1. Was ist PREFERE? Wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse

Werbung
1. Was ist PREFERE?
Wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse werden heute aus randomisierten Studien gewonnen. Dabei werden die Patienten nach dem Zufallsprinzip einer Therapie zugeordnet. Bei
PREFERE werden vier Behandlungsverfahren beim wenig aggressiven und lokalbegrenzten
Prostatakrebs empfohlen und geprüft.
Das sind die
• vollständige Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie),
• externe Strahlentherapie von außen über die Haut (perkutane Bestrahlung)
• Bestrahlung durch dauerhaft in der Prostata platzierte, kleine Strahlenquellen (sog.
Seeds) als Brachytherapie
und
• Aktive Überwachung mit regelmäßigen medizinischen Kontrollen, bei der die Behandlung erst dann einsetzt, wenn die Erkrankung fortschreitet.
Derzeit ist noch unklar, welche der in Frage kommenden genannten Behandlungsoptionen
unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen und Komplikationen den Betroffenen am
meisten nützt. In der Vergangenheit wurden noch nie alle vier Methoden in einer solchen
randomisierten Studie miteinander verglichen. Deshalb ist es das Ziel von PREFERE, mit
größtmöglicher Zuverlässigkeit Daten zur Wirksamkeit und zur Lebensqualität der beim
lokalbegrenzten Prostatakrebs angewendeten Methoden zu gewinnen. Das soll in 15 Jahren
den Männern die Wahl der geeigneten Behandlung erleichtern. Der Prostatakrebs ist häufig
zum Zeitpunkt der Diagnose eine atypische Zellformation von der nicht gesagt werden
kann, ob sie in diesem günstigen Zustand verweilt oder wächst oder gar streut. Da es sich
um einen langsam wachsenden Tumor handelt, wird die Nachbeobachtungszeit sehr lang
sein. Die Studie beginnt 2013 und endet 2030.
2. Was bringt mir als betroffener Mann die Studie?
Der wissenschaftliche Name der Studie PREFERE bedeutet „Präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von vier Behandlungsmodalitäten bei Prostatakarzinomen mit
niedrigem und frühem intermediärem Risiko“. Der Vorteil, den ein Betroffener hat, liegt vor
allem in der umfassenden und wertfreien Information. Mit dieser Aufklärung wird die einseitige Information zugunsten des aufklärenden Arztes bzw. Anbieters eines Behandlungsverfahrens vermieden. Der Betroffene soll wertneutral umfassend über alle vier Methoden
informiert werden, um dann individuell, das heißt seinen Bedürfnissen angemessen, entscheiden zu können. Außerdem ist über 15 Jahre lang eine Nachbeobachtung von hoher
medizinischer Qualität gesichert. Die vom betreuenden Arzt erhobenen Daten werden dokumentiert, an die Studienzentrale geliefert und überprüft. Durch diese Nachsorge wird –
unabhängig vom zunächst eingeschlagenen Weg – der Verlauf der Erkrankung kontrolliert,
Claire-Waldoff-Straße 3 • 10117 Berlin • Telefon (030) 65 21 26-101 • Telefax (030) 65 21 26-112 • [email protected]
Stiftungsform: Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin • Stiftungsaufsicht: Senatsverwaltung für Justiz Berlin • St.-Nr. 27 / 605 56 621
Wissenschaftlicher Vorstand: Prof. Dr. med. Lothar Weißbach • Kaufmännischer Vorstand: Olaf Theuerkauf
Bankverbindung: Weberbank • Konto 1 003 000 049 • BLZ 101 201 00
um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, falls diese beim Fortschreiten des Tumors
notwendig werden.
3. Weiß mein Arzt um Vor- und Nachteile einer Studienteilnahme?
Alle an der Behandlung des Prostatakrebses beteiligten Fachdisziplinen wurden umfassend
über Beginn und Inhalte der Studie informiert. Bei diesen Ärzten liegt ein Patientenaufklärungsvideo mit einer Begleitbroschüre bereit. Alle Urologen wurden über die Vorteile einer
Studienteilnahme informiert: Verfügbarkeit von Aufklärungsmaterial, Anbindung an ein
Studienzentrum, Vorgabe der Nachsorgeuntersuchungen nach Inhalt und Zeitpunkt. Nachteilig für den Arzt ist die fehlende Entscheidungsfreiheit bei der Behandlung. Hier muss er
dem mit der Randomisation festgelegten Wunsch des Patienten folgen.
4. Wo werde ich weitergehend informiert?
Beratungsangebote bestehen durch den Beratungsdienst der Deutschen Krebsgesellschaft
([email protected]) und der Deutschen Krebshilfe ([email protected])
sowie durch den Bundesverband Prostatakrebsselbsthilfe ([email protected]).
Weiterhin gibt es eine unabhängige Patientenberatung Deutschland ([email protected]).
und ein umfassendes Internetangebot www.prefere.de; hier findet sich ein spezieller Link
für Patienten. Darüber hinaus kennt jeder Urologe die Studien mit ihren Zielen und mit
ihrer Infrastruktur.
2/2
Herunterladen