Senologie Abdolhamid Huschmand Nia, Birgit Dohmen, Reinhard Kubale Präparat-Radiographie und Präparat-Sonographie Pirmasens Hochauflösende PräparatSonographie bei BET des Mammakarzinom Neben der histopathologischen Untersuchung des Präparates zur Beurteilung der Resektionsränder bei brusterhaltender Therapie (BET) des Mammakarzinoms, kommt die PräparatRadiographie häufig zum Einsatz. Obwohl die hochauflösende Sonographie der Brust ein weit verbreitetes diagnostisches Verfahren darstellt, haben sich bisher nur wenige Arbeitsgruppen mit der Präparat-Sonographie bei BET des Mammakarzinoms beschäftigt. Der Hauptgrund hierfür ist das Fehlen eines geeigneten Verfahrens für eine reproduzierbare sonographische Untersuchung des Tumors. Nachdem unsere Arbeitsgruppe ein reproduzierbares Verfahren für die Präparat-Radiographie bei BET des Mammakarzinoms beschrieben hatte, untersuchten wir den freien Resektionsrand von 65 Mammapräparaten radiologisch und sonographisch. Das neue Verfahren „Tissue Transfer and X-ray System“ erlaubt eine dreidimensionale topographische Markierung und Fixierung des Präparates für die intraoperative Präparat-Radiographie und Sonographie. Die unter reproduzierbaren Bedingungen radiologisch und sonographisch gemessenen Resektionsränder wurden mit der histopathologischen Beurteilung der Resektionsränder verglichen. Die Ergebnisse dieser multidisziplinären Studie wurden auf den diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Düsseldorf und auf ECR 2009 (European Congress of Radiology) in Wien vorgestellt. Die Präparat-Sonographie ist vor allem bei kleineren Mammatumoren der PräparatRadiographie überlegen und erlaubt eine millimetergenaue Bestimmung aller Resektionsränder des Tumors in wenigen Minuten. Das Verfahren der Präparat-Sonographie ist Abb. 1. Vertikale Präparat-Radiographie, ductal-invasives Mammakarzinom, GI, 4 mm Abb. 2. Übersichtaufnahme des Tumors aus Abb. 1: zentral tubuläre Karzinomformationen mit relativ kleinen Zellen, umgebender Stromareaktion. Nach links Fettgewebsnekrose nach Stanze mit schaumzelliger resorptiver Reaktion und Einblutung. Rechts vom Tumor Vorbestehendes Fettgewebe bei Vorhandensein von geeignetem US-Gerät rasch erlernbar und kann direkt im Operationssaal durchgeführt werden. In An­ betracht der Tatsache, dass statt der bisher üblichen Drahtmarkierung bei kleineren Karzinomen heute in der Regel die intraoperative Sonographie zur Lokalisation des Tumors zu Hilfe genommen wird, bietet die Präparat-Sonographie eine willkommene, schnelle und zuverlässige Ergänzung zur Präparat-Radiographie. n Der Autor: Dr. med. A. Huschmand Nia, Chefarzt Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Städtisches Krankenhaus Pirmasens Brustzentrum Westpfalz Pettenkoferstr. 22 66955 Pirmasens Tel. 06331-7141301 E-Mail: [email protected] Abb. 3. Präparat-Sonographie des Tumors aus Abb. 1 Abb. 4. Beispiel für die sonographische Bestimmung des freien Resektionsrandes MTA Dialog 10 (2009) Jahrgang 10 MTA_10_2009_03_fb_07_Husch.indd 809 809 24.09.2009 09:03:28