3 Ösophagus und Mediastinum 3 3.1 3 Ösophagus und Mediastinum Fragen in den letzten 10 Examen: 8 Ösophagus Der Ösophagus beginnt auf Höhe von C6/C7. Auf dieser Höhe sind auch die Trachea, die Schilddrüse und der Kehlkopf lokalisiert. Er endet etwa auf Höhe von Th11/Th12 am Mageneingang (Kardia) und ist ca. 25 bis 30 cm lang. Damit ist der Ösophagus genauso lang wie z. B. das Duodenum, der Ureter und die männliche Urethra. Entsprechend seines Verlaufs kann man den Ösophagus in drei Teile einteilen: –– Pars cervicalis bis zum oberen Sternumrand, hinter der Trachea gelegen. Sie besteht überwiegend aus quergestreifter Muskulatur und wird vom Nervus laryngeus recurrens innerviert. –– Pars thoracica bis zum Zwerchfell, zwischen Trachea und Aorta etwas rechts, sonst eher links liegend. Sie zieht zwischen dem Herzbeutel und der Wirbelsäule nach kaudal sowie mit dem Truncus vagalis anterior und posterior durch das Zwerchfell. –– Pars abdominalis unterhalb des Zwerchfells bis zum Magen. Sie hinterlässt auf dem linken Leberlappen eine Impression und liegt intraperitoneal. Eine Besonderheit des Ösophagus ist seine Muskulatur. Diese ist im oberen Drittel quergestreift, dann folgt ein Übergangsstück aus quergestreifter und glatter Muskulatur, wobei der Anteil der glatten Muskulatur überwiegt und schließlich der distale Anteil mit ausschließlich glatter Muskulatur. Auch das Epithel des Ösophagus unterscheidet sich von dem des restlichen Verdauungstrakts. Es ist ein mehrschichtig unverhorntes Platten­epithel (im gesamten restlichen Verdauungstrakt ist das Epithel einschichtig hochprismatisch). 40 Übrigens … Auf einigen histologischen Schnitten ist das mehrschichtig unverhornte Epithel verhornt. Zu dieser Verhornung kommt es bei starker mechanischer Beanspruchung wie z. B. durch Aufnahme von sehr ballaststoffreicher Nahrung (Das Präparat stammt häufig von Nagetieren). In seinem Verlauf weist der Ösophagus drei Engen auf: –– Die erste Enge befindet sich direkt am Anfang (Ösophagusmund) auf Höhe C6/C7. –– Die zweite Enge entsteht an der Bifurcatio tracheae, wo von lateral zusätzlich die Aorta über den linken Hauptbronchus zieht und somit den Ösophagus einengt. Diese Enge wird als Aortenenge bezeichnet und liegt etwa auf Höhe von Th4/Th5. –– Die dritte und letzte Enge entsteht am Durchtritt des Ösophagus durch das Zwerchfell in HöheTh10/Th11. Diese Zwerchfellenge ist NICHT durch einen Sphinkter o. Ä. bedingt, sondern dadurch, dass die Zwerchfellmuskulatur in einer Schlaufe um den Hiatus oesophageus herum zieht (s. Abb. 15, S. 41). Bei Kontraktion des Zwerchfells verengt sich so der Hiatus oesophageus. Übrigens … Physiologischerweise ist die erste Enge die engste. Dies erscheint auch sinnvoll, denn es ist s­ icherlich angenehmer, gleich zu Beginn des Schluckens zu bemerken, dass der Bissen zu groß ist, anstatt es erst oberhalb des Zwerchfells festzustellen.