1. Einleitung und das Philosophische Kopfkino 2. 3. 4. 5. 6. über die Dialektik Thesen zur Dialektik Definition und Beschreibung der Dialektik Idealismus und Dialektik Metaphysik und Dialektik Marxismus und Dialektik "Meine dialektische Methode ist der Grundlage nach von der Hegelschen nicht nur verschieden, sondern ihr direktes Gegenteil. Für Hegel ist der Denkprozeß, den er sogar unter dem Namen Idee in ein selbständiges Subjekt verwandelt, der Demiurg des Wirklichen, das nur seine äußere Erscheinung bildet. Bei mir ist umgekehrt das Ideelle nichts andres als das im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle." Dialektik ist die Art, in der sich die Welt, die Realität, das Sein bewegt. Dialektik ist auch die Bewegungsweise des Denkens. Sie ist eine bewusste Denkweise oder Methode, die Realität zu begreifen. Diese Methode ist das Fundament des Marxismus und zentral für „linkes“ Denken. Dialektik ist eine revolutionäre Methode: eine Methode, die die Revolution, die revolutionäre Veränderung in der Realität im Hier und Jetzt sieht. Als revolutionäre Methode ist Dialektik kritisch, ihre Hauptaufgabe ist die Kritik. Die dialektische Kritik ist Kritik an unrealistischen und also „undialektischen“ Ansichten. Undialektische Ideologien sind: Einseitig Unterkomplex Dogmatisch Willkürlich Unrealistisch Marxisten müssen gute Dialektiker sein, Dialektiker müssen nicht unbedingt Marxisten sein. „Das Dialektische [...] ist [...] überhaupt das Prinzip aller Bewegung, alles Lebens und aller Betätigung in der Wirklichkeit. Ebenso ist das Dialektische auch die Seele alles wahrhaft wissenschaftlichen Erkennens.“ „Dialektik aber nennen wir die höhere vernünftige Bewegung, in welche solche schlechthin getrennt Scheinende durch sich selbst, durch das, was sie sind, ineinander übergehen, die Voraussetzung [ihrer Getrenntheit] sich aufhebt. Es ist die dialektische immanente Natur des Seins und Nichts selbst, daß sie ihre Einheit, das Werden, als ihre Wahrheit zeigen.“ Dialektik sei „das treibende Moment des Vernünftigen innerhalb des Verstandesdenkens, durch das sich der Verstand schließlich selbst aufhebt.“ „Algebra der Revolution“ „Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Menschengesellschaft und des Denkens“ „Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Gegenstände selbst“ „die Lehre von der Einheit der Gegensätze“ „die Erkenntnistheorie des Marxismus“ Dialektik verstanden als den gründlichen und lebendigen Nachvollzug der Inhalte und Möglichkeiten der realen Bewegung „die alles durchdringende Methode des marxistischen Denkens“ die „Vermittlung in der Totalität“ Widersprüchlichkeit Revolution Bewegung Möglichkeit Totalität Aber: zu abstrakt, ohne historischen Kontext Dialektik muss aus ihrer Geschichte verstanden werden Dialektik gab es schon vor Marx und vor Hegel Dialektik gab es schon in der antiken Philosophie „Man kann nicht zweimal in denselben Fluß steigen.“ Bewegung als wesentliches Prinzip der Welt Marx über Heraklit Dialektik im 18. und 19. Jahrhundert zu einer der größten Errungenschaften der Philosophie Aufklärungsphilosophie Hegel Idealistische Dialektik bzw. absoluter Idealismus "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern." "Philosophie und Studium der wirklichen Welt verhalten sich zueinander wie Onanie und Geschlechtsliebe." Oblomow Ökonomie Kommunismus Philosophie: Dialektik „Bei Hegel steht die Dialektik auf dem Kopf. Man muß sie umstülpen, um den rationalen Kern in der mystischen Hülle zu entdecken.“ Fotos vs Film Gottesplan Theorie der drei Phasen Stufentheorie im Stalinismus Zionismus Materialistische Dialektik Lenin: „Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Gegenstände selbst“ Luxemburg: „Die Menschen machen ihre Geschichte selbst“ „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“ Kritische Theorie Ökonomismus Menschewiki „Rätekommunismus“ Dualismus Metaphysischer Idealismus + metaphysischer Materialismus Adorno: „Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Gesellschaft“ Nur noch Passivität des Subjekts = nur noch Objekt da = Metaphysik = Determinismus Pessimismus, keine Hoffnung Anti-Deutsche, Wertkritik, Postmoderne Unabdingbar für Linke und Marxisten Ohne Praxis Theorie sinnlos Ohne Praxis Rückfall zur philosophischen Onanie „Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus (den Feuerbachschen mit eingerechnet) ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis; nicht subjektiv.“ … Daher [wurde] die tätige Seite [wenn auch nur] abstrakt im Gegensatz zu dem Materialismus von dem Idealismus – der natürlich die wirkliche, sinnliche Tätigkeit als solche nicht kennt – entwickelt. Feuerbach will sinnliche – von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedne Objekte: aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit.“ …Er betrachtet daher (…) nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig jüdischen Erscheinungsform gefaßt und fixiert wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der revolutionären, der praktisch-kritischen Tätigkeit.“ Spaltung von Theorie und Praxis = Zerstörung von Dialektik Spaltung von Subjekt und Objekt = Zerstörung von Dialektik Zerstörung von Dialektik Einseitigkeit Zerstörung der „Vermittlung in der Totalität“ Marxismus nicht die platte Behauptung der Dominanz der Wirtschaft überall Das ist platter Ökonomismus, ökonomischer Determinismus Marxismus sucht die „konkrete Totalität“ „Es scheint das Richtige zu sein, mit dem Realen und Konkreten, der wirklichen Voraussetzung zu beginnen, also z.B. in der Ökonomie mit der Bevölkerung... Indes zeigt sich dies bei näherer Betrachtung (als) falsch. Die Bevölkerung ist eine Abstraktion, wenn ich z.B. die Klassen, aus denen sie besteht, weglasse. Diese Klassen sind wieder ein leeres Wort, wenn ich die Elemente nicht kenne, auf denen sie beruhn, z.B. Lohnarbeit, Kapital etc... „…Finge ich also mit der Bevölkerung an, so wäre das eine chaotische Vorstellung des Ganzen und durch nähere Bestimmung würde ich analytisch immer mehr auf einfachere Begriffe kommen; von dem vorgestellten Konkreten auf immer dünnere Abstrakta, bis ich bei den einfachsten Bestimmungen angelangt wäre. Von da wäre nun die Reise wieder rückwärts anzutreten, bis ich endlich wieder bei der Bevölkerung anlangte, diesmal aber nicht als bei einer chaotischen Vorstellung eines Ganzen, sondern als einer reichen Totalität von vielen Bestimmungen und Beziehungen.“ Schlechter Antikapitalismus: „Juden“, Kapitalisten, Moslems schuldig Moralismus/Pazifismus Entschiedener Wille zur Veränderung = Voluntarismus Dagegen konkrete Analyse Reproduktion einer konkreten Totalität Kluge Argumente gegen den Sozialismus Menschenbild-Argument Ostblock-Argument Utopie-Argument „Pseudokonkretheit“ verhindert dialektisches Verständnis und Praxis Das oberste Ziel der Marxisten der Gegenwart sollte es sein, die Schrauben in der kapitalistischen Maschine zu lockern. Wir Linken haben die Schrauben schon locker sitzen, es kommt darauf an, dass so viele Schrauben locker werden, dass die kapitalistische Maschine zusammenbricht. Und die Dialektik ist die revolutionäre Bewegung und das Denken für die Methode, die zur Aufhebung des Kapitalismus verhelfen. Leo Kofler: Geschichte und Dialektik. Leo Kofler: Die Wissenschaft von der Gesellschaft. Umriß einer Methodenlehre der dialektischen Soziologie. Karel Kosik: Die Dialektik des Konkreten. Eine Studie zur Problematik des Menschen und der Welt. Leo Trotzki: Über dialektischen Materialismus Leo Trotzki: Das ABC der materialistischen Dialektik MODELLE DER MATERIALISTISCHEN DIALEKTIK Texte auf Hegelito.de zu Dialektik Der kluge Idealismus steht dem klugen Materialismus näher als der dumme Materialismus. (Lenin) Marxismus und Stalinismus scheiden sich wie kluger und dummer Materialismus. (Leo Kofler) Es ist klar, dass auf der Grundlage einer solchen "Vollendung" der Macht und des Einflusses der Bürokratie eine Anschauung entstehen muss, die ebenso formalistisch und praktizistisch sein muss wie ihr Träger. (Leo Kofler) Die Geistesbürokraten sind die Spezialisten der Bürokratisierung des Marxismus. Es sind oft kluge und gerissene "Dialektiker", die aber ungeachtet ihrer dogmenhaften Beherrschung der marxistischen Thesen über ein Halbwissen nicht hinausgelangen. (Leo Kofler) Dogmatismus wird von Menschen praktiziert, die dazu übergegangen sind, den MarxismusLeninismus als etwas Abgeschlossenes, Statisches, Äußeres zu betrachten, die in jeder "prekären’ Situation einen Lehrsatz (ein "Dogma’) parat haben, der unreflektiert, einseitig und undialektisch Anwendung finden soll und gerade deshalb zu einer falschen Aussage wird. (DKP Darmstadt) Seine Theorie ist zweifellos eine materialistische Konzeption, aber sie ist nicht dialektisch; sie ist eine mechanische und fatalistische Konzeption von Geschichte, die den Klassenkampf der Unterdrückten als die notwendige Antriebskraft leugnet. (Tony Cliff) Die Partei muß das Proletariat auf das in der akut revolutionären Situation notwendige Handeln vorbereiten... Die Auffassung von Rosa Luxemburg, daß die revolutionäre Situation nur ein Produkt der revolutionären Massenbewegung ist, erscheint einseitig und undialektisch. (KOVI-BRD) All dies kulminiert hier wie dort in einem strengen und überspitzten Ethizismus, der sich über die breiten unethischen Inhalte lagert … und die Täuschung echter Ethik hervorruft. (Leo Kofler) Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus (den Feuerbachschen mit eingerechnet) ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis; nicht subjektiv. Feuerbach will sinnliche, von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedne Objekte: aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit. Er betrachtet daher im "Wesen des Christenthums" nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig-jüdischen Erscheinungsform gefaßt und fixiert wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der "revolutionären", der "praktisch-kritischen" Tätigkeit. Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt. Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre. Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es. Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden. Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut: Jetzt beginne ich erst. Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt: Wer noch lebt, sage nicht: niemals! Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es nicht. Wenn die Herrschenden gesprochen haben, Werden die Beherrschten sprechen. Wer wagt zu sagen: niemals? An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns. An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird? Ebenfalls an uns. Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich! Wer verloren ist, kämpfe! Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein? Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen, Und aus Niemals wird: Heute noch! (Bertolt Brecht)