Parasiten des Geflügels Bei intensiver Bodenhaltung und Hühnern mit Auslauf haben Parasiten eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die mit dem Kot ausgeschiedenen Wurmeier gelangen in die Einstreu und werden nach der Reifungszeit wieder aufgenommen (Reifungszeit abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit). Nach oraler Aufnahme werden die Larven im Darm frei und entwickeln sich zu erwachsenen Würmern. Manche Wurmarten benötigen Zwischenwirte für die Reifung, andere nicht. Deshalb ist es wichtig, bei der Bekämpfung der Infektion auch die Zwischenwirte zu bekämpfen. Wurmbefall ist bei Käfighaltung bedeutungslos. Da die Tiere nicht mit eigenem Kot in Kontakt kommen, ist der Entwicklungszyklus unterbrochen. Kokzidien Erreger : einzelliger Parasit ( kein Zwischenwirt ), Entwicklung erfolgt in 2 Phasen 1. Phase im Wirt, 2. Phase erfolgt außerhalb des Wirtes (es entwickeln sich die infektiösen Eier) Die Infektion erfolgt durch orale Aufnahme, wobei Mensch (Hygiene!), Nager verunreinigte Stalleinrichtungen als Überträger fungieren. Bei Mast- und Legegeflügel. Symptome: steigende Ausfälle, sinkende Futteraufnahme, Tiere trauern, gesträubtes Gefieder, sinkende Legeleistung, Kot dünnflüssig – schaumig, Herde wächst auseinander Diagnose: Kotuntersuchung, Sektion Vorbeugung: Rein-Raus-Methode, Stallreinigung trocken, dann feucht, dann chemisch, trockene Einstreu, Hygiene (Kotbereich trennen), Kokzidiostatika (Wartezeit!) bei der Junghennenaufzucht, geimpfte Tiere kaufen Bekämpfung: Kokzidienmittel an 2 aufeinander folgenden Tagen geben, Wartefrist beachten! Spulwürmer Erreger: Ascaridia galli (Entwicklung ohne Zwischenwirt), im Dünndarm von Huhn und Pute, infektiöse Eier werden ausgeschieden Symptome: starke Verwurmung führt zur Abmagerung, Pigmentverlust an den Ständern, Durchfall, die Legeleistung sinkt und die Eidotter werden heller. Diagnose: Kotuntersuchung, Sektion (Parasiten mit freiem Auge sichtbar), Bekämpfung: 2 x jährlich entwurmen, 7 Tage im Frühjahr, 7 Tage im Herbst (bei nachgewiesenem Befall Behandlung nach 3 Wochen wiederholen) Luftröhrenwurm Lebt in Luftröhre der Tiere und verursacht hgr. Atemnot, Lungenentzündung, Futterverweigerung, Abmagerung und Legeleistungsabfall, Tiere schleudern oft mit dem Kopf, benötigt Zwischenwirt (Schnecken, Regenwürmer, Fliegenlarven) Bekämpfung: Wurmmittel ins Futter oder übers Trinkwasser, Wartefrist (je nach Produkt): Ei 0 Tage, Fleisch 7 Tage Bandwürmer Hauptsächlich bei extensiver Freilandhaltung, Entwicklung nur über Zwischenwirt, Bandwürmer saugen sich in der Darmschleimhaut fest und führen so zur Schädigung der Schleimhaut. Symptome: selten, Leistungsrückgang, Abmagerung und Durchfall Diagnose: mittels Kotuntersuchung. Vorbeugung: Bekämpfung der Zwischenwirte (Ameisen, Käfer, Fliegen, Schnecken im Stall) Bekämpfung: Entwurmung mit bandwurm-wirksamen Wirkstoffen (Mebendazol, Praziquantel) – nicht jedes Wurmmittel passt! Schwarzkopfkrankheit der Puten Erreger: einzelliger Parasit, für die Entwicklung sind bestimmte Parasiten der Hühner notwendig, deshalb Puten und Hühner immer getrennt halten, alle Altersstufen der Puten können erkranken, am gefährlichsten zwischen der 3. und 12. Lebenswoche, alle Altergruppen können erkranken Symptome: schwefelgelber Kot, Kreislaufversagen, dadurch blauschwarze Verfärbung der Kopfanhänge, Mattigkeit, Futteraufnahme sinkt, vermehrt Ausfälle, Herde wächst auseinander, Schlachtbefund: Blinddarm erweitert, mit gelben käsigen Massen gefüllt; gelbe, kreisrunde, gelbe Herde in der Leber T H E R A P I E N O T S T A N D – alle wirksamen Medikamente wurden verboten, derzeit kein erlaubtes Mittel am Markt! Vorbeugung: Hühner von Puten getrennt halten, regelmäßige Entwurmung der Hühner Aussenparasiten Rote Vogelmilbe Aussenparasit, der besonders nachts unter die Flügel geht, mit freiem Auge sichtbar, Flügelunterseite, unter Sitzstangen, Nissennester, erzeugt auch Juckreiz beim Menschen, Legeleistung sinkt, Blutarmut – blasse Dotter, Bekämpfung: nachts Viehlauspulver oder andere Insektizide unter die Flügel(ev.Wartezeit beachten), pflanzliche Wirkstoffe ohne Wartezeit in Sandbäder und ins Futter Kalkbeinmilbe Milben, die besonders die Ständer befallen, borkige bis kalkige Auflagerungen an den Ständern, Juckreiz, eher in Legebetrieben, Bekämpfung: Waschen der Borken (Schmierseife), Insektizide – Achtung auf Wartefristen, Bekämpfungsplan – Geflügel Wichtig: hier sind regelmäßige Kotuntersuchungen wichtig! Kokzidien: Vorbeugung: nur geimpfte Tiere kaufen, Junghennenaufzucht Kokzidiostatika ins Futter (vom Futtermittellieferanten), Hygiene: trocken, Mistbereich abgetrennt, Kleidung … ! Bekämpfung: bei Problemen Kokzidienmittel vom Tierarzt für 2 Tage ins Futter (aber Wartefrist aufs Ei ) Spulwürmer, Luftröhrenwürmer: Vorbeugung: 2 mal / Jahr entwurmen, Bekämpfung: bei nachgewiesenem Befall oder Problemen sofort entwurmen und nach 3 Wochen Behandlung wiederholen! ( Flubenol ist das einzige Wurmmittel ohne Wartezeit aufs Ei!) Schwarzkopfkrankheit: (Betrifft nur Puten) Vorbeugung: Hühner von Puten getrennt halten, Zwischenwirt (das sind Würmer bei Hühnern!) bekämpfen (also Trennung vom Hühnern, getrennte Ausläufe, Entwurmung der Hühner) Bekämpfung: derzeit nichts Erlaubtes – Therapienotstand Rote Vogelmilbe: Bekämpfung: nachts Insektizide unter die Flügel – Achtung auf Wartezeiten, Pflanzliche Wirkstoffe ohne Wartezeit in Sandbäder und ins Futter Kalkbeinmilbe: Bekämpfung: waschen und lösen der Borken, Insektizide (Wartezeit beachten), Therapienotstand