10 Regeln für eine gute Kommunikation mit den Patienten

Werbung
10 Regeln für eine gute
Kommunikation mit den Patienten
1
Zweifle nicht an den Schmerzangaben deines Patienten.
Waagemodell der inneren Ambivalenz
Würdigung, Respekt und Empathie sind die Grundlage der gemeinsamen
Arbeit.
2
Sei neugierig auf die Einstellungen und Sichtweisen deines Patienten.
Frage ihn!
Gehe bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass sein Verhalten eine normale (sinnvolle) Reaktion auf eine unnormale Situation ist.
Niemand ist „unmotiviert“, sondern ambivalent.
3
Kläre dein eigenes Rollenverständnis.
Worin siehst du deine Aufgabe bei diesem Patienten? Welche Rahmenbedingungen hast du?
Wer willst du sein: Heiler? „Bestimmer“? Berater? Begleiter?
Wie stark fühlst du dich der Autonomie dieses Patienten verpflichtet und wie
stark deiner Fürsorge für ihn?
4
Sei dir deiner eigenen Standpunkte bewusst und stehe zu ihnen.
Vermeide Alibi-Therapien.
Mache deinem Patienten keine falschen Hoffnungen.
Mute ihm deine Standpunkte zu – empathisch und respektvoll (siehe Regel 1).
5
Verwende frühzeitig das bio-psycho-soziale Schmerzmodell.
Ein plausibles bio-psycho-soziales Erklärungs-Modell ist hilfreich für einen eigenverantwortlichen Umgang mit den Schmerzen.
Kein plötzlicher Paradigmenwechsel von der Organ- zur Psychopathologie,
„wenn nichts mehr geht“.
Albert P, Mattenklodt P, Erlangen 2013
Bio-psycho-soziales Erklärungsmodell
10 Regeln für eine gute
Kommunikation mit den Patienten
6
Vereinbare explizit realistische Ziele und einen Therapieplan.
Besprich ihn mit deinem Patienten.
7
Sieh emotionale Reaktionen des Patienten als Chance, nicht
als Störung.
Nenne sie beim Namen. Höre aktiv zu.
NURSE-Schema zum Umgang mit
Emotionen im Gespräch
Grundelemente, die im Umgang mit Emotionen hilfreich
sind, aber selten alle gemeinsam eingesetzt werden:
Naming: Emotionen ansprechen („Geschockt ...“)
Understanding: „Das kann ich verstehen, dass ...“
Respecting: „Ich finde, Sie gehen gut damit um.“
8
Stelle bei Misserfolgen nicht die Schuldfrage.
Wenn doch: Gehe zurück zu Regel 3 (eigenes Rollenverständnis)!
9
Achte auf dein eigenes Wohlbefinden.
Supporting: „Ich kann Ihnen anbieten, dass ich ...“
Exploring: „Was beschäftigt Sie jetzt am meisten / noch?“
Bedürfnispyramide nach Maslow
Achte Deine Grundbedürfnisse (Schlaf, Ernährung, Sozialkontakte,
Anerkennung).
Sei achtsam! *
10
Wende dich nicht ab!
Auch wenn du (scheinbar) im Moment nichts tun kannst.
Psychotherapeuten, die selbst regelmäßig Achtsamkeits-Meditationen durchführen, erreichen größere Therapie-Erfolge (Grepmair L. et al. 2007. Psychother Psychosom 76 , 332-338).
Albert P, Mattenklodt P, Erlangen 2013
2013PAI011
* Zen-Meditationstechnik, v. a. von Jon Kabat-Zinn in die Medizin und Psychotherapie eingeführt und wissenschaftlich untersucht, Mindfulness based stress reduction (MBSR), Mindfulness Basics for Helping Professionells (MBHP).
Herunterladen