Pembrolizumab

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Pharmazeutische Chemie - Pembrolizumab
Pembrolizumab (Keytruda®)
Mit dem monoklonalen Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) ist nun nach
Nivolumab (Opvido®) im Juli 2015 und dem bereits seit 2011 erhältlichen Ipilimumab
(Yervoy®) ein weiterer „Immuntherapeutikum“ zur Krebstherapie zugelassen worden
(s. auch Neue Arzneistoffe 2011 und 2015 unter Ipilimumab und Nivolumab,
Fachinformation Opvido® 2015, Fachinformation Yervoy® 2015). Genauso wie
Nivolumab und Ipilimumab ist Pembrolizumab indiziert zur Monotherapie eines
fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierenden) Melanoms. Keytruda®
ist ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, wobei es nach
Rekonstitution als Infusion über 30 Minuten in einer Dosierung von 2mg/kg
Körpergewicht alle drei Wochen bis zum Fortschreiten der Erkrankung verabreicht
wird (Fachinformation Keytruda® 2015).
Arzneistoff
FAM
Markteinführung
Deutschland
Art des
Antikörpers
Wirkmechanismus
Target
Ipilimumab
Yervoy®
2011
Human
IgG1
Anti-CTLA4-Antikörpe,
CTLA-4-Protein auf TZell-Oberfläche
r
Nivolumab
Opvido®
2015
Human
IgG4
Anti-PD-1-Antikörper,
PD-1-Rezeptor auf TZell-Oberfläche
Pembrolizumab
Keytruda®
2015
Humanisiert
IgG4
Anti-PD-1-Antikörper,
PD-1-Rezeptor auf TZell-Oberfläche
Tabelle 1:
Monoklonale Antikörper als Checkpoint-Inhibitoren zur Therapie des fortgeschrittenen
Melanoms
CTLA-4: humanes zytotoxisches T-Lymphozyten-Antigen 4
PD-1: Programmed Death Receptor 1
Eine Gegenüberstellung der monoklonalen Antikörper, die als „Immuntherapeutika“
zur Therapie des Melanoms eingesetzt werden, ist in Tabelle 1 gegeben.
Pembrolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper vom IgG4-Isotyp, der
eine stabilisierende Sequenzänderung in der Fc-Region enthält. Die Herstellung
erfolgt rekombinant in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen).
(Fachinformation Keytruda® 2015). Das Target sowohl von Pembrolizumab als auch
von dem im Juli eingeführten Nivolumab ist der Programmed Death Receptor-1 (PD1), der auf der Oberfläche von T-Zellen exprimiert wird. Beide Antikörper binden mit
hoher Affinität an den PD-1-Rezeptor und blockieren damit die Bindungsstelle für die
physiologischen Liganden des PD-1, nämlich PD-L1 und PD-L2 (s. Abbildung 1B).
Die beiden Liganden PD-L1 und PD-L2 werden nicht nur auf der Oberfläche Antigenpräsentierender Zellen sondern auch vermehrt auf der Oberfläche von Tumorzellen
exprimiert. Die Bindung von PD-L1 oder PD-L2 an den PD-1-Rezeptor der T-Zelle
führt zu einer Hemmung der T-Zelle, insbesondere einer Hemmung der TZellaktivierung, der T-Zellproliferation und einer verminderten Zytokinausschüttung.
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CA 14.9.2015
Pharmazeutische Chemie - Pembrolizumab
Somit besitzt PD-1 quasi die Eigenschaften eines „physiologischen
Immunsuppressivums“. Wird nun durch Pembrolizumab bzw. Nivolumab der PD-1Rezeptor blockiert, unterbleibt das inhibitorische Signal an die T-Zelle (s. Abbildung
1A), die Hemmung der Immunantwort findet nicht statt, vielmehr kommt es zu einer
Potenzierung der T-Zellreaktion inklusive einer Tumorabwehrreaktion (Mamalis et al.
2014, Momtaz und Postow 2014, Kyi und Postow 2014).
Abbildung 1:
Wirkmechanismus der anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab und Nivolumab
Literatur:
Fachinformation Keytruda® 2015, Merck Sharp & Dohme Limited
Fachinformation Opvido® 2015, Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG
Fachinformation YERVOY® 2015, Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG
Kyi, C. und Postow, M.A. FEBS Letters 2014, 588, 368
Mamalis, A. et al. Arch Dermatol Res 2014, 306, 511
Momtaz, P. und Postow, M.A. Pharmgenomics Pers Med. 2014, 7, 357
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