffizienz REMICADE muss bei Patienten mit leichter Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse
I/II) mit Vorsicht angewendet werden. Störungen der Leber und der Gallengänge Nach der Markteinführung von REMICADE wurden in sehr seltenen Fällen
Ikterus und nicht-infektiöse Hepatitis beobachtet, einige davon mit den Merkmalen einer autoimmunen Hepatitis. Es gab einzelne Fälle von Leberversagen, die
eine Lebertransplantation nötig machten oder tödlich verliefen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen REMICADE und diesen Vorfällen wurde nicht festgestellt.
Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer Leberdysfunktion sollten auf das Vorhandensein einer Leberschädigung untersucht werden. Bei Ikterus und/oder
einer Erhöhung von ALT ≥5× über den Normalwert, sollte REMICADE nicht weiter verabreicht werden und eine sorgfältige Untersuchung der Abweichung
vorgenommen werden. Wie auch bei der Anwendung anderer Immunsuppressiva beobachtet wurde, kam es bei Patienten, die REMICADE erhielten und
chronische Träger dieses Virus sind (z. B. positiv für Oberflächenantigen), zu einer Reaktivierung einer Hepatitis B. Patienten sollten vor Beginn einer Therapie
mit Immunsuppressiva, einschliesslich REMICADE, auf eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) getestet werden. Bei Patienten, die auf Hepatitis-B
Oberflächenantigen positiv getestet werden, wird die Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Hepatitis-B Behandlung empfohlen. Chronische Träger einer
Hepatitis B sollten vor Beginn, während und bis mehrere Monate nach Beendigung einer Behandlung mit REMICADE angemessen untersucht und überwacht
werden. Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien durchgeführt, die die Auswirkungen auf das Lenken von
Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen untersuchten. Unerwünschte Wirkungen In klinischen Studien zu REMICADE häufig (>1/100; <1/10)
beschriebene Nebenwirkungen waren virale Infektionen (z. B. Influenza, Herpes-Infektionen), Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen, Kopfschmerzen,
Schwindel/Benommenheit, Flush, Infektionen des oberen Respirationstrakts, Infektionen des unteren Respirationstrakts (z. B. Bronchitis, Pneumonie), Dyspnoe,
Sinusitis, Übelkeit, Diarrhö, Abdominalschmerz, Dyspepsie, Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, vermehrtes Schwitzen, trockene Haut, Müdigkeit, Brustschmerz,
infusionsbedingte Reaktionen, Fieber und erhöhte Lebertransaminasen. Infusionsbedingte Reaktionen waren die am häufigsten beobachteten UE. Die
häufigsten Ursachen für das Absetzen der Behandlung waren die infusionsbedingten Reaktionen Dyspnoe, Urtikaria und Kopfschmerzen.
Bitte lesen Sie vor Beginn der Behandlung die vollständige Fachinformation. Stand der Information März 2014.
Kopien der Studienpublikationen können bei Bedarf unter der oben angegebenen Adresse angefordert werden.
Der Inhalt dieser Seite richtet sich ausschliesslich an Fachpersonen.
GAST-1125815-0019 Exp 11/2016
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