3A-Klasse steht unter Strom

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II EDUARD 2012
FREITAG, 29. JUNI 2012
LEHRER.DIEPRESSE.COM
Die Presse
3A-Klasse steht unter Strom
Energie im Web 2.0. Wie eine Grazer Hauptschule physikalische und
chemische Experimente durchführte, diese filmte und gewann.
W
ir, die Schüler und Schülerinnen der 3A-Klasse
der PHST in Graz, gewannen am 26. März 2012 überraschenderweise den EDUARD
2012. Die Idee hinter dem Projekt
war, die Zusammenarbeit der
Schüler zu fördern und die Teamfähigkeit zu stärken. Entgegen allen Erwartungen wurden wir unter 70 Teilnehmern ausgewählt.
Wir kamen zunächst unter die
besten zehn Schulen, schließlich
wurden wir zum Sieger gekürt.
Unser Thema war: „Energie im
Web 2.0“.
Wir führten physikalische und
chemische Experimente durch,
filmten diese und stellten sie auf
YouTube. An der Karl-FranzensUniversität im Uni-Museum wurden die Experimente vor 250 Gästen vorgeführt. Unserem Projektleiter, Prof. Eduard Schittelkopf,
gelang es, uns
senschaften zu
Projekt wird
Schuljahr auf
fortgesetzt.
für die Naturwisinteressieren: Das
im kommenden
unseren Wunsch
1. Platz
Pflichtschulen
Praxis-HS Graz
Eduard Schittelkopf
Die 3A-Klasse filmt ihre Experimente und stellt diese ins Web.
[ Schittelkopf ]
1. DER SCHUSSAPPARAT
4. DIE DOSENPALME
7. KUPFER REAGIERT AUF LICHT
Wir
berechnen
die
Geschwindigkeit einer 10-mlSpritze. Die Spritze wird
durch erhöhten Luftdruck
in
einem
Acrylglasrohr
beschleunigt. Knapp vor dem
Verlassen der Röhre wird
mittels zweier Induktionsspulen die Zeitdifferenz des
Projektildurchgangs gemessen. Ausgelöst wird die Induktionsspannung durch einen Neodymmagneten, der im vorderen Teil
der 10-ml-Spitze positioniert ist. Der Abstand der beiden Spulen
beträgt 15 mm. Mit dem Oszilloskopvorsatz der Firma Meilhaus
(DS1M12 USB-Oszilloskop) wird die Zeitdifferenz der beiden
Induktionsspannungen bestimmt. Da sowohl der Abstand der
beiden Spulen als auch die Durchlaufzeit des Projektils bekannt
sind, kann recht einfach die Geschwindigkeit berechnet werden.
Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 128 km/h
werden 40 Blatt Zeitungspapier durchschossen.
Für dieses Experiment
benötigt man eine Metalldose, Seidenpapierstreifen,
Kabel, ein Elektrometer, eine
Glimmlampe und einen
Bandgenerator (Flying Stick).
Die
Seidenpapierstreifen
werden auf der Dose
befestigt. Mit dem Bandgenerator wird die Dose elektrisch geladen. Das Elektrometer
misst die Spannung zwischen Dose und Erdpotenzial. Spannungen
bis 25.000 Volt können bei guten Bedingungen gemessen
werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit werden diese Werte nicht
erreicht. Ist die Dosenpalme elektrisch geladen, stoßen sich die
Papierstreifen von der Dose ab und „fliegen“ nach außen. Berührt
man die Dose mit dem Finger, kommt es zu einem spürbaren
Ladungsausgleich. Verwenden wir zum Entladen eine Glimmlampe, erkennen wir das Abfließen der negativen elektrischen
Ladung durch das Leuchten an einem der beiden Pole.
Mit Kupfer und Kupferoxid
kann man lichtempfindliche
Zellen bauen. Ein Kupferdraht
wird in der Flamme eines
Bunsenbrenners bis zur
Rotglut
erhitzt.
Beim
Abkühlen entsteht dunkelbraunes und rotes Kupferoxid. Das rote Kupferoxid ist
lichtempfindlich. Die leitende
Flüssigkeit zwischen Kupfer
und Kupferoxid ist eine
NaCl-Lösung. Bei Lichteinfall
ändert sich die Spannung
zwischen Kupfer und Kupferoxid. Der Kurzschlussstrom
kann bis zum Zehnfachen der unbeleuchteten Zelle ansteigen.
Kupfer(I)-oxid ist ein Halbleiter und wurde schon in den 1920erJahren für den Bau von Gleichrichterdioden verwendet.
Was kann man mit dem Speicheroszilloskop bei unserem
Experiment messen?
S A Den Abstand der beiden Spulen
S B Die Geschwindigkeit des Projektils
S C Die Zeitdifferenz der Induktionsspannungen
Welche maximale Spannung wurde bei diesem Experiment
erreicht?
S A 7000 Volt
S B 17.000 Volt
S C 25.000 Volt
Die fachlich ganz korrekte Bezeichnung für rotes Kupferoxid
lautet:
S A Kupfer(I)-oxid, Cu2O
S B Kupfer(II)-oxid, CuO
S C Kupferoxid
2. SPECKSTEINOBERFLÄCHE
Die
Oberfläche
eines
unregelmäßigen
Specksteinkörpers wird bestimmt,
indem wir das Netz des
unregelmäßigen Körpers auf
ein Blatt Papier zeichnen.
Anschließend schneiden wir
das Netz aus und bestimmen
die Masse des Papiernetzes
5. BEWEGUNGSENERGIE
8. LEUCHTENDE BLEISTIFTMINE
mithilfe einer Digitalwaage.
Die Fläche eines Blatts Papier kann einfach berechnet und die
Masse gewogen werden. Durch eine einfache Berechnung
bestimmen wir die Masse von einem Quadratzentimeter Papier.
Wenn wir wissen, wie schwer ein Quadratzentimeter Papier ist,
können wir durch eine einfache Divisionen die Fläche des
Papiernetzes und die Oberfläche des Specksteinkörpers
bestimmen.
An beiden Spulenenden
wird der schützende Lack des
Kupferdrahtes an der Unterseite entfernt. Über die
drehbare Spule fließt Strom,
ein Magnetfeld wird erzeugt.
Dieses wird vom Magnetfeld
des Dauermagneten abgestoßen. Elektromotor: Wenn
die unlackierte Seite der Spulenenden mit zwei Büroklammern
Kontakt hat, fließt in der Spule Strom und erzeugt ein Magnetfeld.
Die Pole werden von den entgegengesetzten Polen des Neodymmagneten angezogen – die Spule dreht sich, die isolierte Seite
des Drahts liegt an den Kontaktstellen. Bricht der Stromfluss ab,
verschwindet das Magnetfeld. Elektromagnet: Bei Stromfluss
zieht der Elektromagnet die Münze an. Durch periodische
Unterbrechung der Stromzufuhr beginnt die Münze zu vibrieren.
Eine 0,9 mm dicke PolymerFeinmine beginnt bei einer
Spannung von rund vier Volt
und einer Stromstärke von
neun Ampere zu leuchten.
Erhöht man die Spannung,
wird auch eine größere
Stromstärke erreicht. Bei 13
Volt Spannung konnten wir
eine Stromstärke von 20 Ampere messen. Dies entspricht einer
kurzzeitigen Leistung von 260 Watt. Für diese Experimente
müssen die Netzgeräte auch die entsprechende Leistung zur
Verfügung stellen können. Standardmäßige Netzgeräte für
Schüler sind auf eine Stromstärke von sechs Ampere abgesichert.
Das präsentierte Experiment kann nur mit speziellen und
leistungsfähigen Netzgeräten durchgeführt werden.
Vorsicht: Zu hohe Spannungen lassen die Mine explodieren.
In welcher Einheit wird die Masse eines Körpers gemäß internationalem Einheitensystem gemessen?
S A kg
S B m2
S C m/s2
Bei welchen Magneten besteht die Möglichkeit, das Magnetfeld auszuschalten?
S A Dauermagnet
S B Elektromagnet
S C Neodymmagnet
Mit welcher Formel kann die elektrische Leistung berechnet
werden?
S A Spannung plus Stromstärke
S B Spannung dividiert durch Stromstärke
S C Spannung mal Stromstärke
3. STROM AUS DER ZITRONE
6. DER ELEKTROPHOR
9. DIE ZINK/LUFTBATTERIE
Der Kurzschlussstrom von
Zink/Kupfer-Elementen einer
Zitronenbatterie ist sehr klein.
Selten werden Stromstärken
von
einem
Milliampere
erreicht. Wesentlich besser
funktionieren die Elemente,
wenn
nur
Zitronensaft
verwendet wird. Bei solchen
Anordnungen können Stromstärken bis zu fünf Milliampere
gemessen werden. Wird die
Zinkelektrode durch ein Magnesiumband ersetzt, können wir
größere Spannung und höhere Stromstärke beobachten. Dieser
Aufbau bringt sogar einen kleinen Elektromotor in Schwung.
Die negativ aufgeladene
Kunststoffplatte erzeugt eine
Ladungstrennung im Keksdosendeckel. Durch
Berühren des Metalls fließt die
negative Ladung ab, der
Deckel wird positiv geladen.
Beim Hochheben wird die
Ladung am PapierblattElektroskop
angezeigt.
Dieses zeigt negative und
positive Ladung an. Nochmaliges Berühren bringt die negative Ladung zurück auf den
Deckel. Wird die Metallplatte auf die geladene Kunststoffplatte
gelegt, führt dies wieder zur Ladungstrennung. Erneutes
Berühren lässt die negative Ladung wieder abfließen. Durch das
Aufleuchten der Glimmlampe wird die Ladungsart bestimmt.
Mit Luftbatterien können auf
einfachste Weise genügend
große Spannungen und
Stromstärken für unsere
Experimente erzeugt werden. Kurzschlussströme von
rund 30 Milliampere und
einer Stromspannung von
sieben Volt sind für die
meisten Anwendungen ausreichend. Ein kleiner Elektromotor, der, um sich zu
drehen, eine Stromstärke von zwei Volt und eine Spannung von
zehn Milliampere benötigt, funktioniert bereits unter diesen
Bedingungen. Ein weiterer Vorteil beim Experimentieren mit
Luftbatterien ist der NaCl(Natriumclorit)-Elektrolyt, der in diesen
Kleinstmengen für die Umwelt absolut unbedenklich ist.
Welche elektrische Ladung wird am Papierblatt-Elektroskop
angezeigt?
S A positive elektrische Ladung
S B negative elektrische Ladung
S C fließende elektrische Ladung
Welche Elektrode aus welchem Element ist bei allen Luftbatterien zu finden?
S A Kupfer
S B Zink
S C Kohle
LÖSUNGEN
Wie bestimmt man den Kurzschlussstrom einer Batterie?
S A Das Multimeter wird als Amperemeter verwendet. Im
Stromkreis befindet sich kein weiterer Verbraucher.
S B Das Multimeter wird als Amperemeter verwendet. Eine
Glühbirne wird seriell in den Stromkreis geschaltet.
S C Für diese Messung kann entweder ein analoges Messgerät oder ein digitales Messgerät verwendet werden.
Frage 1: C / Frage 2: A / Frage 3: A, B / Frage 4: B / Frage 5: B / Frage 6: A, B / Frage 7: A / Frage 8: C / Frage 9: C
LÖSUNGEN
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