Theorien des Verbraucherverhaltens

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Ao.Univ.-Prof.Dr. Sandra Diehl
Universitätsstraße 65 – 67
A-9020 Klagenfurt
T +43 (0)463/ 2700-1822
F +43 (0)463/ 2700-1899
E [email protected]
http://www.uni-klu.ac.at/mk
Univ.-Prof. Dr. Ralf TERLUTTER
Universitätsstr. 65-67
A-9020 Klagenfurt
T +43 (0) 463/ 27 00 4041
F +43 (0) 463/ 27 00 4094
E [email protected]
http://www.uni-klu.ac.at/mim
Theorien des Verbraucherverhaltens
WS 2008/09
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
1
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Termine und Räume der Veranstaltung
Montag, 24.11.
15.00 – 18.00
SE 560
Dienstag, 25.11.
08.00 – 14.00
14.30 – 18.00
HS 4
SE 509
Mittwoch, 26.11.
12.00 – 16.45
HS 5
Donnerstag, 27.11.
08.00 – 12.00
12.30 – 19.00
HS 4
SE 560
Freitag, 28.11.
08.00 – 12.00
12.00 – 18.00
SE 560
HS 4
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
2
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernziele der Veranstaltung
Hauptziele:
• Die Konsumenten und ihre Entscheidungen (besser) verstehen lernen.
• Unternehmensmaßnahmen in ihrer Wirkung auf die Konsumenten
beurteilen können.
• Kritisch mit dem Wissen um die Beeinflussbarkeit von Konsumenten
umgehen können.
Teilziele: Sie sollen nach der Veranstaltung in der Lage sein, die folgenden
Fragen zu beantworten:
•
•
•
•
•
Wie sehen die Rahmenbedingungen auf den heutigen
Konsumgütermärkten aus?
Wie kommt es zum (Konsum-)Verhalten und mit welchen inneren
psychischen Prozessen ist das Verhalten der Konsumenten verbunden?
Welche aktivierenden und welche kognitiven (=gedanklichen) Prozesse
begleiten und steuern das Konsumentenverhalten?
Was sind extensive, limitierte, habitualisierte und impulsive
Kaufentscheidungen?
Wie beeinflussen die soziale und die mediale Umwelt das
Konsumentenverhalten?
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Literaturliste
Pflichtliteratur:
– Kroeber-Riel, W.; Weinberg; P. (2003): Konsumentenverhalten, 8.
Auflage, München.
– Weinberg, P.; Diehl, S.; Terlutter, R. (2003): Konsumentenverhalten
angewandt – Arbeitsbuch, München
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Literaturliste
Weitere empfehlenswerte Literatur:
– Blackwell, R. D.; Miniard, P. W. ; Engel, J. F. (2005): Consumer Behavior,
10th edition, South-Western College Pub.
– Kroeber-Riel, W. (1993 oder 1996): Bildkommunikation, Vahlen,
München.
– Kroeber-Riel, W.; Esch, F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung,
6. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart.
– Peter, J. P.; Olson, J. C. (2004): Consumer Behavior and Marketing
Strategy, 7th edition, McGraw-Hill/Irwin .
– Weinberg, P. (1992): Erlebnismarketing, Vahlen, München.
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Literaturliste: Zeitschriften
Zeitschriften (Auswahl):
–Journal of Consumer Research
–Advances in Consumer Research
–Journal of Advertising
–Journal of Advertising Research
–International Journal of Advertising
–Journal of Marketing
–Journal of Marketing Research
–Marketing ZFP
–Absatzwirtschaft
–Werben und Verkaufen
–Horizont
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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6
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
(1) Einordnung des Konsumentenverhaltens
(2) Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
(3) Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
(4) Aktivierende Prozesse des Konsumenten
1. Aktivierung
2. Emotion
3. Motivation
4. Einstellung
(5) Kognitive Prozesse des Konsumenten
1. Informationsaufnahme
2. Informationsverarbeitung
3. Informationsspeicherung
(6) Arten von Kaufentscheidungen
1. Extensive Kaufentscheidungen
2. Limitierte Kaufentscheidungen
3. Habitualisierte Kaufentscheidungen
4. Impulsive Kaufentscheidungen
(7) Umwelt des Konsumenten
1. Physische Umwelt
2. Soziale Umwelt
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8
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Was ist Konsumentenverhalten?
Kroeber-Riel und Weinberg:
Konsumentenverhalten i.e.S. ist das Verhalten der
Menschen beim Kauf und Konsum von wirtschaftlichen
Gütern.
Konsumentenverhalten i.w.S. ist das Verhalten der
„Letztverbraucher“ von materiellen und immateriellen
Gütern, also auch das Verhalten der Wähler, Patienten,
Spender, Kirchgänger usw.
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Warum lohnt es sich, das Verhalten der Konsumenten genauer
zu untersuchen?
Konsumgütermarketing
Investitionsgütermarketing
Dienstleistungsmarketing
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Warum lohnt es sich, das Verhalten der Konsumenten genauer
zu untersuchen?
Æ Privater und öffentlicher Konsum gehören zu den wichtigsten
Treibern des Wirtschaftswachstums
Æ Konsumnachfrage in absoluten Zahlen ist riesig
Österreich
Deutschland
Konsumausgaben
lt. Volkswirtschaftlicher
Gesamtrechnung
Konsumausgaben privater Haushalte
lt. Volkswirtschaftlicher
Gesamtrechnung
In Mrd. €
In Mrd. €
1.256,1
1.212,2
195,1*
175,7
2004 2005
2006 2007
2003
Quelle: Statistik Austria
*Prognose
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
2004
2005
Quelle: Statistisches
Bundesamt Deutschland
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Marktbedingungen
• Gesättigte Märkte
• Funktional
austauschbares
Güterangebot
• Zunehmende
Marktdifferenzierung
Kommunikations- Gesellschaftliche
bedingungen
Bedingungen
Demografische
Entwicklungen
• Informationsüberlastung
• Erlebnisorientierung
• Bevölkerungsentwicklung
• Zunehmende
Medienvielfalt und
-komplexität
• Convenienceorientierung
• Überalterung der
Bevölkerung
• Discountorientierung
• Singleisierung
• Dominanz der
Bildommunikation
• Gesundheitsorientierung
• Low-Involvement
• Internationalität
• Hybrides/multioptionales
Konsumentenverhalten
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Gesättigte Märkte mit austauschbaren Produkten
• qualitativ ausgereifte Produkte
• technisch-funktional austauschbare Produkte
• schnelle Imitation von Produktinnovationen
• technisch-funktionale Eigenschaften allein reichen nicht,
um sich von der Konkurrenz abzugrenzen
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Zunehmende Marktdifferenzierung
Marken insgesamt
Anzahl beworbener
Marken
Anzahl konkurrierender
Zeitschriften
Automobil
Anzahl Marken
und Modelle
56.500
2.045
Werken u. Basteln: 96
Reisen:
61
Pferdesport:
20
Computer:
166
911
288
25.000
1975
1995
Quelle: Nielsen, Market
Research, 2004;
in: Kroeber-Riel/Esch
(2004): Strategie und
Technik der Werbung, 6.
Auflage, Stuttgart, S.28
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
1970
1985
2003
Quelle: zusammengestellt
und errechnet durch
Kroeber-Riel/Esch (2004):
Strategie und Technik der
Werbung, 6. Auflage,
Stuttgart, S.28
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Titel
Titel
Titel
Titel
Quelle: MediaDigest 2000;
in: Kroeber-Riel/Esch
(2004): Strategie und
Technik der Werbung, 6.
Auflage, Stuttgart, S.28
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Informationsüberlastung
• Informationsüberlastung seit Jahren über 95%
• Weniger als 5% der Informationen werden
wahrgenommen
• Massiver werblicher Druck auf den Konsumenten
- Von 125 Min. Gesamtspielzeit des Films „Dante´s
Peak“ waren 30 Min. Werbespots, d.h. 24%
- In der Zeitschrift „Girl“ ist auf 32 von 100 Seiten
Werbung, d.h. auf 32% (Nr. 22, 2005)
- In der Cosmopolitan ist nicht selten auf über 80%
aller Seiten Werbung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für
Informationsüberlastung bei
Werbebeilagen;
Regionale Zeitung
aus Deutschland
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für
Informationsüberlastung aus
Frankreich
(Wurfsendungen)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Sinkende Erinnerung an Werbung
Folge: Rückgang der Erinnerung an Werbung im
Zeitablauf:
20%
18%
14%
15%
12%
?
10%
5%
0%
1985
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
1989
1993
2005
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Informationsüberlastung steigt weiter
• steigendes Informationsangebot durch private Sender
und Internet
• Informationskonsum aufgrund biologischer Grenzen
beinah unverändert
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Zunehmende Medienvielfalt und -komplexität
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Dominanz der Bildkommunikation
heute
früher
Quelle: Anzeigen entnommen aus Kroeber-Riel/Esch (2004): Strategie und
Technik der Werbung, 6. Auflage, Stuttgart, S.14f.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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23
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Dominanz der Bildkommunikation
früher
heute
Quelle: Anzeigen entnommen aus Kroeber-Riel/Esch (2004): Strategie und
Technik der Werbung, 6. Auflage, Stuttgart, S.14f.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Erlebnisorientierung
• Grundbedürfnisse des Konsumenten gestillt
• zunehmende Bedeutung höherer Bedürfnisse bis hin
zur Selbstverwirklichung
• „Erleben“, „hier und jetzt“, Kommunikation
Convenienceorientierung
• Bequemlichkeit mit zunehmender Bedeutung, auch
beim Einkauf (=Convenience)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Discount-Orientierung
• Preissensitiver Konsument
• Marktanteil von Discountern in manchen
Produktbereichen bei 30 - 50%
Gesundheitsorientierung
• Gesundheit und Wellness mit zunehmender Bedeutung
• Zunahme der Bio-Produkte, Skandale in der
Lebensmittelindustrie schärfen Gesundheitsbewusstsein
zusätzlich
• Durch Überalterung der Gesellschaft weitere
Bedeutungszunahme zu erwarten
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Low-Involvement
• Sinkendes Interesse an Informationen, auch an
Produktinformationen
• Bilder werden bevorzugt
Internationalität
• Zunehmend international erfahrener Konsument
(durch Produktkonsum, Medien, Ausbildung, Reisen
usw.)
• Grenzüberschreitende Migration
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Veränderung der Konsumentenstruktur
• Wachsende Seniorengesellschaft (etwa 25% über 60 Jahre)
• Single-Haushalte erreichen 40-50 %
• Bevölkerungsrückgang in Europa vorausgesagt
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose für Österreich
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose für Österreich
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose für Österreich
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Überalterung der Gesellschaft, Österreich
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose für Österreich
Quelle: ÖROK-Prognosen 2001-2031, Teil 1: Bevölkerung und Arbeitskräfte nach Regionen und Bezirken
Österreichs, 7. Mai 2004
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Singleisierung, Österreich
• Hoher und wachsender Anteil an Single-Haushalten in
Österreich
• Derzeit rund 1.100.000 Alleinlebende in Österreich
• In Graz gibt es in 10 von 17 Stadtbezirken den EinPersonen-Haushalt als verbreitetste Wohnform
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose für Deutschland
Geschätzte Entwicklung der Bevölkerung
in Deutschland bis 2050
Bevölkerung
in Millionen
85
2025 = 84,2
2002 = 82,5
2025 = 82,2
2050 = 81,3
80
2025 = 78,5
75
2050 = 75,1
70
2050 = 67,0
65
2002 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
Variante mit der höchsten Bevölkerungszahl
Variante mit einer mittleren Bevölkerungszahl
Variante mit der niedrigsten Bevölkerungszahl
Quelle: 10. koordinierter Bevölkerungsvorausberechnung, Statistisches Bundesamt, 2003
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Überalterung der Gesellschaft, Deutschland
Altersaufbau Deutschland
Männer
1950
2001
100
100
100
90
90
90
80
80
80
70
70
70
60
60
60
50
50
50
40
Frauen
Männer
40
2050
Frauen
Männer
40
30
30
30
20
20
20
10
10
10
0
0
0
Frauen
Quelle: 10. koordinierter Bevölkerungsvorausberechnung, Statistisches Bundesamt, 2003
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Singleisierung, Deutschland
Entwicklung der Einpersonenhaushalte in
Deutschland 1970 sowie 1999 bis 2002
Anteil an Privathaushalten in %
35,7
36,1
36,6
36,7
35
30
26,6
25
Jahr
1970
1999
2000
2001
2002
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2003, www.destatis.de
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Bevölkerungsprognose Welt
Entwicklung der Bevölkerung in der Welt bis 2050
(mittlere Variante)
Bevölkerung in
Milliarden
Veränderung
2000 bis 2050
10
+ 47%
Welt
9
8
7
6
Asien
+ 41%
Afrika
+ 132%
Lateinamerika u.
Karibik
+ 48%
Europa
- 13%
Nordamerika
Ozeanien
+ 42%
+ 45%
5
4
3
2
1
0
1950
2000
2050
Quelle: UN, 2003, http://esa.un.org/unpp
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41
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Rahmenbedingungen auf Konsumgütermärkten
Der Verbraucher ist „hybrid“
Erlebnisorientierung
Convenienceorientierung
Internationalität
Konsument
Gesundheitsorientierung
Involvement
Discountorientierung
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LowInvolvement
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42
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
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43
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Verhaltenswissenschaftliche Ansätze
Def. Verhaltenswissenschaften:
Alle Wissenschaften, die sich auf das menschliche Verhalten
beziehen, vor allem:
• Kognitive Psychologie
• Emotionaler Ansatz
• Physiologische Verhaltensforschung
• Behaviorismus und Neobehaviorismus
• Soziologie und Sozialpsychologie
• Vergleichende Verhaltensforschung, Soziobiologie, Ethologie
• Tiefenpsychologie
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Theorien des Verbraucherverhaltens
44
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kognitive Psychologie
Die kognitive Psychologie ist Teilgebiet der Psychologie und beschäftigt sich
mit der Kognition.
Kognitionen sind die psychischen Vorgängen, die etwas mit gedanklichen
Prozessen wie Erkennen, Informationsverarbeitung und Wissen zu tun haben.
Oft wird die Kognition als Gegenbegriff zur Emotion betrachtet.
Das Verhalten von Menschen wird als Ergebnis der kognitiven
(gedanklichen) Verarbeitung von Informationen gesehen, d.h., das
Verhalten wird gedanklich kontrolliert und willentlich gesteuert.
Die kognitive Informationsverarbeitung wird als eigenständiger, nicht
unmittelbar reizabhängiger Prozess betrachtet: als aktiver gedanklicher
Akt.
Die kognitiven Prozesse können untergliedert werden in:
– Informationsaufnahme
– Informationsverarbeitung
– Informationsspeicherung
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Theorien des Verbraucherverhaltens
45
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Emotionale Ansätze
Emotionale Ansätze gehen davon aus, dass das Verhalten stark
durch Gefühle beeinflusst und gesteuert wird. Mit Emotionen
beschäftigen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Disziplinen.
Allgemein ist das gezielte Hervorrufen von Emotionen ein
Mittel, das Erleben und Verhalten von Menschen (und Tieren)
zu verändern.
Emotionen spielen in vielen angewandten Bereichen eine
herausragende Rolle. In der Werbung wird zum Beispiel
versucht, durch Emotionen eine bessere Bewertung des
Produktes durch den Kunden zu erzielen.
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Theorien des Verbraucherverhaltens
46
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Physiologische Verhaltensforschung
Die physiologische Verhaltensforschung beschäftigt sich mit
den Wechselwirkungen zwischen Körperfunktion und
Verhalten.
Besonders interessant für die Konsumentenforschung:
Die Arbeitsweise und Leistungsfähigkeit des zentralen Nervensystems (ZNS) als substanzieller Träger der gefühlsmäßigen und
gedanklichen Prozesse, die sich im Organismus abspielen.
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Theorien des Verbraucherverhaltens
47
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Physiologische Verhaltensforschung
Psychobiologie
Biologische Psychologie
Mit welchen biologischen
Ereignissen sind psychische
Vorgänge verbunden?
Welche Wirkungen haben
biologische Ereignisse auf die
psychischen Vorgänge?
P
unabh. Var.
B
abh. Var.
B
unabh. Var.
• Wirkung von psych. Vorgängen (z.B.
Aktivierung) auf biologische Vorgänge.
P
abh. Var.
• Wirkung von biologischen Vorgängen
(z.B. einer Adrenalinausschüttung oder
einer Gehirnverletzung) auf psychische
Vorgänge
• Exp. Manipulation von Emotionen und
Feststellung der biologischen Begleiterscheinungen, (durch Beobachtung
des nonverbalen Verhaltens, Blickaufzeichnung etc.)
• Weniger relevant für die
Konsumentenforschung
• Verstärkung der Werbewirkung durch
gezielte Aktivierung
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Theorien des Verbraucherverhaltens
48
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Behaviorismus und Neobehaviorismus
1. Behaviorismus
Zur Erklärung des menschlichen Verhaltens sind nur Aussagen über beobachtbare Größen zugelassen:
beobachtbare
Sachverhalte
(Reize)
Black Box
S (Stimuli)
z.B. Musik
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beobachtbare
Sachverhalte
(Reaktionen)
R (Reaktionen)
z.B. Kopfdrehung
Theorien des Verbraucherverhaltens
49
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Behaviorismus und Neobehaviorismus
2. Neobehaviorismus
Zur Erklärung des menschlichen Verhaltens werden auch Aussagen über nicht-beobachtbare, interne Größen herangezogen:
beobachtbare
Sachverhalte
(Reize)
S (Stimuli)
z.B. Musik
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theoretische
Konstrukte
I (Intervenierende Variablen)
psychische Prozesse
z.B. Aktivierung
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50
beobachtbare
Sachverhalte
(Reaktionen)
R (Reaktionen)
z.B. Kopfdrehung
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Neobehaviorismus
Intervenierende Variablen (=psychische Prozesse):
Die Reaktionen folgen nicht direkt auf einen Reiz, sondern es
intervenieren zwischen einem Reiz und einer Reaktion mehrere
interne Vorgänge, wie:
1. aktivierende Prozesse
– Emotion
– Motivation
– Einstellung
2. kognitive Prozesse
– Informationsaufnahme
– Informationsverarbeitung
– Informationsspeicherung
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Theorien des Verbraucherverhaltens
51
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Soziologie
Untersuchungsgegenstand der Soziologie sind Struktur-,
Funktions- und Entwicklungszusammenhänge der Gesellschaft.
Sie untersucht das soziale Zusammenleben in Gemeinschaften
und Gesellschaften. Die Soziologie sucht nach dem Sinn und
den Strukturen des sozialen Handelns (Handlungstheorie) und
nach den damit verbundenen Werten und Normen.
Die Soziologie erforscht die Gesellschaft als Ganzes und ihre
Teilbereiche: Soziale Systeme, Institutionen, Gruppen oder
Organisationen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
52
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Sozialpsychologie
Die Sozialpsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie.
Fokus ist die Analyse der Auswirkungen sozialer Interaktionen
auf Kognitionen, Emotionen und Verhalten des Menschen.
Die Sozialpsychologie untersucht z.B.
soziale Aspekte der Wahrnehmung (Personenwahrnehmung,
Vorurteile oder Gruppen und Gruppeneinfluss oder
Entscheidungsprozesse in Gruppen.
Wichtige theoretische Ansätze aus der Sozialpsychologie sind
die Konsistenztheorie oder die Attributionstheorie.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
53
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Vergleichende Verhaltensforschung, Soziobiologie,
Ethologie
Ansätze, die versuchen, Erkenntnisse aus der Tierwelt, aus
Instinktforschungen u.Ä. auf das menschliche Verhalten und
weiter auf die Konsumforschung zu übertragen
Beispiele: Wie verhalten sich Menschen in Hierarchien, bei
Gefahr, bei Überfüllung?
Eine Grundfrage der Ansätze richtet sich darauf, in welchem
Umfang Verhaltensweisen und Verhaltensdispositionen
erlernt oder ererbt sind.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
54
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Tiefenpsychologie
Als Tiefenpsychologie bezeichnet man die psychologische und
psychotherapeutische Ansätze, die unbewussten („unterbewussten“)
seelischen Vorgängen eine hohe Bedeutung zur Erklärung
menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen.
Bekannte tiefenpsychologische Schulrichtungen sind:
- Sigmund Freud: Psychoanalyse
- Carl Gustav Jung: Analytische Psychologie
- Alfred Adler: Individualpsychologie.
Zentrale Vorstellung der Tiefenpsychologie ist, dass in den
Tiefenschichten der Psyche weitere, unbewusste Prozesse ablaufen
und eine erhebliche Wirkung auf das bewusste Seelenleben entfalten.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
55
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Tiefenpsychologie
Def. Archetyp:
Nach C.G. Jung gibt es in allen Menschen unbewusste, „abstrakte“ Schemata,
auch Urbilder genannt. Diese Archetypen sind unabhängig von der Erfahrung des
Einzelnen, es sind überdauernde, im Menschen angelegte Wirkfaktoren
(Bestandteil des kollektiven Unterbewusstseins).
Archetypen treten in Träumen, Märchen, Mythen usw. in unterschiedlicher Gestalt als
konkrete Figuren zutage. Sie können in den verschiedenen Kulturkreisen visuell
unterschiedlich Gestalt annehmen; das psychologische Wirkungsmuster bleibt aber
gleich.
Chancen für eine langfristige und internationale Vermittlung
von starken Emotionen, die sich nur wenig abnutzen.
Wichtige Archetypen:
– Weibliche Figuren: Anima, das junge Mädchen, die Mutter, Hexe, Nixe, Sphinx
– Männliche Figuren: Animus, der alte Weise, der Vater, Held, Clown (vgl. Dieterle,
1990, S.110ff.)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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56
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für den Archetyp “Alter Weiser”
Archetyp Alter Weiser
– Symbolik:
Archetyp des Sinnes oder Vater der Seele;
– Darstellung:
Autoritätsperson, die stets in Situationen auftritt, in denen Einsicht,
Verständnis, guter Rat oder Entschluss nötig sind, aber nicht selbstständig erbracht werden können.
– Funktion:
zeigt Wege zu Wissen und Weisheit auf, enthüllt Geheimnisse;
– Beispiele:
Magier, Arzt, Schamane, Professor, Großvater als positive Figuren, alter
Teufel,Troll, Giftmischer, böser Zauberer als negative Figuren.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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57
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für den Archetyp “Alter Weiser”
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für Archetypen in der Werbung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel: Löwenbräu-Werbung
„Tierbräutigam“
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
60
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel: Löwenbräu-Werbung
Oberflächenbedeutung:
sachliche Bedeutung: Löwe mit Mädchen
emotionale Bedeutung: starke emotionale Schemata: Mädchen, Löwe
Symbolische Wirkung:
kulturell überlieferte Symbolik des Löwen: Kraft, Wildheit; der jungen
Frau: Erotik, Verführung, Geheimnis
Tiefenpsychologische Bedeutung:
archetypisches Motiv des "Tierbräutigams": der Löwe verkörpert
Sonnenkraft und Männlichkeit und als Partner des Mädchens triebhafte,
aber gebändigte Sexualität „La Belle et la Bete“ - eine in vielen Mythen
umgesetzte Figur, wenig bewusste Träume werden angesprochen.
Die Tiefenpsychologie kann auch Auskunft über die
tiefere Bedeutung von Bildern geben, die sich einer
direkten empirischen Feststellung entzieht.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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61
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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62
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Innere psychische Vorgänge I
aktivierende Vorgänge
kognitive Vorgänge
aktivierend:
mit inneren Erregungen und Spannungen verbunden, treiben
das Verhalten an;
kognitiv:
Vorgänge, durch die das Individuum sich selbst und seine Umwelt
erkennt, Prozesse der gedanklichen Informationsverarbeitung.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
63
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Innere psychische Vorgänge II
Aktivierung
– Emotion
– Motivation
– Einstellung
Kognitive Prozesse
– Aufnahme von Informationen
– Verarbeitung von Informationen
– Speicherung von Informationen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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64
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierung
Grunddimension aller Antriebsprozesse
Erregung, innere Spannung
Versorgung des Organismus mit Energie, der
Organismus wird in einen Zustand der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit versetzt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
65
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Warum ist Aktivierung so wichtig?
1. geringes Informationsinteresse
2. gesättigte Märkte, austauschbare Produkte
3. starke Informationsüberflutung
Das Involvement der Konsumenten ist i.d.R. gering
(Involvement = innere Beteiligung, Engagement, mit dem
sich die Konsumenten der Kommunikation zuwenden).
Die benutzten Aktivierungstechniken sind entscheidend
dafür, in welchem Ausmaß wenig involvierte Empfänger den
Werbekontakt nutzen und wie effizient die angebotenen
Informationen in der kurzen Zeit verarbeitet und gespeichert
werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
66
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierung und Leistung: Lambda-Kurve
Leistung
Aktivierung
EDR
Schlaf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
entspannte wache
starke
Panik
Wachheit Aufmerk- Erregung
samkeit
Theorien des Verbraucherverhaltens
67
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierungsarten
Tonische
Aktivierung
Phasische
Aktivierung
Zeitlich länger
anhaltende
Bewusstseinslage Wachheit
Kurzfristige
Aktivierungsschwankungen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierungsarten
Unspezifische
Aktivierung
Spezifische
Aktivierung
Betrifft den gesamten
Organismus
Betrifft nur bestimmte
Funktionen des
Organismus (z.B. das
Gehör)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
69
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Auslösung von Aktivierung
Auslösung von Aktivierung durch:
Innere Reize
Äußere Reize
• Stoffwechselvorgänge (z.B.
Koffein, Drogen)
• Bilder, Texte
• Töne
• gedankliche Aktivitäten
(z.B. Tagträume)
• Gerüche, usw.
Äußere Reize lösen im Allgemeinen nicht direkt Aktivierung
aus, sondern erst nachdem sie zumindest grob dechiffriert,
d.h. entschlüsselt sind.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
70
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kategorien von Reizwirkungen
Aktivierungsauslösung durch …
Physisch-intensive
Reizwirkungen
Farbe, Größe,
Bewegung/Dynamik,
Licht, Töne
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Kognitivüberraschende
Reizwirkungen
Reize, die die Informationsverarbeitung vor
eine Aufgabe stellen, die
z.B. gegen ein Schema
verstoßen;
neuartige und überraschende Reize, z.B.
Humor, Widersprüche,
Verfremdungen
Theorien des Verbraucherverhaltens
72
Emotionale
Reizwirkungen
Reize wecken positive
oder negative Gefühle,
die mit einer Aktivierung
einhergehen,
z.B. durch
Schlüsselreize, die
biologisch
vorprogrammierte
Reaktionen auslösen und
die Empfänger
weitgehend automatisch
erregen
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Physisch-intensive
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
73
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Physisch-intensive
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
74
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Physisch-intensive
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
75
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Physisch-intensive
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
76
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Physisch-intensive
Stimuli
Pringles
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
77
Chio Chips
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Kognitiv-überraschende
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
78
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
79
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
80
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Kognitiv-überraschende
Stimuli
BMW USA X3
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
81
KFee
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Emotionale
Stimuli
New Zealand
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
82
Maltesers
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Emotionale
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
83
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Emotionale
Stimuli
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
84
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Emotionale
Stimuli
BMW Spain1
BMW Spain2
BMW USA
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
85
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Kombination aller
Stimuluskategorien
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
86
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Kombination emotionale
und kognitive Reize
Bud Light
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
87
Hahn Beer
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Geringe Aktivierung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
88
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Geringe Aktivierung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
89
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Hohe Aktivierung,
aber Gefahr der Irritation
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
90
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Hohe Aktivierung,
aber Gefahr der Ablenkung
vom Markennamen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
91
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ablenkungsgefahr
Problem:
Die leistungsfördernde Wirkung der Aktivierung bezieht sich zunächst
nur auf den Reiz, der die Aktivierung ausgelöst hat.
GEFAHR VON ABLENKUNGEN!
Daraus folgt:
Immer die Schlüsselinformationen selbst
aktivierend gestalten!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
92
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Reaktanz
Definition:
Wenn eine Person eine Bedrohung oder Einschränkung ihrer
Verhaltensfreiheit wahrnimmt, entsteht eine Motivation - Reaktanz
genannt - welche die Person veranlasst, sich der erwarteten Einengung
zu widersetzen oder nach erfolgter Einengung ihre Freiheit wieder
zurückzugewinnen.
Die Reaktanz ist um so stärker:
1. Je größer der wahrgenommene Beeinflussungsdruck ist.
2. Je größer die Bedeutung der beschränkten Meinung oder
Verhaltensweise für eine Person ist.
3. Je stärker die eigene Meinung von der des Kommunikators
differiert.
4. Je stärker der Freiheitsspielraum eingeschränkt wird.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
93
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Praktische Hinweise
Zu beachten ist:
– die Akzeptanzwirkung der Reize (ob angenehm oder
unangenehm).
Zu vermeiden sind:
– Irritation (=Gefühl der Verunsicherung und Störung, das durch
die Werbung ausgelöst wird),
– Bumerangwirkung (=Werbeargumente werden nicht im Sinne
des Werbeziels verstanden),
– Ablenkung (=nicht das Produkt/die Marke ist aktivierend
gestaltet),
– Reaktanz (=Gefühl der Beeinflussung und Meinungseinengung).
Wichtig:
Stets Akzeptanz- und Irritationswirkung der Reize
(durch Akzeptanz- und Irritationsprofile) ermitteln!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
94
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ableitung von Hypothesen zur Aktivierung
Zwei Hypothesen können abgeleitet werden:
1.
Je höher das Aktivierungsniveau, um so
effizienter die gesamte Informationsverarbeitung.
2.
Je höher die kurzfristig durch einen Reiz
ausgelöste phasische Aktivierung, um so
effizienter wird dieser Reiz verarbeitet.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
95
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierung und Informationsverarbeitung
Ausgewählte Erkenntnisse zum Einfluss von Aktivierung auf
die Informationsaufnahme:
– Aktivierende Anzeigenelemente, die den Blick anziehen, werden
häufiger und länger fixiert.
– Durch Aktivierungstechniken kann der Blickverlauf gelenkt
Beispiel
werden.
Blickverlauf
BMW
Ausgewählte Erkenntnisse zum Einfluss von Aktivierung auf
die Informationsspeicherung:
Stärker aktivierende (angenehme) Werbeanzeigen werden
langfristig besser erinnert.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
96
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Blickverlauf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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97
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierung und Informationsverarbeitung
Ausgewählte Erkenntnisse zum Einfluss von Aktivierung auf
die Informationsaufnahme:
– Aktivierende Anzeigenelemente, die den Blick anziehen, werden
häufiger und länger fixiert.
– Durch Aktivierungstechniken kann der Blickverlauf gelenkt
Beispiel
werden.
Blickverlauf
BMW
Ausgewählte Erkenntnisse zum Einfluss von Aktivierung auf
die Informationsspeicherung:
Stärker aktivierende (angenehme) Werbeanzeigen werden
langfristig besser erinnert.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
98
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierungsmessung
Messung auf der physiologischen Ebene
– körperliche Funktionen
– Beispiel: Messung des elektrischen Hautwiderstands
EDR
Messung auf der subjektiven Erlebnisebene
– verbale Angaben
– Beispiel: Befragung mit einer Ratingskala, auf der die Befragten einen
Erregungswert angeben
Befragung
Messung auf der motorischen Ebene
– beobachtbare Verhaltensweisen
– Beispiel: Messung der Mimik und Gestik oder der Kopfbewegung bei
Orientierungsreaktionen
Beobachtung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
99
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
EDR-Messung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
100
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierungsmessung
Messung auf der physiologischen Ebene
– körperliche Funktionen
– Beispiel: Messung des elektrischen Hautwiderstands
EDR
Messung auf der subjektiven Erlebnisebene
– verbale Angaben
– Beispiel: Befragung mit einer Ratingskala, auf der die Befragten einen
Erregungswert angeben
Befragung
Messung auf der motorischen Ebene
– beobachtbare Verhaltensweisen
– Beispiel: Messung der Mimik und Gestik oder der Kopfbewegung bei
Orientierungsreaktionen
Beobachtung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
101
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Befragung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
102
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierungsmessung
Messung auf der physiologischen Ebene
– körperliche Funktionen
– Beispiel: Messung des elektrischen Hautwiderstands
EDR
Messung auf der subjektiven Erlebnisebene
– verbale Angaben
– Beispiel: Befragung mit einer Ratingskala, auf der die Befragten einen
Erregungswert angeben
Befragung
Messung auf der motorischen Ebene
– beobachtbare Verhaltensweisen
– Beispiel: Messung der Mimik und Gestik oder der Kopfbewegung bei
Orientierungsreaktionen
Beobachtung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
103
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beobachtung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
104
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Probleme der Aktivierungsmessung
Bei der Messung der aktivierenden Wirkung von Reizen
muss stets auch das Umfeld berücksichtigt werden!
Bei Tests in Labors unbedingt die reale Umgebung
berücksichtigen: Es sollten möglichst alle Reize
einbezogen werden, die später um die Aufmerksamkeit
des Konsumenten konkurrieren.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
105
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Arbeitsdefinitionen der aktivierenden Prozesse
1. Emotion:
= innere Erregungsvorgänge, die angenehm oder unangenehm
empfunden und mehr oder weniger bewusst erlebt werden.
2. Motivation:
= Emotionen, die mit einer Zielorientierung für das Verhalten
verbunden sind.
3. Einstellung:
= Motivation, die mit einer - kognitiven - Gegenstandsbeurteilung
verknüpft ist.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
106
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Zusammenhang der aktivierenden Prozesse I
Einstellung, Motivation, Emotion
innere (zentralnervöse) Erregungsmuster
+
=
kognitive Wahrnehmung
Emotion
+
=
kognitive Zielorientierung
+
=
kognitive Gegendstandsbeurteilung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Motivation
Einstellung
Theorien des Verbraucherverhaltens
107
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Zusammenhang der aktivierenden Prozesse II
Einstellung
Motivation
Emotion
Aktivierung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
108
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Verwandte Begriffe zu Emotionen
1. Affekt:
– grundlegende kurzfristig auftretende Gefühle der Akzeptanz oder
Ablehnung eines Sachverhalts,
– Emotionen, die kognitiv wenig kontrolliert und inhaltlich kaum
differenziert sind.
2. Stimmungen:
– lang anhaltende diffuse Emotionen, die als Dauertönungen des
Erlebens, als Hintergrunderlebnisse umschrieben werden.
– Sie beziehen sich nicht auf bestimmte Sachverhalte.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
109
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Vier Merkmale von Emotionen
Richtung (angenehm oder unangenehm)
Erregung (Aktivierung)
Qualität (Erlebnisinhalt, gedankliche Assoziationen)
Bewusstsein
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
110
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Anwendung von Emotionen im Marketing
Vermittlung emotionaler Konsumerlebnisse:
1. Stärke der Emotionen:
Suche nach allgemeiner Erregung im Konsum.
2. Qualität der Emotionen:
Welche spezifischen Emotionen sucht und findet der Konsument?
Wichtiges Ziel des Marketing: Vermittlung von spezifischen emotionalen
Produkt- und Markenerlebnissen.
Zweck:
Verstärkung der emotionalen Kundenbindungen an einen Anbieter,
um Präferenzen für einen Anbieter zu erzeugen, um einen
monopolistischen Spielraum zu schaffen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
111
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Strategien der Erlebnisvermittlung
2 Strategien:
1. Auslösung von angenehmen Gefühlen, die die emotionalen
Beziehungen zum Anbieter verstärken, ohne anbieterspezifische Erlebnisse zu vermitteln (Ladenmusik, angenehme, aber
austauschbare Bilder).
2. Vermittlung von ganz spezifischen Erlebnissen, um ein
eigenständiges emotionales Profil aufzubauen, das den
Anbieter von anderen Anbietern abhebt und klar positioniert
(Baccardi, Marlboro, Red Bull).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
112
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Strategien der Erlebnisvermittlung
2 Strategien:
1. Auslösung von angenehmen Gefühlen, die die emotionalen
Beziehungen zum Anbieter verstärken, ohne anbieterspezifische Erlebnisse zu vermitteln (Ladenmusik, angenehme, aber
austauschbare Bilder).
2. Vermittlung von ganz spezifischen Erlebnissen, um ein
eigenständiges emotionales Profil aufzubauen, das den
Anbieter von anderen Anbietern abhebt und klar positioniert
(Baccardi, Marlboro, Red Bull).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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113
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einfluss des emotionalen Umfeldes
Beispiel: Einfluss eines emotionalen Umfeldes auf die
Produktbeurteilung: Frühe Studie von Smith/Engel (1968)
- 2 Gruppen von Konsumenten (n = 120), Alter 35 bis 44
- Vorlage von Anzeigen für Mittelklassewagen
(1) sachliche Abbildung des Autos (Gruppe 1)
(2) Abbildung des Autos mit erotischer Frau (Gruppe 2)
Junge Frau ohne erkennbare Funktion, „dekorativ“
Ergebnis:
- Gruppe 2 beurteilten das Auto emotionaler als Gruppe 1
- Auto wurde als ansprechender, aufregender und jugendlicher
beurteilt Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
- Auto wurde
teuerer
und
weniger sicher
beurteilt
derals
mit
anderen
kognitiven
Vorgängen
wie
- 90% der Befragten
meinten,
dass ihre
Aufmerksamkeit,
Denken
undQualitätswahrnehmung
Gedächtnis verknüpft
völlig unabhängig
von der Abgrenzung
Betrachtung ist
derkaum
Frau möglich.
gewesen ist.
ist. Eine isolierte
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114
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Verzicht auf
positive
Umfeldreize
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115
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Integration emotionaler
Elemente zur Erzeugung
einer besseren Wahrnehmungsatmosphäre
BMW Diesel Coupé
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116
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Integration emotionaler
Elemente zur Erzeugung
einer besseren Wahrnehmungsatmosphäre
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117
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Positive
Wahrnehmungsatmosphäre
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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118
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Positive
Wahrnehmungsatmosphäre,
aber Gefahr von
austauschbaren
Emotionen
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124
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Positive
Wahrnehmungsatmosphäre
(Produktverpackung)
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125
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Positive
Wahrnehmungsatmosphäre,
aber Gefahr von
austauschbaren
Emotionen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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126
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Strategien der Erlebnisvermittlung
2 Strategien:
1. Auslösung von angenehmen Gefühlen, die die emotionalen
Beziehungen zum Anbieter verstärken, ohne anbieterspezifische Erlebnisse zu vermitteln (Ladenmusik, angenehme, aber
austauschbare Bilder).
2. Vermittlung von ganz spezifischen Erlebnissen, um ein
eigenständiges emotionales Profil aufzubauen, das den
Anbieter von anderen Anbietern abhebt und klar positioniert
(Baccardi, Marlboro, Red Bull).
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Theorien des Verbraucherverhaltens
127
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Trend zum erlebnisbetonten Konsumenten
Der Konsum wird zu einer Möglichkeit für emotionales Erleben
und für emotionale Ersatzhandlungen.
Gerade auf gesättigten Märkten spielt die emotionale Erlebnisvermittlung eine entscheidende
Rolle, da es kaum noch sachliche Qualitätsunterschiede gibt.
Das Ziel der emotionalen Produktdifferenzierung besteht darin,
die Produkte zu Medien für emotionale Erlebnisse zu
machen.
Attraktiv für die Zielgruppe, anders als
die Konkurrenz!
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128
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Markenspezifische
emotionale Welt
“Freiheit und Abenteuer”
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129
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131
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Emotionale Konditionierung
Aufbauend auf dem Prinzip der klassischen Konditionierung:
Wenn ein neutraler Reiz wiederholt und stets
gleichzeitig zusammen mit einem emotionalen Reiz
dargeboten wird, so erhält auch der neutrale Reiz nach
einiger Zeit die Fähigkeit, die emotionale Reaktion
hervorzurufen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
132
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Emotionale Konditionierung
Bietet die Werbung wiederholt eine (neutrale) Marke
zusammen mit emotionalen Reizen dar, so erhält die Marke
einen emotionalen Erlebniswert.
Durch die Darbietung eines Markennamens in einem
emotionalen Umfeld kann die Einstellung zur Marke
geändert (verbessert) werden, ohne dass eine einzige
Information über die sachlichen Eigenschaften der
Marke vermittelt wird!
Durch emotionale Konditionierung kann ein zusätzlicher,
spezifischer Erlebniswert vermittelt werden, um das
Produkt gegenüber der Konkurrenz abzuheben!
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Theorien des Verbraucherverhaltens
133
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Regeln für die emotionale Konditionierung
Aus sozialtechnischer Sicht:
– Verwendung von starken emotionalen Reizen,
– gleichzeitige Darbietung von emotionalem Reiz und Marke,
wahrnehmbare Verknüpfung (Kontiguität),
– einheitliche Bildmotive, zeitliche Konstanz,
– zahlreiche Wiederholungen
– integrierte Kommunikation, durch alle Marketinginstrumente
Vermittlung gleicher emotionaler Eindrücke.
Aus unternehmensstrategischer Sicht:
– vermittelte Erlebnisse sind für die Marke geeignet,
– Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz, Eigenständigkeit,
– Abstimmung auf die Zielgruppe.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
134
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Emotionstheorien: Emotionskategorien
Annahme: Emotionen setzen sich aus bestehenden Basisemotionen
zusammen. Basisemotionen sind Emotionen, die nicht weiter auf andere
Emotionen zurückgeführt werden können bzw. Emotionen, aus denen sich alle
anderen - komplexeren - Emotionen zusammensetzen.
Plutchik (1984): acht Basisemotionen:
- Furcht
- Ärger
- Freude
- Traurigkeit
- Akzeptanz/Vertrauen
- Ekel
- Überraschung
Mit jeder Emotion ist auch ein Handlungsimpuls verkettet - bei Furcht z.B. eine
Fluchttendenz.
Quelle: Plutchik, R. (1984): Emotions and Imagery, in: Journal of Mental Imagery, 8, 1, 105-112.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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135
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Emotionstheorien
Izard (1994): 10 Basisemotionen, die in jeder Kultur
vorkommen:
-
Interesse
Leid
Widerwillen
Freude
Zorn
Überraschung
Scham
Furcht
Verachtung
Schuldgefühl.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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136
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Multisensuale Konsumerlebnisse
= gleichzeitiger Einsatz mehrerer Reizmodalitäten: das
gleiche Erlebnis wird mehrfach und damit wirksamer
vermittelt!
Beispiel:
Vermittlung eines emotionalen Karibikerlebnisses:
Farben:
Bilder:
Worte:
Haptik:
Töne:
Düfte:
Geschmack:
Gelb, Blau, Grün, Rot
Palmen, Strand, Meer, exotische Tiere und Pflanzen,
dunkelhäutige Menschen
Karibik, Sonne, Süden
hölzerne, faserige Oberflächen,
helle, klare Töne, fröhliche Melodie
Meeresduft, Südfruchtduft, Kokosduft
Kokosnuss, Rum, Banane, Mango
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137
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Multisensuales Konsumerlebnis "Karibik"
Bilder: Palmen, Papageien,
Strand, Meer, tropische
Pflanzen, dunkelhäutige
Menschen
Farben: blau,
gelb, grün und rot
Worte: Karibik,
Sonne,Süden
Geschmack:
Kokosnuss, Rum,
Banane, Mango
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
"Karibikerlebnis"
Töne: fröhliche
Melodie, Steel-Band
Musik, helle klare
Klangfarbe
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138
Duftstoffe:
Meeresduft,
Südfruchtduft
Haptik: Hölzerne,
faserige
Oberflächen
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Phasen der Entwicklung von Erlebniskonzepten
Acht Entwicklungsphasen:
1. Generieren von Erlebniskonzepten
2. Reduzierung auf geeignete Konzepte
3. Operationalisierung = Visualisierung der Konzepte
4. Systematische Überprüfung, Beurteilung und Auswahl
5. Test von verbleibenden Alternativen
6. Entscheidung zugunsten eines Konzeptes
7. Ableitung eines Schlüsselbildes für die Umsetzung
8. Umsetzung des Konzeptes in Kommunikationsmittel
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139
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Abgrenzung Emotionen - Triebe
Gemeinsamkeiten:
Emotionen und Triebe = grundlegende menschliche Antriebskräfte
aktivierende Prozesse
Unterschiede:
– Emotionen - Auslöser: i.d.R. äußere Reize
– Triebe - Auslöser: innere Stimulierung (z. B. Hunger, Durst)
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147
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Motivation
Zur Wiederholung: Arbeitsdefinitionen
1. Emotion:
innere Erregungsvorgänge, die angenehm oder unangenehm
empfunden und mehr oder weniger bewusst erlebt werden.
2. Motivation:
Emotionen, die mit einer Zielorientierung für das
Verhalten verbunden sind.
3. Einstellung:
Motivation, die mit einer - kognitiven - Gegenstandsbeurteilung
verknüpft ist.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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148
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Motivation
Aktivierende
Prozesse:
Antriebskräfte
Kognitive
Prozesse
• Emotionen
• Triebe
• Zielorientierung
• Handlungsprogramme
Motivation
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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149
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Motivationsarten
1. Gliederung nach der Antriebskomponente
2. Gliederung nach der kognitiven Komponente
zu 1: Antriebsbezogene Einteilung (analog zu Emotionen) nach:
– Stärke
– Richtung
– Inhalt
– Bewusstsein
Besonders verbreitet: Gliederung nach Stärke
– Niedere (physiologisch bedingte) und
– Höhere (psychisch bedingte) Motivationen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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150
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Motivationshierarchie von Maslow
Bedürfnispyramide
5
4
3
2
1
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Bedürfnis nach Selbstverwirklichung
Bedürfnis nach Geltung
Bedürfnis nach Zuneigung, Liebe
Sicherheitsbedürfnisse
biologische Bedürfnisse (Hunger, Durst)
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einteilung von Motivationen nach der kognitiven
Komponente
Zu 2: Einteilung von Motivationen nach der kognitiven
Komponente:
Im Mittelpunkt: subjektiv wahrgenommener Ziel-MittelZusammenhang (Means-End Chain)
Die Motivation zur Handlung (zum Kauf eines
Produktes) kommt dadurch zustande, dass der
Konsument das die Handlung als geeignetes Mittel
wahrnimmt (=kognitiver Vorgang), um angenehme
Gefühle zu verwirklichen und/oder seine Triebe zu
befriedigen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ziel-Mittel-Zusammenhang in der Werbung
1.
Zunächst soll durch die Werbung eine
soziale Emotion (Prestige, Geselligkeit
usw.) aktiviert oder verstärkt werden.
2.
Dann soll durch die Werbung deutlich
gemacht werden, dass die beworbene
Marke zur Realisierung dieser Gefühle
beiträgt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung von Motivationen I: Vorbemerkung
Meist getrennte Erfassung
– der emotionalen und
– der kognitiven Komponenten der Motivation
Da die kognitive Richtung vorherrscht, leidet die Erfassung der
Motivationen an einer Überbetonung der kognitiven
Komponente!
Forderung:
Gleichzeitige Erfassung der Antriebskomponente und der
kognitiven Komponente!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung von Motivationen II
1. Psychobiologische Verfahren (nur Antriebskomponente,
Verfahren der Aktivierungsmessung)
2. Befragungen (Messung der subjektiven Erlebnisebene)
Nachteile von Befragungen:
– Wenig oder unklar bewusste Motivationsvorgänge werden nicht
ermittelt,
– Ratingskalen geben wenig Auskunft über die relative Stärke der
hinter einer Motivation stehenden Antriebskraft.
3. Beobachtungen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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156
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung von Motivationen III
Methode: Leiterkonzept („laddering-concept“)
Hierarchisch geordnete Verknüpfungen
zwischen Produktwissen und Zielvorstellungen
werden sichtbar:
Ziel-Mittel-Leitern!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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157
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Attribute
Konsequenzen
Werte
Beispiel: Ergebnisse eines Laddering-Verfahrens
bessere
gutes Gewissen Selbstbewusstsein Leistungsfähigkeit
Lebensqualität
Gesundheit/
langes Leben
Verantwortung
gegenüber zukünftigen
Generationen
kein Geld
für andere
Dinge
Öko-TrullaImage
Wohlbefinden
erhöhter
unbefriedigende
Gefahr von
unbequem (Zeit)Aufwand
EntscheidungsÖko-Schwindel
beim Einkauf
situation
(-)
knappes Beitrag zum
Budget Umweltschutz
teuer
nicht gut
aussehen
Ressourcen bequeme unmodische
sparen
Kleidung Kleidung
N=19, Cut-Off Level=1
fehlende
Transparenz/
Urteilsfähigkeit
keine
Allergien
Hautverträglichkeit
Naturstoffe
Bügelschwer
unordentlich
aufwand
zu erhalten
Knitterfalten
mangelnde beschränkte
Farbechtheit Verfügbarkeit
des Angebotes
keine
Informationen
Quelle: Balderjahn, I.; Will, S. (1998): Laddering: Messung und Analyse von Mean-End Chains, in: Marktforschung und Management, 42. 2, 68-71
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Informationen für das Marketing aus dem
Leiterkonzept
• Aufdeckung der Vorteile, welche die angebotenen
Produkte für den Konsumenten haben;
• Hilfe, um Marketingstrategien zu entwickeln, die
auf die Motive der Konsumenten ausgerichtet sind.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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159
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Motivation zum Konsum
1. Welche verschiedenen Antriebskräfte führen zu einer
bestimmten Motivation?
unterschiedliche
Antriebskräfte
einheitliche
Motivation
2. Welche verschiedenen Motivationen werden mit einer
Antriebskraft befriedigt?
einheitliche
Antriebskräfte
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
unterschiedliche
Motivation
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160
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Unterschiedliche Antriebskräfte - einheitliche
Motivation
Unterschiedliche
Antriebskräfte
Einheitliche Motivation
• Ablenkung
• Information
Konsum einer bestimmten
Zeitschrift
• Anregung
• Selbstbestätigung
• …
Antriebskräfte für die Leser unterschiedlich relevant: Bildung von
statistischen Clustern. Ergebnis: Lesertypologie
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Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lesertypologien - Beispiele
Quelle: Axel Springer Verlag: Der Markt der Women‘s Weeklies, September 2006
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162
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lesertypologien - Beispiele
Quelle: Axel Springer Verlag: Der Markt der Women‘s Weeklies, September 2006
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163
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gleiche Antriebskraft (z.B. Prestige),
unterschiedliche Motivation zum Konsum
Prestigestreben: z.B. Motivation, sozial
auffällige Produkte zu kaufen.
Unterschiedliche Motivation
zum Konsum
Gleiche Antriebskraft
• Teures Auto
• Exklusive Uhr
• Hochpreisige
Markenkleidung
Prestigestreben
• …
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164
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Exkurs: Veblen-Effekt I
Definition
Konsumenten kaufen mehr von einem Gut, wenn der Preis steigt.
Zusammenspiel zwischen Antriebskraft und kognitiven
Wahrnehmungsvorgängen:
Der hohe Preis verheißt sozial vorteilhafte Demonstrationswirkungen (Prestige):
Nachfragefördernder Einfluss des Preises (=
Veblen-Effekt).
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165
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Veblen-Effekt II
Preisabsatzfunktionen, deren Form durch den Veblen-Effekt
bestimmt wird
Preis
Preis
Preis
Menge
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Menge
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166
Menge
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konflikte I
Definition von Konflikt:
Verhaltensweisen oder Vorstellungen (Werte, Meinungen,
Einstellungen usw.), die zueinander in Widerspruch
geraten.
Konfliktarten:
– motivationale Konflikte
– kognitive Konflikte
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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167
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konflikte II
zu 2: kognitive Konflikte
Widerspruch im kognitiven System der Individuen,
z.B. man weiß, dass hoher Konsum von Schokolade schädlich ist
und weiß gleichzeitig, dass man täglich eine Tafel Schokolade zu
sich nimmt.
Folge:
Auslösung von Verhaltensweisen zur Wiederherstellung des
„kognitiven Gleichgewichts“,
z.B. durch Umbewertung der Schädlichkeit von Schokolade:
„Da ist auch viel Milch drin“.
Ausführlicher im Kapitel
der kognitiven Prozesse
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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168
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konflikte III
zu 1: motivationale Konflikte:
gehen auf widersprüchliche Antriebskräfte zurück, führen
zu widersprüchlichen Handlungstendenzen.
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Theorien des Verbraucherverhaltens
169
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Reaktionstendenzen bei Konflikten
1. Positive Verhaltenstendenzen:
Annäherung an ein subjektiv anziehendes Verhaltensziel,
Appetenz-Verhalten
2. Negative Verhaltenstendenzen:
Vermeidungsverhalten, Aversions-Verhalten
Klassifizierung der Konflikte:
Verhaltenstendenzen
1
2
positiv
positiv
negativ
negativ
positiv
negativ
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Konfliktbezeichnung
Appetenz-Appetenz-Konflikt
Aversions-Aversions-Konflikt
Appetenz-Aversions-Konflikt/
Ambivalenz-Konflikt
Theorien des Verbraucherverhaltens
170
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Vier Hypothesen von Miller zu Konflikten
Hypothesen für die Entstehung und Lösung der drei angegebenen Konfliktarten:
1. Die Stärke der positiven Verhaltenstendenz nimmt mit der
Zielnähe zu.
2. Die Stärke der negativen Verhaltenstendenz nimmt mit der
Zielnähe zu.
3. Die Stärke der negativen Verhaltenstendenz nimmt mit der
Zielnähe stärker zu als die Stärke der positiven Verhaltenstendenz.
4. Von zwei sich entgegenstehenden Verhaltenstendenzen setzt
sich in einem Konflikt die stärkere durch.
Quelle: Miller, N.E. (1964): On the Functions of Theory, in: Sandford, F.H.; Capaldi, E.J. (Ed.): Research in Perceptions, Learning, and
Conflict, Belmont
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Theorien des Verbraucherverhaltens
171
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beziehung zwischen Zielnähe und Stärke der
Verhaltenstendenzen
Stärke der
Verhaltenstendenz
Zielgradient
Distanz
zum Ziel
Ziel
„Je näher das Ziel rückt, um so stärker
wird die Hinwendung zum Ziel“.
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172
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Appetenz-Appetenz-Konflikt
Stärke der
Verhaltenstendenz
Ziel 1
G1+
G2+
K‘
K
Ziel 2
K: Konfliktpunkt
K`: Verhaltenstendenz von Ziel 1 ausgelöst, ist stärker als von Ziel 2
Ziel 1 setzt sich durch
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
173
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ambivalenzkonflikt
Stärke der
Verhaltenstendenz
G-
G+
Ziel
K‘
Distanz
zum Ziel
K
K:
die beiden widersprüchlichen Verhaltenstendenzen halten sich
die Waage: stabiler Konflikt
K`: die negative Verhaltenstendenz ist stärker
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
174
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Präferenzkonflikte von Konsumenten
Bezogen auf das Konsumentenverhalten: Die meisten Konflikte sind so
schwach, dass sie kaum verhaltenswirksam sind.
I. Appetenz-Appetenz-Konflikte:
Individuum präferiert gleichzeitig verschiedene Produktalternativen:
Präferenzsystem
1. nach Prestige: BMW 1er > VW Golf > Opel Astra
2. nach Preis: Opel Astra > VW Gold > BMW 1er
Widersprüchliche Präferenzkonstellationen durch die Gleichzeitigkeit von
widersprüchlichen Entscheidungskriterien, die auf unterschiedliche
Motivationen zurückzuführen sind.
Oder das Individuum steht zwischen zwei gleichermaßen attraktiv bewerteten
Alternativen:
BMW 1er silberfarben ÅÆ BMW 1er schwarz
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
175
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Präferenzkonflikte von Konsumenten
II. Ambivalenzkonflikte:
Ambivalenzkonflikte oft bei der Präferenzbildung für eine Alternative:
Merkmale mit positivem und negativem Anreizcharakter:
BMW 1er gefällt, aber Preis ist zu hoch.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
176
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Reaktionsmöglichkeiten auf Konflikte
– Abbruch der Entscheidung,
– unmittelbares Ausweichverhalten in der Kaufsituation (impulsive
Wahl eines Ersatzproduktes),
– vorübergehendes Hinnehmen des Konfliktes mit dem Bemühen,
die ausgelösten Unsicherheiten zu reduzieren (Kauf aufschieben, um weitere Informationen zu suchen),
– Verdrängung vorhandener Konflikte,
– Konfliktvermeidung durch Produkttreue.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
177
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einstellung
Definition
– Motivation + kognitive Gegenstandsbeurteilung
– subjektiv wahrgenommene Eignung eines Gegenstandes
zur Befriedigung einer Motivation
Die Gegenstandsbeurteilung geht auf verfestigte
(gespeicherte) Ansichten zurück.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
178
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einstellungen - Drei- Komponenten - Theorie
1. Komponente
2. Komponente
3. Komponente
affektiv
kognitiv
konativ
(Verhaltenskomponente)
Einstellung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
179
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Klassisches Muster der Einstellungsbeeinflussung
Ziel-Mittel-Zusammenhang (Means-End):
1.
2.
Appelliere an ein Bedürfnis und
Zeige, dass das Produkt geeignet
ist, dieses Bedürfnis zu befriedigen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
180
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V-Hypothese
Einstellungen bestimmen das Verhalten.
Das Verhalten bestimmt die Einstellung.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
181
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V-Hypothese
Relevante Fragen:
– Unter welchen situativen Bedingungen sagen
– welche Arten von Einstellungen von
– welchen Personen
– welches Verhalten voraus?
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
182
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welche situativen Bedingungen?
individuelle +
soziale Normen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Gegebenheiten
der Kaufsituation
Theorien des Verbraucherverhaltens
183
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Theory of Reasoned Action (TRA)
Beliefs About
the Behavior
Attitude About
the Behavior
Evaluation of
the Behavior
Intention
Opinions of
Referent Others
Behavior
Subjective
Norm
Motivation to
Comply
Quelle: Fishbein, M.; Ajzen, I. (1980): Understanding Attitudes and Predicting Social Behaviour. London: Prentice Hall.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
184
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Situative Bedingungen: Kaufabsicht
Die gemessene Kaufabsicht umfasst neben der Einstellung zum
Produkt die antizipierten Einflüsse der Kaufsituation:
Kaufabsichten liegen “näher” am
Verhalten als die gemessenen
Einstellungen zum Produkt.
Aber:
Wenn die Kaufsituation schlecht antizipiert werden kann oder oft
wechselt, dann lässt sich das Verhalten besser mit Hilfe von
Einstellungen erklären und voraussehen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
185
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welche Einstellungen?
Unterscheidung in:
1. Spezifische vs. unspezifische Einstellungen
Einstellungen und Verhalten, wenn sie zueinander in Beziehung gesetzt
werden, sollen einen möglichst ähnlichen Grad an Allgemeinheit bzw.
Konkretheit aufweisen.
2. Durch Erfahrung gelernte vs. durch Kommunikation gelernte
Einstellungen
Bei gleicher gemessener Einstellungsstärke: Die durch direkte Erfahrung
erworbene Einstellung hat mehr Einfluss auf das Verhalten!
3. Schnell vs. langsam verfügbare Einstellungen
Gedanklich schnell verfügbare Einstellungen schlagen stärker auf das
Verhalten durch.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
186
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welche Einstellungen?
4. stabile vs. instabile Einstellungen
1. Schluss
Einstellung
zum Zeitpunkt t1
Einstellung
2. Schluss
zum Zeitpunkt t2
Verhalten
zum Zeitpunkt t2
Wichtige implizite Bedingung für die E-V-Hypothese:
Die Einstellung muss zeitlich einigermaßen stabil bleiben, damit sie
sich zur Prognose eignet.
Mit zunehmender zeitlicher Entfernung nimmt deswegen die Stärke
der E-V-Beziehung ab.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
187
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welche Personen?
Personen, die sich
mehr von ihren
vorhandenen
Prädispositionen
lenken lassen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Personen, die sich
mehr von situativen
Einflüssen
beeinflussen lassen
Theorien des Verbraucherverhaltens
188
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welches Verhalten?
hohes
Involvement
Verhalten
niedriges
Involvement
Es besteht nur dann ein wesentlicher Einfluss der Einstellung auf das
Verhalten, wenn das Verhalten in einem starken Maße gedanklich
kontrolliert wird.
Nicht der Fall:
– bei Erstkäufen mit sehr geringem Involvement
hier: Verhalten
Einstellung
– bei Gewohnheitskäufen mit sehr geringem Involvement
“eingefrorenes” Einstellungs-Verhaltens-System
– bei impulsivem Kaufverhalten mit starkem emotionalen
Involvement.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
189
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
E-V: Welches Verhalten: Zusammenfassung
Einstellungen werden nur verhaltenswirksam, wenn
der Konsument kognitiv involviert ist und seine
Kaufentscheidungen in einem gewissen Maße
gedanklich steuert oder ganz bewusst seinen
verfestigten Vorlieben (Einstellungen) folgt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
190
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung von Einstellungen
Die Einstellungen zählen zu den am häufigsten gemessenen
Konstrukten des Konsumentenverhaltens.
Einstellungen = theoretische Konstrukte (psychologische
Größen)
nicht direkt messbar, müssen
operationalisiert werden, mit Hilfe von
empirisch beobachtbaren Indikatoren
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
191
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Operationalisierung von Einstellungen
– Dimensionen der Messung
– Art der Indikatoren
– Skalenniveau
Indikatoren
Drei
–
–
–
Kategorien von Indikatoren:
Psychobiologische Ebene
Ebene der Beobachtungen
Ebene der subjektiven Erfahrungen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
192
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Skalenniveau und Skalierung
Def.: Skalenniveau:
mathematische Eigenschaft der von den Skalen gelieferten
Zahlen
– Nicht-Metrische (Nominal und Ordinal-Skalen) und
– Metrische Skalen (Intervall- und Verhältnisskala)
Skalierung:
Herstellen einer Skala mit Hilfe von mehreren empirischen
Messgrößen, z.B.: Bildung einer Einstellungsskala aufgrund
von mehreren verbalen Aussagen (Items) über einen
Gegenstand.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
193
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ausgewählte Verfahren der Einstellungsmessung
1. Overall-Messung
2. Methode der summierten Ratings von Likert
3. Skalogramm-Methode von Guttman
4. Semantisches Differential
5. Multiattributmodelle
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
194
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Overall-Messung der Einstellung
Beispiele:
Wie finden Sie den BMW 1er ganz allgemein?
sehr gut
sehr schlecht
7
1
Finden Sie den BMW 1er gut?
ja
nein
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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195
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Likert - Verfahren I
1. Schritt: Sammlung von etwa gleichviel positiven wie
negativen Aussagen über das Einstellungsobjekt
2. Schritt: Zuordnung einer fünfstufigen Rating-Skala zu
jedem Item
3. Schritt: Itemanalyse (Pretest): Misst ein Item tatsächlich
die zu messende (affektive) Komponente und diskriminiert
das Item ausreichend Personen mit unterschiedlicher
Einstellung?
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
196
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Likert - Verfahren II
4. Schritt: Die nach Schritt 3 ausgewählten Items werden
den Testpersonen zur Stellungnahme vorgelegt: Von jeder
Person erhält man zu jedem Item einen positiven oder
negativen Zahlenwert: einen positiven für die Zustimmung
zur positiven Behauptung oder für die Ablehnung einer
negativen Behauptung.
5. Schritt: Berechnung des Summenwertes für jeden
Befragten, dieser Summenwert gilt als Messwert für die
individuelle Einstellung.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
197
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Likert-Verfahren III
Beispiel: Messung der Einstellung gegenüber Werbung
1.
Werbung trägt erheblich zum industriellen Aufschwung bei
+2
+1
0
-1
-2
2.
Werbung erhöht lediglich die Warenpreise, ohne irgendwelche
Informationen zu liefern
+2
+1
0
-1
-2
3.
4.
5.
6.
7.
8.
uneingeschränkte Zustimmung
Zustimmung im wesentlichen
weder Zustimmung noch Ablehnung
Ablehnung im wesentlichen
völlige Ablehnung
völlige Ablehnung
Ablehnung im wesentlichen
weder Zustimmung noch Ablehnung
Zustimmung im wesentlichen
uneingeschränkte Zustimmung
Durch Werbung wird die Öffentlichkeit informiert
Der Bevölkerung ginge es ohne Werbung besser
Werbung für alte Produkte ist Verschwendung
Mir würde es nichts ausmachen, wenn es keine Werbung mehr gäbe
Es wäre besser, wenn es mehr Werbung gäbe als jetzt
Werbung ist ästhetisch reizvoll
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
198
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ergebnistabelle eines Likert-Tests
Stimulus
Einschätzungen
Person A
Person B
1
2
-2
2
1
0
3
1
-1
4
2
-2
5
1
-2
6
2
0
7
2
0
8
0
0
11
-7
Summe der
Einschätzungen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
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199
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Skalogramm-Methode von Guttman
1. BIOGENA ist das beste Haarwaschmittel auf dem Markt:
nein (0)
ja (1)
2. BIOGENA beseitigt Schuppen:
nein (0)
ja (1)
3. BIOGENA trocknet die Kopfhaut aus:
nein (1)
ja (0)
4. BIOGENA macht das Haar stumpf:
nein (1)
ja (0)
5. usw.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
200
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ergebnistabelle der Skalogramm-Methode
Personen
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Aussagen
[1]
1 0
[2]
1 0
[3]
1 0
[4]
1 0
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Theorien des Verbraucherverhaltens
201
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Gesamtpunktzahl
4
4
4
4
4
3
3
3
2
2
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Semantisches Differential
Ursprung:
– von Osgood zur Messung von Wortbedeutungen entwickelt,
– Vorgabe von ausgesuchten Assoziationen, mit denen die
Testpersonen das vorgegebene Stimuluswort zu beurteilen
haben,
– Verwendung von gegensätzlichen Eigenschaftswörtern, die mit
Ratingskalen verbunden werden.
Ergebnis: Durch Verbindung von Mittelwerten der von den Befragten
angekreuzten Skalenwerte: Vorstellungsprofil von den Meinungsgegenständen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
202
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel: Semantisches Differential
1
2
3
4
5
6
schwer
Legende
7
leicht
VW Golf
gut
schlecht
Opel Astra
leise
laut
BMW 1er
glücklich
traurig
schnell
langsam
stark
schwach
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
203
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Multiattributmodelle
1. Rosenberg- Modell
2. Fishbein-Modell
3. Trommsdorff- Modell
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
204
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Die wichtigsten Erhebungsschritte der Einstellungsmessung
mit Multiattributmodellen
1. Feststellung der relevanten Produkteigenschaften,
2. Konstruktion von Rating-Skalen zur Ermittlung der
modellspezifischen (affektiven und kognitiven) Beurteilung der
Produktmerkmale,
3. Entwicklung eines Fragebogens mit diesen Rating-Skalen,
4. Befragung und Datentest,
5. Verrechnung der Werte für jedes Produktmerkmal zur gesamten
Produkteinstellung und
6. Validierung der errechneten Produkteinstellung mit einem
Außenkriterium (z.B. mit der mittels einer OverallEinstellungsmessung).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
205
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Feststellung der einstellungsrelevanten
Eigenschaften
1.
Direkte Befragung
Spontanassoziationen: zuerst genannte Assoziationen sind die
wichtigsten, d.h. die einstellungsrelevantesten.
2.
Systematische Literatur- und Studienanalyse
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
206
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
1. Rosenberg-Modell
Die Einstellung einer Person hängt ab von der:
–
–
affektiven Komponente: der Wichtigkeit ihrer Motive und
kognitiven Komponente: der wahrgenommenen Eignung des Objektes
zur Motiverreichung.
Vorgehen:
Multiplikative Verknüpfung der Modellkomponenten und anschließende Addition:
A ij =
Aij =
xik =
yijk =
∑
x ik • y ijk
Einstellung der Person i zu Objekt j
Wichtigkeit des Motivs k für die Person i
subjektive Meinung der Person i über die Eignung des
Objektes j zur Befriedigung des Motivs k
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
207
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel zum Rosenberg-Modell I
1.a Wie wichtig ist für Sie Sicherheit?
sehr wichtig
5
1
überhaupt nicht wichtig
1.b Wie sicher ist der Opel Astra?
sehr sparsam
5
1
überhaupt nicht sparsam
2.a Wie wichtig ist für Sie Sportlichkeit?
sehr wichtig
5
1
2.b Wie sportlich ist der Opel Astra?
sehr sportlich
5
1
überhaupt nicht wichtig
überhaupt nicht sportlich
Aij
Aij =
=4
4*
*3
3+
+5
5*
*2
2=
= 12
12 +
+ 10
10 =
= 22
22
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
208
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel zum Rosenberg-Modell II
Für den VW Golf (Angaben zu 1.a und 2.a sind identisch):
2.a Wie sicher ist der VW Golf?
sehr sicher
5
1
überhaupt nicht sicher
2.b Wie sportlich ist der VW Golf?
sehr sportlich
5
1
überhaupt nicht sportlich
Aij
Aij =
=4
4*
*3
3+
+5
5*
*4
4=
= 12
12 +
+ 20
20 =
= 32
32
Positivere Einstellung gegenüber VW Golf
Spezielle Kritik am Rosenberg-Modell:
Affektive Komponente wird nicht produktspezifisch abgefragt
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
209
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
2. Fishbein-Modell
Die Einstellung zu einer Marke geht zurück auf:
– Affektive Komponente: subjektive Motive = subjektive
Bewertung der Eigenschaften
– Kognitive Komponente: subjektives Wissen um diese
Eigenschaften
= Wahrnehmung der vorhandenen Eigenschaften
A ij =
Aij
Bijk
aijk
Bijk
∑B
ijk
• a ijk
= Einstellung der Person i zu Objekt j
= Wahrscheinlichkeit mit der Person i, Eigenschaft des Motivs k
an Objekt j für vorhanden hält
= Bewertung von Eigenschaft k an Objekt j durch Person i
x aijk = Eindruckswert
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
210
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel zum Fishbein-Modell
Messung der kognitiven Komponente (Wissen):
1.a Dass Autos der Marke Opel Astra sicher sind, ist
sehr wahrscheinlich
5
1
sehr unwahrscheinlich
Messung der affektiven Komponente (Bewertung der Eigenschaft “Sicherheit” an der Marke Opel Astra):
1.b Wenn Autos der Marke Opel Astra sicher sind, so ist das
sehr gut
5
1
sehr schlecht
Beide Punktwerte miteinander multipliziert ergeben den sog.
Eindruckswert:
Z.B. Eindruckswert für Sicherheit: 4 * 5 = 20
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
211
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kritik am Fishbein-Modell
1.
Oft werden nicht die Wahrscheinlichkeiten über Eigenschaften der zu beurteilenden Produkte/ Objekte
erhoben, sondern nur das Vorhandensein der
Eigenschaften.
2.
Oft wird die Bewertung des Vorhandenseins von
Eigenschaften mit einem Urteil über die relative
Bedeutung der Eigenschaften verwechselt: Nicht die
Eigenschaften (Sicherheit, Sparsamkeit) sollen skaliert
werden, sondern Objekte oder Personen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
212
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
3. Trommsdorff-Modell
Merkmale:
–
–
–
Direkte Erfassung der kognitiven Komponente über die
wahrgenommenen Merkmalsausprägungen.
Indirekte Erfassung der affektiven Komponente über die Messung der
für ideal gehaltenen Merkmalsausprägung.
Anschließend findet ein Soll-Ist-Vergleich statt.
E ij =
Eij
=
Bijk =
Iik
=
∑B
ijk
− I ik
Einstellung der Person i gegenüber der Marke j
die von Person i wahrgenommene Ausprägung des Merkmals k
von Marke j
die von Person i an Marken der gleichen Produktklasse als ideal
empfundene Ausprägung des Merkmals k
Große Differenzen zeigen eine ungünstige Einstellung an!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
213
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel zum Modell von Trommsdorff I
1) Wie sparsam ist der Opel-Astra ?
überhaupt nicht sparsam
5
1
sehr sparsam
Wie sparsam ist das ideale Auto dieser Klasse ?
überhaupt nicht sparsam
5
1
sehr sparsam
2) Wie komfortabel ist der Opel-Astra ?
überhaupt nicht komfortabel
5
1
sehr komfortabel
Wie komfortabel ist das ideale Auto dieser Klasse ?
überhaupt nicht komfortabel
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
5
1
Theorien des Verbraucherverhaltens
214
sehr komfortabel
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel zum Modell von Trommsdorff II
n) Wie sportlich kann man mit dem Opel-Astra fahren ?
überhaupt nicht sportlich
5
1
sehr sportlich
Wie sportlich kann man mit dem idealen Auto der Klasse
fahren ?
überhaupt nicht sportlich
5
1
sehr sportlich
EEijij =
= |2-4|
|2-4| +|3-2|
+|3-2| +...+
+...+ |2-2|
|2-2| =2
=2 +
+1
1 +...+
+...+ 0
0
Je kleiner der errechnete Zahlenwert ist, desto
besser ist der Einstellungswert.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
215
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kritik am Trommsdorff - Modell
Problem: Unrealistische Idealzustandseinschätzungen:
Wenn der Befragte höchste Qualität und auserlesene Rohstoffe zu
dem niedrigsten Preis wünscht, scheitert das Modell.
Iik darf nicht mit der (objektiv) maximal möglichen (“optimalen”) bzw.
der tatsächlichen Merkmalsausprägung verwechselt werden.
Vorteil des Trommsdorff-Modells:
Transparenz der Bewertungsmaßstäbe durch die Angabe der Idealausprägungen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
216
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Verwendung von Einstellungswerten im Marketing
1.
Feststellung des Ist-Zustandes auf dem
Markt
2.
Empfehlungen von Soll-Zuständen für den
Markt
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
217
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
zu 1 (Ist-Zustand)
• Einstellungen als Basis für die Erklärung und Prognose des
Konsumentenverhaltens
• Einstellungen als Basis zur Erfolgskontrolle von Maßnahmen
des Marketing-Mix
• Einstellungen als Basis für die Marktsegmentierung
• Monitoring der Einstellungen zur Aufdeckung von
Einstellungsänderungen, z.B. durch geänderte Motive,
geändertes Produktwissen etc.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
218
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
zu 1 (Ist-Zustand): Beispiel
Einstellungen dreier Segmente von Museumsbesuchern gegenüber
verschiedenen Zusatzangeboten:
Inszenierungen
Aktivitätszone (Kunst)
Aktivitätszone (Technik)
Multimedia-Terminals
Museumsshop
Museumscafé
3
4
5
Beurteilung (Skala von 1 bis 5, 1 = nicht gut)
Erlebnisorientierte
Bildungs- u. Prestigeorientierte
Kulturmuffel
Quelle: Terlutter, R. (2000): Lebensstilorientiertes Kulturmarketing, Gabler, Wiesbaden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
219
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
zu 2 (Soll-Werte von Einstellungen)
Einstellungen verglichen mit dem Idealprodukt
2 Strategien:
– Anpassung des Angebots an die Einstellungen der Konsumenten
(Einstellung als Datum),
– Anpassung der Einstellungen an das Angebot (Angebot als
Datum).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
220
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Positionierungsstrategien
1. Verändere die Position der Marke oder
2. Verändere die Idealvorstellungen der Kunden
Wichtigste Frage: Welche Produkteigenschaften stehen im Vordergrund?
Die Produkteigenschaften, die
– für die Konsumenten wichtig sind,
– das Produkt von der Konkurrenz abheben und
– der Position von Idealprodukten nahe kommen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
221
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ursachen für Einstellungsänderungen
Einstellungsänderungen können auf verschiedene Ursachen
zurückgehen, z.B.
1.
Der Konsument geht von anderen Produkteigenschaften
aus.
2.
Das Wissen des Konsumenten über die Produkteigenschaften hat sich verändert.
3.
Die Produkteigenschaften werden anders bewertet als
vorher.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
222
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Veränderung von Einstellungen
Bestimmungsgrößen des Einstellungswandels:
– Lernen: Neue Einstellungen durch unmittelbare Erfahrungen oder
durch den Einfluss von Kommunikation (z.B. Konditionierungsoder Imitationslernen).
– Selbstwahrnehmung: Bei unklaren oder noch wenig geformten
Einstellungen, Ableitung von Einstellungen aus der Beobachtung
des eigenen Verhaltens.
– Kognitive Informationsverarbeitung: Bildung von Einstellungen
durch Aufnahme und Verarbeitung von neuen Informationen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
223
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konsistenz von Einstellungssystemen
Verschiedenen Einstellungen eines Individuums stehen nicht
isoliert voneinander, sondern sind in einem kognitiven
Einstellungssystem miteinander verbunden
Theoretische Basis: vor allem Theorie der kognitiven
Dissonanz (Festinger, 1957), auch Heider‘s (1946)
Balancetheorie u.a.
Konsonantes System
Dissonantes System
Quellen: Festinger, L. (1957): A Theory of Cognitive Dissonance, Evanston; Heider, F. (1946): Attitudes and cognitive
organizations, Journal of Psychology, 21, 107 - 112
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
224
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konsistenz von Einstellungssystemen
Konsonantes System
Dissonantes System
Elemente im Einklang,
„harmonisch“, „konsistent“
Elemente widersprüchlich,
„disharmonisch“, „inkonsistent“
• Nach konsistenztheoretischer Annahme ist jedes Individuum grundsätzlich bestrebt,
ein harmonisches Einstellungssystem zu erlangen und zu erhalten
• Widersprüche sollen beseitigt oder von vornherein vermieden werden, da sie kognitive
Konflikte erzeugen, die einen unangenehmen psychischen Druck auf das Individuum
ausüben
• Der psychische Druck aktiviert das Individuum, und bei Erreichen einer bestimmten,
individuell verschiedenen Schwelle, versucht das Individuum, die Inkonsistenzen im
Einstellungssystem abzubauen
Quellen: Festinger, L. (1957): A Theory of Cognitive Dissonance, Evanston; Heider, F. (1946): Attitudes and cognitive
organizations, Journal of Psychology, 21, 107 - 112
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
225
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Methoden zur Bewältigung von Inkonsistenzen:
Beispiel
– Vermeidung von Inkonsistenzen
– Reduzierung von Inkonsistenzen durch Veränderung der
kognitiven Einheiten oder des Verhaltens
– Umdefinition der die Inkonsistenz erzeugenden Situation
– Verdrängung von Inkonsistenzen aus dem Bewusstsein
Praktische Relevanz, z.B.:
1. Dissonanz nach Wahlentscheidungen
2. Dissonanz nach der Aufnahme neuer Infos
Beispiel für Marketingmaßnahme: Nachkaufwerbung!
„Herzlichen Glückwunsch, dass Sie sich für dieses hochwertige Produkt
entschieden haben …“
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
226
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
227
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kognitive Prozesse
– Informationsaufnahme
– Wahrnehmen einschließlich Beurteilen
– Lernen und Gedächtnis
oder:
– Informationsaufnahme
– Informationsverarbeitung
– Informationsspeicherung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
228
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Grundbegriffe der Kognitionswissenschaft
– 1. Drei-Speicher-Modell
– 2. Innere Repräsentation von Wissen
– 3. Messung von Wissen
– 4. (Einfluss emotionaler Vorgänge - wird vernachlässigt)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
229
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD1
1. Drei-Speicher-Modell
die gedankliche Verarbeitung von Reizen erfolgt
mittels verschiedener Gedächtniskomponenten,
die man als Speicher bezeichnet:
1. sensorischer Speicher (Ultrakurzspeicher)
2. Kurzzeitspeicher
3. Langzeitspeicher
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
230
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 230
SD1
SD; 07.01.2007
2. Innere Repräsentation von Wissen
Zwei Arten von Wissen
Deklaratorisches
Wissen
Prozedurales
Wissen
Wissen über Gegen-
Wissen über die
stände und ihre
gedanklichen Vorgänge
Beziehungen, sowie
bei der Bildung, Ver-
über Situationen
knüpfung und Anwendung des Wissens
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
231
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Abbildung der Wissensstruktur im menschlichen
Gedächtnis
Das dauerhaft im Gedächtnis gespeicherte Wissen ist dafür verantwortlich, wie Reize
aufgenommen, verarbeitet und interpretiert werden.
Über die Repräsentation von Wissen vor allem über die Kodierung von bildlichen und
sprachlichen Vorstellungen gibt es verschiedene Imagery-Theorien:
1. (Primär) Analoge Theorien
Es existieren eigenständige, wenn auch miteinander verbundene Verarbeitungssysteme
Dual Coding Theorie von Paivio (1979): Sprach - und Bildercode
Multimodales Gedächtnismodell von Engelkamp/Zimmer (2005): Mehrere
modalitätsspezifische Verarbeitungssysteme
2. Propositionale Theorien
Speicherung von bedeutungshaltigen Infos in Form von Propositionen (=kleinste
Bedeutungseinheiten): sprachliche und bildliche Vorstellungen stellen nur
Oberflächenphänomene unseres Gedächtnisses dar, durch die das abstrakte
propositionale Wissen in unser Bewusstsein tritt.
Quellen: Paivio, A. (1979): Imagery and Verbal Processes, New York; Engelkamp, J.; Zimmer, H.D. (2005):
Lehrbuch der kognitiven Psychologie, Hogrefe, Göttingen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
232
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Propositionale oder semantische Netzwerke
Abbildung der assoziativen Verknüpfungen
zwischen mehreren Begriffen
Art der Abbildung der Wissensstruktur, die aus
Knoten und Kanten besteht. Mit ihrer Hilfe
können eine vorhandene Wissensstruktur, ihr
Zustandekommen und ihre Veränderung
verdeutlicht und sozialtechnische Folgerungen
abgeleitet werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
233
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für ein semantisches Netzwerk: Kunst
modern
...
Documenta
prestigeträchtig
Kunst
Kunsthalle
Museum
Alte
Meister
konservativ
Finanznot
verstaubt
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
234
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Schema
Definition Schema:
Ein großer Teil unseres Wissens besteht aus standardisierten Vorstellungen
darüber, wie ein Sachverhalt typischerweise aussieht. Diese Wissensstrukturen nennt man Schemata.
Schemata
– geben die wichtigsten Merkmale eines Gegenstandsbereichs
wieder,
– sind mehr oder weniger abstrakt (konkret),
– sind hierarchisch organisiert.
Schemata können auch in Form von semantischen Netzwerken
dargestellt werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
235
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Funktionen von Schemata bei der
Informationsverarbeitung
Ein Schema:
– steuert die Wahrnehmung
– vereinfacht Denkvorgänge
– organisiert die Informationsspeicherung
Schemata erlauben eine schnelle Verarbeitung und ein
schnelles Verständnis neuer Infos bei minimaler
Aufmerksamkeit.
Bei Schemaansprache schließt der Konsument auf das Vorhandensein
ganz bestimmter Eigenschaften, auch wenn er diese nicht wahrnimmt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
236
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für ein Schema
Abbildung des grundlegenden inneren Markenbildes von BMW
„Kleinster gemeinsamer Nenner“
Vorderansicht
Logo
Gehobene
Marke
Sportlichkeit
BMW
(Freude am
Fahren)
Niere
Doppelscheinwerfer
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
237
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für ein Schema
Abbildung des erweiterten inneren Markenbildes von BMW
BMW-Fahrer
Cockpit
Vorderansicht
Logo
Gehobene
Marke
BMW
Sportlichkeit
Innenraum
Freude am
Fahren
Doppelscheinwerfer
Niere
Lenkrad
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
238
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für ein Schema
Abbildung des erweiterten inneren Markenbildes von BMW
Hoch-Involvierte
Cockpit
Vorderansicht
Logo
Gehobene
Marke
BMW
Sportlichkeit
Technische
Details
Freude am
Fahren
Doppelscheinwerfer
Niere
Lenkrad
Innenraum
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
239
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für ein Schema
Abbildung des erweiterten inneren Markenbildes von BMW
BMW-Ablehner
Vorderansicht
Logo
Raser, Drängler
Gehobene
Marke
BMW
Sportlichkeit
Grelle Scheinwerfer
(Freude am
Fahren)
Doppelscheinwerfer
Niere
Linke Spur und Blinker
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
240
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD2
Beispiele für
Erlebnisschemata
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
241
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 241
SD2
Frage ob gelungene Erlebnisschemata oder nicht?
Beispiele für gelungene Erlebnisschemat: bei Becks maritime Frische und bei Licher Natur und v.a. Information Weizen wird gut vermittelt
Auch gutes Beispiel für zwei sehr unterschiedliche Positionierungen
SD; 07.01.2007
SD3
Beispiel für
Länderschema
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
242
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 242
SD3
Auch gelungenes Schemata? Eher nicht türkeitypische Elemente fehlen, eher ganz allgemein ein Mittelmeerschema, zu wenig türkeispezifisch
SD; 07.01.2007
SD4
Beispiele für
Länderschemata
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
243
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 243
SD4
Gelungene Schemata? Südafrika ja, v.a. Afrika wird gut vermittelt über Kontinent, Safari, Elefanten, Farbe schwarz
Malaysia trifft eher allgemein das asiatische Schema, aber hier auch schwierig, da es wenig charakteristische Elemente von Malaysia gibt, nicht
wie z.B. bei China die Mauer oder Frankreich der Eiffelturm etc.
Müsste erst aufgebaut werden
SD; 07.01.2007
3. Messung von Wissen bzw. des Gedächtnisses
1. Befragung
2. Protokolle lauten Denkens
3. Methoden des Kategorisierens
4. freie und gestützte Reproduktion (free and aided recall)
5. Wiedererkennen (recognition)
5. Assoziationsverfahren
6. Beobachtungsverfahren
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
244
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Barrieren der Wissensmessung
1. Bewusstseinsbarriere
= nicht alle Infos, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind,
können wieder ins Bewusstsein gebracht werden.
2. Modalitätsbarriere
= Propositional gespeichertes Wissen wird nicht direkt bewusst, es
wird vielmehr in sprachliche und bildliche Vorstellungen übersetzt.
Weiteres Problem der Wissensmessung:
Jeder Abrufprozess stellt eine kognitive Leistung dar, die das
abgerufene Gedächtnismaterial sowohl quantitativ als auch
qualitativ verändert. Es ist nicht möglich, die Informationen
„objektiv“ abzurufen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
245
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
4. Einfluss emotionaler Vorgänge
In der Kognitionswissenschaft vernachlässigt:
Nicht nur bewusste Vorgänge beeinflussen unser Verhalten, sondern auch
wenig bewusste und weitgehend automatische ablaufende Vorgänge
(emotionale Vorgänge):
Unsere Erkenntnis- und Denkprozesse werden auch von unseren vorhandenen
Vorlieben determiniert.
Oft spielt der emotionale Eindruck eine wesentliche Rolle (z.B. bei Impulskäufen)!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
246
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
I. Aufnahme von Informationen
Definition Informationsaufnahme:
Die Aufnahme von Informationen umfasst die Vorgänge, die zur Übernahme
einer Information in den „zentralen Prozessor“ (in das Kurzzeitgedächtnis)
führen.
Externe Informationsaufnahme
Interne Informationsaufnahme
Aktive, bewusste
Informationssuche
Passive,
unbeabsichtigte,
unbewusste
Aufnahme
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
247
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Muster der Informationsaufnahme
Arten der aktiven Informationssuche:
–
–
–
–
impulsiv (Neugierverhalten),
gewohnheitsmäßig (verfestigte Verhaltensregeln, die sich
bewährt haben),
aufgrund von Konflikten,
aufgrund von überlegten, bewussten Entscheidungen.
Zur Erklärung der Steuerung der aktiven Informationssuche,
Unterteilung der Vorgänge in:
–
–
aktivierende Vorgänge (die den Konsumenten antreiben,
Informationen zu suchen),
kognitive Programme (nach denen Suchstrategien ausgewählt
werden können).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
248
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktivierende Vorgänge bei der Informationssuche: Das
wahrgenommene Risiko
= kognitiver Konflikt bzw. kognitive Inkonsistenz
Wahrnehmung von Abweichungen zwischen seinen Standards (Erfolgserwartungen) und den voraussehbaren Folgen seines Kaufs:
Je größer das wahrgenommene Kaufrisiko, um so stärker der Antrieb,
zusätzliche Informationen zu suchen (aktiviert Informationssuche).
Im Prinzip aber indirekter Zusammenhang:
Wahrgenommenes Risiko
Wahl der Reduzierungs-Strategie
Informationssuche
Beziehungen zwischen Risiko und Informationssuche an Schwellenwerte gebunden
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
249
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung der Informationsaufnahme
1. Befragung
Hauptmangel: Alle gespeicherten Infos sind zwar aufgenommene
Infos, aber nicht umgekehrt!
2. Unmittelbare Beobachtung:
Problem: Nur ein Teil der tatsächlich aufgenommenen Informationen
kommt im beobachtbaren Verhalten zum Ausdruck.
3. Einsatz psychobiologischer Verfahren:
z.B. Blickaufzeichnung:
Der Blick tastet die Vorlage mit unregelmäßigen Sprüngen ab:
– Verweilen des Blickes: Fixation,
– Schneller Sprung: Saccade.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
250
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung der Informationsaufnahme
Augenkamera
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
251
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD5
Beispiel:
Blickverlauf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
252
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 252
SD5
Blickverlauf wird über den Schal gelenkt und die Ausrichtung der Frau zum Auto hin
SD; 07.01.2007
Beispiel:
Blickverlauf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
253
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel:
Blickverlauf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
254
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Blickaufzeichnung
Ausgewählte Erkenntnisse zum gewohnheitsmäßigen
Blickverlauf:
– Die Anzeigenmitte wird früher, häufiger und länger fixiert als die
restlichen Anzeigenbereiche.
– Bildbetrachtung: Bilder einer Anzeige werden i.d.R. vor den
Texten und auch länger als die Texte betrachtet.
– Textbetrachtung in westlichen Kulturen:
• oben mehr als unten
• oben links am meisten
• unten links am wenigsten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
255
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Praktische Folge für das Marketing
Informationsaufnahme der Empfänger lässt sich durch die geeignete
Platzierung von visuellen Informationseinheiten und durch ihre
aktivierende Gestaltung beeinflussen:
•
Verwendung von Bildern
•
Wichtige Elemente werden in den vom Blickverlauf
bevorzugten Bereichen platziert
•
Lenkung des Blickverlaufs über Aktivierungstechniken zu
den wichtigen Elementen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
256
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD6
Ausgewählte Einsatzgebiete der Blickaufzeichnung
• bei der Frage, ob ein Konsument bei der Produktbeurteilung
alternativenweise oder attributweise vorgeht,
• zum Testen von Werbewirkungen, um zu sehen, ob und wie eine
bestimmte Information aufgenommen wird,
• weitere Anwendungsbereiche: bei der Analyse von Laden- und
Schaufenstergestaltung, von Verpackungen und Produktdesign,
• Verkehrspsychologie: Mängel an Fahrkartenautomaten; im
Flugverkehr: nehmen Piloten die wichtigen Infos auf etc.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
257
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 257
SD6
Frage von Studenten: Warum wichtig zu wissen, ob Konsument alternativen- oder attributweise vorgeht? Mögl. Antwort: Wichtig, um zu sehen,
ob es K.O-Kriterien gibt bei attributweisem Vorgehen, bei denen mein Produkt frühzeitig ausscheidet, während ich beim alternativenweisen
Vorgehen eher die Mögl. habe alle Vorzüge des Produktes zu vermitteln
SD; 07.01.2007
II. Verarbeitung von Informationen
Wahrnehmung als aktive, subjektive und selektive
Informationsverarbeitung
Definition:
Wahrnehmung ist ein Informationsverarbeitungsprozess, durch den das
Individuum Kenntnis von sich selbst und seiner Umwelt erhält.
Wahrnehmung heißt:
Gegenstände – Vorgänge – Beziehungen
sehen – hören – tasten – schmecken – riechen – empfinden
und diese subjektiven Erfahrungen interpretieren
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
258
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Merkmale der Wahrnehmung
3 entscheidende Merkmale:
– Subjektivität
– Aktivität
– Selektivität
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
259
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Merkmale der Wahrnehmung
Konsument A und Konsument B betreten ein Kaufhaus. Nachdem Sie
sich im Kaufhaus orientiert haben, bemerkt der preissensible
Konsument A: „Hast du gesehen: Viele Produkte sind bereits
reduziert!“ Worauf der eher markenbewusste Konsument B entgegnet:
„Nein, das ist mir nicht aufgefallen, aber hast du gesehen, dass BOSS
nun einen eigenen Bereich hat?“ Darauf A: „Stimmt, das habe ich noch
gar nicht gesehen.“
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
260
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Merkmale der Wahrnehmung
Frage: Woran denken Sie spontan, wenn Sie an den
Anbieter XY denken?
(Mehrfachnennungen möglich)
Sonstiges
interessante Informationsveranst.
14,0
2,6
14,0
7,3
baut Ängste ab / verleiht Sicherheit
guter Kontakt zu Eltern
gute Lernmaterialien (inkl. Multimedia)
kleine Lerngruppen
Beispiel:
Unterschiedliche
Wahrnehmung
8,6
3,3
20,0
7,3
14,0
16,7
8,0
altersger. Stoffvermittlung
14,0
16,0
23,3
guter Lernerfolg
22,0
10,0
fachliche Kompetenz
70,0
27,3
gute/frdl. Betreuung und Beratung
0,0
28,0
10,0
20,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Anzahl der Nennungen (in %)
Nachfragersicht
Anbietersicht
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
30,0
Theorien des Verbraucherverhaltens
261
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folge für das Konsumentenverhalten aus der
Wahrnehmungspsychologie
Wichtig:
Nicht das objektive Angebot bestimmt das Verhalten der
Konsumenten, sondern das subjektiv wahrgenommene
Angebot!
Es reicht nicht aus, objektive Leistungen anzubieten, die
Umwelt muss diese Leistungen auch wahrnehmen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
262
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Wahrnehmung als bevorzugter Gegenstand der kognitiven
Theorien:
Wahrnehmung wird meistens als Informationsverarbeitung anhand des
mehrstufigen Gedächtnismodells erklärt.
Erst durch die Entschlüsselung der in den Kurzzeitspeicher gelangten Reize
werden die aufgenommenen Reize zu Informationen für den Empfänger.
Diese Infos werden in umfassende gedankliche Bezugssysteme eingeordnet,
sowie mit anderen Reizen verknüpft.
Hierzu gehört auch die Bewertung der Reize.
Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
der mit anderen kognitiven Vorgängen wie
Aufmerksamkeit, Denken und Gedächtnis verknüpft
ist. Eine isolierte Abgrenzung ist kaum möglich.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
263
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Auch die Erwartungen des Individuums steuern die
Wahrnehmung.
Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
der mit anderen kognitiven Vorgängen wie
Aufmerksamkeit, Denken und Gedächtnis verknüpft
ist. Eine isolierte Abgrenzung ist kaum möglich.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
264
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
265
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung und Aktivierung
Auch hier wieder Unterscheidung in:
– aktivierende Bestimmungsgrößen
– kognitive Bestimmungsgrößen.
zu aktivierenden Bestimmungsgrößen:
bestimmen Intensität und Selektivität der Wahrnehmung
Aufmerksamkeit:
Bereitstellung von kognitiver Verarbeitungskapazität für einen Reiz
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
266
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wie wird Aufmerksamkeit erzeugt?
1. Aktive, willentliche Informationssuche
2. Externe Auslösung von Aufmerksamkeit (Aktivierungstechniken)
Der Konsument nimmt vor allem solche Reize wahr, die seinen
Bedürfnissen und Wünschen entsprechen.
Unangenehme Reize werden i.d.R. gemieden oder schlechter
wahrgenommen
= Wahrnehmungsabwehr (Frühwarnsystem).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
267
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel: Wahrnehmungsabwehr
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
268
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
269
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD7
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
270
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 270
SD7
Generell besser die Problemlösung und nicht das Problem bildlich darzustellen, da Bilder bevorzugt aufgenommen und gespeichert werden
SD; 07.01.2007
Messung von Wahrnehmung
Messung des:
– ersten spontanen Eindrucks bei flüchtiger Betrachtung (z.B.
flüchtige Betrachtung eines Produkts im Regal oder im Schaufenster)
– des Verständnisses und der Beurteilung bei genauerer
Wahrnehmung
Messung über Tachistoskop:
Erfassung der spontanen Anmutungen, die diese Gegenstände auslösen.
Wichtig, da:
– Simulation der Real-Situation: oft nur flüchtige Wahrnehmung von
Werbung und Produkten
– Diagnostische Werte: Einblick in das Zustandekommen der
Wahrnehmung (Aktualgenese).
Kritik: Artifiziell, aber: Man erhält Zwischenergebnisse des
Wahrnehmungsprozesses.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
271
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Demonstration: Tachistoskop
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
272
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Produktbeurteilung als kognitive
Informationsverarbeitung
Produktbeurteilung als Unterbegriff zur Wahrnehmung:
Wahrnehmung ist nicht nur Entschlüsselung der aufgenommenen
Reize, sondern auch gedankliche Weiterverarbeitung bis zur
Beurteilung des wahrgenommenen Gegenstandes.
Ergebnis der Produktwahrnehmung: Wahrgenommene Qualität des
Produktes.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
273
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wie kommt es zu einer Produktbeurteilung?
Produktbeurteilung
= Kognitiver Informationsverarbeitungsprozess
Bestimmt durch:
– die zur Verfügung stehenden Informationen und
– die Programme zur Verarbeitung dieser Informationen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
274
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Aktuelle Informationen durch Produktdarbietung
1. Direkte Produktinformationen:
1.1 physikalisch – technische Eigenschaften des Produktes (z.B.
Inhaltsstoffe)
1.2 Merkmale des Produktangebotes (z.B. Preis)
2. Produktumfeldinformationen:
2.1 Angebotssituation (z.B. Ladengestaltung)
2.2 Sonstige Situation (z.B. Einkauf in Begleitung)
Es
Es geht
geht immer
immer um
um wahrgenommene
wahrgenommene
Informationen!
Informationen!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
275
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Einfluss der Umwelt auf die Preiswahrnehmung
Umweltpsychologie: Die physische Umwelt (z.B. Farben, Materialien) beeinflusst
die Wahrnehmung des Konsumenten.
Direkte Preisumwelt: Gestaltung der Preisangabe durch den Anbieter, durch z.B.
- Schriftgröße, Schriftfarbe, Platzierung der Preisangabe
- Kennzeichnung des Preises als „Sonderangebot“, „Traumpreis“, „Fabrikpreis“
usw.
- Angabe der UVP des Herstellers oder durchgestrichener Preise neben dem
aktuellen Preis (Referenzpreiserhöhung)
- gebrochene Preise, z.B. 1,99 € statt 2 €
Indirekte Preisumwelt: physische und soziale Einkaufsumwelt, z.B.
- Warenträgergestaltung, Materialien, Farben
- Ladenatmosphäre
- Verkaufspersonal, andere Personen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
276
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Einfluss der Umwelt auf die Preiswahrnehmung
Umweltpsychologie: Die physische Umwelt (z.B. Farben, Materialien) beeinflusst
die Wahrnehmung des Konsumenten.
Direkte Preisumwelt: Gestaltung der Preisangabe durch den Anbieter, durch z.B.
- Schriftgröße, Schriftfarbe, Platzierung der Preisangabe
- Kennzeichnung des Preises als „Sonderangebot“, „Traumpreis“, „Fabrikpreis“
usw.
- Angabe der UVP des Herstellers oder durchgestrichener Preise neben dem
aktuellen Preis (Referenzpreiserhöhung)
- gebrochene Preise, z.B. 1,99 € statt 2 €
Indirekte Preisumwelt: physische und soziale Einkaufsumwelt, z.B.
- Warenträgergestaltung, Materialien, Farben
- Ladenatmosphäre
- Verkaufspersonal, andere Personen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
277
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Einfluss der Umwelt auf die Preiswahrnehmung
Umweltpsychologie: Die physische Umwelt (z.B. Farben, Materialien) beeinflusst
die Wahrnehmung des Konsumenten.
Direkte Preisumwelt: Gestaltung der Preisangabe durch den Anbieter, durch z.B.
- Schriftgröße, Schriftfarbe, Platzierung der Preisangabe
- Kennzeichnung des Preises als „Sonderangebot“, „Traumpreis“, „Fabrikpreis“
usw.
- Angabe der UVP des Herstellers oder durchgestrichener Preise neben dem
aktuellen Preis (Referenzpreiserhöhung)
- gebrochene Preise, z.B. 1,99 € statt 2 €
Indirekte Preisumwelt: physische und soziale Einkaufsumwelt, z.B.
- Warenträgergestaltung, Materialien, Farben
- Ladenatmosphäre
- Verkaufspersonal, andere Personen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
278
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel: Einfluss der Umwelt auf die Preiswahrnehmung
Umweltpsychologie: Die physische Umwelt (z.B. Farben, Materialien) beeinflusst
die Wahrnehmung des Konsumenten.
Direkte Preisumwelt: Gestaltung der Preisangabe durch den Anbieter, durch z.B.
- Schriftgröße, Schriftfarbe, Platzierung der Preisangabe
- Kennzeichnung des Preises als „Sonderangebot“, „Traumpreis“, „Fabrikpreis“
usw.
- Angabe der UVP des Herstellers oder durchgestrichener Preise neben dem
aktuellen Preis (Referenzpreiserhöhung)
- gebrochene Preise, z.B. 1,99 € statt 2 €
Indirekte Preisumwelt: physische und soziale Einkaufsumwelt, z.B.
- Warenträgergestaltung, Materialien, Farben
- Ladenatmosphäre
- Verkaufspersonal, andere Personen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
279
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Vereinfachung bei der Preiswahrnehmung
Streben nach kognitiver Entlastung: Der Konsument ist nicht in der Lage und
willens, alle auf ihn einströmenden Informationen zu verarbeiten.
Bildung von Preiskategorien: Vereinfachung der Wahrnehmung durch
Orientierung an Wahrnehmungskategorien
„sehr teuer“
„teuer“
„normal“
„günstig“
„sehr günstig“
Æ Preisschwellen
Orientierung an Eckartikeln: Bestimmte Preise werden selektiert, statt alle beim
Einkauf relevanten Preise zu prüfen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
280
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Vereinfachung bei der Preiswahrnehmung
Streben nach kognitiver Entlastung: Der Konsument ist nicht in der Lage und
willens, alle auf ihn einströmenden Informationen zu verarbeiten.
Bildung von Preiskategorien: Vereinfachung der Wahrnehmung durch
Orientierung an Wahrnehmungskategorien
„sehr teuer“
„teuer“
„normal“
„günstig“
„sehr günstig“
Æ Preisschwellen
Orientierung an Eckartikeln: Bestimmte Preise werden selektiert, statt alle beim
Einkauf relevanten Preise zu prüfen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
281
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispie
l zur
Preisw
ahrneh
mu
ng
Beispiel: Vereinfachung bei der Preiswahrnehmung
Streben nach kognitiver Entlastung: Der Konsument ist nicht in der Lage und
willens, alle auf ihn einströmenden Informationen zu verarbeiten.
Bildung von Preiskategorien: Vereinfachung der Wahrnehmung durch
Orientierung an Wahrnehmungskategorien
„sehr teuer“
„teuer“
„normal“
„günstig“
„sehr günstig“
Æ Preisschwellen
Orientierung an Eckartikeln: Bestimmte Preise werden selektiert, statt alle beim
Einkauf relevanten Preise zu prüfen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
282
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD8
IDM – Information-Display-Matrix
Æ Messmethode, um die wahrgenommenen
Produktinformationen zu erfassen
Konsumenten bekommen eine Matrix mit verschiedenen
Produktalternativen und Produkteigenschaften (z.B. Preis,
Inhaltsstoffe, Form etc.) vorgelegt.
Sie wählen unter Beobachtung die Informationen aus, die sie zur
Beurteilung des Produktes benötigen. Aufschluss, wie viele und
welche Informationen die Konsumenten heranziehen und in welcher
Reihenfolge (z.B. attributweise oder alternativenweise) sie vorgehen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
283
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 283
SD8
Die Messmethoden zur Messung der Produktinformationen sind natürlich ähnlich wie die Verfahren zur Wissensmessung bzw. zur Messung des
Gedächtnisses - neu ist in erster Linie die IDM
SD; 07.01.2007
Beispiel für eine IDM: Süße Snacks
Produkteigenschaften
Mars
Yogurette
Bounty
0,85
1,10
1,49
0,85
Größe/ Gewicht
62,5g
75g
100g
57g
Geschmack
Nuss
Caramel
Erdbeer
Cocos
Hersteller
Mars
Mars
Ferrero
Mars
Preis
Snickers
Produktalternativen
Bestandteil
...
Kalorien
...
Attributweises Vorgehen
usw.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
284
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für eine IDM: Süße Snacks
Produkteigenschaften
Mars
Yogurette
Bounty
0,85
1,10
1,49
0,85
Größe/ Gewicht
62,5g
75g
100g
57g
Geschmack
Nuss
Caramel
Erdbeer
Cocos
Hersteller
Mars
Mars
Ferrero
Mars
Preis
Snickers
Produktalternativen
Bestandteil
...
Kalorien
...
Alternativenweises Vorgehen
usw.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
285
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Nutzen einer IDM
Informationen über:
– Wie viele Informationen
– Welche Informationen
– Reihenfolge der Informationen (ob alternativenweise,
attributweise oder wechselnd)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
286
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Schlüsselinformationen
= Information Chunks:
Informationen, die für die Produktbeurteilung besonders
wichtig sind und mehrere andere Informationen substituieren
oder bündeln.
Beispiele: Preis, Testurteil der Stiftung Warentest,
Markenname
Von Schlüsselinformationen erwarten Konsumenten
wesentliche oder sogar hinreichende Auskünfte über die
Produktqualität.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
287
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Stereotype Erwartungen an Marken
Überragende Bedeutung für die Wahrnehmung haben die
Erwartungen, die aus der Kenntnis einer bekannten Marke
abgeleitet werden:
Markenname als Schlüsselinformation:
Der Name aktiviert ein Markenschema (z.B. BMW): beeinflusst
automatisch die gesamte Produktwahrnehmung (Sportlichkeit,
Hochwertigkeit, Freude am Fahren etc.).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
288
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Produktumfeldinformationen
– wahrgenommene Angebotssituation
– wahrgenommene sonstige Informationen
Gestalttheorie:
Abhängigkeit der Wahrnehmung eines Reizes vom Reizumfeld
Umfeld als Interpretationshilfe
Im Marketing:
Ladenatmosphäre, Gesten und Reden eines Verkäufers etc.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
289
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD9
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Das Umfeld beeinflusst die Wahrnehmung von Reizen
(Beispiel: Elementare Wahrnehmung in Abhängigkeit vom
Umfeld: Müller-Lyersche Täuschung)
Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
der mit anderen kognitiven Vorgängen wie
Aufmerksamkeit, Denken und Gedächtnis verknüpft
ist. Eine isolierte Abgrenzung ist kaum möglich.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
290
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 290
SD9
Kann man auch gut nochmals an die Tafel oder auf den Overhead malen
SD; 07.01.2007
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Beispiel: Einfluss eines emotionalen Umfeldes auf die
Produktbeurteilung: Frühe Studie von Smith/Engel (1968)
- 2 Gruppen von Konsumenten (n = 120), Alter 35 bis 44
- Vorlage von Anzeigen für Mittelklassewagen
(1) sachliche Abbildung des Autos (Gruppe 1)
(2) Abbildung des Autos mit erotischer Frau (Gruppe 2)
Junge Frau ohne erkennbare Funktion, „dekorativ“
Ergebnis:
- Gruppe 2 beurteilten das Auto emotionaler als Gruppe 1
- Auto wurde als ansprechender, aufregender und jugendlicher
beurteilt Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
- Auto wurde
teuerer
und
weniger sicher
beurteilt
derals
mit
anderen
kognitiven
Vorgängen
wie
- 90% der Befragten
meinten,
dass ihre
Aufmerksamkeit,
Denken
undQualitätswahrnehmung
Gedächtnis verknüpft
völlig unabhängig
von der Abgrenzung
Betrachtung ist
derkaum
Frau möglich.
gewesen ist.
ist. Eine isolierte
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
291
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Beispiel: Einfluss eines emotionalen Umfeldes auf die
Produktbeurteilung (Studie von Kroeber-Riel, 1984)
- Entfernung von Produkt (Auto) und emotionalem Element (Frau)
Wahrnehmung ist ein komplexer, kognitiver Vorgang,
wesentlich
der mit anderen kognitiven Vorgängen wie
- Räumliche
Nähe führte zu mehr
Aufmerksamkeit
der
Anzeige und
Aufmerksamkeit,
Denken
und Gedächtnis
verknüpft
zu stärkerem
Einfluss
der Frau
auf die Beurteilung
des Autos, aber
ist. Eine
isolierte
Abgrenzung
ist kaum möglich.
auch zur stärkeren Ablenkung vom Text der Anzeige
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
292
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
293
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
294
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Emotionale Umfeldinformationen können eingesetzt werden,
um ein attraktives Wahrnehmungsklima zu schaffen und die
Produktwahrnehmung in die gewünschte Richtung zu lenken.
Der Einfluss des emotionalen Umfeldes ist dabei differenziert
zu betrachten.
Bild des vernünftigen Menschen
homo oeconomicus:
Trugschluss!!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
295
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Zwei Wirkungen eines emotionalen Umfeldes
1.
Erzeugung eines Wahrnehmungsklimas,
das zu einer selektiven (positiven oder
negativen) Betonung von wahrgenommenen Produkteigenschaften führt.
2.
Das Umfeld erzeugt spezifische Assoziationen zwischen Umfeldinformationen und
Produktinformationen (Auto weniger sicher
mit Mädchen).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
296
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Praktische Implikationen
Benutze emotionale Umfeldinformationen, um ein attraktives
Wahrnehmungsklima zu schaffen und die Produktwahrnehmung in die gewünschte Richtung zu lenken!
Vor allem bei wenig involvierten Konsumenten:
Die gefällige Darbietung, das ansprechende Umfeld bestimmt
die Beurteilung des Gegenstandes, die sachlichen Eigenschaften treten in den Hintergrund!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
297
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Zwei grundlegende Sozialtechniken, um die
Konsumenten anzusprechen
1. Anpassungsstrategie
Stimme die dargebotenen Reize auf die bei den
Konsumenten vorhandenen Schemata der
Produktbeurteilung ab.
2. Änderungsstrategie
Ändere die Schemata der Konsumenten für die
Produktbeurteilung.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
298
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen
Definition des Lernbegriffs:
Lernen ist eine relativ überdauernde Änderung einer
Verhaltensmöglichkeit aufgrund von Erfahrung, Beobachtung
oder Einsicht.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
299
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lerntheorien: Klassifizierung I
Lerntheorien
neurobiologische Lerntheorien
psychologische Lerntheorien
empirische Lerntheorien
komplexe
modelltheoretische Lerntheorien,
z.B. Modelle von Bush und
Mosteller (1955) und Kuehn
(1962)
elementare
Theorien des verbalen
und bildlichen Lernens
nach dem
Kontiguitätsprinzip
SR-Theorien
kognitive Theorien
nach dem
Verstärkungsprinzip
Zweifaktorentheorien und Mehrfaktorentheorien
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
303
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lerntheorien: Klassifizierung II
Gliederung nach der Komplexität der Reiz- und
product (Produkt)
price (Preis)
Reaktionseinheiten in neurobiologische und psychologische
• Größe
• Qualität, Eigen• Listenpreis
Lerntheorien
• Service-
schaften und Zuleistungen
sammensetzung
• Garantie•
Styling
Neurobiologische leistungen
Theorien:
• Markenname
• RückgabeGegenstand: kleinste
Einheiten
möglichkeiten
• Verpackung
• Rabatt und Nachlässe
• Zahlungsbedingungen
• Kreditbedingungen
auf der Ebene der Nervenzellen
promotion (Kommunikation)
place (Distribution)
Psychologische
Theorien:
Gegenstand:
komplexe Verhaltensweisen
• Absatz (z.B. Kauf von
• Werbung
Produkten)
• Verteildichte
• Persönlicher Verkauf
• Verkaufsförderung
• Bezugsquellenstandorte
• Öffentlichkeitsarbeit
• Lagerbestände
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Transportträger
Theorien des Verbraucherverhaltens
304
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Neurobiologische Theorien
Neurobiologische
Theorien:
product (Produkt)
price (Preis)
Gegenstand:
kleinste
Ebene der Nervenzellen
• GrößeEinheiten auf• der
• Qualität, EigenListenpreis
schaften und Zu- • Service• Rabatt und Nachlässe
leistungen
sammensetzung
• Garantie– beschäftigen
sich
mit bioelektrischen
Aktivitäten und
• Zahlungsbedingungen
• Styling
leistungen
biochemischen
im• zentralen
Nervensystem
Kreditbedingungen
• Markenname
•Veränderungen
Rückgabemöglichkeiten
während
Ziel: Nachweis von Gedächtnisspuren
• Verpackungdes Lernens.
im Gehirn (von substantiellen Veränderungen, die mit der
Speicherung
von Informationen einhergehen).
promotion (Kommunikation)
place (Distribution)
• Absatz
• Werbung
– Die
für das Lernen
• Verteildichte von
• Persönlicher
Verkauf notwendige Speicherung
Informationen im Langzeitgedächtnis
ist an den Aufbau von
• Bezugsquellenstandorte
• Verkaufsförderung
speziellen Proteinen gebunden. • Lagerbestände
• Öffentlichkeitsarbeit
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Transportträger
Theorien des Verbraucherverhaltens
305
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Psychologische Lerntheorien: Modelltheoretische Ansätze
Psychologische Theorien:
Online-Marketing-Mix
Gegenstand: komplexe Verhaltensweisen (z.B. Kauf von Produkten),
empirische und modelltheoretische Ansätze
Bsp. für
modelltheoretischen
Ansatz: Klassische
Bush
Online
Online- Modelle von
Online
Online
undKommunika
Mosteller:LeistungsDistributionsPreispolitik
tionspolitik
politik
politik
bilden
das Ergebnis von elementaren „Lernexperimenten“
ab.
• Home Pages
• Online• Multimedia als
• Online-Shops &
Zahlungsverkehr
Leistungsbestand
Shopping-Malls
Jedes
„Experiment“
besteht
aus
einer
Versuchsreihe;
die
Testperson
• Virtuelle
(Electronic Cash)
-teil
äußert
bei jedem Versuch eine bestimmte Reaktion. Dieser
Reaktion
Themenparks
• Distribution
wird eine Wahrscheinlichkeit
somit
hat jededigitaler
Reaktion
ein
Produkte
• Virtuelle bzw.zugeordnet,
• Digitale
Produkte
Ergebnis.
verändert die Wahrscheinlichkeit
fürInternet
die
• WerbungDieses
im Netz Ergebnis
über das
intelligente
Agenten beim nächsten
• Elektronische
Wiederholung der Reaktion
Versuch.
• Werbespiele
Beipackzettel
Das Ergebnis kann eine Belohnung oder eine Bestrafung durch den
Versuchsleiter, eine Veränderung der Umwelt oder eine interne
Stimulierung.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
306
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Psychologische Lerntheorien: Experimentelle Ansätze
Experimentelle Ansätze:
Drei Richtungen:
Online-Marketing-Mix
-S–R–Theorien betrachten das Verhalten als eine Folge von
Reizkonstellationen,
denen
das Individuum
in-seiner Umwelt
OnlineOnline
OnlineOnlineKommunika
LeistungsDistributionsausgesetzt
ist.
Preispolitik
tionspolitik
politik
politik
• Home Pages
Online• Multimedia als
• Online-Shops &
-Kognitive
Theorien• gehen
von
dem
Lernen
von
kognitiven
Zahlungsverkehr
Leistungsbestand
Shopping-Malls
Orientierungen
- Erwartungen
über die
Umwelt - aus. Das Verhalten
• Virtuelle
(Electronic Cash)
-teil
Themenparks
• Distribution
wird
von diesen Orientierungen bestimmt und steht nicht
direkt
digitaler Produkte
Virtuelle
bzw.
• Digitale Produkte
unter der Kontrolle• der
Umweltreize.
• Werbung im Netz
intelligente
Agenten
• Elektronische
Beipackzettel
bildlichen Lernen
werden
über das Internet
• Werbespiele
-Theorien
des verbalen und
als
eigenständige Gruppe von Theorien aufgefasst, weil das Lernen von
verbalem und bildlichen Material besondere Merkmale aufweist.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
307
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
S-R-Theorien:
Lernen durch Konditionierung I
Zwei Theorien: 1. Lernen nach dem Kontiguitätsprinzip
2. Lernen
nach dem Verstärkungsprinzip
Online-Marketing-Mix
1. Lernen nach dem Kontiguitätsprinzip: Wichtig für das
Lernen ist die räumliche und zeitliche Nähe (Kontiguität) der
OnlineOnlineOnlineOnline
Reize.
KommunikaLeistungsDistributionstionspolitik
• Home Pages
Preispolitik
politik
• Online-
• Multimedia als
politik
• Online-Shops &
Klassische Konditionierung
nach Pawlow:
Zahlungsverkehr
Leistungsbestand
Shopping-Malls
• Virtuelle
(Electronic Cash)
-teil
Wird
ein
neutraler
Reiz
stets
gleichzeitig
und wiederholt
mit
Themenparks
• Distribution
einem unbedingten
Reiz bzw.
dargeboten,
derProdukte
eine unbedingte
digitaler Produkte
• Virtuelle
• Digitale
• Werbung im
Netz
überder
das Internet
intelligente
Reaktion
auslöst,
dann
erhält nach einiger Zeit auch
Agenten
• Elektronische
neutrale
Reiz
die
Fähigkeit
die
unbedingte
• Werbespiele
BeipackzettelReaktion
auszulösen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
308
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
S-R-Theorien:
Lernen durch Konditionierung II
2. Lernen nach dem
Verstärkungsprinzip: Auf diesem Prinzip
Online-Marketing-Mix
bauen die Theorien der instrumentellen und operanten
Konditionierung auf.
Online-
Online-
Online-
OnlineOnlineOnlineOnline
- Verhaltens ändert sich aufgrund
DieKommunika
Wahrscheinlichkeit
des
LeistungsDistributionsPreispolitik
der tionspolitik
Konsequenzen (Belohnung oder Bestrafung).
politik
politik
• Home Pages
• OnlineZahlungsverkehr
Aktivitäten
werden
(Electronic Cash)
• Multimedia als
• Online-Shops &
Leistungsbestand
Shopping-Malls
Belohnende
tendenziell
verstärkt,
bestrafte
• Virtuelle
-teil
Aktivitäten
Themenparksgeschwächt.
• Distribution
digitaler Produkte
• Virtuelle bzw.
• Digitale Produkte
• Werbung im Netz
über das Internet
intelligente
Je häufiger die Aktivität
einer
Person
belohnt
wird,
desto
Agenten
• Elektronische
• Werbespiele
Beipackzettel
größer
ist die Wahrscheinlichkeit, dass
diese Person die
Aktivität ausführen wird.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
310
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lerntheorien: Kognitive Lerntheorien I
Kognitive Verarbeitung
beim Lernen
Online-Marketing-Mix
Definition:
OnlineOnlineOnlineOnline- Aufbau
Distributions
Die Kommunika
kognitive Verarbeitung
beim LernenLeistungs
führt zum
von
Preispolitik
tionspolitik
politik
politik
Wissensstrukturen.
Dies kann entweder automatisch
– ohne
oder mit
• Home Pages
• Online• Multimediakognitiver
als
• Online-Shops
&
geringem
Bewusstsein
– oder mit erheblicher
AnZahlungsverkehr
Leistungsbestand
strengung ablaufen. Manchmal
lernt man
aufgrund einerShopping-Malls
einzigen
• Virtuelle
(Electronic Cash)
-teil
Darbietung,
Themenparksmanchmal erfordert es viele Wiederholungen.
• Distribution
• Werbung im Netz
• Werbespiele
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Virtuelle bzw.
intelligente
Agenten
• Digitale Produkte
• Elektronische
Beipackzettel
Theorien des Verbraucherverhaltens
311
digitaler Produkte
über das Internet
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lerntheorien: Kognitive Lerntheorien II
Phasen des kognitiven Verarbeitungsprozesses:
Online-Marketing-Mix
• Aufnahme von Reizen, zum Beispiel Wörtern
• Kodierung:
Die Reize werden in gedankliche
Einheiten
OnlineOnlineOnlineOnlineKommunika-– zum Beispiel in bildliche
Leistungs
Distributions
übersetzt
Vorstellungen
– und Preispolitik
tionspolitik
politik
politik
verarbeitet
• Home Pages
• OnlineZahlungsverkehr
(Electronic Cash)
• Multimedia als
Leistungsbestand
-teil
• Online-Shops &
Shopping-Malls
Virtuelle
• • Speicherung:
Die gedanklichen Einheiten werden
in den
Themenparks
• Distribution
Langzeitspeicher
übernommen
digitaler Produkte
• Virtuelle
bzw.
• Digitale Produkte
• Werbung im Netz
intelligente
Agenten
Werbespiele
• • Abruf
der gespeicherten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Elektronische
Beipackzettel
Einheiten
aus dem
Theorien des Verbraucherverhaltens
312
über das Internet
Gedächtnis
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kodierung beim Lernen
Gedankliche Verarbeitungsprozesse (Kodierungen) beStärke der
schäftigen
sich vor allem mit der Verknüpfung der aufgeVerhaltensnommenen
im Gedächtnis vorhandenen
tendenz mit den bereits
GInformationen.
Wichtig ist dabei:
G+
-die sprachliche oder bildliche Verarbeitung
der aufgenommenen Informationen (ob sie mit sprachlichen oder bildlichen
Vorstellungen verbunden werden).
Ziel
K‘
Distanz
zum Ziel
K
-die Verarbeitungs- oder Kodierungsstufe: das Ausmaß, in dem
die Informationen zu dem vorhandenen Wissen in Beziehung
gesetzt werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
313
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kodierung beim Lernen
Alle beim Lernen,Marketing-Kommunikation
Behalten und beim Abruf von Informationen
Marketing-Kommunikation
aus dem Gedächtnis erbrachten gedanklichen Leistungen
hängen ab von
Massenkommunikation
- dem Lernmaterial
Persönliche Kommunikation
- situativen Lernbedingungen (Lerntechnik, Umfeld, etc.)
• Werbung
• Verkaufsförderung
- persönlichen Voraussetzungen
• Persönlicher
Verkauf
• Verpackung
• Public Relations
• Partysysteme
• Schaufenster
• Sponsoring
• Information
und Beratung
auf Messen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
314
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen mittels Schema I
Beispiel Marmeladenwissen:
Lernvorgänge
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
Neue Information
Schematische Darstellung
Marke
Keine neue
Keine
Massenkommunikation
Information (Rückgriff
Lernvorgänge
auf vorhandenes
Wissen)
• Werbung
• Verpackung
Persönliche
Kommunikation
Marmelade
Geschmack
Wirkung
• Verkaufsförderung
• Public Relations
Marmelade
Es gibt die Marmeladenmarke Yippi (neue
• Schaufenster
• Sponsoring
Eigenschaftsausprägung)
Lernen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
315
• Persönlicher
Verkauf
Marke
neu
• Partysysteme
Yippi
• Information
Wirkung und Beratung
auf Messen
Geschmack
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen mittels Schema II
Lernen
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
Es gibt Käse-Marmelade
(Marmeladenvariante)
Marmelade
Massenkommunikation
Marke
Geschmack
neu
Käse
neu
sättigend
Persönliche Wirkung
Kommunikation
Marke
• Werbung
Lernen
• Verkaufsförderung
Marmelade
Es gibt MarmeladenRiegel (neue
• Verpackung
• Public Relations
Produktkategorie)
• Schaufenster
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Sponsoring
Theorien des Verbraucherverhaltens
316
• Persönlicher
Geschmack
Verkauf
• Partysysteme
Wirkung
neu
• Information
Riegelund Beratung
auf Messen
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder I
Aufgenommene Reize (Informationen) werden in Form von
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
„inneren Bildern“ gespeichert:
Wahrnehmungsbilder : der Gegenstand oder eine Abbildung
Massenkommunikation
Persönliche
davon
sind präsent und werden vom
Subjekt Kommunikation
sinnlich
wahrgenommen, z.B. BMW auf der Straße, BMW-Anzeige
Gedächtnisbilder : Vorstellungen in Abwesenheit
des
• Persönlicher
• Werbung
• Verkaufsförderung
Gegenstandes,
gelernte
(gespeicherte) Wahrnehmungsbilder,
Verkauf
z.B. Konsument sieht das Design eines BMWs vor seinem
• Partysysteme
„inneren
Auge“.
• Verpackung
• Public Relations
Synonyme: „memory image“ oder „mental image“
• Information
• Schaufenster
• Sponsoring
und Beratung
auf Messen
Gedächtnisbilder lassen sich als gelernte (gespeicherte)
Wahrnehmungsbilder verstehen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
317
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder II
Definition:
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
Die gedankliche Entstehung, Verarbeitung und Speicherung
von inneren Bildern wird als Imagery bezeichnet. Es handelt
Persönliche
Kommunikation
sichMassenkommunikation
um die Kodierung von Informationen
im Gedächtnis
in
einer nichtverbalen Form.
Die Messung unterliegt zwei Barrieren:
• Persönlicher
Verkauf
• Verpackung
• Public Relations
-dem
Bewusstseinsproblem
-dem Modalitätsproblem
• Partysysteme
• Werbung
• Schaufenster
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• Verkaufsförderung
• Sponsoring
Theorien des Verbraucherverhaltens
318
• Information
und Beratung
auf Messen
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder III
Marketing-Kommunikation
Je lebendiger einMarketing-Kommunikation
inneres Bild ausgeprägt ist, desto stärker ist
sein Einfluss auf das Verhalten.
Massenkommunikation
Lebendige
Bilder müssen:
Persönliche Kommunikation
-assoziationsreich
-gestaltfest
• Werbung
• Verkaufsförderung
-eigenständig
• Verpackung
• Public Relations
-zeitlich und inhaltlich stabil sein
• Schaufenster
• Sponsoring
• Persönlicher
Verkauf
• Partysysteme
• Information
und Beratung
auf Messen
.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
319
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder IV
Zwei Möglichkeiten, innere Markenbilder beim Konsumenten
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
aufzubauen:
1. Einsatz von visuellen Präsenzsignalen (erzeugt
Massenkommunikation
Kommunikation
Aktualität für das Angebot und Persönliche
sichert die gedankliche
Präsenz der Marke)
• Persönlicher
• Werbung
• Verkaufsförderung
2. Einsatz von Schlüsselbildern
(dient der Vermittlung
der
Verkauf
Positionierung)
• Verpackung
• Public Relations
• Partysysteme
• Schaufenster
• Sponsoring
• Information
und Beratung
auf Messen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
320
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder V
Dual-Coding
Theorie von
Paivio:
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
321
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Lernen durch Bilder VI
Dual-Coding-Theorie von Paivio:
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
• Der verbale Kode kann in den bildlichen Kode übersetzt
werden und umgekehrt (doppelte Codierung).
Massenkommunikation
Persönliche Kommunikation
• Inwieweit diese Übersetzung erfolgt, hängt davon ab, wie
konkret die verbale oder bildliche Information ist.
• Werbung
• Verkaufsförderung
• Persönlicher
Verkauf
Folgerungen:
• Partysysteme
• Verpackung
• Public
Relations
1. Reale
Objekte werden
besser
erinnert als Bilder.
• Information
2. Bilder werden besser erinnert als konkrete Worte.
• Schaufenster
• Sponsoring
und Beratung
3. Konkrete Worte werden besser erinnert als abstrakte
auf Messen
Worte.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
322
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD11
Abnutzungswirkungen beim Lernen
Abnutzungseffekt (Wear-out-Effekt):
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
Ist die Abnahme der
Lernwirkung bei wiederholtem
Werbekontakt.
Massenkommunikation
Persönliche Kommunikation
Variation der bildlichen und sprachlichen Informationen
Beispielhafte Fragen in der Praxis:
• Werbung
• Verkaufsförderung
• Persönlicher
Verkauf
• Nutzt sich eine Botschaft ab, wenn sie oft wiederholt wird?
• Verpackung
• Public Relations
• Partysysteme
• Information
• Ist
es zweckmäßig, massiv
mit schnell aufeinander• Schaufenster
• Sponsoring
und Beratung
folgenden Wiederholungen zu werben oder die Wiederauf Messen
holungen über einen längeren Zeitraum zu verteilen?
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
323
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 323
SD11
Letzte Frage an Studenten stellen:
Kommt darauf an, bei Wahlkampfwerbung, Werbung für neues Produkt, Kinofilme, saisonale Produkte macht es Sinn massiv zu werben, da
dadurch hohe Bekanntheit
SD; 07.01.2007
Gedächtnis
Das Vergessen von Werbebotschaften
Marketing-Kommunikation
Marketing-Kommunikation
Interferenztheorie:
Annahme, dass die im Langzeitspeicher gespeicherten
Massenkommunikation
Persönliche Kommunikation
Informationen
nie mehr gelöscht werden.
Das Vergessen von Informationen beruht vielmehr auf
mangelnden Zugriffsmöglichkeiten auf die vorhandenen
• Persönlicher
Informationen, die durch Interferenzen (Überlagerungen)
• Werbung
• Verkaufsförderung
Verkauf
zustande kommen.
• Verpackung
• Public Relations
• Partysysteme
Verzögertes Vergessen:
• Information
•
Schaufenster
•
Sponsoring
Der Vergessensprozess verzögert sich, wenn die und Beratung
aufwerden,
Messen
Wiederholungen einer Information zeitlich verteilt
anstatt massiert dargeboten zu werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
324
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
325
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Das Entscheidungsverhalten der Konsumenten
Def. Kaufentscheidung:
Im engeren Sinne
Zustandekommen des Kaufentschlusses (Kauf
eines Produktes)
Im weiteren Sinne
Gesamter Kaufentscheidungsprozess von der
Produktwahrnehmung bis zum Produktkauf
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
326
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Strukturmodelle des Entscheidungsverhaltens
Strukturmodelle des Entscheidungsverhaltens
Partialmodelle
Totalmodelle
= Konzentration auf
einen Teil des Entscheidungsprozesses
= Konzentration auf den
gesamten Entscheidungsprozess
Bsp. für Partialmodelle:
• Einstellungsmodelle
• Modell des kognitiven
Gleichgewichts
Bsp. für Totalmodelle:
• Howard und Sheth (1969)
• Phasenmodell von Schiffman und Kanuk (2007)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
328
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Totalmodell von Howard und Sheth (1969)
Importance of
Purchase
Personality
Variables
Social
Class
Culture
Organization
Time
Pressure
Financial
Status
Outputs
Inputs
Purchase
Behavior
Brands
Significative
1.
2.
3.
4.
5.
Quality
Price
Distinctiveness
Availability
Service
Inhibitors
Search for
Information
Intention
Attitudes
Predisposition
Symbolic
1.
2.
3.
4.
5.
Quality
Price
Distinctiveness
Availability
Service
Comprehension
Attention
Social Environment
Nonspecific
Motives
Specific
Motives
Decision
Mediators
Evoked Set
Satisfaction
Sensitivity to
Information
Perceptual
Bias
Input-Output Flow of Information and Effects
Feedback Effects
Influence of Exogenous Variables
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
329
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Totalmodell (Phasenmodell) von Schiffman und Kanuk (2007)
External Influences
Input
Firm‘s Marketing Efforts
Sociocultural Environment
1.
2.
3.
4.
1.
2.
3.
Product
Promotion
Price
Channels of Distribution
4.
5.
Family
Informal Sources
Other Noncommercial
Sources
Social Class
Subculture and Culture
Consumer Decision Making
Psychological Field
Need Recognition
Process
1.
2.
3.
4.
5.
Prepurchase
Search
Evaluation of
Alternatives
Motivation
Perception
Learning
Personality
Attitudes
Experience
Postdecision Behavior
Purchase
Output
1.
2.
Trial
Repeat Purchase
Postpurchase Evaluation
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
330
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kritik der Strukturmodelle des Kaufverhaltens
Kritik der Totalmodelle:
à alle Variablen und Verhaltensweisen werden berücksichtigt,
à beachtlicher heuristischer Wert.
Ä Komplexe Systeme wie KE können nicht in einem einzigen Modell so
Ä
Ä
dargestellt werden, dass es empirisch überprüft werden kann;
unökonomisch, unhandlich,
oft doch implizit auf bestimmte Verhaltensweisen abgestimmt (z.B.
Vernachlässigung impulsiver KE).
Kritik der Partialmodelle:
à Formulierung von überprüfbaren Hypothesen möglich,
à handlicher, ökonomischer,
Ä nicht alle Variablen, die den Ablauf eines Kaufprozesses beeinflussen,
werden berücksichtigt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
331
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Das Konzept der Entscheidungstypologien
a)
Extensive KE
b) Limitierte KE
c)
Habitualisierte KE
d) Impulsive KE
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
332
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Grobe Differenzierung der Kaufentscheidungen
(KE):
KE mit:
– stärkerer kognitiver Kontrolle (extensive und limitierte KE)
– schwächerer kognitiver Kontrolle (habitualisierte und impulsive
KE)
Verfeinerte Differenzierung der KE:
Einbeziehung von kognitiven, emotionalen und reaktiven Prozessen:
1. kognitiv
=
2. emotional =
3. reaktiv
=
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
gedankliche Steuerung der KE
Aktivierung + Interpretation
automatisches Reagieren in der
Handlungssituation
Theorien des Verbraucherverhaltens
333
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kurzcharakteristik der Kaufentscheidungsarten
1. Extensive KE:
2. Limitierte KE:
• Vorhandensein von Kauferfahrungen
• Evoked Set, aber noch keine eindeutige
Präferenz für eine Marke
• Auswahl anhand bewährter Entscheidungskriterien, Schlüsselinformationen
• limitierter kognitiver
Problemlösungsaufwand
• kaum Einfluss von affektiven und
reaktiven Prozessen
• hohe kognitive Beteiligung der
Konsumenten
• Fehlen von kognitiven Ankern
• hohes Involvement
• bei komplexen, innovativen
Entscheidungen
3. Habitualisierte KE:
4. Impulsive KE:
• quasi „automatisch“ ablaufender
Entscheidungsprozess
• geringe kognitive Steuerung von
Gewohnheitskäufen
• meist wiederholter Kauf der
gleichen Marke/ des gleichen
Produkts
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
• rasches Handeln
• ungeplante Käufe
• gedanklich kaum kontrolliert
• starke Reizsituation verbunden mit
einer emotionalen Aufladung
Theorien des Verbraucherverhaltens
334
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
a) extensive Entscheidungen
1. Kognitive Prozesse:
– Stark ausgeprägt: Im Extremfall handelt es sich um ein neues Problem
ohne vorstrukturierte Lösung bzw. es sind kaum Entscheidungsmuster
vorhanden.
2. Emotionale Prozesse:
– Notwendig für die kognitive Steuerung ist eine starke emotionale
Schubkraft.
– Wichtige Rolle des Anspruchniveaus: Motivationale und kognitive
Prozesse bedingen sich gegenseitig: Das Anspruchsniveau aktiviert das
Informationsverhalten und wird gleichzeitig dadurch konkretisiert.
3. Reaktive Prozesse:
– Kaum ausgeprägt, kein automatisches Reagieren in der Entscheidungssituation, sondern es findet ein intensiver Informationsverarbeitungsprozess zwischen Reiz und Reaktion statt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
335
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
b) Limitierte Entscheidungen
1. Kognitive Prozesse:
Weniger stark ausgeprägt als bei extensiven Entscheidungen, aber stärker als
bei habitualisierten Entscheidungen, immer noch geplante und überlegt gefällt
Entscheidungen, beruhend auf Wissen und Erfahrungen.
2. Emotionale Prozesse:
Spielen eine untergeordnete Bedeutung, da die Entscheidungssituation bei
limitierten KE weder neuartig noch komplex ist.
3. Reaktive Prozesse:
Keine ausgeprägte Rolle, die kognitive Informationsverarbeitung wird nicht
von Reizen beeinträchtigt, die automatische Reaktionsfolgen auslösen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
336
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
b) Limitierte Entscheidungen
Evoked Set und Schlüsselinformationen
vereinfachen den Kaufentscheidungsprozess und charakterisieren limitierte
Kaufentscheidungen in besonderer
Weise.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
337
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
c) Habitualisierte Kaufentscheidungen
= Umsetzung von bereits vorgefertigten Kaufentscheidungen
Kognitive Prozesse:
Stark reduziert, kognitive Entlastung des Entscheidungsaufwandes
(noch stärker als bei limitierten KE)
Emotionale Prozesse:
kaum von Bedeutung
Reaktive Prozesse:
sehr stark ausgeprägt: habitualisierte KE als automatisch
ablaufende Handlungen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
338
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messmethode für das Ausmaß der kognitiven
Entlastung
Summe der für eine KE grundsätzlich als relevant
erachteten Eigenschaften
tatsächlich berücksichtigte Eigenschaften
Ausmaß der kognitiven Entlastung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
339
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Operationalisierung der Habitualisierung
Kennzeichen von Gewohnheitskäufern:
1. brauchen wenig Zeit zum Einkaufen
2. sind sehr häufig Wiederholungskäufer
3. nehmen Informationen über bevorzugte Produkte besonders
schnell wahr
4. sind mit den gekauften Produkten besonders zufrieden
5. beschränken ihr Entscheidungsfeld besonders auf situative
Variablen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
340
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Entstehung der Habitualisierung
1. Habitualisierung als Persönlichkeitsmerkmal:
1. Geringes Involvement (reduziertes Engagement am Einkauf)
2. Geringe Risikoneigung: eine der bewährtesten risikoreduzierenden Strategien ist
die Markentreue
3. Problemloses (relativ niedriges) Anspruchsniveau
4. Demographische Variablen: Zunahme der Habitualisierungsneigung mit
steigendem Alter, Abnahme mit Zunahme des sozialen Status
2. Habitualisierung durch eigene Gebrauchserfahrungen
Entstehung von Gewohnheiten als Prozess:
1. Am Anfang extensive Entscheidungen
2. Mit wiederholt positiven Erfahrungen limitierte KE
3. Am Ende habitualisierte KE
3. Habitualisierung durch Übernahme von Gebrauchserfahrungen:
Kognitive Entlastung als Ergebnis der Beobachtung und Übernahme von
Konsummustern.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
341
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
d) Impulsives Kaufverhalten
Kognitive Prozesse:
Kaum ausgeprägt, sehr geringe gedankliche Kontrolle des
Entscheidungsverhaltens
Emotionale Prozesse:
Affektive Aufladung des Konsumenten, d.h. sehr starke
Aktivierung
Reaktive Prozesse:
Stark ausgeprägt, weitgehend automatisches Reagieren in
der Kaufsituation
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
342
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Impulsives Entscheidungsverhalten
Impulsives Kaufverhalten ist ein unmittelbar reizgesteuertes
(reaktives) Entscheidungsverhalten, das in der Regel von Emotionen
begleitet wird.
Das Produkt wird einfach deswegen gekauft, weil es gefällt oder den
besonderen Vorlieben des Käufers entspricht, ohne weiteres
Nachdenken.
Oft werden Impulskäufe als ungeplante Käufe definiert und man
ermittelt sie durch Befragung als Differenz zwischen tatsächlich
getätigten und vorher geplanten Käufen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
343
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Arten von Impulskäufen
1.
Reine situationsbedingte Impulskäufe
2. Erinnerungsgesteuerte Impulskäufe: In der Kaufsituation
wird ein Bedarf festgestellt, der nicht mehr bewusst war (z.B.
Küchenpapier), man erinnert sich erst in der Kaufsituation, dass
kein Papier mehr da ist. Latente Kognitionen sind demnach
vorhanden, obwohl der Kauf nicht geplant war.
3. Geplante Impulskäufe: Der Käufer ist bereit, situativen
Einflüssen spontan nachzugeben. Z. B. wenn man in ein Geschäft
geht mit dem Vorsatz: Na ja, vielleicht haben sie ja etwas Nettes
oder vielleicht gibt es ja attraktive Sonderangebote. Auch hier
sind in Ansätzen kognitive Prozesse beteiligt.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
344
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Impulsives Entscheidungsverhalten
Impulsive Kaufentscheidungen umfassen auch ungeplante Käufe, aber
nicht jeder ungeplante Kauf wird impulsiv entschieden, d.h., wenn
man anfängt, über verschiedene Alternativen nachzudenken, handelt
es sich nicht mehr um einen Impulskauf.
Man kann zudem zwischen dem impulsiven inneren Entschluss ein
Produkt zu kaufen und dem impulsiven Kaufverhalten unterscheiden.
Bei dem impulsiven Entschluss kann es auch erst später zu dem
tatsächlichen Kauf kommen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
345
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folgerungen für die Praxis aus den Erkenntnissen zum
impulsiven Kaufverhalten
Darbietung von stark aktivierenden Reizen am POS:
–
Wühltische,
–
stimulierende Musik,
–
größere Einkaufswagen mit Sogwirkung,
–
aktivierende Verpackungen,
–
auffallende Platzierung,
–
aktivierendes Schaufenster, Displaymaterial usw.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
346
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Entstehung impulsiver KE
Zu differenzieren ist zwischen:
1. Impulsivität als Folge der Reizsituation
2. Impulsivität als Folge psychischer Prozesse
zu 2: Impulsive KE als Folge von Konflikten oder Dissonanzen,
z.B. impulsives Ausweichen auf ein Ersatzprodukt, um einen
Ambivalenzkonflikt zwischen zwei anderen Alternativen
aufzulösen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
347
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Erfassung impulsiver Entscheidungen
1. Befragung: Bspw.: Gibt es auf dieser Liste Produkte, die Sie öfter mal spontan
kaufen?
oder:
Vor dem Einkauf werden die Kunden befragt, was sie einkaufen möchten und
hinterher wird diese Liste mit den tatsächlich getätigten Einkäufen verglichen, die
Differenz gibt dann die Impulskäufe an: Allerdings sind hier noch die durch die
Kaufsituation lediglich angestoßenen gewohnheitsmäßigen und kognitiv
entschiedenen Käufe dabei.
Schätzung: 40 - 50% ungeplante Käufe, davon 10-20 % echte
Impulskäufe.
2. Die für impulsives Verhalten typische emotionale Aufladung kann
psychobiologisch und auch über Beobachtungen gemessen werden, wie
empirische Studien zeigten: Es war im nachhinein mittels Videoaufnahmen
möglich, Impulskäufer von Nicht-Käufern zu unterscheiden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
348
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Persönlichkeitsmerkmale von Impulskäufern
Verallgemeinerung umstritten, aber Vermutung, dass sie:
– extrovertierter sind,
– Shopping mögen und als Vergnügen ansehen,
– bei ihnen hedonistische Gefühle dominieren und sie
– jüngeren Alters sind.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
349
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Gliederung der Veranstaltung
Einordnung des Konsumentenverhaltens
Rahmenbedingungen des Konsumentenverhaltens
Wichtige Theorieansätze des Konsumentenverhaltens
Aktivierende Prozesse des Konsumenten
Kognitive Prozesse des Konsumenten
Arten von Kaufentscheidungen
Umwelt des Konsumenten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
350
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Umwelt
Definition: Die Umwelt des Menschen besteht aus allen
Objekten, die sich im Wahrnehmungsbereich menschlicher
Sinne befinden.
Umwelt
physische Umwelt
nähere Umwelt
real
medial
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
soziale Umwelt
weitere Umwelt
nähere Umwelt
real
real
medial
Theorien des Verbraucherverhaltens
351
medial
weitere Umwelt
real
medial
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Physische Umwelt
Umweltpsychologie:
Die Umweltpsychologie fragt in erster Linie nach den
Wechselbeziehungen zwischen Mensch und physischer Umwelt.
Bevorzugte Themen der Umweltpsychologie:
1. Abhängigkeit des menschlichen Verhaltens von der
physischen Umgebung (Wohnung, Universitäten, Geschäfte,
Verkehrsmittel usw.)
2. Untersuchung der Beziehungen zwischen Menschen im Raum
(z.B. Privatsphäre, Bevölkerungsdichte usw.)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
353
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Umweltpsychologie
2.
Emotionspsychologische
Ansätze
1.
Kognitive
Ansätze
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
354
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
1. Kognitive Ansätze: Gedankliche Lagepläne beim
Einkauf
Schwerpunkt der kognitiven Arbeiten zur Umweltpsychologie:
– Gedankliche Lagepläne, die Menschen entwickeln, um sich
in ihrer Umwelt zu orientieren.
– Gedankliche Lagepläne sind subjektive vereinfachte innere
Bilder, die zum Beispiel die Warenanordnung in einem
Supermarkt abbilden.
Beispiel:
Wie sind die Waren beim Spar angeordnet?
Wo sind Eingang, Frischeabteilung, TK-Abteilung, Kassa usw.?
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
355
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Anwendung gedanklicher Lagepläne im Marketing
Erklärung der räumlichen Orientierung
der Konsumenten beim Einkauf
Erkenntnisse zu gedanklichen Lageplänen aus umweltpsychologischen Studien:
– Auffallende Markierungen und Orientierungspunkte erleichtern
den Aufbau von räumlichen Lageplänen.
– Konsumenten kennen bevorzugt die Randlagen eine Geschäftes,
während die zentralen Bereiche weniger bemerkt werden und
damit auch weniger verhaltensrelevant sind.
– Die Einkaufsbequemlichkeit hängt davon ab, ob die Konsumenten
passende und leicht aktivierbare innere Lagepläne besitzen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
356
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
2. Emotionspsychologische Ansätze: Umwelttechnische
Gestaltung von Wohnungen und Läden
Grundlegende Annahme der emotionalen Umweltpsychologie:
Die Reaktion auf eine Umwelt ist zunächst affektiv (emotional). Diese
„primäre“ Reaktion bestimmt bereits wesentlich, wie sich das
Individuum in der Umgebung verhalten wird.
Geringe kognitive Kontrolle der physischen Umwelt, d.h., die Umwelt
beeinflusst das Verhalten vor allem über emotionale Reaktionen!
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
358
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
2. Emotionspsychologische Ansätze: Umwelttechnische
Gestaltung von Wohnungen und Läden
Grundmodell von Mehrabian und Russell
Umweltreize (Stimuli - S):
Menge von Einzelreizen verschiedener Modalität
Persönlichkeit (P):
Reizsucher - Reizabschirmer
P
Intervenierende Variablen (I):
Grundlegende Gefühlsdimensionen:
– Erregung - Nichterregung
– Lust - Unlust
– Dominanz - Unterwerfung
I
Reaktionsvariablen (R):
Ergebnis der Umweltwirkungen:
Annäherungs- oder Vermeidungsverhalten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
S
Theorien des Verbraucherverhaltens
359
R
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Traditionelles Museum
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
360
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Modernes, erlebnisorientiertes Museum
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
361
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Soziale Umwelt
1. Nähere soziale Umwelt
umfasst Personen und Gruppen, mit denen der
Konsument in einem regelmäßigen persönlichen
Kontakt steht (Freunde, Kollegen, die Familie usw.)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
362
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Die Familie als nähere soziale Umwelt
Die Familie weist die Kinder und Jugendlichen in ihre Konsumentenrolle ein:
Wichtige Sozialisationswirkung!
Unterschiede der Familie zu anderen Primärgruppen, durch:
–
–
die Qualität der gefühlsmäßigen Beziehungen, sowie durch die relativ große
Stabilität dieser gefühlsmäßigen Beziehungen,
durch eine von der jeweiligen Kultur festgelegte Rollenstruktur.
7 tiefgreifende Veränderungen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Trend zur Kernfamilie
Trend zu Einpersonenhaushalten (Singleisierung der Gesellschaft)
Stärkere Berufstätigkeit der Frau
Steigende Lebenserwartung
Zunehmender Einfluss von Bezugsgruppen außerhalb der Familie
Zunehmender Anteil getrennt wohnender Paare
Zunehmender Anteil von Patchwork-Familien
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
363
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Familienzyklus und Kaufverhalten
Demographische Variablen als Indikatoren für typische Verhaltensweisen: Der
Familienzyklus als demographische Variable, die mit anderen Variablen
in enger Beziehung steht.
Jede Phase des Familienzyklus repräsentiert demnach eine bestimmte
Konstellation von Einflussgrößen, die sich durch eine Kombination von
sozio-demographischen Variablen (Alter der Eheleute, Kinderzahl,
Einkommen usw.) angeben lässt.
Der Familienzyklus ermöglicht bessere Voraussagen über das
Konsumverhalten als einfache sozio-demographische Merkmale (wie z.B. Alter
und Einkommen)
Schluss von den zu erwartenden Änderungen des
Familienzyklus auf entsprechende zukünftige Nachfragebewegungen möglich.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
364
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Familienzyklus
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
366
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Analyse der Kaufentscheidungen in der Familie
Die Interaktionsanalyse bezieht sich im Wesentlichen auf die
soziale Rolle, welche die Familienmitglieder bei ihren
Kaufentscheidungen spielen:
Soziale Rolle:
- Menge von Verhaltensmustern, die dem Einzelnen von der
Gesellschaft (Gruppe) zugewiesen werden.
- Dient der Eingliederung des Individuums in die Gesellschaft,
ist mit Muss-, Soll- oder Kann-Erwartungen (Normen) der
Umwelt verbunden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
367
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Methodische Ansätze: Wie können Konsumentenrollen
empirisch untersucht werden?
3 Ansätze:
1. Beobachtung (Interaktionsanalyse von Bales)
Ergebnis: Interaktionsprofile
Anwendung:
– Analyse von Familienentscheidungen
– Analyse von Verkäufer-Käufer-Beziehungen
2. Befragung (Interview)
3. Experiment (Produkteinschätzung nach 1. individueller
Urteilsbildung und 2. nach gemeinsamer Urteilsbildung)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
369
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Die Rolle der Kinder
2 Arten von Einfluss:
1. direkter Einfluss: aktive Teilnahme am Entscheidungsprozeß
2. indirekter Einfluss: begründen eine neue Phase des
Familienzyklus
Unterscheidung in:
1. Kleinere Kinder: Eltern sind hier Torhüter, die Kinder ergreifen aber
sehr oft die Initiative beim Einkaufen („Pester Power“)
2. Ältere Kinder: treffen häufig schon unabhängige und selbständige
Kaufentscheidungen.
Kinder sind oft Anreger von Kaufentscheidungen in der Familie.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
370
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Rollenverteilung in der Familie
•
Starker Wandel
•
Trend: Mann und Frau beteiligen sich in
zunehmendem Maße gleichrangig an allen
Entscheidungen des Haushalts
•
Wachsende Gleichstellung der Frau in Beruf und
Familie
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
371
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einfluss von Bezugsgruppen
Definition Bezugsgruppe:
= Gruppen, nach denen sich das Individuum richtet.
Die Bezugsgruppen bestimmen die Art und Weise, wie das
Individuum seine Umwelt und sich selbst wahrnimmt und beurteilt
und sie liefern Normen für sein Verhalten.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
372
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkung von Bezugsgruppen
„Peer Groups“ üben Anpassungsdruck auf das Individuum aus und
sind wesentlich für konformes Verhalten verantwortlich.
Drei Verhaltensmöglichkeiten bei sozialem Druck:
Antikonformität - Konformität - Unabhängigkeit
Zwei Arten von Bezugsgruppen bei konformem Verhalten:
1. Komparative Bezugsgruppen
(Gruppe als Bezugsrahmen, als Vergleichsmaßstab)
2. Normative Bezugsgruppen
(Bezugsgruppe als Normen liefernde Gruppe, die durch Sanktionen
für die Einhaltung der Normen sorgt)
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
374
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Konforme Produktbeurteilung
Theorie von Festinger (1954):
1. Der Mensch hat das Bedürfnis, seine eigenen Meinungen und
Fähigkeiten zu bewerten.
2. In dem Maße, in dem objektive Vergleichsmaßstäbe für die
Bewertung fehlen, werden die Meinungen und Fähigkeiten
anderer Personen herangezogen.
3. Die Tendenz, einen solchen Vergleich zwischen sich und anderen
durchzuführen, verringert sich, wenn der Abstand zwischen den
eigenen und fremden Meinungen und Fähigkeiten wächst.
Individuelles Verhalten hängt in vielen Situationen mehr vom
Bezugsgruppeneinfluss als von den individuellen Prädispositionen ab, vor allem wenn die Prädispositionen schwach
ausgeprägt sind.
Quelle: Festinger, L. (1954): A Theory of Social Comparison Processes, Human Relations.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
375
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Anwendung der Bezugsgruppentheorie im Marketing
Der Bezugsgruppeneinfluss bezieht sich vor allem auf das
Verhalten gegenüber sozial auffälligen Produkten, bei
demonstrativem Konsum.
Kennzeichen von sozial auffälligen Produkten:
– Produkte, die nicht von allen gekauft werden (Luxusgüter)
– öffentlich sichtbarer Konsum der Produkte.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
376
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
378
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
379
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
380
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
381
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Appell an Bezugsgruppe
im Sinne einer Mehrheit:
„300 000 AOK-Versicherte“
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
382
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Die Medienumwelt der Konsumenten
Die Medienumwelt der Konsumenten gewinnt einen immer größeren
Einfluss auf die Konstruktion der Wirklichkeit.
Trend: Menschen in hochentwickelten Industriegesellschaften
gestalten ihre Wirklichkeit in zunehmendem Maße aufgrund der
Eindrücke, die sie aus den Medien empfangen.
Die Medienumwelt ist die „zweite
Wirklichkeit“ des Menschen
Die Medienumwelt wird meistens mit geringer gedanklicher Kontrolle
erlebt, ohne hinterfragt und analysiert zu werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
383
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Vernetzung von Erfahrungs- und Medienumwelt
Die Wirkungen von persönlicher und medialer Kommunikation sind
miteinander verflochten und üben gemeinsam sozialen Einfluss auf
den Konsumenten aus!
Beispiel: Sozialisationsprozess des Kindes:
Interaktion von Eltern, Freunden, der Schule aber auch sehr stark von
Fernsehen, Büchern und anderen Medien.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
384
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungsmuster der Medien
Massenmedien und Massenkommunikation
Initiierende, die weitere Kommunikation anregende Wirkung
der Massenkommunikation mit der Folge:
Nicht nur Relevanz der unmittelbaren Wirkungen, sondern
auch der indirekten Wirkungen, die sich aus der Fortpflanzung der Kommunikation in kleinen Gruppen ergeben.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
385
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Medienwirkungsforschung: Wirkungsansätze
Wirkungsansätze:
„Was machen die Medien mit den Menschen?“
Wirkungsansätze (zeitliche Entwicklung nach Maletzke 1998):
1. einseitig-linearer Ansatz (analog zum Stimulus-Response-Ansatz bzw.
S-R-Ansatz)
2. Variablenansatz (Weiterentwicklung durch Berücksichtigung
intervenierender Variablen (O), analog der Weiterentwicklung des S-RSchemas zum S-O-R-Ansatz)
Modell der einstufigen Kommunikation
3. Ergänzt um Theorien der Zusammenhänge zwischen persönlicher
Kommunikation und Massenkommunikation (Einbeziehung der
Wirkungen der direkten persönlichen Kommunikation z.B. in Form von
Meinungsführern)
Modell der zweistufigen Kommunikation
4. Kontaktkette (nach heutiger Einschätzung mehrstufiger, u.U. sogar kreisoder netzförmiger Kommunikationsprozess: gemeinsame, oft komplementäre Nutzung von persönlicher, Massenkommunikation und zweistufiger Kommunikation)
Modell der mehrstufigen Kommunikation
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
386
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
3 Arten von Wirkungen der Medien auf die
Konsumenten I
1. Informationswirkungen:
Vermittlung von Wissen
2. Beeinflussungswirkungen:
2.1 Wirkung durch Verstärkung:
Verstärkungshypothese: Massenkommunikation wirkt hauptsächlich
dadurch, dass sie vorhandene Meinungen bestätigt und verstärkt: Sowohl
selektive Aufnahme der Informationen als auch selektive Auswahl der Medien.
2.2 Wirkung durch Thematisierung
Agenda Setting
Zentrale These:
-
Massenmedien bestimmen “Tagesordnung für die öffentliche Diskussion”.
Thematisierungswirkung der Medien auch auf die Werbung übertragbar:
Starke Werbung thematisiert eine Marke, macht sie wichtig, kann vor allem
bei Low-Involvement-Produkten kaufanregend wirken.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
387
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
3 Arten von Wirkungen der Medien auf die
Konsumenten II
3. Überzeugungswirkungen:
Veränderung von Einstellungen
Voraussetzungen für eine Beeinflussung bzw. Veränderung:
1. Offenheit der Empfänger für eine Beeinflussung, (z.B. aktive Suche nach
Anhaltspunkten für eine Meinungsbildung),
2. Nur schwacher Zusammenhang der neuen Meinungen zu bereits
vorhandenen und verfestigten Meinungen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
388
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Mediennutzungsforschung: Wie nutzen die
Konsumenten die Medien?
Nutzen- und Belohnungsansatz (Uses-and-gratifications-approach):
„Was machen die Menschen mit den Medien?“
Ausgangspunkt:
aktives Publikum, das die Medien bewusst und selektiv
nutzt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen und um auf diese
Weise durch die Mediennutzung Belohnungen
(Gratifikationen) zu erhalten.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
389
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Mediennutzungsforschung: Wie nutzen die Konsumenten die
Medien?
Nutzen- und Belohnungsansatz (Uses-and-gratifications-approach):
Verschiedene Nutzenunterteilungen:
Psychischer Nutzen:
– Aktivierung und emotionale Stimulierung (aktivierende Prozesse)
– kognitive (gedankliche) Anregung (kognitive Prozesse)
Inhaltlicher Nutzen (nach McQuail 1997):
– Unterhaltung: Zeitvertreib und Entspannung
– Information: Lernen, Ratsuche und Bildung
– Persönliche Identität: Werte, Normen, Verhaltensmodelle, Selbstfindung
– Integration und Interaktion: Empathie, Zugehörigkeit, Kontakt(ersatz)
Medienspezifischer Nutzen:
– Printmedien (v.a. Bücher) eher die Funktion Informationen und Bildung zu
vermitteln als Fernsehen, Kino stillt Bedürfnis nach Unterhaltung,
– Neue Medien wie Internet, Videotext dienen eher der Informationsvermittlung, für das Marketing als Informationsinstrumente nutzbar
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
390
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wie nutzen die Konsumenten die Medien?
Medienforschung: Nutzen- oder Belohnungsansatz: Verschiedene Arten
von Nutzen:
Psychologischer Nutzen:
– Aktivierung und emotionale Stimulierung
– gedankliche Anregung
Inhaltlicher Nutzen:
– Unterhaltung und Entspannung
– Information und Bildung
– Normen und Verhaltensweisen
Medienspezifischer Nutzen:
– Printmedien (v.a. Bücher) eher die Funktion Informationen und Bildung zu
vermitteln als Fernsehen, Kino stillt Bedürfnis nach Unterhaltung,
– Neue Medien wie Internet, Videotext dienen eher der Informationsvermittlung,
d.h., das Marketing kann sie als Informationsinstrumente nutzen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
391
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Kommunikation
Definition:
Kommunikation = Austausch von Informationen
5 Komponenten der Kommunikation (Lasswell-Formel):
1. Wer (Kommunikator)
2. sagt Was (Kommunikationsinhalt)
3. zu Wem (Kommunikant)
4. über Welchen Kommunikationskanal
5. mit Welcher Wirkung (Kommunikationseffekt)
(6. unter Welchen Bedingungen (Kommunikationssituation))
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
392
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Persönliche Kommunikation
= eine von Person zu Person gerichtete Kommunikation
Kennzeichen:
– ständige Rückkoppelungen möglich (Reziprozität)
– flexibel
intensive Beeinflussung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
393
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Massenkommunikation
Kennzeichen
•
Ansprache eines breiten Publikums
•
Einwegkommunikation
•
verzögerte Information (wenn überhaupt) über
Reaktionen der Empfänger
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
394
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Merkmale von persönlicher Kommunikation und
Massenkommunikation
Persönliche
Kommunikation
Merkmale
MassenKommunikation
Umfang des
Empfängerkreises
gering
groß
Homogenität des
Empfängerkreises
groß
gering
groß
gering
groß
gering
groß
gering
groß
gering
Kontaktfrequenz
Kontaktintensität
Nähe Sender - Empfänger
Rückkopplung Empfänger Sender
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
395
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Determinanten der Kommunikationswirkung
1. Merkmale des Kommunikators
2. Merkmale des Kommunikanten
3. Merkmale der Kommunikationssituation
zu 1) Merkmale des Kommunikators:
Glaubwürdigkeit
Expertenstatus
Vertrauenswürdigkeit
Zentrale Hypothese:
Mit zunehmender Glaubwürdigkeit des Kommunikators steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass eine Kommunikation wirksam wird.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
396
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
397
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
399
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
400
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
401
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Determinanten der Kommunikationswirkung
zu 2) Merkmale des Kommunikanten:
– allgemeine Beeinflussbarkeit
– individuelle Einstellungen gegenüber der jeweiligen
Kommunikationssituation.
Je stärker die Übereinstimmung der dargebotenen Information mit
den vorhandenen Einstellungen der Empfänger ist, desto höher ist die
Übernahmewahrscheinlichkeit für die Nachricht.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
402
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Determinanten der Kommunikationswirkung
zu 3) Kommunikationssituation:
Unter der Kommunikationssituation fasst man alle Bedingungen
zusammen, unter denen die Kontakte zwischen Personen zustande
kommen und ablaufen.
-
geografische und soziale Distanz
-
Informationsüberlastung
-
Zeitdruck
-
…
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
403
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkung der persönlichen Kommunikation
In der Regel ist persönliche Kommunikation
überzeugender als Massenkommunikation
Ursachen:
1. Größere Glaubwürdigkeit und stärkere soziale Kontrolle des
Kommunikators;
2. Von Seiten der Kommunikanten: Bessere selektive
Informationsaufnahme;
3. Größere Flexibilität beim gegenseitigen Informationsaustausch.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
404
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Meinungsführer
= Gruppenmitglieder mit stärkerem persönlichem Einfluss als andere und der
Fähigkeit, die Meinungen von anderen zu beeinflussen.
Schlüsselstellung in der Gruppe:
- entfalten bei der persönlichen Kommunikation eine besondere Aktivität
- Das Ausmaß an Meinungsführung entsteht aus einem Zusammenwirken von
persönlichen und situativen Bedingungen.
Persönliche Merkmale, die die Meinungsführung fördern, sind:
1. ein anhaltendes persönliches Involvement
2. die ausgestrahlte Kompetenz.
Situative Bedingungen:
1. das situative Involvement einer Person, das ihre Kommunikationsaktivitäten anregt,
2. die Kommunikationssituation.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
405
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung von Meinungsführung
2 grundlegende Methoden:
1.
Beobachtung der Kommunikation + Befragung
2.
Ex-Post-Befragung
Zu 2. unterscheidet man:
2.1 Soziometrischer Test
2.2 Auskunft von Schlüsselinformanten
2.3 Selbsteinschätzung der Befragten
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
406
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Verhalten und Einsatz von Meinungsführern
Verhalten:
1. Meinungsführung als Beeinflussungsprozess findet hauptsächlich
horizontal in den sozialen Schichten statt.
2. Voraussetzung: Aktives Kommunikationsverhalten des
Meinungsführers und hinreichend involvierte Empfänger.
3. Wenn jemand MF für ein Produkt ist, dann ist er mit großer
Wahrscheinlichkeit auch MF für andere Produkte (vor allem für
Produkte aus dem gleichen Produktbereich oder für ähnliche
Produkte).
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
407
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einsatzmöglichkeiten von Meinungsführern im
Marketing
Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz:
Die Konsumenten setzen sich involviert mit einem Produkt auseinander.
3 Möglichkeiten:
1. Direkten Einfluss von MF nutzen (nur bei überschaubaren
Investitionsgütermärkten),
2. Nachahmung von Meinungsführern in der Massenkommunikation:
symbolische MF, z.B. Zahnarztfrau oder Dr. Best, auch “Herr Kaiser”
oder typische Repräsentanten (z. B.: Italiener für Lavazza),
3. Meinungsführer selbst schaffen, z.B. bei Schwimmbadfirma: Nachbarn
als MF positionieren.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
408
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Nonverbale Kommunikation
Definition:
Persönliche Kommunikation und Massenkommunikation, die
sich nicht auf eine symbolische (vor allem sprachliche)
Informationsübertragung stützen.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
409
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Nonverbale Kommunikationselemente
Nonverbale Kommunikationselemente
vokale
z.B. Lautstärke,
Stimmfrequenz,
Sprechgeschwindigkeit,
Intonation
nonvokale
körperliche
materielle
•zur körperlichen Erscheinung
gehörend (z.B. Schmuck)
statische
z.B. Körperbau,
Gesichtsform,
Hautfarbe
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
dynamische
z.B. Mimik, Gestik,
Blickkontakt,
Körperhaltung,
Körperbewegung,
Körperorientierung,
Körperentfernung
Theorien des Verbraucherverhaltens
410
•zum persönlichen Gebrauch
(z.B. Auto)
•im Interaktionsprozess eingesetzte Stimuli (z.B. Geschenke)
•zur Umwelt gehörend
(z.B. Sekretärin)
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungen der nonverbalen Kommunikation
• Äußerungen von Gefühlen und Einstellungen,
• Mitteilungen über die Persönlichkeit des Kommunikators
• Unterstützung der verbalen Kommunikation,
• Teilnahme an gesellschaftlichen Riten und Zeremonien,
• unterstreicht, ergänzt, wiederholt, widerspricht sprachlichen
Aussagen,
• regelt den Kommunikationsfluss,
• zeigt Vertraulichkeit und Glaubwürdigkeit des Gesprächs an.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
411
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Zu: Äußerungen von Gefühlen und Einstellungen
Schlüsselrolle: Gesichtsausdruck
– Mimik ist ein Indikator für die Stärke der Erregung und die
Bestimmung der genauen Emotion.
– Die Mimik ist fast immer unabhängig von Kultur.
Anwendungsbeispiel:
Analyse des Verhaltens (mit versteckter Kamera) beim Einkauf in
einer reizstarken Situation.
Ergebnis: Der Gesichtsausdruck von (Impuls-) Käufern zeigte
stärkere Emotionen an als der Gesichtsausdruck von NichtKäufern.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
412
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einsatz von Körpersprache zur Vermittlung von Emotionen
– Gesten (Hände, Kopf und Füße)
– Körperhaltung, - orientierung, -bewegung
Gesichtssprache
Emotionsqualität
Körpersprache
Emotionsintensität
(z.B. vor Angst verkrampfte Hände)
Sprachergänzend als
• Embleme
• Illustratoren
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
413
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
SD12
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
414
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 414
SD12
links: negative Emotion ausgedrückt, obwoh eigentlich positive Botschaft - schon für 9,99, rechts positive Emotionen von Nivea
SD; 07.01.2007
Beispiel: Mitteilungen über die Persönlichkeit des
Kommunikators
Bei ersten oder flüchtigen Kontakten orientieren wir uns an
vorhandenen Schemata.
U.a. attribuieren wir aufgrund der nonverbalen Reize dem Sender
ganz bestimmte Eigenschaften
Schematische Schlüsse von Gesichtsmerkmalen auf die Persönlichkeit:
volles, rundes Gesicht
fröhlich
schmales Gesicht
ernsthaft
volle Lippen
sinnlich (bei Frau)
schmale Lippen
gewissenhaft, pedantisch
hohe Stirn
intelligent
hervorstehende Augen
nervös, reizbar
glanzlose Augen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
geistig, träge
Theorien des Verbraucherverhaltens
415
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Einsatz der NVK zur Vermittlung von Informationen über die
Persönlichkeit des Kommunikators
Körperliche Elemente:
vor allem die Stimme:
z.B. Sprechtempo
kompetent
Elemente der Objektsprache:
Äußere Erscheinung
persönliche Eigenschaften
Käufer empfinden Ähnlichkeiten zwischen ihnen und dem
Verkäufer als belohnend!
Beispiel: Kleidung auf Stammkunden
abstimmen
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
416
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messung der nonverbalen Kommunikation
Bei der Messung des nonverbalen Kommunikationsverhaltens
ist von folgenden 3 Beziehungen auszugehen:
1. Die Vorgänge im Sender
2. Die objektiv feststellbaren nonverbalen Signale
3. Die Vorgänge im Empfänger
2 Schwierigkeiten:
1. Die modalitätsspezifische Erfassung
2. Die geringe kognitive Kontrolle
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Theorien des Verbraucherverhaltens
417
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Messmethoden der nonverbalen Kommunikation
Befragung (kritisch)
Beobachtung
–
unmittelbare Verhaltensbeobachtung
–
Verhaltensaufzeichnung mittels Film und Video
–
apparative Verhaltensmessung
zu: Verhaltensaufzeichnung u. Analyse
Mehrere Methoden:
1. FACS = Facial Action Coding System (Muskeleinheiten)
2. Berner System (Analyse der Körpersprache)
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Theorien des Verbraucherverhaltens
418
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Werbewirkungen: Grundmodell der Wirkungspfade
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
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419
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfade bei informativer Werbung
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Theorien des Verbraucherverhaltens
420
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfad der informativen Werbung bei
involvierten Konsumenten
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
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Theorien des Verbraucherverhaltens
421
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfad der informativen Werbung bei
geringem Involvement
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
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Theorien des Verbraucherverhaltens
422
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfade bei emotionaler Werbung
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424
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfade bei emotionaler Werbung
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
425
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfad der emotionalen Werbung bei
involvierten Konsumenten
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
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426
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Wirkungspfad der emotionalen Werbung bei
geringem Involvement
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
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427
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Integrierte Marketing-Kommunikation
Integrierte Kommunikation:
Abstimmung aller Inhalte (Botschaften), die durch eine
Kommunikation vermittelt werden.
1. Formale Integration
2. Inhaltliche Integration
3. Mediale Integration
4. Geografische Integration
5. Zeitliche Integration
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Theorien des Verbraucherverhaltens
428
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Formale
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
429
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Formale
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
430
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Formale
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
431
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
(Austria)
Fehlende geografische
und inhaltliche
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
432
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
(Italy)
Fehlende geografische
und inhaltliche
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
433
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
(France)
Fehlende geografische
und inhaltliche
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
434
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
(Spain)
Fehlende geografische
und inhaltliche
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
435
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
(Germany)
Fehlende geografische
und inhaltliche
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
436
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Print and Internet
(Germany and France)
Geografische
und inhaltliche
Integration
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Theorien des Verbraucherverhaltens
437
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Print and Internet
(Germany and France)
Geografische und
inhaltliche und mediale
Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
438
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Print and Internet
(Germany and France)
Geografische
und inhaltliche
Integration
CHANEL
CHANEL
ALLURE
ALLURE
UNBESCHREIBLICH EINFACH UNWIDERSTEHLICH
INDÉFINISABLE ET TOTALEMENT IRRÉSISTABLE
Germany
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France
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439
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Print and Internet
(Germany and France)
Geografische und
inhaltliche und mediale
Integration
Germany
France
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Theorien des Verbraucherverhaltens
440
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-440-
Beispiel für formale, inhaltliche, mediale und zeitliche Integration
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
441
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
442
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
443
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
444
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
445
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
446
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Beispiel für formale, inhaltliche, geografische und mediale Integration
Print
United Kingdom
Germany
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France
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447
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Internet
Spain
Germany
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Theorien des Verbraucherverhaltens
448
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Plakat
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Theorien des Verbraucherverhaltens
449
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Bedeutung der Massenmedien
Bedeutung der Massenmedien abhängig von:
1. der Reichweite
a) quantitative Reichweite
b) qualitative Reichweite
2. der werblichen Eignung
3. dem Preis-Leistungs-Verhältnis
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Theorien des Verbraucherverhaltens
450
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1a). Quantitative Reichweite
Quantitative Reichweite:
= Anzahl der erreichten Personen
Brutto-Reichweite
Netto-Reichweite
Einfache Reichweite
Kumulierte Reichweite
Kombinierte Reichweite
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Theorien des Verbraucherverhaltens
451
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1b). Qualitative Reichweite
Qualitative Reichweite:
= Zusammensetzung der erreichten Personen
Demographische Merkmale:
Alter, Geschlecht
Sozioökonomische Merkmale:
Einkommen, soziale Schicht
Psychologische Merkmale:
Einstellungen, Werte, Lebensstil
Ergebnis:
Publikumsprofil oder Leserprofil, durch Vergleich mit
Zielgruppenprofil Berechnung der Zielgruppenaffinität
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Theorien des Verbraucherverhaltens
452
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
453
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
454
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Werbliche Eignung eines Mediums
1. Anmutungsqualität des Mediums
(Prestige, Glaubwürdigkeit, redaktionelles und
werbliches Image)
2. Äußere Gestaltung des Mediums
(Heftumfang, Größe, Farbe oder s/w,
redaktionelles Umfeld, Verfügbarkeit)
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Theorien des Verbraucherverhaltens
455
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SD16
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
456
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Folie 456
SD16
war in der Mitte der TV Movie (nach 1. Woche quasi nochmals ein eigenes Deckblatt) auf einer Doppelseite - Bsp. für positives redaktionelles
Umfeld
SD; 07.01.2007
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Theorien des Verbraucherverhaltens
457
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Negative Sozialisationswirkungen der
Massenmedien
Gefahr der Stimulation von:
1.
Schädlichem Konsumverhalten (Werbung für
gesundheitsgefährdende Produkte)
2.
Konfliktärem Konsumverhalten (zu hohe Konsumstandards)
3.
Flucht in den Konsum: Eskapismus (Fluchtverhalten in eine
schöne heile Welt)
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Theorien des Verbraucherverhaltens
458
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Negative Sozialisationswirkungen der
Massenmedien
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
459
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
460
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
461
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
462
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Sandra Diehl
Theorien des Verbraucherverhaltens
463
Univ.-Prof. Dr. Ralf Terlutter
Ao.Univ.-Prof.Dr. Sandra Diehl
Universitätsstraße 65 – 67
A-9020 Klagenfurt
T +43 (0)463/ 2700-1822
F +43 (0)463/ 2700-1899
E [email protected]
http://www.uni-klu.ac.at/mk
Univ.-Prof. Dr. Ralf TERLUTTER
Universitätsstr. 65-67
A-9020 Klagenfurt
T +43 (0) 463/ 27 00 4041
F +43 (0) 463/ 27 00 4094
E [email protected]
http://www.uni-klu.ac.at/mim
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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464
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