Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien Grundwissenskatalog Biologie Jahrgangsstufe 9 1. Informationsverarbeitung Aufbau einer markhaltigen Nervenzelle Dendrit Die Erregungsübertragung von einer Nervenzelle zur nächsten oder ein Erfolgsorgan erfolgt an Synapsen: Axonendknöpfchen Zellkörper = Soma Zelllkern Transmitter Axon Synaptischer Spalt Ranvier‘scher Schnürring Rezeptoren Schwann‘sche Hüllzelle Axonendknöpfchen Nervenzellen dienen zur Weiterleitung von Information, die als Abfolge elektrischer Impulse verschlüsselt wurde. Nach einer überschwelligen Erregung wird aus dem Axon-Endknöpfchen ein Transmitter-Stoff freigesetzt, der an passende Rezeptoren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip bindet und dort eine Erregung auslöst. Informationen werden nach folgendem Reiz-Reaktionsschema verarbeitet: Sinnesorgan Erfolgsorgan sensorische Reiz Nerven motorische ZNS Reaktion Nerven Reiz: Veränderung von Bedingungen in der Umwelt oder innerhalb des Lebewesens für die das Lebewesen ein adäquates Sinnesorgan besitzt. Reflex: Angeborene, immer gleich ablaufende Reaktion des Körpers auf einen Reiz. Auswahl verschiedener Sinnesorgan des Menschen und ihrer adäquaten Reize: Sinnesorgan Adäquater Reiz Auge Elektromagnetische Wellen (Licht) Ohr Schallwellen Nase Chemische Stoffe in Gasphase Zunge Chemische Stoffe in Lösungen Haut Mechanische Berührungen Gleichgewichtsorgan im Innenohr Stellung zur Schwerkraft Stand: 06.10.2011 von StRin K. Reicheneder, OStR T. Gerl Seite 1 von 4 Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien Neben der Informationsübertragung durch elektrische Impulse im Nervensystem können Informationen in Lebewesen auch über das Hormonsystem verbreitet werden. Hormon: Chemischer Botenstoff (z.B. Testosteron, Östradiol, Adrenalin, Insulin oder Ethen bei Pflanzen), der von körpereigenen Drüsen produziert und durch Körperflüssigkeiten zu einem Erfolgsorgan transportiert wird, wo kleine Mengen der Substanz eine Reaktion auslösen. Wirkungsweise: Blutgefäß Rezeptor Hormon Sekundärer Botenstoff Wirkung in der Zelle Hormondrüse z.B. Hoden, Eierstock, Hypophyse, Schilddrüse, … Zielzelle Regulationsvorgänge im Körper: Negative Rückkopplung Positive Rückkopplung + Menge an Kohlenstoffdioxid im Blut + Freisetzung von Ethen Atemfrequenz aus reifen Früchten - Fruchtreifung + Beispiel: Regulation des Blutzuckerspiegels durch die Hormone Insulin und Glucagon Glucose-Zufuhr + Leberzellen verwandeln Glykogen zu Glucose + + Bauchspeicheldrüse gibt Insulin ab + Blutzuckerspiegel Bauchspeicheldrüse gibt Glucagon ab + - - Leberzellen wandeln Glucose in Glykogen um Glucose-Verbrauch Stand: 06.10.2011 von StRin K. Reicheneder, OStR T. Gerl Seite 2 von 4 Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien 2. Genetik Karyogramm des Menschen: geordnete Darstellung der einzelnen Chromosomen einer Zelle, sortiert nach Größe, Zentromerlage, Bandenmuster Autosomen: Körperchromosomen (22 Paare) Gonosomen: Geschlechtschromosomen ( ♀XX oder♀ XY) Zellkern Basenpaare (Adenin A + ThyminT; Guanin G und Cytosin C) Homologe Chromosomen: Chromosomen, die die gleichen Gene, aber in unterschiedlichen Varianten enthalten vgl. Schwesterchromatiden enthalten identische Erbinformation Adenin A + ThyminT; Guanin G + Cytosin C (genetischer Code) Basenpaare Rückgrat: Zucker + Phosphorsäure DNA (=DNS): Gen: Protein: diploid: haploid: Mitose: Meiose: Mutation: Proteinsynthese: Gentechnik: Klonen: Desoxyribonukleinsäure, Träger der Erbinformation, die durch die Reihenfolge der Basen A, T, G und C verschlüsselt wird. Abschnitt der DNA, der die Information bzw. den Bauplan für ein bestimmtes Protein ( Merkmal) liefert (=Eiweiße), aus Aminosäuren aufgebaute Makromoleküle Funktion: u. a. Strukturgeber (z.B. Kollagen im Bindegewebe), Enzyme, Stofftransport, molekulare „Maschinen“, Signalstofferkennung, Abwehr doppelter Chromosomensatz (2n) in allen Körperzellen, je ein Satz vom Vater und einer von der Mutter einfacher Chromosomensatz (1n) in den Keimzellen Kernteilung: Bildung zweier identischer diploider Tochterkerne durch Trennung der Schwesterchromatiden bei der Zellteilung diploide Urkeimzelle 1.Reifeteilung: Bildung von haploiden Geschlechtszellen, Trennung der Neuanordnung des genetischen Materials homologen Chr. zufällige, ungerichtete Veränderung der Erbsubstanz nach einer Kopie der DNA werden die Aminosäuren an den Ribosomen zu Proteinen verknüpft Gezielte Veränderung des Erbguts Herstellen genetisch identischer Organismen 2.Reifeteilung (= Mitose): Trennung der Schwesterchromatiden haploide Geschlechtszellen Stand: 06.10.2011 von StRin K. Reicheneder, OStR T. Gerl Seite 3 von 4 Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien 3. Immunbiologie Krankheitserreger: einige Bakterien: Einzeller ohne Zellkern z.B. Erreger von Typhus, Tetanus, Pest Viren: keine echten Lebewesen; bestehen nur aus Proteinhülle und Erbinformation z.B. HI-Virus, Pockenvirus, Grippevirus Abwehr von Krankheitserregern über T-Helfer- und T-Killerzellen über Antikörper Antigen: Molekül (z.B. Eiweißstruktur), das vom Organismus als Fremdstoff erkannt wird Antikörper: Protein, das von speziellen Zellen des Immunsystems gebildet wird; Antigen-Antikörper-Reaktion erfolgt nach dem Schlüssel-SchlossPrinzip Antibiotikum: Substanz, die ein Bakterium abtötet; Immunisierung: • aktive Immunisierung: Impfen mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern, die eine Immunreaktion im Körper hervorrufen; langer Schutz; • passive Immunisierung: Impfen eines erkrankten Menschen mit Antikörpern; kein dauerhafter Schutz; Stand: 06.10.2011 von StRin K. Reicheneder, OStR T. Gerl Seite 4 von 4