Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis
Einführung in die 23G-Vitrektomie
Geschichte
Hauptmerkmale der „Micro Incision Vitrectomy Surgery“
Nahtlose Sklerotomie
Trokarsystem
Bimanuelle Chirurgie
Ausrüstung
Geräte
Operationsmikroskop
Binokulares Indirektes Ophthalmomikroskop (BIOM)
Vitrektomiegerät
Lasergerät
Kryogerät
Lichtquelle
Standard-Instrumente für die Pars-plana-Vitrektomie
Trokarsystem
High-Speed-Vitrektor
Kombinierter Lichtleiter und Vitrektor
Lichtleiter (Endo-Illuminatoren)
Staubsauger
Doppelläufige Kanüle für die PFCL-Injektion
Skleradepressor
Laser-Handstück
Kombiniertes Laserhandstück und Lichtleiter
Endodiathermie-Handstück
Instrumente für die Makulachirurgie
Tano-Diamantbürste
CRVO/Neurotomie-Messer
Membranspatel
Eckardt-Pinzette oder endgreifende (endgripping) Pinzette
Instrumente für Peeling bei traktiver diabetischer Retinopathie und PVR-Amotio
Krokodilpinzette
Gerade Glaskörperschere
Knopfspatel
Retinektomieschere
Welches Instrumentarium benötigt man für die verschiedenen Eingriffe? Gase und Flüssigkeiten
Für welche Indikation benötigt man welche Tamponade?
Perfluorcarbon
Luft
Expandierende Gase
Silikonöl
Oxane HD und Densiron 86
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Inhaltsverzeichnis
Färbemittel für Glaskörper und Membranen Anfärben des Glaskörpers
Anfärben von epiretinalen Membranen
Anfärben der ILM
Allgemeine Vorbereitungen und Techniken
für die Pars-plana-Vitrektomie
Patientenauswahl
Empfohlene Lernschritte für Anfänger Narkose
Kombinierte OP: Phako und Pars-plana-Vitrektomie 3-Port- oder 4-Port-Vitrektomie
Monomanuelle 3-Port 23G-Vitrektomie
Bimanuelle 4-Port 23G-Vitrektomie
Spezielle Techniken für die Pars-plana-Vitrektomie
Lagebezeichnungen bei der Vitrektomie
Pars-plana-Vitrektomie Schritt für Schritt
Monomanuelle Vitrektomie mit 3-Port-Trokartechnik
Silikonölablassung Glaskörperblutung bei Diabetes mellitus,
Venenverschluss oder hämorrhagischer AMD
Makulaforamen und epiretinale Membranen Bimanuelle Vitrektomie mit 4-Port-Technik
Einsetzen des Chandelierlichtes
Amotio-Operation Schwierige diabetische Retinopathie
PVR-Amotio
Luxation der natürlichen Linse in den Glaskörper
Luxation der IOL mit Kapselsack bei Zonulolyse
Penetration/Perforation eines intraokulären metallischen Fremdkörpers
Expulsive Aderhautblutung
Endophthalmitis
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Informationen
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Sachregister
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IX
Standard-Instrumente für die Pars-plana-­Vitrektomie
Standard-Instrumente für
die Pars-plana-­Vitrektomie
Die Netzhautchirurgie ist ein sehr „instrumentales“ Operationsgebiet. Das bedeutet, dass
man als Chirurg intraoperativ viele verschiedene Instrumente benötigt, deutlich mehr als
bei der Phakoemulsifikation. Man sollte daher
als Chir­urg die verschiedenen Instrumente
kennen, weil man nur durch deren Kenntnis eine hohe OP-Qualität erreicht. Im Folgenden werden die einzelnen OP-Instrumente
vorgestellt.
Trokarsystem
Mehr und mehr Firmen haben Trokarsysteme
für 23G und 25G im Angebot (Alcon, DORC,
Geuder, Oertli). Abhängig vom Hersteller werden diese Trokarsysteme mit oder ohne Ventil
und in einer Two-step-Technik (Inzisionsmesser und Trokar sind getrennt) oder in einer
One-step-Technik (Inzisionsmesser und Trokar
sind vereint) angeboten (Abbildung 5a, b).
Trokarsysteme mit Ventil sind besonders für
Anfänger angenehm, weil das Auge immer
normoton bleibt. Die Ventile halten das geschlossene System aufrecht, d. h. beim Herausnehmen der Instrumente oder sogar Abstellen
der Infusion kann kein Wasser abfließen und
das Auge wird nicht hypoton.
Andere Hersteller bieten ventillose Trokarsysteme an, was einige Übung erfordert,
weil man vor und nach dem Einführen eines
Instrumentes einen Stopfen (plug) in den
Trokar stecken muss, um eine Hypotonie zu
vermeiden.
Seit kurzem bietet die Firma DORC auch ein
nahtloses 20G-Trokarsystem an. Dieses hat
natürlich den großen Vorteil, dass man seine
20G-Instrumente weiterhin benutzen kann.
Aber unserer Erfahrung nach muss man die
20G-Sklerotomien oft postoperativ zunähen
und wir sind der Meinung, dass die kleineren
23G-Instrumente ein weniger traumatisches
Operieren ermöglichen.
Das geschlossene Ventil-Trokar­system
hat den Nachteil, dass nie ein offenes
„Abflussrohr“ wie bei der offenen 20G-Vitrektomie vorliegt. Falls man eine Flüssigkeit oder
ein Gas ins Auge injiziert, steigt der intra­
okulare Druck an, weil die Flüssigkeit bzw.
das Gas im Auge nicht entweichen kann.
Abbildung 5a: Der neue Alcon Edgeplus-Trokar mit Messer, Halter und 3,0 / 4,0mm Markierung.
Erhältlich für 23G und 25G.
Abbildung 5b: Geuder One-Step-Trokar mit Ventil und Handstück
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Standard-Instrumente für die Pars-plana-­Vitrektomie
High-Speed-Vitrektor
High-Speed-Vitrektoren haben eine Schnitt­rate
(Cutrate) bis 2 500 cuts/min. Der neue Vitrektor der Firma Alcon hat eine Cutrate bis 5 000
cuts/min (Constellation). Ein 23G (High-Speed)Vitrektor schneidet den Glaskörper fast ebenso
schnell wie ein normaler 20Gauge-Vitrektor.
High-Speed-Vitrektoren üben weniger Zug auf
die Netzhaut aus und sind daher weniger traumatisch. Man kann also mit dem High-SpeedVitrektor wegen seines geringeren Soges viel
näher an die Netzhaut heran gehen, ohne befürchten zu müssen, die Netzhaut anzusaugen
und ein iatrogenes Foramen zu setzen.
Technisch ist das möglich, weil High-SpeedVitrektoren mit einer hohen Flussrate (flow)
im zentralen Glaskörper schneiden (d. h. die
Vitrektoröffnung ist maximal offen), und in
der Peripherie mit einer geringen Flussrate
(d. h. die Vitrektoröffnung ist minimal offen)
(Abbildung 6).
Kombinierter Lichtleiter
und Vitrektor
Dieser Vitrektor verfügt gleichzeitig über einen Lichtleiter. Indikation: Vitrektomie der
Glaskörperbasis. Mit der einen Hand kann
man mit dem Skleradepressor die Glaskörperbasis vorbuckeln und mit der anderen Hand
den Glaskörper schneiden.
(High-Speed Illuminated Vitrectome; 2 500 cuts.
DORC. 2267.IL)
Lichtleiter (Endo-Illuminatoren)
und Lichtquellen
Man unterscheidet einen handgeführten Lichtleiter (Lichtstab) von einem fest fixierten Lichtleiter (Chandelier, englisch: Kronleuchter).
Lichtleiter verfügen über unterschiedlich
grosse Lichtkegel. Den Lichtstab hält man
in der linken Hand und den Vitrektor in der
rechten Hand. Das Chandelierlicht hingegen
ist fest in der Sklera fixiert und leuchtet das
gesamte Auge panoramaartig aus und macht
dem Operateur damit die Hände für die Benutzung anderer Instrumente frei. Es gibt zahlreiche Anbieter von Chandelier-Lichtleitern.
Das 25G-Chandelierlicht von Synergetics hat
den großen Vorteil, dass es über ein rigides
Kabel und einen breiten Aufsatz verfügt und
dadurch fest in der Sklerotomie sitzt. Eine
gute Alternative ist das 27G-Twinlight von
DORC. Es besteht aus 2 Lichtfasern, man kann
ein Licht bei 12 Uhr und das zweite Licht bei
6 Uhr einsetzen. Alternativ kann man eine
27G-Lichtfaser durch ein Loch im Infusionsschlauch über den Infusionstrokar in den
Glaskörperraum vorschieben.
Staubsauger
Abbildung 6: Ein Beispiel eines High-Speed-Vitrektors.
Dieser 23G-Vitrektor der Firma DORC hat eine Schnitt­
rate von 2 500 Schnitte/min. Der neueste Vitrektor auf
dem Markt von der Firma Alcon hat eine Schnittrate
von 5 000 Schnitte/min. Die Vorzüge der High-SpeedVitrektoren bemerkt man besonders bei der AmotioOP, weil die abgelöste Netzhaut beim Vitrek­tomieren
nicht flattert, sondern unbeweglich bleibt.
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Der Staubsauger verfügt über eine 23G-Kanüle. Sie saugt Flüssigkeit durch Kapillarkraft
und Druckdifferenz ab. Es gibt zwei Ausführungen: mit und ohne Silikonbürstchen. Bei
Verwendung des Silikonbürstchens kann
man atraumatisch in der Nähe der Netzhaut
arbeiten. Man kann den Staubsauger an die
aktive Aspiration (Aktiv-Injektions-Modus)
anschließen und so die Saugleistung verstärken (Abbildung 7a, b).
Standard-Instrumente für die Pars-plana-­Vitrektomie
Doppelläufige Kanüle
für die PFCL-Injection
Eine doppelläufige Kanüle hält den intraokulären Druck konstant, wenn mit ihr eine Flüssigkeit injiziert wird. Sie ermöglicht simultan
die Injektion z. B. von schweren Flüssigkeiten
(PFCL) und die gleichzeitige Aspiration von
intraokulären Flüssigkeiten (DORC. EFTIAR,
dual bore cannula, 23G / 0.6 mm).
Skleradepressor
Der Skleradepressor hat am Ende einen
Metall­wulst, mit dem man die Sklera einund die Netzhaut vorbuckelt. Er gehört zur
Standardausrüstung für eine Pars-planaVitrektomie (PPV). Man benötigt ihn beim
Vitrektomieren der Glaskörperbasis, und
damit insbesondere bei der Amotio-OP. Bei
der 4-Port-Vitrektomie kann man den Sklera­
depressor ideal verwenden, indem man bimanuell mit dem Skleradepressor und dem
Vitrektor arbeitet. Am Ende jeder PPV sollte
man mit dem Skleradepressor die Peripherie
einbuckeln und nach Foramina absuchen (Abbildung 8).
Laser-Handstück
Es gibt gerade und gebogene Laserhandstücke. Der gebogene Laser ist besonders geeignet für die Netzhautperipherie, der gerade
Laser dagegen ist leichter zu handhaben für
den zentralen hinteren Pol. Wenn man peripher lasert (Foramen oder periphere Netzhaut beim diabetischen Auge), benötigt man
meistens einen Skleradepressor, mit dem die
Netzhaut zentralwärts vorgebuckelt wird und
dadurch besser erreichbar ist. In diesem Fall
Abbildung 7a: 23G-Eckardt-Staubsauger, der durch Kapillarkraft Flüssigkeit hochsaugt. Wenn man mit dem
Zeigefinger die seitliche Öffnung verschließt, dann saugt der Staubsauger nicht. Wenn man die Öffnung offen
lässt, dann saugt der Staubsauger. DORC Best-Nr. 1281.C
Abbildung 7b: Staubsauger mit einem Silikonbürstchen
am Ende. Mit dieser Silikontippkanüle kann man
schonender an der Netzhaut arbeiten. Indikationen sind
das Arbeiten am zentralen Pol, zum Beispiel wenn man
einen restlichen Tropfen Perfluorcarbon von der Netz­
hautoberfläche absaugen will. DORC Best-Nr. 1281.BTD06
Abbildung 8: Einen Skleradepressor verwendet man zum Einbuckeln der Netzhaut. Geuder Best-Nr. G-32715
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Instrumente für die Makulachirurgie
muss man ein Chandelierlicht einsetzen, um
eine freie Hand für den Skleradepressor zu
haben. Alternativ kann man ein Laserhandstück mit eingebauter Beleuchtung verwenden
(siehe unten) (Abbildung 9).
Kombiniertes Laser-Handstück
und Lichtleiter
Dieses Laserhandstück verfügt gleichzeitig
über einen Lichtleiter. Indikation: Peripheres
Netzhautforamen. Mit der einen Hand kann
man mit dem Skleradepressor das Foramen
vorbuckeln und mit der anderen Hand das Foramen lasern. (Illuminated Laserprobe, 23G
mit Iridex Adapter. DORC. 7510.IRI)
Endodiathermie-Handstück
Die Endodiathermie benötigt man zum Ver­
öden von blutenden Netzhautgefäßen z. B. bei
der diabetischen Retinopathie. Eine weitere
Indikation ist das Markieren von Foramina
bei der Amotio-OP oder zur Vorbereitung einer Retinotomie (Abbildung 10).
Instrumente
für die Makulachirurgie
Tano-Diamantbürste
Die Tano-Diamantbürste hat eine bewegliche
diamantenstaubbesetzte Silikonspitze (Abbildung 11). Man benutzt sie beim Peeling der
Membrana limitans interna (ILM), indem man
mit der Tano-Diamantbürste vorsichtig über
die ILM streicht, bis diese an einer Stelle einreisst. Die Risskante kann man dann mit der
Eckardt-­Pinzette greifen (Abbildung 14).
CRVO/Neurotomie-Messer
Das Central-retinal-vein-occlusion-(CRVO)oder Radiotomie-Messer hat am Ende eine
spitze Klinge. Wir verwenden dieses Messer
nicht zur Neurotomie, sondern zur Manipulation von Membranen. Es kann alternativ zur
Tano-Diamantbürste benutzt werden. Man
streicht vorsichtig mit dem CRVO-Messer
über die Membran oder ILM, bis diese ein­
reißt. Die Risskante kann man dann mit
Abbildung 9: 23G-Laser-Handstück von DORC. Man erkennt, dass die Laserfaser sich beim Herausschieben
verkrümmt und so die Netzhautperipherie gut erreicht werden kann. DORC. BestNr. 7223.IRI
Abbildung 10: 23G-Endodiathermie-Handgriff. DORC Best-Nr. 1120.06
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Bimanuelle Vitrektomie mit der
4-Port-Technik
Die bimanuelle Vitrektomie ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen „Minimal
Incision Vitreoretinal Surgery“ (MIVS). Durch
das Einsetzen eines Chandelierlichts in die
Sklera (4-Port-Vitrektomie, siehe Bild) erhält
man eine freie Hand. Diese Technik ermöglicht das bimanuelle Arbeiten. Der Operateur
kann so bei der Amotiochirurgie mit der einen
Hand die Sklera eindellen und mit der anderen Hand die Glaskörperbasis entfernen, er
kann bei der diabetischen Retinopathie mit
dem Skleradepressor und dem Laser bis zur
Ora serrata lasern, er kann mit einer EckardtPinzette in der einen Hand und einem Spatel
in der anderen Hand Membranen entfernen
usw., usw. (Abbildung 26).
Einsetzen des
Chandelierlichtes
DVD:
Einsetzen des Chandelierlichtes
Das Chandelierlicht der Firma Synergetics
wird gewöhnlich nasal unten eingesetzt, da es
in dieser Position bei Rotation des Auges wenig beeinträchtigt wird. Mit einem Tupfer oder
einer chirurgischen Pinzette auf der diagonal
gegenüberliegenden Bindehaut (temporal oben)
rotiert man den Bulbus so, dass man nasal
unten Platz für das Einsetzen des Chandelierlichtes hat. Dann sticht man wieder im Abstand
von 3,5mm mit einer vom Hersteller beigelegten Sklerotomienadel gerade (nicht lamellär)
durch die Sklera und presst hier das Chandelierlicht transkonjunktival und transskleral in
das Augeninnere, was nicht ganz einfach ist.
Falls die Bindehaut vor dem Einsetzen des
Chandelierlichtes einblutet und man die Skleraöffnung nicht erkennt, sollte man die Bindehaut mit der Schere fokal eröffnen (Abbildung
27 a-d).
Tipps & Tricks – Nr. 25
Das Einsetzen des Chandeliers ist
leichter mit der Hand als mit der Trokarpinzette. Man muss aber kräftig Druck ausüben,
um den Chandelierdorn durch die Sklera zu
pressen. Sollte dies nicht gelingen, kann man
die Sklerotomie mit einer 23G-Kanüle erweitern. Jetzt ist die Insertion einfach, dafür
sitzt das Chandelier etwas wackelig in der
Sklerotomie.
Tipps & Tricks – Nr. 26
Das 27G-Chandelierlicht von DORC
kann man auch über den Infusionsschlauch
in den Glaskörperraum einsetzen. Man macht
mit einem 15˚ Messer oberhalb des Metalltrokars ein Loch in den Infusionsschlauch und
führt durch dieses Loch das Chandelierlicht
in den Infusionsschlauch. Die Infusion bleibt
weiterhin funktionsfähig.
Man kann die 4-Port-Technik sehr gut beim
Lasern eines diabetischen Fundus üben. Wir
wollen hier aber mit der Amotio-OP beginnen,
bei der man den Nutzen der 4-Port-Technik sofort begreift, weil man endlich eine Hand frei
hat für den Gebrauch des Skleradepressors.
Abbildung 26: Auge bei einer 4-Port-Vitrektomie.
Zusätzlich zur bekannten 3-Port-Vitrektomie wird hier
ein Chandelier-Lichtleiter fest in die Sklera eingesetzt
(links oben).
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Amotio-Operation
Amotio-Operation
Die Operation einer Amotio retinae mit multiplen Foramina ist eine Operation für Fortgeschrittene, weil ein beträchtliches Komplikationsprofil besteht. Der Anfänger sollte mit
einer Quadrantenamotio (1 Loch) anfangen,
weil diese operativ einfacher zu bewältigen
ist.
DVD:
Amotio und Riesenriss-Amotio
Wie soll man bei welchem Typ von Amotio vorgehen? Die allgemeine Empfehlung nach aktueller Studienlage lautet: Ist die natürliche Linse
noch vorhanden (Phakie), legt man eine Plombe, bei Kunstlinse (Pseudophakie) führt man
eine PPV durch.
Abbildung 27a: Praktische Vorgehensweise beim Einsetzen des Chandelierlichtes. Die linke Hand rotiert
den Bulbus mit dem Q-Tipp (Baumwollstab) nach temporal oben, so dass man nasal unten arbeiten kann.
Abbildung 27b: Jetzt wird mit dem Mess-Stab in der
rechten Hand die Injektionsstelle markiert.
Abbildung 27c: Anschließend sticht man mit dem beigefügten Sklerotomiemesser gerade (nicht lamellär)
durch die Bindehaut und Sklera.
Abbildung 27d: Dann nimmt man das Chandelierlicht
in die rechte Hand und drückt es durch die Öffnung
in der Bindehaut und der Sklera in das Auge. Man
muss einen nicht unerheblichen Insertionsdruck
ausüben. Ist das Auge bereits vitrektomiert, sollte
man statt des Sklerotomiemessers eine 23G-Kanüle
verwenden, weil man das Auge ansonsten zu stark
eindellt.
42
Amotio-Operation
Bei Pseudophakie und multiplen superioren Foramina führen wir immer eine PPV durch. Als
Tamponade verwenden wir meistens 20 % SF6,
weil eine Tamponadedauer von 2-4 Wochen ausreicht, um die Netzhaut anzulegen. Bei schwierigen Amotiones (multiple Foramina oben und
unten) empfehlen wir eine längere Tamponade
wie z. B. 15 % C2F6 oder Silikonöl. Bei multiplen
inferioren Foramina verwenden wir Oxane HD,
das gut den inferioren Pol tamponiert. Dies ist
unsere Vorgehensweise und kann selbstverständlich von der Vorgehensweise anderer Netzhautkliniken abweichen.
Instrumente
1. 4-Port-Trokarsystem
2. 120 dpt-Lupe
3. Endodiathermie
4. Laser
5. Staubsauger
6. Skleradepressor
Färbemittel
evtl. Triamcinolon zum Anfärben des
Glaskörpers
9.Ausführliche Vitrektomie der Glaskörperbasis (Shaving)
10.Implantation der IOL
➝ Dem Anfänger (oder falls erforderlich)
empfehle ich als nächsten Schritt:
Silikonöltamponade mit PFCL/Silikonöl-Austausch: weiter bei 11.
➝ Dem Fortgeschrittenen empfehle
ich als nächsten Schritt: PFCL/Luft
Austausch: weiter bei 12.
11.Silikonöltamponade mit PFCL/SilikonölAustausch
➝ Dann weiter bei 14.
12.PFCL/Luft-Austausch und Absaugen der
subretinalen Flüssigkeit über die Foramina
13.Endotamponade
14.Herausziehen der Trokare
1. 4-Port-System
Die Position der Trokare muss nicht aufgrund
der Form oder Lage der Amotio verändert
werden.
Tipps & Tricks – Nr. 27
Tamponade
Intraoperativ: PFCL
Postoperativ: 20% SF6, bei Bedarf 15% C2F6
oder 1000 cSt Silikonöl
Einzelne Schritte
1. 4-Port-System
2.Phakoemulsifikation mit/ohne
IOL-Implan­tation
3.Zentrale Vitrektomie und hintere
Glas­körperabhebung
4.Markieren der Foramina mit
Endo­diathermie
5.Injektion von PFCL bis zur posterioren
(unteren) Lochkante
6.Vitrektomie des Lochdeckels und des
peripheren Glaskörpers
7. Injektion von PFCL bis zur Ora serrata
8. Lasern der Foramina
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass
der Infusionstrokar nicht suprachorioidal
liegt, weil sonst eine Aderhautamotio entsteht.
2. Phakoemulsifikation
Die IOL kann man in diesem Schritt oder später implantieren, wenn alle Löcher behandelt
sind (Schritt 10). Wir implantieren später, weil
uns der IOL-Rand beim Arbeiten in der Peripherie stört.
Tipps & Tricks – Nr. 28
Wie schon einmal oben erwähnt, ist
das Einsetzen eines Kapselspannrings nach
Absaugen des Kortex empfehlenswert, weil
dieser die Linsenkapsel ausspannt. Dadurch
wird die Verletzungsgefahr der Linsenkapsel
während der Vitrektomie reduziert.
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