Antibakterielle Chemotherapie II. Dr. Dora Szabo Institute für Medizinische Mikrobiologie Semmelweis Universität Exo-, Endotoxine Körpereigene Abwehr Patient Antibiotikum Erreger Wechselbeziehungen und Wirkungsparameter bei antimikrobieller Chemotherapie LEITREGELN DER ANTIBIOTIKATHERAPIE 1. Unnötige Chemotherapie strikt vermeiden (banale Infekte) - Die stets zu erwartenden Nebenwirkungen fordern zur sorgfältigen Risiko – Nutzen – Abwägung - Verminderung der Selektion resistenter Mikroorganismen 2. Diagnose vor der Antibiotikatherapie - begründete Verdachtsdiagnose 3. Gezielte Chemotherapie - Schmalspektrum-Antibiotika bevorzugen - effektiver und ungefährlicher als Breitspektrumbehandlung 4. Chemo-Prophylaxe ist selten indiziert - heute ist Malariaprophylaxe umstritten 5. Präventive Chemotherapie kann bei Patienten mit Immunschwäche die Reaktivierung latenter Infektionen unterdrücken WESENTLICHE KRITERIEN DER ANTIINFEKTIVA • Wirkungsmechanismus • Wirkungstyp • Resistenzmechanismen • Nebenwirkungen – allgemeine Nebenwirkungen – spezielle Nebenwirkungen EINTEILUNG DER ANTIINFEKTIVA NACH IHREM WIRKUNGSMECHANISMUS Antibakteriell wirksame Pharmaka mit Angriff an der Zellwandsynthese: - ß-Laktamantibiotika - Glykopeptide - Fosfomyxin Antibakterielle Hemmstoffe der Proteinsynthese: - Aminoglykoside - Lincosamide - Tetracycline - Fusidinsäure - Makrolide - Oxazolidinone - Ketolide - Streptogramine - Chloramphenicol Antibakteriell wirksame Pharmaka mit Wirkung auf Nukleinsäuren: - Fluorochinone - Folsäureantagonisten - Nitromidazol-Derivate Antibakteriell wirksame Pharmaka mit Wirkung auf die Zytoplasmamembran: - Polypeptid-Antibiotika FOLGENDE VON ANTIBIOTIKA THERAPIE • • • • Reziztanz gegen verschiedene Antibiotika Allergische Reaktionen Toxische Reaktionen Dysbakteriosis – Durchfall – Pseudomembranöse Kolitis Resistenz von Mikroorganismen M. Kresken ANTIBIOTIKA-RESISTENZ • Resistenz ist ein natürliches Phänomen. • Einige Erreger sind natürlicherweise gegen bestimmte Antibiotikaklassen resistent. • Alle Bakterien haben die Fähigkeit, Resistenzen zu entwickeln oder zu erwerben. • Der Gebrauch von Antibiotika erzeugt einen selektiven Druck, der die Resistenzausbreitung begünstigt. DER MULTIPLIKATOREFFEKT Antibiotika-Gebrauch verstärkt die Selektion resistenter Stämme erhöht das Risiko, dass Patienten sich mit resistenten Stämmen infizieren x Ausbreitung der resistenten Stämme von einem Menschen zu anderen multipliziert die Resistenz ANTIBAKTERIELLE RESISTENZ • Problem weltweit • Assoziiert mit erhöhter Morbidität, Letalität und Krankenhauskosten • Zunahme der Resistenz sowohl in der Klinik als auch im ambulanten Bereich In den USA neu zugelassene Medikamente 18 15 12 9 6 3 0 19831987 http://www.idsociety.org/WorkArea/showcontent.aspx?id=5554; Boucher et al. (2009) Clin Infect Dis 48: 1-12 19881992 19931997 19982002 20022007 RISIKO - KONSTELLATION • Zahlreiche Faktoren begünstigen das Auftreten von resistenten Bakterien • Wichtigste Faktoren sind: – Existenz von Resistenzgenen – Ausmaß des Gebrauchs von Antibiotika SPEZIFITÄT DER RESISTENZ • Substanz • Bakterien-Spezies • Region DAS RESISTENZPROBLEM Unter Resistenz versteht man eine Insensitivität oder verringerte Sensitivität gegenüber Arzneistoffen, die das Zellwachstum verringern oder zum Zelltod führen • Intrinsische Resistenz • Erworbene Resistenz DAS RESISTENZPROBLEM MECHANISMEN • Intrinsische Resistenz Mikroorganismen sind von Beginn an resistent gegen die Chemotherapeutika • Erworbene Resistenz Mikroorganismen erwerben Resistenz während der Behandlung INTRINSISCHE RESISTENZ • Rezeptor fehlt – Fehlen von Sterolen in der Zellmembran von Bakterien führt zu Resistenz gegen antifungale Polyene (Amphotericin B, Nystatin). – Isoniazid hemmt Synthese von Mycolsäure, das nur in Zellwänden von Mycobakterien vorkommt INTRINSISCHE RESISTENZ • Konzentration am Rezeptor zu gering gram-negative Bakterien besitzen eine wesentlich komplexere Zellwand, sodaß Penicillin G nicht zum Wirkort (Penicillin-bindendes Protein) gelangt INTRINSISCHE RESISTENZ • Konzentration am Rezeptor zu gering – Rifampin hemmt die DNA-abhängige RNAPolymerase. Wirkt jedoch nicht bei Pilzen, da es Zellwand nicht permeieren kann; zusätzliche Gabe niedriger Dosen von Polyenen führt zur Hemmung fungaler RNA-Synthese. – Aufnahme von Aminoglycosiden benötigt Energie vom Membranpotential, das über ein bakterielles Elektron-Transportsystem aufrechterhalten wird. Hemmung des Transportsystems (CN, Anaerobia) führt zu Resistenz gegen Aminoglycoside ERWORBENE RESISTANZ • Zielstruktur Veränderung • Enzyme Produktion • Erhöhte Efflux • Verringerte Aufnahme RESISTENZMECHANISMEN Enzyme zerstören AB Effluxpumpen (pumpen AB hinaus) Permeabiltätsbarriere (AB gelangt nicht in die Zelle) Enzyme modifizieren AB AB bindet an Zielstruktur AB gelangt in die Zelle Empfindlich AB = Antibiotikum Veränderung der Zielstruktur (Bindung des AB wird verhindert) Bildung einer alternativen Zielstruktur (Bindung des AB wird verhindert) Resistent Protektion der Zielstruktur (Bindung des AB wird verhindert) ERWORBENE RESISTENZ • Verringerte Aufnahme oder Erhöhter Efflux In Analogie zur Multidrug-Resistenz bei Tumoren (P-Glycoprotein) werden auch bei Bakterien in verstärktem Ausmaß aktive Effluxsysteme identifiziert EFFLUXSYSTEME IN BAKTERIEN Spezies Resistenz Escherichia coli Pseudomonas aeruginosa Norfloxazin Salmonella typhi Mycobacterium tuberculosis Tetracyclin, Chloramphenicol, Ampicillin Tetracyclin, Chloramphenicol, Chloramphenicol Isoniazid, (Azidothymidin) ERWORBENE RESISTENZ • Enzymatische Inaktivierung Grundlegender Mechanismus der Resistenz gegen: – Penicilline: • -Laktamasen – Aminoglykoside: • N-Acetyltransferase, O-Phosphotransferase, OAdenylyltransferase – Chloramphenicol: • Chloramphencol-acetyltransferase ENZYMATISCHE INAKTIVIERUNG • Aminoglycoside – N-Acetyltransferase (AAC) Acetyl-CoA + AG AAC(6') CoASH + N-Acetyl-AG – O-Phosphotransferase (APH) ANT(4') NH2 ATP + AG ADP + Phospho-AG H2N APH(3') – O-Adenylyltransferase (ANT) AAC(3) O HO HO O NH2 HO AAC(2') O OH O ATP + AG Ppi + AMP-AG ANT(2') APH(2") AAC(1) NH2 HO OH NH2 Kanamycin B ENZYMATISCHE INAKTIVIERUNG • Chloramphenicol – Chloramphenicol-Acetyltransferase acetyliert CM an 3-OH – 3O-Acetyl-CM bindet nicht mehr an die 50S Untereinheit des bakteriellen Ribosoms – CM-Acetyltransferase wird durch R-Plasmid übertragen – R-Plasmid kann von S. typhi od. H. influenza auf E. coli und von diesen auf Salmonella übertragen werden (Tiermast!) OH OH HN O OH O O O2N HN O Cl Cl O2N Cl Cl CH3 ERWORBENE RESISTENZ • Zielstruktur Veränderung Modifikation – durch zufällige single-point Mutation wird Zielprotein so verändert, dass es den Arzneistoff nicht mehr bindet, aber trotzdem seine biologische Funktion erfüllt: • ribosomales Protein - Streptomycin • Penicillin bindendes Protein (PBP) - Penicillin G – Affinität nur verringert, zusätzliche Mutationen TREIBENDE KRÄFTE FÜR DEN ERWERB VON RESISTENZEIGENSCHAFTEN • Veränderung vorhandener genetischer Information (z. B. Punktmutation, Deletion, Insertion) • Aufnahme neuer genetischer Information (z. B. Plasmide, chromosomale Fragmente) • Selektion • Klonale Ausbreitung GENTRANSFER Die häufigste Ursache für Antibiotikaresistenz in der Klinik ist der Transfer von DNA-Segmenten. Dies erfolgt durch: • Transformation: lösliche DNA-Stücke • Transduktion: Plasmidtransfer über Phagen • Konjugation: direkter Plasmidtransfer AUFNAHME VON RESISTENZGENEN Konjugation Transduktion (Multiresistenzplasmide, Enterobacteriaceae) (chromosomale Fragmente, Pseudomonas) Transformation (chromosomale Fragmente, Pneumokokken) GENTRANSFER • Transformation: lösliche DNA-Stücke werden aufgenommen; eher unbedeutend • Transduktion: Plasmide werden mittels Phagen von einem Bakterium zum anderen übertragen; z.B. Penicillin-resistente Staphylococcen • Konjugation: Plasmide werden durch direkten Kontakt übertragen; vorwiegend bei gram-negativen Bakterien (Enterobacteriae) PLASMIDE Plasmide sind kleine zirkuläre DNA-Moleküle, die unabhängig vom Genom vermehrt werden. Sie werden vielfach als Vektoren für die Klonierung von DNA verwendet; Resistenzplasmid R100: Tetracyclin, Sulfanilamid, Streptomycin, Chloramphenicol PLASMIDE Plasmide enthalten meist mehrere Resistenzgene Antibiotikaresistenz in Shigellae (Japan): Jahr Anzahl Sm Tc Cm Sm,Cm,Tc 1953 4900 5 2 0 0 1956 4399 8 4 0 0 1958 6563 18 20 0 193 1960 3396 29 36 0 308 Streptomycin (Sm), Tetracyclin (Tc) und Chloramphenicol (Cm) Plasmidtransfer von multidrug-resistenten E. coli PLASMIDE • Penicillin G-Resistenz in S. aureus durch Selektion von S. aureus Stämmen mit R-Plasmid mit -Laktamase Gen (85% innerhalb von 20 Jahren) • Ampicillin Resistenz bei Haemophilus influenzae • Penicillin Resistenz bei Neisseria gonorrhoeae • Carbenicillin Resistenz bei P. aeruginosa • Bedeutung der coliformen Bakterien beachten PLASMIDE Antibiotika-Resistenz von coliformen Bakterien in Abwasserkanälen: Krankenhaus Wohngegend Psych. Klinik %Sm 48.8 0.6 9.5 %Cm 0.4 0.007 0.03 %Tc 24.3 0.1 0.4 Sm: Streptomycin; Cm: Chloramphenicol; Tc: Tetracyclin trotzdem 95% der gesamten R-Plasmide der Stadt nicht von Krankenhäusern SELEKTION AUF RESISTENZ Antibiotikum VERBRAUCH VON ANTIBIOTIKA IN USA Bereich Verwendung Humanmedizin (50%) 20% Klinik Veterinärbereich (50%) 80% Praxis 20% Therapie 80% Prophylaxe / Leistungsförderung Harrison & Lederberg, 1998 Zweifelhafte Verwendung 20-50% unnötig 40-80% sehr fraglich AUSBREITUNGSTYPEN DER RESISTENZ • Ausbreitung bei einem einzelnen Patienten (Patientenstamm) – Escherichia coli, Staphylococcus epidermidis • Ausbreitung in einer Region (Krankenhausstamm, Epidemiestamm) – Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus • Globale Entwicklung (Weltstamm) – Neisseria gonorrhoeae, Streptococcus pneumoniae PENICILLIN-RESISTENTE KLONE VON STREPTOCOCCUS PNEUMONIAE 6B 6B USA 6B 6B 9V 23F SA 23F 23F 19A 23F 6B Asien Hakenbeck et al. (1998) Chemother J; 7: 43-9 KLONALE AUSBREITUNG DER RESISTENZ • Krankenhäuser, Tageseinrichtungen, Altersheime etc. • Fäkal-oral (sanitäre Einrichtungen, Tierprodukte) • Sexuelle Übertragung • Aerogene Übertragung (Tröpfcheninfektion) • Reisetätigkeit • RESISTENZ: • • die Eigenschaft von Bakterien, die resistent gegen die Auswirkungen von therapeutischen Konzentrationen an antibakteriellen (AB) Zeiten sind. Klinisch quantitative Begriff: der MIC größer ist als die Dosis Maxima zu tolerieren. POLIRESISTANZ: Die Bakterien sind resistanz gleichzeitig an mehrere Medikamenten mit verschiedenen Strukturen. KREUZRESISTANZ: die Bakterien resistent gegen alle Antibiotika mit gleichen Strukturen MULTIRESISTENZ • Wahres Gefahrenpotential geht von mehrfach resistenten Stämmen aus. • Resistente Bakterien können offensichtlich schneller (weitere) Resistenzgene erwerben als sensible Bakterien. MULTIRESISTENTE ERREGER • Methicillin-resistente S. aureus (MRSA) • Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) • Penicillin-resistente S. pneumoniae (PRSP) • Mehrfach-resistente gramnegative Bakterien – ESBL-bildene E. coli oder K. pneumoniae – MBL-bildene P. aeruginosa Methicillin-resistente Staphylococcus aureus RESISTENTE STAPHYLOCOCCUS AUREUS 1944 1949 1950+ 1960 1961 1980+ 1996 Juni 2002 M. Kresken Einführung von Penicillin G 50% Penicillin-resistente Stämme (bla-Gen) Resistenz gegen Cycline, Makrolide, Aminoglykoside, Chloramphenicol Einführung von Methicillin, Oxacillin MRSA (Methicillin/Oxacillin-resistenter SA) Epidemische Ausbreitung von MRSA; Multiresistenz, Zunahme des Vancomycinverbrauches VISA / GISA VRSA / GRSA ZELWANDKOMPONENTEN N-acetylmuraminsav N-acetylglucosamin pentapeptid D-ala-D-ala ZELLWAND ERBAUUNG Zellwand wurde auf einer anderen Schicht verbunden Pentaglicin Brücke Zellwandschicht (grau) Untereinheit in die wachsende Kette Transpeptidase (PBP) integriert die fünf-Glycin-Molekül Transpeptidase oder Penicillin-Bindeprotein (PBP) (weiß Beta-Lactam-Antibiotikum (blaue Farbe) Enzym inaktiv wird (grün) 5 Glycin Vernetzung beta-Lactam-Antibiotika in Gegenwart der Zellwand entwickeln geschwächt BETA-LAKTAMASE Beta-Laktamase (dunkelorange) Verwandt mit Antibiotikum (hellblau) Spalten die Beta-Laktam-Antibiotikum nicht das Enzym PBP (weiß) hemmen BETA-LACTAMASE-AKTIVITÄT METHICILLIN REZISZTENS STAPHYLOCOCCUS AUREUS MRSA • Penicillin-Bindungsprotein (PBP) – geändert • Resistent gegen ALLE Beta-Laktam-Antibiotika: Penicilline Cephalosporine Carbapeneme sind resistent gegen Beta-Laktamase-Inhibitoren SPEZIES-SPEZIFISCHE ENTWICKLUNG DER RESISTENZ GEGENÜBER PENICILLIN • Staphylococcus aureus: bei niedrigem Selektionsdruck 50% resistente Stämme nach 5 Jahren; heute weltweit 7080% • Streptococcus pneumoniae: erstmals 1962 beschrieben; heute regional unterschiedlich <1 bis 50% resistente Stämme • Streptococcus pyogenes: bei hohem Selektionsdruck weltweit kein resistenter Stamm beschrieben Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) KOMPLEXE EFFEKTE - GLYKOPEPTIDEN • Vancomycin, Teicoplanin – Hemmung eines Enzyms zur Synthese von Peptidoglycan beteiligt – Peptidoglicansynthese – die cytoplasmatische Membran beschädigen – RNA-Synthese hemmen • kann die Zellwand Gramnegative nicht eindringen • Nur wirksam auf Grampositive VANCOMYCIN WIRKUNGSEFFEKT V D-ala-D-ala VANCOMYCIN REZISZTENCIA WIRKUNGSEFFEKT VON RESISTANZA VANCOMYCIN RESISTANT ENTEROCOCCUS (VRE) Vancomycin kann nicht auf die D-AlaD-Lactat-Struktur binden D-ala-D-laktát V Extended-spektrum Beta-laktamase WIRKUNG VON BETA-LAKTAM ANTIBIOTIKA ESBL „Extended Spectrum ß-Laktamase“ „Extrem Schwierig ßerechenbare-Lebewesen“ „Extrem Schwer ßehandelbare-Lebewesen“ ESBL – DEFINITION • Gruppe plasmid-kodierter ß-Laktamasen – unterschiedlicher genetischer Hintergrund (TEM, SHV, CTX-M) – unterschiedliches Substratspektrum • Gemeinsamkeit: – Inaktivierung von ß-Laktamantibiotika • Ausnahme: Carbapeneme (Imipenem, Meropenem, Ertapenem) BETA-LAKTAMASE • Extended-spektum Beta-Laktamase (ESBL) – Hydrolyse: Penicilline, Cephalosporine – Kein Hydrolyse: Karbapeneme, Monobaktame – Beta-Laktamase Hemmung: Klavulansauer, Sulbaktam, Tazobaktam! – Gram-negative Bakterien hergestellt • Metallo Beta-Laktamase (MBL) – Hydrolyse: KARBAPENEMe – Gram-negative Bakterien hergestellt DAS RESISTENZPROBLEM - URSACHEN • Verwendung im Humanbereich • Gentransfer • Verwendung von Antibiotika in der Tierfütterung VERWENDUNG IM HUMANBEREICH • Verschreibung auch wenn nicht nötig In Ländern mit hoher Verschreibungsrate ist auch die Resistenzrate hoch • Schlechte Compliance der Patienten Zu frühes Absetzen, Aufheben, ... • Oft wird sofort das neueste Arzneimittel verschrieben Fördert rasche Resistenzentwicklung TIERFÜTTERUNG • Etwa die Hälfte der in den USA verwendeten Antibiotika wird in der Tiermast verwendet • Antibiotika im Tierfutter erhöhen die Performance, stabilisieren die Darmflora und verbessern das Wachstum (z.B. Flavomycin) • Antibiotika im Tierfutter erhöhen Auftreten resistenter coliformer Bakterien • Übertragung auf Darmflora der Bauern ist möglich FOLGENDE VON ANTIBIOTIKA THERAPIE • Reziztanz gegen verschiedene Antibiotika • Allergische Reaktionen – Penicillin Allergie • Toxische Reaktionen – Nierentoxische: aminoglykozides – Hörungstörungen: aminoglykozides – Knochenmark toxiscke: Kloramphenikol • Dysbakteriosis Veränderung von Normal Flora DYSBAKTERIOSIS DYSBAKTERIOZIS • Fungal Infektion – Vagina • Durchfall • Pseudomembranöse Kolitis – Clostridium difficile Infektion CLOSTRIDIUM DIFFICILE • Gram-pozitiv Stäbchen • Normal Flora • Virulenzmerkmale: Toxin A( Enterotoxin), Toxin B (Cytotoxin) • TOXIN BILDUNG IN VIVO • Antibiotika-induzierte pseudomembranöse Enterokolitis häufig nach: Clindamycin, Ampicillin, Tetracyclinen, • Diagnose: – Toxin-Nachweis: Schnelltest im Stuhl – evtl. Koloskopie ENDOSKOPISCHES BILD EINER PSEUDOMEMBRANÖSEN KOLITIS 4 Kleger, Alexander; Schnell, Jacqueline; Essig, Andreas; Wagner, Martin; Bommer, Martin; Seufferlein, Thomas; Härter, Georg Stuhltransplantation bei therapierefraktärer Clostridium-difficile-assoziierter Kolitis Dtsch Arztebl Int 2013; 110(7): 108-15; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0108 THERAPIE • Vancomycin per os (0,125g alle 6h, 10 Tage) • Metronidazol per os (0,25g alle 6h, 10 Tage) • Stuhltransplantation Kleger, Alexander; Schnell, Jacqueline; Essig, Andreas; Wagner, Martin; Bommer, Martin; Seufferlein, Thomas; Härter, Georg Stuhltransplantation bei therapierefraktärer Clostridium-difficileassoziierter Kolitis Dtsch Arztebl Int 2013; 110(7): 108-15; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0108 Danke für die Aufmerksamkeit!