Nachweis der Ubiquitinierung von TRPM4 Wildtyp und seiner

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Nachweis der Ubiquitinierung von TRPM4 Wildtyp und seiner Variante A432T
Eine Pulldown Methode mit einem GST-S5A Konstrukt
1. Zusammenfassung
4. Methodik, Material und Vorgehen
Bei Patienten mit einem atrioventrikulären Block (AVB) kann der „transient receptor
potential channel“ Melastatin 4 (TRPM4) verändert sein. Unter anderem wurde die
TRPM4 Variante A432T beschrieben, welche im Vergleich zum Wildtyp (WT) eine
verminderte Proteinexpression aufweist. Die Ubiquitinierung ist ein Prozess, der in
die Proteinexpression von Ionenkanälen involviert ist.
Das Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, ob TRPM4 WT und seine Variante A432T ubiquitiniert sind. Um diese Annahme zu überprüfen, wurde eine Pulldown Methode
mit einem GST-S5A Konstrukt durchgeführt. Dabei hat sich herausgestellt, dass sowohl TRPM4 WT und TRPM4 A432T ubiquitiniert sind, jedoch nicht gleich stark.
Dies könnte ein Indiz für den Proteinabbau vermittelt durch das endoplasmatische
Retikulum (ERAD pathway) sein.
1. Schritt: Herstellung der Beads für den Pulldown
- Mittels Überexpression von GST-S5A resp. GST durch IPTG Induktion in Bakterien
- Lyse der Bakterien
- Bindung an Sepharose Beads (GSH)
GST-S5A Konstrukt
Negativkontrolle
GST
GST
GSH
2. Einleitung
Bei einem atrioventrikulären Block (AVB) handelt es sich um eine Reizleitungsstörung
des Herzens. Dabei kann der Impuls zur Kontraktion nicht mehr von den Vorhöfen zu
den Ventrikeln weitergeleitet werden. Bei Untersuchungen von betroffenen Patienten,
konnte festgestellt werden, dass der Ionenkanal TRPM4 verändert ist. Neben vielen
anderen TRPM4 Varianten wurde auch die Variante TRPM4 A432T identifiziert. Bei
dieser Variante handelt es sich um einen Austausch der Purinbasen am N-Terminus
von TRPM4. Diese Mutation führt zu einer Substitution von Alanin zu Threonin an
der Stelle 432 (TRPM4 A432T) (Liu et al., 2013: p. 3).
Vorausgehende Experimente zeigten, dass TRPM4 A432T eine verminderte Proteinexpression aufweist im Vergleich zum Wildtyp (Syam N., 2013: Wurde noch nicht
publiziert, mit der Erlaubnis der Autorin). Eine Erklärung für diesen Umstand könnte die Ubiquitinierung sein. Ubiquitin ist ein regulatorisches Protein, welches hauptsächlich dafür bekannt ist, Proteine für den Abbau durch das Proteasom zu markieren.
Ein Grund für die Ubiquitinierung sind falsch gefaltete Proteine, welche durch Veränderungen in der Abfolge der Aminosäuren entstehen können. Das endoplasmatische
Retikulum (ER) ist die posttranslationelle Qualitätskontrolle der Proteine. Wenn das
ER falsch gefaltete Proteine erkennt, werden diese mittels Ubiquitin markiert. Durch
die Modifikation werden diese Proteine ins Zytoplasma transportiert, wo sie durch
das Proteasom abgebaut werden. Dieser Vorgang wird als ER-assoziierter Proteinabbau bezeichnet (ERAD pathway) (Rougier et al., 2010: p. 22 – 23). Die Effizienz dieses
Vorgangs ist bei einer tieferen Temperatur vermindert.
Bei einem vorgängigen Experiment wurden die transfizierten Zellen bei 28°C anstatt
bei 37°C inkubiert. Die darauffolgende Auswertung der Proteinexpression ergab für
TRPM4 und TRPM4 A432T ein vergleichbares Ergebnis. Im Vergleich zum
TRPM4 WT war keine verminderte Expression bei der Variante A432T sichtbar (Syam
N., 2013: Wurde noch nicht publiziert, mit der Erlaubnis der Autorin).
Das Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, ob TRPM4 WT und seine Variante A432T ubiquitiniert sind. Um diese Annahme zu überprüfen, wurde eine Pulldown Methode
mit einem GST-S5A Konstrukt durchgeführt. Dabei hat sich herausgestellt, dass sowohl TRPM4 WT und TRPM4 A432T ubiquitiniert sind, jedoch nicht gleich stark.
Dies könnte ein Indiz für den Proteinabbau vermittelt durch das endoplasmatische
Retikulum (ERAD pathway) sein.
3. Ziele und Fragestellungen
Das Ziel dieser Arbeit ist es die molekulare Grundlage der verminderten Proteinexpression von TRPM4 A432T zu untersuchen. Basierend darauf, sind folgende Fragestellungen formuliert worden:
S5A = Erkennt ubiquitinierte Proteine
Glutathion-STransferase (GST)
2. Schritt: Proteinsynthese in HEK 293 Zellen
- Transfektion der Zellen mit TRPM4 WT und TRPM4 A432T
- Zellyse
- Weiterfahren mit dem Zelllysat, welches TRPM4 WT resp. TRPM4 A432T enthält
Ub Ub Ub
Ub
Ub
Ub
Ubiquitin
3. Schritt: Inkubation der Beads zusammen mit dem Zelllysat
Bindung nur von ubiquitinierten Proteinen an das
GST- S5A Konstrukt
GSH
GST
Negativkontrolle
Ergebnis analog zum GST S5A Konstrukt, wenn Proteine
nicht ubiquitiniert sind Ub
Keine Bindung an das GST S5A Konstrukt möglich, da
Proteine nicht ubiquitiniert
sind
Ub
GSH
GST
Waschen
Waschen
Wa schen
GSH
GST
Ub
GSH
GST
GSH
Wa schen
GST
GST
GSH
4. Western Blot
- Probenmaterial wird auf eine SDS-PAGE geladen
- Detektion mittels Antikörper gegen TRPM4 sowie gegen Ubiquitin
- Statistische Evaluation mit einem t-Test
1.) Sind TRPM4 Wildtyp und seine Variante A432T ubiquitiniert?
2.) Ist die A432T Variante unterschiedlich ubiquitiniert im Vergleich zum Wildtyp?
5. Ergebnisse und Resultate
Um diese Fragen zu beantworten, wird eine Pulldown Methode angewandt, welche ein
GST-S5A Konstrukt verwendet. Das S5A Motiv ist eine Untereinheit des Proteasoms,
welches ubiquitinierte Proteine erkennen kann.
In den Western Blots wurde festgestellt, dass TRPM4 WT sowie dessen Variante A432T
im Zelllysat (= Input) und auch in der GST-S5A Fraktion des Pulldowns erschienen
sind. Ausserdem wurden die Banden vom Wildtyp wie auch von der Variante A432T
quantifiziert.
Pulld
ow n
PULLDOWN
INPUT
INPUT
Die Existenz von TRPM4 WT und TRPM4 A43T sowohl im Zelllysat wie auch in der
Pulldownfraktion von GST-S5A, erweist sich als starkes Indiz dafür, dass der Wildtyp und die Variante von TRPM4 ubiquitiniert sind. Zudem ist ersichtlich, dass die
Diagramme von Input und Pulldown unterschiedlich aussehen. Im Input ist die verminderte Proteinexpression von TRPM4 A432T im Vergleich zum Wildtypen graphisch ersichtlich. Im Pulldown hat die Variante von TRPM4 jedoch eine erhöhte Expression. Dies bedeutet, dass ein grösserer Anteil von TRPM4 A432T ist ubiquitiniert
im Vergleich zum Wildtyp. Daraus lässt sich schliessen, dass TRPM4 WT und TRPM4
A432T unterschiedlich ubiquitiniert sind. Eine Erklärung, wieso TRPM4 A432T stärker
ubiquitiniert ist als der Wildtyp, könnte der ERAD pathway sein. Normalerweise ist
ein t-Test mit einer Anzahl von drei Experimenten wenig aussagekräftig, trotzdem ist
eine Tendenz der beiden Diagramme von Input und Pulldown erkennbar. Um dies zu
bestätigen sind weitere Experimente erforderlich.
140
n.s.
120
100
80
60
40
100
80
60
40
20
20
0
*
120
fractio
down
lized
Norma
Normali
zedpull
pull
ow
d n fr
actionn
%
tylated
ofubiq
uitylate
dTRPM
TRPM 44(%)
of ubiqui
6. Diskussion
Normali
zedratio
rati
o input
in
putTRPM
4/inputactinactin
(%) %
Normalized
TRPM4/input
140
n=3
n=3
TRPM4
WT
TRP
M4 WT
TRPM4
A432T
TRP
M4 A432T
0
n=3
n=3
TRPM4
WT
TRP
M4 WT
TRPM4
A432T
TRP
M4 A432T
Abb.: Vergleich der Proteinexpression zwischen Input und Pulldown
Sabine Naomi Nafzger
BMA 10 - 13
Departement für Klinische Forschung,
Universität Bern
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