Allgemeines zu Musicals Das Kindermusical

Werbung
Allgemeines zu Musicals
Der Ausdruck „Musical“ ist eine Kurzform für „Musical comedy“ (musikalische Komödie) oder
„musical play“ (musikalisches Spiel). Der Begriff bezeichnet eine musikalisch-theatralische Form, die
sich aus Operette, Revue (frz. Rückschau; Gattung des Unterhaltungstheaters), Sprechdrama und
Varieté (frz. Vermischtes; Spielart) zusammensetzt, in freier Form besetzt ist und aus Schauspiel,
Songs, Liedern, Tanz-, Jazz-, Unterhaltungsmusik sowie Tanz und Ballett bestehen kann
Das Genre lässt sich dem Bereich des Musiktheaters zuordnen und entstand Ende des 19.
Jahrhunderts in Amerika aus einer Verschmelzung unterschiedlicher europäischer und
afroamerikanischer Elemente. Als Geburtsstunde des Musicals wird häufig die Uraufführung des
Werkes „The Black Crook“ im Jahre 1866 angeführt, eine mehr als fünfstündige s.g. „Extravaganza“.
Dabei handelte es sich um eine Show mit Sensationsdarbietungen aus Zirkus und Varieté.
Als wichtige Vorläufer des Musicals gelten die Operette, aber auch die englische Balladenoper, das
französische Vaudeville und das deutsche Singspiel.
Das Kindermusical – Unterschiede, Charakteristika, Gemeinsamkeiten
Der Begriff des „Kindermusicals“ wurde zunächst Anfang der 70er Jahre im Bereich des
professionellen Kinder– und Jugendtheaters verwendet. Die ersten „Musicals für Kinder“ waren so
konzipiert, dass sie an professionellen Bühnen von Erwachsenen für ein Kinderpublikum aufgeführt
werden konnten. Erst seit Ende der 70er Jahre hat sich der Begriff „Kindermusical“ fest etabliert und
dahingehend gewandelt, dass seitdem auch Stücke professioneller Texter und Komponisten auf die
Aufführung durch Kinder angelegt sind.
So ist ein Kindermusical inzwischen wie die „großen“ Musicals eine „Theaterproduktion mit LiveDarbietungen [von Kindern] im Bereich Schauspiel, Tanz, Gesang und Musik“. Allerdings ist die für
das Genre charakteristische Verbindung von Musik, Tanz, Drama und Show zwangsläufig nicht so
ausgeprägt, wie im Musical für Erwachsene, deren Darsteller in der Regel eine professionelle
Ausbildung genossen haben. Häufig dominiert deshalb im Kindermusical der Text, während Tanz und
Show nur in Ansätzen vertreten sind. Auch die große Bandbreite der musikalischen Gestaltung der
großen Musicals reduziert sich bei den Kindern überwiegend auf einfache Popsongs, Tanzschlager
und Lieder. Aufgrund der entwicklungsbedingten stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern
und Jugendlichen, dominiert bei der vokalen Besetzung von Kindermusicals meistens der
einstimmige Chor. In Musicals für ältere Kinder und Jugendliche treten dagegen eher
Gesangssolisten, in komplexeren Werken auch mehrstimmige Chorgesänge auf.
Die Schülerinnen und Schüler sollen durch die Teilnahme an der Musicalproduktion „Schnarchi in
Gefahr“ in ihrer positiven Fähigkeitsselbstkonzeptgenese unterstützt und gefördert werden.
Feinziele:
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollen...
• in ihrer Selbstkompetenz gefördert werden, indem sie...




zunehmend lernen, eigene Erfolge anzuerkennen und diese auf internale Faktoren zu beziehen.
das eigene Tun zunehmend einschätzen, reflektieren und ansatzweise bewerten.
in ihrer konstruktiven Kritikfähigkeit gefördert werden.
üben, ihre Fähigkeiten zunehmend realistisch einzuschätzen, indem sie...
- sich bei der Rollenauswahl ein realistisches Anspruchsniveau setzen.
1
-
-
Lernerfolge und noch vorhandene Schwierigkeiten verbalisieren.
sich als kreativ, produktiv, kompetent und selbstwirksam erleben, indem...

sie Lieder durch szenische und choreografische Elemente ausgestalten.

sie einen auf der Bühne dargestellten szenischen Handlungsablauf aus dem
Kindermusical „Schnarchi in Gefahr“ verinnerlichen.
 ihre Rolle ausgestalten.
 in ihrer Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit gefördert werden,...
-

durch Theaterübungen im Bereich „Musik und Sprache“, „Musik und
Bewegung“ und „Musik und Theater“.

durch die Musicalproduktion ihre (musikalische) Handlungskompetenz
erweitern und somit auch in ihrer Sachkompetenz gefördert werden.

durch die Aufführungen des „Schnarchi in Gefahr“- Musicals in ihrer
Präsentationsfähigkeit gefördert werden.

das Kindermusical „Schnarchi in Gefahr“ kennenlernen sowie sich inhaltlich
mit der Thematik auseinandersetzen, indem Textpassagen gelesen, die Lieder
erarbeitet und Szenen geprobt werden.

das Kindermusical „Schnarchi in Gefahr“ auf eine Aufführung hin
einstudieren.

Freude am gemeinsamen Singen, Musizieren, Bewegen und Theaterspielen
erfahren.

zunehmend lernen, die Verantwortung für ein gemeinsames Produkt zu
übernehmen. Indem sie durch das Theaterspielen ihre Ausdrucks- und
Bewegungsrepertoire erweitern und aus ihrer „Ich“-Bezogenheit
heraustreten.

indem sie ihre Körperwahrnehmung durch erprobende sowie gezielt
eingesetzte Mimik und Gestik zunehmend ausdifferenzieren.
...in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden, indem...
 sie zunehmend lernen, rücksichtsvoll und kooperativ mit ihren
Mitschülerinnen und Mitschülern zusammenzuarbeiten.
 sie als Gruppe zusammenwachsen, sich gegenseitig helfen, als „Team“ auf
der Bühne agieren.
Über die Arbeit mit Kindern
Kindermusical macht Spaß – und tut gut!
1. Ich stehe beim Kindermusical auf der großen Bühne - die Stärkung der „Ich – Kompetenz“
2
Gemeinsame Probenarbeit
Um beim Kindermusical mitzumachen, können die Kinder nicht in der Konsumentenhaltung
verharren. Sie müssen aktiv werden. Indem sie im Chor singen oder verschiedenen Rollen darstellen,
setzen sie ihre Fähigkeiten ein und können diese im Tun weiterentwickeln. Die Kinder werden sich
selbst und ihre Fähigkeiten im Laufe eines Projektes besser kennen lernen. Jeder wird seinen Gaben
gemäß eingesetzt. Sie lernen dadurch eigene Grenzen und eigene Möglichkeiten zu erkennen und zu
akzeptieren, da sich jeder als Teil des Ganzen als wertvoll und „am richtigen Platz“ erlebt. Insgesamt
werden Selbstvertrauen und Selbständigkeit der Kinder gestärkt.
Jede Präsentation vor der Gruppe – letztlich dann vor Publikum - stellt eine Herausforderung dar und
erfordert ein hohes Maß an Mut und Vertrauen in die eigene Person und in die Mitspieler. Es gibt ein
fertiges Textbuch – aber für uns heißt Theaterspielen nicht ausschließlich das strenge Einüben von
fertigen Textvorlagen. Um Handlung und Emotionen glaubwürdig darstellen zu können, müssen die
Kinder bewusst in die Rolle und das Erleben einer anderen Person schlüpfen. Dadurch setzen sie sich
auch mit eigenen Ideen und Vorstellungen sowie mit dem eigenen Erleben und unterschiedlichen
Handlungsmöglichkeiten auseinander.
Das Theater fördert bei den Kindern die eigene Intuition und regt ihre Kreativität und Phantasie an.
Dies alles geschieht spielerisch und ist mit Spaß und Freude für alle Beteiligten (nicht nur der Kinder)
verbunden. Alles in allem fördert die Arbeit an einem Kindermusical die allgemeine
Leistungsmotivation, also die Freude an der Anstrengung, die zum Erfolg führt.
2. Nur gemeinsam bringen wir solch ein Stück auf die Bühne – die Stärkung der „Soziale
Kompetenzen“
Gemeinsame Probenarbeit
Die Kinder lernen als Teil des großen Ganzen Verantwortung zu übernehmen. Nur wenn sie
verbindlich an Proben und der Aufführung teilnehmen, kann das Projekt erfolgreich sein. Sie erleben
selbst in der kleinsten Rolle oder als Chorsänger, wie wichtig sie sind. Das Musicalprojekt wird immer
wieder auch mal anstrengend sein – die Kinder lernen, durchzuhalten und auf das Ziel der
Aufführung hin auch mal Durststrecken zu überwinden.
Während der Proben müssen sie immer wieder Kompromisse schließen zwischen den eigenen
Wünschen und den Bedürfnissen anderer. Sie lernen (mehr oder weniger) geduldig zu warten,
Rücksicht zu nehmen, respektvoll mit anderen umzugehen. Jemanden auszulachen ist bei den Proben
absolut tabu! Gemeinsam Lachen ist aber an der Tagesordnung. Die Kinder lernen, sich mit anderen,
fremden Kindern und Erwachsenen auf begrenzte Zeit auseinandersetzen.
Kindermusicals und Theaterspielen fördern die Kommunikationsfähigkeit. Die Kinder erleben, wie die
Person ihrer Rolle mit Gefühlen wie z.B. Enttäuschung, Wut, aber auch Liebe und Freundschaft
umgeht und können dies zum Vorbild für eigenes Verhalten nehmen (zumindest, wenn sie nicht „den
Bösen“ spielen). Beim Üben müssen die Kinder mit Kritik und Versagen umgehen. Sie finden im
Theaterspiel ein mit der Realität nur bedingt verbundenes Forum, welches ihnen einen gewissen
Schutzraum bietet zum Umgang mit Enttäuschung und Misserfolg.
3
Aber genauso erleben sie Zufriedenheit, persönliche Zuwendung und Erfolg. Es gibt für uns kein
Auswahlverfahren, wer im Chor mitsingen darf, es soll alle die Chance haben, dabei zu sein. Die
Kinder werden hinterher, egal wo sie standen, das Gefühl haben, ein Teil einer großen Gemeinschaft
gewesen zu sein und mit vielen anderen zusammen ein geniales Musical auf die Bühne gebracht zu
haben.
3. Kindermusicals wirken oft noch lange nach
Musik in den Ohren
Die Musicallieder können die Kinder auch in ihrem Alltag begleiten, auch wenn sie längst dem
Musicalalter entwachsen sind. Sie werden sie während der Proben ununterbrochen hören. Die
Zusagen Gottes, die darin häufig enthalten sind, werden die Kinder auch über das Musical – Projekt
hinaus begleiten. Die Erfahrung zeigt, dass die Texte der Lieder in schwierigen Situationen wieder
präsent sein werden, und dass in der gesamten Familie – da die Eltern fast automatisch alle Texte mit
lernen.
4. Warum wir das alles freiwillig machen
Zunächst einmal: Weil es super viel Spaß macht!
Wir wollen jedem Kind die Möglichkeit beim Musical geben, seinen Platz zu finden und dort sein
Bestes zu geben und über sich hinauszuwachsen. Und dabei können wir oft nur über die Fähigkeiten
und Entwicklungen des Einzelnen staunen. Kindermusical heißt aber für uns auch, jedem Kind die
Möglichkeit zu geben, sich Gottes Liebe ganz intensiv auszusetzen, nicht nur die Nachricht von Gottes
Liebe zu hören und wie Schulwissen abzuspeichern, sondern sich tief emotional berühren zu lassen.
Zu Risiken (wie die Begeisterung für Musik und die Kirche) und Nebenwirkungen (immer wieder
singende Kinder auch bei Autofahrten und ein Wachsen an der zu erfüllenden Aufgabe) fragen Sie die
ehemaligen Mitwirkenden oder überzeugen Sie sich selbst!
Probetermine für den Chor
Seit Oktober 2012 zweimal im Monat am Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr. Ab April bis zur
Aufführung jeden Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr.
Freitag den 10. Mai 2013 von 18.00 bis 23.00 Uhr Aufbau der Anlage und der selbstgebaute Kulisse
von ehrenamtlichen Helfern in Schulaula der Realschule Boxberg. Samstag der 11. Mai 2013
Generalprobe von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr! Sonntag den 12. Mai 2013
Aufführung von 16.00 bis 17.30 Uhr. Das Team hat sich schon um 15.00 Uhr getroffen. Reflexion und
kleine Feier am Samstag den 18. Mai 2013 von 10.00 bis 12.00 Uhr.
4
Phasen
Bausteine
Elemente
Kennenlernen und Gruppenfindung
Phase 1
Oktober – November 1012
Ankommen und Kennenlernen
Kennenlernen des Kindermusicals
„Schnarchi in Gefahr“ sowie
inhaltliche Auseinandersetzung mit
der Thematik
Hinführung zum Musicalspielen
Rollenfindung und
Rollnindentifikation
Dezember 2012 – Januar 2013
Phase 2
Rollenfindung und –verteilung
Identifikation mit der eigenen Rolle
Kompetenzerweiterung bezüglich
5
-
Kennenlernspiele
-
Interaktionsspiele/Gruppenaufgaben
-
Selbsteinschätzung
-
Eigene Ideen / Vorstellung von einem
Abenteuer verbalisieren und
aufzeichnen
-
Charakteristika des Genres Musical
kennenlernen und erarbeiten
-
Texte lesen / Textpassagen spielen
-
Lieder Kennenlernen und gemeinsam
erarbeiten
-
Theaterübungen zur Erweiterung des
Ausdrucks- und Bewegungsrepertoires
-
Ganzheitliche Erfahrungsmöglichkeit
im Bereich: Musik und Sprache, Musik
und Theater, Musik und Bewegung
-
Experimentieren und Ausprobieren
verschiedener Rollen
-
Zeit nehmen und eigene Fähigkeiten
realistisch einschätzen und dann drei
mögliche Rollen aussuchen
-
Einzelgespräche und Vorsingen
-
Rollenbiographien schreiben und Bild
dazu malen
-
Eigene Ideen / Vorstellungen
hinsichtlich der eigenen Rolle beim
Spielen einbringen
-
Ausbau der eigenen Rolle auf der
Bühne
des Theaterspielens
Ausgestaltung von „Schnarchi in
Gefahr“
Aufführungsphase
April 2013 bis zur Aufführung 12. Mai 2013
-
Gemeinsame Erarbeitung wichtiger
Aspekte des Theaterspielen auf der
Bühne
-
Lieder ausdrucksvoll vortragen
-
Verklanglichung einer Theaterszene
-
Musik und Bewegung, Lieder durch
Bewegung ausgestalten, Tänze
entwickeln und erarbeiten
-
Aufwärm- und Theaterübungen zur
Erweiterung des Ausdrucks und
Bewegungsrepertoires
-
Ausschöpfung der eigenen
individuellen Fähigkeiten
-
Textsicherheit: Auswendiglernen
-
Eigene Rolle durch überzeigende
Mimik/Gestik ausgestalten
-
Anwendung der Theaterregeln
(individuelle Ausprägung)
-
Helferkultur
-
Werbung durch Plakate, Internet und
Zeitung
-
Programmheft
-
Requisiten / Kulissen
-
Kostüme
-
Sonderproben und Generalprobe
-
Festigung der Szenenabläufen
-
Sich innerhalb der Gruppe helfen: „Wir
sind ein Team“
-
Schminken
-
Nerven beruhigen
-
Auf der Bühne Spaß haben!
-
Applaus genießen
Das Musical als Team
Öffentlichkeitsarbeit
Phase 4
Aufwärm- & Theaterübungen zur
Erweiterung des Ausdrucks- und
Bewegungsrepertoires
In der eigenen Rolle überzeugen
Intensive Probephase
Phase 3
Februar 2013 –Mörz 2013
Musikalische Ausgestaltung des
Kindermusicals
-
Bühnensicherheit gewinnen
Aufführung
Reflexion
6
7
-
Auswertung durch Reflexionsspiele
-
Öffentlich Resonanz
-
Zeitungsbericht
Herunterladen