VPM1002 - Vakzine Projekt Management GmbH

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VPM1002
VPM1002
ist
ein
Lebendimpfstoff
gegen
Tuberkulose
(TB),
der
auf
dem
bekannten
Mycobacterium
bovis
(M.
bovis)
Bacille
Calmette‐Guérin
(BCG)‐Stamm
basiert,
der
seit
1921
eingesetzt
wird
und
schätzungsweise
weltweit
4
Milliarden
Mal
verabreicht
wurde.
Da
sich
BCG
als
nicht
wirksam
genug
erwiesen
hat,
um
die
Ausbreitung
von
Tuberkulose
zu
verhindern,
wurden
bei
VPM1002
zwei
Modifikationen
vorgenommen,
die
die
immunologische
Wirksamkeit
verbessern.
Als
erstes
wurde
ein
Gen
von
Listeria
monocytogenes
(L.
monocytogenes),
kodierend
für
das
Protein
Listeriolysin
(Hly),
in
das
Genom
von
BCG
integriert.
Listeriolysin
ist
verantwortlich
für
die
Bildung
von
Poren
im
Phagosom
nach
Aufnahme
des
Bakteriums
durch
Endozytose.
Das
ermöglicht
dem
Bakterium
die
Wanderung
in
das
Zytosol.
Dieses
Prinzip
wurde
bei
VPM1002
genutzt.
Im
Gegensatz
zu
BCG,
das
innerhalb
des
Phagosoms
eingeschlossen
ist
und
daher
zum
MHC
II
Weg
und
anschließender
Präsentation
des
Immunsystems
geleitet
wird,
wandert
VPM1002
vom
Phagosom
mittels
Listeriolysin‐geformter
Poren
in
das
Zytosol.
Dies
führt
schlussendlich
zu
einer
MHC
I
Präsentation
der
vom
Bakterium
stammenden
Peptide.
Die
MHC
I
Präsentation
und
die
folgende
Induktion
von
CD8+
T‐Zellen
ähnelt
dem
natürlichen
Schutzmechanismus
gegen
den
TB
verursachenden
Erreger
Mycobacterium
tuberculosis
(M.
tuberculosis).
Aufgrund
dessen
besteht
die
Annahme,
dass
VPM1002
geeignet
ist
das
Auslösen
einer
Immunantwort
zu
verbessern.
Als
zweites
wurde
das
BCG
Gen
für
Urease
C
(ureC)
inaktiviert.
Urease
C
katalysiert
die
Hydrolyse
von
Harnstoff
in
Kohlenstoffdioxid
und
Ammoniak,
wodurch
ein
basisches
Milieu
entsteht.
Die
Inaktivierung
war
notwendig,
da
Listeriolysin
unter
sauren
Bedingungen
optimal
aktiv
ist.
Beide
Modifikationen
wurden
in
einem
Schritt
durch
die
Insertion
des
Listeriolysin
Gens
in
das
Urease
C
Gen
des
BCG
durchgeführt.
Dies
führte
zu
einer
Unterbrechung
der
Urease
C
Sequenz
und
daher
zu
einer
Zerstörung
der
Aktivität.
Während
der
Modifikation
musste
eine
Resistenz
gegen
das
Antibiotikum
Hygromycin
(Hyg)
als
Selektionsmarker
eingebaut
werden.
Dieser
Einbau
ist
genomischen
Ursprungs
und
kein
exosomales
Plasmid,
was
einen
horizontalen
Gentransfer
höchst
unwahrscheinlich
macht.
VPM1002
ist
sensitiv
gegenüber
allgemein
angewandten
Antibiotika
zur
Behandlung
von
mykobakteriellen
Infektionen
wie
zum
Beispiel
Isoniazid,
Rifampizin
und
Ethambutol.
Die
korrekte
wissenschaftliche
Nomenklatur
von
VPM1002
lautet
rekombinantes
M.
bovis
BCG∆ureC::Hly+::Hyg+ (Genetischer
Hintergrund
„Dänisch,
Subtyp
Prag“).
Jede
Ampulle
VPM1002
enthält
ein
Lyophilisat
von
2‐8x10e6
CFU
VPM1002,
generiert
aus
einer
wässrigen
Lösung
aus
Dextran
und
Glukose.
Der
Impfstoff
wird
bei
+2
bis
+8
°
C
im
Dunkeln
gelagert.
Unter
diesen
Bedingungen
ist
der
Impfstoff
mindestens
27
Monate
stabil
und
die
laufende
Stabilitätsstudie
verspricht
sogar
eine
längere
Haltbarkeit
(auch
bei
Lagerung
unter
‐18°
C).
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Vor
Applikation
muss
VPM1002
unter
sterilen
Bedingungen
in
1
ml
sterilem
Wasser
(geeignet
zur
Injektion)
resuspendiert
werden.
Der
Impfstoff
wird
interdermal
gegeben,
andere
Applikationsarten
dürfen
nicht
angewendet
werden.
Aufgrund
der
Klassifizierung
des
Impfstoffes
als
ein
genetisch
modifizierter
infektiöser
Organismus
nach
biologischer
und
genetischer
Sicherheitsstufe
L1/S1,
muss
der
Umgang
mit
diesem
unter
Einhaltung
entsprechender
Anforderungen
erfolgen.
VPM1002‘s
präklinisches
„proof‐of‐concept“
und
seine
Sicherheit
wurde
in
10
Tier‐Studien
analysiert.
Grundsätzlich
wurden
die
Studien
unter
der
Vorrausetzung
der
Vergleichbarkeit
zu
BCG
durchgeführt.
Zur
Testung
der
Wirksamkeit
wurden
Mäuse
mit
VPM1002
oder
BCG
geimpft
und
anschließend
intranasal
mit
Beijing/W,
einer
klinisch
isolierten
Variante
von
M.
tuberculosis
infiziert.
Der
Readout
Parameter
der
Studien
war
die
Bestimmung
der
Zahl
lebender
„colony
forming
units“
(CFU)
von
M.
tuberculosis
in
den
Zielorganen
Lunge
und
Milz.
VPM1002
schützte
vor
der
Infektion
mit
Beijing/W
im
Vergleich
zu
nicht
geimpften
Mäusen.
Es
konnte
entweder
ein
gleicher
oder
ein
verbesserter
Schutz
gegen
die
Infektion
mit
Beijing/W
im
Vergleich
zu
BCG
gezeigt
werden.
Die
Sicherheit
von
VPM1002
konnte
in
drei
Spezies
gezeigt
werden.
Als
erstes
wurden
Interferon‐
gamma
(IFNy)
Knockout
Mäuse
verwendet.
Diese
Tiere
dienten
als
Sicherheits‐Tiermodell
für
die
Abschätzung
des
BCG‐Infektionsrisikos,
da
im
Menschen
die
BCG
Infektion
mit
Defizienzen
des
IFNy
Signalweg
korreliert.
Kein
VPM1002
geimpftes
Tier
starb
während
der
Beobachtungsphase
von
105
Tagen
im
Gegensatz
zu
BCG
(1
Tier
verstorben).
Es
wurden
keine
allgemeinen
klinischen
Auffälligkeiten
wurden
beobachtet.
Obgleich
VPM1002
wie
auch
BCG
lokale
Reaktionen
an
der
Impfstelle
auslösten.
Da
der
Impfstoff
im
Laufe
der
klinischen
Entwicklung
auch
HIV‐infizierten
Individuen
appliziert
werden
soll,
die
möglicherweise
immunsupprimiert
sind,
wurden
weitere
Sicherheitsstudien
in
SCID
Mäusen
durchgeführt.
Diesen
Mäusen
fehlt
das
adaptive
Immunsystem.
Bis
zur
10‐fachen
humanen
Zieldosis
(human
target
dose,
HTD=
5
x10e5
CFU
pro
Proband)
wurden
pro
Tier
verabreicht.
Die
Schwere
und
Häufigkeit
der
klinischen
Befunde,
die
während
der
Beobachtungszeit
auftraten,
unterschieden
sich
aber
nicht
zwischen
der
Testsubstanz,
der
humanen
Zieldosis
der
Referenzsubstanz
BCG
(5x
10e5
CFU
pro
Proband)
und
der
Kontrollgruppe
(NaCl)
und
sind
daher
auf
die
schwere
Immundefizienz
der
C.B‐17‐scid
Mäuse
zurückzuführen.
In
diesen
Mäusen
war
sogar
die
450‐fache
HTD
unter
der
LD50
(Lethale
Dosis
50).
Drei
klassische
Einzeldosis
Toxizitätsstudien
wurden
in
Nagern
(Meerschweinchen)
mit
Verlaufsuntersuchungen
von
6
bis
26
Wochen
und
Dosen
bis
zu
dem
50‐fachen
der
HTD
durchgeführt.
Grundsätzlich
war
die
Gewichtsentwicklung
(ein
höchst
sensitiver
Endpunkt
bei
TB
oder
TB‐ähnlichen
Änderungen)
in
allen
Behandlungsgruppen
ähnlich
und
lag,
wie
von
dieser
Spezies
bekannt,
im
Bereich
normaler
Schwankungen.
Kein
Meerschweinchen
starb
vor
Studienende.
Während
der
Nekropsie
und
der
histopathologischen
Untersuchung
wurden
in
keinem
der
Meerschweinchen
TB
typische
Befunde
oder
eine
mykobakterielle
Infektion
festgestellt.
Daher
wurden
die
wichtigsten
Kriterien
der
Pharmakopöe
(Europäisches
Arzneibuch)
bezüglich
der
Virulenz
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von
gefriergetrockneten
BCG
eingehalten.
Winzige
weiße
Punkte
(ungefähr
1mm
groß)
konnten
auf
der
Leber
einiger
Tiere,
die
aus
allen
Gruppen
stammten
(VPM1002,
BCG
und
NaCl),
beobachtet
werden.
Nur
bei
der
Gruppe
mit
der
50‐fachen
HTD
von
VPM1002
war
die
Inzidenz
dieser
Befunde
höher
im
Vergleich
zu
der
humanen
Standarddosis
von
BCG.
Die
Reihenfolge
der
Inzidenz
war
wie
folgt:
HTD
der
VPM1002
Gruppe
lang
unter
der
Inzidenz
der
4‐fachen
HTD
VPM1002
Gruppe
und
diese
lag
unter
der
Inzidenz
der
humanen
BCG
Standarddosis
und
diese
war
unter
der
Inzidenz
der
50‐fachen
HTD
der
VPM1002
Gruppe.
Die
Histopathologie
zeigte
Zellnekrose
und
hydropische
Degeneration.
Der
Schweregrad
nach
einer
Impfung
mit
VPM1002
scheint
geringer
zu
sein
als
nach
einer
BCG
Impfung.
Weder
in
histologischen
Schnitten
der
Lungen
noch
in
Schnitten
der
makroskopisch
veränderten
Leber
und
Lymphknoten
konnten
säurebeständige
Bakterien
nachgewiesen
werden,
obwohl
die
PCR
und
mikrobiologische
Daten
eine
systemische
Verbreitung
von
VPM1002
und
BCG
in
den
Tieren
zeigten.
Diese
Befunde
sprechen
für
den
Start
und
die
Weiterführung
der
klinischen
Entwicklung
von
VPM1002.
Im
Vergleich
von
VPM1002
und
BCG
(beide
HTD)
in
einem
Nicht‐Nager
Model
mit
Kaninchen
überlebten
alle
Tiere
die
Beobachtungszeit.
Makroskopisch
und
histologisch
zeigten
alle
Tiere
klare
Anzeichen
einer
Reaktion
auf
die
Infektion,
die
für
den
zweiten
Zeitpunkt
2
Wochen
nach
Immunisierung
mit
einem
Lebendimpfstoff
erwartet
wurden.
Der
klinische
Entwicklungsplan
von
VPM1002
beinhaltet
die
Impfung
von
Neugeborenen,
die
die
Zielgruppe
für
eine
BCG/VPM1002
Impfung
gegen
Tuberkulose
darstellen.
Vor
Impfung
von
Neugeborenen
wurde
eine
präklinische
Studie
in
neugeborenen
Kaninchen,
bezüglich
der
Sicherheitsaspekte
und
einschließlich
der
mykobakteriellen
Ausbreitung
in
vivo
innerhalb
von
90
Tagen
nach
Impfung
durchgeführt.
Es
wurde
keine
frühzeitige
Sterblichkeit,
keine
Testsubstanz
bezogenen
lokalen
Unverträglichkeitsreaktionen
und
keine
Änderung
des
Verhaltens,
der
äußerlichen
Erscheinung
und
des
Kotes
beobachtet.
In
Leber,
Gehirn,
Milz
sowie
Hoden
und
Ovarien
wurden
keine
infektiösen
Einheiten
(CFU)
an
Tag
11,
22
und
91
detektiert.
Nach
BCG
Immunisierung
der
männlichen
und
weiblichen
Tiere
war
das
allgemeine
Körpergewicht
und
das
Körpergewicht
zum
Zeitpunkt
der
Nekropsie
reduziert
im
Vergleich
zu
Tieren,
die
mit
Placebo
(0,9%
Kochsalz)
immunisiert
wurden.
Die
Immunisierung
mit
VPM1002
zeigte
keinen
Einfluss
auf
das
allgemeine
Körpergewicht
und
das
Körpergewicht
zum
Zeitpunkt
der
Nekropsie.
Keiner
der
Befunde
der
Tierstudien
spricht
gegen
eine
Anwendung
des
Impfstoffes
im
Menschen.
Zur
Unterstützung
der
Daten
wurden
Rhesusaffen
mit
dem
Forschungsmaterial
rBCG∆ureC::Hly+::Hyg+ immunisiert.
Die
über
17
Wochen
andauernde
Beobachtungszeit
zeigte,
dass
der
Testimpfstoff
gut
verträglich
war.
Es
gab
keine
Anzeichen
einer
Listeriolysin‐induzierten
Erythrozytenlyse.
Neben
einer
milden
lokalen
Reaktion,
die
ebenfalls
in
BCG
geimpften
Tieren
beobachtet
wurde,
zeigten
die
mit
dem
Forschungsmaterial
rBCG∆ureC::Hly+::Hyg+ geimpften
Affen
keine
unerwünschten
Nebenwirkungen,
weder
lokal
noch
bei
täglicher
Beobachtung
des
Verhaltens
der
Tiere.
Auch
das
Körpergewicht
und
die
Parameter
der
Hämatologie
und
klinischen
Chemie
zeigten,
dass
keine
anhaltenden
behandlungsbezogenen,
biologisch
relevanten
Abweichungen
nach
intradermaler
Impfung
vorlagen.
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VPM1002
spezifische
humane
Daten
stehen
aus
zwei
klinischen
Studien
zur
Verfügung.
Darüber
hinaus
wird
der
Vorgänger
von
VPM1002,
BCG,
mit
etwa
4
Milliarden
applizierten
Dosen
seit
der
Lizensierung
zur
aktiven
Immunisierung
gegen
TB
eingesetzt.
Aufgrund
der
Ähnlichkeit
beider
Produkte,
dient
das
Sicherheitsprofil
von
BCG
als
vorsichtige
Schätzung
bezüglich
der
zu
erwarteten
Effekten
im
Menschen
nach
VPM1002
Impfung.
Die
bisher
existierenden
klinischen
Daten
unterstützen
diese
Annahme.
In
der
ersten
klinischen
Studie
„VPM1002‐GE‐1.01TB“
wurden
gesunde
männliche
kaukasische
erwachsene
Probanden
mit
oder
ohne
Präexposition
von
BCG
mit
VPM1002
(N=
30
+
30)
oder
BCG
(N=
10
+
10)
geimpft,
gefolgt
von
einer
6‐monatigen
Beobachtungsphase.
Diese
Studie
zeigte,
dass
eine
einzelne
Impfung
mit
VPM1002
mit
bis
zu
5x10e5
CFU
sicher
und
verträglich
war
und
zur
Immunogenität
führt.
Durch
nachgewiesene
IFN‐y
Ausschüttung
von
stimulierten
T
Zellen
konnte
eine
dosisabhängige
Immunogenität
von
VPM1002
gezeigt
werden.
VPM1002
induzierte
multifunktionale
CD4+
und
CD8+
T‐Zell
Subtypen,
von
denen
angenommen
wird,
dass
sie
eine
entscheidende
Rolle
beim
Schutz
gegen
Tuberkulose
spielen
(Betts
et
al.,
2006;
Darrah
et
al.,
2007;
Seder
et
al.,
2008).
VPM1002
zeigte
bezüglich
der
multifunktionalen
CD4+
und
CD8+
T
Zellen
eine
Tendenz
der
Überlegenheit
gegenüber
BCG
bei
vergleichbaren
Dosen.
In
der
zweiten
klinischen
Studie
„VPM1002‐ZA‐1.10TB“
wurden
24
gesunde
männliche
oder
weibliche
Erwachsene,
überwiegend
aus
der
eingeborenen
Population
Afrikas
mit
Präexposition
von
BCG,
in
Südafrika
geimpft.
Die
6‐monatige
Beobachtungszeit
wurde
kürzlich
beendet
und
die
Daten
werden
aktuell
ausgewertet.
Die
Sicherheitsdaten
zwei
Monate
nach
Impfung
zeigten
eine
Übereinstimmung
mit
den
Daten
aus
der
deutschen
klinischen
Studie,
in
welcher
die
Sicherheit
und
gute
Verträglichkeit
von
VPM1002
bis
zu
einer
Dosis
von
5x10e5
CFU
gezeigt
werden
konnte.
Betrachtet
man
die
präklinischen
und
klinischen
Sicherheitsdaten,
kann
der
Rückschluss
gezogen
werden,
dass
VPM1002
im
Bezug
auf
die
Sicherheit
besser
ist
als
BCG.
VPM1002
zeigt
alle
Eigenschaften
eines
sicheren,
gut
verträglichen
und
wirksamen
Tuberkuloseimpfstoffes,
welcher
in
Zukunft
BCG
ersetzen
könnte.
Ihr
Ansprechpartner
für
Produkte
und
Lizenzierungen:
Dr.
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