Photoelektronen-Bildspektroskopie zur Ionisation von Rydbergatomen mittels THz-Strahlung Diplomarbeit von Ulf Geyer Fakultät für Physik Abteilung Prof. H. Helm Universität Freiburg August 2002 Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 1 Rydbergatome 1.1 Das Wasserstoffatom . . . . . . . 1.2 Quantendefekt . . . . . . . . . . . 1.3 Eigenschaften . . . . . . . . . . . 1.4 Präparation von Rydbergatomen 1.5 Feldionisation . . . . . . . . . . . 1.6 Wirkung von THz-Strahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 5 7 8 9 10 2 Bildspektrometer 2.1 Aufbau eines Bildspektrometers . . . 2.2 Abel-Inversion . . . . . . . . . . . . . 2.3 Velocity map imaging . . . . . . . . . 2.4 Simulationen mit Simion . . . . . . . 2.5 Verhalten von langsamen Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 15 17 18 20 22 . . . . . . . . . . . . . . . 25 25 25 27 28 30 30 31 31 32 34 34 35 35 36 37 . . . . . . 3 Experimenteller Aufbau 3.1 Lasersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Farbstofflaser . . . . . . . . . . . . 3.1.2 fs-Lasersystem . . . . . . . . . . . . 3.1.3 Synchronisation der Lasersysteme . 3.2 THz-Strahlung . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Funktionsprinzip . . . . . . . . . . 3.2.2 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3 Technische Daten . . . . . . . . . . 3.3 Vakuumanlage . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Aufbau der Beschleunigungseinheit 3.3.2 Aufbau des Detektors . . . . . . . . 3.3.3 Bilderfassung . . . . . . . . . . . . 3.3.4 Aufbau des Rubidiumofens . . . . . 3.3.5 Magnetische Abschirmung . . . . . 3.3.6 Verwendete Geräte . . . . . . . . . i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ii INHALTSVERZEICHNIS 4 Messungen 4.1 Aufbau der Optiken . . . . . . . . . . . . . 4.2 Restgasabbildung . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Massenspektrum . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Zweiphotonen-Ionisation . . . . . . . . . . 4.5 Feldionisation . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6 THz-Strahlung . . . . . . . . . . . . . . . 4.7 Vergleich mit einem ähnlichen Experiment 4.8 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung Anhang Dampfdruckkurve Rubidium . Hochspannungsdurchführung . Verwendete Einstellungen . . Fotos aus dem Labor . . . . . 39 40 42 44 49 54 56 61 63 65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 67 68 68 69 Literaturverzeichnis 71 Danksagung 73 Einleitung Seit der Entwicklung der Quantenmechanik im letzten Jahrhundert stellte man sich immer wieder der Frage, wie diese Quantenwelt mit der vom Menschen nachvollziehbaren klassischen Welt in Einklang gebracht werden kann. Einen Ansatz liefert das von Bohr aufgestellte Korrespondenzprinzip, das einen Zusammenhang zwischen klassischen und quantenmechanischen Größen herstellt. Es verlangt, daß die Aussagen der Quantentheorie im Grenzfall von großen Quantenzahlen, d. h. klassischen Zuständen, mit den Aussagen der klassischen Physik übereinstimmen müssen. Was liegt da näher, als genau diesen Grenzbereich zu untersuchen? Grundlage für das in dieser Diplomarbeit realisierte Experiment sind hochangeregte Rydbergzustände von Rubidium. Im klassischen Bild handelt es sich dabei um Elektronen, die im großen Abstand von mehreren hundert Nanometern mit einer Periode von einigen Picosekunden den Kern umkreisen. Mit Hilfe von elektromagnetischen Halbwellenpulsen im THz-Frequenzbereich sollen diese Elektronen ionisiert und anschließend winkel- und energieaufgelöst detektiert werden. Man erhofft sich durch solche Untersuchungen einen direkten Zugang zur zeitabhängigen Impulsverteilung gebundener Elektronen in Rydbergwellenpakten. Dieses Experiment wird im Rahmen des SFB 276 ”korrelierte Dynamik hochangeregter atomarer und molekularer Systeme” gefördert. So wurden bisher die Technik zur Erzeugung der THz-Pulse perfektioniert und in der Diplomarbeit von T. Harter der Einfluß von THz-Pulsen auf Rydbergzustände untersucht. Es war ihm möglich, mit Hilfe dieser Pulse Rydbergzustände in benachbarte Zustände anderer Hauptquantenzahl umzuverteilen und anschliessend diese Rydbergwellenpakete mit einem äußeren elektrischen Feld zu ionisieren und nachzuweisen. Der Aufbau eines abbildenden Elektronenspektrometers stellt die logische Weiterentwicklung dieser Untersuchungen dar. Nur mit diesem kann die gleichzeitige Bestimmung der Energie- und Winkelverteilung der Elektronen erreicht werden. Die große Schwierigkeit an einem solchen Experiment ist es, eine bisher noch nicht erreichte Energieauflösung im Bereich weniger Millielektronenvolt (meV) zu erlangen. 1 2 INHALTSVERZEICHNIS Die vorliegende Arbeit untergliedert sich in vier Kapitel: • Im ersten Kapitel werden grundlegende Begriffe zu Rydbergatomen erklärt und die (theoretische) Wechselwirkung von THz-Pulsen mit Rydbergatomen erläutert. • Im zweiten Kapitel geht es um die Grundlagen der Photoelektronen-Bildspektroskopie (PEIS). • Der dritte Abschnitt entspricht einem Ausflug ins Labor. Alle für dieses Experiment relevanten Geräte werden ausführlich beschrieben. • Das vierte Kapitel enthält die im Rahmen dieser Diplomarbeit durchgeführten Untersuchungen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Voruntersuchungen, die nötig sind, wenn ein komplett neues Spektrometer in Betrieb genommen wird. Der letzte Teil des Kapitels zeigt erste Messungen zur Ionisation von Rydbergatomen mit kurzen THz-Pulsen. Kapitel 1 Rydbergatome Als Rydbergatom bezeichnet man ein Atom, in dem ein Elektron so stark angeregt ist, daß es sich in großem Abstand um den Kern bewegt. Es befindet sich in einem Zustand mit hoher Hauptquantenzahl n und benötigt nur noch geringe Energie um vom Kern getrennt zu werden. Doch wie kann man ein solches Atom quantenmechanisch beschreiben? Es ist extrem zeitaufwändig, die Schrödingergleichung für Atome mit vielen Elektronen zu lösen. Bei dem im Rahmen dieser Arbeit verwendeten Rubidium würde es bedeuten, daß man eine Gleichung für 37 Elektronen und einen Kern, insgesamt also ein 38-Teilchenproblem löst. Das ist analytisch nicht möglich, eine numerische Lösung sehr aufwendig. Deshalb wurde in der Entwicklung der Theorie der Rydbergatome ein anderer Weg beschritten. Betrachtet man die Atome der ersten Hauptgruppe, so haben sie alle gemeinsam, daß sie abgeschlossene Elektronenschalen und ein einzelnes Außenelektron besitzen. Die abgeschlossenen Schalen schirmen das Potential des Kernes soweit ab, daß auf das Außenelektronen nur noch eine positive Ladung wirkt. Befindet sich nun das äußere Elektron in einem hochangeregtem Zustand, so ergibt sich eine Situation wie in Abbildung 1.1.a dargestellt. Das Elektron bewegt sich in großem Abstand um eine Kugelschale mit einer effektiv einfach positiven Ladung. Vergleicht man dieses mit einem Wasserstoffatom 1.1.b, so ist die große Ähnlichkeit deutlich. Zur Lösung des Problems nimmt man an, daß die Zustände in Rydbergatomen ähnlich denen beim Wasserstoff sind und verwendet die Lösung des Wasserstoffatoms als Ausgangssituation, um mögliche Störungen zu ergänzen. Es hat sich gezeigt, daß man auf diese Weise Rydbergatome sehr gut beschreiben kann. 1.1 Das Wasserstoffatom Die überragende Bedeutung des Wasserstoffatoms für die Atomphysik liegt in der Tatsache, daß man dieses Problem im Rahmen der nichtrelativistischen Quantenmechanik analytisch lösen kann. Schrödinger zeigte 1926, daß er mittels der von 3 4 KAPITEL 1. RYDBERGATOME Proton Atomkern Außenelektron Elektron innere Elektronenhülle a. Rydbergatom b. Wasserstoffatom Abbildung 1.1: Vergleich zwischen Rydbergatom und Wasserstoffatom. ihm aufgestellten Schrödingergleichung die experimentellen Ergebnisse auf einfache Art erklären konnte. Man hat dabei folgende Aufgabe zu lösen: Ein Elektron bewegt sich im Coulombfeld eines Protons. Mathematisch betrachtet gilt es, aus der stationären Schrödingergleichung HΨ = EΨ (1.1) die Eigenwerte und Eigenfunktionen zu gewinnen. Der Hamiltonoperator H setzt sich aus dem Impulsoperator der reduzierten Masse µ und dem Coulombpotential zusammen. E sind die gesuchten Energieeigenwerte, Ψ die Eigenfunktionen. Für den Hamiltonoperator ergibt sich im Wasserstoffatom H=− h̄2 2 e2 ∇ − . 2µ 4πε0 r (1.2) Die Lösung dieser Gleichung wird in vielen Quantenmechanik-Lehrbüchern durchgeführt, z. B. in [1]. Es zeigt sich, daß die Eigenfunktionen des Wasserstoffatoms von drei ganzzahligen Quantenzahlen abhängen, und zwar von der Hauptquantenzahl n, der Drehimpulsquantenzahl l und der Magnetquantenzahl m. Für die Eigenfunktionen findet man folgendes Ergebnis ψn,l,m (r, ϑ, ϕ) = Rn,l (r)Ylm (ϑ, ϕ) . (1.3) Die Wellenfunktion ψ faktorisiert in einen Radial- und einen Winkelanteil. Das Ergebnis für den Radialanteil Rn,l (r) lautet [2]: 1/2 à !3 (n − l − 1)! 2 Rn,l (r) = − e−ρ/2 ρl L2l+1 n+l (ρ) naµ 2n[(n + l)!]3 wobei ρ = na2µ r und aµ = guerre Polynom. Es gilt: 4πε0 h̄2 µe2 Lpq (ρ) (1.4) sind. Der Term L2l+1 n+l (ρ) heißt assoziiertes La- ! à q ³ ´ dp ρ d q −ρ ρe = p e dρ dρq (1.5) 5 1.2. QUANTENDEFEKT Der Winkelanteil Ylm (ϑ, ϕ) entspricht den Kugelflächenfunktionen, die die Eigenfunktionen des Drehimpulsoperators sind. Es gilt: m Yl (ϑ, ϕ) = (−1) m " (2l + 1)(l − m)! 4π(l + m)! #1/2 Plm (cos ϑ)eimϕ (1.6) Bei Plm (cos ϑ) handelt es sich um das assoziierte Legendre Polynom. Es gilt: Plm (x) 2 m/2 = (1 − x ) dm dxm à 1 dl 2 (x − 1)l 2l l! dxl ! (1.7) Das Quadrat der Wellenfunktion gibt die räumliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons im Atom. Die Lösung der Energieeigenwerte hängt nur von der Hauptquantenzahl n ab, es gilt folgende Gleichung En = −Ry ∗ 1 , n2 Ry ∗ = µ · e4 8ε20 h2 (1.8) Ry ∗ ist die Rydbergkonstante und hat eine Größe von 13,6 eV. 1.2 Quantendefekt Ausgehend von der Wellenfunktion des Wasserstoffatoms stellt sich nun die Frage, inwieweit sich diese von den Lösungen der Alkaliatome unterscheiden. Es gilt also zu untersuchen, wie groß der Einfluß der inneren Elektronen in den abgeschlossenen Schalen auf das Außenelektron ist. Befindet sich das Außenelektronen in einem Zustand niedriger Energie, so hat es einen Ortserwartungswert nahe am Kern. Es kann somit in die abgeschlossenen Elektronenschalen eindringen, der Effekt der Abschirmung durch die inneren Elektronen wird geringer und somit wirkt auf das Elektron ein tieferes Kernpotential. Dies führt zu einer stärkeren Bindung und damit zu abgesenkten Energieeigenwerten. Ist das Außenelektron hingegen in einem Zustand hoher Energie, so hat es einen großen Abstand zum Kern. Es wird nur noch das Potential einer einfach positiven Ladung spüren und sich somit analog einem Wasserstoffatom verhalten. Den Unterschied der Kernpotentiale sieht man schematisch in Abbildung 1.2. In einem geringen Abstand zum Kern ist das Potential des Alkaliatoms tiefer als das des Wasserstoffatoms, weiter außerhalb sind die beiden Potentiale deckungsgleich. Welchen Einfluß hat das modifizierte Potential auf die Bindungsenergie? Ausgehend von der Bindungsenergie von Wasserstoff (1.8) führt man einen Quantendefekt δl ein, der die Abweichung der Potentiale beschreibt. Es ergibt sich für die Energie [3]: Ry ∗ En = − (1.9) (n − δl )2 6 KAPITEL 1. RYDBERGATOME Abbildung 1.2: Schematische Absenkung des Kernpotentials bei Rubidium im Vergleich zum Wasserstoff. Dabei muß man beachten, daß der Quantendefekt von der Drehimpulsquantenzahl l abhängt. Je größer der Drehimpuls wird, desto schneller rotiert das Elektron – klassisch gesehen – um den Kern, was zu einer Vergrößerung des Zentrifugalpotentials Vzen = l(l+1)/2r 2 führt. Aus diesem Grund haben Zustände mit höherem Drehimpuls einen größeren Ortserwartungswert bei gleicher Hauptquantenzahl n als solche mit kleinerem l. Mit steigendem Drehimpuls dringt das Außenelektron immer weniger in die inneren Schalen ein. Somit muss auch der Quantendefekt für große l kleiner sein. Der Quantendefekt δl läßt sich experimentell bestimmen. Für Rubidium beträgt er [2]: l δl 0 3,13 1 2,66 2 1,34 3 0,01 Weiterhin ist es möglich, ausgehend vom Wasserstoffatom Aussagen über die Wellenfunktion zu machen. Betrachtet man die Alkali-Atome, so haben sie die Eigenschaft, daß die inneren Elektronen abgeschlossene Schalen bilden, die kugelsymmetrisch ist. Aus diesem Grund bleibt die Lösung der Schrödingergleichung weiterhin separabel in Radial- und Winkelanteil, es ergibt sich nur ein Unterschied 7 1.3. EIGENSCHAFTEN im Radialteil der Wellenfunktion. Letztendlich führt das veränderte Kernpotential zu einer Phasenverschiebung des Radialteils im Vergleich zum H-Atom. Für eine genaue Beschreibung verweise ich auf [3]. 1.3 Eigenschaften Lebensdauer von Zuständen Allgemein gelten für Übergänge zwischen zwei Zuständen eines Elektrons die Einsteinkoeffizienten. Diese machen eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Übergang. Es gilt für einen Übergang von n, l → n0 , l0 [3]: An,l,n0 ,l0 = 3 4e2 ωn,l,n 0 ,l0 lmax | hn0 l0 |r|nli |2 3 3h̄c 2l + 1 (1.10) Hierbei ist h̄ωn,l,n0 ,l0 = ∆E der energetische Abstand der beiden Zustände, lmax ist das Maximum von l und l0 . Mit dieser Gleichung kann man eine der wichtigen Eigenschaften von Rydbergatomen ableiten. So haben alle hochangeregten Zustände ein große Lebensdauer. Die Abhängigkeit von ω 3 zeigt, daß Übergänge zwischen Zuständen stark verschiedener Energie wesentlich wahrscheinlicher sind. Hohe Rydbergzustände zerfallen wegen des geringen Energieabstandes kaum in benachbarte Zustände mit ähnlichem n. Weiterhin hängt die Übergangswahrscheinlichkeit vom Überlapp | hn0 l0 |r|nli |2 zwischen Ausgangs- und Endzustand ab. Da hochangeregte Zustände ihre Aufenthaltswahrscheinlichkeit hauptsächlich in großem Abstand zum Kern haben, ist der Überlapp zu Zuständen mit niedrigem n, die zwangsläufig kernnah sind, gering. Mit Hilfe der Einsteinkoeffizienten An,l,n0 ,l0 läßt sich die Lebensdauer eines Zustandes herleiten. Je größer A ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Zustand zerfällt, was zu einer kürzeren Lebensdauer τ führt. Unter der Berücksichtigung, daß ein Zustand in verschiedene tieferliegende Zustände zerfallen kann gilt [3]: τnl = X n0 ,l0 −1 An,l,n0 ,l0 (1.11) Da Rydbergzustände kleine Übergangskoeffizienten haben, erklärt sich auch ihre lange Lebensdauer. Weitere Eigenschaften Ausgehend von der Lösung der Schrödingergleichung lassen sich einige wichtige Eigenschaften von Rydbergatomen herleiten. In folgender Tabelle sind die Abhängigkeiten von der Hauptquantenzahl n dargestellt [3]: 8 KAPITEL 1. RYDBERGATOME Bindungsenergie ∼ 1/n2 Energie zwischen benachbarten Zuständen ∼ 1/n3 Orbitalradius ∼ n2 Lebensdauer ∼ n3 1.4 Präparation von Rydbergatomen Es gibt mehrere Methoden, um Atome in einen hohen Anregungszustand zu bringen. Man kann z. B. Atome eines Atomstrahls mit schnellen Elektronen anregen. Durch Stoßprozesse entsteht ein breites Spektrum von angeregten Zuständen. Diese Methode hat den Vorteil, daß man nicht an Auswahlregeln für optische Übergänge gebunden ist. Impuls und Energiesatz können immer erfüllt werden. Der große Nachteil ist, daß diese Prozesse nicht selektiv sind, d. h. nicht ein bestimmter Zustand präpariert werden kann. Deswegen wird in den Experimenten dieser Arbeit ein Laser verwendet, um durch optische Anregung einen Rydbergzustand zu erzeugen. Mit Farbstofflasern kann man gezielt die Wellenlänge variieren und somit einen gewünschten Zustand erzeugen. Da es sich jedoch um einen optischen Übergang handelt, ist man an die Auswahlregeln gebunden, d. h. die Veränderung der Drehimpulsquantenzahl ist beschränkt. Es gilt pro absorbiertem Photon : ∆l = ±1. Als Hindernis bei optischer Anregung tritt die endliche Linienbreite des Lasers bei gleichzeitig sehr dicht liegenden Energieniveaus der Rydbergzustände auf. Da der Wirkungsquerschnitt für optische Übergänge proportional zu n−3 verläuft, ist es außerdem notwendig, für die Anregung von Zuständen mit großem n eine hohe Laserintensität zu haben. In diesem Experiment werden die Rydbergzustände durch einen nichtresonanten Zwei-Photonenprozeß angeregt. Der Prozeß heißt nichtresonant, weil bei der Anregung keine realen Energieniveaus (in Resonanz) beteiligt sind. Wie in Abbildung 1.3 schematisch dargestellt, hebt das erste Photon das Elektron in einen virtuellen Zwischenzustand. Ist die Photonendichte des Lasers hoch genug, kann der eigentlich verbotene Zwischenzustand noch vor seinem Zerfall durch ein zweites Photon erneut angeregt werden. Das Elektron kommt auf diesem Weg in den gewünschten Rydbergzustand. Aufgrund der Auswahlregeln können ausgehend vom Grundzustand (5s) des Rubidiums mit Hilfe eines Zwei-Photonenüberganges nur s- und d-Zustände erreicht werden. Diese Einschränkung läßt sich ohne einen weiteren Übergang nicht umgehen. Ist die Energie der Photonen so hoch, daß das Elektron durch die Anregung mehr Energie bekommt, als zum Lösen der Bindung notwendig ist, spricht man analog von nichtresonanter Zweiphotonenionisation. Es gilt: EP hotonen = 2h̄ω = Eion + Ekin (1.12) 9 virtueller Zwischenzustand Rydbergzustand Photon Energie 1.5. FELDIONISATION Grundzustand Abbildung 1.3: Übergang vom Grund- in einen Rydbergzustand durch Anregung mit zwei Photonen. Die über die Ionisationsenergie hinausgehende Energie geht in die Bewegung des nun ungebundenen Elektrons über. Dieser Effekt wird in Kapitel 4 experimentell untersucht. 1.5 Feldionisation Befindet sich ein Atom in einem äußeren elektrischen Feld, so hat dieses Einfluß auf das Verhalten von Rydbergzuständen. Ohne äußeres Feld befindet sich das Außenelektron wie in Abbildung 1.4.a gezeigt in einem Coulombpotential. Die Energieniveaus werden durch Gleichung 1.9 beschrieben. Entsprechend wird nahe der Ionisationsgrenze die Zustandsdichte immer größer. Wird diesem Coulombpotential ein äußeres homogenes E-Feld überlagert, so entsteht eine Situation wie in 1.4.b. Das externe lineare Potential “verbiegt“ das Coulombpotential, so daß ein asymmetrischer Potentialverlauf entsteht. Radius a. Die Rydbergzustände sind im ungestörten Coulombpotential gebunden Potential Potential Rydbergzustände ionisierte Rydbergzustände gebundene Zustände homogenes E-Feld Radius b. Durch Überlagerung eines homogenen E-Feldes werden sie ionisiert Abbildung 1.4: Schema der Feldionisation von Rydbergatomen. 10 KAPITEL 1. RYDBERGATOME Elektronen in hochangeregten Zuständen, die im ungestörten Fall noch gebunden sind, erhalten durch die Absenkung des Potentialwalles eine Energie oberhalb der Bindungsenergie und werden ionisiert. Man spricht hier von feldinduzierter Ionisation oder kurz Feldionisation. Das resultierende Potential ist mathematisch betrachtet die Summe aus dem Coulombpotential und dem homogenen E-Feld. Für das resultierende Potential gilt bei einem E-Feld in z-Richtung: V =− e 1 − Ez 4πε0 z (1.13) q e Der Sattelpunkt befindet sich bei einem Radius von z = Ek mit k = 4πε was 0 √ zu einer Energieabsenkung um ∆W = −2 kE · e führt. Setzt man hier realistische Werte des Experimentes an, etwa eine Feldstärke von E = 200 V/cm, so ergibt sich, daß auch Zustände mit ∆W < 10 meV unter der Ionisationsgrenze durch Feldionisation ionisiert werden können. Vergleicht man diese Absenkung mit den Energieniveaus des Rubidiums, so folgt daraus, daß mit einem Feld dieser Größe die Rydbergzustände ab etwa n = 40 ionisiert werden. 1.6 Wirkung von THz-Strahlung Wenn man die Bindungsenergien der hochangeregten Zustände mit Hilfe der Gleichung 1.9 berechnet, so erhält man als Ergebnis Werte von einigen Millielektronenvolt, z. B. E(50s) = -6,2 meV, E(51s) = -5,9 meV. Die Energieabstände zwischen den Zuständen sind noch eine Größenordnung kleiner. Im obigen Fall beträgt er E(50s) − E(51s) ≈ 0, 3 meV. Will man die Physik der hochangeregten Zustände untersuchen, z. B. direkte Übergänge mit anschließender Ionisation, so ist es dementsprechend notwendig, Photonen mit einigen meV Energie zu verwenden. Diese entsprechen elektromagnetischer Strahlung mit einer Frequenz im THz-Bereich (1 THz ∼ 4 meV). Bei der Untersuchung der Wechselwirkung von Rydbergatomen mit THz-Strahlung erhofft man sich, neue Erkenntnisse über die Elektronendynamik in Atomen zu gewinnen. Als Quelle für die THz-Strahlung stehen in diesem Experiment Halbleiteremitter zur Verfügung, deren Funktionsprinzip in Kapitel 3.2 beschrieben wird. Mit Hilfe dieser THz-Antennen kann man kohärente elektromagnetische Pulse mit einer Dauer von etwa 2 ps erzeugen, entsprechend einem Frequenzspektrum von 0,1-1,5 THz. (zu sehen in den Abbildungen 3.6 und 3.7 auf Seite 32). Eine Eigenschaft dieser Pulse ist, daß die Einhüllende des elektrischen Feldes unipolar erzeugt werden kann, d. h. vorzüglich in eine Richtung zeigt. Pulse dieser Art nennt man half-cycle Pulse (HCP). Vergleicht man die Dauer dieser Pulse mit der klassischen Umlaufdauer eines Elektrons um den Kern (Keplerperiode T = 2π(n − δl )3 · 2, 4 · 10−17 s) – für n=50 etwa 16 ps – so kann man näherungsweise die Störung durch den Puls als kurz 11 1.6. WIRKUNG VON THZ-STRAHLUNG bezeichnen. Die theoretische Behandlung innerhalb dieser Näherung bezeichnet man als sudden impact approximation. Abbildung 1.5 verdeutlicht den Einfluß eines asymmetrischen Pulses auf die klassische Bahn eines umlaufenden Elektrons in einem Rydbergzustand. ETHz v Kern p a. Abbremsen des Elektrons Kern v p ETHz b. Beschleunigen des Elektrons Abbildung 1.5: Wirkung eines kurzen THz-Pulses auf ein Rydbergelektron. Durch das E-Feld wird Impuls auf das Elektron übertragen. Dieser führt zur Beschleunigung oder zum Abbremsen des Elektrons. Dargestellt sind zwei Extremfälle der Elektronenbahn, in denen die Polarisationsrichtung des elektrischen Feldes parallel zur momentanen Bewegungsrichtung des Elektrons ist: • Im Fall a. wird das Elektron durch den Puls gebremst, es findet eine Energieabgabe mit einhergehender Umverteilung zu niedrigeren Energiezuständen statt. • Im Fall b. erhält das Elektron einen zusätzlichen Kick von hinten. Durch diesen Impulsübertrag findet eine Umverteilung zu höheren Energiezuständen statt, bis hin zur Ionisation. Natürlich können auch zu allen zwischen dem Perihel und Aphel der elliptischen Elektronenbahn gelegenen Zeitpunkten Elektronen umverteilt werden. Dies führt zu einer Winkelabhängigkeit der Wechselwirkung zwischen dem Elektron und dem Puls. Man erwartet vor allem ionisierte Elektronen in Richtung des THzPulses. Eine Umverteilung der elektronischen Zustände mit THz-Strahlung konnte in der Diplomarbeit von T. Harter [4] nachgewiesen werden. In seinem Experiment wurden gezielt Rydbergzustände zwischen n=30 und n=50 angeregt, mit einem THzPuls in Zustände anderer Hauptquantenzahl umverteilt und anschließend durch ein elektrisches Feld mittels Feldionisation nachgewiesen. Es war ihm jedoch aufgrund des experimentellen Aufbaus nicht möglich, eine Winkelabhängigkeit zu untersuchen. 12 KAPITEL 1. RYDBERGATOME Zur physikalischen Beschreibung [5] der sudden impact approximation nimmt man an, daß das elektrische Feld für einen kurzen Moment zum Zeitpunkt t=0 angeschaltet ist. Zur Vereinfachung wird der Puls als unendlich kurz angenommen und durch eine δ-Funktion in der Zeit beschrieben. Ein solcher Puls verursacht einen Impulsübertrag ∆p auf das Elektron, wobei dieser klassisch angenommen wird als: Z ∞ → − − ∆→ p =− e · E (t)dt (1.14) −∞ → − E (t) ist darin die Einhüllende des zeitabhängigen elektrischen Feldes. Der Energieübertrag ∆E durch den Stoß beträgt ∆E = 2p∆p (p + ∆p)2 − p2 ≈ 2m 2m (1.15) Für das Vektorpotential A gilt für einen δ-Puls: A(t) = −Θ(t)∆p (1.16) Das elektrische Feld ist dabei die zeitliche Ableitung des Vektorpotentials, wobei gilt: E(t) = − dA = δ(t)∆p. dt Um eine Aussage über die Ionisationswahrscheinlichkeit von Elektronen machen zu können, ist es notwendig, die zeitliche Entwickung der Wellenfunktionen zu untersuchen. Grundlage ist dabei die zeitabhängige Schrödingergleichung: ih̄ d | ψ(t)i = H(t)| ψ(t)i dt (1.17) Der Hamiltonoperator des hier beschriebenen Problems lautet: H(t) = 1 [−ih̄∇r − eA(t)]2 + V (r) 2m (1.18) Nimmt man als Ausgangswellenfunktion | ψi i = | ψ(t = 0)i die in Kapitel 1.2 vorgestellten Lösungen für Rydbergatome, so ergibt sich die zeitliche Entwicklung dieses Zustandes durch Anwendung des quantenmechanischen Propagators zu: | ψ(t)i = eiH(t)·t/h̄ | ψi i (1.19) Ionisation eines Elektrons bedeutet, daß das gebundene Elektron | ψi i durch Wirkung des Hamiltonoperators in einen Kontinuums-Zustand | ψf i überführt wird. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Übergang erhält man durch die Projektion der zeitlich entwickelten Zustände (1.19) auf die Endzustände. Es gilt: Pi,f (t) = |hψf | ψ(t)i|2 (1.20) 1.6. WIRKUNG VON THZ-STRAHLUNG 13 Mit diesem Ansatz ist es möglich, die totalen und auch die von der Energie und dem Raumwinkel abhängenden differentiellen Ionisationswahrscheinlichkeiten zu berechnen. O. Zobay und G. Alber kommen bei der semiklassischen Simulation der sudden impact approximation zu folgendem Ergebnis [5]: In Abbildung 1.6 a. ist die differentielle Ionisationswahrscheinlichkeit logarithmisch gegenüber Θ aufgetragen, wobei Θ als der Emissionswinkel gegenüber der Laserpolarisation definiert ist. ε0 ist hier die Bindungsenergie des Ausgangszustandes, εf die Energie des Endzustandes. In Abbildung b. sind die gleichen Daten in linearer Form aufgetragen. Das in dieser Arbeit vorgestellte Experiment ermöglicht die Messung der vollständigen Winkelinformation, d. h. ein zu der Abbildung b. proportionales Elektronensignal. Man erkennt eine deutliche Asymmetrie zwischen 0 und 180 Grad. Das bedeutet, daß durch den THz-Puls praktisch alle Elektronen in dessen Polarisationsrichtung emittiert werden. Dies entspricht dem klassischen Bild, in dem das Elektron durch den Puls einen Kick erhält. 14 KAPITEL 1. RYDBERGATOME a. logarithmische Darstellung b. lineare Darstellung Abbildung 1.6: Simulierte Ionisationswahrscheinlichkeit von Elektronen bei der sudden impact approximation in Abhängigkeit vom Emissionswinkel. Gezeigt ist die differentielle Ionisationsrate bei εf /|ε0 | =7.35 [5]. Kapitel 2 Bildspektrometer Wie kann man einen Einblick in die Form der Wellenfunktionen der Elektronen gewinnen? Generell läßt die Quantenmechanik nur die Messung des Betragsquadrates der komplexen Wellenfunktion zu. Sie repräsentiert die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen in der Atomhülle. Mit Hilfe von PhotoelektronenBildspektrometern ist es möglich, sowohl winkel- als auch energieaufgelöste Spektren gleichzeitig zu messen. 2.1 Aufbau eines Bildspektrometers Im Prinzip nutzt ein Bildspektrometer die gleichförmige Ausbreitung von Elektronen eines Ursprungs. Hat man einen Ursprung, in dem gleichzeitig viele Elektronen gleicher kinetischer Energie aber unterschiedlicher Startrichtung produziert werden, so breiten sich diese Elektronen auf einer Kugelschale mit konstanter Geschwindigkeit aus. Erhalten die Elektronen bei der Ionisation beispielsweise eine Überschußenergie von 10 meV, so haben sie eine Geschwindigkeit von ungefähr v = 6 · 104 m/s. Nach einer Flugzeit von 170 ns entspricht das einem Kugelradius von 1 cm. Der Radius√hängt zu einem festen Zeitpunkt somit von der Startenergie ab. Es gilt: R ∼ v ∼ E. Das Ziel des Bildspektrometers ist es, die dreidimensionale Kugelschale der Elektronen auf einen zweidimensionalen Detektor zu projezieren. Man erhält dann, wie in Abbildung 2.1 gezeigt, eine Kreisscheibe mit einem Elektronenmaximum am Rand. Der maximale Radius entspricht der Energieverteilung, die Verteilung der Elektronen in der Scheibe ist ein Maß für die ursprüngliche Winkelverteilung beim Start. Realisieren läßt sich eine solche Projektion durch ein homogenes elektrisches Feld. Wie in Abbildung 2.2 zu sehen, wirkt auf die entstehenden Elektronen eine konstante Kraft, die dazu führt, daß sie sich auf Parabelbahnen zum Detektor bewegen. 15 16 KAPITEL 2. BILDSPEKTROMETER 3D 2D Projektion Abbildung 2.1: Prinzip der Projektion einer Kugelschale auf einen 2dimensionalen Detektor, hier im Schnitt dargestellt. Aus einer räumlichen Verteilung wird eine Intensitätsverteilung auf dem Detektor. Durch die Projektion werden jedoch Elektronen mit verschiedenen Startbedingung auf den gleichen Punkt abgebildet; es gibt zu jedem Bildpunkt eine direkte und eine indirekte Flugbahn. Nach der Ionisation ist die Flugbahn des Elektrons durch drei Parameter bestimmt, und zwar durch vx , vy , vz , den Geschwindigkeiten in die jeweilige Raumrichtung. Bei Transformation in Kugelkoordinaten entsprechen ihnen die Geschwindigkeit |v| und die Winkel θ und φ. Indirekte und direkte Flugbahn unterscheiden sich bei einer idealen Projektion nur in einem Parameter. Entsprechend dem Koordinatensystem in Abbildung 2.2 gilt vx (1) = −vx (2) bzw. φ(1) = −φ(2). R~v~ E homogenes E-Feld y x Abbildung 2.2: Flugbahnen von Elektronen im homogenen elektrischen Feld. Zu jedem Punkt des Detektors gibt es eine direkte und eine indirekte Flugbahn. 2.2. ABEL-INVERSION 2.2 17 Abel-Inversion In den Bildern, die man mit Hilfe des Bildspektrometers gewinnt, stecken alle Informationen über die Energie- und Winkelverteilung. Durch die Projektion der 3-dimensionalen Verteilung auf den 2-dimensionalen Schirm sind die Daten einander überlagert und nicht direkt zugänglich. Abbildung 2.3: Bearbeitung eines simulierten Rohbildes, das die Überlagerung von drei s-Wellenfunktionen enthält. Verglichen wird das Bild vor (oben rechts) und nach der Abelinversion (unten rechts). Auf der linken Seite sind vertikale Schnitte durch die rechten Bilder gezeigt. So sieht man in Abbildung 2.3 oben rechts eine (simulierte) Überlagerung von drei Kugelschalen mit verschiedenen Energien. Links ist ein Querschnitt durch das Bild dargestellt. Man erkennt, daß in der Mitte des Bildes sowohl das Signal der äußeren Kugeln als auch der inneren überlagert sind. Diese Überlagerung kann mit Hilfe einer Transformation des Bildes, der Abel-Inversion, in ihre Bestandteile zerlegt werden. Bei der Abel-Inversion analysiert man das Bild von außen kommend in der Art, daß für jeden auftretenden Ring vom Bild innerhalb 18 KAPITEL 2. BILDSPEKTROMETER die zugehörige, bekannte Verteilung subtrahiert wird. Das Innere der Kreisscheibe wird somit auf den Rand projeziert. Als Resultat erhält man ein Bild, wie unten dargestellt. Das Bild besteht nur noch aus verschiedenen Ringen, wobei jetzt der Ringradius die Energie repräsentiert und die Intensitätsverteilung auf dem Ring die Winkelverteilung. Eine Beschreibung des mathematischen Formalismuses findet sich in [10]. Zur Analyse der Bilder wurde ein Programm in PV-Wave verwendet. 2.3 Velocity map imaging Das bisher beschriebene Verfahren der Abbildung mit homogenen Abzugsfeldern hat entscheidende Schwachpunkte: 1. Die Tatsache, daß die Projektion nicht unendlich schnell stattfinden kann, führt zu Abbildungsfehlern. So brauchen Elektronen mit indirekter Flugbahn eine längere Zeit zum Detekor als Elektronen mit direkter Flugbahn. Sie driften weiter vom Zentrum weg und das führt zu einem vergrößerten Radius auf dem Detektor. Das resultierende Bild wird unscharf. Ein Maß für die Güte der Abbildung ist das Verhältnis der Energie, die das Elektron im äußeren Feld gewinnt, zu der Energie, die es als Überschuß aus der Ionisation mitnimmt. Je größer dieses Verhältnis EF eld e·E·L = EIon EIon ist, desto besser ist die Abbildung. E steht hier für die elektrische Feldstärke, L für die Länge der Flugstrecke. Um diesen Parameter ρ zu vergrößern ist es notwendig, das Abzugsfeld möglichst groß zu wählen. Dann ist jedoch automatisch die Flugzeit geringer, die Elektronen können nicht mehr genug auseinander driften und die Radien auf dem Detektor werden kleiner. Eine verbesserte Abbildung geht somit auf Kosten der Energieauflösung. ρ= 2. Experimentell ist es nicht möglich, die Wechselwirkung in einem Punkt stattfinden zu lassen. Es wird immer eine Wechselwirkungszone geben, in der die Ionisation stattfinden kann, abhängig von äußeren Faktoren wie z. B. der Größe des Laserfokus. Starten die Elektronen von verschiedenen Orten, so bilden sie diese Ortsunschärfe auf dem Detektor ab. Dies führt zu einer weiteren Verschlechterung des Bildes. Vor allem Punkt 1 stellt ein großes Problem dar, wenn man wie in diesem Experiment gefordert, Elektronen mit einer Energieauflösung im 1 meV-Bereich 19 2.3. VELOCITY MAP IMAGING detektieren will. Mit Hilfe von inhomogenen Abzugsfeldern sind diese Probleme teilweise lösbar. Erstmals wurde eine solche Methode 1997 von Parker und Eppink beschrieben [6]. Man nennt das Verfahren velocity map imaging. Die Idee besteht darin, ein elektrisches Potential mit einer Form so zu wählen, daß es auf die Flugbahn der Elektronen wie eine Linse wirkt. Für die Abbildung von Elektronen sind Aufbauten möglich, die ähnlich denen in der Optik wirken. Man kann damit erreichen, daß Elektronen verschiedener Startpunkte aber gleichem (vektoriellen) Impuls innerhalb der Genauigkeit des Detektors auf einen Punkt abgebildet werden. Entstehungsort der Elektronen 1 V 1,5 kV 50 V 500 V Detektor 2,5 kV 2 kV 1 kV 100 V 10 V Elektroden Abbildung 2.4: In dieser Arbeit realisierte Potentialverteilung zur Nutzung des velocity map imaging. Gezeigt sind verschiedene Äquipotentiallinien. Die im Experiment dieser Arbeit realisierte Anordnung sieht man in Abbildung 2.4. Eine genaue Beschreibung des Aufbaus des Bildspektrometers findet sich in Kapitel 3. In diesem Zusammenhang ist vor allem das inhomogene Feld innerhalb der Beschleunigungsringe wichtig. Eingezeichnet sind Äquipotentiallinien bei verschiedenen Potentialen. Man kann sehen, daß je nach Ort der Gradient des Feldes unterschiedlich ist. Auf die Elektronen wirken somit bei unterschiedlichen Flugbahnen die Kräfte in verschiedener Richtung. Daß man diesen Effekt zur gewünschten Abbildung von verschiedenen Startpunkten auf einen Detektorpunkt nutzen kann, sieht man in Abbildung 2.5: 20 KAPITEL 2. BILDSPEKTROMETER Detektor 2 mm { } 0,07 mm Abbildung 2.5: Verbesserung der Abbildung durch Verwendung von velocity map imaging. Haben Elektronen am Start (linkes Bild) bespielsweise einen Abstand von 2 mm, so reduziert er sich am Detektor (rechtes Bild) auf 70 µm. Zu sehen ist links die Flugbahn von drei Elektronen mit einem Abstand von 2 mm. Im rechten Bild hat sich nach der Flugstrecke der Abstand zwischen den Elektronen auf 0,07 mm reduziert. Diese Optimierung der Abbildung ist ausreichend, denn die maximale Auflösung der Kamera liegt in einer ähnlichen Größe. (siehe Kapitel 4.2 auf Seite 44) 2.4 Simulationen mit Simion Zur effektiven Nutzung des Bildspektrometers ist es notwendig, mittels einer Simulation das Verhalten der ionisierten Elektronen bei verschiendenen Potentialeinstellungen zu untersuchen. Nur so können die für die Abbildung optimalen Betriebsspannungen gefunden werden. Für numerische Simulationen von elektrischen Feldern wird hier das Programm SimIon 3D Version 7.0 verwendet. Die in mehrere Schritte unterteilte Simulation läuft dabei wie folgt ab: • Im ersten Schritt wird ein maßstabgetreues dreidimensionales Modell der Anlage angefertigt. Unter Ausnutzung der vorhandenen Spiegelsymmetrieebenen wird ein Raum definiert (hier 80 * 80 * 1560 Punkte groß), in dem jedem Punkt zugeordnet wird, ob er einer Elektrode entspricht oder nicht. Alle Punkte einer Elektrode werden als zusammengehörend gekennzeichnet. Auf diese Weise entsteht ein Modell mit einer Auflösung (Gitterweite) von einem Millimeter, wobei die Größen so gewählt werden, daß die Möglichkeiten von SIMION maximal genutzt werden. 2.4. SIMULATIONEN MIT SIMION 21 • Im zweiten Schritt errechnet das Programm aus den gegebenen Elektroden eine passende Potentialkarte. Da in der Simulation keine Raumladungen vorkommen, kann man das Potential U mit der Laplacegleichung beschreiben, d. h. an jedem Punkt des Raumes muß 4U = 0 gelten. Die im ersten Schritt erzeugten Elektroden sind nun die Randbedingung bei der Lösung dieser partiellen Differentialgleichung 2. Ordnung. In einem iterativen Prozeß wird jedem Nichtelektrodenpunkt der Mittelwert der direkten sechs Nachbarn zugeordnet. Dieses wird für alle Punkte so lange wiederholt, bis die Änderung pro Punkt unter einem vorher festgelegten Fehler bleibt. Dieses Konvergenzziel beträgt hier 0,005 Volt/mm. Um im späteren Verlauf der Simulation diese Berechnung nicht für jede Potentialänderung der Elektroden erneut machen zu müssen (die Berechnung dauert über eine Stunde), wird der Einfluß der einzelnen Elektroden getrennt berechnet. Dieses ist sinnvoll, da sich elektrische Felder additiv überlagern. Für jede Elektrode wird eine Berechnung durchgeführt, bei der die zugehörigen Elektrodenpunkte auf 1 Volt und alle anderen Elektrodenpunkte auf 0 Volt gesetzt werden. Später ergibt sich dann die wirkliche Potentialverteilung dadurch Addition der Felder der einzelnen Elektroden, wobei diese noch mit den eingestellten Spannungen multipliziert werden. • Im dritten Schritt der Simulation wird der Effekt der verschiedenen Potentialeinstellungen auf die Elektronenabbildung untersucht. Die Größe des Bildes auf dem Detektor ist im wesentlichen durch das Potential am Entstehungsort gegeben, die Form der Abbildung durch die Potentialverteilung auf der Flugstecke. Es ist somit wichtig, ein brauchbares Verhältnis der an den Elektroden angelegten Spannungen zu finden. Die Anforderung, mit der Feldverteilung das in Kapitel 2.3 beschriebene velocity map imaging zu ermöglichen, führt zu einem nicht trivialen Problem. In einem Probierprozeß, in dem immer wieder einzelne Spannungen geändert werden, kann am Ende eine Spannungsverteilung gefunden werden, die in der Simulation halbwegs die Forderungen erfüllte. Interessant wäre es hier, das gegebene Problem mit numerischen Methoden zu optimieren. 22 2.5 KAPITEL 2. BILDSPEKTROMETER Verhalten von langsamen Elektronen Bisher wurde stillschweigend eine Annahme gemacht, die für viele Experimente auch richtig ist. In der oben beschriebenen Betrachtung wird das elektrische Feld des Iones, das zwangsläufig mit dem Elektron entsteht, vernachlässigt. Durch das Ion entsteht ein Coulombpotential einer einfach positiven Ladung. Dieses Potential fällt mit 1/r ab. Hat das Photoelektron eine hinreichend große Geschwindigkeit, so verläßt es schon nach kurzer Zeit den Wechselwirkungsbereich des Iones. Es wird somit nur zu kleinen, nicht meßbaren Veränderungen der Flugbahn kommen. Doch was passiert, wenn die Photoelektronen langsam sind? C. Bordas hat in einer Arbeit [7] die Wechselwirkung zwischen einem langsamen Photoelektron und dem zugehörigen Ion untersucht. Ausgehend von einer Überlagerung aus einem homogenen Feld und einem Coulombfeld betrachtet er Photoelektronen mit Energien im meV-Bereich. Für die Charakterisierung der Geschwindigkeit führt er einen Parameter (in atomaren Einheiten) E2 Zc = (2.1) 4F ein, wobei E die kinetische Energie des Elektrons und F die Feldstärke des angelegten elektrischen Feldes ist. Ist Zc im Bereich 0-1, so kann man von langsamen Elektronen sprechen, ist Zc größer 100, so sind die Elektronen schnell. Um den Einfluß des Kernes zu verdeutlichen, vergleicht er Flugbahnen von Elektronen ohne Berücksichtigung des Coulombpotentials (ballistische Kurven) mit denen, welche das Potential berücksichtigen. Bordas kommt zu folgendem Ergebnis: In Abbildung 2.6.a sind schnelle Elektronen gezeigt. Die Elektronen haben eine Energie von E = 24 meV und das Feld eine Feldstärke von F = 1 V/cm. Die durchgehenden Linien sind die exakte Berechnung, die gestrichelten entsprechen den ballistischen Kurven. Es zeigt sich, daß bei dieser Energie keine sichtbaren Unterschiede zwischen den Flugbahnen bestehen. In Abbildung 2.6.b haben die Elektronen eine kinetische Energie von 0,24 meV, d. h. ein hundertstel der Energie von Fall a. Die Flugbahnen der exakten Berechnung (durchgezogene Linien) verhalten sich völlig anders als die entsprechenden ballistischen Kurven. Eine Erklärung für dieses Verhalten ist, daß sich die Elektronen je nach Startenergie und Winkel auf komplexen Bahnen im Coulombfeld des Kernes bewegen. Ähnlich Satelliten, die mit Hilfe von Planeten eine zusätzliche Beschleunigung erhalten, kann das dazu führen, daß die Elektronen aus ihrer ursprünglichen Bahn nach außen beschleunigt werden. Daraus ergeben sich zusätzliche Strukturen in den gemessenen Bildern. Diese Strukturen sind in den Abbildungen 2.7 und 2.8 zu sehen. Es handelt 2.5. VERHALTEN VON LANGSAMEN ELEKTRONEN a. Bei schnellen Elektronen sind die Bahnen identisch. 23 b. Bei langsamen Elektronen sind die Bahnen komplett verschieden. Abbildung 2.6: Vergleich des Verhaltens von Elektronen mit (durchgezogene Linien) und ohne Berücksichtigung (gestrichelte Linien) des Coulombpotentials, entnommen aus [7]. Das E-Feld wirkt dabei in z-Richtung. sich um simulierte Bilder einer isotropen Winkelverteilung, wobei hohe Elektronenintensität dunkel dargestellt ist. Generell muss man zwischen zwei Fällen unterscheiden, und zwar zwischen Elektronen, die eine Energie oberhalb der Ionisationsgrenze haben und denen, deren Energie unter dieser Grenze liegt. In Abbildung 2.7 handelt es sich um Elektronen mit positiver Energie, d. h. um ungebundene Elektronen. Bei Zc = 1 oder größer sehen die Bilder wie gewöhnliche Aufnahmen eines Bildspektrometers auf. Das entspricht dem vorher besprochenen Fall, in dem die ballistischen Trajektorien den exakt berechneten gleiche. Sind die Elektronen jedoch langsamer, wie bei Zc = 0 gezeigt, ergibt sich ein schwacher Ring außerhalb des eigentlich erwarteten Signales. In Abbildung 2.8 ist der zweite Fall gezeigt. Es handelt sich um Elektronen, deren Energie unter der Ionisationsschwelle liegt, die aber aufgrund des elektrischen Feldes mit Hilfe von Feldionisation freigesetzt werden. Hier dominieren die Elektronen mit komplexen Bahnen das Ergebnis. Der in diesem Abschnitt beschriebene Effekt langsamer Elektronen konnte auch experimentell nachgewiesen werden [8]. 24 Abbildung 2.7: Simulierte Bilder langsamer Elektronen bei positiven Elektronenenergien. Entnommen aus [7]. KAPITEL 2. BILDSPEKTROMETER Abbildung 2.8: Simulierte Bilder analog 2.7, jedoch bei Elektronen mit negativer Bindungsenergie. Sie werden durch Feldionisation freigesetzt. Kapitel 3 Experimenteller Aufbau 3.1 Lasersysteme Für den experimentellen Teil der Arbeit werden zwei verschiedene Laser benötigt. Ein in der Wellenlänge variabler Farbstofflaser sorgt für die Anregung von Rubidium in den Rydbergzustand; ein Femtosekunden-Lasersystem ist notwendig zur Erzeugung der THz-Pulse, die zur Analyse der Rydbergatome dienen. 3.1.1 Farbstofflaser Der große Nutzen von Farbstofflasern besteht darin, daß man mit ihnen eine kohärente Lichtquelle zur Verfügung hat, bei der man innerhalb gewisser Grenzen die Wellenlänge kontinuierlich variieren kann. Diese kontinuierliche Veränderbarkeit der Wellenlänge von Farbstofflasern beruht auf den vielfältigen Vibrationsund Rotationsniveaus von komplexen organischen Molekülen [9]. Im Prinzip handelt es sich, wie in Abbildung 3.1 dargestellt, um einen Vierniveau-Laser. Mit Hilfe einer optischen Anregung (Pumplaser) wird das Farbstoffmolekül von seinem elektronischen Grundzustand (1. Niveau) in einen beliebigen Vibrationszustand des ersten angeregten elektronischen Zustandes gehoben (2. Niveau). Durch einen schnellen Übergang kommt das Molekül in den untersten Schwingungszustand (3. Niveau) des gleichen elektronischen Anregungszustandes. Anschließend kann es durch einen optischen Übergang zum elektronischen Grundzustand in verschiedene Vibrationszustände mit breiten Rotationsbanden (4. Niveau) gelangen. Da diese quasi kontinuierlich dicht liegen, besteht die Möglichkeit, die gewünschte Wellenlänge mit Hilfe wellenlängenselektiver Elementen und anschließender stimulierter Emission zu wählen. In einem letzten Schritt geht das Molekül wieder in den Grundzustand über. Bei dem verwendeten Farbstofflaser handelt es sich um ein kommerzielles Lasersystem der Firma Spectra Physics. Es besteht aus zwei Elementen. Ein Nd:YAG Laser mit zwei hintereinander geschalteten Laserstäben wird von Blitz25 26 Energie E KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU elektronisch angeregter Zustand 2 3 Pumplaser 1 hn 4 } Vibrationsniveaus Grundzustand Rotationsniveaus rel. Abstand r Abbildung 3.1: Schematisches Prinzip eines Farbstofflasers. Es handelt sich im Prinzip um einen 4-Niveau-Laser, siehe Text. lampen mit einer Repititionsrate von 30 Hz gepumpt. Die Fundamentalwellenlänge von 1064 nm wird mit Hilfe eines Kristalles halbiert. Der Laser hat anschließend eine Wellenlänge von 532 nm bei einer Pulslänge von 7 - 9 ns und einer Pulsenergie von ca. 500 mJ. Mit diesem Licht werden zwei Farbstoffzellen gepumpt, die sich in einem Resonator mit einem wellenlängenselektiven Element befinden. Mit Hilfe eines Gitters kann jeweils die gewünschte Wellenlänge eingestellt werden. Verwendet wird dazu das Beugungsmaximum 4. Ordnung. Als Farbstoff wird für dieses Experiment Rhodamin B genutzt, das innerhalb des Bereiches 580 bis 600 nm eine hohe Fluoreszens zeigt. Der Oszillator wird mit einer Konzentration von 115 mg/Liter betrieben, der Amplifier mit 17 mg/Liter. Als Lösungsmittel dient Methanol. Die erreichbaren Pulsenergien betragen an der Anlage 10 mJ. Mit Hilfe einer Messung entnommen aus der Diplomarbeit von T. Harter [4] wurde das System geeicht. Verglichen wurden dabei die Skaleneinstellung des Lasers mit Literaturwerten der nd-Linien im Bereich n=20 bis 30. Die Abweichung der Skala von den Literaturwerten betrug in Einheiten der Wellenzahlen weniger als 1 cm−1 . Dieses entspricht der kleinsten Skaleneinteilung am Laser. 27 3.1. LASERSYSTEME Leistung 300 mW Repititionsrate 30 Hz Pulslänge 10 ns Pulsenergie 10 mJ Wellenlänge 580 - 600 nm Tabelle 3.1: Daten des Farbstofflasers 3.1.2 fs-Lasersystem Um die für diesen Versuch benötigte THz-Strahlung zu erzeugen ist es notwendig, einen Laser mit extrem kurzer Pulsdauer zu verwenden. An dieser Stelle soll das zur Verfügung stehende Femtosekunden-Lasersystem besprochen werden. Eine ausführliche Beschreibung aller Teile findet sich in [10]. 100 fs 10 nJ 1000 ps 10 nJ Oszillator Stretcher Verdi 1000 ps 1 mJ Amplifier 100 fs 1 mJ Kompressor Nd:YAG Abbildung 3.2: Schematischer Aufbau des fs-Lasers. Oszillator Der Oszillator hat die Aufgabe, kurze Laserpulse zu erzeugen. Dabei nutzt man die Tatsachen, daß die Überlagerung von kontinuierlichem Licht mit gleicher Phase aber verschiedener Wellenlänge zu kurzen Pulsen führt. Das liegt daran, daß das Fourierspektrum eines kurzen elektromagnetischen Pulses einer breiten Frequenzverteilung entspricht. Experimenteller Ausgangspunkt ist dabei ein Laserkristall, hier Titan-Saphir [Ti:Al2 O3 ], der die Eigenschaft hat, auf vielen verschiedenen Moden Licht emittieren zu können. Dieser wird durch einen starken Laser gepumpt. Durch koppeln von 104 −105 Moden entstehen Pulse mit einer Pulsdauer von 100 fs. Um die entstehenden Pulse zu selektieren und verstärken, bedarf 28 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU es einigen Aufwandes. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Kerr-Effekt. Dieser beruht darauf, daß in dem Titan-Saphir-Kristall der Brechungsindex von der Intensität abhängt. Da das Strahlprofil in der Mitte die höchste Intensität hat, bewirkt der Kerr-Effekt, daß der Kristall sich wie eine Linse verhält. Somit werden Pulse, die eine höhere Intensität haben als kontinuierliches Licht, stärker fokussiert. Durch eine Blende kann man anschliessend die langen Pulse abschneiden. (hard aperture). Aufgrund ihrer höheren Intensität sorgen kurze Pulse gleichzeitig für eine stärkere stimulierte Emission im Kristall. Sie werden also prinzipiell wesentlich mehr verstärkt, als kontinuierliche Anteile oder lange Pulse. Man nennt das soft aperture. Durch diese Effekte wird erreicht, daß ein einmal entstandener Puls sich selbst am Leben erhält. Der in dem System verwendete Oszillator wird mit einem 5 W cw-Laser mit 532 nm Wellenlänge gepumpt (Coherent, Modell Verdi). Der Oszillator liefert Laserpulse mit 70 fs Pulsdauer bei einer Repititionsrate von 83 MHz, einer zentralen Wellenlänge von 800 nm bei einer Bandbreite von über 10 nm, und einer Ausgangsleistung von ca. 300 mW. Verstärker In einem zweiten Schritt werden die vom Oszillator erzeugten Pulse verstärkt. Um dabei die verwendeten Optiken nicht zu zerstören, ist es notwendig, zuerst den Puls im Stretcher zeitlich zu strecken. Dies wird durch ein Gitter erreicht, das den Puls in die verschiedenen Frequenzbestandteile aufteilt, die anschließend durch geschickte Anordnung unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen. Aus den ursprünglich 70 fs langen Pulsen entstehen dadurch Pulse von 500 ps Länge und wesentlich geringerer Intensität. Diese gestreckten Pulsen kommen in einen regenerativen Verstärker. Hier befindet sich erneut ein Titan-Saphir-Kristall, der durch einen 9 W Laser bei 532 nm gepumpt wird. Die eingekoppelten Pulse bauen anschließend die Besetzungsinversion ab. Da der verwendete Pumplaser (Clark-MXR Nd:YAG, Modell ORC-1000) eine Repetitionsrate von 1 kHz hat, wird gleichzeitig die Wiederholungsfrequenz elektronisch angepasst. Der Verstärker liefert Pulse mit einer Energie von 1,5 mJ. Durch einen dem Stretcher umgekehrten Vorgang werden die Pulse anschließend im Kompressor wieder auf ihre ursprüngliche Länge verkürzt. Die Ausgangsleistung beträgt 750 mW bei 1000 Hz und einer Pulslänge von 100 fs. 3.1.3 Synchronisation der Lasersysteme Der Versuch hat spezielle Anforderungen an die Synchronisation der Laser. So soll, nachdem der Farbstofflaser das Rubidium in einen Rydbergzustand angeregt hat, ein THz-Puls nach einer frei wählbaren Zeitdauer im Bereich von 100 ns die Elektronen ionisieren. 29 3.1. LASERSYSTEME Leistung 750 mW Repititionsrate 1 kHz Pulslänge 100 fs Pulsenergie 750 µJ Wellenlänge 800 nm Tabelle 3.2: Daten des fs-Lasers Als Grundsignal für die Synchronisation dient das Triggersignal der Verstärkerstufe des fs-Lasers. Da dieser mit einer Repetitionsrate von 1000 Hz läuft, ist es notwendig, diese Rate an die 30 Hz des Farbstofflasers anzupassen. Dies geschieht mit Hilfe eines Delaygenerators (Scientific Instruments DG 535). Der Farbstofflaser verlangt im extern getriggerten Betrieb mehrere Steuersignale: Mit der positiven Flanke eines TTL-Pulses wird die Elektronik der Blitzlampen des Pumplasers aktiviert. Mit der negativen Flanke des gleichen Pulses wird die Lampe ausgelöst. Zur Verkürzung der Laserpulse ist eine Güteschaltung (Q-Switch) integriert. Güteschaltung bedeutet, daß während des Pumpvorganges die Güte des Resonators künstlich reduziert wird. Der Laser kann nicht mit der Schwingung beginnen. Erst wenn die volle Besetzungsinversion im optischen Medium erreicht ist, wird die Güte wieder erhöht. Damit gelangt der Laser über die Laserschwelle und kann die Besetzungsinversion in einem kurzen Puls abbauen. Die Pulsdauer ist mit solch einer Schaltung von der Dauer des Pumppulses entkoppelt [9]. Der Q-Switch wird mit einem zweiten TTL-Puls aktiviert. Um die erforderliche Untersetzung des 1 kHz Taktes auf 30 Hz zu erreichen, wird ein Delay auf eine Länge von ca. 30 ms gestellt. Der Delaygenerator führt einen neuen Zyklus erst nach vollständigem Abarbeiten des vorhergehenden durch. Mit Hilfe von zwei schnellen Fotodioden können die beiden Laserpulse an der Kammer gemessen und auf einem Oszilloskop dargestellt werden. Einen zeitlichen Abstand von 100 ns erreicht man durch die Veränderung der Delays; die im Experiment verwendete Einstellung finden sich in Tabelle 3.3. A B C D Q-Switch Start 4,2 µs Q-Switch Stop 13,7 µs Elektronik 29,6735 ms Lampen 32,673 ms Tabelle 3.3: Einstellung des Delaygenerators 30 3.2 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU THz-Strahlung Betrachtet man das elektromagnetische Spektrum (Abbildung 3.3) so sind viele Bereiche schon lange einer Nutzung zugänglich. So kann man Mikrowellen, die eine Frequenz im Bereich der GHz haben, relativ einfach durch Dipolantennen erzeugen. Den Bereich ab 1012 Hz nennt man Infrarotstrahlung, die von allen Körpern als Wärmestrahlung abgeben wird. Geht man in noch höhere Frequenzbereiche, so folgt das sichtbare Licht, welches gezielt durch atomare Übergänge erzeugt werden kann. Lange Zeit gab es jedoch keine Möglichkeit, elektromagnetische Strahlung im Bereich des Ferninfraroten, also in der Lücke zwischen dem Infraroten und dem Mikrowellenbereich, zu erzeugen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Hertzsche Wellen Radiowellen Mikrowellen InfrarotLicht Licht Frequenz 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 [Hz] UVLicht Röntgenstrahlen Ferninfrarot THz-Bereich Abbildung 3.3: Das elektromagnetische Spektrum 3.2.1 Funktionsprinzip Gemäß den Maxwell’schen Gleichungen entstehen elektromagnetische Wellen immer dann, wenn eine Ladung einer Beschleunigung unterliegt. So schwingen in Mikrowellenresonatoren Elektronen zwischen den Enden einer Antenne, Änderungen von Schwingungszuständen in Atomen oder Molekülen führen zu Emission von Licht im infraroten oder sichtbaren Licht. Die Grundlage für eine THz-Antenne liefert ein Halbleitersubstrat. Halbleiter zeichnen sich allgemein durch eine Bandlücke im Bereich von 1 eV aus. Bestrahlt man einen Halbleiter mit Licht hinreichend großer Photonenenergie, so werden Elektronen aus dem Valenzband in das Leitungsband überführt. Man kann auf diese Art freie Ladungsträger erzeugen. Befindet sich der Halbleiter zusätzlich in einem externen elektrischen Feld, so wirkt auf diese Leitungsbandelektronen eine Kraft und sie beginnen sich in dem Feld zu bewegen. Bei dieser Beschleunigung strahlen sie elektromagnetische Strahlung ab. Damit diese Strahlung im Bereich der THz (1 THz= 1012 s−1 ) liegt, ist es notwendig, die Elektronen kurz aber stark zu bescheunigen. Dabei ist es wichtig, daß die Ladungsträger schnell erzeugt werden und in großer Zahl im Leitungsband 31 3.2. THZ-STRAHLUNG zur Verfügung stehen. Das erreicht man mit Hilfe des Kurzpulslasers. Außerdem müssen die Ladungsträger eine hohe Beweglichkeit aufweisen. Der Anstieg der Ladungsträgerbeweglichkeit ist der limitierende Faktor für die spektrale Bandbreite des Pulses [11]. Der in diesem Experiment verwendete hochohmige GaAsHalbleiter erfüllt die Anforderungen. 3.2.2 Aufbau In den Abbildung 3.4 und 3.5 ist ein schematischer Aufbau und ein Foto der in diesem Experiment verwendeten THz-Emitter zu sehen. Um hohe Pulsenergien zu erreichen, wird ein großflächiger Emitter eingesetzt. Es handelt sich um einen 2 Zoll GaAs-Wafer, der beidseitig poliert ist. Auf einer Seite sind mit Silberleitlack zwei Elektroden im Abstand von einem Zentimeter aufgemalt, die mit Hilfe von zwei Kupferblechen kontaktiert sind. Sie dienen zur Versorgung mit der notwendigen Betriebsspannung von 5 kV. Im Betrieb wird die Elektrodenseite in der Mitte durch den fs-Laser mit einer Leistung von ca. 80 mW bestrahlt. Der Laser hat eine Grundwellenlänge von 800 nm, was einer Photonenenergie von etwa 1,55 eV entspricht. Dies reicht zur Überbrückung der Bandlücke in GaAs von 1,43 eV aus. Die entstehenden THz-Pulse breiten sich in Strahlrichtung mit einer im dargestellten Fall horizontalen Polarisation aus. Die Polarisation ist somit parallel zu den Feldlinien des angelegten elektrischen Feldes. THz-Puls GaAs-Wafer E Elektroden + + + + + fs-Laser Abbildung 3.4: schematischer Aufbau des verwendeten THz-Emitters. 3.2.3 Abbildung 3.5: Bild des verwendeten THz-Emitters. Technische Daten Abbildung 3.6 zeigt den zeitlichen Verlauf des entstehenden THz-Pulses. Es handelt sich dabei um den Emitter, der für die Experimente im Kapitel 4.6 verwendet wird. Ausgemessen wurde die Pulsform von D. Turchinovitch in einem anderen System dieser Abteilung. Der Puls hat einen stark unipolaren Charakter und 32 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU kommt den für das Experiment erwünschten half-cycle Pulsen (HCP) recht nahe. Die aus der Pulsform durch Fouriertransformation gewonnene Frequenzverteilung ist in Abbildung 3.7 gezeigt. Mit Hilfe des Emitters lassen sich Photonen bis zu einer Frequenz von etwa 1,5 THz herstellen. Das entspricht einer Photonenenergie von ungefähr 4 meV. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, daß man mit Emittern dieser Bauart Energien von 0,5 nJ pro Puls erzeugen kann [11]. Abbildung 3.6: Zeitlicher Verlauf des elektrischen Feldes des THz-Pulses. 3.3 Abbildung 3.7: Frequenzspektrum des THz-Pulses. Vakuumanlage Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde ein komplett neues Bildspektrometer aufgebaut, mit dem Ziel auch Elektronen im 10 meV Bereich detektieren zu können. Es handelt sich bei dieser Anlage wie auf Abbildung 3.8 zu sehen ist, um ein aus drei Teilen zusammengesetztes senkrechtes Rohr mit einem Volumen von etwa 40 Litern. Eine Vakuumpumpe erzeugt unten den notwendigen Druck. Sie hängt an einem 40 cm langen Rohr, daß als Halterung und Verankerung der gesamten Anlage an einem Laborgestell dient. Es folgt ein Segment von 20 cm Höhe, welches mit acht Flanschen den Anschluss von Fenstern und der Atomquelle ermöglicht. Im Inneren des Systems befindet sich hier eine Einheit zum Beschleunigen der Elektronen. Darüber kommt ein ein Meter langes Rohr, das als feldfreie Flugstecke fungiert. Dieses wird abgeschlossen von einer Detektoreinheit. Über diesem Teil ist mit Hilfe einer Halterung eine Kamera montiert, die für die Datenerfassung sorgt. In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Elemente des Systems ausführlich beschrieben. 33 3.3. VAKUUMANLAGE 1 2 Beschleunigungseinheit 1 Kamera 2 Detektor 3 Druckmessung 4 elektr. Durchführung 5 Spannungsversorgung 6 Turbopumpe 5 3 4 6 Abbildung 3.8: Aufbau der Anlage 34 3.3.1 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU Aufbau der Beschleunigungseinheit Den zentralen Teil der Meßapperatur stellen die Beschleunigungsringe dar. Sie erzeugen ein inhomogenes, rotationssymmetrisches elektrisches Feld, das die in Kapitel 2 beschriebene Aufgabe hat, entstehende Photoelektronen auf den Detektor abzubilden. Mit dem hier verwendeten Aufbau soll das schon beschriebene velocity map imaging ermöglicht werden. Zur Verdeutlichung des Aufbaus dient die Ausschnittsvergrößerung in Abbildung 3.8. Die Beschleunigungseinheit besteht aus sieben Ringen aus Edelstahl, wobei alle Ringe einen Innendurchmesser von 12 cm haben. Bis auf Ring 3 sind alle Ringe 3,5 cm hoch. Der dritte Ring bildet das Zentrum der Kammer. Er hat eine Höhe von 5 cm und ist mit acht Löchern mit jeweils 3 cm Durchmesser bestückt, durch die Laser- und Atomstrahlen in die Wechselwirkungszone gelangen. Die Ringe befinden sich auf einer Halterung, die in der Kammer auf Höhe der Turbopumpe montiert ist. Durch Keramikabstandshalter werden die Ringe auf einem Abstand von ca. 1 mm gehalten, fixert wird die gesamte Einheit durch 4 Stangen, die innerhalb der Keramikhalter und Elektroden verlaufen. Die Spannungsversorgung wird durch Teflonkabel hergestellt. Diese sind zu einem Kabelbaum gebündelt und mit einer geerdeten Kupferlitze ummantelt, um eine elektrostatische Aufladung mit einhergehender Störung zu vermeiden. Mittels einer Hochspannungsdurchführung werden die Anschlüsse auf Höhe der Druckmessung nach außen geleitet, eine Belegung der Pins findet sich im Anhang. Beim Testen mit einem Hochspannungsnetzteil konnte gezeigt werden, daß die Ringe bis in einen Bereich von 4 bis 5 kV durchschlagsfest sind. Da für die Experimente ohnehin nur Netzteile bis 3,6 kV zur Verfügung stehen, stellt diese Tatsache keine Einschränkung dar. 3.3.2 Aufbau des Detektors Zum Nachweis der erzeugten Photoelektronen befindet sich am Ende der Flugstrecke eine Detektoreinheit. Diese besteht, wie in Abbildung 3.9 zu sehen ist, im wesentlichen aus zwei Elementen: Einem Stapel Microchannelplates (MCP) und einem Phosphorschirm. Die Mikrokanalplatten dienen zur Verstärkung des Elektronensignals. Es handelt sich dabei um dünne Platten aus einem Material, das die Eigenschaft hat, beim Auftreffen von Elektronen viele Sekundärelektronen zu emittieren [9]. In der Platte befinden sich mehrere Millionen regelmäßig angeordnete Kanäle mit einem Durchmesser von ungefähr 15 µm. Durch eine Neigung der Kanäle von 5-10 Grad zur Oberflächennormalen wird erreicht, daß alle auftreffenden Elektronen in einem Kanal Sekundärelektronen erzeugen. Diese wiederum erzeugen jeweils erneut Tertierelektronen usw.. Abhängig von der angelegten Spannung wird mit zwei hintereinander geschalteten MCPs eine Verstärkung um den Faktor 106 oder 35 3.3. VAKUUMANLAGE MCP Phosphorschirm Abbildung 3.9: Aufbau des Detektors mehr erreicht. Die Ortsinformation geht nicht verloren, da die Verstärkung immer nur in einem Kanal durchgeführt wird. In diesem Experiment werden die Microchannelplates mit einer Spannung von 2000 Volt zwischen Vorder- und Rückseite betrieben. Der Phosphoreszensschirm, oder kurz Phosphorschirm, dient zum Nachweis der durch die MCPs erzeugten Elektronen. Durch eine Spannung von 5000 Volt werden diese zusätzlich beschleunigt, um ein ausreichend helles Signal zu erzeugen. Bei dem Leuchtschirm handelt es sich um ein selbst produziertes Exemplar. Er wurde durch Sedimentieren des Phosphors Lumilux Grün B15 der Firm Riedel-de Haën auf eine Glasplatte hergestellt. Um MCP und Phosphorschirm im Betrieb zu schützen, ist zwischen ihnen und den Hochspannungsnetzteilen jeweils ein 10 MΩ Hochspannungswiderstand geschaltet. Er verhindert, daß hohe Ströme die empfindlichen Bauteile zerstören. 3.3.3 Bilderfassung Zur Bilderfassung dient ein Komplettsystem von La Vision, bestehend aus einem Computer mit der Software DaVis und der Kamera Imager 3 LS. Diese hat ein 2/3 inch CCD-Chip mit einer Auflösung von 1280 x 1024 Punkten. Der Chip wird zur Reduzierung des Bildrauschens mit einem Peltierelement auf -12 ◦ C gekühlt. Die Quanteneffizienz des CCD-Elements beträgt im Grünen, d. h. in der Farbe des Phosphorschirmes, ungefähr 35 %. Der direkte Strahlengang zwischen dem Detektor und dem Objektiv ist mit einer lichtdichten Blende versehen. Dies ermöglicht auch Messungen bei Tageslicht. 3.3.4 Aufbau des Rubidiumofens Bei dem Rubidiumofen handelt es sich um eine einfache Konstruktion zur Erzeugung eines Rubidiumstrahles, der durch die Wechselwirkungszone geht. Wie auf den Abbildungen 3.10 und 3.11 zu sehen ist, besteht der hintere Teil des Ofens 36 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU aus einem Edelstahlrohr mit einer Wandstärke von 1 mm. In diesem Rohr befindet sich die Ampulle mit einem Gramm Rubidium. Zur Kammer hin schließt eine Lochblende mit einem Durchmesser von einem Millimeter den Ofen ab. Rubidium-Ampulle Abbildung 3.10: Querschnitt des Ofens. Abbildung 3.11: Foto des Ofens. Im Betrieb wurde zuerst die Anlage evakuiert und anschließend die Ampulle mit einer Zange gebrochen. Dabei war es wichtig, die Wand des Ofens nicht zu beschädigen. Geheizt wird der Ofen mit einem um das Rohr gewickelten Heizband, wobei die Heizleistung mit einem Trafo geregelt werden kann. Ein Thermometer, das direkt an der Außenwand des Ofens angebracht ist, erlaubt die Bestimmung der Temperatur. Bei der Ampulle handelt es sich um Rubidium im natürlichen Isotopenverhältnis von Rb85 zu Rb87 mit einer Reinheit von 99,9 Prozent. Um einen ausreichenden Druck von Rubidium in der Anlage zu erhalten, muß der Ofen mit einer Temperatur von ungefähr 80 Grad Celsius betrieben werden. Gemäß der Dampfdruckkurve im Anhang hat Rubidium bei dieser Temperatur einen Dampfdruck von 8 · 10−5 mbar. 3.3.5 Magnetische Abschirmung Ein großes Problem an diesem Experiment stellen magnetische Störfelder dar. Schon die Lage des Labors mit einem Abstand von 20 Metern zur ICE-Strecke Freiburg-Karsruhe ist für ein derart sensitives Experiment nicht ideal. Deshalb wurde eine magnetische Abschirmung mittels Mumetallblech angebracht. Mumetall ist ein ferromagnetisches Metall mit einer hohen Permeabilität und einer hohen Sättigungsfeldstärke [9], [12]. Die hohe Permeabilität bedeutet, daß die Hysteresekurve des Metalls bei kleinen äußeren Feldstärken stark ansteigt und somit ein äußeres Magnetfeld ein starkes Gegenfeld induziert. Dieses kompensiert bei geschickter Anordnung Magnetfelder im Inneren eines umschlossenen Volumens. Der Vorteil von Mumetallabschirmung gegenüber Kompensation des 3.3. VAKUUMANLAGE 37 Magnetfeldes durch Spulen liegt darin, daß man sowohl inhomogene als auch zeitlich veränderliche Magnetfelder abschirmen kann. Der Nachteil ist einerseits der hohe Preis und die Tatsache, daß mechanische Belastung die Eigenschaften des Metalls zerstören können. Die Bereiche unter- und oberhalb der Wechselwirkungszone wurden mit zwei Lagen Mumetall im Abstand von 2 cm umwickelt. Schon diese einfache Modifikation hatte den Effekt, daß die entstehenden Photoelektronen den Detektor erreichten. Leider war es im Bereich der Fenster nicht möglich, von außen eine Mumetallabschirmung zu installieren. Somit konnten in dem wichtigen Bereich, in dem die produzierten Elektronen relativ langsam sind, die Störfelder nur unzureichend unterdrückt werden. Weitere Experimente mit einer Mumetallabschirmung oberhalb des Detektors hatten keinen Einfluß auf die gemessenen Bilder. Aufgrund der Anordnung der Magnetfeldabschirmung konnten letztendlich nur die horizontal verlaufenden Komponenten der Magnetfelder abgeschwächt werden. Vertikale Felder, die das System durchlaufen, führten zu einer nachweisbaren Drehung der Bilder. Diese Drehung war nicht zu vermeiden und mußte später bei der Beurteilung der Ergebnisse berücksichtigt werden. 3.3.6 Verwendete Geräte Für die Erzeugung des Vakuums waren eingesetzt: Turbopumpe: Wassergekühlte, keramikgelagerte Pumpe von Leybold-Heraeus Typ: TurboVac 360 Saugleistung: 345 Liter/Sekunde Erreichbarer Enddruck: < 10−10 mbar Vorpumpe: Drehschieberpumpe von Pfeiffer-Balzers Typ: Duo 1,5 A Saugleistung: 1,5 m3 /h Erreichbarer Enddruck: < 6, 6 ∗ 10−3 mbar Druckmessung: Compact Full Range Gauge von Balzers Typ: PKR 250 Genauigkeit: ± 30 % Desweiteren waren für den Betrieb des Spektrometers folgende Netzteile notwendig: Phosphorschirm: Bertan Associates Inc., Modell 205A-05R, 0-5 kV und nachgeschaltet Hochspannungsnetzgerät (Modell E-Werkstatt), 0-2 kV / 20 mA bei max. Potential von 5 kV 38 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLER AUFBAU MCP: fug, HCN 7E-3500, 0-3,5 kV / 2 mA Ringe: 4x Hochspannungsnetzgerät (Modell E-Werkstatt), 0-3,6 kV / 20 mA THz-Emitter: fug HCE-12500, 0-12,5 kV / 2,5 mA Kapitel 4 Messungen Wie in den vorhergehenden Kapiteln schon erwähnt, bestand die Aufgabe dieser Diplomarbeit in dem Aufbau eines neuen Photoelektronen-Bildspektrometers. Zu Beginn dieser Arbeit standen die Experimente von T. Harter kurz vor dem Abschluß. Obwohl er direkte Voruntersuchungen für dieses Experiment machte, konnte sein System nicht für die neuen Aufgaben – die winkel- und energieaufgelöste Bildspektroskopie – umgerüstet werden. Das lag zum einen an zu kleinen Abmessungen der Kammer für Beschleunigungsringe, und zum anderen an der sehr ungewöhnlichen Geometrie seines Systems. Die Kammer war für Laserkühlung mit sechs Laserstrahlen konzipiert und hatte die Form eines Oktaeders. Die Kammer verrichtet mittlerweile ihren Dienst in dem ihr ursprünglich zugedachten Aufgabengebiet. Aus diesem Grund wurde das Spektrometer aus neuen Teilen aufgebaut, wiederverwertet wurden jedoch z.B. Fenster, Turbopumpe, Druckmessung und elektrische Geräte. Eine genaue Beschreibung aller Systemkomponenten findet sich in Kapitel 3, hier soll die Inbetriebnahme mit den zugehörigen Experimenten vorgestellt werden: • Im ersten Abschnitt wird der optische Aufbau erklärt. Er wurde im Laufe des Experimentes mehrmals verändert. • Der zweite Abschnitt beschreibt die Inbetriebnahme. Das Ziel war, eine erste Abbildung von Elektronen zu erzeugen, durchgeführt am Restgas der Kammer. • Der dritte Teil beschreibt Messungen zur Zusammensetzung des Restgases in der Anlage. Diese wurden durchgeführt, um zu zeigen, daß Rubidium für Experimente zur Verfügung steht. • Im vierten Teil werden erste Messungen an Rubidium vorgestellt. Mit Hilfe von Zweiphotonenionisation konnten langsame Elektronen erzeugt werden. 39 40 KAPITEL 4. MESSUNGEN • Im fünften Kapitel werden langsame Elektronen, entstanden durch Feldionisation, untersucht. • Der sechste Teil enthält erste Untersuchungen von Rydbergatomem mit THz-Pulsen. • Im siebten Abschnitt wird ein ähnliches Experiment vorgestellt, dessen Zweck ebenfalls die Detektion von langsamen Elektronen ist. • Der letzte Teil gibt einen Ausblick für das Experiment 4.1 Aufbau der Optiken Delay-Line Parabol spiegel THzEmitter 1 F2 BS RbOfen F1 Linse 2 B1 l/2-Platte Pol-Würfel B2 S1 S2 Teleskop Abbildung 4.1: Aufbau der Optiken 4.1. AUFBAU DER OPTIKEN 41 Für optische Aufbauten stand ein Laborgestell mit einer optischen Bank zur Verfügung, das Außenmaße von 125 cm * 60 cm hatte. Ein Aufblick auf die Anlage ist in Abbildung 4.1 gezeigt. Zusätzlich wurde die Anlage, als der Platz knapp wurde, mit Hilfe eines weiteren Laborgestelles um die Fläche von 100 cm * 50 cm erweitert. Auf dem Lasertisch wurden für die beiden Laser zwei getrennte Strahlengänge installiert, im oberen Teil rot dargestellt der Strahlengang für den fs-Laser, im unteren gelb dargestellt der Strahlengang für den Farbstofflaser. Strahlengang des fs-Lasers Der Femtosekundenlaserstrahl wird über ein Rohrsystem von etwa 6 Meter Länge vom Lasersystem zur Anlage geleitet. Um die Leistungsverluste gering zu halten, kommen auf dem Weg neun dielektrische Spiegel zum Einsatz. Am System steht immerhin noch eine Leistung von über 300 mW zur Verfügung. Den direkten Bereich des Experiments erreicht der Laserstrahl in Abbildung 4.1 an Punkt 1. Er wird hier von oben entlang eines Turmes herabgeleitet. Damit später auch wie schon in der Diplomarbeit von T. Harter Zweipulsexperimente durchgeführt werden können, wird der Strahl mit einem 50% Strahlteiler (BS) in zwei gleich starke Teilstrahlen aufgespalten. Diese Teilstrahlen haben Wege gleicher Länge zu den THz-Emittern, wobei der obere Strahlengang eine Delayline (Verschiebestufe) durchläuft. Diese hat einen Hub von 5 cm, der Strahlengang kann damit um bis zu 10 cm verlängert werden. Man erhält dadurch eine zeitliche Verschiebung der Pulse der Teilstrahlen von bis zu 300 ps. Die beiden THz-Pulse sollten – zu einem Zweipulsexperiment kam es im Verlauf der Diplomarbeit nicht mehr – über einen Strahlvereiniger in die Kammer geleitet werden. In dieser Arbeit wurde nur der linke THz-Emitter direkt vor dem Fenster eingesetzt. Für einen möglichst verlustfreien Übergang des THz-Pulses in die Kammer sorgt ein Fenster aus dem Kunststoff TPX (Polymethylpenten). Dieses hat im Vergleich zu Glas eine höhere Transmissionsrate im Ferninfraroten. Strahlengang des Farbstofflasers Da der Farbstofflaser direkt neben dem Experiment steht, ist hier der Strahlengang relativ kurz. Der Laserstrahl erreicht den Labortisch an Punkt 2. In den ersten Versuchen ging er den gestrichelten Weg entlang der Tischkante zu der Kammer. Später änderten sich die Anforderungen, so daß mehr Platz benötigt wurde. In der Endversion läuft der Strahl durch eine λ/2-Platte und anschließend durch einen Polarisationswürfel. Mit dieser Kombination erreicht man, daß man in den zwei gewünschten Polarisationsrichtungen des Lasers (horizontal und vertikal) jeweils die maximale Intensität erhält. Im Anschluß wird der Strahl durch eine Linsenkombination aufgeweitet. Diese wirkt wie ein Teleskop. Um den Strahl in der Kammer zu fokussieren, kamen im Verlauf der Arbeit zwei 42 KAPITEL 4. MESSUNGEN Varianten zum Einsatz. Am Anfang wurde der Strahl durch eine Linse in die Kammer fokussiert. Später stand leihweise ein Parabolspiegel zur Verfügung, so daß der Strahl die Kammer durchläuft und durch den Spiegel auf dem Rückweg in der Kammer fokussiert wird. Sowohl Linse als auch Parabolspiegel befinden sich in einer Halterung, die mit Mikrometerschrauben ein Verschieben in alle drei Raumrichtungen ermöglicht. Dies ist zur Feinjustage des Strahlenganges notwendig. Zur Justage des Strahlenganges gibt es zwei Lochblenden passend zu den Fenstern F1 und F2. Eine Möglichkeit, den Strahl exakt mittig durch die Kammer zu leiten, ist, mit Spiegel S1 den Strahl auf Blende des Fensters F1 und anschließend mit Spiegel S2 auf die Blende des Fensters F2 zu justieren. Durch Iteration wird der Strahlengang immer exakter. Ist der Strahlengang korrekt justiert, werden zwei variable Irisblenden (B1 und B2) in den Stahlengang justiert. Mit diesen kann man beim späteren Nachjustieren den Strahlengang einfacher kontrollieren. 4.2 Restgasabbildung Nach dem Aufbau des Systems bestand die erste Aufgabe darin, durch Ionisation erzeugte Elektronen auf dem Detektor abzubilden. Eine Möglichkeit ist, diese Elektronen mit Hilfe eines starken Lasers aus den Molekülen des Restgases zu ionisieren. Besonders gut eignet sich dazu ein starker fs-Laser, wie er für die Experimente zur Verfügung stand. Erfahrungsgemäß entstehen bei der Ionisation von Restgasmolekülen vor allem langsame Elektronen. Man erwartet einen Fleck auf dem Phosphorschirm. Im Experiment wurde der Laser wie oben beschrieben geführt, nur daß der Strahlteiler durch einen Spiegel ersetzt war und der THz-Emitter durch eine Linse mit einer Brennweite von f = 200 mm. Das Signal auf dem Phosphorschirm war sehr stark, d. h. der Laser erzeugte gleichzeitig viele Elektronen. Dies ermöglichte ”Live”-Messungen mit eine Belichtungszeit von einer Sekunde. Eine Veränderung der Parameter konnte sofort auf dem Monitor beobachtet werden. Um einen Fleck auf dem Phosphorschirm zu erhalten, war es notwendig, den Laserfokus stark vom Zentrum der Kammer zu entfernen. D. h. der Laserstrahl ging nicht symmetrisch durch die Anlage. Außerdem ließ sich das Signal leicht mit einem Permanentmagneten ablenken, wobei dieser auch 20 cm und mehr von dem Flugrohr entfernt sein konnte. Aus diesem Grund haben wir eine Mumetallabschirmung installiert, die schon in Kapitel 3.3.5 beschrieben wurde. In der endgültigen Version wird das Flugrohr durch zwei Lagen Mumetall im Abstand von 2 Zentimetern geschützt. Das hat den Effekt, daß die Elektronen bei mittigem Durchgang des Lasers durch die Kammer die Mitte des Phosphorschirms treffen. Exemplarisch für diese Messungen steht Abbildung 4.2. Gezeigt ist hier das Signal 43 4.2. RESTGASABBILDUNG A B’ B A’ a. Bild auf dem Detektor b. Schema der Drehung Abbildung 4.2: Signal bei Ionisation von Restgas. Das Signal ist gegenüber der geometrischen Strahlrichtung um den Winkel α gedreht. des Restgases. Man sieht eine elliptische Fläche, deren Intensität in der Mitte ansteigt. Diese Ellipse ist um einen Winkel α, hier um 53 Grad, gedreht. Der Winkel läßt sich durch Veränderung der Abzugsspannungen variieren. Diese Drehung erklärt sich durch die nicht abgeschirmte vertikale Komponente des Magnetfeldes. Die Elektronen bewegen sich in dem Magnetfeld auf Spiralbahnen zum Detektor. Abhängig von den gewählten Potentialeinstellungen des Abzugsfeldes, d. h. der vertikalen Geschwindigkeit der Elektronen, durchlaufen sie unterschiedlich viele Drehungen. Um die Energie der Elektronen zu bestimmen, ist es notwendig, aus der Größe des Fleckes auf dem Bild die wahre Größe auf dem Phosphorschirm zu bestimmen. Auf den unbearbeiteten Bildern, die die Kamera liefert, ist neben dem Signal auch der Rand des Phosphorschirmes zu sehen. Setzt man die Größe des Schirmes auf dem Bild (780 Pixel) mit der richtigen Größe (50 mm) ins Verhältnis, so ergibt sich, daß ein Pixel eine Kantenlänge von 65 µm hat. Diese optische Auflösung der Kamera setzt auch eine untere Schranke für die Auflösung des Spektrometers; kleinere Strukturen sind nicht messbar. (Die MCPs haben einen Kanaldurchmesser von etwa 15 µm.) In Abbildung 4.3 sind Querschnitte durch die Verteilung entlang der Achsen AA und BB 0 gezeigt. Die Kurven haben in etwa die Form einer (leicht verrauschten) Gaußverteilung. Die Halbwertsbreite des Peaks ist ein Maß für die Geschwindigkeit der Elektronen. Vergleicht man den Radius, d. h. die horizontale Strecke, die die Elektronen zurückgelegt haben, mit der Simulation in Simion (Kapitel 2.5) so ergibt sich, daß die Elektronen eine Energie von etwa 5 meV in Richtung der kleinen Halbachse und 10 meV in Richtung der großen Halbachse haben. 0 44 KAPITEL 4. MESSUNGEN a. Schnitt AA0 b. Schnitt BB 0 Abbildung 4.3: Schnitt durch die Verteilung des Restgassignals. 4.3 Massenspektrum Nachdem mit der vorhergehenden Messung gezeigt wurde, daß die Anlage Elektronen abbilden kann, sollte nun gezeigt werden, welche Moleküle im Restgas enthalten sind und unter welchen Bedingungen Rubidium in der Kammer anzutreffen ist. Somit konnte gleichzeitig die Funktion des Ofens überprüft werden. Das Prinzip, mit dem man die Zusammensetzung des Restgases messen kann, ist einfach. Wenn man die in der Kammer enthaltenen Moleküle ionisiert und mit den Abzugsfeldern auf den Detektor beschleunigt, so hängt die Flugzeit der Ionen von ihrer Ladung und ihrer Masse ab. Man erhält ein massenabhängiges Flugzeitspektrum, auch time-of-flight (TOF)-Spektrum genannt. Für ein Flugzeitspektrum ist es wichtig, daß die Flugstrecke hinreichend lang ist, um die entstehenden Signale zeitlich trennen zu können. Die in diesem Fall gegebenen 90 cm waren dafür ein gute Voraussetzung. Aufbau Es wurde folgender experimenteller Aufbau gewählt: Wie schon im vorangegangenen Kapitel wurde der fs-Laser bei einer Leistung von 150 mW mit einer f = 200 mm Linse in das Zentrum der Kammer fokussiert. Ein Laser dieser Intensität ist in der Lage, über Multiphotonenionisation beliebige Moleküle zu ionisieren. Die für das Abzugsfeld verantwortlichen Elektroden waren positiv geladen, wobei sie bei den gewählten Spannungen eine Potentialdifferenz von etwa 1500 Volt zwischen dem Laserfokus und den MCPs erzeugten. Treffen die durch die Felder beschleunigten Ionen auf den MCPs auf, so erzeugen sie eine Elektronenlawine. Diese äußert sich durch einen kurzen Spannungspuls zwischen der Vorder- und Rückseite des MCPs. Mit Hilfe einer Kondensatorschaltung wurden diese Pulse aus der Versorgungsspannung ausgekoppelt und von ei- 45 4.3. MASSENSPEKTRUM ner Computerkarte (FAST ComTec, Modell 7886) mit einer zeitlichen Auflösung von 0,5 ns detektiert. Eine Fotodiode triggerte dabei die Multiscalerkarte auf den fs-Laserpuls. Auswertung Das Flugzeitspektrum läßt sich zu einem Massenspektrum umrechnen, da ein direkter Zusammenhang zwischen der Flugzeit und der Masse besteht. Die Ionen bewegen sich auf ihrem Weg von der Wechselwirkungszone zum Detektor durch ein nicht näher bekanntes, inhomogenes elektrisches Potential U (x). Aus diesem resultiert für eine Ladung q die Kraft F = q dUdx(x) . Daraus ergibt sich eine Beschleunigung a = F/m. Man erhält somit die Differentialgleichung d2 x q dU (x) = · 2 dt m dx Substituiert man hier t̃ = t · q q , m (4.1) so ergibt sich d2 x dU (x) = dx dt̃2 (4.2) Ohne Kenntnis der Feld- bzw. Potentialverteilung in der Kammer kann man diese Gleichung nicht lösen. Es existiert jedoch eine Lösung, nämlich die Flugbahn. Aufgrund der Substitution ist die gesamte Massen- und Ladungsabhängigkeit der Gleichung 4.2 in t̃ erhalten. Somit besteht zwischen Flugzeit, Masse und Ladung folgender Zusammenhang: √ m t∼ √ (4.3) q Der Proportionalitätsfaktor ist dabei jedoch unbekannt und muß mit Hilfe von weiteren Annahmen aus dem Flugzeitspektrum gewonnen werden. Zur Eichung des Flugzeitspektrums dienen zwei Spektren, aufgenommen bei einer Ofentemperatur von 20◦ C und 80◦ C. Die Erfahrung zeigt, daß eines der häufigsten Moleküle des Restgases Wasser ist. In Abbildung 4.4.a erkennt man das Signal im vorderen Bereich bei einer Flugzeit von etwa 8000 ns. Als zweiter Eichpunkt dient das Rubidiumsignal, zu sehen als Peak bei einer Flugzeit von etwa 18000 ns in Abbildung 4.4.b. Bei der Temperatur von 80◦ C ist das Rubidiumsignal bei weitem der stärkste Peak. Löst man jetzt das Gleichungssystem (tH2 O − t0 )2 ∗ f = 18 (tRb − t0 )2 ∗ f = 85 46 KAPITEL 4. MESSUNGEN a. bei Ofentemperatur von 20◦ C b. bei Ofentemperatur von 80◦ C Abbildung 4.4: Flugzeitspektrum bei verschiedenen Temperaturen. wobei tH2 O und tRb die Flugzeiten von Wasser und Rubidium sind, t0 eine zeitliche Verschiebung des Nullpunktes ist und f die Proportionalität berücksichtigt, so ergibt sich eine Umrechnung von Flugzeit zu Masse: m = (t − t0 ) ∗ f (4.4) Man erhält ein Ergebnis wie den Abbildungen 4.5, 4.6 und 4.7. Anhand dieses Ergebnisses kann man im Nachhinein die verwendete Eichung begründen: 1. In Abbildung 4.5 tritt der erste Peak bei der Masenzahl 1 auf. Es handelt sich um Wasserstoff, der im System auf jedenfall vorhanden sein muss, z.B. durch Abspaltung aus Wasser oder Kohlenwasserstoffen. Ein Peak davor darf natürlich nicht auftreten. 2. Rubidium kommt mit zwei natürlichen Isotopen vor, Rb85 und Rb87 . Das natürliche Verhältnis liegt bei 72,15 % von Rb85 zu 27,85 % von Rb87 [13]. Abbildung 4.6 zeigt einen Ausschnitt aus dem Massenspektrum bei den Massen 80 bis 90. Durch die Eichung entsteht bei der Atommasse 87 ein weiterer Peak. Das Verhältnis der Maxima von m=85 zu m=87 beträgt etwa 3 zu 1. Es liegt somit nahe, daß es sich um die beiden Isotope von Rubidium handelt. Diese beiden Punkte verifizieren somit die vorgenommene Eichung. Es wurde unter anderem gezeigt, daß der Ofen funktioniert und bei einer Temperatur von 80◦ C ein starkes Rubidiumsignal auftritt. 4.3. MASSENSPEKTRUM 47 Abbildung 4.5: Massenspektrum im Bereich m = 1 bis m = 14. Man erkennt H, He2+ , C 2+ , C. Die Peaks von Kohlenstoff sind aufgrund der Coulombabstoßung verbreitert. Abbildung 4.6: Massenspektrum bei 80◦ C im Bereich m = 80 bis m = 90. Zu sehen Rb85 und Rb87 . Aufgrund der hohen Anzahl der Ionen ist die Fastkarte überlastet. Das erklärt die abbrechende Form der Maxima. 48 KAPITEL 4. MESSUNGEN Abbildung 4.7: Massenspektrum des Restgases. Im Bereich m = 24 bis m = 30 erkennt man das Signal der C2 Hn -Gruppe. Von m = 36 bis m = 44 die C3 Hn Gruppe. 4.4. ZWEIPHOTONEN-IONISATION 4.4 49 Zweiphotonen-Ionisation Der nächste Schritt bestand darin, mit Hilfe des Farbstofflasers das in der Kammer nachgewiesene Rubidium gezielt anzuregen und an Hand von bekannten Energien eine Eichung der Abbildung zu ermöglichen. Rubidium hat eine Ionisierungsenergie von Eion = 4, 176 eV [14]. Will man diese Ionisation mit einem Zwei-Photonenprozeß durchführen, so braucht man entsprechend Photonen mit einer Energie von E = 2, 088 eV bzw. einer Wellenlänge von λ = 594, 5 nm. Erhöht man die Energie der Photonen, so geht der Überschuß in die kinetische Energie der ionisierten Elektronen. Da sowohl die Ionisierungsenergie als auch die Wellenlänge des Lasers sehr genau bekannt sind, ist auf diese Weise eine Eichung der Photoelektronenbilder möglich. 1. Versuch Es stellte sich schon nach ersten Versuchen heraus, daß es nicht so einfach war, sehr langsame Elektronen abzubilden. Im ersten Anlauf wurde der Farbstofflaserstrahl, der einen Durchmesser von ungefähr 5 mm hat, mit Hilfe eine f = 200 mm Linse in die Kammer fokussiert. Das Ergebnis sieht man für eine feste Energie exemplarisch in Abbildung 4.8. Es entstand auf dem Schirm ein breiter Streifen unter einem festen Winkel relativ Abbildung 4.8: Unbearbeitetes Bild von Photoelektronen von Rubidium erzeugt bei einer Wellenlänge von 590 nm bzw. einer Elektronenenergie von ca. 25 meV (bei Einstellung 1, siehe Anhang). Der Laserstrahl war nicht aufgeweitet. Man erkennt den Phosphorschirm, der einen Durchmesser von 50 mm hat. 50 KAPITEL 4. MESSUNGEN zur geometrischen Strahlrichtung des Lasers. Die Breite des Streifens hing von der Energie der Photonen ab. Eine Messreihe zeigte, daß die Breite proportional zur Wurzel der Energie war. (Eine ähnliche Messung wird noch in diesem Kapitel folgen.) Das entspricht genau der Abhängigkeit, die für ein Bildspektrometer erwartet wird. Somit war klar, daß die Abbildung in einer Dimension schon funktioniert. Desweiteren zeigte sich, daß die Form des Streifens stark von der Intensität des Lasers abhing. Bei starkem Laser war der Streifen homogen, bei schwacher Intensität bildete sich in der Bildmitte ein deutliches Maximum der Elektronendichte aus. Der Winkel, unter dem der Streifen das Bild schnitt, hing von der Stärke des Abzugsfeldes ab. Modifikation Strahlaufweitung Diese Ergebnisse wurden wie folgt interpretiert: Mit Hilfe einer Linse entsteht ein Fokusbereich, in dem die Intensität des Lasers besonders hoch ist. Die Größe des Fokus hängt unter anderem von der Brennweite der Linse ab. Es handelt sich um eine Situation wie in Abbildung 4.9 gezeigt. Für den Strahldurchmesser im Fokus eines Gaußschen Laserstrahles gilt [9] D= 4λf , πd (4.5) wobei d die Ausdehnung des Strahles vor der Linse, f die Brennweite der Linse und λ die Wellenlänge des Lasers ist. Die Tiefe des Fokus, also die axiale Ausdehnung, in der der Durchmesser der Strahleinschnürung näherungsweise konstant ist, nennt man Rayleigh-Gebiet. Bei einem Gaußschen Strahlprofil umfaßt dieses eine Länge von [9] π(D/2)2 . (4.6) z=2 λ Die Größe des Bereiches, in dem eine Zweiphotonenanregung möglich ist, hängt noch von der Intensität des Lasers ab. Ist diese hinreichend hoch, so ist diese Anregung auch außerhalb des Fokus möglich. Der Streifen der Photoelektronen wurde als Abbild des Fokusbereiches interpretiert. Um die Abbildung zu verbessern waren somit folgende Veränderungen möglich: • Verwendung einer Linse mit kürzerer Brennweite • Vergrößerung des Strahldurchmessers • Verkleinerung der Laserintensität Die Brennweite der Linse ließ sich nur in geringem Rahmen ändern. Durch die Abmessung der Kammer war es nicht möglich, eine Linse mit kürzerer Brennweite als f = 150 mm zu verwenden. Der Laserstrahl wurde mit Hilfe einer 51 4.4. ZWEIPHOTONEN-IONISATION Linsenkombination in Teleskopanordnung aufgeweitet. Dazu durchlief er zuerst eine Zerstreuungslinse mit einer Brennweite von f = −50 mm und anschließend durch eine Sammellinse mit f = 300 mm. Stehen diese Linsen in geeignetem Abstand wie in Abbildung 4.10 gezeigt, dann ergibt sich so eine Vergrößerung des Strahldurchmessers um den Faktor 6. D z f = - 50 mm f = + 300 mm Abbildung 4.9: Form eines Laserfokus. Abbildung 4.10: Prinzip und Aufbau eines Teleskopes. Parabolspiegel Das Ergebnis dieser Veränderungen war deutlich, aber noch nicht ausreichend. Dieses konnte z. B. an Abbildungsfehlern der fokussierenden Linse liegen. Durch die Strahlaufweitung hatte der Strahl vor der Fokussierungslinse eine Breite von ungefähr 2,5 cm. Dies hatte zur Folge, daß er die Randbereiche der in die Kammer fokussierenden Linse (Durchmesser 50 mm) durchlief. Gerade in den äußeren Bereichen von Linsen verstärken sich jedoch Abbildungsfehler wie z.B. die sphärische Aberration. Dieses hat einen Einfluß auf die Größe des Fokus. Eine Abhilfe ist möglich, wenn man z.B. Linsen mit größerem Durchmesser verwendet. In diesem Fall konnte jedoch von der Gruppe B. Witzel ein 180◦ Parabolspiegel mit einer Brennweite von 150 mm geliehen werden. Parabolspiegel haben die Eigenschaft, daß alle achsenparallen Strahlen in einem Brennpunkt gesammelt werden. Dies geschieht aberrationsfrei. Der Nachteil von Parabolspiegeln ist, daß sie als Silberspiegel sehr empfindlich sind und jeweils nach den Anforderungen des Experiments als Einzelstücke angefertigt werden, was ihren hohen Preis bedingt. Der Spiegel wurde wie in Abbildung 4.1 dargestellt hinter der Kammer installiert. Der aufgeweitete Strahl durchläuft zuerst die Kammer und wird von dem Spiegel in das Zentrum fokussiert. Mit dieser experimentellen Anordnung konnten zur Auswertung geeignete Bilder aufgenommen werden. 52 KAPITEL 4. MESSUNGEN Ergebnisse Generell erwartet man bei Zweiphotonenionisation von Rubidium s- oder dWellenfunktionen für die auslaufenden Photoelektronen. Im Grundzustand des Rubidiums befindet sich das Außenelektron im 5s Zustand. Bei einem Zweiphotonenübergang erlauben die Auswahlregeln eine Veränderung des Drehimpulses um l = 0 oder l = 2. In diesem Experiment konnten nur d-Wellen, d. h. Zustände mit l = 2 nachgewiesen werden. Zur Verdeutlichung der Form einer d-Welle dient Abbildung 4.11. Im Bild a. ist die Elektronendichte eines Elektrons im Zustand l = 2, m = 0 aufgetragen. Es handelt sich um einen Schnitt in der xz-Ebene, die Form des Orbitals ist rotationssymmetrisch entlang der vertikalen Achse. Man kann es sich vorstellen als eine Doppelkeule entlang der Quantisierungsachse (Laserpolarisation) die auf Höhe des Ursprungs von einem Ring umschlossen wird. Projiziert man dieses Orbital nach hinten (in y-Richtung), so erhält man als Ergebnis ein Bild entsprechend 4.11.b. Diese Projektion ist gleichbedeutend mit einer Messung mit horizontaler Laserpolarisation. Bei einer Messung mit vertikaler Polarisation, d. h. Projektion in z-Richtung, erwartet man den oben beschriebenen Ring und in der Mitte die Elektronen, die zu den Keulen gehören. a. Dichteverteilung des d-Orbitales. Hier dargestellt ein Schnitt in der xz-Ebene. b. Projektion des d-Orbitals in y-Richtung (nach hinten). Abbildung 4.11: simulierte Form eines l = 2, m = 0-Orbitals. Die bisher gezeigten Bild sind Simulationen. Die wirklich gemessenen Orbitale weisen (leider) eine wesentlich geringere Schärfe auf und sind zudem durch Restfelder auch noch gedreht und wahrscheinlich leicht gestaucht. In Abbildung 4.12 sind die Ergebnisse einer Messung mit einer Überschußenergie von 28 meV zu sehen. Im linken Bild war der Laser horizontal polarisiert, bei dem rechten 53 4.4. ZWEIPHOTONEN-IONISATION a. d-Welle bei horizontaler Polarisation b. d-Welle bei vertikaler Polarisation Abbildung 4.12: Photoelektronen mit einer Energie von ca. 28 meV. vertikal. Man erkennt deutlich eine Übereinstimmung des Bildes 4.12.a mit der oben vorgestellten Simulation in Bild 4.11.b. Diese Bilder wurden bei einer Pulsenergie von etwa einem Millijoule und mit einer Belichtungszeit von 1000 Sekunden (entsprechend 30000 Laserpulsen) aufgenommen. Danach wurde ein konstanter Untergrund subtrahiert und das Bild gedreht. Damit wird der Einfluß der noch vorhandenen Magnetfelder empirisch kompensiert. In Abbildung 4.13 wurde das Bild 4.12.a zusätzlich noch abelinvertiert (siehe auch Kapitel 2). Dazu wurde eine Teilsymmetrisierung des Bildes durchgeführt. Abbildung 4.13: Abelinversion des Bildes 4.12.a. Die in Abbildung 4.12 gezeigten Bilder lassen sich natürlich auch bei anderen Energien messen. Das Resulatat unterscheidet sich nicht in der Form, sondern nur in den radialen Abständen zum Bildzentrum. Mit Hilfe einer Meßreihe bei verti- 54 KAPITEL 4. MESSUNGEN kaler Laserpolarisation konnte eine Energieeichung der Abbildungseigenschaften durchgeführt werden. Aufgetragen sind in Abbildung 4.14 der Radius der Ringe gegenüber der √ Elektronenenergie. Die rote Kurve ist ein Fit mit der Funktion y = const · E. Man erkennt die klare Abhängigkeit des Radius von der Wurzel der Energie im Bereich E > 0. Die hier gezeigte Eichung gilt natürlich nur für die verwendete Potentialeinstellung. In dieser Messung wurde Einstellung 2 (siehe Anhang) verwendet. Abbildung 4.14: Eichung des Bildspektrometers. Aufgetragen ist der Radius, d. h. der Abstand der Elektronen vom Zentrum, gegenüber √ der Elektronenenergie. Die rote Linie ist ein Fit mit der Funktion y = const · E. 4.5 Feldionisation Neben der Zweiphotonenionsation gibt es noch den Bereich der Feldionisation, bei dem langsame Elektronen entstehen. Wie schon in Kapitel 1.5 vorgestellt, bewirkt ein äußeres elektrisches Feld eine Absenkung der Ionisationsschwelle. Es ergibt sich eine Energieabsenkung (siehe Seite 9) um ∆W = −2 s e E·e. 4πε0 (4.7) Mit der in diesem Versuchsteil verwendeten Feldstärke von E = 200 V/cm beträgt die Absenkung etwa ∆W = 10 meV. Somit erwartet man auch im Bereich unterhalb der Ionsationsschwelle ein Signal von sehr langsamen Elektronen auf dem 4.5. FELDIONISATION 55 Detektor. Dieses sollte gemäß Kapitel 2.5 eine runde Form haben, wobei durch den Einfluß des Coulombfeldes eine äußere Stuktur vorhergesagt wird (siehe Seite 22). Abbildung 4.15 zeigt eine Meßreihe bei Potentialeinstellung 3 (siehe Anhang) und horizontaler Laserpolarisation bei einer Laserleistung von 15 mW. In Bild a., das direkt an der Ionisationsschwelle aufgenommen ist, kann man noch Reste der im letzten Kapitel vorgestellten d-Wellenstruktur erkennen. Obwohl man bei der verwendeten Laserwellenlänge Photoelektronen mit einer Energie von 0 meV erwarten würde, hat das Signal einen Radius, dem gemäß der Energieeichung eine Energie von knapp 3 meV entspricht. Diese kinetische Energie muß durch den Einfluß des äußeren elektrischen Feldes gewonnen worden sein. Bei tieferen Energien zeigt sich ein elliptischer Fleck, der mit abnehmender Elektronenenergie immer kleiner wird. So haben die Elektronen in Bild b. – obwohl sie −2 meV unter der Ionisationsgrenze angeregt werden – noch eine kinetische Energie von 1,3 meV. Im Bild c. entspricht die kurze Halbache einer kinetischen Elektronenenergie von 0,4 meV bei einer Anregung von −9 meV unterhalb der Ionisationsschwelle. Das letzte Bild ist direkt oberhalb der Grenze aufgenommen, ab der auch Feldionisation nicht mehr möglich ist. Der Durchmesser der Kreisscheibe entspricht einer kinetische Energie von 0,1 meV. Diese Meßergebnisse kann man mit den Voraussagen [7] in Kapitel 2.5 vergleichen. Berechnet man Zc entsprechend Formel 2.1 auf Seite 22 für die hier verwendete Feldstärke von F = 200 V/m und einer Elektronenenergie von E = −9 meV, so ergibt sich ein Wert von Zc = 0, 7. Die Elektronen sind somit gemäß der Definition langsam, da Zc < 1 ist. Man erwartet somit eine Abbildung, die ähnlich Bild 2.8 oben links ist. In den hier gemessenen Bildern treten hingegen keine Strukturen innerhalb der langsamen Elektronen auf. Eine Ursache dafür könnte die bisher zu schlechte Auflösung im sub-meV Bereich sein, hervorgerufen durch äußere Störungen. 56 KAPITEL 4. MESSUNGEN a. bei Energie ∆W = 0 meV b. bei Energie ∆W = −2 meV c. bei Energie ∆W = −9 meV d. bei Energie ∆W = −10 meV Abbildung 4.15: Feldionisation von Rydbergzuständen unterhalb der Ionisationsgrenze. 4.6 THz-Strahlung Mit den bisher beschriebenen Experimenten war es möglich, erste Versuche mit zusätzlicher THz-Strahlung zu machen. Dazu wurden die beiden Lasersysteme wie in Kapitel 3.1.3 beschrieben synchronisiert. Es wurde ein Delay von etwa 100 ns zwischen der Anregung durch den Farbstofflaser und dem THz-Puls gewählt. Um den Einfluß der THz-Strahlung zu verdeutlichen, wählten wir als Energie den Bereich, in dem gerade kein Signal mit Hilfe von Feldionisation mehr zu sehen ist. Das trifft auf den Zustand (36d) bei einer Wellenlänge von 595,25 nm zu. Dieser Zustand liegt 12, 4 meV unterhalb der Ionisationsschwelle. Das Ergebnis dieser Messung ist in Abbildung 4.16 dargestellt. In Bild a. ist die Situation ohne THz-Strahlung gezeigt. Man erkennt ganz schwach in der Mitte ein Signal, das von Elektronen mit Hilfe von Feldionisation erzeugt wird. 57 4.6. THZ-STRAHLUNG a. ohne THz-Strahlung b. mit horizontaler Polarisation. Impulsübertrag nach rechts c. mit horizontaler Polarisation. Impulsübertrag nach links d. mit vertikaler Polarisation. Impulsübertrag nach unten e. mit vertikaler Polarisation. Impulsübertrag nach oben Abbildung 4.16: Einfluß von THz-Strahlung auf die Ionisation von Rubidium. Aufgenommen bei einer Anregung 12,4 meV unter der Ionisationsschwelle. 58 KAPITEL 4. MESSUNGEN Die Bilder b. - e. zeigen den Einfluß von THz-Strahlung in allen vier möglichen Ausrichtungen des THz-Emitters. Im Fall b. und c. war die Polarisation des THzPulses horizontal, wobei in Fall b. der Puls auf die Elektronen in geometrischer Ausrichtung der Kamera nach Rechts wirken sollte, in Fall c. nach links. In den Bildern d. und e. hat der Puls eine vertikale Polarisation. Wie kann man diese Messungen interpretieren? Es gibt einen klar erkennbaren Unterschied zwischen dem Bild ohne THz-Strahlung (4.16.a) und den Bildern mit der THz-Strahlung. Um diesen Effekt zu verdeutlichen, wurde in Abbildung 4.17 das Bild 4.16.b nochmals vergrößert und so gedreht, daß es eine horizontale Ausrichtung hat. Um einen direkten Vergleich mit Bild 4.16.a zu ermöglichen, wurde Bild 4.17 zusätzlich die Größe des Signals aus 4.16.a überlagert. Die schwarze Ellipse in der Mitte entspricht in ihrer Größe genau den Ausmaßen des Signals der reinen Feldionisation ohne THz-Strahlung. Alle Elektronen, die außerhalb dieser Ellipse auf den Detektor treffen, sind durch den THz-Puls beeinflußt, d. h. sie haben einen zusätzlichen Impuls und somit zusätzliche Energie durch den Puls aufgenommen. 12,8 3,2 0 3,2 12,8 8,2 2 0 2 8,2 Abbildung 4.17: Einfluß von THz-Strahlung. Die schwarze Ellipse in der Mitte hat die Größe des Signales ohne THz-Puls. Aufgenommen bei einer Energie von 12,4 meV unterhalb der Ionisationsschwelle. Am Rand befindet sich eine Skalierung der Radien in meV. Es fällt weiterhin auf, daß sich die Bilder 4.16.b.-e. mit den verschienen PulsPolarisationen in der oben gezeigten zweidimensionalen Darstellung nicht wesentlich unterscheiden. Dies erkennt man auch in der Abbildung 4.18 auf der 4.6. THZ-STRAHLUNG 59 linken Seite, wo diese Signale nochmals stark vergrößert dargestellt sind. Um eine Aussage über eine mögliche Asymmetrie der Signale zu machen, befindet sich in Abbildung 4.18 auf der rechten Seite zu jedem Bild eine Projektion der Intensitäten auf die horizontale Achse. Dazu wurden in jedem Bild links die Zeilen 350 bis 650 aufaddiert, was dem Bereich entspricht, in dem das Signal auftritt. Anhand dieser Summation sollte man erkennen können, falls eine Asymmetrie zwischen der rechten und linken Signalhälfte auftritt. Vergleicht man jetzt die Projektionen der Bilder bei verschiedener Polarisationsrichtung , so ergibt sich kein signifikanter Unterschied. Vor allem die Bilder b-d sind fast identisch, nur Bild a fällt etwas aus der Reihe. Letztendlich führt dieses Ergebnis zu dem Schluß, daß die Form des Signals nicht von der Polarisation des THz-Pulses abhängt. Welche Ursachen könnte dieses Phänomen haben? • Die fehlende Asymmetrie der Bilder bei horizontaler Pulspolarisation könnte auf eine mangelnde Unipolarität des THz-Pulses zurückzuführen sein. Betrachtet man nochmals die Form des elektrischen Feldes des Pulses in Abbildung 3.6 auf Seite 32, so erkennt man, daß das Feld auch einen negativen Anteil hat. Für die Vorhersage der Theorie wurde ein half-cyclePuls vorausgesetzt. Dieser erfordert eine ausschließlich positive elektrische Feldstärke. • Warum gibt es keinen Unterschied zwischen den Bildern horizontaler und vertikaler Polarisation? Für mögliche Erklärungen muß man vielleicht den Einfluß des konstanten elektrischen Feldes der Abzugsspannung mitberücksichtigen. Durch die Kombination von Coulombfeld und äußerem Feld entsteht, wenn man sich das resultierende Potential als Höhenprofil vorstellt, ein Flaschenhals an der Stelle der abgesenkten Barriere. Vielleicht bedingt diese geometrische Struktur, daß alle langsamen Elektronen unabhängig von ihrer ursprünglichen Anregungsrichtung nach mehr oder weniger komplexen Flugbahnen im Coulombfeld durch diese Engstelle fliegen. Dies könnte einen Einfluß auf die resultierenden Bilder haben. Letztendlich sind solche Überlegungen jedoch nur Spekulation und bedürfen noch einer gründlichen theoretischen Beschreibung. Leider konnten die Experimente der Ionisation der Rydbergatome mit THzPulsen nicht vertieft werden, da im Anschluß an oben vorgestellte Messung der Farbstofflaser defekt war und nach der Reparatur die Zeit für weitere Versuche fehlte. Im Rahmen dieser Experimente konnte nur ein Einfluß der THz-Pulse auf die Ionisation gezeigt werden. Eine Vertiefung dieser Versuche mit qualitativem und quantitativem Verständnis bleibt meinen Nachfolgern überlassen. 60 KAPITEL 4. MESSUNGEN a. horizontale Polarisation nach recht b. horizontale Polarisation nach links c. vertikal Polarisation nach unten d. vertikale Polarisation nach oben Abbildung 4.18: Ausschnittsvergrößerung aus den Bildern 4.16 (linke Seite) und Projektion des Signals auf die horizontale Achse. 4.7. VERGLEICH MIT EINEM ÄHNLICHEN EXPERIMENT 4.7 61 Vergleich mit einem ähnlichen Experiment An dieser Stelle bietet sich auch ein Vergleich mit einem Experiment in Amsterdam an. Eine Gruppe arbeitet ebenfalls an einem Bildspektrometer für langsame Elektronen. Das Experiment unterscheidet sich in seinem Aufbau wesentlich von unserem Ansatz. Abbildung 4.19: Aufbau eines vergleichbaren Experimentes in Amsterdam, entnommen aus [15]. Die Innovation liegt in der Elektronenlinse auf halber Strecke der Flugbahn. Ausgangspunkt ist dabei ein Bildspektrometer, der die Bedingungen des velocity map imaging erfüllt. Für die Beschleunigung der Elektronen dient ein Aufbau aus 3 Platten, zu sehen in Abbildung 4.19 unten. Die Kombination aus Repeller und Extractor sorgt für das inhomogene elektrische Feld, eine Blende schließt diesen Bereich von der feldfreien Flugstrecke ab. Um jetzt eine ausreichend hohe Auflösung bei niedrigen Energien zu erhalten, hat diese Gruppe eine Einzellinse in die Flugstrecke integriert. Dabei handelt es sich (wie in Abbildung 4.19 rechts zu sehen) um drei Metallplatten mit einer Dicke von 3 mm, in deren Mitte sich ein 10 mm großes Loch für die Flugbahnen der Elektronen befindet. Legt man die äußeren Platten auf Erdpotential, so kann man durch variieren der Spannung der 62 KAPITEL 4. MESSUNGEN inneren Elektrode eine Elektronenlinse erzeugen. Die Elektronen erhalten beim Durchlaufen der Linse keine zusätzliche Energie, werden jedoch in ihrer Richtung beeinflußt. Abbildung 4.20: Der Effekt der Linse bei einer Vergrößerung um den Faktor 10, entnommen aus [15]. Die Elektronen im rechten Teil haben eine Energie von etwa 3 meV. Durch diese Erweiterung können die Bilder im Bereich niedriger Energien bis zu einen Faktor 20 verstärkt werden, was zu einer Situation wie in Abbildung 4.20 führt. Ähnlich einem Mikroskop werden nur Strukturen in der Mitte vergrößert. Elektronen mit größerer Energie erreichen den Detektor nicht. Mit Hilfe dieser Photoionization Microscopy [16] genannten Methode, ist es dieser Gruppe möglich, Interferenzen zwischen vielen verschiedenen klassischen Trajektorien eines Elektrons auf dem Weg zum Detektor zu messen. Die dazu nötige Energieauflösung im sub-meV-Bereich wird offensichtlich erreicht. Ein Vorteil der Vergrößerung mit Hilfe einer Elektronenlinse ist, daß die Abzugsfelder in der Wechselwirkungszone unabhängig von der Größe des Bildes konstant bleiben; es treten somit keine Veränderungen bei der Feldionisation oder Starkverschiebung auf. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das diese Gruppe mit höheren Abzugsfeldern arbeiten kann, ohne jedoch Abstriche an der energetischen Auflösung zu machen. Deshalb sind die untersuchte Elektronen schneller und werden durch Störfelder weniger beeinflußt. 4.8. AUSBLICK 4.8 63 Ausblick Es ist klar, daß ein so komplexes Experiment nicht im Rahmen einer Diplomarbeit vollständig abgearbeitet werden kann. So sind auch hier eine Reihe von Modifikationen möglich, die auf dem Weg zum Ziel hilfreich sein können. 1. Zum einen muß eine Möglichkeit gefunden werden, die äußeren Störungen noch weiter zu unterdrücken. Geplant ist hierbei eine Magnetfeldabschirmung im Inneren des Systems. Vielleicht läßt sich damit die bisher beobachtete Drehung der Bilder reduzieren. 2. Ein weiteres bisher ungelöstes Problem ist die Suche nach einer optimalen Einstellung der Abzugsfelder. Vielleicht läßt sich die Schärfe der Abbildung damit erhöhen. Die Computersimulation zur Bestimmung der Abzugsspannungen liefert bei dem verwendeten trial and error-Verfahren nur Nährungswerte für eine gute Einstellung. In vielen Experimenten kann anschließend eine bessere Einstellung direkt am Experiment durch Variation der Spannungen gefunden werden. Das ist hier aufgrund der Taktrate des Farbstofflasers von 30 Hz nicht möglich. Eine Messung eines Bildes dauert etwa 15 Minuten. Das verhindert ein systematisches Variieren der Einstellungen. Abhilfe könnte hier eine Untersuchung von geeigneten Atomen mit Hilfe des fs-Lasersystems bieten. Dieser arbeitet mit einer Repetionsrate von 1000 Hz und ist aufgrund seiner hohen Intensität in der Lage, viele Elektronen gleichzeitig zu produzieren. Die Meßzeiten könnten sich damit eventuell drastisch verkürzen. Das Problem liegt hier darin, ein Atom zu finden, das bei der Anregung durch den fs-Laser auch die gewünschten langsamen Elektronen für die Eichung erzeugt. 3. Eine weitere Option ist ein Nachbau der im vorhergehenden Abschnitt erwähnten Elektronenlinse in der Flugstrecke der Elektronen. Vielleicht ist ein solcher Ansatz erfolgversprechend, auch in Hinblick auf eine noch bessere Energieauflösung im sub-meV Bereich. 4. Zusätzlich dazu gibt es im experimentellen Aufbau noch die Möglichkeit, die feldfreie Flugstrecke von einem auf zwei Meter zu verlängern. Auch damit ließe sich die Energieauflösung erhöhen. Fraglich ist, ob das bei den bisherigen äußeren Störungen zum Erfolg führt. 64 KAPITEL 4. MESSUNGEN Zusammenfassung Das Ziel dieser Arbeit war der Aufbau und die Inbetriebnahme eines neuen Bildspektrometers. Dieser war zum Nachweis von sehr langsamen Elektronen mit Energien von wenigen Millielektronenvolt konzipiert. Diese Anforderung war vor allem in Hinblick auf die vorgesehene Anwendung, die Untersuchung von Rydbergzuständen mit THz-Strahlung, notwendig. Der erste Teil der Diplomarbeit war ganz dem Aufbau der Anlage gewidmet. Die anschließende Inbetriebnahme des Spektrometers verlief erfolgreich. Mit Hilfe von langsamen Elektronen, entstanden durch Photoionisation des Restgas, wurde eine erste Abbildung erreicht. Dabei fiel eine Drehung der Bilder auf, die auch mit magnetischer Abschirmung nicht komplett beseitigt werden konnte. Im nächsten Experiment diente das Bildspektrometer als Flugzeitmassenspektrometer. Zu diesem Zweck wurden mit Hilfe des fs-Lasers Ionen produziert und durch Abzugsfelder zum Detektor beschleunigt. Am MCP konnte mit einer Kondensatorschaltung das Auftreffen registriert und von einem Computer erfasst werden. Damit konnte die Zusammensetzung des Restgases bestimmt und Rubidium in der Kammer nachgewiesen werden. Anschließend wurden langsame Elektronen, entstanden durch Zweiphotonenionisation von Rubidium, auf dem Detektor abgebildet. In diesen Experimenten konnte eine d-Wellenverteilung erzeugt und identifiziert werden. Mit Hilfe von langsamen Elektronen bekannter Energie konnte danach eine Energieeichung der Abbildungseigenschaften des Spektrometers durchgeführt werden. Im Anschluß wurden Versuche mit Hilfe von Feldionisation gemacht. Das eigentliche Ziel, die Untersuchung von Rydbergzuständen mit Hilfe von THz-Pulsen, ist bisher noch nicht befriedigend gelungen. Es konnte zwar ein Einfluß von THz-Strahlung auf Rydbergatome nachgewiesen werden, dennoch sind wichtige Fragen und Probleme offen: Zum einen sind die Abbildungseigenschaften des Spektrometers bei Energien im sub-meV-Bereich noch nicht so gut wie erhofft und zum anderen ist keine hinreichende Übereinstimmung der Meßwerte mit der Theorie gegeben. 65 Mit dem im Rahmen dieser Arbeit aufgebauten Bildspektrometer besteht der Abteilung eine Möglichkeit zum Nachweis langsamer Elektronen. Durch Modifikation des Systems können im Prinzip auch andere Atome untersucht werden. Schon jetzt ist es möglich, Elektronen mit Energien von mehreren Millielektronenvolt zu spektroskopieren. Durch weitere Arbeit läßt sich möglicherweise sogar der sub-meV-Bereich erschließen. Anhang Dampfdruckkurve Rubidium Der Dampfdruck von Rubidium für T = 0 − 100◦ C beträgt nach [17] : p(T ) = 1, 26 · 107 · e−9140/(T +273) mbar Abbildung 1: Dampfdruckkurve von Rubidium 67 68 ANHANG Belegung der Hochspannungsdurchführung Elektroden Pins 7 6 7 6 5 5 4 3 2 1 4 3 2 1 Abbildung 2: Belegung der Pins der Hochspannungsdurchführung Verwendete Einstellungen der Elektroden im Experiment Einstellung 1 2 3 Ring Spannung [V] 1 -2500 2 -2500 3 -1900 4 -1150 5 0 6 0 7 0 1 -595 2 -595 3 -458 4 -264 5 0 6 0 7 0 1 -2975 2 -2975 3 -2290 4 -1320 5 0 6 0 7 0 69 ANHANG Fotos aus dem Labor Abbildung 3: Die Elektroden vor dem Einbau. Abbildung 4: Einbau der Elektroden in die Kammer. Durch die gezeigten Flansche kommen Laser-, THz- und Rubidiumstrahl in die Kammer. 70 ANHANG Abbildung 5: Der Detektor vor dem Einbau. In der Mitte erkennt man die MCPs (schwarze Fläche). Der Phosphorschirm ist verdeckt. Abbildung 6: Das System im Labor. In der rechten Hälfte sieht man das Flugrohr, links davon die Optiken. Literaturverzeichnis [1] W. Demtröder Experimentalphysik 3, Springer Verlag, 1996 [2] B. Bransden and C. Joachain Physics of atoms and molecules, Longman Group, 1983 [3] T. Gallagher Rydberg atoms, Cambridge University Press, 1994 [4] T. Harter Feldionisation von Rubidium-Rydbergatomen mit Hilfe von THzPulsen, Diplomarbeit, Freiburg, 2001 [5] O. Zobay and G. Alber Excitation of weakly bound Rydberg electrons by halfcycle pulses, Phys. Rev. A 60 1314 (1999) [6] A. Eppink and D. Parker Velocity map imaging of ions and electrons using electrostatic lenses, Rev. Sci. Instrum. 68 (9) 3477 (1997) [7] C. Bordas Classical motion of a photoelectron interacting with its ionic core: Slow photoelectron imaging, Phys. Rev. A 58 400 (1998) [8] C. Nicole, I. Sluimer, F. Rosca-Pruna, M. Warntjes, M. Vrakking, C. Bordas, F. Texier, F. Robicheaux Slow Photoelectron Imaging, Phys. Rev. Lett. 85 4024 (2000) [9] Lexikon der Physik, Spektrum Verlag, 1999 [10] V. Schyja Atome und Moleküle in kurzen und intensiven Laserfeldern, Dissertation, Freiburg, 1998 [11] C. Winnewisser Elektrooptische Detektion von ultrakurzen elektromagnetischen Pulsen, Dissertation, Freiburg, 1999 [12] Bergmann · Schaefer Elektromagnetismus, Band 2, 8. Auflage, de Gruyter Verlag, 1999 [13] Handbook of Chemistry and Physics, 54th edition, CRC Press, 1974 [14] Atomic Energy Levels, Volume 2, National Bureau of Standards, 1952 71 72 LITERATURVERZEICHNIS [15] H. Offerhaus, C. Nicole, F. Lepine, C. Bordas, F. Rosca-Pruna, M. Vrakking A magnifying lens for velocity map imaging of electrons and ions, Rev. Sci. Instrum. 72 3245 (2001) [16] C. Nicole, H. Offerhaus, M. Vrakking, F. Lepine, C. Bordas Photoionization Microscopy, Phys. Rev. Lett. 88 133001 (2002) [17] M. Erhard Theoretische Modellierung und experimentelle Realisierung von kohärenten Dunkelzuständen in Puffergasen, Diplomarbeit, Freiburg, 2000 Danksagung Für die Unterstützung im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei • Prof. Hanspeter Helm, für die Vergabe dieser Arbeit und die Betreuung im Labor, • Dr. Peter Jepsen, dem Meister der THz-en, der immer Zeit hatte, wenn es ein Problem gab, • Ulrich Person, ohne dessen CAD-Erfahrung die Entwicklung der Komponenten nicht möglich gewesen wäre, • Rainer Reichle, der jede erdenkliche Theorie verstanden hat und auch erklären kann, • Dr. Bernd Witzel, für das Leihen des Parabolspiegels und den Hilfen beim Einbau, und natürlich bei allen weiteren Mitgliedern der Abteilung, die zu dem angenehmen Arbeitklima beigetragen haben. Hiermit erkläre ich, daß ich diese Diplomarbeit selbständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Freiburg im Breisgau, 14. August 2002 Ulf Geyer