QA-Skript_Religion_ev

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Buddhismus
Der Buddhismus hat seinen Ursprung in
Indien. Er ist hauptsächlich in Asien
verbreitet. Etwa ein Viertel aller
Buddhisten lebt in China. Da im
Buddhismus keine Gottheit verehrt
wird, halten ihn viele nicht für eine
Religion, sondern für eine Lehre. Doch
wie bei allen Religionen geht es auch im Buddhismus um die Erlösung. Mit circa
500 Millionen Gläubigen ist der Buddhismus (nach Christentum, Islam und
Hinduismus) die viertgrößte Religion der Erde.
Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des
Siddhartha Gautama, der im 5. Oder 4. Jahrhundert v.
Chr. in Nordindien lebte. „Buddha“ heißt „Erwachter“.
Die Silbe „OM“
Das höchste Symbol spiritueller Erkenntnis symbolisiert
das Absolute. Es gilt auch als mantrische Silbe und als
Zeichen für den Hinduismus, ist aber auch im Buddhismus
gebräuchlich.
Das Rad der Lehre
Das Dharma-Rad wird in der Regel mit acht Speichen
dargestellt, die den »Achtfachen Pfad« zur Befreiung
symbolisieren. Es ist im Buddhismus das Symbol der von
Buddha verkündeten Lehre.
Buddhismus
Biographie Buddhas:
Buddha hieß Siddhartha Gautama entstammte einem Adelsgeschlecht des
nordindischen Volks der Shakya. Sein Vater war König. Laut Legende ging seine
Mutter spazieren und wurde von einem weißen Elefanten in die linke Bauchseite
gestoßen. Sie wurde davon schwanger. In einer Vollmondnacht gebar sie einen
Knaben aus der rechten Bauchseite. Während seiner Geburt verkündete ein Seher,
dass dieses Kind einmal ein großer heiliger Mann werden würde. Daraufhin ließ der
König seinen Sohn, den König werden sollte, weder religiös unterweisen, noch ließ er
zu, dass Siddhartha menschliches Leid sehen sollte. Schon als Kind zeigte Siddhartha
außergewöhnliche Begabungen und Klugheit. Im Alter von 16 Jahren wurde er mit
einer Prinzessin vermählt. Sie lebten in einem Palast, wo ihnen alles zur Verfügung
stand und den er kaum verließ. Dennoch war er unzufrieden. Mit 29 Jahren, bald
nach der Geburt seines einzigen Sohnes, verließ er den Palast. Er begegnete einem
verkrüppelten Greis, einem Kranken, einem Leichnam und einem Asketen. So
erkannte er Altern, Krankheit, Tod und Schmerz.
Es waren die „Vier Zeichen“: er sah, dass sie untrennbar mit dem Leben verbunden
sind, und dass alles vergänglich ist. Er beschloss, nach einem Weg aus dem
allgemeinen Leid zu suchen. Er verließ den Palast und begann das Leben eines
Asketen zu führen. Er erlernte Meditation und die Schmerz-Askese. Sechs Jahre
verbrachte er so, doch er fand weder innere Ruhe noch die ersehnten Antworten.
Dem Hungertod nahe gab er die überlieferten Methoden auf und suchte sich seinen
eigenen Weg. Im Alter von 35 Jahren saß er in einer Vollmondnacht in tiefster
Versenkung unter einem Baum, unter dem er die Erleuchtung erlangte. Hass,
Begierde und Unwissenheit fielen von ihm ab. Er wurde zum „Buddha“, zum
Erwachten. Nach seinem Erwachen hielt Gautama vor fünf Asketen, seinen früheren
Gefährten, seine erste Lehrrede. Diese fünf wurden damit die ersten buddhistischen
Mönche. Buddha lehrte den „mittleren Pfad“, zwischen Luxus und Askese. Der Weg,
den er lehrte, stand allen Männern und Frauen offen. Buddha stirbt 80-jährig.
Buddhismus
Ziel der buddhistischen Praxis ist es kein Karma mehr zu erzeugen!
Karma heißt „Wirken“
oder „Tat“.
Gemeint ist, dass wir
uns durch unser Tun in
die Welt verstricken und
immer wieder geboren
werden.
Drei Dinge verleiten uns
zu Handlungen, die
schlechtes Karma
erzeugen:



Gier
Hass
Unwissenheit
Ob eine Handlung gutes
oder schlechtes Karma
erzeugt, hängt von
unserer Absicht ab.
Denken ist nicht nur
eine Handlung, sondern
auch allen anderen
Handlungen
übergeordnet.
Sobald wir
etwas tun,
erzeugen wir
Karma.
Karma ist die
Vorstellung, dass
jede Tat –
körperlich oder
geistig – immer
eine Folge hat.
Diese Folge kann
in diesem oder im
nächsten Leben
auftreten.
Ziel der buddhistischen
Praxis ist es, kein Karma
mehr zu erzeugen und
somit diesen Kreislauf von
geboren werden und
sterben hinter sich zu
lassen.
Drei Wege führen zu
gutem Karma:
Karma
Wenn eine gute
Absicht stärker
ist als eine
schlechte
Auswirkung,
kommt es nicht
zu schlechtem
Karma.
„Absichtsloses
Handeln“ erfolgt
ohne Planung:
je weniger
Hintergedanken
einer Handlung zu
Grunde liegen,
desto weniger
Karma wird dabei
angesammelt.
Reinkarnation: Wiedergeburt; bewirkt durch Karma
Nirwana: Auflösung des Kreislaufs der Wiedergeburten
Karma: „selbstgemachtes Schicksal“



Bescheidenheit
Güte
Einsicht
„Wer andre Wesen quält,
die auch nach Wohlsein
streben, so wie er selbst,
der hat kein Glück im
nächsten Leben.
Wer andre Wesen schont,
die auch nach Wohlsein
streben, so wie er selbst,
der findet Glück im
nächsten Leben.“
Dhammapada, 3.
Jahrhundert v. Chr.
Buddhismus
Der Achtfache Pfad
Wie gelingt es, kein Karma mehr zu erzeugen? Durch den achtfachen Pfad:
Die acht Wege / Pfade sind:








rechte Einsicht, rechte Anschauung, rechte Erkenntnis
rechte Gesinnung, rechte Absicht, rechtes Denken, rechter Entschluss
rechte Rede
rechtes Handeln, rechte Tat
rechter Lebenserwerb, rechter Lebensunterhalt
rechtes Streben, rechtes Üben, rechte Anstrengung
rechte Achtsamkeit, rechte Bewusstheit
rechte Sammlung, rechtes Sichversenken, rechte Konzentration, rechte Versenkung
Weisheit
1-Rechte Einsicht
2-Rechte Absicht
Sittlichkeit 3-Rechte Rede
4-Rechte Tat
5-Rechter
Lebensunterhalt
Vertiefung 6-Rechts Streben
7-Rechte
Achtsamkeit
8-Rechtes
Sichversenken
Erkennen
 der Vergänglichkeit
 des Leides
 der Illusion des Lebens
 das Karma-Prinzip (wir machen unser
Schicksal selbst)
Aufforderung, die Gedankenwelt ständig zu
prüfen und nur gute Gedanken zu haben
Zu vermeiden sind Lüge, Verleumdung,
Beleidigung und Geschwätz
Man darf nicht Töten, Stehlen oder sich
Ausschweifungen hingeben
Zu vermeiden sind:
 Handel mit Waffen
 Handel mit Lebewesen
 Tierzucht und Handel mit Fleisch
 Handel mit Rauschmitteln
 Handel mit Giften
Begierde, Hass, Zorn, Ablehnung kontrollieren
und zügeln
Bewusstwerdung alles Inneren: der körperlichen
Funktionen wie Atmen, Gehen, Stehen usw.;
Gefühlen und Gedanken
Meditation, wodurch der Geist von Gedanken
befreit wird und zur Ruhe kommt.
Buddhismus
Buddhistisches Mönchstum
Wer Mönch werden will, muss mindestens 20 Jahre alt sein. Er muss „perfekt“ sein, das
heißt, der Körper muss gesund sein. Er muss die Einwilligung seiner Eltern haben. Wenn er
verheiratet ist, muss sich auch seine Frau ausdrücklich einverstanden erklären. Er darf keine
Schulden haben. Falls er wegen krimineller Delikte von der Polizei gesucht wird, kann er auch
kein Mönch werden. Wenn keine Hinderungsgründe mehr entgegenstehen, kann er ein
schriftliches Gesuch stellen, dass er ins Kloster will. Nach einer Zeit als Novize (Mönch auf
Probe) wird er als Mönch aufgenommen. Wer jünger ist als 20 Jahre, kann auch als Novize
aufgenommen werden. So ist es wahrscheinlich, dass man in manchen Klöstern
Kindermönche antrifft (gerade in Tibet). So ist es gerade kinderreichen Familien möglich
ihren Kindern eine Schulbildung zukommen zu lassen. Wenn die Kinder älter sind, können sie
sich selbst entscheiden, ob sie Mönch bleiben oder lieber das Kloster verlassen wollen.
Der Austritt aus dem Kloster kann jederzeit erfolgen und wird als freier Wille akzeptiert.
Im Buddhismus gab es von Anfang an Mönche. Anders als im Christentum ist das
Mönchstum das „normale Leben“. Die Mönche befolgen bis heute die gleichen Regeln wie
vor fast 2500 Jahren. Das sind neben den 227 Geboten 10 Sittenregeln, die folgendermaßen
lauten: z.B. keine Sexualität, nicht lügen, keine berauschenden Mittel zu sich nehmen, nach
Mittag nichts essen, sich fernhalten von Tanz, Gesang, Musik und Schaustellungen,
Vermeidung von Blumenschmuck, Vermeidung von hohen, üppigen Betten, keine Annahme
von Gold und Silber. Daneben gibt es genaue Regeln, wie sich der Mönch zu kleiden hat,
bzw. wie sein Haar geschnitten sein muss.
Der Tagesablauf eines Mönches ist von vier Dingen bestimmt: Almosen sammeln,
Meditation, Gebete und Studium der buddhistischen Schriften. Die Mönche stehen in der
Regel bereits gegen vier Uhr morgens auf. Nach dem Aufstehen erfolgen die Morgentoilette.
Die Mönche tragen ihre Roben so, dass ihre rechte Schulter frei bleibt. Wenn sie jedoch das
Kloster verlassen, sind die Schultern immer bedeckt. Nun erfolgt das Studieren der Tripitaka,
den heiligen Schriften des Buddhismus und das Lesen und Erlernen der Lehrreden Buddhas.
Anschließend erfolgt der Weg der morgendlichen Almosensammlung. Auf dem Land gehen
die Mönche hintereinander zu einem bestimmten Platz, wobei der ranghöchste Mönch
vorne geht und der jüngste Mönch ganz hinten. In einer Metropole wie Bangkok ist dies
kaum möglich, so dass die Mönche sich trennen und einzeln losgehen, um Almosen
einzusammeln und sich dann wieder vereinen, um gemeinsam zurückzukehren. Mönche, die
z.B. wegen Krankheit nicht mitgehen können, lassen sich meist durch einen Tempeljungen
vertreten. Die Spender dürfen, als Zeichen des Respekts, bei der Übergabe der Spenden
keine Fußbekleidung tragen. Gemäß den buddhistischen Regeln darf ein Mönch keine
Speisen oder andere Gaben nehmen, wenn sie nicht von jemandem überreicht oder
angeboten werden. Der Spender sollte auch nicht den Kopf eines Mönches überragen,
sondern sich möglichst tief verbeugen. Dies ist eine Geste der Achtung. Frauen dürfen den
Mönch nicht berühren. Für einen Mönch stellt es eine Sünde dar, während seines Zölibats
willentlich oder unwillentlich den Körper einer Frau zu berühren. Nach der morgendlichen
Rückkehr zum Kloster nehmen die Mönche gemeinsam das Essen ein. Bis zur Mittagszeit
können viele Aufgaben wahrgenommen werden. Sei es das Auswendiglernen buddhistischer
Schriften oder der Empfang von Gläubigen. Die Nachmittage dienen der Selbstfindung und
einem zeitlichen Freiraum. Dabei vermeiden die Gläubigen meistens einen Mönch ohne
vorherige Absprache zu besuchen. Einige Mönche schlafen aber auch, andere studieren
weiter die buddhistischen Schriften, einige meditieren oder erledigen Aufgaben, die zum
Erhalt des Klosters notwendig sind. Gegen Mittag nehmen dann die Mönche ihre zweite
Mahlzeit ein, welche auch die letzte Mahlzeit des Tages ist. Um etwa 16.00 Uhr ist dann das
letzte Abendgebet.
Buddhismus
Geschichte und Verbreitung des Buddhismus
Internationale Flagge des Buddhismus
Nach Buddhas Tod (ca. 370v.Chr.) treffen sich seine Anhänger, um seine Lehre und die
Mönchsregeln festzuhalten. Aber schon ein paar Jahre später entwickeln sich viele
verschiedene Schulen dieser Lehre.
Seit 300 v.Chr. verbreitet der indische König Ashoka die buddhistische Lehre im Raum des
heutigen Indien, Pakistan und Afghanistan. Durch Ashokas Gesandte gelangte der B. auch
nach Tibet, Nepal, weiter nach Südostasien und sogar bis nach Mazedonien (Griechenland).
Ab dem 10. Jh. ging der B. in Indien zurück, Hinduismus und Islam kommen hinzu.
1885 wurde die internationale buddhistische Flagge entworfen.
1950 wird das World Fellowship of Buddhists (WFB) gegründet.
2004 gewinnen buddhistische Mönche in Sri Lanka 9 Sitze bei den Parlamentswahlen.
Heute leben weltweit ca. 450 Millionen Buddhisten, vor allem in China, Bhutan, Japan,
Kambodscha, Laos, Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tibet und
Vietnam. (In Indien beträgt der Anteil an der Bevölkerung heute weniger als ein Prozent.)
Seit dem 20. Jahrhundert ist der B. auch in Europa, den USA und Australien verbreitet und
wird in manchen Ländern als Religion anerkannt; zuerst 1983 in Österreich. In Deutschland
ist der Buddhismus (noch) nicht als Religion anerkannt, hier gilt er eigentlich als Philosophie.
Buddhismus
Das Turiner Grabtuch ließ einen Maler dieses Gesicht Jesu entwerfen.
Besorge dir Informationen über das Turiner Grabtuch im Internet.
Wer war Jesus Christus?
Ein Engel kündigte Maria die Geburt Jesu, des Sohnes Gottes, an. Jesus wurde in
Bethlehem (heutiges Israel) geboren. Als 12jähriger Junge erklärte er bereits den
Gelehrten im Tempel das Reich Gottes. Als junger Mann von ca. 30 Jahren unterzog er
sich einer Prüfung durch den Satan in der Wüste und bestand sie. Daraufhin ließ er
sich taufen und begann als Prediger durchs Land zu ziehen. Er berief 12 Jünger,
darunter Petrus, Johannes und Jakobus. Jesus konnte Menschen heilen und sogar von
den Toten auferwecken. Aber am wichtigsten waren seine Predigten vom Reich
Gottes. Weil er Wunder wirkte und alles über Gott erklären konnte, erkannten ihn die
Menschen als den langersehnten Retter und „König der Juden“. Das störte die
mächtigen Pharisäer und sie konnten einen Jünger, Judas Iskariot, dazu überreden
Jesus zu verraten. Jesus wusste jedoch, dass er zum Tode verurteilt werden würde. Er
Buddhismus
feierte mit seinen Jüngern ein Abendmahl vor dem Passah-Fest und kündigte selbst
seinen Verrat und seinen Tod an. Und tatsächlich verriet ihn Judas noch in dieser
Nacht. Die Pharisäer lieferten ihn den Römern aus, und diese verurteilten ihn zum Tod
am Kreuz. Jesus wurde mit Nägeln ans Kreuz geschlagen und starb innerhalb weniger
Stunden. Doch nur 2 Tage später ist er von den Toten auferstanden. Er erschien seinen
Jüngern und seitdem wird von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, weitererzählt.
Mittlerweile gibt es 2,7 Milliarden Christen. Jeder vierte Mensch auf der Welt ist
Christ.
Jesus von Nazareth
Woher wissen wir etwas über ihn? - Es gibt verschiedene Quellen:
Die biblischen Quellen:
 4 Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas,
Johannes
 Paulusbriefe
Die außerbiblischen christlichen Quellen:
 Kirchenväter
 Thomasevangelium
Buddhismus
Die nicht-christlichen Quellen:
 Josephus
 Tacitus
Die archäologischen Quellen:
 Inschriften
 Turiner Grabtuch (umstritten)
 Münzen aus der Zeit des Pilatus
Als historisch sicher gilt:




Jesus hat es gegeben.
Er lebte in Palästina.
Er war Wunderheiler und Prediger.
Er ist unter Pontius Pilatus hingerichtet worden.
Kleines Lexikon:
Kirchenväter:
Als Kirchenvater wird ein christlicher Autor der ersten acht
Jahrhunderte bezeichnet, der entscheidend zur Lehre und zum
Selbstverständnis des Christentums beigetragen hat. Das
waren z.B. Hieronymus, Augustinus und Gregor der Große.
Thomas-Evangelium:
Buddhismus
Das Thomasevangelium ist auf koptisch geschrieben, ist also in Ägypten
entstanden. Es ist eine Sammlung von Jesus von Nazaret zugeschriebenen
Worten, Dialogen und Szenen. Aber es fehlt Jesu Leiden und seine
Auferstehung. Deshalb ist es kein Evangelium. Es ist nicht im Neuen
Testaments (NT) enthalten und wird daher als apokryph bezeichnet. Es ist
ganz anders als die christlichen Texte aus Palästina.
Josephus:
Flavius Josephus (*37; † 100) war ein jüdischer Historiker. Er schrieb das
Werk Jüdische Altertümer. Darin schilderte Josephus die Geschichte des
jüdischen Volkes von der Schöpfung bis zum Jahre 66. Für die Zeit um
Jesus Christus ist er unsere wichtigste Quelle, da er sich auf andere, uns
nicht erhaltene Werke stützt.
Tacitus:
Publius Cornelius Tacitus (*58; † 120) war ein römischer Historiker und
Senator. Im seinem Werk Annalen schreibt Tacitus über den Brand Roms
im Jahre 64 n. Chr. und über den Versuch des römischen Kaiser Neros, die
Schuld dafür den Christen zu geben. Über ihren Namen berichtet Tacitus:
„Dieser Name stammt von Christus, der unter Tiberius vom Prokurator
Pontius Pilatus hingerichtet worden war“.
Evangelium:
Ein Evangelium erzählt vom Leben Jesu Christ. Dazu gehören
unbedingt sein Leiden, sein Tod am Kreuz und seine
Auferstehung.
apokryph:
Apokryphen sind Texte, die im Entstehungsprozess der Bibel nicht
aufgenommen wurden: aus inhaltlichen Gründen, weil sie damals nicht
allgemein bekannt waren, aus religionspolitischen Gründen oder weil sie
erst nach Abschluss der Bibel entstanden sind.
Historiker:
Ein Historiker ist ein Wissenschaftler, der sich mit der Erforschung und
Darstellung der Geschichte beschäftigt.
Buddhismus
Gibt es Gott wirklich?
Die Frage nach Jesus Christus ist die Frage nach Gott
Der ontologische Gottesbeweis (Anselm v. Canterbury)
Gott ist derjenige bzw. dasjenige, „worüber hinaus nichts
Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann“. Mit
anderen Worten: Gott ist etwas in unserer Vorstellung, das
vollkommen ist.
Kritik: Bloß, weil man sich etwas vorstellen kann, heißt es noch
nicht, dass es das auch gibt.
Anselm von Canterbury [1033–1109]
Der kausale Gottesbeweis (Thomas von Aquin)
„Alles hat eine Ursache!“ Der kausale Gottesbeweis geht davon
aus, dass alles, was in dieser Welt existiert, auf eine Ursache
zurückzuführen sei. Die erste Ursache von allem kann allerdings
auf nichts zurückgeführt werden. Diese erste Ursache muss Gott
sein.
Thomas von Aquin [1225-1274]
Kritik: Daraus folgt nur, dass es eine erste Ursache gibt – nicht,
dass diese automatisch Gott ist. Die Annahme, dass Gott ohne
Grund existieren könne, könne ebenso gut auf das Universum
übertragen werden; das wäre mit der Urknalltheorie vereinbar.
Der kosmologische Gottesbeweis
Die antiken und mittelalterlichen Varianten des kosmologischen Beweises gehen davon aus,
dass das Universum (Kosmos) eine Ursache außerhalb seiner selbst haben müsse.
Der teleologische Gottesbeweis
Alles in der Welt ist strukturiert und folgt einer Ordnung (Biologie, Astronomie, Mathematik,
Physik, ...). Außerdem kann man feststellen, dass sich die Welt immer weiter verbessert
(Kultur, Gesellschaft, Wissenschaften, Erkenntnis, ...). Diese planvolle Welt und ihre
Strukturen müssen auf einen intelligenten Schöpfer zurückgehen.
Buddhismus
Der moralische Gottesbeweis (Immanuel Kant)
Der Mensch besitzt Vernunft und ein moralisches Bewusstsein, also
ein Gewissen. Immanuel Kant glaubt, dass Gott die höchste
Vernunft und das Maß für Moral ist, also für das richtige
menschliche Streben und Verhalten.
Immanuel Kant [1724-1804]
Religionskritik stellt Religiosität und Religionen, ihre Glaubensaussagen (z.B.
Glaubensbekenntnis), Institutionen (z.B. Kirchen) in Frage: Religion sei
entweder unvernünftig oder sie schränke die Möglichkeiten des Menschen ein.
19. Jahrhundert: Ludwig Andreas Feuerbach
Ludwig Andreas Feuerbach
(1804–1872)
Ludwig Andreas Feuerbach will die Religion als
Wunschbild des Menschen entlarven. Er nimmt an, dass
der Mensch selbst unsterblich sein will. Also erfindet der
Mensch ein Gottesbild. Die Menschen verehren Jesus als
Sohn Gottes, weil Jesus ein Mensch war. So sind die
Menschen selbst wie Jesus und damit wie Gott. Gott ist
das Objekt der menschlichen Sehnsucht. „Denn nicht Gott
schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der
Bibel steht, sondern der Mensch schuf Gott nach seinem
Bilde.“ Feuerbach möchte die Befreiung von der Religion,
denn sie verhindere den Fortschritt der Menschheit. Der Mensch muss zuerst
seine Sterblichkeit akzeptieren. Damit wird er fähig, die Menschheit zu lieben.
Wenn der Mensch die Menschheit liebt, wird er von der Religion befreit.
20. Jahrhundert: Psychoanalyse
Sigmund Freud gründete um 1900 die Psychoanalyse. Er
nimmt an, dass viele menschliche Handlungen unbewusst
geschehen. Der Mensch sehe Gott als Vaterfigur, die er
brauche, um die Verantwortung für ein selbstbestimmtes
Leben abzugeben. Religion sei eine Befriedigung des
kindlichen Wunsches nach Geborgenheit, Sicherheit und
Buddhismus
Autorität. Freud glaubt allerdings nicht, dass man Religion
abschaffen könne. Er möchte jedoch, dass Menschen
lernen sich in allen Lebensbereichen frei zu entscheiden.
Sigmund Freud
Hat Gott den Menschen erschaffen oder hat der Mensch sich Gott nur
ausgedacht?
Viele Menschen kritisieren die Kirche, weil sie kirchliche Entscheidungen nicht
akzeptieren oder weil die Kirche im Laufe der Geschichte ihre Macht auf
Menschen missbraucht. Das ist allerdings Kirchenkritik, keine Religionskritik.
Kirchenkritische Menschen glauben meistens auf irgendeine Weise an Gott, sie
können aber mit der Kirche nichts anfangen.
Was steht tatsächlich im biblischen Bericht?
Ein Vergleich der Weihnachtserzählungen nach Matthäus und Lukas.
Die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus 1,18-25* + 2,1-15*:
Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut
war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen
Geist.
Buddhismus
Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte
aber, sie heimlich zu verlassen. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der
Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht,
Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem
Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus
geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Als nun Josef vom Schlaf
erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu
sich. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen
Jesus.
Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da
kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen:
Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im
Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.
Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem,
und er ließ zusammenkommen alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes und
erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.
Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den
Propheten:
»Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den
Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden
soll.«
Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann
der Stern erschienen wäre, und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin
und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder,
dass auch ich komme und es anbete.
Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im
Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das
Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus
und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es
an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und
Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen
auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
Buddhismus
Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2,1-21
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass
alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur
Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen
ließe, ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische
Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und
Geschlechte Davids war,
damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren
ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten
sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten
des Nachts ihre Herde.
Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie;
und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!
Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch
ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und
das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer
Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die
lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den
Menschen seines Wohlgefallens.
Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:
Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist,
die uns der Herr kundgetan hat.
Buddhismus
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe
liegen.
Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem
Kinde gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt
hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört
und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Und als acht Tage um waren und
man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt
war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.
 Vergleiche die beiden biblischen Texte miteinander. Worin unterscheiden sie
sich?
 Vergleiche sie nun mit dem Bild von Rogier van der Weyden. Was hat der Maler
nur interpretiert?
 Vergleiche die genauen Aussagen auch mit deinen eigenen Vorstellungen des
Geschehens in Bethlehem. Zum Beispiel: wie viele Könige sind es? War es ein
Stall? Sind da ein Ochse und ein Esel? Wer kam dazu: Hirten, Engel, Könige oder
Wahrsager? Und wenn, in welcher Reihenfolge?
Buddhismus
Rogier van der Weyden, 1399/1400 – 1464
Dreikönigsaltar von 1455
Mitteltafel: Anbetung der Könige
Theodizee
Epikur, ein antiker Philosoph,
Im Buch Hiob gewährt Gott dem
meinte: „Gott ist entweder nicht
Satan alle Freiheit bis auf den Tod.
allmächtig oder nicht wohlwollend,
Und der Satan stellt Hiobs Glaube
da sonst die Übel nicht in der Welt
auf die Probe. So muss Hiob
bestehen könnten.“
Buddhismus
Gott gilt aber als gut und als allmächtig.
Wie kann es dann sein, dass es Leiden,
Böses und Katastrophen gibt? Die
Theodizee versucht Antworten zu geben
auf das Übel in der Welt. Theodizee
heißt „Rechtfertigung Gottes“.
viel Leid ertragen, trotzdem verliert
er den Glauben nicht. Doch er klagt
Gott an: „Warum?“
Wenn Gott das Übel in der Welt zwar nicht verursacht, aber zulässt, dann _____________________
_____________________ wäre ihm egal, ob wir leiden. Dann wäre er kein guter Gott_________ .
Wenn Gott das Übel in der Welt nicht bekämpfen kann, dann _______________________________
_________ wäre er nicht allmächtig, sondern ein schwacher Gott, der niemandem helfen kann __ .
Wenn Gott das Übel in der Welt zwar bekämpfen kann, es aber nicht tun will, dann _____________
________________ möchte er sogar, dass wir leiden _____________________________________ .
Wenn Gott das Übel in der Welt nicht nur zulässt, sondern sogar erschaffen hat, dann ___________
_______ wäre er zwar allmächtig, aber böse. Dann wäre er ein schrecklicher Got_______________.
... wäre er zwar allmächtig, aber böse.
Dann wäre er ein schrecklicher Gott.
... möchte er sogar, dass wir leiden.
... wäre ihm egal, ob wir leiden. Dann wäre
... wäre er nicht allmächtig, sondern ein
er kein guter Gott.
schwacher Gott, der niemandem helfen kann.
Wenn Menschen leiden,
ist Gott fern.
Gott lässt Leid durch Gewalt zu, denn
er gibt den Menschen die Freiheit,
sich für Gutes oder Böses zu
Buddhismus
entscheiden.
Gott sollte wegen des Leides auf der
Welt vor Gericht gestellt werden.
Wir können zu Gott sprechen,
aber er kann uns nichts sagen.
Gott ist weit, aber nah.
Gott zeigt sich in der Natur.
Gott ist nicht die Antwort
auf alle Fragen.
Man weiß nie, was Gott will.
Im Krieg ist Gott fern.
Gott ist ein leuchtendes Licht, auch
für Menschen, um die es dunkel ist.
Gott ist ohnmächtig.
Gott will, dass es den
Menschen gut geht.
Gott hat sich von dieser
Welt verabschiedet.
Wenn Menschen leiden,
leidet Gott mit ihnen.
Gott war auch bei den
jüdischen Opfern in Auschwitz.
Ohne Gott gäbe es nichts
Gutes auf der Welt.
Aber eine Frage bleibt: Warum hat Gott dann Christus in die Welt geschickt?
Und warum hat sich Jesus für uns hingegeben?
Buddhismus
Kleine Spielerei: Betrachte im Bild für 30 Sekunden nur die vier senkrechten Punkte in der Mitte.
Dann sieh auf eine einfarbig helle Fläche, z.B. eine Wand oder die Decke.
Wen siehst du?
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