3.4.3 Hypothalamo-­hypophysärer Pfortaderkreislauf Der Hypophysenvorderlappen umhüllt die Neurohypophyse von vorne, besteht aus Drüsenepithel und liegt direkt unterhalb des Chiasma opticum. Die Adenohypophyse bildet glandotrope und Effektorhormone. Die Freisetzung dieser Hormone wird über Releasing-Hormone und Releasing-Inhibiting-Hormone aus dem Hypothalamus gesteuert. Übrigens … Häufige, gutartige Tumoren des Hypophysenvorderlappens sind die Hypophysenadenome. Dabei kommt es durch entartete Zellen zur vermehrten Hormonproduktion, meist des Wachstumshormons. Bei Kindern führt dies zu Riesenwuchs, bei Erwachsenen zu Akromegalie. 3.4.3 Hypothalamo-­hypophysärer Pfortaderkreislauf Die Epiphyse sieht makroskopisch wie ein Pinienzapfen aus und produziert in erster Linie Melatonin. Dieses Hormon arbeitet als eine Art Zeitgeber und wirkt so am Entstehen der zirkadianen Rhythmik entscheidend mit. Die Area praetectalis spielt eine wichtige Rolle beim Zustandekommen des Pupillen-Reflexes. Sie liegt rostral der oberen zwei Hügel an der Grenze von Mittelhirn und Zwischenhirn. Afferenzen erhält sie über den Tractus opticus und die Brachii colliculi superiores. Die Efferenzen laufen sowohl zum ipsi- als auch zum kon­tra­ lateralen Ncl. accessorius n. oculomotorii. Dieser Kern veranlasst die Kontraktion des M. sphincter pupillae. Bei Beleuchtung nur einer Pupille verengen sich daher beide Pupillen. Merke! Die Zirbeldrüse = Epiphyse ist der Zippel am Diencephalon. Nachdem das Blut die Kapillaren im Bereich der Eminentia mediana durchlaufen hat, fließt es durch ein zweites Kapillarbett im Bereich des Hypophysenvorderlappens. Damit kommen die hypothalamischen Releasing-Hormone direkt und in hoher Konzentration an den Epithelzellen der Adenohypophyse an. Diese reagiert mit Sekretionssteigerung oder -minderung des entsprechenden Hormons. Übrigens … Die Stria medullaris thalami (nicht verwechseln mit der Stria terminalis, s. 4.3, S. 34) ist die Fortsetzung der Habenulae. Sie verbindet die Ncll. habenulares mit dem Riechhirn. 3.6 3.5 3 Subthalamus Epithalamus Der Epithalamus sitzt dem Thalamus von hinten auf. Zu ihm gehören –– Epiphyse (Glandula pinealis, Corpus pineale, Zirbeldrüse), –– Habenulae mit den Ncll. habenulares, –– Stria medullaris, –– Area praetectalis und –– Commissura posterior. www.medi-learn.de Hierzu werden der Ncl. subthalamicus sowie ein Großteil des Globus pallidus gezählt. Funktionell gehören diese Gebiete zu den Basalganglien, weshalb sie auch erst dort eingehend besprochen werden (ab Seite 32). 25