sinfoniekonzert 12 Bedřich Smetana Bruno Hartl Antonín Dvořák Martin Grubinger Schlagzeug Santtu-Matias Rouvali Dirigent First Global Partner sinfoniekonzert 21. Jun 15, 11 Uhr, 22./23. Jun 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie 12 Bedřich Smetana (1824–1884) »Die Moldau« aus »Mein Vaterland« Zyklus sinfonischer Dichtungen für Orchester (1874) 13’ Die beiden Quellen der Moldau: Allegro commodo non agiato Waldjagd – Bauernhochzeit: Listesso tempo, ma moderato Mondschein, Nymphenreigen: Listesso tempo – Tempo I St. Johann-Stromschnellen – Die Moldau in ihrer ganzen Breite: Più moto Vyšerad-Motiv Bruno Hartl (*1963) Konzert für Schlagzeug und Orchester op. 23 (2000/2001) 34’ Energico, con precisione – Andante espressivo – Feroce – Cadenza Ostinato: Presto, molto ritmico – Coda Rondo: Allegro agitato – Pause – Antonín Dvořák (1841 – 1904) Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 »Englische« (1889) Allegro con brio Adagio Allegretto grazioso Allegro ma non troppo 38’ Martin Grubinger Schlagzeug Gürzenich-Orchester Köln Santtu-Matias Rouvali Dirigent So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr: Konzerteinführung mit Friederike Holm »Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 18) 4 Der mythische Fluss Bedřich Smetanas Tondichtung »Die Moldau« Matthias Corvin Die Idee zum weltberühmten Orchesterstück »Vltava« (Die Moldau) kam dem Tschechen Bedřich Smetana auf einer Wanderung durch den Böhmerwald im August 1867. Der befreundete Geiger Mořic Anger berichtete rückblickend: »Einen großen und unvergesslichen Eindruck auf Smetana machte unser Ausflug zum Čenĕk-Sägewerk in Hirschenstein, an die Stelle, wo sich die Křemelná mit der Vydra verbindet [zur Otava, die wiederum in die Moldau fließt]. Dort entstand der erste Gedanke, dort wurde seine gepriesene sinfonische Dichtung Moldau geboren. Er hörte dieses reizvolle und poetische Lied zweier Bäche, blieb dort in Gedanken versunken stehen, setzte sich und blieb ganz entrückt lange dort sitzen. (…) In seiner Seele klangen die ersten Akkorde zweier Motive, die sich verbinden und verstärken und die anschließend wachsen und stark werden zu e ­ inem grandiosen melodischem Strom.« Weitere Inspiration bot ein Sommerausflug zu den St. Johann-Stromschnellen 1870 bei Štĕchovice, die Smetana mit einem Boot durchfuhr. »Das große ­Wasser, der Ausblick auf die Landschaft schön und überwältigend«, notierte er anschließend. Auch seine Prager Wohnung der 1860er Jahre mit Blick auf die Moldau machte den Fluss für ihn täglich präsent. Doch erst im Winter 1874 komponierte er das Stück als zweiten Teil seines sechsteiligen Zyklus »Má Vlast« (Mein Vaterland). Die von seinem Idol Franz Liszt beeinflussten Tondichtungen erzählen von der tschechischen Geschichte, den großen Mythen und der wunderbaren Landschaft. Als der gesamte Zyklus am 5. November 1882 auf der Prager Moldauinsel Žofìn erstmals aufgeführt wurde, entbrannte nach der »Moldau« ein »regelrechter Orkan des Beifalls; der Name Smetana erklang von überall her mit unbeschreiblichem Jubel, das Publikum erhob sich, schwang seine Hüte und Tücher dem Meister entgegen, 5 Die Bedřich-Smetana-Statue in Prag, mit Blick auf die Moldau und die Karlsbrücke 6 dem prachtvolle Kränze mit herrlichen Schleifen in den Nationalfarben gereicht wurden.« So liest man in der Zeitschrift Dalibor. Etwas ­weniger enthusiastisch verlief die separate Vorpremiere der »Moldau« am 4. April 1875 in Prag. Mit dem Zyklus »Mein Vaterland« und seinen am neu errichteten Nationaltheater aufgeführten Opern »Prodaná nevĕsta« (Die Verkaufte Braut) oder »Libuše« wurde Smetana zum wichtigsten tschechischen Komponisten neben dem jüngeren Antonín Dvořák. Auftrieb erhielt ihre Kunst durch die Politik: Die böhmischen und mährischen Länder forderten Unabhängigkeit und Selbstbestimmung von der bevormundenden k.u.k.-Monarchie Österreich-Ungarn, die Sprache, Religion und Bildungswesen bestimmte. Das neue Selbstbewusstsein der Tschechen manifestierte sich besonders bei Musikaufführungen, die zu patriotischen Kundgebungen wurden. Zum bildlichen Hörerlebnis der »Moldau« trug Smetana selbst bei: Neben Überschriften in der Partitur verfasste er mit Freunden eine detaillierte Inhaltsangabe. Dort heißt es: »Die Komposition schildert den Lauf der Moldau, beginnend bei den ersten beiden Quellen, der kalten und warmen Moldau, der Verbindung beider Bäche zu einem Fluss, dann der Fluss der Moldau in den Hainen und entlang von Wiesen, durch Gegenden, wo gerade fröhlich Kirchweih gefeiert wird; im nächtlichen Schein des Mondes der Reigen der Nymphen; auf den nahen Felsen ragen stolz Burgen und Ruinen empor; die St.-JohannStromschnellen wirbeln die Moldau auf; als breiter Strom fließt sie weiter nach Prag, der Vyšehrad [die auf einem Felsen vor Prag thronende mittelalterliche Burg] erscheint, schließlich verliert sich in der Ferne ihr majestätischer Strom in der Elbe.« Interessant mag erscheinen, dass Smetana in der Partitur aus dem Kirchweihfest eine »Bauernhochzeit« macht. Durch das Werk führt das wogende »Moldau«-Thema, eine slawisch gefärbte Melodie in e-Moll. Es verbindet die zum gloriosen Dur-Schluss vorantreibenden Episoden. Die Tondichtung spiegelt daher auch den gesamten »Vaterland«-Zyklus wider: Im Verlauf des Flusses wird der Weg der Tschechen aus der mythischen Vergangenheit (den Quellen) über die von Gefahren bedrohte Geschichte (Stromschnellen) zur strahlenden Zukunft (Vyšehrad-Thema am Schluss) nachgezeichnet. Wirkungsvoll ist die Orchestration mit den zwei verzahnten Querflöten und Klarinetten zu Beginn (die beiden Quellen der Moldau), den schwungvollen Jagdfanfaren der vier Hörner, den lustig stampfenden Streichern und Holzbläsern auf der »Bauernhochzeit«, den silbrig gedämpften Streichern im »Mondschein«, den Farbwerten von Harfe und Triangel oder einer schrill warnenden Piccoloflöte während der Fahrt durch die St.-Johann-Stromschnellen. 8 Das getrommelte Puzzle Bruno Hartls Konzert für Schlagzeug und Orchester op. 23 Martin Grubinger ist der Widmungsträger des heutigen Schlagzeugkonzerts von Bruno Hartl. Geplant hatte Bruno Hartl das Konzert ursprünglich anders: »Anfänglich sollte das Konzert für Schlagzeug nur ein Marimbafonkonzert werden, das ich auf Wunsch des Solisten aber schließlich um Vieles an Schlaginstrumenten erweiterte.« Der 1963 geborene Österreicher ist Solo-Paukist der Wiener Phil­ harmoniker; seit seiner Jugend begeisterte Hartl jedoch auch die Kreation eigener Werke. Die Faszination für die Pauken führte ihn als Dreizehnjähriger an die Hochschule für Musik und Dar­stellende Kunst in Wien, wo er als hochbegabter Jungstudent Schlagzeug, Klavier, Trompete und Komposition studierte. Sein erstes Engagement erhielt er 1980 als Erster Schlagzeuger und stellvertretender Solo-Paukist beim Mozarteumorchester Salzburg. Bereits 1984 wurde er Mitglied des Wiener Staatsopernorchesters und spielte auch bei dessen weltberühmtem ›Ableger‹ für den Konzertbereich, den Wiener Philharmonikern – als jüngster Solo-Paukist der Orchester­ geschichte. Natürlich schrieb Hartl seine meisten Werke, mitt­lerweile rund 30, für verschiedene Schlaginstrumente. Darunter finden sich etwa drei Sonaten für Pauken und Klavier sowie ein Xylophonkonzert. Darüber hinaus erstellte er spektakuläre Schlagzeugarrangements von Igor Strawinskys Orchesterwerk »Le sacre du printemps« und Aram Chatschaturjans Ballett »Spartacus«. Das Percussionkonzert op. 23 entstand 2000 als Auftragswerk für den damals 17-jährigen Grubinger. Im Bayerischen Rundfunk äußerte dieser rückblickend: »Ich hatte einige Kompositionen von ihm schon gehört, und das hat mich immer fasziniert, und ich hab mir gedacht: Wow! Der schreibt richtig cool.« Die Premiere erlebte der dritte Satz in einer stark verkürzten Fassung am 15. Juni 2000 im 9 Bruno Hartl 10 norwegischen Bergen mit dem dortigen Philharmonic Orchestra unter Simone Young. Anlass war das Abschlusskonzert der zehnten Ausgabe des »Eurovision Competition for Young Musicians« der Europäischen Rundfunkunion – Grubingers internationaler Durchbruch. Im Oktober 2002 wurde das Stück dann in erweiterter Form vom Bergen Philharmonic Orchestra unter Rafael Frühbeck de Burgos uraufgeführt. Die Überarbeitung des Konzerts reicht jedoch bis 2008. Das NDR Sinfonieorchester unter Andris Nelsons präsentierte mit Grubinger erstmals die dreisätzige, auch heute gespielte gut halbstündige Endversion. Über die Entstehung erklärt Hartl: »Als ich mir in meinem Skizzenbuch ein erstes Konzept zurechtlegte, war mir sofort bewusst, dass ich inhaltlich kein programmatisches Stück schreiben wollte. Vielmehr interessierte mich das Experiment, jedem einzelnen SoloSchlaginstrument ein eigenes Thema oder Motiv zu widmen, um aus ihnen eine strukturelle Basis zu erfinden. Es entstand eine Vielzahl von Einzelteilen, welche ich anschließend zusammensetzte und sie bewusst in klassisch anmutende Formen setzte. Die so ineinander greifenden Teile von Variationen, Ostinati und Ronden sollten an ein splittriges Puzzlespiel erinnern, dessen Zusammensetzung zwar kompliziert, aber dennoch logisch zu verfolgen wäre.« Vier Gongschläge markieren den Beginn und fungieren als eine Art Basismotiv. Die Interaktion von Solist und Orchester setzt bereits im ersten Satz auf viel Abwechslung. Im Solopart werden weiche Stabspiel-Passagen, etwa vom hölzernen Marimbaphon, gegen ­aggressive Trommelfolgen gesetzt. Gegen Ende führt ein geheim­ nisvoller Abschnitt zur virtuos gesteigerten Solo-Kadenz des Percussionisten. Ein gleichbleibendes rhythmisches Motiv, gespielt von Schellen im Orchester, liegt dem zweiten Satz zu Grunde. Auch das Gongmotiv des Anfangs wird wieder eingebunden und variiert. Der weit aufgefächerte Orchesterklang fordert besonders die Blech- und Holzbläser. Ein riesiger Spannungsbogen durchzieht diesen Mittelteil. Auf mitreißende Wildheit kontra filigrane Passagen setzt das Finale. Dem Solisten wird in den drei miteinander verketteten Sätzen des Konzerts keine Ruhepause gegönnt. Sein bisweilen kämpfe­ risches Spiel mit und gegen das Orchester verlangt ein absolutes rhythmisches Gehör und die völlige Unabhängigkeit von den Klängen drum herum. Der rasante Wechsel zwischen den Schlaginstru­ menten – es sind exakt 24 – ist natürlich ein Markenzeichen von Grubingers phänomenaler Technik. Bei vielen Stellen wünschte er sich von Hartl sogar Rhythmen fast jenseits der Spielbarkeit. 12 Der slawische Ton Antonín Dvořáks Achte Sinfonie Zwei Jahre vor der Uraufführung von Smetanas »Moldau« schaffte auch der 17 Jahre jüngere Antonín Dvořák den Durchbruch als tschechischer Nationalkomponist. Auslöser war die Uraufführung seines patriotischen Hymnus »Dĕdicové Bílé hory« (Die Erben des weißen Berges) für Chor und Orchester op. 30 im März 1873, bei dem allein 300 Sänger des Hlahol-Chores mitwirkten. Doch grundsätzlich anti­deutsch war Dvořák nicht. So beeinflussten ihn auch Franz Liszt und Richard Wagner, was vor allem in den frühen Opern und den Sinfonien Nr. 1 bis 4 hörbar ist. Später geriet der Böhme unter den Einfluss des Komponisten Johannes Brahms, der ihm Freund und Förderer wurde. Unterstützt vom Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick verhalf Brahms dem auf­strebenden Böhmen zu einem Stipendium und empfahl ihn seinem Verleger Simrock. ­Außerdem las er viele seiner Werke Korrektur: »Ich möchte vor Neid aus der Haut fahren über das, was dem ­Menschen so ganz nebenbei einfällt«, sind Zeilen aus Brahms’ Korrespondenz. Dvořák übernahm sicher manche sinfonische Technik des Älteren, pflegte jedoch weiterhin seinen von folkloristischen Melodien und Tanzrhythmen geprägten Nationalstil. Bereits aus der Gastwirtsstube seines Vaters kannte er böhmische und mährische Volksmusik, spielte als junger Mann außerdem Bratsche in einem Unterhaltungsorchester. Dieser geerdete Ton ist bei ihm stets ­erkennbar. Eine seiner ›musikantischsten‹ Sinfonien ist die von September bis November 1889 komponierte Achte in G-Dur. Sie ist das Gegenstück zur vorhergehenden Siebten in d-Moll op. 70 (1884/1885) mit ihrer komprimierten und ernsten Tonsprache. Nun verbreitet der Böhme seine Themen in Überfülle: Verträumte Stellen wechseln mit 13 Antonín Dvořák 14 schmetternden Fanfaren, lustige Polkaklänge mit dramatischen Abschnitten und filigrane Holzbläser-Passagen mit kraftvollen BlechAttacken. Hemdsärmelige Musizierlust und sinfonische Finesse fließen ineinander. Der Kopfsatz ähnelt mitunter der freien Form einer Rhapsodie, Bezüge zu Dvořáks »Slawischen Rhapsodien« op. 45 (1878) werden so greifbar. Der deutsche Musikwissenschaftler Hermann Kretschmar erblickte 1913 in der »losen Erfindung« dieser Sinfonie aber auch einen Bezug zum »Wesen der Smetanaschen Tondichtungen«. Dvořák machte das mit voller Absicht. Er wolle »ein von seinen übrigen Symphonien abweichendes und den musikalischen Gedankeninhalt auf eine neue Weise verarbeitendes Werk« kreieren, verriet er nach Aussage des Biografen Otakar Šourek. Offenbar interessierte den Sinfoniker Dvořák – nach seiner ›Läuterung‹ durch Brahms – weiterhin eine an Liszt orientierte poetische Musiksprache, die viele seiner osteuropäischen Kollegen beeinflusste. Anders ist seine späte Wendung zur Programmouvertüre und der Symphonischen Dichtung in den 1890er Jahre nicht zu verstehen. Atmosphärische Momente bestimmen den langsamen Satz mit seinem slawischen Anfangsthema in c-Moll. Signalartige Naturlaute mischen sich in die melancholische Stimmung. Ein ›Schicksals­ motiv‹ bricht kurz herein. Dann wendet sich alles zu Dur-Luftigkeit, einem beseelten Violin-Solo und gipfelt in einer Trompeten-HörnerFanfare. Abrupte ›Schnitte‹ bestimmen den weiteren Verlauf des Adagios und auch das von einem kecken Trompetensolo eingelei­ tete, böhmisch gefärbte und furios instrumentierte Finale. Mancher erblickte in dieser Musik eine Parallele zu Peter I. Tschaikowskys fünfter Sinfonie (1888). Der Russe hatte sein Werk ein Jahr vor Niederschrift von Dvořáks achter Sinfonie in Prag dirigiert. Beide Männer verstanden sich blendend. Unverkennbar ist Tschaikowskys Einfluss im walzerartigen dritten Satz mit seiner graziösen MollMelodie. Aus Briefen geht hervor, dass der Böhme seine Achte ursprünglich für eine Reise nach Moskau und St. Petersburg schrieb. Wollte er den Geschmack seiner »slawischen« Freunde treffen? Die Russlandreise absolvierte er schließlich mit anderen Werken. Seine Achte dirigierte Dvořák erstmals im Rudolfinum in Prag, am 2. Februar 1890 mit dem Orchester des Nationaltheaters. Gewidmet ist sie der neu gegründeten »Tschechischen Akademie des Kaisers Franz Joseph für Wissenschaften, gesprochenes Wort und Kunst«. Diese setzte sich für die Verbreitung von tschechischer Kultur und Sprache ein und ernannte daher auch den Komponisten zu ihrem Mitglied. 15 Ausgerechnet diese slawische Sinfonie trägt den Beinamen ­»Englische«. Der Grund: Sie erschien nicht bei Dvořáks Haupt­ verleger Simrock in Berlin, sondern bei Novello and Company in London. Der Verlag hatte zuvor das fürs Leeds Festival kompo­nierte Oratorium »Svatá Ludmila« (Die heilige Ludmilla) gedruckt. Die britische Erstaufführung der Achten erfolgte bereits am 23. April 1890 in der Londoner St. James Hall durch die Philharmonic ­Society, die auch die Siebte uraufgeführt hatte. Ein Jahr später dirigierte der in England beliebte Böhme seine neue Sinfonie ­außerdem bei der Verleihung eines Ehrendoktortitels durch die Universität Cambridge. Das Gürzenich-Orchester spielte Dvoráks Achte relativ spät, erstmals am 10. und 11. Juni 1947 unter Günter Wand in dessen erster Spielzeit als Gürzenich-Kapellmeister. 16 Der österreichische Multipercussionist Martin Grubinger hat sich in außergewöhnlicher Weise darum verdient gemacht, das Schlagwerk als Soloinstrument in den Mittelpunkt des klassischen Konzert­betriebs zu stellen. Sein Repertoire reicht dabei von kammermusikalischen Programmen bis hin zu Solokonzerten. Der in Salzburg geborene Musiker studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg und machte bereits als ­Jugendlicher bei internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam, u. a. beim zweiten Welt-Marimba-Wettbewerb in Okaya. Höhepunkte der Saison 2014/2015 waren u. a. Grubingers Debüts beim China Philharmonic Orchestra, dem Orquestra Filarmônica de Minas ­Gerais und dem Orchestre Philharmonique de Radio France. Weitere Engagements führen ihn regelmäßig zu namhaften Klangkörpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, den Münchner, Dresdner und Hamburger Philharmonikern und zu renommierten amerikanischen Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic oder dem National Symphony Orchestra ­Washington. Beim kommenden Schleswig-Holstein Musikfestival ist Grubinger »Artist in Residence«. Eine wichtige Rolle spielen Auftrags­kompositionen wie das »Konzert für Schlagzeug und ­Orchester« von Friedrich Cerha (2008) sowie Tan Duns Schlagzeugkonzert »Tears of Nature« (2012). Darüber hinaus ist Martin ­Grubinger regelmäßig bei namhaften Festivals wie dem RheingauMusikfestival, den Bregenzer Festspielen, den Salzburger Fest­ spielen oder beim Brass & Percussion Festival in der renommierten Suntory Hall in Tokyo zu Gast. Er ist Träger des »Bernstein Awards« des Schleswig-Holstein Musik Festivals sowie des Würth-Preises der Jeunesses Musicales Deutsch­land. 17 Santtu-Matias Rouvali, 1985 in Finnland geboren, begann zunächst ein Schlagzeug-Studium in Lahti und absolvierte anschließend ein Studium der Orchesterleitung an der Sibelius-­Akademie in Helsinki bei Leif Segerstam. Zurzeit ist er Chefdirigent des ­Tampere Philharmonic Orchestra und Erster Gastdirigent des Copenhagen Phil. In dieser Spielzeit debütierte er bei Klangkörpern wie den Wiener Symphonikern, dem Philharmonischen Orchester Oslo, den Göteborger Symphonikern, dem BBC Symphony Orchestra und dem MDR Sinfonieorchester Leipzig. In der letzten Saison war er erstmals mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem New Jersey Symphony Orchestra zu sehen. Weitere ­Engagements führten ihn zum Tokyo Symphony Orchestra, dem Milwaukee Symphony Orchestra sowie zum London Philharmonia Orchestra. Außerdem setzt Rouvali seine Zusammenarbeit mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und der Dresdner Philharmonie fort. Seine erste Aufnahme beim Label Ondine sind Gitarrenkonzerte von Kimmo Hakola und Toshio Hosokawa mit Timo Korhonen und dem Oulu Symphony Orchestra. Auf der nächsten Einspielung, die bei Orchid Classics erscheint, sind Violinkonzerte von Adams und Ligeti zu hören, in Zusammenarbeit mit dem Copenhagen Phil und Ilya ­Gringolts. Auch im Bereich der Oper ist Rouvali aktiv und hat mit der West Coast Kokkola Opera Bizets »Carmen« und Mozarts »Zauberflöte« dirigiert. Mit dem heutigen Konzert debütiert SanttuMatias Rouvali beim Gürzenich-Orchester Köln. 18 »GO live!« Auch für das heutige Konzert bieten wir Ihnen mit »GO live!« die schnellste CD der Welt an: Nehmen Sie Ihren eigenen privaten Konzert-Livemitschnitt direkt im Anschluss an das ge­hörte Konzert an unserem »GO live!«-Stand im Foyer der Phil­ harmonie mit: die »Sofort-CD« die CD-Hülle der CD-Clip fürs Programmheft CD, CD-Hülle und Versand 10,00 2,00 kostenlos 15,00 die MP3-Datei 5,00 der USB-Stick 5,00 der USB-Stick mit MP3-Datei 10,00 Santtu-Matias Rouvali und Martin Grubinger werden Ihre CDs auf Wunsch signieren. Wenn Sie nach dem Konzert nicht warten möchten, können Sie vor dem Konzert und in der Pause die »GO live!«-CD am Stand bestellen. Sie erhalten sie dann in Kürze mit der Post. Falls Sie erst nach dem Konzert von diesem Lieferservice Gebrauch machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen an der Programm­heft-Theke neben dem Eingang. Die »Sofort-CD« verkaufen wir ausschließlich am jeweiligen Konzert­tag. Viele unserer »GO live!«-Mitschnitte sind bei itunes.com im Internet verfügbar. Unter www.guerzenich-orchester.de finden Sie in der Rubrik »GO live!« einen Link, der Sie je nach Wunsch ent­ weder auf alle im iTunes Music Store erhältlichen Aufnahmen des Gürzenich-Orchesters oder gezielt auf ein bestimmtes Konzert des Gürzenich-Orchesters leitet. 20 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Alejandro Rutkauskas*, Jordan Ofiesh, Alvaro Palmen, Chieko Yoshioka-Sallmon, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Demetrius Polyzoides, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Alla Gurman, Toshiko Tamayo, Lola Rubio**, Jovana Stojanovic** Flöten Freerk Zeijl, Irmtraud Rattay-­ Kasper, Priska Enkrich II. Violinen Christoph Rombusch, Cornelie Bodamer-Cahen, Stefan Kleinert, Friederike Zumach, Martin Richter, Sigrid Hegers-Schwamm, Joanna Becker, Susanne Lang, Jana Andraschke, Hae-Jin Lee, Karina Buschinger*, Maria Suwelack*, Florian Meier**, Katharina Schulte* Fagotte Rainer Schottstädt, Klaus Lohrer, Hannah Bregler* Bratschen Florian Peelman, Dash Nesbitt*, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Rudi Winkler, Sarah Aeschbach, Felix Weischedel, Laura Hovestadt** POSAUNEN Aaron Außenhofer-Stilz, Markus Lenzing, Christoph Schwarz Violoncelli Bonian Tian, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff, Bettina Kessler* Schlagzeug Bernd Schmelzer, Alexander Schubert, Ulli Vogtmann, Christoph Baumgartner, Marius Fink**, Romanus Schöttler*, Freddy Scholz* Oboen Horst Eppendorf, Ikuko Yamamoto, Lena Schuhknecht Klarinetten Oliver Schwarz, Tino Plener, Thomas Adamsky Hörner Markus Wittgens, Andreas Jakobs, Gerhard Reuber, Jörn Köster Trompeten Simon de Klein, Herbert Lange, Matthias Kiefer Tuba Karl-Heinz Glöckner Pauken Carsten Steinbach Kontrabässe Klaus Stoll*, Henning Rasche, Konstantin Krell, Otmar Berger, Wolfgang Sallmon, Jason Witjas-Evans, Ryotaro Harada**, Jörg Schade* *Gast **Praktikant Harfe Saskia Kwast Stand: 15. Juni 2015 21 vorschau sinfoniekonzert 01 Sonntag, 06. Sep 15, 11 Uhr Dienstag, 08. Sep 15, 20 Uhr Mittwoch, 09. Sep 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Oliver Binder Pierre Boulez zum 90. Geburstag – Erstes Abonnementkonzert von ­François-Xavier Roth als Gürzenich-Kapellmeister Arnold Schönberg Kammersinfonie für 15 Soloinstrumente op. 9 Pierre Boulez »Notations« I bis IV und VII Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische« (Originalfassung von 1874) Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent festkonzert Sonntag, 13. Sep 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 10 Uhr Präsentiert von zur Einführung von François-Xavier Roth als Gürzenich-Kapellmeister Richard Strauss »Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28 Johannes Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 »Doppelkonzert« Béla Bartók Konzertsuite »Der wunderbare Mandarin« Tedi Papavrami Violine Jean-Guihen Queyras Violoncello Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 22 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Kuratoren: Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun Matthias Corvin arbeitet als Musikjournalist für Tageszeitungen, Fachzeitschriften und Online-Magazine sowie als Programmheft-Autor und Moderator für Orchester, Konzerthäuser und Musikfestivals in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Belgien. Er ist promovierter Musikwissenschaftler und studierte außerdem Kunstgeschichte und Kulturmanagement in Bonn und Köln. www.schreiben-uebermusik.de IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Matthias Corvin ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel, S. 17: Kaapo Kamu, S. 16: Felix Broede ­Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunika­tion mbH Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,- sinfoniekonzert12 21./22./23. Jun 15 CD 1 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Martin Grubinger Schlagzeug Gürzenich-Orchester Köln Santtu-Matias Rouvali Dirigent Bedřich Smetana »Die Moldau« aus »Mein Vaterland« Bruno Hartl Konzert für Schlagzeug und Orchester sinfoniekonzert12 21./22./23. Jun 15 CD 2 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Gürzenich-Orchester Köln Santtu-Matias Rouvali Dirigent Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 8 G-Dur »Englische«