Ausgabe 07/2015

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ÖHV
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
Ausgabe: 7/September 2015, Jahrgang 4 • € 7,–
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Kausalitätsnachweis?
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Universimed CMC GmbH, Markgraf-Rüdiger-Straße 6–8, 1150 Wien
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
Innovationen
der Pneumologie
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Das Fachjournal für die Medizinerin und den Mediziner
Offizielles Organ des Österreichischen Hausärzteverbandes
ISSN 2227-698X
derStaud & DIE LÖWEN
Von Ärzten für Ärzte
selektiert.
Alle für Allgemeinmediziner relevanten Informationen aus der internationalen
Welt der Medizin in einem Heft – von Ärzten mit jahrelanger Erfahrung
selektiert und zusammengefasst. In enger Kooperation mit ÖHV und mit
allen aktuellen standespolitischen Informationen.
Im DAM Journal und auf www.universimed.com
ÖHV
ÖHVHV
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAN
EDITORIAL
Das Alte stirbt und das
Neue ist noch nicht geboren
D
er Österreichische Hausärzteverband (ÖHV) hat gemeinsam mit Dr. Zeger von
der ARGE Daten darauf hingewiesen, dass es mit ELGA keine Datensicherheit
geben kann. Die Verantwortlichen setzten daraufhin zweifelhafte Maßnahmen: Der
Zugriff von Ärztinnen und Ärzten wird zeitlich begrenzt und die Patientinnen und
Patienten bekommen das Recht, ihre Daten nach eigenem Gutdünken zu manipulieren. Und natürlich gibt es Strafmaßnahmen: Ärztinnen und Ärzte, die die vorhandenen Daten nicht nutzen, können dafür belangt werden. Was mit Daten, die gelöscht
werden, geschieht, bleibt offen.
In Zeiten, in denen Google über eine Dachorganisation namens Alphabet auf die Daten so gut wie aller Erdenbürger zugreifen will, wird Datensicherheit wohl eine Chimäre bleiben, damit haben wir uns abzufinden. Wie aber steht es um den praktischen
Nutzen von ELGA? Ab Ende 2015 wird die Elektronische Gesundheitsakte in einigen wenigen Spitälern erstmals zur Anwendung kommen. Aber selbst wenn dies flächendeckend in Österreich geschähe, wird es Jahre dauern, bis die Akte den Gesundheitszustand der Österreicher nur annähernd abbildet. Denn viele Patientinnen und
Patienten mit Hypertonie oder Diabetes mellitus Typ 2 werden viele Jahre von ihren
Hausärztinnen und Hausärzten sowie von niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten betreut, ohne dass es notwendig wird, sie in ein Krankenhaus einzuweisen.
Eigentlich das Ideal einer wohnortnahen, patientenzentrierten Medizin. Aber diese ist
ebenso wie die Aufwertung des Hausarztes nur ein Lippenbekenntnis der Gesundheitsbürokraten, Opium für das Volk sozusagen. Die Taten weisen in die entgegengesetzte Richtung: Die Zukunft liegt in den großen Zentren. Alleine die Tatsache, dass
ein solcher Moloch an sich selbst scheitern muss, gibt uns Hoffnung. Ob es dann
noch Hausärztinnen und Hausärzte geben wird, ist allerdings mehr als fraglich.
Dr. Peter
Pölzlbauer
Chefredakteur
Seit elf Jahren wird
ELGA entwickelt,
das heißt, so lange
wird schon daran
herumgebastelt.
Trotzdem ist
von einem
bahnbrechenden
Fortschritt nichts
zu bemerken. Die
Betreiber sehen
das allerdings
ganz anders. Sie
werden nicht müde,
„Fortschritte“
herbeizusehnen und
herbeizureden. Damit
allerdings hat es sich
auch schon.
Die Aufforderung, Ärzte mögen endlich damit aufhören, Gesundheitspolitik zu betreiben, mag in der Gedankenwelt von Patientenanwälten, in der alles Böse für die
Patienten von deren Ärzten ausgeht, in sich noch logisch sein. Aber in der Realität?
Die Arzt-Patienten-Beziehung und das in ihr ruhende Vertrauen sind derzeit noch
Goldstandard. In den Augen der Verantwortlichen ein Relikt aus alten Zeiten. Das
Alte soll sterben. Das Neue jedoch ist noch nicht geboren, dem Anschein nach wird
es eine Totgeburt sein, für die Verantwortlichen in jedem Fall ein Fortschritt. Wir
werden es erleben, zur Tatenlosigkeit verurteilt, nur als mahnende Stimmen unwillig
zur Kenntnis genommen: „Ceterum censeo …!“
R
ND
Dr. Peter Pölzlbauer
Chefredakteur
E-Mail: [email protected]
7/15 Ausgabe
DAM
3
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INHALT
News
Politik
6
Wissenschaft 7
Medizin
Nahrungsergänzung während
und nach der Menopause
8
IL-1-Blockade bei akuter Gicht
10
Arthrose an der unteren Extremität
Wann sollte an Orthopäden
13
zur OP überwiesen werden?
Wundversorgung: Einsatz neuer Materialien
Seite 28
Apixaban (Eliquis®)
Meilenstein in der
oralen Antikoagulation 15
Impressum
Herausgeber: Universimed Cross Media Content GmbH, Markgraf-RüdigerStraße 6–8, 1150 Wien. [email protected]. Telefon: +43/1/876
79 56-0. Fax: +43/1/876 79 56-20. Geschäftsführung: Dr. Bartosz Chłap,
MBA. Chefredaktion: Dr. Peter Pölzlbauer, Mag. Thomas Schindl. E-Mail:
[email protected]. Redaktion: Dr. Rita Rom. Projektleitung:
Margit Botan. E-Mail: [email protected]. Grafik: Margit
Schmid. Lektorat: DI Gerlinde Hinterhölzl, Daphne Mark, Dr. Patrizia Maurer, Mag. Sabine Wawerda. Produktion & Druck: AV + Astoria Druckzentrum
GmbH, 1032 Wien. Gerichtsstand: Wien. Fotonachweis: iStockphoto, Archiv.
Offenlegung
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Bezugsbedingungen Abonnement: Bestellung bei Universimed oder unter www.universimed.com. Jahresabo EUR 55,–, Einzelheft EUR 7,– inkl.
MwSt. und Versand innerhalb von Österreich; im Ausland zzgl. Versandspesen. ISSN 2227-698x. Das Medium DAM – Die AllgemeinMediziner ist für
den persönlichen Nutzen des Lesers konzipiert und beinhaltet InformatioAuflagenkontrolle
nen aus den Bereichen Expertenmeinung, wissenschaftliche Studien und
Druckauflage 10.000
Kongresse. Namentlich gekennzeichnete Artikel und sonstige Beiträge
ÖAK-geprüft (2. Hj. 2014)
sind die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des Verfassers
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Österreichische
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
Herausgeber: Universimed Cross Media Content GmbH (100%ige Tochter der Universimed Holding GmbH). Eigentümer und Medieninhaber:
Universimed Holding GmbH
ÖAK
Ausgabe 7/15
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Innovationen der Pneumologie
Fokus: Lunge
ÖHV Aktuell
Seite 20
Fokus: Haut
COPD
Behandlungsmöglichkeiten der
dynamischen Überblähung
Behandlung der Psoriasis
Was gibt es Neues? 24
Wundversorgung
Einsatz neuer Materialien
28
18
Von PAH bis IPF
Innovationen der Pneumologie
im Überblick DG-Anz-Pfeil-219x155-0715-print.pdf
INHALT
20
1
04.08.15
Präsidentenbrief
31
Regional
Offene Hausarztstellen in Ober- und
Niederösterreich 32
Recht
„Es soll nur der haften,
der einen Schaden verursacht hat“
34
Aktuell
Nachruf auf OMR Dr. Rudolf Leitgeb 36
14:51
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NEWS: POLITIK
Medizinische Betreuung
Minderjährige Flüchtlinge
Traiskirchen
Kindgerechte Versorgung eingemahnt
Die Organisation AmberMed übernimmt die ambulante medizinische
Betreuung, soziale Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz, also auch für Flüchtlinge, die noch nicht registriert sind.
Sollten Sie Interesse an einer Mitarbeit
haben, setzen Sie sich bitte direkt mit
Frau Mag. Mariella Jordanova-Hudetz,
Telefonnummer 0676/30 30 430, in
Verbindung, die für die Koordination
der ehrenamtlichen Mitarbeiter und die
Dienstpläne der mobilen medizinischen
Beratung in Traiskirchen zuständig ist.
Voraussetzung für eine ärztliche Mit­
arbeit ist die Eintragung als ordentliches Mitglied in einer der Landesärztekammern.
D
MaSSnahmen gefordert
Entlastung der Spitäler
Die diskutierten Primary Health Care
Center (PHC), aber auch eine Gesundheitshotline als Erstkontakt im Gesundheitswesen seien Einzelmaßnahmen,
die keiner erkennbaren Strategie folgten. Offensichtlich fehle den gesundheitspolitisch Verantwortlichen der
Plan, kritisierte Harald Mayer, Obmann
der Bundeskurie Angestellte Ärzte und
Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), in einer Aussendung.
„Angesichts der akuten Überlastung
der Spitalsambulanzen sind dringend
nachhaltige Lösungen gefordert. Da
hilft es nicht, den Patienten als freiwillige Alternative zum Spital vereinzelt ein
paar PHC als Anlaufstelle anzubieten.
Solange der Zugang zu den Ambulanzen nicht geregelt ist und die Patienten
mehr oder weniger selbst entscheiden,
ob sie sich in eine Spezialambulanz
oder in eine Ordination begeben, wird
das Problem nicht gelöst werden können!“, so Mayer.
Quelle: Presseaussendung ÖÄK
6 DAM
Bezug auf ihre Grundbedürfnisse, geschweige denn Betreuung. „Besonders
für Kinder und Jugendliche bedeutet
die Flucht aus ihrer Heimat eine große
psychische und physische Belastung“,
betont Prim. Dr. Klaus Vavrik, Kinderarzt, Kinderpsychiater und Präsident
der Kinderliga. Eigene Unterkünfte für
Familien und minderjährige Flüchtlinge
müssten Voraussetzung sein. Familien
dürften in keinem Fall getrennt werden. Zudem dürfe neben der intensiven
medialen Berichterstattung über das
Aufnahmezentrum Traiskirchen nicht
auf die Tausenden anderswo untergebrachten minderjährigen Flüchtlinge
vergessen werden. Es gelte sicherzustellen, dass deren Betreuung österreichweit
menschenrechtlichen Standards und
den Grundsätzen des Kinderwohls entspreche.
Quelle: Presseaussendung Kinderliga
Generalthema UnGleichheit
Gesundheitsgespräche Alpbach
D
amit zivilgesellschaftliche Projekte
keine Eintagsfliegen bleiben, müssen sie stärker finanziell unterstützt,
evaluiert und institutionalisiert werden.
Mit diesem Appell richten sich die Arbeitsgruppen der Alpbacher Gesundheitsgespräche an die Ministerinnen
Sophie Karmasin und Sabine Oberhauser. Das Generalthema UnGleichheit bestimmte die diesjährigen Gesundheitsgespräche des Europäischen Forums
Alpbach, das den Erfahrungsaustausch
zwischen Initiatoren erfolgreicher Projekte aus der Praxis und politischen
Entscheidungsträgern in den Mittelpunkt stellt. Im Vorfeld der Diskussion
berichteten 31 Pioniere aus Ländern wie
Griechenland, Albanien, Österreich und
den USA von ihren innovativen Projekten im Gesundheitsbereich. Darunter
der griechische Arzt Giorgos Vichas, der
in seiner „Community Clinic“ unversicherte Kranke behandelt, und Maria
Kletecka-Pulker, die von Erfolgen im
Videodolmetschen berichtet. Der britische Professor für Public Health Michael Marmot zeigt Lösungen auf, wie
der dramatische „health gap“ zwischen
den Ländern überwunden werden kann.
Der Schlüssel liege für ihn in der Differenzierung auf Basis wissenschaftlicher
Evidenz und der Verbesserung der Lebensbedingungen, in denen die Menschen geboren werden. „Diese Pioniere
setzen mit ihrer Arbeit zwar vor Ort die
richtigen Hebel in Bewegung, die Politik
muss aber diese Vorleistungen auf eine
institutionelle Ebene heben, damit die
gesamte Gesellschaft davon profitiert“,
betonte Forumspräsident Franz Fischler
am Rande der Gespräche.
Quelle: Presseaussendung Forum Alpbach
Ausgabe 7/15
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
Quelle: ÄKNÖ
ie Österreichische Liga für Kinderund Jugendgesundheit (Kinderliga)
zeigt sich tief betroffen über die Beobachtungen, die Amnesty International
(AI) in ihrem Bericht zur Lage in der
Bundesbetreuungsstelle
Ost/Traiskirchen veröffentlichte. Ebenso schließt
sich die Kinderliga den aktuellen Forderungen einer ihrer Mitgliederorganisationen, der Österreichischen Gesellschaft
für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP), an. Speziell die Situation der (unbegleiteten) minderjährigen Flüchtlinge
sowie jene von Familien mit Kindern sei
alarmierend. Mehr als die Hälfte der in
Traiskirchen untergebrachten Asylwerber sind unter 18 Jahre alt. Laut dem
Bericht von AI gibt es für sie keine spezifischen Schutzbereiche, viele von ihnen
hätten bis vor Kurzem im Freien schlafen müssen. Sie sind zum Großteil sich
selbst überlassen, erhalten keine oder
unzureichende Hilfe und Versorgung in
NEWS: WISSENSCHAFT
Risikofaktor Depression
Verringertes Darmkrebsrisiko
Acetylsalicylsäure (ASS)
Kardiovaskuläre Erkrankungen bei jungen Menschen
W
issenschaftler der American
Heart Association fordern in einer aktuellen Stellungnahme die Aufnahme von Depressionen in die Liste
der Risikofaktoren für Herz-KreislaufErkrankungen und empfehlen ein
besseres Monitoring, um schwere Erkrankungen zu verhindern. Dass Depressionen und bipolare Störungen ein
bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen bei jungen
Menschen sind, ist bereits in mehreren
Studien bewiesen worden, so die Mediziner. Schon vor vier Jahren wurde
in einer US-Studie gezeigt, dass bei
unter 30-jährigen Frauen eine Depression oder ein Selbstmordversuch der
Hauptrisikofaktor für einen Herztod
durch verengte oder verstopfte Arterien
war, bei Männern war dies immerhin
Cutterguide: N/A - Printing Process: Offset
GD: NN26932
noch der vierthäufigste Risikofaktor.
Bislang werden junge Menschen mit
Gemütsstörungen dennoch nicht als
Gruppe mit Risiko für häufiger und
früher auftretende Herzkrankheiten
angesehen. „Die geforderte Adaptation
der Richtlinien soll Patienten, Familien
und Gesundheitsdienste dazu bewegen,
kardiovaskuläres Risiko junger Menschen ernst zu nehmen“, so Benjamin I.
Goldstein, Hauptautor des Statements.
Eine Analyse der bisherigen Studien zu
diesem Thema zeigte ebenfalls, dass viele junge Depressive eine Reihe weiterer
Faktoren mit Risiko für Herz-KreislaufKrankheiten, wie Bluthochdruck, Adipositas und Typ-2-Diabetes, aufwiesen.
Quelle: Goldstein BI et al: Circulation
2015 Aug 10
Britischen Forschern zufolge kann
durch die regelmäßige Gabe von ASS
bei übergewichtigen Menschen mit
vererbtem Lynch-Syndrom das Darmkrebsrisiko gesenkt werden. Nahezu
die Hälfte dieser Menschen erkrankt
an Darm- oder Magenkrebs. Wissenschaftler aus über 43 Kliniken weltweit
beteiligten sich an einer kontrolliertrandomisierten Studie, die 937 Patienten mit Lynch-Syndrom über 10 Jahre
untersuchten. Wie sich zeigte, reicht
die Gabe einer normalen Dosis Aspirin
(600mg/Tag), um derartige Krebserkrankungen zu vermeiden. Da höheres Gewicht generell das Krebsrisiko
steigert, könnten die Ergebnisse dieser
Studie auch für andere Menschen mit
Gewichtsproblemen hilfreich sein.
Quelle: Movahedi M et al, J Clin Oncol.
2015
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 Warnhinweise: Krampfanfälle (epileptische Anfälle).
 Nebenwirkungen: Urticaria, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Angst, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Sehstörungen, Störung der Geschmacksempfindung,
Mundtrockenheit, Verstopfung.
Für eine vollständige Auflistung der Kontraindikationen, Warnhinweise und Nebenwirkungen siehe die Fachinformation.
Quellen: 1. Nutt D et al. J Psychopharmacol 2007; 21(5): 461-471. 2. Clayton AH et al. J Clin Psychiatry 2002; 63(4): 357-366. 3. Croft H et al. Clin Ther 2002; 24(4): 662-672. 4. Aktuelle Fachinformation Wellbutrin® XR.
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MEDIZIN
Nahrungsergänzung während
und nach der Menopause
Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Mineral­stoffe
und Omega-3-Fettsäuren werden häufig eingesetzt. In
Österreich, der Schweiz und Deutschland nehmen etwa
40% der Frauen ab dem Alter von 50 Jahren regelmäßig
Supplemente ein. Häufig erfolgt der Einsatz ohne Rücksprache mit dem Arzt – mit der Absicht, eine ausreichende
Nährstoffzufuhr sicherzustellen und chronischen Erkrankungen vorzubeugen.
B
isher ist die Datenlage im Hinblick auf die Prävention
von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen unzureichend, denn Nahrungsergänzungsmittel können anders als
Medikamente ohne Nachweis der Wirksamkeit durch klinische Studien vertrieben werden. Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln wird häufig damit begründet, dass
Obst und Gemüse heute weniger Vitamine und Mineralstoffe enthalten, was die pauschale Verwendung von Supplementen notwendig macht. Dieser Aussage widersprechen
zahlreiche wissenschaftliche Analysen. Für die Praxis relevant ist dagegen die Beobachtung, dass der sinkende Energiebedarf im Alter bei gleichbleibendem oder sogar erhöhtem
Mikronährstoffbedarf eine gezielte Auswahl an Lebensmitteln erfordert. Hinzu kommen altersbedingte Störungen, zum
Beispiel in der endogenen Synthese von Vitamin D oder der
Resorption von Vitamin B12 aus Nahrungsmitteln aufgrund
einer atrophischen Gastritis. Dementsprechend ist die Versorgung älterer Frauen mit bestimmten Vitaminen und
Mineralstoffen wie Vitamin D, Folat, B12 oder Kalzium
häufiger suboptimal. Eine Aufnahme an Mikronährstoffen
unterhalb der empfohlenen Menge ist aber nicht zwangsläufig mit einem Mangel gleichzusetzen.
Überversorgung, suboptimale Versorgung
oder Mangel?
Eine exakte Bestimmung der oralen Aufnahme ist in der
Praxis schwierig. Nicht nur die Schätzung der Inhaltsstoffe
aufgenommener Nahrungsmittel ist unzuverlässig, auch ihr
Gehalt an Vitaminen und Mineralien schwankt, zumal immer mehr Lebensmittel mit Vitaminen und Mineralstoffen
angereichert sind. Um über die Notwendigkeit einer Supple-
8 DAM
E. Windler, HamburgEppendorf
B.-C. Zyriax, HamburgEppendorf
mentierung und die Höhe der Dosierung entscheiden zu
können, sind klinische oder laborchemische Untersuchungen
notwendig, die zugleich als Kontrollinstrument herangezogen
werden können und müssen. Bei der eigenmächtigen Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit gängigen Arzneimitteln
wie beispielsweise Antibiotika, Cumarin-Antikoagulanzien
oder L-Tyroxin kommen. Ein weiteres Problem stellen mögliche Überdosierungen von fettlöslichen Vitaminen oder
Präparaten auf Basis von Meeresalgen mit einem extrem
hohen Jodgehalt dar. Durch die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln fühlen sich viele Anwenderinnen fälschlicherweise gut versorgt, da Untersuchungen zeigen, dass die
herkömmlichen Dosierungen vieler Supplemente nicht ausreichend sind, um einen bestehenden Mangel auszugleichen.
Antioxidanzien und Gesamtmortalität
Mit Eintritt in die Wechseljahre stehen die Prävention von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die Aufrechterhaltung der Knochengesundheit im Vordergrund. Es stellt
sich die Frage, inwieweit der Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln im Hinblick auf die genannten Erkrankungen
und die Reduktion der Gesamtmortalität tatsächlich evidenzbasiert ist. Beobachtungsstudien liefern hierzu widersprüchliche Ergebnisse. In einer Metaanalyse von 47 Studien zu den antioxidativen Vitaminen C, E, A, β-Carotin und
Selen mit 180.938 Probanden zeigte sich eine Erhöhung der
Gesamtmortalität um 5%. Sowohl Vitamin A als auch
β-Carotin und mehr als 400IE Vitamin E waren allein oder
in Kombination mit einer höheren Mortalität assoziiert,
während für Vitamin C und Selen global weder nützliche
Ausgabe 7/15
MEDIZIN
noch negative Effekte gezeigt werden konnten. Der Grat
zwischen Nutzen und Risiko bei der allgemeinen täglichen
Verwendung von Supplementen kann sehr schmal sein. Das
gilt insbesondere für Substanzen mit geringem Sicherheitsspielraum wie Selen.
mit einem erhöhten Risiko assoziiert. Ob allerdings der
Vitamin-D-Status nur ein Surrogatparameter ist oder ob
durch Vitamin-D-Supplementierung die Gefährdung tatsächlich reduziert werden kann, ist nicht entschieden.
Supplemente und Osteoporoseprävention
Supplemente und kardiovaskuläres Risiko
Interventionsstudien zufolge schützt die Einnahme der Vi­
tamine C, E, A und β-Carotin allein oder in Kombination
nicht vor kardiovaskulären Ereignissen. In einigen Studien
war die koronare Mortalität sogar erhöht. Auch durch Gaben von Folsäure in Kombination mit Vitamin B6 und B12
konnte das kardiovaskuläre Risiko trotz 50%iger Reduktion des Homocysteinspiegels nicht verringert werden. Der
diskutierte schützende Effekt von Vitamin D im Hinblick
auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen beruht auf Ergebnissen
von Beobachtungsstudien und bedarf der Beweisführung
durch randomisierte, kontrollierte Studien. In einigen Untersuchungen führte die Verwendung von Kalzium allein
oder in Verbindung mit Vitamin D sogar zu einer Erhöhung
des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse. Unklar ist auch
der Stellenwert von Selengaben in der Prävention von HerzKreislauf-Erkrankungen. In einigen Arbeiten war eine höhere Selenzufuhr mit einem höheren Risiko für Typ-2-Diabetes und Hyperlipidämie assoziiert. Als etabliert galt lange
Zeit die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA) auf
das kardiovaskuläre Risiko. In einigen neueren Interventionsstudien konnten die Effekte jedoch nicht mehr gezeigt
werden. Diese Ergebnisse könnten allerdings durch morgendliche Einnahme auf nüchternen Magen bedingt sein, da
Omega-3-Fettsäuren nur in Verbindung mit einer fettreichen
Mahlzeit ausreichend resorbiert werden. Dies gilt auch für
Vitamin D. Es sollten daher die Spiegelveränderungen gezeigt
werden, um eine Wirkung nachweisen oder ausschließen zu
können. Grundsätzlich ist heute eine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse vor dem Hintergrund einer verbesserten
und allgemein üblichen Statintherapie schwieriger nachzuweisen.
Supplemente und Krebsrisiko
Der Nutzen von Multivitaminpräparaten in der Krebsprävention gilt nicht als gesichert. Ergebnisse von Beobachtungsstudien sind widersprüchlich. In zwei randomisierten,
kontrollierten Studien an Teilnehmern mit ischämischer
Herzkrankheit führte der Einsatz von Folsäure in Kombination mit Vitamin B12 sogar zu einer Erhöhung der Krebs- und
Gesamtmortalität. Isolierte Gaben von Vitamin B6 zeigten
dagegen keine Effekte. Supplementierungen mit β-Carotin
und Vitamin A erhöhen bei Rauchern nachweislich das
Lungenkrebsrisiko. Der in epidemiologischen Studien vermutete Schutz vor einem Prostatakarzinom durch Vitamin
E und Selen – allein oder in Kombination – konnte in zwei
großen Interventionsstudien nicht bestätigt werden. Auch
für einen protektiven Effekt von Vitamin E, C und D für
Prostatakrebs oder andere Krebsarten fehlt die Evidenz. In
einigen Studien war zwar ein niedriger Vitamin-D-Spiegel
7/15 Ausgabe
Zu den wesentlichen Maßnahmen der Osteoporoseprävention zählt die ausreichende Versorgung mit Kalzium und
Vitamin D begleitet von körperlicher Aktivität. Die Kalziumzufuhr sollte 1.000mg pro Tag betragen und wegen möglicher
Nebenwirkungen einer höheren Kalziumsupplementierung
auf das kardiovaskuläre Risiko möglichst über die Ernährung
gedeckt werden. Die Kalziumaufnahme über Lebensmittel
und Supplemente sollte 2.000mg pro Tag nicht überschreiten.
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D muss primär
über die endogene Synthese der Haut erfolgen, da nur wenige Lebensmittel nennenswerte Mengen an Vitamin D enthalten. Durch fehlende Sonnenlichtexposition, die Verwendung
von Kosmetika mit Lichtschutzfaktor und den Rückgang der
Syntheseleistung im Alter ist eine adäquate Versorgung häufig nicht gegeben. Bei unzureichender Eigensynthese wird
dementsprechend eine Supplementierung von 20μg Vitamin
D (800 IE) pro Tag empfohlen. Der Effekt auf Frakturen ist
allerdings unerwartet gering. Eine Metaanalyse von Interventionsstudien mit Vitamin D in dieser Dosierung weist
keine signifikante, allenfalls eine mögliche Reduktion von
Hüft- und nicht vertebralen Frakturen aus. Diese Dosierung
hat in Studien allerdings einen Einfluss auf die Reduktion
des Sturzrisikos gezeigt, da durch Gaben von Vitamin D die
neuromuskuläre Koordination verbessert wird. n
Fazit für die Praxis
Die Evidenz für den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln in der
Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs ist bisher unzureichend. Möglicherweise beruht der protektive Effekt einer Obstund Gemüse-reichen Kost auch weniger auf dem Gehalt an Vitaminen
und Mineralstoffen, sondern auf bisher nicht identifizierten Substanzen – z.B. sekundären Pflanzenstoffen – oder erklärt sich durch den
reduzierten Konsum tierischer Nahrungsmittel bei einer eher pflanzlich orientierten Ernährungsweise.
Literatur bei den Verfassern
Autoren:
Priv.-Doz. Dr. Birgit-Christiane Zyriax
Prof. Dr. Eberhard Windler
Präventive Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Korrespondenz: [email protected]
n 201204
DAM
9
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IL-1-Blockade bei akuter Gicht
I
m Oktober 2014 wird der Patient wegen therapieresistenter Beschwerden und einer oligoartikulären Schubsymptomatik erstmalig bei der Rheumatologin vorstellig mit der
Fragestellung Gicht oder Differenzialdiagnose (DD): periphere seronegative Spondarthritis. Er berichtet anamnestisch über Harnsäure(HS)-Werte um 17mg/dl trotz jahrelanger kontinuierlicher Allopurinol-Einnahme. Der Patient
ist normalgewichtig, gibt einen bisher mäßigen Alkoholkonsum an (3–5 Biere/Woche) sowie einen chronischen
Nikotinabusus (15 pack years). Der interne Status ist bislang ohne Befund bis auf eine milde arterielle Hypertonie.
Abklärung auf Vorliegen einer Gichterkrankung
•R
heumatologischer Status: 3 druckschmerzhafte Gelenke
– Metatarsophalangealgelenk (MTP) I beidseitig, rechtes
Kniegelenk; 3 geschwollene Gelenke – MTP I beidseitig
und rechtes Kniegelenk.
• Labor: BSG 18, CRP 7,1mg/dl, GFR >60ml/min, BB und
LFP im Normbereich, RF <10, HS 4,1mg/dl, HLA-B27
negativ.
10 DAM
J. Sautner, Stockerau
•R
öntgen beider Vorfüße: starke Weichteilschwellung im
Bereich des Großzehengrundgelenkes rechts, fragliche
Knochenarrosion im Bereich der Basis der Grundphalanx des ersten Strahles medial, dorsaler Fersensporn
links.
• Röntgen beider Kniegelenke: Zuspitzung der Eminentia
intercondylaria beiderseits, der untere Patellapol zeigt
beidseitig Knochenappositionen; die Gelenksflächen sind
glatt begrenzt.
• Gelenkssonografie: Doppelkonturzeichen, Hydrops und
Tophi am MTP-I-Gelenk beiderseits; am rechten Kniegelenk lassen sich ein Hydrops sowie eine Bursitis infrapatellaris darstellen.
Therapie
Das rechte Knie wird punktiert und anschließend ein
Kristalloid instilliert. Als Therapie wird Lornoxicam 8mg
(1–0–1) als kontinuierliches NSAR etabliert, ebenso wie
eine systemische Steroidtherapie mit 12,5mg Prednisolon­
äquivalent (PÄ), die im Verlauf auf 6,25mg reduziert wird;
Ausgabe 7/15
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
Ein männlicher Patient, Jahrgang 1965, ist wegen rezidivierender
Schwellung der rechten Großzehe seit Jahren bei seinem Hausarzt in
Betreuung. Familienanamnestisch leiden sowohl der Vater als auch der
Bruder des Patienten an Gicht.
Evidence-based
mg/dl
ADE-02-03-2014
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1) Adenuric® Fachinformation; 2) Zhang, W et al., Ann Rheum Dis 2006; 65: 1312–1324; 3) Khanna, D et al., Arthritis Care Res (Hoboken) 2012; 64 (10): 1431-1446;
4) Sautner, J et al., Wien Klin Wochenschr 2014; 126 (3-4): 79-89
ADENURIC® ist eine eingetragene Handelsmarke von Teijin Limited, Tokio, Japan
MEDIZIN
das Urikostatikum wird von Allopurinol 300mg auf Febuxostat 80mg gewechselt (Indikation: Allopurinol-Versagen); Lisinopril 10mg (1–0–0).
Anlässlich einer Kontrolluntersuchung im November 2014
präsentiert sich der Patient mit einer massiven Podagra
beiderseits trotz laufender NSAR-Gabe und aktueller Steroiddosis von 6,25mg PÄ (HS 4,0mg/dl). Es erfolgt der
Entschluss zur IL-1-Blockade mit Anakinra 100mg s.c. über
drei Tage. Darunter kommt es zu einer prompten, völligen
und anhaltenden Schubkupierung. Danach wird eine An­
falls­prophy­laxe mit Colchicin 0,372mg (1–0–1) ein­geleitet,
darauffolgend mit reduzierter Dosierung (1–0–0) für vorerst sechs Monate. Zusätzlich wird die NSAR-Gabe fortgesetzt. Im Dezember 2014 erscheint der Patient beschwerdefrei zur Kontrolle. Die laufende Therapie umfasst:
Febuxostat 80mg (1–0–0), Lornoxicam 8mg (1–0–0 bzw.
bei Bedarf), Lisinopril 5mg (1–0–0). Die ÖGR-Ernährungsund -Lebensstilempfehlungen bei Gicht und Hyperurikämie
wurden dem Patienten erklärt und mitgegeben.
immer einfach. In diesem Fall war die Gelenkssonografie
eindeutig und wegweisend. Die Gichttherapie setzt sich
aus mehreren Komponenten zusammen: Therapie des
akuten Anfalls, Anfallsprophylaxe und urikostatische
Therapie. Die IL-1-Blockade kann eine sehr effiziente
Therapie zur Anfallskupierung bei therapieresistenter
Arthritis urica darstellen. Zugelassen für die therapieresistente, anderen Therapien nicht zugängliche Arthritis
urica mit wiederholten Schüben ist derzeit nur Canakinumab. Colchicin ist eine effiziente Anfallsprophylaxe
und sollte nach den aktuellen Empfehlungen über vorerst
sechs Monate gegeben werden. Die Harnsäure ist im Anfall selten erhöht, deshalb hat eine Bestimmung erst frühestens zwei Wochen nach dem akuten Anfall Sinn. Ziel
der uriko­statischen Therapie ist ein HS-Wert <6mg/dl, bei
tophöser Gicht <5mg/dl.
n
Autorin: OÄ Dr. Judith Sautner
Fazit für die Praxis
Die Abgrenzung einer oligo- oder polyartikulären Gicht
zu einer peripheren seronegativen Spondarthritis ist nicht
1
21.05.15
10:08
Die gute Wahl gegen Schmerzen.
1
Starke Wirkung
2
Schnelle Wirkung
3
Langzeitanwendung möglich
Kytta® Schmerzsalbe wirkt
so stark wie Diclofenac!1
so stark wie Diclofenac
keine bekannten Wechselwirkungen
Pyrrolizidinalkaloide unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze
mit oralen NSAR kombinierbar
ß
ß
ß
ß
ß
Wirkstoff: Flüssigextrakt aus der Beinwellwurzel
1) Staiger Ch, Sprunggelenk-Distorsion. Beinwellwurzelextrakt mindestens so wirksam wie Diclofenac. Sonderdruck aus der Medizinischen Monatsschrift für
Pharmazeuten 2006; 29: 111-112; 2) Predel H.-G., et al. Efficacy of a Comfrey root extract ointment in comparison to a Diclofenac gel in the treatment of ankle
distortions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine 2005; 12: 707–14; 3) Grube, B. et al. Efficacy of a comfrey root (Symphity office.
Radix) extract ointment in the treatment of patients with painful osteoarthritis of the knee: Results of a double-blind, randomized, bicenter, placebo-controlled trial.
Phytomedicine (2007); 14: 2-10; 4) Aufgrund der Verbesserung des Zustandes. Gezeigt bei Patienten mit Kniearthrose: Grube B. et al. Phytomedicine 14 (2007) 2–10.
Reduktion Druckschmerz5
spürbare Schmerzlinderung innerhalb 1 Stunde
Diclofenac-Gel
0%
-20%
-40%
-60%
-53%
am Tag 4
-81%
am Tag 7
-46%
am Tag 4
-75%
am Tag 7
-80%
Druckschmerzreduktion
KY-15/04-CH-27-D
kytta-anz-219x155-dam-0515-print.pdf
Landesklinikum Stockerau, II. Medizinische Abteilung
E-Mail: [email protected]
n 2021
MEDIZIN
Arthrose an der unteren Extremität
Wann sollte an Orthopäden
zur OP überwiesen werden?
Vorweg muss klargestellt werden, dass die korrekt indizierte
Operation kein mit konservativen Behandlungen konkurrierendes
Verfahren darstellt. Vielmehr ist die Operation eine Erweiterung des
Behandlungsspektrums und hat ebenso wie Analgetika, NSAR und
SYSADOA („symptomatic slow-acting drugs for osteo­arthritis“)
oder DMOAD („disease modifying osteoarthritis drugs“) ihre
Berechtigung. Die Einbeziehung dieser Möglichkeit in den Behandlungsfächer erweitert die Therapieoptionen und erhöht damit die
Lebensqualität unserer Patienten.
ass der erstmalig oder nur gelegentlich nach Belastung auftretende Schmerz, verursacht durch eine
Arthrose an der belasteten unteren Extremität, noch
keine Ope­ra­tionsindikation darstellt, ist klar. Die Ausschöpfung konservativer Maßnahmen
mit
unbelasteter
Bewegungs­therapie (z.B. Radfahren, Schwimmen etc.) und phy­­si­
­kalischer Therapie erscheint dabei ebenso wesentlich wie die
Vermeidung schmerzauslösender
Aktivitäten (Stiegensteigen, unpassendes Schuhwerk, exzessives
Fitnesstraining etc.). Auch Gewichtsabnahme und die Ein­
nahme von Chondroprotektiva
können krankheitsmodifizierend
wir­ken. Die Einnahme von Analgetika im Anlassfall nach Überlastung kann oft über Jahre wirksam sein und gleichzeitig zu einer
Modifikation des Belastungsverhaltens führen. Anders sieht es
aus, wenn zu den Belastungsschmerzen auch Ruhe- und vor
allem Nachtschmerzen kommen,
Analgetika regelmäßig eingenommen werden müssen oder die
Mobilitäts- bzw. Belastungsbe­schränkung vom Patienten
nicht akzeptiert wird. Intraartikuläre Injektionen mit
Kortikostero­iden und/oder Hyaluronsäu­re­prä­pa­raten
können hier zumindest vor­übergehend Besserung bringen,
© iStockphoto
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
D
A. Wanivenhaus, Wien
7/15 Ausgabe
DAM 13
MEDIZIN
wobei sich vor allem bei Ersterem
der Erfolg erschöpft und die Kristallsuspension auch eine chondropathogene Wirkung aufweist. Nach
Ausschöpfung dieser Möglichkeit
sollte nicht die Medikamentendosis
gesteigert werden oder ein Medikamentenmix aus Analgetika und
NSAR und/oder Opiaten zur Anwendung kommen, sondern primär
die Option der Operation mit dem
Patienten diskutiert werden, als jene
Therapieform mit der – im Verhältnis zum Effekt – geringsten Nebenwirkungsrate. Alter, Ak­tivitätsgrad,
Tab. 1: Vereinfachter Algorithmus der OP-Indikation an der unteren Extremität
Arbeitsfähigkeit, sozialme­dizinische
Aspekte und vor allem die Quantifizierung der Lebensqualität müssen bei der Therapieer- Aktivitätsbedürfnis und der Wunsch des Patienten vor
stellung berücksichtigt werden. Denn die Erwartungshal- der Stellung der Operationsindikation Berücksichtigung
tung ist in verschiedenen Alters- und Berufsgruppen und finden.
n
auch geschlechtsspezifisch oft sehr variabel. Limitierend
stellt sich eine mögliche Begleiterkrankung dar, die unter
Autor: Univ.-Prof. Dr. Axel Wanivenhaus
Abklärung des Risiko-Nutzen-Profils eine Operation
selten unmöglich macht, aber doch das Operationsrisiko
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deutlich erhöhen kann. In diesen Fällen sollten das
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14 DAM
Ausgabe 7/15
MEDIZIN
Apixaban (Eliquis®): Meilenstein in der oralen Antikoagulation
Bei Schlaganfällen und venösen
Thromboembolien
Die orale Antikoagulation ist ein wichtiger Eckpfeiler in der Therapie und
Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse. Die Kosten für das nicht VitaminK-abhängige orale Antikoagulans (NOAK) Apixaban (Eliquis®), einen direkten
Faktor-Xa-Inhibitor mit günstigem Nutzen-Risiko-Profil, werden neben der
Indikation Schlaganfallprophy­laxe bei Patienten mit nicht valvulärem Vorhof­
flimmern auch für die Behandlung sowie Prophylaxe von tiefen Beinvenen­
thrombosen und Lungenembolien rückerstattet.
„Bei der Wahl einer antikoagulativen Therapie ist eine
Balance zwischen der bestmöglichen Prävention thromboembolischer Ereignisse und der Vermeidung von Blutungskomplikationen erforderlich“, sagt Priv.-Doz. Dr.
Cihan Ay, Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Wien, im
Rahmen eines Satellitensymposiums bei der Jahrestagung
der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG)
Ende Mai in Salzburg. In einer Reihe von Studien wurde
nachgewiesen, dass die verschiedenen NOAK in der Verhinderung von Schlaganfällen zumindest gleichwertig mit
dem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin sind, dabei
jedoch ein geringeres Risiko für intrakranielle Blutungen
auf­weisen.1–4
eine signifikante Reduktion schwerer Blutungen sowie eine
signifikante Reduktion der Gesamtmortalität im Vergleich
zu Warfarin. Diese Resultate bestätigen, dass Apixaban bei
hoher Wirksamkeit gleichzeitig auch ein gutes Sicherheitsprofil bietet.3
Darüber hinaus konnte eine post hoc durchgeführte Subanalyse der ARISTOTLE-Daten zeigen, dass die Überlegenheit von Apixaban bezüglich der Wirksamkeit unabhängig von der Qualität der INR-Einstellung der Patienten
in der Warfarin-Gruppe war. Als Maß für die Qualität der
INR-Einstellung wurde die Zeit, die ein Patient im INRZielbereich (INR 2–3) verbrachte, bestimmt, die sogenannte „time in therapeutic range“ (TTR).6 Dieselbe
„Die Antikoagulation zur Vorbeugung von thromboembolischen Ereignissen wie Schlaganfällen oder systemischen
Embolien ist eine wichtige Therapiesäule im Gesamtmanagement des Vorhofflimmerns, weil sie die Prognose
deutlich verbessert“, so Ay. In vier großen Studien wurden
die derzeit verfügbaren NOAK hinsichtlich ihres Poten­
zials, Schlaganfälle bei Patienten mit Vorhofflimmern zu
verhindern, untersucht und mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin (Ziel-INR 2–3) verglichen.1–4 Eine indirekte Analyse dieser Daten zeigt, dass NOAK bei nicht
valvulärem Vorhofflimmern wirksam und gut verträglich
sind (Abb. 1).5
In der ARISTOTLE-Studie wurde Apixaban mit dem VKA
Warfarin verglichen. Apixaban zeigte eine signifikante
Reduktion von Schlaganfällen und systemischen Embolien,
7/15 Ausgabe
■
■
■
■
Dabigatran 110mg
Dabigatran 150mg
Rivaroxaban
Apixaban
1,5
1,4
1,3
1,2
1,1
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
0,9
Schwere Blutungen*
Effektive und gut verträgliche NOAK
Wirksamkeit (Schlaganfall
oder systemische Embolie)*
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
0,8
0,7
0,6
0,5
HR (bzw. RR für Dabigatran)
und 95% CI vs. Warfarin; kein
direkter Verlgeich, es gibt keine
Head-to-Head-Studien
*
Quelle: Schulman S, Thrombosis Research 2013; 131 (Suppl 1): S 63-S66
Abb. 1: NOAK vs. Warfarin bei nicht valvulärem Vorhofflimmern
DAM 15
MEDIZIN
Analyse ergab auch, dass unter Apixaban das Risiko für
eine schwere Blutung signifikant geringer war als unter
Warfarin, selbst bei sehr guter INR-Einstellung mit einer
TTR von über 70%.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion stellen ein
besonderes Risikokollektiv dar. Bei diesen Patienten steigt
einerseits das Risiko eines Schlaganfalls mit abnehmender
Nierenfunktion und andererseits weisen Patienten mit
Niereninsuffizienz ein erhöhtes Blutungsrisiko auf.7 ARISTOTLE konnte diesbezüglich zeigen, dass die Reduktion
des Schlaganfallrisikos durch Apixaban unabhängig von
der Nierenfunktionseinschränkung war.8 Bezüglich des
Risikos für schwere Blutungen hat sich Apixaban, auch
bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR ≤50ml/
min), als sicherer erwiesen als Warfarin.*
Antikoagulation bei älteren Patienten
Eine besondere therapeutische Herausforderung stellen
geriatrische Patienten mit Vorhofflimmern dar. „Neben
dem Alter sind Faktoren wie Komorbiditäten und Komedikation, eingeschränkte Mobilität, nachlassende kognitive Leistungsfähigkeit oder Ernährungsstatus bestimmend
für potenzielle Nebenwirkungen einer Antikoagulation“,
schildert Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, 2. Interne Abt.,
A. ö. KH der Elisabethinen, Linz.
In der ARISTOTLE-Studie wurde eine Reihe von Subgruppen mit Faktoren, die bei geriatrischen Patienten von
Bedeutung sind, analysiert. Martinek: „Bei Patienten, die
bereits lange auf einen Vitamin-K-Antagonisten eingestellt
waren, bei Patienten mit einem CHADS2-Score von 3 oder
darüber, bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion* und bei älteren Patienten war Apixaban zumindest
gleich gut wirksam wie Warfarin.“ Bezüglich schwerer
Blutungen war Apixaban in diesen Subgruppen Warfarin
signifikant überlegen. In einer eigenen Auswertung der
Daten von 2.436 Patienten, die 80 Jahre oder älter waren
(13% der Gesamtpopulation in ARISTOTLE), zeigte
Apixaban konsistente Ergebnisse mit der Gesamtstudienpopulation.9 In Bezug auf die intrakraniellen Blutungen
war Apixaban bei diesen Patienten gegenüber Warfarin
signifikant überlegen.
Eine eigene Auswertung der Daten von älteren Patienten
(≥75 Jahre) wurde auch in der AVERROES-Studie vorgenommen. In dieser Studie wurde Apixaban bei Patienten
mit Vorhofflimmern, die nach Beurteilung der behandelnden Ärzte für Vitamin-K-Antagonisten ungeeignet waren**,
mit Acetylsalicylsäure (ASS) verglichen.10 „Gegenüber ASS
zeigte sich im Apixaban-Arm eine nahezu 75%ige Reduktion des Schlaganfallrisikos bei vergleichbarem Risiko für
schwere Blutungen (Intention-to-treat-Analyse)“, berichtet Martinek.
16 DAM
Therapie und Prophylaxe venöser Thromboembolien
„Mit der Zulassung von NOAK zur Behandlung und
Sekundärprophylaxe venöser Thromboembolien (VTE)
eröffnen sich nicht nur neue Therapieoptionen, sondern
auch neue Therapiekonzepte“, ist Ay begeistert. Im Verlauf einer venösen Thromboembolie, sei es einer tiefen
Beinvenenthrombose (TVT) oder einer Lungenembolie
(LE), werden drei Phasen – die akute, die subakute und
die chronische Phase – unterschieden. Behandlungsziele
in der Akutphase sind die Verhinderung des Wachstums
und der Embolisation des Thrombus sowie die Wiederherstellung der Perfusion. In der etwa drei bis sechs Monate dauernden subakuten Phase soll die frühe Erhaltungstherapie das Entstehen von Frührezidiven verhindern.
Daran schließt sich für Patienten mit hohem Rezidivrisiko
im Sinne einer Sekundärprophylaxe eine verlängerte Erhaltungstherapie an.
Relevant für die Zulassung von Apixaban zur Behandlung
und Prophylaxe von venösen Thromboembolien war das
aus zwei Teilen bestehende AMPLIFY-Studienprogramm
– AMPLIFY und AMPLIFY-EXT. Ziel der AMPLIFYStudie war der Vergleich von Wirksamkeit und Sicherheit
von Apixaban gegenüber einer konventionellen Standardtherapie mit Enoxaparin/Warfarin über 6 Monate bei
Patienten mit akuter, symptomatischer proximaler TVT
und/oder LE.11 5.395 Patienten wurden randomisiert und
erhielten entweder Apixaban (10mg zweimal täglich für
7 Tage gefolgt von 5mg zweimal täglich für 6 Monate)
oder Enoxaparin für mindestens 5 Tage und Warfarin
(Ziel-INR 2–3) für 6 Monate. Bei Einschluss in die Studie
hatten etwa zwei Drittel der Patienten eine TVT und ein
Drittel eine LE (mit oder ohne TVT). „Die Nichtunterlegenheit von Apixaban gegenüber der Standardtherapie
konnte erreicht werden. Bezüglich des Sicherheitsendpunktes zeigte sich eine signifikante Überlegenheit von
Apixaban im Vergleich zur konventionellen Therapie“,
fasst Ay zusammen. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt
(Wiederauftreten von symptomatischer VTE oder VTEbedingter Tod) trat im Apixaban-Arm bei 2,3% gegenüber
2,7% im Enoxaparin-/Warfarin-Arm auf (p<0,001 für
Nichtunterlegenheit). Hinsichtlich des primären Sicherheitsendpunktes (schwere Blutungen) war Apixaban im
Vergleich zur konventionellen Therapie mit einer Reduktion des relativen Risikos von 69% signifikant überlegen
(0,6% vs. 1,8%; RR 0,31; 95% CI 0,17–0,55; p<0,001
für Überlegenheit).
AMPLIFY-Extension
In der AMPLIFY-EXT-Studie wurden Wirksamkeit und
Sicherheit von Apixaban in der verlängerten Behandlung
nach einer VTE geprüft.12 Insgesamt 2.482 Patienten, die
nach einer TVT oder LE eine 6- bis 12-monatige initiale
Ausgabe 7/15
MEDIZIN
antikoagulatorische Behandlung beendet hatten und bei
denen eine unklare Indikation für eine fortgesetzte Antikoagulation („clinical equipoise“) bestand, erhielten entweder Apixaban (2,5mg zweimal täglich bzw. 5mg zweimal täglich) oder Placebo für weitere 12 Monate.
Primärer Wirksamkeitsendpunkt waren rezidivierende
VTE oder Tod jeglicher Ursache. Die Rate an VTE oder
Tod lag unter Placebo bei 8,8% und konnte in beiden
Apixaban-Armen signifikant auf jeweils 1,7% gesenkt
werden (p<0,001). „Es zeigte sich ein erhebliches Rezidivrisiko, sobald die Antikoagulation beendet wurde und
die Patienten Placebo erhielten. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die VTE eine chronische Erkrankung ist und bei
einem Teil der Patienten eine Langzeittherapie erforderlich
macht“, sagt Ay.
Die für Apixaban bei nicht-valvulärem VHF bekannten
Kriterien zur individuellen Dosisreduktion (min. 2 von 3
je nach Alter, Gewicht, Serumkreatinin; bzw. bei schwerer
Niereninsuffizienz) kommen in der Therapie/Rezidivprophylaxe venöser Thromboembolien nicht zum Tragen. n
*
Patienten mit einer berechneten CrCl <25ml/min waren in der ARISTOTLE-Studie ausgeschlossen.
**
P atienten mit einer schweren Blutung in den 6 Monaten vor Studienbeginn oder mit hohem
Blutungsrisiko konnten an AVERROES nicht teilnehmen.
Literatur:
Conolly SJ et al: N Engl J Med 2009; 361: 1139-51
1
Patel MR et al: N Engl J Med 2011; 365: 883-91
2
Granger CB et al: N Engl J Med 2011; 365: 981-92
3
Giugliano RP et al: N Engl J Med 2013; 369: 2093-104
4
Schulman S: Thromb Res 2013; 131 Suppl 1: S63-6
5
„Mit Apixaban ist ein unmittelbarer Therapiebeginn bei
einer akuten Thrombose oder akuten Lungenembolie
möglich, sofern der Patient hämodynamisch stabil ist,
wobei in der akuten Phase über eine Woche eine intensive
Antikoagulation mit 10mg 2x täglich erforderlich ist“,
beschreibt Ay das neue Therapiekonzept der akuten VTE.
Wallentin L et al: Circulation 2013; 127: 2166-76
6
Go AS et al: Circulation 2009; 119: 1363-9
7
Hohnloser SH et al: Eur Heart J 2012; 33(22): 2821-30
Halvorsen S et al: Eur Heart J 2014; 21; 35(28): 1864-72
9
10
Connolly SJ et al: N Engl J Med 2011; 364(9): 806-17
11
Agnelli G et al: N Engl J Med 2013; 369(9): 799-808
12
Agnelli G et al: N Engl J Med 2013; 368(8): 699-708
Quelle:
„Direkte orale Antikoagulation:
Kardiologische Aspekte und Erkenntnisse“,
Satellitensymposium im Rahmen der Jahrestagung
der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft,
28. Mai 2015, Salzburg
Mit freundlicher Unterstützung durch die
Firmen Bristol-Myers Squibb/Pfizer Corporation Austria
l 0120
432AT15PR08600-01 (07/2015)
8
ELI-075-15/1/16.07.2015
Hinsichtlich der Sicherheit zeigte sich, dass die Inzidenz
einer schweren Blutung unter Apixaban im Vergleich zu
Placebo nicht erhöht waren. Aus diesen Daten ergibt sich,
dass die NNT („number needed to treat“), um ein VTERezidiv zu verhindern, unter Apixaban 14 beträgt. Die
NNH („number needed to harm“) hinsichtlich einer
schweren oder klinisch relevanten Blutung liegt mit Apixaban 2x 2,5mg bei 200. Auf Basis dieser Daten er­folgte die
Zulassung von Apixaban in der Dosierung von 2,5mg 2x
täglich zur Rezidivprophylaxe im Anschluss an eine sechsmonatige Antikoagulation wegen TVT oder LE.
FOKUS: Lunge
COPD
Behandlungsmöglichkeiten der
dynamischen Überblähung
Die dynamische Überblähung stellt den maßgeblichen limitierenden
physiologischen Faktor für die körperliche Belastung bei Patienten mit
obstruktiven Erkrankungen dar. Bei 80–85% der Patienten kommt
sie vor, bereits bei Patienten mit COPD GOLD I beeinflusst sie die
alltägliche Aktivität und somit die Lebensqualität. Es gibt für diese
Patienten wirksame medikamentöse wie auch nicht medikamentöse
Therapieoptionen.
Anatomie und Pathophysiologie
Wie können die Atemnot und körperliche Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Asthma oder COPD beeinflusst
werden? Das ist die Frage, die im Alltag entscheidend ist.
Pathophysiologisch stellt die dynamische Überblähung den
limitierenden Faktor dar, da sie zu einer Erhöhung des
intrathorakalen Drucks führt, Dyspnoe auslöst und den
Betroffenen zwingt, die Tätigkeiten des Alltags zu beenden.
Wir kennen das Bild des Patienten mit Fassthorax, hochgezogenen Schultern, evtl. mit Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, der die Lippenbremse einsetzt. Die Diagnose der
statischen Überblähung erfolgt mittels Bodyplethysmografie, hier sind das Residualvolumen (RV), die funktionelle
Residualkapazität (FRC) und die totale Lungenkapazität
(TLC) zu nennen. Während der Belastung besteht das Problem, dass bei Patienten mit COPD einerseits der Atemwegswiderstand erhöht ist, andererseits bei der Ausatmung
durch die Erhöhung des intrathorakalen Drucks ein Kollaps
der Atemwege und der Alveolen erfolgt. Somit kann die
Luft nicht mehr abgeatmet werden, es kommt zum „air
trapping“ und zur dynamischen Überblähung. Messbar ist
dies anhand der inspiratorischen Kapazität (IC) während
einer Spiroergometrie. Sie ist durch die inspiratorisch verschobene Atemmittellage in Ruhe bereits erniedrigt, verringert sich aber während der Belastung weiter (Abb.).
R. H. Zwick, Wien
ter der statischen Überblähung. Ende der 1990er-Jahre.
konnten O’Donnell und Kollegen zeigen, dass Tiotropium
maßgebliche Effekte auf die Lungenfunktion und auf die
Leistungsfähigkeit, also auf die dynamische Überblähung
von Patienten hat. Dies alles waren placebokontrollierte
Studien ohne weitere Intervention. Casaburi war 2005 der
Erste, der zeigen konnte, dass medizinische Trainingstherapie bei Patienten mit COPD erfolgreicher und mit weniger Dyspnoe verbunden ist, wenn sie mit Tiotropium
durchgeführt wird. Neue Studien zeigen Effekte der Kombination von LAMA und LABA auf statische Lungenfunktionsparameter, auch ICS konnten neben ihrer antiinflam­
matorischen Potenz einen Effekt auf die statische und
Auswirkungen – klinisch pulmonal
• ↑ Dyspnoe
• ↓ Belastung
• ↑ Exazerbation
Auswirkungen – extrapulmonal
• diastolische Dysfunktion
• intrathorakale Hypovolämie
• reduzierter biventrikulärer „preload“
• Sauerstoffpuls reduziert
Medikamentöse Therapie
Bereits in den 1980er-Jahren gab es die ersten Studien über
den Effekt der kurz wirksamen β-Mimetika und Muskarinrezeptorantagonisten auf Lungenfunktion und Parame-
18 DAM
• Remodeling der Skelettmuskulatur
• Remodeling der Atemmuskulatur
Tab.: Pulmonale und extrapulmonale Auswirkungen der dynamischen Überblähung
Ausgabe 7/15
Lungenvolumen (% der Vorhersage)
Lungenvolumen (% der Vorhersage)
FOKUS: Lunge
Ende
Ende
Zeit (Minuten)
Zeit (Minuten)
Abb.: A: Bei Gesunden steigt während der Belastung (grau hinterlegt) die inspiratorische Kapazität (IC). B: Bei COPD können Zeichen der statischen Überblähung
vorliegen (Residualvolumen [RV] und funktionelle Residualkapazität [FRC] erhöht), damit verbunden ist eine inspiratorisch verschobene Atemmittellage. Bei
Belas­tung (grau hinterlegt) kommt es im Gegensatz zum Gesunden zu einem Absinken der IC durch dynamische Überblähung
dynamische Überblähung zeigen. Selbst zu Roflumilast gibt
es eine kleine Studie, die Effekte auf die IC zeigen konnte.
Alle diese Daten waren kongruent und reproduzierbar,
sodass medikamentös ein breites Armamentarium zur Verfügung steht, um den Patienten die Dyspnoe zu nehmen
und damit den Alltag besser bewältigbar zu machen. Die
dynamische Überblähung aber hat neben pulmonalen auch
extrapulmonale Effekte (Tab.). Nicht nur bei Belastung,
sondern vor allem bei der Exazerbation dürften eine
Er­höhung der Atemfrequenz und eine Verkürzung des In­­
spi­rations/Exspirationsverhältnisses rasch zu einem „air
trapping“ und dadurch zur kardiopulmonalen Dekompensation führen, wodurch die Bedeutung der Therapie noch
unterstrichen werden muss.
Nicht medikamentöse Therapie
In einem Review zum Thema dynamische Überblähung aus
dem Jahre 2014 schreibt Gagnon, dass „die Effekte medizinischer Trainingstherapie auf Reduktion der Atemnot
und Steigerung der Leitungsfähigkeit wirksamer sind als
alle anderen (pharmakologischen) Interventionen“. Die
Analyse unserer Daten aus dem klinischen Alltag einer
ambulanten Rehabilitation hat beispielsweise gezeigt, dass.
es zu einer Leistungssteigerung von über 4 Minuten beim
Submaximaltest kommt. Dies ist ein in Studien häufig
verwendeter Test, bei dem bei z.B. 70% der maximalen
Sollleistung in Watt die Belastungsdauer bestimmt wird.
Der MCID ist hier mit 40–120 Sekunden angegeben, in
diesem Bereich liegen also die Benefits pharmakologischer
Interventionen, die der medizinischen Trainingstherapie
deutlich darüber.
Das Atemmuskeltraining nimmt direkten Einfluss auf die
Atem- und Atemhilfsmuskulatur. Petrovic und Kollegen
aus Wien konnten zeigen, dass das Atemmuskeltraining
verglichen mit einer Kontrollgruppe zu einer Steigerung der
7/15 Ausgabe
IC und dadurch zu einer Verminderung der dynamischen
Überblähung führte. Dabei dürfte die Stellung des Zwerchfells beeinflusst werden, was direkte Auswirkungen auf die
Atemmuskelkraft und auf die Übertragung vom Muskel
auf den Thorax hat. Andererseits wird die Inspiration
verbessert und verkürzt, was Auswirkungen auf das Inspirations/Exspirationsverhältnis zeigt.
All diese pathophysiologischen Mechanismen spielen im
Rahmen einer Exazerbation eine entscheidende Rolle. Die
Senkung der Exazerbationsrate und der Zahl der damit
verbundenen Krankenhausaufenthalte dürfte dadurch teilweise erklärt werden können. Eine rezente deutsch-österreichische Studie konnte zeigen, dass nicht invasive Beatmung bei chronisch hyperkapnischen Patienten einen
maßgeblichen Mortalitätsbenefit zur Folge hat. Daneben
kam es zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit und
patientenbezogener Parameter. Ebenso gibt es Daten zur
Rolle von Langzeitsauerstofftherapie in Bezug auf Überblähung und Leistungsfähigkeit, weiters experimentelle
Daten über die Auswirkungen von Heliox. Chirurgische
Lungenvolumsreduktion konnte Effekte auf die statische
Überblähung zeigen, neu sind endoskopische Methoden
der Lungenvolumsreduktion, die ähnliche Effekte haben
dürften.
Es ist also die Kombination aus optimaler medikamentöser
und nicht medikamentöser Therapie, die eine individualisierte, ganzheitliche Betreuung eines Patienten mit COPD
ermöglicht. n
Literatur beim Verfasser
Autor: Univ.-Lekt. OA Dr. Ralf Harun Zwick
Univ.-Klinik für Innere Medizin, Univ.-Klinikum Tulln
Karl-Landsteiner-Privatuniversität, Ärztlicher Leiter
Ambulante Pneumologische Rehabilitation, Therme Wien Med
E-Mail: [email protected]
n 0720u
DAM 19
FOKUS: Lunge
Von PAH bis IPF: Innovationen
der Pneumologie im Überblick
Kaum ein anderer Bereich der Medizin hat in den letzten Jahren einen derartigen
Innovationsschub erlebt wie die Therapie von Lungen- und Atemwegserkrankungen. Wir haben für Sie einige der wichtigsten Neuerungen in einem Überblick
zusammengefasst.
Pulmonale arterielle Hypertonie
Die pulmonale Hypertonie (PH) ist definiert als Anstieg
des mittleren pulmonal-arteriellen Drucks (PAPm) auf
≥25mmHg in der Rechtsherzkatheteruntersuchung und
wird gemäß WHO in fünf Gruppen eingeteilt (Tab. 1). Die
pathogenetischen Mechanismen der pulmonalen arteriellen
Hypertonie (PAH) umfassen Vasokonstriktion, Proliferation/Remodeling, Thrombosen sowie genetische und Umwelteinflüsse, die zu einem stetig größeren Ungleichgewicht
zugunsten von Proliferation und Vasokonstriktion gegenüber Apoptose und Vasodilatation führen. Von den pathologischen Veränderungen sind alle Wandschichten der
Lungenarterien betroffen mit einer Proliferation von Intima, Media und Adventitia sowie einer Thrombozytenadhäsion und Entzündung des Endothels. Das verbleibende
Lumen wird dadurch laufend kleiner und der rechte Ventrikel muss immer mehr leisten, um gegen den steigenden
Druck anzukommen. Das Ziel der Therapie muss deshalb
die Aufhebung dieses Ungleichgewichts, also das Öffnen
der Gefäße sein, um das Herz zu entlasten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Therapie
Die Behandlung muss individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten werden. Für PAH-Patienten (Klasse I
nach WHO) steht eine spezifische medikamentöse Therapie
zur Verfügung, erklärt die leitende Ärztin PD Dr. Silvia
Ulrich vom Universitätsspital Zürich. Nur für diese Patienten gibt es auch einen evidenzbasierten dreistufigen Behandlungsalgorithmus: 1. allgemeine Maßnahmen und
supportive Therapie, 2. Überweisung an ein spezialisiertes
Zentrum, 3. Vasoreaktivitätstest. Die allgemeinen Maßnahmen umfassen Schwangerschaftsverhütung, Pneumokokken- und Grippeimpfung sowie psychosoziale Unterstützung. Zusätzlich wird für PAH-Patienten seit Kurzem
20 DAM
ein überwachtes Training empfohlen. Dieses verbessert
schon nach drei bis vier Wochen nachweislich die Leistungsfähigkeit, die Lebensqualität und die Hämodynamik.
Als unterstützende Therapien empfehlen die Guidelines
eine Reihe von Maßnahmen, wie zum Beispiel:
• Diuretika bei Rechtsherzinsuffizienz (I/C)
• Mineralokortikoide bei Rechtsherzinsuffizienz (IIa/B)
• langfristige Sauerstofftherapie bei idiopathischer und
hereditärer PAH und einem pO2 <8kPA (I/C)
• orale Antikoagulation bei idiopathischer und hereditärer
PAH sowie bei PAH in Zusammenhang mit Appetitzüglern (IIa/C)
• Wiederherstellen des Sinusrhythmus bei Vorhofflimmern
(IIa/C)
• Digoxin bei arterieller Tachykardie (IIb/C)
• Korrektur von Anämie und Eisenmangel (IIa/B)
„Nebst diesen Maßnahmen ist die Überweisung an einen
Spezialisten in einem multidisziplinären Zentrum angezeigt“, betont Ulrich. Hier werden bei Bedarf weitere Abklärungen vorgenommen, wie beispielsweise ein Vasoreaktivitätstest. Der Test kann mit verschiedenen Substanzen
gemacht werden, am häufigsten wird Stickstoff verwendet.
Er ist als positiv zu werten, wenn nach 10 Minuten Inhalation von Stickstoff (10–20ppm) der pulmonal-arterielle
Druck um mindestens 10mmHg sinkt und unter 40mmHg
fällt. „Etwa 12% der PAH-Patienten reagieren auf den Test
positiv und bei diesen ist die Behandlung mit einem Kalziumkanalblocker angezeigt. Allerdings hält der positive
Effekt dieser Therapie bei <50% der Patienten langfristig
an, weshalb es wichtig ist, diese Patienten regelmäßig zu
kontrollieren“, so Ulrich. Des Weiteren stehen bei Patienten
mit einem positiven Testergebnis Prostazyklinanaloga wie
Epoprostenol, Iloprost und Treprostinil, Endothelinrezeptor-Antagonisten wie Ambrisentan, Bosentan und Maciten­
tan, PDE-5-Hemmer wie Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil sowie der sGC-Stimulator Riociguat zur Verfügung.
Ausgabe 7/15
„Für alle diese Substanzen ist ein Nutzen belegt. Trotzdem
gibt es immer Patienten, die die therapeutischen Ziele nicht
erreichen und mit einer Wirkstoffkombination behandelt
werden müssen“, erläutert die Pneumologin. Der Einsatz
einer Kombinationstherapie erweist sich für eine steigende
Zahl der PAH-Patienten als nützlich. Eine Heilung bringt
jedoch noch keine dieser Behandlungen.
Patienten mit PH und einer weiteren Lungenkrankheit
(Klasse III; Tab. 1) haben ein hohes Risiko für Exazerbationen, Hospitalisationen und sinkende Leistungsfähigkeit.
„Ihre Prognose ist sehr schlecht“, sagt Ulrich. Bei einem
milden Schweregrad wie etwa bei einer COPD mit FEV1
≥60% empfehlen Guidelines die gleiche Behandlung wie bei
einer PAH. Bei einem schwereren Verlauf, wie etwa bei einer
COPD mit FEV1 <60%, empfehlen die Leitlinien zu prüfen,
ob die Patienten für eine Vasodilatation unter Expertenaufsicht oder eine Lungentransplantation geeignet sind.
CTEPH
Eine zugelassene pharmakologische Therapie gibt es seit
Kurzem auch für CTEPH-Patienten (Klasse IV, Tab. 1). Die
Substanz Riociguat hat ihren Nutzen in der PATENT-1-Studie unter Beweis gestellt. „Bei CTEPH-Patienten sollte jedoch
immer eine Operation als Option geprüft werden“, betont
Prof. Dr. Isabelle Schmitt-Opitz, Oberärztin an der Klinik für
Thoraxchirurgie, Universitätsspital Zürich. Die chirurgische
Behandlung führt bei geeigneten Patienten zu einer deutlichen
klinischen und funktionellen Verbesserung und vermag,
insbesondere wenn früh im Krankheitsverlauf operiert wird,
eine Vaskulopathie zu verhindern und die Mortalität deutlich
zu senken. Die pulmonale Endarterektomie (PEA) ist unter
den chirurgischen Therapien die Behandlung der ersten Wahl.
„Für junge Patienten ohne Komorbiditäten, die sich für eine
PEA nicht eignen oder bei denen eine PEA nicht den gewünschten Behandlungserfolg bringt, kann zudem die Lungentransplantation eine Option sein“, so Opitz.
7/15 Ausgabe
I
Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
1. Idiopathische PAH (IPAH)
2. Hereditäre PAH (HPAH)
3. Arzneimittel- oder toxisch induzierte PAH
4. Assoziierte PAH (APAH); bei:
a. Kollagenosen
b. HIV-Infektion
c. portaler Hypertonie
d. angeborenen systemisch-pulmonalen Shunts (u.a. Herzfehler)
e. Bilharziose
1` P ulmonale venookklusive Erkrankung (PVOD, pulmonary veno-occlusive disease) und/oder pulmonalkapilläre Hämangiomatose (PCH)
1`` Persistierende PAH des Neugeborenen (PPHN)
II
Pulmonale Hypertonie bei Erkrankungen des linken Herzens
1. Systolische Dysfunktion
2. Diastolische Dysfunktion
3. Herzklappenerkrankungen (Mitral- oder Aortenklappenfehler)
III
Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankung und/oder Hypoxie
1. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
2. Interstitielle Lungenerkrankung
3. Andere restriktive und obstruktive gemischte pulmonale Erkrankungen
4. Schlafapnoe-Syndrom
5. Alveoläre Hypoventilation
6. Chronische Höhenkrankheit
7. Anlagebedingte Fehlbildungen
IV
Pulmonale Hypertonie aufgrund chronischer Thromboembolien
(CTEPH)
V
Pulmonale Hypertonie mit unklaren multifaktoriellen Mechanismen
1. Hämatologische Erkrankungen: chronische hämolytische Anämie,
myeloproliferative Erkrankungen, St.n. Splenektomie
2. S ystemische Erkrankungen: Sarkoidose, pulmonale Langerhanszellenhistiozytose, Lymph­angioleiomyomatose, Neurofibromatose, Vaskulitis
3. Metabolische Erkrankungen: Glykogenspeicherkrankheit, Morbus
Gaucher, Schilddrüsen­erkrankungen
4. Andere: Obstruktion durch Tumoren, fibrosierende Mediastinitis,
chronischer Nierenausfall mit Dialyse
Tab. 1: Klassifikation der pulmonalen Hypertonie
DAM 21
© iStockphoto
FOKUS: Lunge
FOKUS: Lunge
Schlafapnoe ist bei Lungenhochdruck häufig
Prof. Dr. Robert Thurnheer vom Kantonsspital Münsterlingen rät, bei Patienten mit PH vermehrt auf eine mögliche
Schlafapnoe (OSA) zu achten. Zwischen den beiden Erkrankungen gibt es verschiedene Beziehungen. Die PH kann
durch eine OSA verursacht werden (PH Klasse III), es
können Komorbiditäten vorliegen, wie beispielsweise
COPD oder Adipositas, die über eine Hypoventilation zu
einer PH und Atemstörungen im Schlaf führen können, und
schließlich kann die PH auch zu einer OSA führen. „Die
Prävalenz einer PH bei OSA-Patienten liegt je nach Studie
zwischen 17% und 79%, allgemein anerkannt ist heute
allerdings, dass sie etwa 20% beträgt“, so Thurnheer. Ein
pathogenetisch entscheidender Faktor ist die nächtliche
Hypoxämie. Es konnte gezeigt werden, dass sehr viele
Patienten mit PH eine nächtliche Hypoxämie haben und
dass zwischen nächtlicher Sauerstoffsättigung und pulmonalem Druck eine deutliche Korrelation besteht. „Je tiefer
die Sättigung in der Nacht, desto höher ist der Druck“, so
Thurnheer. „Da die Sättigung am Tag meistens normal ist,
wird die nächtliche Hypoxämie in der Praxis massiv unterschätzt.“ In einer soeben publizierten Studie konnte gezeigt
werden, dass bei PH-Patienten mit nächtlichen Atemstörungen und optimaler medikamentöser Therapie mittels
nächtlicher Sauerstofftherapie (NOT; 3l/min) eine deutliche
Verbesserung erreicht werden kann. Bereits eine Woche
NOT verbesserte den 6-Minuten-Gehtest und die Hämodynamik signifikant. Die „number needed to treat“ für die
Verbesserung von NYHA III/IV zu NYHA I/II beträgt 5.
Bei Patienten mit PH und OSA können mittels CPAP der
pulmonal-arterielle Druck und der pulmonale Gefäßwiderstand signifikant gesenkt werden. Bei Patienten mit PH und
Hypoventilation kann mithilfe der nicht invasiven Venti-
Neue Therapieoptionen bei IPF
Die interstitiellen Lungenkrankheiten (ILD) umfassen eine
Gruppe von rund 200 schweren und seltenen Lungenparenchymerkrankungen, darunter auch die idiopathische Lungenfibrose (IPF). Die Prognose für IPF-Patienten ist sehr
schlecht. Einige Entitäten sind sogar mit einer höheren
Sterblichkeit assoziiert als viele Krebserkrankungen. Trotz
intensiver Suche gab es bis vor Kurzem keine spezifischen
Therapien. „Mit Pirfenidon und Nintedanib haben wir nun
zwei vielversprechende Substanzen“, erklärt Prof. Dr. Luca
Richeldi, Universitätsspital Southampton, England. Pirfenidon (Esbriet®) ist in Europa seit 2011 und in den USA seit
wenigen Monaten auf dem Markt. Das Medikament hat eine
antifibrotische und entzündungshemmende Wirkung und
greift in verschiedene pathophysiologische Mechanismen der
Erkrankung ein. In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten ASCEND-Studie mit insgesamt 555 IPFPatienten nahm die Vitalkapazität bei den Patienten, die mit
Pirfenidon behandelt wurden, deutlich weniger ab. Auch die
Mortalität konnte im Vergleich zur Placebogruppe in der
Studie signifikant gesenkt werden. Das Risiko für Krankheitsprogression und Tod unter Pirfenidon reduzierte sich
um insgesamt 43% gegenüber der Kontrollgruppe (Abb. 1).
Das Medikament wurde relativ gut vertragen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Übelkeit, Verdauungsbeschwerden und Hautausschlag.
Neu auf dem Markt erhältlich ist der Tyrosinkinaseinhibitor Nintedanib, dessen Zulassung auf den Daten der beiden
klinischen Studien INPULSIS I und II
basiert. Eingeschlossen waren insgesamt
1.066 Patienten mit einer um 50% eingeschränkten Vitalkapazität. Gemäß Richeldi verlangsamte Nintedanib die weiPirfenidon (n=278)
tere Progression der Krankheit gegenüber
Placebo deutlich. In der INPULSIS-IIStudie reduzierte die Substanz zudem die
Zahl der Exazerbationen. In beiden StuPlacebo (n=277)
dien war auch ein Trend zu weniger Todesfällen zu sehen. Die Verträglichkeit
war gut. Häufigste beobachtete Nebenwirkung war Diarrhö.
© UNIVERSIMED ®
100
90
80
70
Patienten (%)
lation eine signifikante Verbesserung des pulmonal-arteriellen Drucks, der hämodynamischen Parameter und des
6-Minuten-Gehtests erreicht werden.
60
50
40
Hazard-Ratio: 0,57 (95% CI 0,43–0,77)
p<0,001
30
20
10
0
0
13
26
39
52
219
192
144
113
Wochen
Anzahl Patienten
Pirfenidon
Placebo
276
273
269
262
243
225
Abb. 1: Pirfenidon reduziert gegenüber Placebo das Risiko für eine Krankheitsprogression
22 DAM
Korrekte Diagnose bei IPF wird wichtig
Wie Dr. Romain Lazor, CHUV, Lausanne, erklärt, zeigte eine Studie, dass
Nintedanib auch die Anzahl der Exazerbationen bei IPF reduzieren konnte. Mit
Nintedanib steht demnach nun ein Medikament zur Prävention von Exazerbationen bei IPF zur Verfügung. „Akute
Exazerbationen sind bei IPF-Patienten
Ausgabe 7/15
FOKUS: Lunge
© iStockphoto
wird nur als Zweitlinientherapie aufgeführt.
„Das kann sich jedoch schon bald ändern“, erklärt Dr. Andrea Azzola, Leitender Arzt Pneumologie, Ospedale Civico, Lugano.
eine häufige Todesursache. Sie werden oft mit Steroiden
behandelt. Die Wirkung ist jedoch nicht belegt“, so Lazor;
er rät, hoch dosierte Steroide nur sehr zurückhaltend einzusetzen. Der Krankheitsverlauf kann durch die Behandlung von Komorbiditäten nachweislich verzögert werden.
„Mit den neuen Möglichkeiten, die sich mit Pirfenidon und
Nintedanib abzeichnen, rückt auch die Diagnose der IPF
stärker in den Fokus“, erläutert Prof. Dr. Thomas Geiser,
Chefarzt Pneumologie, Universitätsspital Bern. Denn eine
korrekte Diagnose ist für ein effektives Management zentral.
Die Anamnese liefert meist schon erste Hinweise auf eine IPF.
Häufige Merkmale sind Dyspnoe, Husten und Rasselgeräusche. Eine positive Familienanamnese, Exposition gegenüber
Noxen und die Einnahme bestimmter Medikamente können
weitere Anhaltspunkte sein. Zur Abklärung gehört immer
auch ein Routinelabor mit BSR, Blutbild, Leber- und Nierenparameter und CRP. „Oft wird die Diagnose erst spät gestellt,
weil die Dyspnoe initial dem Alter, einer Herzerkrankung
oder, vor allem bei Rauchern, einem Emphysem zugeschrieben wird. Es ist deshalb wichtig, an eine IPF zu denken und
bei klinischem Verdacht frühzeitig einen Spezialisten in einem
interdisziplinären Zentrum zu konsultieren“, betont Geiser.
Wegen der vielen Entitäten ist die Differenzialdiagnose bei
IPF nicht ganz einfach und oft nur mit einer Bronchoskopie
und/oder einer Computertomografie überhaupt möglich.
COPD: LABA/LAMA-Kombinationen
effektiver als Monotherapien
Die aktuelle GOLD-Leitlinie empfiehlt für die Behandlung
der COPD in allen Krankheitsstadien eine Bronchodilatation sowie bereits ab Schweregrad B den Einsatz eines lang
wirksamen Beta-2-Sympathomimetikums (LABA) oder eines
lang wirksamen Muskarinantagonisten (LAMA). Eine duale Bronchodilatation mit einer LABA/LAMA-Kombination
7/15 Ausgabe
Daten aus dem IGNITE-Programm belegen nämlich: Die LABA/LAMA-Kombination ist den Monotherapien überlegen. Die Kombination Indacaterol/Glycopyrronium (Ultibro® Breezhaler®) etwa
ist hinsichtlich der Lungenfunktion (FEV1) gegenüber den Monotherapien deutlich von Vorteil. Sie
schneidet auch signifikant besser ab als die ICS/
LABA-Fixkombination (Salmeterol/Fluticason) und
die freie Kombination von Tiotropium und Formoterol. Studien weisen außerdem auf einen Vorteil
der Kombination hinsichtlich der Exazerbationen
hin. „Die Verträglichkeit von LABA/LAMA-Kombinationen ist gut, die Sicherheit von LAMA- und
LABA-Monotherapien zudem gut belegt“, so Azzola. Zurzeit sind die LABA/LAMA-Kombination
Indacaterol/Glycopyrronium (Ultibro® Breezhaler®)
und Umeclidinium/Vilanterol (Anoro® Ellipta®)
sowie Aclidinium/Formoterol (Duaklir® Genuair®), Aclidiniumbromid/Formoterolfumarat-Dihydrat (Brimica® Genuair®)
und seit Kurzem auch Tiotropium/Olodaterol (Spiolto®
Respimat®) auf dem Markt erhältlich.
Allergisches Asthma:
Kann Omalizumab-Therapie gestoppt werden?
Seit Herbst 2014 empfehlen die GINA-Guidelines bei
schwerem allergischem Asthma auf der Behandlungsstufe
5 als bevorzugte Therapie den rekombinanten, humanisierten monoklonalen IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®).
Wirksamkeit und Sicherheit von Omalizumab wurden an
mittlerweile >10.000 Patienten mit schwerem allergischem
Asthma nachgewiesen und das Medikament wurde weltweit
>130.000 Patienten verordnet. „Eine wichtige Frage, die
sich uns heute stellt, ist, ob wir die Therapie auch wieder
stoppen können“, führt Prof. Dr. Jörg Leuppi, Chefarzt,
Kantonsspital Baselland, Liestal, aus.
Eine kürzlich durchgeführte Beobachtungsstudie zeigt, dass
13 Monate nach Absetzen der Therapie mit Omalizumab
bei 55,7% der Patienten die Asthmakontrolle verloren ging.
Mehr als 70% dieser Patienten sprachen jedoch auf eine
neuerliche Therapie mit Xolair® wieder an. Eine andere
randomisierte, placebokontrollierte Studie untersuchte die
Exazerbationshäufigkeit, wenn die Therapie nach 5 Jahren
Behandlung beendet wird. Die Studie zeigte: Bei 67% der
Patienten, die weiter Omalizumab erhielten, kam es zu keiner Verschlechterung, in der Placebogruppe waren es 47%.
„Welche Patienten nach Therapieende ein Risiko für Exazerbationen haben, wissen wir allerdings noch nicht, dies
muss erst in Studien untersucht werden“, so Leuppi.
n
Bericht: Claudia Benetti
n 0720u
DAM 23
FOKUS: Haut
Behandlung der Psoriasis:
Was gibt es Neues?
Psoriasis ist eine chronische immunmediierte, entzündliche System­
erkrankung von großer sozioökonomischer Bedeutung. Eine Heilung
der Erkrankung ist derzeit noch nicht möglich, jedoch kann die systemische Entzündung mittlerweile so gut kontrolliert werden, dass die
Patienten über einen langen Zeitraum beschwerdefrei sind und eine
neue Lebensqualität erfahren.
n den letzten zwei Jahrzehnten ist mit der Einführung der
Biologika eine neue Ära in der Therapie der Psoriasis
angebrochen. Durch diese neuen Therapien haben sich aber
auch ein neues Verständnis der Pathogenese der Psoriasis
und damit ständig neue weitere Möglichkeiten in der Behandlung der Erkrankung eröffnet.
Die Gruppe der chronisch-entzündlichen, immunmediierten
Krankheiten, zu der die Psoriasis gehört, stellt derzeit eine
Gruppe an Erkrankungen dar, in der die Erforschung neuer
therapeutischer Ansätze einen enorm raschen Verlauf zeigt.
Was gestern neu war, ist heute bereits alt. Dank kontinuierlicher Forschung zeichnen sich neu entwickelte Präparate
durch zunehmende Spezifität aus. Die nächste Generation
an neuen Substanzen erobert zurzeit unsere Therapielandschaft. Von diesen Substanzen möchte ich zwei herausgreifen, die rezent für die Behandlung der Psoriasis zugelassen
worden sind:
Auf der einen Seite Apremilast (Otezla®), das erste „Small
molecule“-Präparat zur Behandlung der Psoriasis, auf der
anderen Seite Secukinumab (Cosentyx®), welches das erste
Präparat aus der Gruppe der Interleukin(IL)-17-basierten
Therapien darstellt.
Apremilast
Apremilast (Otezla®) ist 2014 von der FDA in den USA
zugelassen worden. Im März 2014 hat es von der FDA die
Zulassung für die Behandlung der Psoriasisarthritis und im
September 2014 für die der Psoriasis erhalten. Europa folgte mit einer EMA-Zulassung 2015 nach. Am 16. Jänner
2015 ist dieses Präparat für beide Indikationen (Psoriasisarthritis und Psoriasis) von der EMA zugelassen worden.
Apremilast ist in der EU zur Behandlung der mittelschweren
24 DAM
bis schweren chronischen Plaquepsoriasis bei erwachsenen
Patienten indiziert, die auf eine andere systemische Therapie
wie Cyclosporin, Methotrexat oder Psoralen in Kombination mit UVA-Licht (PUVA-Therapie) nicht angesprochen
haben, bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist
oder die diese nicht vertragen haben. Weiters ist Apremilast
indiziert zur Behandlung der aktiven Psoriasisarthritis bei
erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene krankheitsmodifizierende antirheumatische Arzneimitteltherapie
(Therapie mit DMARDs – „disease modifying anti-rheumatic drugs“) unzureichend angesprochen oder sie nicht vertragen haben.
Apremilast ist der erste orale niedermolekulare Phosphodiesterase-4(PDE-4)-Inhibitor zur Behandlung der Psoriasis.
Apremilast wirkt intrazellulär auf Immunzellen, vor allem
aus dem Bereich des angeborenen Immunsystems. Das Neue
an dieser Substanz ist, dass es sich dabei um ein „small molecule“ handelt, das oral verabreicht werden kann. Zudem
wirkt es auch bereits am Anfang der Entzündungskaskade
intrazellulär und nicht erst am Ende, z.B. durch Blockierung
von Rezeptoren. Apremilast führt zu einer PDE-4-Hemmung
und dadurch zu einer intrazellulären Modulation eines
Netzwerkes pro- und antiinflammatorischer Mediatoren. In
der Folge wird der intrazelluläre cAMP-Spiegel angehoben.
Dadurch kommt es zur Hochregulierung der Proteinkinase
A (PKA) und in weiterer Folge zur Reduktion der Expression proinflammatorischer Zytokine (wie z.B. TNF-α, IL-23
und IL-17), aber auch zur Anhebung der Expression antiinflammatorischer Zytokine, wie z.B. IL-10. Vereinfachend
zusammengefasst: Letztendlich erfolgt eine Herabregulierung
der Entzündungsreaktion (Abb. 1). Das Präparat wird in
steigenden Dosierungen hochdosiert, die Dosierung startet
mit 10mg 1x tgl. und schließt mit 30mg 2x tgl. ab. Nach 6
Tagen hat man die Erhaltungsdosis erreicht, das Präparat
Ausgabe 7/15
Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
I
P. Sator, Wien
Schenken Sie Ihren Patienten
wieder berührende Momente
Effektiv wirksam auf Haut und Gelenke1
Überzeugendes Sicherheitsprofil1,*
1
Einfach in der Anwendung
1. Fachinformation Otezla® (Stand Jänner 2015)
* Zusammenfassung des Sicherheitsprofils laut Fachinformation:
Die in klinischen Phase-III-Studien am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (GIT) einschließlich Diarrhoe (15,7 %)
und Übelkeit (13,9 %). Diese GIT-Nebenwirkungen waren meist leicht bis mäßig ausgeprägt, wobei 0,3 % der Patienten mit Diarrhoe und 0,3 % der Patienten mit
Übelkeit über starke Beschwerden berichteten. Diese Nebenwirkungen traten im Allgemeinen innerhalb der ersten 2 Wochen der Behandlung auf und bildeten sich
in der Regel innerhalb von 4 Wochen wieder zurück. Zu den weiteren am häufigsten berichteten Nebenwirkungen gehörten Infektionen der oberen Atemwege (8,4 %),
Kopfschmerz (7,9 %) und Spannungskopfschmerz (7,2 %). Insgesamt wurden die meisten Nebenwirkungen als leicht oder mäßig eingestuft. Die häufigsten Nebenwirkungen, die in den ersten 16 Wochen der Behandlung zum Therapieabbruch führten, waren Diarrhoe (1,7 %) und Übelkeit (1,5 %). Die Gesamtinzidenz schwerwiegender Nebenwirkungen war gering und ließ nicht erkennen, dass ein bestimmtes Organsystem besondersbetroffen gewesen wäre. Überempfindlichkeitsreaktionen wurden in klinischen Studien mit Apremilast gelegentlich beobachtet.
PK/1232/11062015
NEU!
Otezla® – Der orale PDE4-Inhibitor bei
Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis
FOKUS: Haut
Erhöhte cAMP-Spiegel
aktivieren die PKA,
welche die Aktivität
von NF-κB und CREB
modulieren
proinflammatorische
Mediatoren
(z.B. TNF-α, IL-17, IFN-γ)
cAMP
cAMP
cAMP
Apremilast
© UNIVERSIMED ®
PDE-4
AMP
Immunzelle
NF-κB
(+)
PKA
(+)
(–)
CREB
antiinflammatorische
Mediatoren
(z.B. IL-10)
Abb. 1: Apremilast inhibiert PDE-4 und moduliert das Netzwerk pro- und antiinflammatorischer Mediatoren (nach Schafer P et al1 und Gottlieb A et al2)
wird unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Es
stehen derzeit eine Starterpackung für die ersten 14 Tage
zum Aufdosieren und für die anschließende Behandlung eine
4-Wochen-Packung zur Verfügung.
Das Präparat scheint einfach in der Anwendung zu sein. Es
sind derzeit keine Laborkontrollen vorgeschrieben. Einzig
auf die Nierenfunktion der Patienten ist zu achten. Bei einer
stark eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance
unter 30ml/min) sollte eine Dosisreduktion auf 30mg 1x tgl.
erfolgen. Aus diesen Gründen empfehle ich zumindest anfangs doch regelmäßige Laborkontrollen. Andere Faktoren,
wie z.B. Alter oder Leberfunktion, scheinen keine Einschränkungen darzustellen. Weiters sollten Patienten mit einer
hereditären Galaktoseintoleranz, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption das Präparat nicht erhalten.
Derzeit gibt es keine Warnhinweise bezüglich Tuberkulose
und erhöhten Risikos für das Auftreten von schweren Infektionen unter Apremilast. Infolgedessen scheint das Präparat auch für Patienten interessant zu werden, für die aus
diesen Gründen ein Biologikum nicht infrage kommt. Da
zu Schwangerschaft, Stillzeit und Fertilität derzeit nur sehr
begrenzte Erfahrungen vorliegen, wird das Präparat hier
nicht empfohlen.
Sicherheitsprofil
Die meisten Nebenwirkungen wurden als leicht oder mäßig
eingestuft. Das Sicherheitsprofil ist vergleichbar mit jenem
der Gruppe der Biologika. Häufige Nebenwirkungen am
Anfang der Therapie sind Diarrhö (15,7%) und Übelkeit
(13,9%); sie treten normalerweise innerhalb der ersten zwei
Wochen der Behandlung auf und bilden sich in der Regel
innerhalb von vier Wochen wieder zurück. Die Patienten
sollten über diese Nebenwirkungen aufgeklärt werden.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist eine Körpergewichtsabnahme (bei 14,5%). Der mittlere Gewichtsverlust in den
26 DAM
Studien betrug 1,99kg. Vorsicht ist in diesem Fall jedoch
nur bei untergewichtigen Patienten geboten; bei den meisten Patienten wird sich dies als ein erfreulicher Aspekt
erweisen, da es bisher bei dem einen oder anderen Biologikum zu einer Gewichtszunahme kam. Sonstige Berichte
über Nebenwirkungen betreffen Infektionen der oberen
Atemwege und Kopfschmerzen.
Die Bioverfügbarkeit des Präparates beträgt 73%, die
höchste Plasmakonzentration liegt nach 2,5 Stunden vor
und die Halbwertszeit beträgt 6–9 Stunden. Ein klinisches
Ansprechen zeigt sich bereits nach zwei Wochen. In der
klinischen Studie ESTEEM 1 zeigte sich ein positiver Einfluss auf den Hautbefall, die Kopfhautpsoriasis, die Nagelpsoriasis, den Juckreiz, die Gelenksbeteiligung und die
Lebensqualität. Eine statistisch hochsignifikante PASI75-Response zeigte sich in Woche 16 mit 33,1%. Derzeit
befindet sich das Präparat in der roten Box. Es wurde im
Februar 2015 beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger eingereicht. Geeignete Patienten können jedoch
bereits auf das Präparat eingestellt werden.
Secukinumab
Secukinumab (Cosentyx®) ist der erste Anti-IL-17A-Antikörper für die Behandlung der mittelschweren bis schweren
Plaquepsoriasis bei Erwachsenen, die für eine systemische
Therapie infrage kommen. Neben Secukinumab gibt es
noch zwei weitere IL-17-basierte Therapien: den monoklonalen IL-17A-Antikörper Ixekizumab und den monoklonalen IL-17A-Rezeptor-Antikörper Brodalumab, die jedoch
noch nicht zugelassen sind und zurzeit in Phase-III-Studien
evaluiert werden.
Der Wirkmechanismus beruht auf der Neutralisierung des
proinflammatorischen Zytokins IL-17A. Es wird die Interaktion mit dessen Rezeptor blockiert, der unter anderem
Ausgabe 7/15
FOKUS: Haut
Tc17
KeratinozytenProliferation
IL-17
Tc17
(Synergie)
IL-22
CCL20
TNF
IFNγ
IL-17A
IL-17F
IL-17A/F
AMPs
CXCLs
Th17
© UNIVERSIMED ®
Th22
Th1
IL-12
IL-23
DC
Neutrophile
Granulozyten
T
Angiogenese
Abb. 2: IL-17 in der Pathogenese der Psoriasis (modifiziert nach Martin DA et al3)
auf Keratinozyten exprimiert wird. Dies bewirkt eine
Hemmung in der Freisetzung von proinflammatorischen
Zytokinen, Chemokinen und Mediatoren.
Die empfohlene Dosierung beträgt 300mg Secukinumab
als subkutane Injektion mit Startdosen in den Wochen 0,
1, 2 und 3, gefolgt von monatlichen Erhaltungsdosen beginnend ab Woche 4. Die 300mg-Dosierung wird in Form
von zwei subkutanen Injektionen zu je 150mg verabreicht.
Das Präparat steht als Fertigspritze bzw. Fertigpen zur
Verfügung. Secukinumab ist ein gegen IL-17A gerichteter
rekombinanter, vollständig humaner monoklonaler Antikörper.
Es zeigte sich ein sehr rasches Ansprechen innerhalb von
2–4 Wochen. In der FIXTURE-Studie konnte eine 50%ige
Reduktion der Hauptsymptome unter Secukinumab nach
3 Wochen beobachtet werden (unter der Vergleichssubstanz
Etanercept war dies nach 7 Wochen der Fall). Die Response
konnte während der gesamten Studienperiode aufrechterhalten werden. Die PASI-75-Raten in Woche 12 betrugen
77,1% unter Secukinumab, 44,0% unter Etanercept und
4,9% unter Placebo. Auch die CLEAR-Studie zeigte eine
signifikante Überlegenheit bei PASI 90 im Vergleich zu
Ustekinumab.
Die Voruntersuchungen werden sich an jenen bei TNF-αAntagonisten orientieren. Angesichts der Rolle von IL-17
als wichtigem protektivem Faktor gegen Infektionen mit
Pilzen, bestimmten Bakterien und Parasiten sollte auf diese Infektionen unter einer IL-17-basierenden Therapie
vermehrtes Augenmerk gelegt werden.
Secukinumab ist seit 15. Jänner 2015 von der EMA zur
Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaquepsoriasis bei erwachsenen Patienten zugelassen, die für eine
systemische Therapie infrage kommen. Es wurde als erstes
Biologikum zur sogenannte First-Line-Systemtherapie zugelassen. Am 6. März 2015 wurde das Präparat in die rote
Box aufgenommen. Die Aufnahme in die gelbe Box wird
circa für Oktober dieses Jahres erwartet. n
FAZIT
Das neue „small molecule“ Apremilast und der neue IL-17A-Inhibitor
Secukinumab stellen eine sinnvolle Erweiterung und Bereicherung des
Behandlungsarmamentariums der Psoriasis dar. Die Therapie der Psoriasis bleibt somit ein spannendes Gebiet.
Literatur:
Sicherheitsprofil
Das Sicherheitsprofil von Secukinumab ist vergleichbar mit
dem von Etanercept. Die mittlere absolute Verfügbarkeit
beträgt 73%, die mittlere Eliminationshalbwertszeit 27
Tage. Über die Anwendung von Secukinumab in der
Schwangerschaft, der Stillzeit und bezüglich der Fertilität
beim Menschen liegen wenige Erfahrungen vor.
Derzeit laufen Phase-III-Studien zu speziellen Subgruppen
von Psoriasis: Nagelpsoriasis, palmoplantarer Psoriasis und
palmoplantarer pustulöser Psoriasis.
7/15 Ausgabe
Schafer P et al: Biochem Pharmacol 2012; 83: 1583-1590
1
Gottlieb A et al: J Drugs Dermatol 2013; 12: 888-897
2
Martin DA et al: J Invest Dermatol 2013; 133(1): 17-26
3
Autor: Univ.-Doz. Dr. Paul Sator
Leiter der Ambulanz für Psoriasis, Allergie und STD
Dermatologische Abteilung
Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel
E-Mail: [email protected]
n 2009
DAM 27
FOKUS: Haut
Einsatz neuer Materialien
in der Wundversorgung
Im Wissen um die kausalen Zusammenhänge von Klinik, Risiko­
faktoren und Differenzialdiagnosen sowie um die Pathogenese von
Wundheilungsstörungen liegt der Weg zur erfolgreichen ärztlich
geführten Wundtherapie.
F
ortwährende Forschung in der Biochemie und Mole­
kularbiologie sowie neueste Erkenntnisse zu zellulären
Mechanismen der Wundheilung eröffnen neue Therapie­
optionen. Moderne interaktive Wundverbände und Wundtherapeutika unterstützen dabei aktiv regulierend den
physiologischen Heilungsprozess. Eine phasengerechte
Wundbettvorbereitung mit innovativen Wundverbänden
berücksichtigt alle die Wundheilung hemmenden Faktoren
einschließlich der zellulären und biochemischen Störungen
und unterstützt die Wiederherstellung eines physiologischen
Gleichgewichts. Das Ziel ist die Bildung eines qualitativ
hochwertigen Granulationsgewebes als Basis für einen
vollständigen, dauerhaften Wundverschluss.
Antimikrobielle Wundverbände und -therapeutika
den oder antimikrobiell wirksamen Wundverbänden und
Wundtherapeutika neue effektive Behandlungsoptionen.
Zunächst wird durch das primär chirurgische Débridement
ein hoher Anteil an toxischen Zelltrümmern, nekrotischem
Gewebe und Bakterienlast entfernt. Je nach Wundstatus
eröffnen sich weitere konditionierende Möglichkeiten:
• Ein Hydrogel mit Octenidin verstärkt ein antimikrobiell
autolytisches Débridement.
• Ein antimikrobieller Hydrobalance-Wundverband aus
Zellulose, Wasser und Polyhexamethylbiguanid (PHMB;
0,3%) ist feuchtigkeitsregulierend und wirksam gegen
Bakterien, Viren und Pilze. Indikationen sind schwach
exsudierende, infizierte oder infektionsgefährdete oberflächliche Wunden, Verbrennungen Grad I–IIa oder
Spalthautentnahmestellen.
• Ca-Alginat-Ag oder Na-Carboxymethylcellulose-Kompressen oder -Tamponaden mit patentierter Hydrofibertechnologie mit ionischem Silber bilden durch Ionenaustausch in Verbindung mit dem absorbierten keim­
belasteten Exsudat ein kohäsives Gel, das die Wunde feucht
© E. Lahnsteiner
In der lokalen Infektionsbehandlung eröffnet bei zunehmender Resistenz humanpathogener Keime gegenüber
Antibiotika sowie einer verminderten Penetranz der systemischen Antibiotika im ödematösen oder minderdurchbluteten Gewebe eine große Auswahl an keimzahlreduzieren-
E. Lahnsteiner, Wien
Wundinfektion: KompartmentSyndrom
28 DAM
Alginat mit ionischem Silber
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Abheilung
Ausgabe 7/15
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FOKUS: Haut
© E. Lahnsteiner
hält sowie Wundsekret, De­tritus und Keimlast aufnimmt
und sicher einschließt. Der Anteil an ionischem Silber
bekämpft durch Freisetzen der Silberionen die Exsuda­
tion, die Infektion und den Biofilm.
• Weiches Polyethylengewebe mit nanokristallinem Silber
von 109,0mg/100cm²: Der Silbergehalt bewirkt eine rasche antimikrobielle Aktivität bei hochpathogenen Keimen, führt damit auch zu einer signifikanten Schmerz­
reduktion und fungiert dabei nachweislich als Barriere
im Infektionsgebiet.
Behandlung chronischer Wunden
Im Exsudat chronischer Wunden herrscht ein gestörtes
zelluläres und biochemisches Gleichgewicht, welches z.B.
die Zellproliferation, die Funktion und Balance der Proteasen und Wachstumsfaktoren wie auch die Angiogenese
negativ beeinflusst. Die zur Verfügung stehenden interaktiven Wundauflagen schaffen abseits von Tupfer und Gaze
ein ausgewogenes Verhältnis an Feuchtigkeit und zellulärer
Balance, führen zu thermischer Isolation, verlängern die
Verbandwechselintervalle und gewährleisten so optimale
Bedingungen für die Zellproliferation und Zellmigration.
Weiche Verbandstoffstrukturen ermöglichen einen atraumatischen, schmerzarmen Verbandwechsel und schützen
das neue, zarte Epithel- und Granulationsgewebe vor wiederholter Irritation.
Als Wundfüller eignen sich z.B. rehydrierende Hydrogele,
eine Proteasen-regulierende Kollagenmatrix oder Alginate.
Alginate sind Salze der Alginsäuren, und zwar der Polysaccharide D-Mannuronsäure und L-Guluronsäure. Die Careiche Alginatfaser nimmt Na-reiches Exsudat auf und
bildet ein hydrophiles Gel. Dabei wirken freie Ca-Ionen
blutstillend, sie regulieren den pH-Wert und die Feuchtigkeit, indem sie überschüssiges, zellbelastetes Exsudat binden und damit die Wundbettkonditionierung forcieren.
Feinporige, hautfreundliche Schaumstoffe mit Silikonbeschichtung eignen sich ideal als Primär- oder Sekundärverband. Neben der Förderung der Granulation und Reepithelisierung verhindern sie neuerliche Schorfbildung und
gewährleisten eine proliferationsfördernde thermische Isolation im Wundgebiet. Die folienbeschichteten Schaumstoffe sind durch ihre hohe „moisture vapor transmission rate“
(MTVR-Werte 600–19.000g/m² in 24h) zudem atmungsaktiv. Sie sind in unterschiedlichen Formen und Aufbau­
varianten stabil und leicht an schwierige Körperkonturen
zu applizieren. Verlängerte Verbandwechselintervalle unterstützen eine kostenökonomische Wundtherapie.
Bei sehr hohem Exsudationsvolumen sind hydroaktive
Saugkompressen mit integriertem Superabsorber und nicht
verhaftende Wundkissen und Wäscheschutz erforderlich.
Bei therapierefraktärem Heilungsverlauf wird unterstützend
eine kollagenhaltige Matrix verwendet. Die hohe Bioaktivität entzieht dem Wundmilieu entzündungsfördernde
Zytokine (IL-1β) und freie Radikale, reguliert das Ungleich-
30 DAM
Wundverband mit nanokristallinem Silber für hochpathogene Wunden
gewicht der Proteasenaktivität (MMP-2, MMP-9, Elastase)
und schützt die Wachstumsfaktoren. HYAFF® (Ester aus
Hyaluronsäure), ein hydrophiles, bioaktives absorbierendes
Wundtherapeutikum in Form von Granulat oder Fasergewebe, schafft am Wundgrund ein Mikroambiente, das reich
an Hyaluronsäure ist, und beschleunigt die körpereigenen
Regenera­tionsprozesse.
Eine verzögerte Reepithelisierung kann vielfältige Ursachen
haben, eine sorgfältige klinische Beobachtung ist daher
wichtig. Zinkoxidhaltige Cremen oder spezielle hypoallergene Hautschutzprodukte schützen den zarten Wundrand.
Je nach Ulkusgenese und gefäßmorphologischer Abklärung
ergänzen in der Ödemphase eine individuell angepasste
Kompressionstherapie mit Kurzzugbandagen Kompressionsklasse (KKL) II–III und in der Heilungsphase bei noch
liegendem Wundverband ein 2-Komponenten-Strumpf den
Heilungsprozess. Für ausgedehnte Weichteildefekte präund postoperativ oder stark nässende Wunden stellen die
unterschiedlichen Applikationstechniken mit der „Negative Pressure Wound Therapy“ (NPWT) eine interessante
Behandlungsform zum forcierten Gewebeaufbau und Exsu­
datmanagement wie auch zur Fixation von Haut- und
Muskeltransplantaten dar.
n
FAZIT
In der Literatur basiert die Darstellung der Wirkungsweise moderner
interaktiver Wundverbände und Wundtherapeutika als Medizinprodukte nicht auf evidenzbasierter Medizin (EbM), sondern neben laborchemischen Auswertungen großteils auf umfassenden, primär klinischen Anwendungsbeobachtungen.
Literatur bei der Verfasserin
Autorin: OA Dr. Elisabeth Lahnsteiner
Leitung Ärzteteam Wundheilung
Leitung Wundambulanz
Orthopädisches Spital Speising, Wien
E-Mail: [email protected]
n 2009
Ausgabe 7/15
AKTUELL
Präsidentenbrief
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
Geschätzte Kolleginnen,
geschätzte Kollegen!
ÖHV
Dr. Christian
Euler
ÖHV-Präsident
Z
uerst präsentierte sich der Krankenkassensanierer und Steuerreformer Dr. Schelling
als Sozialreformer. Noch bevor er seine kreativen Gedanken an eine Pensionsreform verschwendet, beanstandet er zu hohe Arbeitslosengelder. Ungebremst durch
Kenntnis der Gesetzeslage und frei von Sachkenntnis und sozialer Kompetenz fordert
er zur kleinformatigen Diskussion auf. Das ist Solidarität, wie sie manche Wirtschaftskammerfunktionäre verstehen. Solidarisch mit den beschäftigten Beitragszahlern und
voll Misstrauen gegenüber den Leistungsempfängern des Arbeitsmarktservice. Wie
aufs Stichwort betritt der nächste Wirtschaftskammer-geschulte Akteur, Peter McDonald, die öffentliche Bühne und entlarvt mit nachhaltigem Medienecho die Kuraufenthalte als mit Sozialversicherungsgeldern finanzierte Urlaube. Kompetenz habe er seiner
Meinung nach schon durch die Steigerung der Vorsorgeuntersuchungen unter den
SVA-Versicherten erworben. Wer sich zusammen mit seinem Arzt Gesundheitsziele
setzt und sie erreicht, zahlt nur mehr den halben Selbstbehalt. Chronisch Kranken, die
keine Gesundheitsziele mehr erreichen können, bleibt der ungekürzte Selbstbehalt.
Auch das ist Solidarität, wie die Wirtschaftskammer sie versteht: solidarisch mit dem
gesunden Beitragszahler im Gegensatz zum Kosten verursachenden Leistungsbezieher.
Das Ziel der Herren heißt: Gesundheitskasse statt Krankenkasse.
Wer Wichtiges machen will, muss mit den Entscheidungsträgern reden, wer sich wichtigmachen will, redet in der Öffentlichkeit. Wer die Qualität der Kuraufenthalte verbessern will, redet mit den Verantwortlichen der Kurhäuser, macht die Bewilligungspraxis transparent, schafft die Kur als freiwillige Leistung der Pensionsversicherung ab
– eine gönnerhafte Struktur, die zur Willkür einlädt. Wem der Anreiz, ins Berufsleben
zurückzukehren, für Arbeitsuchende zu gering erscheint, diskutiert das mit den kompetenten Fachleuten und erspart sich damit eine entsolidarisierende Diskussion in der
Öffentlichkeit. Das Diktum von der uneingeschränkten Diskussion – reden kann und
muss man über alles dürfen – ist die Aufforderung, Takt- und Schamgefühl beiseitezulassen. Auf diesem Niveau verkümmern dann notwendige Bestandsaufnahmen und
Lösungsvorschläge. Jeder fühlt sich berufen mitzureden, Quantität statt Qualität. Qualität würde möglicherweise Zeit kosten, Wahlen aber sind schon bald und diese werden von Quantitäten entschieden.
Übrigens: „Zeit kosten“ – Qualität darf Zeit kosten, der ELGA-Start wurde ja auch
um ein Jahr verschoben, und das hat nichts gekostet, wie uns allen versichert wurde,
und hat unglaubliche Qualität gebracht! Das glauben wir ohnehin nicht, aber die
Quantität der Gesundheitsdaten in den Händen der Bürokraten, die wird ELGA steigern, und die brauchen sie zur Umwandlung der Krankenkassen in Gesundheitskassen.
Eine vermeintliche „Vollkaskomentalität“ wird ins Visier genommen. Wer nicht selbst
Verantwortung für sich übernimmt, wird sich selbst überantwortet! Und wer sich in
den Weg stellt, wird durch Primärversorgungszentren ersetzt, da gibt es keinen Unterschied: Eine erfolgreiche Reform muss mit allen Kostenverursachern aufräumen.
Wir werden konkret: Am 20. Oktober 2015 stellen wir im Radiokulturhaus negative
n
Folgen der Gesundheitspolitik für konkrete Patienten vor. ÖHV
ÖHV
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
7/15 Ausgabe
Noch bevor im
nahenden Herbst
die Blätter fallen,
fielen mitten in der
hochsommerlichen
Hitze die Masken.
Ihr Dr. Christian Euler
Präsident des ÖHV
E-Mail: [email protected]
DAM 31
REGIONAL
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖHV Offene Hausarztstellen in Ober- und Niederösterreich
Keine Panikmache, nur eine
nüchterne Auflistung
Sowohl Standespolitiker als auch Journalisten sind mit dem Begriff
„Hausärztesterben“ schnell zur Hand. Während Kassenfunktio­näre
eher zum Schönfärben der Problematik neigen, versuchen Ärzte­
vertreter nicht selten die Lage als besonders dramatisch darzustellen.
Wer hat recht? Warum ist diese unterschiedliche Sicht der Dinge
überhaupt möglich?
E
in aussagekräftiger Bundesländervergleich stellt für jeden
Statistiker eine Herausforderung dar. Zu verschieden
sind die Modalitäten in Sachen Ausschreibung und Einstufung in Übergabe- und Gruppenpraxen. So beschränke ich
mich auf zwei Bundesländer mit einer ähnlich hohen Einwohnerzahl (NÖ mit 1,6 Mio. und OÖ mit 1,4 Mio.) und
vergleiche nur die vakanten Stellen für Einzelpraxen. Um
eine weitere Verzerrung auszuschalten, erkläre ich willkürlich den 10. August des laufenden Jahres zum Stichtag. Die
Homepage der Ärztekammer für Oberösterreich (ÄKOÖ)
gibt unter dem Begriff „Statistik“ in Sachen Ausschreibungen und Bewerbungen umfassend Auskunft. Trotz dieses
Detailreichtums musste ich bei der Beantwortung meiner
Schlüsselfrage nach offenen Hausarztstellen passen. Wer
zufällig an diesem Tag die Homepage besucht hat, wird 13
vakante Stellen für Allgemeinmedizin gezählt haben. In
dieser Zahl waren auch sämtliche Formen von Gruppenpraxen enthalten. Mag. Claudia Werner, ÄKOÖ-Bereichsleiterin, hat mir aus der Patsche geholfen und eine händisch
erstellte Liste zur Verfügung gestellt. Auch bei Reinhard
Hechenberger, Bereichsleiter-Stellvertreter in besagter Kammer, darf ich mich auf diesem Weg für die Unterstützung
bedanken. Die ÄKOÖ führt einen sogenannten Kassenstellenpool. Erfolglos ausgeschriebene Stellen, welche mangels
Bewerbern nicht besetzt werden können, gelangen nach
Abstimmung mit der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) erst dann wieder zur Ausschreibung,
wenn es Interessenten dafür gibt.
Oft zehn oder mehr erfolglose Versuche
Im August waren in den folgenden sieben oberösterreichischen Gemeinden Kassenplanstellen für Allgemeinmedizin
32 DAM
W. Geppert, Wien
vakant: Altenfelden im Bezirk Rohrbach, Mattighofen im
Bezirk Braunau, Molln im Bezirk Kirchdorf an der Krems,
Neumarkt im Hausruckkreis im Bezirk Grieskirchen, Ried
im Innkreis (Bezirkshauptstadt), Ried in der Riedmark im
Bezirk Perg und Wartberg an der Krems im Bezirk Kirchdorf an der Krems. Die Stelle in Neumarkt ist in Sachen
Ausschreibungshäufigkeit Spitzenreiter. Bereits 13-mal
wurde versucht, den Planposten zu besetzen. Für Mattighofen ist es die 12. und für Altenfelden die 10. Ausschreibung. Beruhigende Stimmen weisen gern auf Durchschnittsberechnungen hin. So kommen in Oberösterreich 2,15
Bewerber auf eine Allgemeinmedizinerstelle. Ein einziges
Mal bewarben sich drei Kollegen für eine Stelle. Das war
für die Marktgemeinde Baumgartenberg im Bezirk Perg,
eine Kassenstelle mit Hausapotheke. Der Blick auf den
Durchschnitt hat für den Einzelfall keine Aussagekraft. Bei
den seit Jahresbeginn insgesamt 87 abgewickelten Ausschreibungen gab es für 50 keine Bewerbung.
Wie sich die Bilder gleichen
Die Verantwortlichen der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) rühmen sich in diversen Presseaussendungen dafür, beim Nachbesetzen von frei werdenden Planstellen keine Probleme zu haben. Das mag vielleicht
für die Fachärzte gelten, bei Hausarztstellen hingegen gibt
es auch in diesem Bundesland bereits Schwierigkeiten.
Noch im April des laufenden Jahres haben die NÖ-Kassenbosse vollmundig erklärt, für die neu zu vergebenden
Kassenplanstellen bewerben sich im Durchschnitt mehr als
drei Medizinerinnen und Mediziner. NÖGKK-Obmann
Gerhard Hutter damals in einer Presseaussendung wortwörtlich: „Mich freut besonders das ungebrochene Inter-
Ausgabe 7/15
REGIONAL
© iStockphoto
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖHV
esse im Bereich Allgemeinmedizin, wo diesmal durchschnittlich zwei Bewerberinnen bzw. Bewerber auf eine
ausgeschriebene Planstelle fielen.“ Mit verbalen Beruhigungspillen lassen sich die Bürger der betroffenen Gemeinden aber nicht abspeisen. In Orten wie Ruprechtshofen zum
Beispiel warten die Leute schon seit vielen Monaten auf
eine Nachbesetzung der freien Arztstelle. Am 10. August
2015 waren in folgenden Orten Niederösterreichs allgemeinmedizinische Kassenplanstellen der NÖGKK unbesetzt: Bischofstetten im Bezirk Melk, Stadt Gmünd im
gleichnamigen Bezirk, Obergrafendorf im Bezirk St. Pölten,
Pernegg im Bezirk Horn, Puchenstuben im Bezirk Scheibbs,
Ruprechtshofen im Bezirk Melk und Wolkersdorf im Bezirk
Mistelbach. Manche dieser Stellen kamen bereits mehrmals
zur Ausschreibung. Damit ist der Hausärztemangel auch
in Niederösterreich angekommen. Es ist reiner Zufall, dass
sich an besagtem Stichtag sowohl im Bundesland oberhalb
als auch unterhalb der Enns jeweils sieben offene Hausarztstellen darboten.
n
Dr. Wolfgang Geppert
n 05
Der Österreichische Hausärzteverband lädt ein zum Diskussionsabend
Achtung: Diese Gesundheitsreform kann Ihre Gesundheit gefährden!
Wieso Patienten den „Schwarzen Peter“ haben
Dienstag, 20. Oktober 2015, 19:00 – 21:00 Uhr
RadioKulturhaus, ORF KulturCafé
Argentinierstraße 30a, 1040 Wien
Podiumsteilnehmer:
Dr. Christian Euler
Präsident des Österreichischen Hausärzteverbandes
Dr. Daniel Bidner
Vizepräsident des Österreichischen Hausärzteverbandes
Dr. Gernot Rainer
Obmann der Ärztegewerkschaft Asklepios
Moderation:
Dr. Wolfgang Geppert
© fotolia
Sprecher des Österreichischen Hausärzteverbandes
RECHT
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖHV
„Es soll nur der haften, der
einen Schaden verursacht hat“
Ein Gespräch mit Dr. Mara-Sophie Häusler,
Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Medizinrecht.
Frau Doktor Häusler, Sie haben sich mit Ihrer Publikation
„Haftung ohne Kausalitätsnachweis“ als Expertin in Arzthaftungs- und Medizinrecht positioniert. Das würde man mit
dem zitierten Titel nicht unbedingt gleich assoziieren.
M.-S. Häusler: Das kann ich verstehen, wenn ich Ihnen aber
sage, dass nur der haften soll, der einen Schaden verursacht
hat, dass also die Kausalität eine Voraussetzung für den Schadenersatzanspruch ist, wird es schon klarer.
Da haben Sie Recht, allerdings sind davon nicht nur die Arzthaftung und das Patientenrecht betroffen.
M.-S. Häusler: Sicher nicht, aber gerade auf diesem Gebiet
stellen sich oft Kausalitätsfragen: Mehrere Faktoren verursachen in ihrer Summe einen Schaden beim Patienten, oder es
lässt sich nicht nachweisen, was genau den Schaden hervorgerufen hat. Insgesamt bin ich der Meinung, dass diese komplexen Grenzfälle juristisch nicht zufriedenstellend gelöst werden.
Sie haben diese besondere Qualifikation in England erworben.
M.-S. Häusler: Ja, ich habe einen LL.M. [Master of Laws,
Anm. d. Red.] in Medical Law an der Queen Mary University
of London gemacht.
Warum gerade in England?
M.-S. Häusler: Zunächst ganz banal, weil das meine Sprachkenntnisse zuließen, und dann, weil das britische Gesundheitssystem sehr interessant ist. Durch das dort etablierte zentralistische staatliche Gesundheitssystem bestehen gute
Voraussetzungen, Regelungen zu implementieren, wofür natürlich auch die wissenschaftliche Vorarbeit geleistet werden
muss. Es besteht auch ein gesteigertes politisches Interesse an
der Frage, wie mit Haftungsfällen umzugehen ist, da Schadenersatzzahlungen das Budget – und nicht etwa Privatpersonen
– belasten.
Werden also in England und Europa demnächst „amerikanische Verhältnisse“ Einzug halten?
34 DAM
M.-S. Häusler: Nein,
ich glaube, das ist
eine
unberechtigte
Sorge. Den sogenannten amerikanischen
Verhältnissen fehlt in
Europa der Nährboden – sowohl Rechtsals auch Gesundheitssystem sind ganz
anders ausgestaltet.
In Amerika gibt es
viel Privatmedizin.
Und ich sehe auch
hier: Wo viel bezahlt
wird, wird mehr geMedizinrechtsexpertin:
M.-S. Häusler
klagt – Stichwort
Schönheitschirurgie,
aber auch Zahnheilkunde. Auch die Anwältinnen und Anwälte agieren in den
USA anders, offensiver. Meine Erfahrung ist, und das wird
auch durch Studien gestützt: Patientinnen und Patienten, die
glauben, Schaden erlitten zu haben, wollen vor allem völlige
Aufklärung über das Geschehene und eine Entschuldigung.
Und hier sage ich der Ärzteschaft gleich: Keine Sorge, eine
Entschuldigung ist kein Schuldbekenntnis! Patientinnen und
Patienten wollen in ihrer Not ernst genommen werden.
Es gibt ja auch in den Ärztekammern Schlichtungsstellen …
M.-S. Häusler: Die können diesen Patientenwunsch oft nicht
erfüllen. Die Verfahren sind von der Zielsetzung her niederschwellig und rasch gedacht und enden in einem konkreten
Schlichtungsvorschlag. Sie sind einem kurz gehaltenen Gerichtsverfahren sehr ähnlich: Es findet oft keine Diskussion
oder gar Mediation oder Ähnliches statt. Der Schwerpunkt
liegt auf einem medizinischen Gutachten. Ich meine damit
nicht, dass dieses Vorgehen nicht qualitätsvoll sein kann und
nicht seine Berechtigung hat, aber Patientinnen und Patienten
werden oft dadurch enttäuscht, weil sie sich nicht ausreichend gehört fühlen.
Ausgabe 7/15
RECHT
Interview
ir sind viele dieser Missverständnisse bekannt, weil ich –
M
das wird Sie vielleicht wundern – mehr Ärztinnen und Ärzte
als Patientinnen und Patienten vertrete.
M.-S. Häusler: Ja, 2012 wurde sowohl zum Schutz der Patientinnen und Patienten wie auch der Ärztinnen und Ärzte
eine verpflichtende Haftpflichtversicherung eingeführt. Die
ambivalente Haltung der Ärztinnen und Ärzte gegenüber ihrer Haftpflichtversicherung ist mir nicht verborgen geblieben.
Ihre Kolleginnen und Kollegen fürchten ihre Entmündigung,
weil die Versicherung die Vorgehensweise bestimmt. Hier ist
es wichtig zu wissen, dass das Ärztegesetz eine ausdrückliche
Regelung geschaffen hat, um die Ärztin bzw. den Arzt vor einem Interessenkonflikt zu schützen: Es darf ihr oder ihm versicherungsrechtlich nicht zum Nachteil gereichen, wenn sie
oder er sich bemüht, an der objektiven Aufklärung des Sachverhalts mitzuwirken. Es gibt eben viele überzogene Ängste
auf Ihrer Seite.
Das überrascht mich jetzt wirklich.
Woran denken Sie noch?
M.-S. Häusler: Daran, was die Worte Aufklärung und Dokumentation auslösen zum Beispiel …
Man hört ja immer: „Der Prozess ging nur verloren, weil der
Arzt nicht beweisen konnte, dass er aufgeklärt hat“, oder
auch „weil er nicht minutiös dokumentiert hat“.
M.-S. Häusler: Sie glauben nicht, wie viele Ihrer Kolleginnen
und Kollegen als einzige Dokumentation ihre Abrechnungspositionen vorweisen können. Komplizierteste, über Wochen
laufende Behandlungen, speziell denke ich jetzt an Zahnbehandlungen, und keine einzige Zeile, kein Plan, keine Verlaufsbeschreibung – und gar nichts ist im Streitfall dann wirklich zu wenig. Dann sagt der Arzt im Verfahren noch: „Ich
war ja auch nicht für dieses Vorgehen, aber der Patient wollte
es unbedingt.“ Da sagt einem doch der Hausverstand, dass
man bei so einem Vorgehen einen Vermerk anfertigen sollte.
Also: Wenn eine Ärztin oder ein Arzt so viel dokumentiert,
dass sie oder er selbst nach drei Monaten noch das eigene
Vorgehen nachvollziehen kann, wird das auch vor Gericht
ausreichen. Man muss sich auch in die Rolle der Richterin
oder des Richters versetzen, die den Fall ja im Nachhinein auf
Basis von Aussagen und Unterlagen beurteilen müssen. Wenn
die Ärztin bzw. der Arzt nichts vorzuweisen hat, der Patient
aber zum Beispiel ein Tagebuch führt, wird es schwierig. Leider ist die Dokumentation oft meilenweit von einer „minutiösen Dokumentation“ entfernt. Auch das Thema Aufklärung
sollte einfach mit dem nötigen Ernst und Hausverstand behandelt werden. Unmittelbar vor der Behandlung lachend zu
sagen: „Und übrigens, ich muss Sie drauf aufmerksam machen, dass Sie auch sterben können“ und einen Doppelbogen
zur Unterschrift hinzuhalten, das nützt weder der Patientin/
dem Patienten noch der/dem Behandelnden, wenn etwas
schiefgeht. A
ufklären heißt: informieren, Alternativen erwähnen, kurz: der Patientin und dem Patienten eine ernst zu nehmende Entscheidungshilfe geben. Der Patientenwunsch, ernst
genommen zu werden, setzt nicht erst im Schadensfall ein.
7/15 Ausgabe
M.-S. Häusler: Das ist mit ein Grund, warum mich dieses
Rechtsgebiet so interessiert. Jedes Verfahren hat einen offenen Ausgang. Es ist für mich keine Frage des Prinzips, auf
welcher Seite man steht, jeder Fall ist individuell. Zumeist
steht nur fest, dass jemand Schaden genommen hat. Wie es
dazu gekommen ist, muss erst geklärt werden. Diagnosefehler, Behandlungsfehler, bekanntes prozentuelles Risiko der
angewandten Methode …
Es schließt sich der Kreis: Der Kausalitätsnachweis muss
versucht und danach geurteilt werden.
M.-S. Häusler: Ganz genau, oder es gelingt ein Vergleich. Es
wäre mir ein großes Anliegen, verständlich zu machen, dass
mein Rechtsgebiet Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen
und Patienten mehr Sicherheit und keinem von beiden etwas
Bedrohliches bringt. Es scheint mir geradezu unverzichtbar
zu sein, das Medizinrecht als Teil einer ernsthaften Berufsauffassung zu akzeptieren.
Da wollen wir uns von Ihnen gerne ermutigen lassen. Vielen
Dank für Ihre Zeit und gute Wünsche für Ihre Mission! n
Das Interview führte Dr. Christian Euler
Unsere Gesprächspartnerin:
Dr. Mara-Sophie Häusler ist Medizinrechtsexpertin und Rechtsanwältin in Wien.
Zuletzt erschien im Facultas-Verlag ihr Buch „Haftung ohne Kausalitätsnachweis“.
n 05
Häusler, Mara-Sophie:
Haftung ohne Kausalitätsnachweis
Wien: Facultas, 2013
148 Seiten
ISBN: 978-3-7089-0988-2
28,– Euro
Der Kausalitätsbeweis im Schadenersatzrecht ist ein Thema, das Lehre wie Praxis
immer wieder beschäftigt. Dieses Buch
bringt Klarheit in die unterschiedlichen Konstellationen – kumulative, überholende, alternative Kausalität –, analysiert Lehrmeinungen
und Rechtsprechung und zeigt neue dogmatische Lösungswege
auf. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Sachverhalten, die als
„alternative Kausalität mit dem Zufall“ bezeichnet werden. Im
Zusammenhang mit einer möglichen Reform des österreichischen
Schadenersatzrechts wird die dogmatische Inkonsistenz der derzeitigen Rechtsprechung des OGH aufgezeigt. Die umfassende Darstellung der zum Thema ergangenen Entscheidungen dient Praktikerinnen und Praktikern als wertvolle Hilfestellung und Leitfaden.
DAM 35
ÖHV
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
Vor gar nicht langer Zeit haben wir Ärzte unsere Haftpflichtversicherungen aufstocken müssen, um im Haftungsfall
ausreichend gerüstet zu sein.
AKTUELL
ÖSTERREICHISCHER
HAUSÄRZTEVERBAND
ÖHV
Nachruf auf
OMR Dr. Rudolf Leitgeb
Am 4. August verabschiedete sich in der Eisenstädter Haydnkirche eine große Trauergemeinde
von OMR Dr. Rudolf Leitgeb. Er wurde 90 Jahre alt. Entsprechend lange lag sein Wirken zurück,
das von den Trauerrednern eingehend gewürdigt wurde.
Als Erster beschrieb Dr. Schriefl als
offizieller Vertreter der Burgenländischen Ärztekammer den beruflichen
Werdegang des Verstorbenen. Er war
geprägt von den Schrecken des Krieges und der Mühsal der Nachkriegszeit, die im Burgenland, das in der
russischen Besatzungszone lag, noch
drückender war als in den Bundesländern unter westlicher OberherrOMR Dr. Rudolf
schaft. Es waren Dr. Leitgeb und
Leitgeb
seine Kolleginnen und Kollegen, die
unter heute nicht mehr vorstellbaren
Bedingungen die medizinische Versorgung praktisch aus
dem Nichts schufen, die Grundlage unseres heutigen Gesundheitssystems. Dr. Leitgeb war auch kammerpolitisch
tätig, um diese Versorgung zu festigen – zuletzt als Präsident der Burgenländischen Ärztekammer, der erste und
letzte praktische Arzt, der im Burgenland diese Position
innehatte.
Als Kollege erinnerte Dr. Christian Euler daran, nicht nur an
Jahren genau eine Generation jünger zu sein. Rudolf Leitgeb
gehörte gerade noch der Kriegsgeneration an, sein Berufsbeginn war vom Mangel geprägt. Dr. Euler und seine Generation erlebten den Aufschwung der Medizin. Unter diesen
Voraussetzungen begann die Zeit der Gemeinsamkeiten
1980. Dr. Milan Kornfeind gründete eine Laborgemeinschaft,
Dr. Ladislaus Ruisz und Dr. Christian Euler waren seine
Mitstreiter. „Ich will dabei sein“, sagte Kollege Leitgeb
damals, „es interessiert mich, und es hat sicher Zukunft.“
Ein Regisseur hätte es nicht besser in Szene setzen können:
In einem Schankhaus, in dem kaum ein nüchterner Mensch
zu finden war, an einem weißen Küchentisch, saßen die drei
Praxisgründer mit einem zusammen, der im dritten Jahrzehnt
seiner Ordinationsarbeit war. Dieser skizzierte mit Bleistift
den Mitgliedervertrag der Praxisgemeinschaft Wulkatal. Die
Schenke sollte bald darauf zum Nobelheurigen Oleander
mutieren, dem Ort, an dem 2004 die e-card der Öffentlich-
36 DAM
keit präsentiert wurde. Das Fanal der postmodernen Medizin
warf seine Schatten voraus. Und gerade in dem Jahr, in dem
Rudolf Leitgeb stirbt, wird auch die Erfolgsidee „Laborgemeinschaft“ vom Vertragspartner für tot erklärt.
Schließlich spannte Dr. Daniel Bidner, Leitgebs Schwiegersohn, einen großen Gedankenbogen vom persönlichen Erleben über Grundsätzliches unseres gemeinsamen Berufes,
das vom Verstorbenen vorgelebt wurde, bis hin zur Geringschätzung, die „unseren Werten“ derzeit entgegengebracht
wird – eindrucksvoll in Inhalt und Form, eine Herausforderung an die Aufmerksamkeit der Trauergemeinde, eine bewundernswerte Leistung an Disziplin und Rhetorik. Bidner
erinnerte daran, dass Altpräsident Leitgeb Vollzeitpräsident
der Burgenländischen Ärztekammer war und nicht wie
heute üblich Nebenerwerbsfunktionär im Schatten eines
omnipräsenten Kammeramtes. Nach Beendigung seiner
Kammertätigkeit wurde er von der Burgenländischen Krankenhausgesellschaft von 1995 bis 2003 als Patientenanwalt
eingesetzt. Ein heute unvorstellbares Zeichen der Anerkennung ärztlicher Kompetenz.
Rudolf Leitgeb war ein vornehmer Mann, hatte einen feinen
Humor, war ein guter Zuhörer. Nie hörte man ihn respektlos
über Mitmenschen sprechen. Natürlich belächelte er Dummes und verachtete Mieses, aber zu einem abkanzelnden
Pauschalurteil über andere ließ er sich nie hinreißen. Neugierde und Kollegialität zeichneten Dr. Leitgeb aus. Unsere
Dankbarkeit bleibt: auf Augenhöhe mit uns Neulingen, selbst
bereit, etwas Neues anzufangen. Mit ihm ging ein Zeitalter
zu Ende: die Welt von gestern, deren Werte auch heute noch
unser Maßstab sind.
n
Dr. Peter Pölzlbauer
n 05
Ausgabe 7/15
PHARMA-NEWS
Kytta®-Salbe
Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Volksleiden und wurden bislang meist mithilfe von
NSAID („chemical non-steroidal anti-inflammatory drugs“) behandelt. Beinwellwurzelextrakt
(in Österreich enthalten in Kytta®-Salbe) kann jedoch aufgrund seiner antiinflammatorischen
Eigenschaften im gleichen Maße zur Symptomlinderung beitragen. Von Vorteil ist zudem, dass
bisher keine Wechselwirkungen mit Kytta®-Salbe dokumentiert wurden und die Anwendung
auch langfristig als unbedenklich angesehen wird.
Im Vergleich mit Diclofenac erzielte Kytta®-Salbe signifikant gleich gute Erfolge bei der Behandlung von Knöchelverstauchungen. Der Ruheschmerz bei Knöchelverstauchungen konnte nach 7 Tagen um 92% reduziert werden.
In der Diclofenac-Vergleichsgruppe verringerte sich der
Ruheschmerz um 85%.1 Eine doppelblinde, randomisierte,
placebokontrollierte Studie über 5 Tage (n=120 Patienten
mit akuten Rückenschmerzen im oberen und unteren Bereich) zeigte eine Verbesserung der Bewegungsschmerzen
bei akuten Rückenschmerzen um 95,2%. Im Vergleich
dazu verminderte sich die Schmerzintensität bei der Placebogruppe nur um 37,8%. Es konnte auch erstmalig der
besonders schnelle Wirkungseintritt dokumentiert werden.
Bereits nach 1 Stunde konnten die Schmerzen in der
Beinwell-Gruppe um 33% reduziert werden.2
n
Literatur:
1
Predel HG et al: Phytomedicine 2005; 12: 707-714
2
Giannetti B et al: Br J Sports Med 2010; 44: 637-641
KY-15/04-CH-21-D
Promotion
Fachkurzinformation siehe Seite 40
Die Alternative bei Rückenschmerzen
und Verstauchungen
Doxium® 500mg-Kapseln (Calciumdobesilat)
Die Therapiealternative in der CVI
Frei verschreibbar aus der Grünen Box
Literatur:
Promotion
llain H et al: Safety of calcium dobesilate in chronic venous disease, diabetic retinopathy
A
and haemmorrhoids. Drug Safety 2004; 27(9): 649-660
1
abe E et al: Calcium dobesilate in patients suffering from chronic venous disease: a double
R
blind, placebo-controlled, clinical trial. Phlebology 2011; 26: 162-68
2
7/15 Ausgabe
Weitere Informationen:
SIGNATIS Pharma GmbH
Lainzer Straße 121/9
1130 Wien
E-Mail: [email protected]
Tel.: 01/879 16 76-0
DAM 37
DOX/EBE/2015/01/02
Doxium enthält den Wirkstoff Calciumdobesilat, der bei
der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) an mehr als
5.000 Patienten getestet wurde und weltweit seit über 40
Jahren eingesetzt wird.1 Doxium wirkt signifikant abschwellend, schmerzreduzierend und überzeugt durch
eine gute Verträglichkeit.2 In Österreich stellt Doxium
für Patienten eine kostengünstige Alternative zu anderen
Venentherapeutika dar, da man bei folgendem beispielhaftem Einnahmeschema mit einer Packung zum Preis
einer Rezeptgebühr mindestens 39 Tage lang auskommt:
3 Wochen lang 2x täglich, danach 1x täglich.
n
PHARMA-NEWS
Pantoprazol +pharma
Die kleinen Tabletten von Pantoprazol sind für Ihre Patienten sehr leicht einzunehmen. Zudem zeichnet sich Pantoprazol im Vergleich zu anderen PPIs durch ein geringes
Interaktionspotenzial** aus. Unter anderem ist Pantoprazol
daher mit nahezu 7 Mio. Verordnungen in Österreich zu
Recht der meist verwendete PPI***. Aufgrund der hohen
Anzahl an Verordnungen ergibt sich für Sie mit Pantoprazol +pharma ein enormes Einsparpotenzial*. Profitieren Sie
von einem Preisvorteil von bis zu –68%* pro Packung.
* P antoprazol +pharma 20mg msr. Tabletten (14 Stück) vs. Pantoloc 20 mg Tabletten (14 Stück),
Stand KKP, Warenverzeichnis 08/2015
** Zhou Q et al: World J Gastroenterol 2007; 13(42): 5618-28
*** D
PMÖ 07/2014 – 06/2015
Das Kartonagendesign von +pharma erhöht die Arzneimittelsicherheit:
• Farblich differenzierte Wirkstärke
• Produktname auf allen Seiten
• Klares Namenskonzept
• Abbildung der Darreichungsform – Sie sehen sofort, ob
die Tablette teilbar ist!
• Dosierungsspiegel auf allen +pharma-Kartonagen –
unterstützen Sie Ihre Patienten bei der Medikamenteneinnahme!
Ein besonderes Plus für Sie und Ihre Kunden ist die
30-Stück-Packung. Das erspart Ihren Patienten zusätzliche
Rezeptgebühren. Verordnen Sie Pantoprazol +pharma
und profitieren Sie von einem Preisvorteil von bis zu
–68%* pro Packung.
n
Promotion
2015_08_Pantoprazol_PR_01
Pantoprazol +pharma ist der österreichische Protonenpumpenhemmer in der +pharma-Familie. Pantoprazol
+pharma gibt es für Sie und Ihre Patienten verschreibbar
aus der green box als 20mg msr. Tabletten zu 14 und 30
Stück sowie 40mg msr. Tabletten zu 7, 14 und 30 Stück.
Fachkurzinformation siehe Seite 40
Vertrauen Sie kleinen Preisen!
Cialis® 5mg (Tadalafil)
Konstanztherapie mit hoher Patientenadhärenz
Klare Vorteile für Cialis® 5mg 1 Mal täglich
86% jener 778 Männer, die mit einer Cialis®-Kons­tanz­
therapie begonnen oder zu Studienbeginn darauf gewechselt haben, blieben auch nach 6 Monaten der Therapie
38 DAM
treu. Der häufigste Grund für den
Wechsel auf die
Konstanztherapie
war die mangelnde Wirksamkeit
der Bedarfsmedikation. 107 Patienten brachen die Konstanztherapie ab, die Hauptgründe
dafür waren u.a. Mangel an Wirksamkeit hinsichtlich der
Erektionshärte (30,8%), Nebenwirkungen (20,6%) und
die Therapiekosten (15%). Die niedrige Abbruchrate aufgrund der Therapiekosten führen die Studienautoren auf
die gründlich durchgeführten ärztlichen Erstgespräche mit
den Patienten zurück.
n
Literatur:
1
Althof SE et al: Int J Impot Res 2002; 14: 99-104
2
Buvat J et al: Int J Clin Pract 2014; 68(9): 1087-99
Ausgabe 7/15
Fachkurzinformation siehe Seite 40
Die Behandlung der erektilen Dysfunktion sollte einfach,
wirksam und sicher sein, um eine möglichst hohe Adhärenz
zu ermöglichen. Dem steht die hohe Abbruchrate von
50–60% unter Patienten gegenüber, die eine Bedarfstherapie mit kurz wirksamen PDE-5-Hemmern erhalten.1 In
der EDATE-Beobachtungsstudie2 wurde erstmals die Adhärenz der Patienten mit einer Cialis®-5mg-Kons­tanz­
therapie evaluiert. Die Ergebnisse haben eine besonders
hohe Aussagekraft für die ärztliche Praxis, da die Patienten
zum einen finanziell selbst für ihre Medikation aufkommen
mussten und zum anderen nicht randomisiert wurden,
sondern sich in Absprache mit dem Arzt selbst für eine
Therapie entscheiden konnten.
Promotion
ATCLS00349a, November 2014
Seit 1. Juni nun auch als 14-Stück-Starterpackung erhältlich.
PHARMA-NEWS
Neue maximierte COPD-Basistherapie
Spiolto® Respimat® in Österreich zugelassen
Promotion
Fachkurzinformation siehe Seite 40
Spiolto® (Tiotropium/Olodaterol) Respimat® als lang wirksame Dauertherapie zur einmal
täglichen Inhalation für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).
Spiolto® Respimat® führt bei Patienten ab GOLD-Stadium II von Anfang an zu einer signifikanten Verbesserung
der Lungenfunktion, des „air trapping“, der COPDSymptome und der Lebensqualität sowie zu einem geringeren Verbrauch an Notfallmedikation im Vergleich mit
Spiriva®.1, 2 Die Zulassung basiert auf den Daten der
TONADO®-Studien aus dem klinischen Studienprogramm TOviTO® mit mehr als 15.000 Patienten.3 Die
Verbesserung der Lungenfunktion („Trough“-FEV1 nach
24 Wochen) bei Patienten ohne vorherige Dauertherapie
war unter Spiolto® Respimat® mehr als doppelt so groß
wie diejenige unter einer Spiriva®-Monotherapie.3
Spiolto® wird mit dem Respimat® inhaliert, dem einzigartigen Inhalationsgerät, das aktiv eine feine, angenehm
ALLGEMEINMEDIZIN
11. – 14. November 2015
32 DFP
feuchte Sprühwolke freisetzt – unabhängig vom Atemzugvolumen. Die feine Sprühwolke strömt langsam aus
und ist für Patienten einfach einzuatmen. Der Wirkstoff
gelangt tief in die Lunge und zeigt eine sehr hohe Lungendeposition.4, 5
n
Literatur:
1
Buhl R et al: Eur Respir J 2015; 45(4): 969-79
2
Beeh KM et al: Pulm Pharmacol Ther 2015; 32: 53-9
3
Buhl R et al: Am J Respir Crit Care Med 2015; 191: A5755, Abstr P522
4
Anderson P: Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2006; 1(3): 251-9
5
Peterson JB et al: J Aerosol Med Pulm Drug Deliv. 2008; 21(2): 159-68
Kontakt:
Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Mag. Inge Homolka
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43/1/801 05-2230
Update Refresher
PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE
09. – 10. November 2015
16 DFP
KARDIOLOGIE
10. – 11. November 2015
INNERE MEDIZIN
24. – 28. November 2015
40 DFP
GYNÄKOLOGIE
12. – 14. November 2015
Information / Anmeldung
Tel.: 02252 263 263 10
Fax: 02252 263 263 40
[email protected] | www.fomf.at
24 DFP
EKG
24. – 25. November 2015
16 DFP
PÄDIATRIE
24. – 26. November 2015
Veranstaltungsort
Aula der Wissenschaften Wien
16 DFP
24 DFP
FACHKURZINFORMATIONEN
Fachkurzinformation zu Inserat auf der Coverflappe
Trajenta 5 mg Filmtabletten. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Tablette enthält 5 mg Linagliptin. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, Dipeptidyl-Peptidase 4 (DPP 4)-Inhibitor, ATC Code: A10BH05. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Mannitol,vorverkleisterte
Stärke (Mais), Maisstärke, Copovidon, Magnesiumstearat. Tablettenüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Macrogol (6000), Eisen(III) oxid (E172). Anwendungsgebiete: Trajenta ist bei erwachsenen Patienten mit Typ 2-Diabetes mellitus zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle indiziert: als Monotherapie.
• bei Patienten, wenn Diät und Bewegung allein zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen und für die Metformin wegen Unverträglichkeit ungeeignet oder aufgrund einer Nierenfunktionsstörung kontraindiziert ist. als Kombinationstherapie. • in Kombination mit Metformin, wenn Diät und Bewegung sowie eine
Metformin-Monotherapie zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen. • in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und Metformin, wenn Diät und Bewegung sowie eine Zweifachtherapie mit diesen beiden Arzneimitteln zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen. • in Kombination mit Insulin mit oder ohne Metformin,wenn
diese Behandlung alleine mit Diät und Bewegung zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. INHABER DER ZULASSUNG: Boehringer Ingelheim International GmbH, 55216 Ingelheim am Rhein, Deutschland.
Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Jentadueto 2,5 mg/850 mg Filmtabletten,
Jentadueto 2,5 mg/1.000 mg Filmtabletten: QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jentadueto 2,5 mg/850 mg Filmtabletten. Jede Tablette enthält 2,5 mg Linagliptin und 850 mg Metforminhydrochlorid. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Arginin, Copovidon, Magnesiumstearat,
Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid. Tablettenüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen(III)-oxid (E172), Propylenglycol. Jentadueto 2,5 mg/1.000 mg Filmtabletten: Jede Tablette enthält 2,5 mg Linagliptin und 1.000 mg Metforminhydrochlorid. Liste der sonstigen
Bestandteile: Tablettenkern: Arginin, Copovidon, Magnesiumstearat, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid. Tablettenüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Eisen(III)-oxid (E172), Propylenglycol. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika, Kombinationen mit oralen Antidiabetika, ATC Code: A10BD11.
Anwendungsgebiete: Behandlung erwachsener Patienten mit Typ 2-Diabetes mellitus: Jentadueto ist zusätzlich zu Diät und Bewegung zur verbesserten Einstellung der Blutzuckerwerte bei erwachsenen Patienten indiziert, bei denen eine Monotherapie mit Metformin in der höchsten vertragenen Dosis den Blutzucker
nicht ausreichend senkt oder die bereits mit der Kombination von Linagliptin und Metformin behandelt werden. Jentadueto ist in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff (d. h. als Dreifachtherapie) zusätzlich zu Diät und Bewegung bei erwachsenen Patienten indiziert, bei denen eine Kombination aus der jeweils
höchsten vertragenen Dosis von Metformin und eines Sulfonylharnstoffs nicht ausreicht, um den Blutzucker zu senken. Jentadueto ist in Kombination mit Insulin (d. h. als Dreifachkombinationstherapie) als Ergänzung zu Diät und Bewegung indiziert, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten zu verbessern,
wenn Insulin und Metformin allein den Blutzucker nicht ausreichend kontrollieren. Gegenanzeigen: • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. • Diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma. • Niereninsuffizienz oder Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 60
ml/min). • Akute Erkrankungen mit einer möglichen Veränderung der Nierenfunktion wie: Dehydratation, schwere Infektion, Schock. • Akute oder chronische Erkrankungen, die eine Gewebehypoxie verursachen können, wie Herz- oder respiratorische Insuffizienz, kürzlich aufgetretener Myokardinfarkt, Schock. • Leberfunktionsstörung, akute Alkoholvergiftung, Alkoholismus. INHABER DER ZULASSUNG: Boehringer Ingelheim International GmbH, Binger Str. 173, D-55216 Ingelheim am Rhein, Deutschland. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für
die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. 1 Owens DR et al. Diabet Med 2011;28:1352-1361. 2 Patel S et al.Diabetologia 2011, 54: S339, Abstract 832. 3 Trajenta® Fachinformation. 4 Jentadueto® Fachinformation. 5 Gomis
et al. Int J Clin Pract 2012; 66(8):731-740
Fachkurzinformation zu Inserat auf dem Cover
Pram 10 mg-Filmtabletten, Pram 20 mg-Filmtabletten, Pram 40 mg-Filmtabletten. Zusammensetzung: Eine Filmtablette enthält 12,495/24,990/49,980 mg Citalopramhydrobromid entsprechend 10/20/40 mg Citalopram. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mannitol, mikrokristalline Zellulose, hochdisperses Siliziumdioxid, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid E 171, Macrogol 6000. Anwendungsgebiete: Depressive Störungen und Zustände verschiedenen Schweregrades, verschiedener Ätiologie und Symptomatologie auch im höheren Lebensalter (Altersdepression) sowie die Vermeidung von Rückfällen/
Rezidiven; depressive Verstimmungen bei dementiellen Störungen; Angst- und Panikstörungen, Phobien, Panikattacken mit oder ohne Agoraphobie; Zwangsstörungen (OCD = Obsessive Compulsive Disorder). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Kombination
mit MAO-Hemmern (Monoaminoxidase-Hemmer): In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem Serotonin-Syndrom. Citalopram darf Patienten, die gleichzeitig Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) erhalten, einschließlich des selektiven MAO-B-Hemmers Selegilin in täglichen Dosen, die 10 mg überschreiten, nicht
gegeben werden. Eine Behandlung mit Citalopram darf erst 14 Tage nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers begonnen werden. Nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (RIMA), z.B. Moclobemid, muss die in der entsprechenden Fachinformation des RIMA vorgeschriebene Zeit eingehalten werden.
Eine Behandlung mit MAO-Hemmern darf erst 7 Tage nach dem Absetzen von Citalopram begonnen werden. Kombination mit Linezolid, es sei denn es besteht die Möglichkeit für eine genaue Beobachtung und Überwachung des Blutdrucks. Citalopram ist bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder
angeborenem „Long-QT-Syndrom“ kontraindiziert. Kombination mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, wie z.B. Pimozid. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressiva, selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer, ATC-Code: N06AB04. Inhaber der Zulassung: G.L.
Pharma GmbH, 8502 Lannach. Rezept- und apothekenpflichtig. Wiederholte Abgabe verboten. Packungsgrößen: 14 und 28 Stück. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und
Stillzeit, Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation!
Pramulex 5/10/15/20 mg-Filmtabletten. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 5/10/15/20 mg Escitalopram (als Oxalat). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat; Tablettenfilm: Hypromellose, Titandioxid, Macrogol
400. Anwendungsgebiete: Behandlung von Episoden einer Major Depression, Behandlung von Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, Behandlung von sozialer Angststörung (Sozialphobie), Behandlung von generalisierter Angststörung, Behandlung von Zwangsstörung. Pramulex wird angewendet bei Erwachsenen.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Die gleichzeitige Behandlung mit nicht selektiven, irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) ist kontraindiziert aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syndroms mit Agitation, Tremor, Hyperthermie etc. Eine
Kombination von Escitalopram mit reversiblen MAO-A-Hemmern (z.B. Moclobemid) oder dem reversiblen nicht selektiven MAO-Hemmer Linezolid ist kontraindiziert aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syndroms. Escitalopram ist bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder vererbtem langem QT-Syndrom
kontraindiziert. Die Kombination von Escitalopram mit Arzneimitteln, die bekannterweise das QT-Intervall verlängern, ist kontraindiziert. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. ATC-Code: N06AB10. Inhaber der Zulassung: G.L. Pharma GmbH,
8502 Lannach. Rezept- und apothekenpflichtig. Wiederholte Abgabe verboten. Packungsgrößen: 14 und 30 Filmtabletten. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit,
Nebenwirkungen sowie Angaben über Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen!
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 4
Atorvastatin +pharma 40 mg Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 40 mg Atorvastatin (entspr. 41,45 mg Atorvastatin-Calcium). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose; Natriumcarbonat; Maltose; Croscarmellose-Natrium; Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Hypromellose (E 464); Hydroxypropylcellulose; Triethylcitrat (E 1505); Polysorbat 80; Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Hypercholesterinämie: Die Anwendung von Atorvastatin +pharma ist zusätzlich zu einer Diät angezeigt zur Senkung erhöhter Gesamtcholesterin-, LDL-Cholesterin-, Apo-LipoproteinB- und Triglyzeridspiegel bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zehn Jahren mit primärer Hypercholesterinämie, einschließlich familiärer Hypercholesterinämie (heterozygote Variante) oder kombinierter (gemischter) Hyperlipidämie (entsprechend Typ IIa und IIb nach Fredrickson), wenn Diät und andere nicht
pharmakologische Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erbringen. Atorvastatin +pharma ist auch zur Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin bei Erwachsenen mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie angezeigt – entweder zusätzlich zu anderen lipidsenkenden Maßnahmen (z. B. LDL-Apherese) oder
falls solche Behandlungsmöglichkeiten nicht verfügbar sind. Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen: Zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten, deren Risiko für ein erstes kardiovaskuläres Ereignis als hoch eingestuft wird, zusätzlich zur Behandlung weiterer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 5.1).
Gegenanzeigen: Atorvastatin +pharma ist kontraindiziert bei Patienten: mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile; mit aktiver Lebererkrankung oder unklarer, dauerhafter Erhöhung der Serumtransaminasen auf mehr als das 3-fache des oberen
Normwertes; in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeigneten Empfängnisverhütungsmethoden anwenden (siehe Abschnitt 4.6). Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur Regulierung der Lipidwerte, HMG-CoA-Reduktase- Hemmer. ATC-Code: C10AA05.
Atorvastatin +pharma 40 mg Filmtabletten, OP zu 30 Stk., Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: +pharma arzneimittel gmbh, A-8054 Graz, E-Mail: [email protected]. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Gewöhnungseffekten und zu den Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 7
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS: Wellbutrin XR 150 mg-Retardtabletten, Wellbutrin XR 300 mg-Retardtabletten. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Tablette enthält 150 mg oder 300 mg Bupropionhydrochlorid. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Polyvinylalkohol, Glyceryldibehenat.
Filmüberzug: Erster Überzug: Ethylcellulose, Povidon K-90, Macrogol 1450. Zweiter Überzug: Macrogol 1450, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer Dispersion (Eudragit L30 D-55), Siliciumdioxid, Triethylcitrat. Drucktinte: Schwarze Drucktinte (Opacode S-1-17823), Opacode S-1-17823 besteht aus Schellackglasur
~45% (20% verestert), Eisenoxid schwarz(E172) und Ammoniumhydroxid 28%. KLINISCHE ANGABEN: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antidepressiva, ATC-Code: N06AX12. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Episoden einer Major Depression. Gegenanzeigen: Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten,
mit Überempfindlichkeit gegen Bupropion oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die gleichzeitig mit einem anderen bupropionhältigen Arzneimittel behandelt werden, da die Inzidenz von Krampfanfällen dosisabhängig ist
und um Überdosierung zu vermeiden. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die derzeit an Krampfanfällen (epileptische Anfälle) leiden oder jemals in der Vergangenheit an Krampfanfällen gelitten haben. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit diagnostiziertem Tumor des zentralen Nervensystems (ZNS).
Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt der Behandlung, einen abrupten Entzug von Alkohol oder irgendeines anderen Arzneimittels durchführen, von dem bekannt ist, dass ein Entzug mit dem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen verbunden ist (insbesondere Benzodiazepine oder
Benzodiazepin-ähnliche Arzneimittel). Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, mit einer derzeitigen oder früheren Diagnose einer Bulimie oder Anorexia nervosa. Die gleichzeitige Anwendung von Wellbutrin und Monoaminooxidasehemmern
(MAO-Hemmern) ist kontraindiziert. Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Wellbutrin müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von 24 Stunden ausreichend. INHABER DER ZULASSUNG: GlaxoSmithKline
Pharma GmbH, Wien. ZULASSUNGSNUMMERN: Wellbutrin XR 150 mg – Retardtabletten: 1-26840. Wellbutrin XR 300 mg – Retardtabletten: 1-26841. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen
mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Weitere Informationsquellen: Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht verfügbar. Hinweise zur Dosierung und Art der Anwendung. Orale Verabreichung, individuelle Dosierung von 150 mg/Tag bis 300 mg/Tag. Die Patientensicherheit steht für GSK stets an oberster Stelle. Jeder Verdacht auf eine unerwünschte Wirkung, die bei einem Patienten auftritt, ist
dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/ Medizinmarktaufsicht in Übereinstimmung mit dem nationalen Erfassungssystem für Spontanberichte zu melden. Gerne steht Ihnen auch unsere Pharmakovigilanzabteilung für die Erfassung dieser Informationen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 01
/ 970 75 – 0 oder schriftlich unter [email protected].
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 11
Bezeichnung des Arzneimittels: Adenuric 80 mg Filmtabletten, Adenuric 120 mg Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 80 mg bzw. 120 mg Febuxostat. Liste der sonstigen Bestandteile: Jede Tablette enthält 76,50 mg bzw. 114,75 mg Lactose (als Monohydrat). Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid-Hydrat. Filmüberzug: Opadry II gelb, 85F42129 enthält: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Adenuric ist
zur Anwendung bei Erwachsenen bestimmt. Adenuric 80 mg: Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric 120
mg: Adenuric wird angewendet zur Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric wird angewendet zur Vorbeugung
und Behandlung einer Hyperurikämie bei erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie mit einem mittleren bis hohen Risiko für ein Tumorlyse-Syndrom (TLS) unterziehen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Gichtmittel, Urikostatika, ATC-Code: M04AA03. Inhaber der Zulassung: Menarini International Operations Luxembourg S.A., 1, Avenue de la Gare, L-1611, Luxemburg. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu den Abschnitten Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung, Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der
Information: April 2015
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 12 und Bericht auf Seite 37
Bezeichnung des Arzneimittels: Kytta Schmerzsalbe. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 100 g Salbe enthalten: 35 g Flüssigextrakt aus frischer Beinwellwurzel (Symphyti radix recens, Droge-Extrakt-Verhältnis 1:2), Auszugsmittel: Ethanol 60 % (v/v). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 0,6 g
Parabene (Butyl-, Ethyl-, Methyl-, Propyl-4-hydroxybenzoat, Phenoxyethanol, p-Hydroxybenzoesäureisobutylester), 14 g Erdnussöl, 6,1 g Cetylstearylalkohol, 0,341 g Benzylbenzoat. Anwendungsgebiete: Kytta Schmerzsalbe ist ein pflanzliches Arzneimittel zur äußerlichen Behandlung von: - Gelenk- und Muskelschmerzen.
- Schmerzen und Schwellungen bei Kniegelenksarthrose degenerativen Ursprungs. - akuten Myalgien im Bereich des Rückens. - Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen nach Sport- und Unfallverletzungen. Kytta Schmerzsalbe wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 3 Jahren. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen Beinwell, Erdnussöl, Soja, Parabene oder einen der sonstigen Bestandteile. Kytta Schmerzsalbe darf nicht auf offene Wunden aufgetragen werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere topische Mittel gegen Gelenk- und Muskelschmerzen. ATC-Code: M02AX. Liste der sonstigen Bestandteile: Parabene (Butyl-, Ethyl-, Methyl-, Propyl-4-hydroxybenzoat, Phenoxyethanol, p-Hydroxybenzoesäureisobutylester), Erdnussöl, Cetylstearylalkohol, Benzylbenzoat, Glycerol-Monostearat, Natriumdodecylsulfat, gereinigtes Wasser, Lavendelöl, Fichtennadelöl, Parfümöl Spezial. Inhaber der Zulassung: Merck GmbH,
Zimbagasse 5, AT-1147 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezeptfrei, Apothekenpflichtig. Weitere Informationen zu den Abschnitten Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und
Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: Oktober 2014
Fachkurzinformation zu Bericht auf Seite 38
Pantoprazol +pharma 40 mg magensaftresistente Tabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine magensaftresistente Tablette enthält 40 mg Pantoprazol (als Pantoprazol-Natrium-Sesquihydrat). Sonstige Bestandteile: Eine magensaftresistente Tablette enthält 76,85 mg Maltitol und 0,69 mg Sojalecithin
(siehe Abschnitt 4.4). Tablettenkern: Maltitol (E 965); Crospovidon Typ B; Carmellose Natrium; Wasserfreies Natriumcarbonat; Calciumstearat. Tablettenfilm: Poly(vinylalkohol); Talkum; Titandioxid (E 171); Macrogol 3350; Sojalecithin (E322); Gelbes Eisenoxid (E 172); Wasserfreies Natriumcarbonat; MethacrylsäureEthylacrylat-Copolymer-(1:1); Triethylcitrat. Anwendungsgebiete: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: Refluxösophagitis. Erwachsene: Eradikation von Helicobacter pylori (H. pylori) in Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika bei Patienten mit durch H. pylori verursachten Ulcera. Magengeschwür und
Zwölffingerdarmgeschwür; Zollinger-Ellison-Syndrom und andere Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, substituierte Benzimidazole, Sojaöl, Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, Pantoprazol, ATC Code: A02BC02. Pantoprazol + pharma 40 mg magensaftresistente Tabletten, OP zu 7, 14 und 30 Stück. Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: +pharma arzneimittel gmbh, A-8054 Graz, E-Mail: [email protected]. Weitere
Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Gewöhnungseffekten und zu den Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Fachkurzinformation zu Bericht auf Seite 38
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS: CIALIS 2,5 (5) [10] {20} mg Filmtabletten. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Tablette enthält 2,5 (5) [10] {20} mg Tadalafil. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 87 (121) [170] {233} mg Lactose (als Monohydrat).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 4.1 Anwendungsgebiete: Cialis 2,5 [10] {20} mg: Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei erwachsenen Männern. Tadalafil kann nur wirken, wenn eine sexuelle Stimulation vorliegt. Cialis (5) mg: Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei
erwachsenen Männern. Tadalafil zur Be-handlung einer erektilen Dysfunktion kann nur wirken, wenn eine sexuelle Stimulation vorliegt. Zur Behandlung des benignen Prostatasyndroms bei erwachsenen Männern. CIALIS ist nicht angezeigt zur Anwendung bei Frauen. 4.3 Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den
Wirkstoff oder einen der der in Abschnitt 6.1 genann-ten sonstigen Bestandteile. In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Tadalafil die blutdrucksenkende Wirkung von Nitraten verstärkt. Dies wird auf eine gemeinsame Wirkung von Nitraten und Tadalafil auf den Stickstoff¬monoxid / cGMP-Stoffwechsel zurückgeführt.
Daher ist die Anwendung von CIALIS bei Patienten kontraindiziert, die organische Nitrate in jegli-cher Form einnehmen (siehe Abschnitt 4.5). Männer mit kardialen Erkrankungen, denen von sexueller Aktivität abgeraten wird, dürfen CIALIS nicht verwenden. Ärzte müssen das potentielle kardiale Risiko einer se-xuellen
Aktivität bei Patienten mit einer vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankung berücksichtigen. Die folgenden Patientengruppen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung waren in klinische Studien nicht eingeschlossen und daher ist die Anwendung von Tadalafil kontraindi-ziert: - Patienten mit Herzinfarkt während der vorangegangenen 90 Tage, - Patienten mit instabiler Angina pectoris oder einer Angina pectoris, die während einer sexuellen Aktivität auftrat, - Patienten mit Herzinsuffizienz Schweregrad II oder höher nach New York Heart Association (NYHA) während der letzten 6 Monate, - Patienten mit unkontrollierten Arrhythmien, Hypotonie
(< 90/50 mm Hg) oder unkontrollierter Hypertonie, - Patienten mit einem Schlaganfall während der vorangegangenen 6 Monate. Bei Patienten, die aufgrund einer nicht arteriitischen anterioren ischämischen Opti-kusneuropathie (NAION) ihre Sehkraft auf einem Auge verloren haben, ist CIALIS kon-traindiziert, unabhängig davon, ob der Sehverlust mit einer vorherigen Einnahme ei-nes PDE5-Hemmers in Zusammenhang stand oder nicht (siehe Abschnitt 4.4). Pharmakotherapeutische Gruppe: Urologika, Arzneimittel zur Behandlung der erekti-len Dysfunktion, ATC-Code G04BE08. 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium, Hyprolose, mikrokri-stalline Cellulose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Triacetin, Titandioxid (E171), Tal-kum. Filmüberzug 2,5 mg: Eisen (III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen (III)-oxid (E172). Filmüberzug 5, 10 &
20 mg: Eisen (III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). 7. INHABER DER ZULASSUNG: Eli Lilly Nederland B.V., Grootslag 1-5, NL-3991 RA Houten, Niederlande. NR, Apothekenpflichtig. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Kurzfachinformation: Oktober 2012.
Fachkurzinformation zu Bericht auf Seite 39
Spiolto Respimat 2,5 Mikrogramm/2,5 Mikrogramm Inhalationslösung. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Die abgegebene Dosis beträgt 2,5 Mikrogramm Tiotropium (als Bromidmonohydrat) und 2,5 Mikrogramm Olodaterol (als Hydrochlorid) pro Sprühstoß. Die abgegebene Dosis ist jene Menge,
die für den Patienten nach Passieren des Mundstücks verfügbar ist. Liste der sonstigen Bestandteile: Benzalkoniumchlorid, Natriumedetat, gereinigtes Wasser, 1 M Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes). Tiotropiumbromid ist ein lang wirksamer spezifischer Muskarinrezeptor-Antagonist. Olodaterol weist eine hohe Affinität und hohe Selektivität für den humanen Beta2 Adrenozeptor auf. Anwendungsgebiete: Spiolto Respimat ist indiziert als Bronchodilatator zur Dauerbehandlung der Symptome von erwachsenen Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (Chronic Obstructive Pulmonary Disease = COPD). Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Tiotropium bzw. Olodaterol oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. Anamnestisch bekannte Überempfindlichkeit gegen Atropin oder einen seiner Derivate, z. B. Ipratropium oder Oxitropium. INHABER DER ZULASSUNG: Boehringer Ingelheim International GmbH, Binger
Straße 173, D-55216 Ingelheim am Rhein, Deutschland. REZEPTPFLICHT / APOTHEKENPFLICHT: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu
entnehmen. Stand der Fachkurzinformation: Juni 2015
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 42
Ofev 100 mg Weichkapseln. Ofev 150 mg Weichkapseln. Ofev 100 mg Weichkapseln. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Kapsel enthält 100 mg Nintedanib (als Esilat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Kapsel enthält 1,2 mg Phospholipide aus Sojabohnen. Ofev 150
mg Weichkapseln. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Kapsel enthält 150 mg Nintedanib (als Esilat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Kapsel enthält 1,8 mg Phospholipide aus Sojabohnen. Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Mittelkettige Triglyceride; Hartfett;
Phospholipide aus Sojabohnen (E322). Kapselhülle: Gelatine; Glycerol (85 %); Titandioxid (E171); Eisen(III)-oxid (E172); Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Drucktinte: Schellack; Eisen(II,III)-oxid (E172); Propylenglycol (E1520). Anwendungsgebiete: Ofev wird angewendet bei Erwachsenen zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Nintedanib, Erdnuss oder Soja, oder gegen einen der genannten sonstigen Bestandteile. INHABER DER ZULASSUNG: Boehringer Ingelheim International GmbH, Binger Straße 173, 55216 Ingelheim am Rhein, Deutschland. Verschreibungspflicht/
Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Fachkurzinformation: Jänner 2015.
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Ausgabe 7/15
Wir unterstützen Ärzte ohne Grenzen mit dieser Gratiseinschaltung.
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 25
Otezla® 10 mg/20 mg/30 mg Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 10 mg/20 mg/30 mg Apremilast. Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, 57 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat, nur 10 mg Filmtabletten), 114 mg Lactose
(als Lactose-Monohydrat, nur 20 mg Filmtabletten), 171 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat, nur 30 mg Filmtabletten), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Psoriasis-Arthritis: Otezla allein oder in Kombination mit
krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Arzneimitteln (DMARDs) ist indiziert zur Behandlung der aktiven Psoriasis-Arthritis (PsA) bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene DMARD-Therapie unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Psoriasis: Otezla ist indiziert zur Behandlung
der mittelschweren bis schweren chronischen Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten, die auf eine andere systemische Therapie, wie Ciclosporin oder Methotrexat oder Psoralen in Kombination mit UVA-Licht (PUVA), nicht angesprochen haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist oder die diese
nicht vertragen haben. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Schwangerschaft. Inhaber der Zulassung: Celgene Europe Ltd, 1 Longwalk Road, Stockley Park, Uxbridge, UB11 1DB, Vereinigtes Königreich. Zulassungsnummer: EU/1/14/981/001 (10 mg/20 mg/30
mg Filmtabletten), EU/1/14/981/002 (30 mg Filmtabletten á 56 Stück), EU/1/14/981/003 (30 mg Filmtabletten á 168 Stück). Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, selektive Immunsuppressiva. ATC-Code: L04AA32. Angaben zu
besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, zu Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: Jänner 2015
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Richeldi L et al. Efficacy and safety of nintedanib in idiopathic pulmonary fibrosis. N Engl J Med. 2014;370:2071-2082.
* Im Rahmen einer zuvor festgelegten Sensitivitätsanalyse der gepoolten INPULSIS-1 und -2 Daten wurden adjudizierte
Exazerbationen untersucht. Der sekundäre Endpunkt war die Zeit bis zur ersten von den Prüfärzten berichteten
Exazerbation.
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OFE025/17.06.2015
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Fachkurzinformation zu Inserat siehe Seite 40
IDIOPATHISCHE
LUNGENFIBROSE
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