3 Sinne Alfred H. Gitter Sinnesphysiologie Reiz (Umwelt) → [Transduktion] → Rezeptorpotential (Rezeptorzelle) → [Transformation] → Aktionspotential (afferenter Nerv) → neuronales Erregungsmuster (Großhirnrinde) → ? → Empfindung (Seele) physische Phänomene Psychophysik Reiz Adäquat Photonen (600 nm) inadäquat Bulbusmassage Empfindung Sinnesmodalität Sehen mentale Phänomene Qualität Gelb Wahrnehmung Kontext „Banane” Leib-Seele-Problem 1. Ontologischer Dualismus: „Mentale Phänomene sind nicht-physische Phänomene.“ 2. Psychologie: „Mentale Phänomene sind im Bereich physischer Phänomene kausal wirksam.“ 3. Physik, Physiologie: „Der Bereich physischer Phänomene ist kausal geschlossen.“ Der Konflikt der 3 Sätze ist deutlich: Zwei von ihnen implizieren die Falschheit des dritten. Dieses Problem kann nicht gelöst werden, da die Sätze nicht in Übereinstimmung gebracht werden können. Ein Satz muß aufgegeben werden. Das Sehen adäquater Reiz Licht elektromagnetische Strahlung, Wellenlängen-Spektrum: 400 nm (blau-violett) - 750 nm (rot) optischer Apparat Hornhaut (Kornea), Kammerwasser, Linse (variabel), Glaskörper; Abbildung auf Retina durch Brechung Akkomodation Anpassung der Brechkraft der Linse, Ziliarmuskel kontrahiert (relaxiert): Nah- (Fernakkom.) Pupille Loch in Regenbogenhaut (Iris), enger: M. sphincter pupillae (Miosis), weiter: M. dilatator p. (Mydriasis) Sinneszellen (sekundäre), in der Retina (= Netzhaut) Zapfen (Farbe) und Stäbchen (hell-dunkel: nur nachts) Adaptation Anpassung an Reize unterschiedl. Intensität (Helligkeit); in Sinneszellen, neuronaler Verschaltung, Pupille Sehnerv N. opticus (2. Hirnnerv) = Axone der retinalen Ganglienzellen; Sehnervenkreuzung = Chiasma opticum ZNS Sehbahn ( via Corpus geniculatum laterale ) → Sehrinde (visueller Kortex im Hinterhauptlappen) Myopie Kurzsichtigkeit: Auge ist zu lang (z.B. FP = 0,5 m); Korrektur: )( Zerstreuungslinse (z.B. -2 dpt) Hyperopie Weitsichtigkeit: Auge ist zu kurz (z.B. 0,3 mm); Korrektur: konvexe () Sammellinse (z.B. 1dpt) Presbyopie Alterssichtigkeit: Abnahme von Linsenelastizität u. Nahakkomodation; Lesen mit Sammellinse Katarakt = Grauer Star: Linsentrübung mit zunehmendem Alter, operativer Austausch gegen Kunststofflinse Glaukom = Grüner Star: Schädigung von Netzhaut und Sehnerv durch (?) erhöhten Augeninnendruck im Internet www.augeninfo.de, www.medizin.fu-berlin.de/klinphys/wiederholt, http://auge.medizin.fu-berlin.de Das Gehör adäquater Reiz Schall (Physik: Akustik, Medizin: Audiologie), Ton = einfache Sinusschwingung, Klang, Geräusch Schalldruck (Px) -pegel = 20 log (Px/P0) in Dezibel (dB), wobei P0 = 2⋅10-5 Pa; z.B. 20 dB = 10-facher Schalldruck Lautstärke Empfindungsmaß: bei 1000 Hz gilt: Px in dB = Phon; isophon = subjektiv gleich laut Hörbereich Frequenz 20 Hz - 20 kHz (sinkt mit Alter), Lautstärkepegel: (Schwelle =) 4 - 130 Phon Ton-Audiometrie Bestimmung der Hörschwelle (= niedrigster noch hörbarer Schalldruckpegel) für ≈ 60 - 8000 Hz äußeres Ohr Ohrmuschel, äußerer Gehörgang (Blockade durch Cerumen = Ohrschmalz wird ausgespült) Mittelohr Trommelfell, Gehörknöchelchen (Hammer, Amboß, Steigbügel); Tube: Röhre zum Rachen Innenohr Schnecke = Cochlea (Eingang: ovales, Ausgang: rundes Fenster) mit Endo- und Perilymphe Sinneszellen (sekundäre), im Corti-Organ innere und äußere Haarzellen (Sinneshärchen = Stereozilien) Hörnerv N. Acusticus (8. Hirnnerv), Diagnostik der Aktionspotentiale: ERA (Evoked Response Audiometry) ZNS Hörbahn (via Corpus geniculatum mediale) → Hörrinde (auditorischer Kortex im Schläfenlappen) Schwerhörigkeit Störung von Schall-Leitung bei Mittelohrschaden oder -empfindung bei Innenohrschaden Tinnitus "Ohrensausen" (subjektive Wahrnehmung von Geräuschen ohne adäquaten Reiz), kaum Therapie im Internet www.hno.org, www.medizin.fu-berlin.de/klinphys/ear, www.medizin.fu-berlin.de/audio, www.medizin.fu-berlin.de/hno Der Geschmack und das Riechen Geschmack 4 (5 ?) Qualitäten süß, sauer, salzig, bitter, (Glutamat); sekundäre Sinneszellen in Zungenpapillen Riechen einige 1000 Qualitäten; primäre Sinneszellen in oberster Conche der Nase und im Rachenraum Der Schmerzsinn Qualitäten Sinneszellen somatischer (Haut- = Oberflächen- oder Tiefen-) Schmerz; viszeraler (Eingeweide-) Schmerz Nozizeptoren = freie Enden afferenter Nerven, die (mögliche) Gewebeschädigung (= Noxe) anzeigen weitere Sinne für Gefühl (Tastsinn), Gleichgewicht (Lage, lineare und Drehbeschleunigung), Temperatur und Tiefensensibilität