Beugung und Fouriertransformation Im Weiteren wollen wir ausschließlich Beugungserscheinungen betrachten, die als Fraunhofer Beugung bekannt sind. Das heißt wir betrachten die Beugung im Fernfeld. Um diese Effekte im Labor beobachten zu können, benutzt man den Aufbau in Abbildung 1. Durch die Verwendung der Linse 1 erhält man in der Ebene F' die Beugungsbilder im Fernfeld, weil ebene Wellen in dieser Ebene zu einem Punkt fokussiert werden. Abbildung 1: Fourierebenen Ein Objekt (Bild) kann betrachtet werden, als eine Mischung von ganz vielen Gittern, mit unterschiedlicher Gitterkonstante und Orientierung. Anstelle der Gitterkonstante kann ein Gitter analog mit der Ortsfrequenz f o beschrieben werden. Hierbei gilt: f o= 1 g Entsprechend der Gitterkonstanten bzw. der Ortsfrequenz. wird die eintreffende ebene Welle um einen definierten Winkel sin = = f o g abgelenkt. Diese Welle wird von der Linse 1 in der hinteren Brennebene,der y-Ebene, als Punkt abgebildet. Die Größe von y kann mit tan = y f' berechnet werden. Geht man von kleinen Beugungswinkeln aus, so kann tan =sin gesetzt werden. Damit erhält man: Beugung und Fouriertransformation 1 von 4 y= f' = f ' f o g Leicht kann man erkennen, dass in der y-Ebene durch F' für unterschiedliche Gitter im Objekt die entsprechenden Punkte erzeugt werden. Je größer die Ortsfrequenz ist desto größer ist die Entfernung des dazugehörenden Punktes von der optischen Achse. Das bedeutet, einzelne Punkte in der Ebene durch F', repräsentieren eine Frequenz in der Vorlage (Bild). Diesen mathematischen Zusammenhang beschreibt die Fouriertransformation. Aus diesem Grund nennt man die Ebene durch F' auch die Fourierebene, weil in dieser Ebene die Aplitudenverteilung des Lichtes der Fouriertransformierten der beugenden Öffnung entspricht. Da wir nur Intensitäten sehen können, entsprechen die beobachtbaren Beugungsfiguren den Quadraten der Fouriertransformierten. Hier soll nicht die Theorie der Fouriertransformation erläutert werden, aber zum besseren Verständnis sollen die Zusammenhänge zwischen dem Objekt und der dazugehörenden Beugungsfigur, bzw. Funktion und Fouriertransformierte anschaulich dargestellt werden. In der nachfolgendeen Tabelle sind für verschiedene beugende Objekte die Beugungsfiguren (Fouriertransformormierten) dargestellt. Beugung und Fouriertransformation 2 von 4 Beugende Öffnung Transmission Beugungsfigur 1,2 1,2 1 1 0,8 0,8 0,6 0,6 0,4 0,4 0,2 0,2 0 -2000 Spalt (schmal) -1000 0 1000 2000 0 -600 I =I 0 sinc 2 -400 -200 0 Spaltbild Beugungsfigur 1,2 1,2 1 1 0,8 0,8 0,6 0,6 0,4 0,4 0,2 0,2 0 -2000 200 400 600 3D Plot I =I 0 sinc 2 b x f' 0 -1000 0 1000 2000 Spalt: b= 500 µm 1,2 -600 -400 -200 0 200 400 600 Nullstelle: N1=526 µm 4,5 4 1 3,5 2 2,5 0,6 2 I =4 I 0 sinc cos 3 0,8 Doppelspalt b x f' Nullstelle: N1=263 µm Spalt: b=1000 µm Spalt (breit) Formel 2 1,5 0,4 0,5 0 -4000 -3000 -2000 -1000 0 1000 2000 3000 4000 0 -600 b x f' d x = f' = 1 0,2 -400 -200 0 Modulation: Doppelspalt: b=1000µm; d=5000 µm g=26,3 µm 200 400 600 1,2 1 0,8 Gitter 0,6 0,4 0,2 0 Transmission Gitter Gitter Beugung und Fouriertransformation Beugung Gitter 3 von 4 Kreisblende Airy-Scheibchen Nullstelle: N1=321 µm Durchmesser: 1000µm 1,2 1,200 1 1,000 0,8 0,800 0,6 0,600 0,4 0,400 0,2 0,200 0 -2000 2J 1 I =I 0 = 2 Dr f 0,000 -1000 0 1000 Trnsmission Blende 2000 -600 -400 -200 0 200 400 600 Schnitt Airy-Sch. Tabelle 1: Beugungsfiguren / Fouriertransformierte I Intensität in der Beobachtungsebene I0 Maximale Intensität der Beugugsfigur auf 1 normiert Wellenlänge des verwendeten Lichtes: hier 658 nm f' Brennweite der Linse: hier 400 mm x Koordinate in der Fourierebene; hier alle Angaben in µm r Abstand in der Fourierebene von der optischen Achse b Breite des Spaltes Nullstelle Abstand vom Mittenmaximum bis zur ersten Nullstelle d Abstand der Spalte beim Doppelspalt (Mitte zu Mitte) Modulation Gitterkonstante in der Beugungsfigur beim Doppelspalt D Durchmesser der Kreisblende Man erkennt, dass die Beugungsfigur bei kleiner werdender beugender Öffnung breiter wird (Spalt breit / schmal). Beim Doppelspalt bezieht sich I0 auf die maximale Intesität eins einzelnen Spaltes. Deshalb wird hier die Intensität maximal 4. Die eigentliche Beugungsfigur beim Doppelspalt ist rot dargestellt, die blaue Kurve stellt die einhüllende Kurve des Einfachspaltes dar. Benutzt man ein Gitter als beugendes Objekt, so erhält man in der Fourierebene mehrere Punkte, die den einzelnen Beugungsordnungen des Gitters entsprechen. Bei der Beugung an der Kreisblende erkennt man, dass die Nullstelle im Vergleich zu Einfachspalt um den Faktor 1,22 größer ist, obwohl die der Durchmesser der Kreisblende und die Breite des Spaltes exakt gleich sind. Weiter sieht man, dass die Nebenmaxima bei der Beugung an der Kreisblende deutlich kleiner sind verglichen mit dem Spalt. Beugung und Fouriertransformation 4 von 4