Master PM GO Creation du Monde - Gürzenich

Werbung
La Création du Monde
Konzert und Gespräch im Rahmen der Ausstellung
»Fernand Léger: Malerei im Raum« im Museum Ludwig
(Kuratorin: Katia Baudin)
Sonntag, 26. Jun 16, 15 Uhr │Museum Ludwig, Köln
D arius Milhaud »La Création du Monde« op. 81 (1923) Ballet
nègre für 18 Instrumentalsolisten
G eorge Antheil »Ballet mécanique« (Fassung von 1953) für vier
Klaviere und Schlagzeug
G ü rzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
Im wahrsten Sinne reif fürs Museum sind die beiden Werke »La
Création du Monde“ von Darius Milhaud und »Ballet mécanique“
von George Antheil aus den 1920er Jahren, die im Zusammenspiel verschiedener Künste und Akteure entstanden. Der französische Künstler Fernand Léger, ein vielfältiges Talent, war an
beiden beteiligt. Das Museum Ludwig widmet ihm vom 2. April
2016 bis 3. Juli 2016 eine Ausstellung, die seine Auseinandersetzung mit Architektur und Raum untersucht. Ausgangspunkt
ist das Wandgemälde „Les Plongeurs“ (1942), welches Léger
für das Privathaus des New Yorker Architekten Wallace Harrison
konzipierte und das Peter und Irene Ludwig für das Museum
Ludwig vor 30 Jahren speziell für den neuen Museumsbau
erwarben. Die Frage der Wandmalerei und der Malerei im architektonischen und gesellschaftlichen Raum war für den Künstler
von höchster Bedeutung, wie seine Werke, seine Schriften und
sein reger Dialog mit den Hauptvertretern der Architektur der
Moderne (Robert Mallet-Stevens, Le Corbusier, Charlotte Perriand, usw) beweisen, aber auch sein intensives Interesse an Film
und Bühne. „Ballet mécanique“ und „La Création du Monde“
gehören zu den wegweisenden Arbeiten, die seine Auseinandersetzung mit der Malerei im Raum – jenseits des Staffelbildes –
prägen. Es handelt sich außerdem, bei „La Création du Monde“,
um die erste von mehreren Zusammenarbeiten zwischen Léger
und Milhaud, die eine lebenslange Freundschaft pflegten. Darius Milhaud schrieb für diesen „Schöpfungsakt“ eine Partitur, die
sich in Stil und Besetzung auf die New Yorker Jazz-Revuen der
Köln, 22. April 2015
Johannes Wunderlich
Pressesprecher
Gürzenich-Orchester Köln
Bischof sgartenstr. 1
50667 Köln
Tel. +49-(221)-221-28544
Fax. +49-(221)-221-23800
[email protected]
First Global Partner
La Création du Monde Gürzenich-Orchester Köln 2015/2016
1920er Jahre bezieht. 1922 hatte der Komponist sich bei einem Aufenthalt in New York intensiv mit der dortigen Jazzszene
auseinandergesetzt, von authentischem New-Orleans-Jazz in
Harlemer Clubs bis zum Symphonic Jazz des Paul Whiteman
Orchestra. Zurück in Frankreich, bot ihm der Auftrag von Rolf de
Maré, für die von ihm geleitete „Ballets suédois“ zu komponieren, die Möglichkeit, diese Erfahrungen kompositorisch umzusetzen. Milhaud schrieb zu dem Ballett-Szenario von Blaise
Cendrars, das sich auf afrikanische Mythen bezieht, für eine
aparte Besetzung aus 18 Soloinstrumenten inklusive Saxophon.
Fernand Léger entwarf für die Uraufführung am 25. Oktober
1923 im Pariser Théâtre des Champs-Élysées (Choreographie:
Jean Börlin) ein archaisierendes, von afrikanischer Volkskunst
inspiriertes Dekor: Drei acht Meter große Götterstatuen, unter
deren Schutz Pflanzen, Tiere und Mensch erschaffen wurden,
dargestellt von Tänzern in phantastischer Kostümierung.
Mit „Ballet mécanique“ schuf Léger gemeinsam mit Dudley
Murphy und Man Ray einen avantgardistischen Film, der mit
seinen dadaistisch-surrealen Elementen als einzigartiges Filmdokument gilt. Ausgangspunkt war die gleichnamige Komposition von George Antheil aus den Jahren 1924/25, deren Partitur
durch hypnotisierende Repetitionen, Tonkaskaden und Klangüberlagerungen Euphorie und Elend des Maschinenzeitalters
widerspiegelt. Antheil schuf etliche, unterschiedliche lange Versionen des Stückes, darunter eine für 16 Klaviere. Welche Version auch gespielt wurde: das Stück sorgte für handfeste Skandale in Paris, New York und anderswo und entwickelte sich zum
Schlüsselwerk für nachfolgende Komponisten.
Die beiden kurzen Werke sind in einer Aufführung im Museum
Ludwig zu erleben. Ergänzt wird die Musik durch ein Gespräch
zwischen Katia Baudin (Kuratorin der Ausstellung) und FrançoisXavier Roth, in dem der rege Austausch zwischen Musikern und
bildenden Künstlern im Paris der 20er Jahre u. a. am Beispiel
von Léger und Milhaud näher betrachtet wird.
Oft sind es die Grenzüberschreitung, die Konfrontationen der
Künste, aus denen die heißesten Funken springen. Deshalb
versteht sich dieser „Besuch“ des Gürzenich-Orchesters im Museum als Auftakt zu regelmäßigen Begegnungen mit anderen
Künsten.
Herunterladen