Podcast-Text: WIFI Berufsreifeprüfung / Mathematik/ Modul 26 – Trigonometrie Bei diesem Podcast wird es ganz visuell. Wir beschäftigen uns mit der Trigonometrie, mit der Dreiecksberechnung. Vorab, alle Flächen müssen in Dreiecke zerlegt werden, um Längen oder Winkeln berechnen zu können. Dabei entstehen beliebige Dreiecke. Das sind Dreiecke ohne rechten Winkel. Oder es entstehen eben Dreiecke mit rechtem Winkel. Diese Unterscheidung ist von Bedeutung, da manche Formeln nur auf rechtwinkelige Dreiecke anwendbar sind, weil z.B.: Der pythagoreischen Lehrsatz: Hypotenuse zum Quadrat ist gleich die Summe der Katheten zum Quadrat. Wobei die Hypotenuse immer dem rechten Winkel gegenüberliegt und somit die längste Seite des rechtwinkeligen Dreiecks ist. Die anderen Seiten sind die Katheten. Zeichnet man sich einen Winkel ein, so liegt diesem Winkel die Gegenkathete gegenüber und die andere Kathete ist anliegend und heißt somit Ankathete. Würde ich einen anderen Winkel nehmen, so ist die andere Kathete die Gegenkathete. Die Bezeichnungen Gegen- und Ankathete sind vom Winkel, von dem man es betrachtet, abhängig. Wenn man die Bezeichnungen, von einem Winkel ausgehend, festgelegt hat, entscheidet man, welche Formel Sinus, Kosinus oder Tangens man verwenden möchte. In jeder Formel kommen 3 Größen vor. Ein Winkel und 2 Seiten. Bei der Formelauswahl ist darauf zu achten, dass immer 2 Größen bereits bekannt sind und die dritte Größe berechnet wird. Jetzt wird umgeformt und mittels Taschenrechner das Ergebnis ermittelt. Ist der Winkel gesucht, muss auf beiden Seiten die jeweilige Umkehrung von Sinus, Kosinus oder Tangens angewendet werden. Somit steht auf einer Seite der Winkel und auf der anderen Seite 2nd SIN, 2nd COS bzw. 2nd TAN. Dazu gibt es am Taschenrechner die 2nd Taste. Eigentlich müsste man Arkussinus usw. sagen. Aber es hat sich eingebürgert, statt dessen 2nd Sinus zu schreiben und zu sagen. Wie man eben am Taschenrechner vorgeht. Bevor man überhaupt mit dem Berechnen beginnt, sollte man nachschauen, ob die richtigen Einstellungen gewählt sind. Dies müssen Sie nur einmal machen, dann nie wieder. Außer Sie wechseln wieder einmal die Batterien oder es ist sonst etwas mit dem Taschenrechner passiert. Dazu drücken sie die MODE-Taste gehen mit den Cursortasten zu DEGREE, drücken ENTER und steigen mit 2nd MODE aus dem Einstellungsfenster wieder aus. Schauen wir uns beliebige Dreiecke an. Die Formeln, die Sie hier verwenden dürfen, dürfen Sie auch für das rechtwinkelige Dreieck verwenden. Da ja das rechtwinkelige Dreieck ein spezielles beliebiges Dreieck ist. So gilt für alle Dreiecke, dass alle 3 Winkel zusammen immer 180° ergeben. Ich Modul 26 – Trigonometrie Seite 1 von 3 © 2010, WIFI Österreich, Wolfgang Huber Podcast-Text: WIFI Berufsreifeprüfung / Mathematik/ spreche hier von den Winkeln in den 3 Ecken des Dreiecks. Weiters gibt es den Sinussatz und den Kosinussatz. Für den Sinussatz ist es hilfreich, sich im Dreieck Kreuze einzuzeichnen. Jeweils ein Winkel und die gegenüberliegende Seite werden miteinander verbunden. Ein Kreuz hat vier Endpunkte. Drei von diesen Endpunkten müssen bekannt sein und eine unbekannt, dann darf man den Sinussatz anwenden. Ich spreche hier von einer Kreuzsymbolik. Beim Sinussatz gilt somit die Kreuzsymbolik. Beim Kosinussatz gilt die Winkelsymbolik. Das heißt, in einer Ecke muss alles bekannt sein, sowohl der Winkel und als auch die zwei Seiten, die diesen Winkel einschließen. Dann kann man sich die Seite, die dem Winkel gegenüberliegt berechnen. Diese Winkelsymbolik gilt auch, wenn die Fläche des Dreiecks gesucht ist. Sind in einer Ecke alle Größen bekannt, kann man mittels dieser Größen und der Trigonometrischen Flächenformel die Fläche berechnen. Ich gehe hier nicht näher auf die Schreibweisen der Formeln ein, da alle in Formelheften aufgelistet sind. Ein paar Anregungen zur Verwendung der Formeln gebe ich Ihnen dennoch. Beim Sinussatz schreibe ich die gesuchte Größe immer links oben hin, so erspare ich mir manche Umformungsschritte. Ist ein Winkel gesucht wird die Formel einfach umgedreht und es steht oben, der Sinus des gesuchten Winkels. Bei der Winkelberechnung, haben Sie bereits vorhin gehört, braucht man die dazu passende Umkehrung, also hier 2nd Sinus. Sind alle drei Seiten gegeben, wird ebenfalls der Kosinussatz verwendet. Dazu tut man so, als ob eine Seite gesucht wäre und schreibt diese alleine auf die linke Seite. Somit kann man sich den gegenüberliegenden Winkel berechnen. Zuvor ist aber noch umzuformen. Generell, wie immer, gilt: Nenner frei machen, Plus-Minus-Umformung, Dividieren und zu allerletzt höhere Rechnungsart, hier die Winkelumformungen, 2nd Sinus, 2nd Cosinus, je nach dem welche Formel verwendet wird. Das ist so wichtig, dass ich es gar nicht oft genug erwähnen kann. Bei der Winkelangabe wird manchmal der Winkel über die Ecken definiert. Das heißt, es wird ein Winkelsymbol, die drei Eckpunkte und anschließend die Größe des Winkels angegeben. Am besten Sie zeichnen ein Dreieck und beschriften die Eckpunkte. Der Winkel liegt somit beim mittleren Großbuchstaben. Noch ein paar Tipps zum Schluss: Vergeben Sie für die berechneten Größen immer Buchstaben. Für die Winkel griechische Buchstaben. Verwenden Sie Buchstaben niemals mehrfach, außer Sie hängen einen Index an. α1, α2 usw. Speichern Sie alle Zwischenergebnisse immer mit STO, ALPHA und des gewünschten Buchstabens ab. Machen Sie immer eine Skizze. Vielleicht beginnen Sie mit einem Rechteck und Modul 26 – Trigonometrie Seite 2 von 3 © 2010, WIFI Österreich, Wolfgang Huber Podcast-Text: WIFI Berufsreifeprüfung / Mathematik/ verändern es solange, bis es passt. Es ist hilfreicher, von etwas Bekannten auszugehen, als von etwas Unbekanntem. Versuchen Sie auf die Proportionen bei der Skizze zu achten. Scheuen Sie sich nicht, solange verschiedene Skizzen zu machen, bis sie mit dem Ergebnis zu frieden sind. Übung macht den Meister. Viel Spaß beim Mathematisieren! Modul 26 – Trigonometrie Seite 3 von 3 © 2010, WIFI Österreich, Wolfgang Huber