Impulsreferat Person

Werbung
Impulsreferat Seminar: Personale Identität (3LP) Dozent: Dr. Pedro Schmechtig Gehalten: 29.4.2010 Thema: Bedingungen der Personalität Von: Jan Adeling (Matrikel 26167) Bedingungen der Personalität
Hauptfrage: Auf Grund welcher Eigenschaften und Fähigkeiten ist eine Entität als Person anzusehen?
Deskriptiv-sortale Verwendung des Begriffs „Person“:
(i)
(ii)
Zuordnung einer Entität zur Klasse (Art) der Personen
Anzeige bestimmter Eigenschaften und Fähigkeiten
„Person“ ist ein komplexer Begriff, der aus einem „Bündel von Eigenschaften und Fähigkeiten“ besteht
(Person-making characteristics).
Indirekte Verbindungen zur Ethik
Exkurs:
„Bioethische Guillotine“ = Kopplung der ethischen Relevanz an den Personenbegriff (und an die
Menschlichkeit)
Entweder:
Ein Individuum ist eine Person und
besitzt dadurch einen ausgezeichneten
ethischen Status.
Oder:
Ein Individuum ist keine Person und
besitzt deswegen auch keinen ethischen
Status.
Wachkoma-Patienten sind Personen
und haben sämtliche Rechte wie
gesunde Menschen.
Wachkoma-Patienten sind keine
Personen und haben deswegen auch
keine Rechte.
1. Verbindung: Einzelne Eigenschaften aus dem „Bündel“ Person können schon ausreichen um
ausgezeichneten ethischen Status zu erreichen. (Zerschlagen der bioethischen Guillotine)
 Es ist nicht nötig eine vollständige Person zu sein um einen bestimmten ethischen Status zu erhalten.
Bsp: Auch wenn ein Wachkoma-Patient keine vollständige Person ist, kann er bestimmte Rechte
haben. Diese müssen allerdings nicht die selben sein, wie die eines gesunden Menschen.
2. Verbindung: Die Eigenschaften und Fähigkeiten die das Personsein konstituieren können zugleich
konstitutiv für weitere Eigenschaften/Fähigkeiten sein. Diese Weiteren können ethisch Relevant sein.
Bsp: Zum Personsein gehört Selbst- und Zeitbewusst sein. (keine ethische Relevanz). ABER: Selbstund Zeitbewusstsein ermöglicht es einen eigenen „Lebensentwurf“ zu konzipieren. Die Fähigkeit zum
Lebensentwurf kann ethisch Relevant sein.
Quante versucht den Personenbegriff den wir im Alltag haben explizit zu machen.
1 Impulsreferat Seminar: Personale Identität (3LP) Dozent: Dr. Pedro Schmechtig Gehalten: 29.4.2010 Thema: Bedingungen der Personalität Von: Jan Adeling (Matrikel 26167) Eine „Person“ ist...
1) Subjekt propositionaler Einstellung
2) Rational
Interdependent & notwendig
3) Objekt spezifischer Einstellungen
4) gleichzeitig Objekt und Subjekt
propositionaler Einstellungen
(Reziprozität)
5) fähig zur Kommunikation
Interdependent & hinreichend
6) selbstbewusst und verfügt über ein
aktivisches und evaluatives
Selbstverhältnis
1. Subjekt propositionaler Einstellungen
Besitz von kognitiven Gehalten die Versprachlicht werden können und dann Bezüge ausdrücken.
Bsp: „Julia glaubt, dass Japaner fleißig sind.“
D.h. Julia bezieht die Eigenschaft „Fleiß“ auf „Japaner“.
2. Rationalität
Propositionale Einstellungen sind begrifflich-logisch.
 Wer propositionale Einstellungen hat, der ist notwendig auch rational: Widerspruchsfreie,
Zusammenhängende Überzeugungen, Begründungen sollen logisch Schlüssig sein etc.
Bsp: Julia begegnet einem fauler Japaner.
a) Julia wird das Vorurteil bewusst.
b) Julia versucht den Widerspruch aufzuheben um wieder ein rationales Überzeugungssystem zu
entwickeln.
3. Objekt spezifischer Einstellungen
Ein Subjekt ist der Ansicht, dass ein Objekt propositionale Einstellungen hat. D.h. dieses Objekt wird
für ein anderes Subjekt gehalten. (Alter Ego)
Ein Subjekt das tun kann muss es über eine „hermeneutische Grundhaltung“ verfügen (auch:
„Teilnehmerperspektive“)
Bsp: Propositionale Einstellung zweiten Grades: „Paul glaubt, Julia hält Japaner für fleißig.“
2 Impulsreferat Seminar: Personale Identität (3LP) Dozent: Dr. Pedro Schmechtig Gehalten: 29.4.2010 Thema: Bedingungen der Personalität Von: Jan Adeling (Matrikel 26167) 4. Reziprozität
2. Grad Paul glaubt, Julia glaubt „Japaner sind fleißig“ 1. Grad Julia glaubt, „Japaner sind fleißig“ Julia 4. Grad Julia glaubt, Paul glaubt, Julia glaubt „Japaner sind fleißig“ Paul 4. Grad ... etc. 5. Kommunikation
Man eröffnet Anderen mit Hilfe von Kommunikation, dass man höherstufige propositionale Einstellungen
besitzt. Kommunikation zielt darauf ab das Überzeugungssystem eines Anderen zu verändern.
Bsp:
„Paul glaubt, Julia glaubt, Japaner seien Fleißig.“ (Propositionale Einstellung dritten Grades)
Paul sagt: „Der Japaner hier ist faul und darum können ja wohl nicht alle Japaner fleißig sein.“
 Paul möchte durch seinen kommunikativen Akt bewirken, dass Julia ihre Überzeugung ändert.
Rekapitulation
Paul ist rational.
Paul hat die propositionale Einstellung „Nicht alle Japaner sind Fleißig“
Paul schreibt dem Objekt Julia die Einstellung „Alle Japaner sind Fleißig“ zu.
Paul erfüllt alle notwendigen Bedingungen und ist damit eine Person.
3 Impulsreferat Seminar: Personale Identität (3LP) Dozent: Dr. Pedro Schmechtig Gehalten: 29.4.2010 Thema: Bedingungen der Personalität Von: Jan Adeling (Matrikel 26167) Was Paul implizit sagt (nicht disjunkt):
a) Ich bin eine Person
b) Ich halte dich für eine Person
c) Ich möchte dass du anerkennst, dass ich eine Person bin
d) Ich stehe unter dem Ideal der Rationalität (P und non-P können nicht gleichzeitig der Fall sein)
e) Ich glaube du glaubst „Alle Japaner sind fleißig“
f) Ich halte das für falsch, weil der Japaner hier faul ist und deswegen nicht alle Japaner fleißig sein
können. (Es liegt ein Widerspruch vor bei dem non-P und P gleichzeitig wahr sein müssten. Ergo
hat Paul die propositionale Einstellung „Nicht alle Japaner sind Fleißig“. Bedingung 1)
g)
h)
i)
j)
k)
Du stehst auch unter dem Ideal der Rationalität (Als Person musst du rational sein Bedingung 2)
Dein Überzeugungssystem ist nicht rational.
Dir ist nicht bewusst, dass dein Überzeugungssystem nicht rational ist.
Ich werde versuchen dir bewusst zu machen dass dein Überzeugungssystem nicht rational ist.
Ich möchte, dann dass du den Widerspruch aufhebst und ein rationales Überzeugungssystem
herstellst indem du die propositionale Einstellung „Alle Japaner sind Fleißig“ aufgibst.
Deswegen:
l) Vollziehe ich den Sprechakt „Der Japaner hier...“
m) Weil ich dich für eine Person halte glaube ich (oder hoffe zumindest), dass du auf Grund meines
Handelns all dies begreifen wirst und einsiehst, dass
erstens bei dir ein Widerspruch vorliegt und
zweitens dass meine Handlung ein kommunikativer Akt ist mit dem ich intendiere dass du
dein Überzeugungssystem auf eine bestimmte Weise änderst.
4 Impulsreferat Seminar: Personale Identität (3LP) Dozent: Dr. Pedro Schmechtig Gehalten: 29.4.2010 Thema: Bedingungen der Personalität Von: Jan Adeling (Matrikel 26167) 6. Selbstbewusstsein und Selbstverhältnis
Selbstbewusstsein ist eine erstpersönliche propositionale Einstellung dritten Grades: Man macht sich selbst
zum Objekt. Dieses Selbst-Objekt kann dann bewertet werden.
2. Grad: Julia glaubt, dass „Julia glaubt, Japaner sind fleißig“ Julia „Ich glaube Japaner sind fleißig.“ Bsp:
Julia sagt nachdem sie einen den faulen Japaner kennengelernt hat: „Ich habe immer geglaubt alle Japaner
wären fleißig. War ganz schön naiv von mir.“
5 
Herunterladen