WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:44 Seite 1 04•2014 ISSN 1869-5892 | 4,- € www.wtz-essen.de journal EC HO 20 15 Journal des Westdeutschen Tumorzentrums WTZ Essen ie O Stefa er, d nie Rost und Benedikt Pelz 4 n rga n re to a s i de r Sarkome im Erwachsenenalter Aktuelles zu Diagnostik und Therapie 14 Essen Conference for Hematology and Oncology ECHO 2015 – Informationsbörse zum Thema Krebsmedizin und Übungsfeld für die eigene wissenschaftliche Karriere 18 Highlights vom ASH 2014 und SABCS 2014 Ausführliche Hinweise zu WTZ-Fortbildungsveranstaltungen 10 Behandlungsprogramme Die 14 Schwerpunkte des WTZ WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:44 Seite 2 Zugelassen für die First-Line-Therapie in der CP-CML (Ph+), die Second-Line Therapie der CML (alle Phasen) und der Ph+ ALL. Sprycel® (Dasatinib) bei CML – schnell und tief in die Remission1 Dem Leben den Weg weisen. Schnelleres Erreichen des tieferen molekularen Ansprechens* (MR4.5) bei guter Verträglichkeit mit SPRYCEL®2,3 – für die Perspektive „Leben ohne TKI-Therapie“.4,5 1 Kantarjian HM et al. ASCO 2011, Abstract #6510; 2Hochhaus A et al. ASCO 2012, Abstract #6504; 3Laneuville P et al. ASCO 2011, Abstract #6605, 4Rea D et al. ASH 2011, Abstract #604; 5DASfree, clinicaltrials.gov #NCT01850004, 08/2013; Absetzversuche derzeit nur in kontrollierten klinischen Studien empfohlen; *im Vergleich zu Imatinib 400 mg SPRYCEL® 20/50/80/100/140 mg Filmtabletten Wirkstoff: Dasatinib. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: Jede Filmtablette enthält 20 mg, 50 mg, 80 mg, 100 mg bzw. 140 mg Dasatinib (als Monohy- www.sprycel.de drat). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Hyprolose, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid, Macrogol 400. Anwendungsgebiete: Für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom positiver (Ph+) chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase. Für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit CML in der chronischen oder akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Behandlung einschließlich Imatinibmesilat. Für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Ph+ akuter lymphatischer Leukämie (ALL) oder lymphatischer Blastenkrise der CML mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie. Gegenanzeigen: Über-empfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufige Nebenwirkungen: Infektionen, Kurzatmigkeit, Durchfall, Unwohlsein, Hautausschlag, Fieber, Schwellungen an Händen und Füssen, Kopfschmerzen, Ermüdungs- oder Schwächegefühl, Blutungen, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen, geringe Anzahl aller Blutzellen, Flüssigkeit in der Umgebung der Lunge. Häufige Nebenwirkungen: Lungenentzündung, Herpesinfektion, Infektionen der oberen Atemwege, schwere Infektion des Blutes oder des Gewebes (auch tödlich), Husten, Herzklopfen, Herzschwäche, Störungen der Herztätigkeit, Bluthochdruck, Störungen im Verdauungstrakt, Entzündung des Dickdarms, Schleimhautverletzung im Mund, Gewichtsveränderungen, Magenschleimhautentzündung, Veränderungen und Entzündungen der Haut, Ohrgeräusche, Haarausfall, übermässiges Schwitzen, Sehstörungen, trockenes Auge, Depression, Schlafstörungen, Flushing, Schwindelgefühl, blaue Flecken, Ödeme, Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Brustschmerzen, Schmerzen an Händen und Füssen, Schüttelfrost, Steifheit von Muskeln und Gelenken, Muskelkrämpfe, Flüssigkeit im Herzbeutel, Herzrhythmusstörungen, febrile Neutropenie, Blutungen des Magen-Darm-Trakts, hohe Harnsäurewerte im Blut. Gelegentliche Nebenwirkungen: Herzanfall (auch tödlich), Herzbeutelentzündung, Brustschmerzen aufgrund mangelnder Blutversorgung des Herzens, niedriger Blutdruck, Verengung der Luftröhre, Asthma, Bauchspeicheldrüsenentzün1 2 4 Kantarjian HM et al., ASCO 2011, Abstract #6510 et al., ASCO 2012,Gallenblasenentzündung, Abstract #6504 3Laneuville et Gallengänge, al., ASCO 2011, Abstract #6605 et al., ASCO 2011, Abstracts #604 5DASfree, dung, Magengeschwür, Entzündung der Speiseröhre, Hautrisse Hochhaus im Analkanal,A Schluckbeschwerden, VerschlussPder allergische Reaktion auf der Rea Haut,DAngstgefühl, Verwirrung, Stimmungsschwankungen, verringerte Libido, Ohnmachtsanfälle, Zittern, EntzündungAbsetzversuche des Auges, akutederzeit febrile neutrophile Dermatose, Lichtempfindlichkeit, des *im Hautfettgewebes, der mg Nägel, Hand-Fuß-Syndrom, Nierenversagen, Veränderungen der clinicaltrials.gov #NCT01850004, 08/2013., nur in kontrollierten klinischen StudienEntzündung empfohlen., Vergleich zuVeränderung Imatinib 400 Blasentätigkeit, Brustvergrößerung beim Mann, unregelmäßiger Menstruationszyklus, Temperaturunverträglichkeit, Venenentzündung, Gedächtnisverlust, Tumorlyse-Syndrom, niedrige Albuminwerte im Blut, Gehirnblutung, Unregelmäßigkeiten in der elektrischen Herzaktivität, vergrößertes Herz, Leberentzündung, Protein im Harn, erhöhte Kreatinphosphokinasewerte. Seltene Nebenwirkungen: Vergrößerung des rechten Herzventrikels, Herzmuskelentzündung, akutes Koronarsyndrom, Nährstoffverlust aus demVerdauungstrakt,Konvulsionen,Entzündung des Sehnervs,Sehnenentzündung,Schlaganfall,vorübergehende Episode neurologischer Dysfunktion,Lähmung desVII.Hirnnervs,unzureichende Bildung roter Blutkörperchen.Andere Nebenwirkungen (Häufigkeit nicht bekannt): entzündliche Lungenerkrankung, Veränderung der Blutgefäße, die die Lunge versorgen, Blutgerinnsel. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Weitere Angaben zu Dosierung, Anwendung, Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen siehe Fachinformation. Verschreibungsstatus: Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: BRISTOL-MYERS SQUIBB PHARMA EEIG, Uxbridge Business Park, Sanderson Road, Uxbridge UB8 1DH, Vereinigtes Königreich. Kontaktadresse in Deutschland: Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, Arnulfstraße 29, 80636 München, Telefon 089 12142-0, Telefax 089 12142-392. Stand: Juli 2013. 729DE13PR10918 / 11.2013 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 3 3 editorial Liebe Leserin, lieber Leser, in dieser Ausgabe des WTZ-Journals haben wir Ihnen etwas wirklich Neues 4 zu bieten, etwas, das es so unseres Wissens in Deutschland bislang noch nicht gegeben hat. Auf Initiative zweier Doktoranden wird im April des nächsten Schwerpunkt Sarkome im Erwachsenenalter Aktuelles zu Diagnostik und Therapie Sebastian Bauer, Christoph Pöttgen, Hans-Ulrich Steinau, Anna-Carinna Reis, Michael Herbrik, Farhad Farzaliev, Jürgen Treckmann, Dirk Geismar, Andreas Paul, Georg Täger, Lars Podleska Jahres die erste ECHO stattfinden. Das Akronym steht für Essen Conference for Hematology and Oncology, ein wissenschaftlicher Kongress mit hohem Anspruch, renommierten Experten als Gastrednern, der sich an Studenten der Life Sciences richtet und – von Studenten organisiert wird. Lesen Sie die spannende Geschichte dieser Konferenz, der wir in der Tat ein breites Echo wünschen, ab Seite 14. 14 Kongresstechnisch haben onkologisch tätige Gynäkologen sowie Hämatologen WTZ intern ECHO 2015 – Essen Conference for Hematology and Oncology Ludger Wahlers in den letzten drei Wochen ihre weltweit wichtigsten Veranstaltungen hinter Am WTZ in Essen wird im April nächsten Jahres eine Vision zweier Doktoranden Wirklichkeit: Ein wissenschaftlicher Kongress, organisiert von Studenten für Studenten – als Informationsbörse zum Thema Krebsmedizin und als Übungsfeld gewissermaßen für die eigene wissenschaftliche Karriere. sich gebracht. Als Mitglied im Netzwerk des WTZ genießen Sie das Privileg, die wichtigsten Inhalte sowohl der ASH-Jahrestagung 2014 als auch des San Antonio Breast Cancer Symposiums im Januar 2015 von unabhängigen WTZExperten präsentiert zu bekommen. Beachten Sie dazu unsere ausführlichen Veranstaltungshinweise ab Seite 18. Der Schwerpunktbeitrag dieser Ausgabe schließlich beschäftigt sich mit Sarkomen, eher seltenen Erkrankungen, für die wir hier in Essen aber über einen detaillierten Einblick. Panorama/Veranstaltungen Ausgezeichnet: Alexander Roesch erhält den Förderpreis der Fritz-Acker-Stiftung Auf der Schwelle zum neuen Jahr danken wir Ihnen liebe Leserinnen WTZ/DKTK-Seminar:Molekulare Pathogenese maligner Lymphome 17 eine besondere Expertise verfügen. Sebastian Bauer und sein Team geben Highlights der ASCH-Jahrestagung 2014 und Leser für Ihr Interesse, Ihre Anregungen und Ihre Kooperationsbereitschaft. Wir wünschen Ihnen und uns ein spannendes und Medizinethische Fortbildung: Bluttransfusion bei Zeugen Jehovas erkenntnisreiches Jahr 2015. Highlights vom San Antonio Breast Cancer Symposium 2014 1st International Symposium on Tumor Host Interaction in Head and Neck Tumors Ihre Hämatologie kompakt Dirk Schadendorf Andreas Hüttmann Geschäftsführender Direktor des WTZ Redaktionsleiter des WTZ-Journals 10 Alle Behandlungsprogramme im Überblick 19 Impressum WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 4 im Erwachsenenalter Diagnostik und Therapie Sebastian Bauer, Christoph Pöttgen, Hans-Ulrich Steinau, Anna-Carinna Reis, Michael Herbrik, Farhad Farzaliev, Jürgen Treckmann, Dirk Geismar, Andreas Paul, Georg Täger, Lars Podleska Sarkome stellen sowohl Primärversorger als auch spezialisierte interdisziplinäre Teams vor große Herausforderungen. Sie sind sehr selten und können überall im Körper auftreten. Da sie zunächst meist symptomarm verlaufen, sind sie klinisch vielfach nicht von gutartigen Veränderungen zu unterscheiden. Beschwerden treten häufig erst durch die zunehmende Raumforderung und Verdrängung auf, was die frühzeitige Erkennung und Behandlung erschwert. Sarkome sind biologisch außerordentlich heterogen und erfordern regelhaft eine referenzpathologische Untersuchung unter Einschluss molekularpathologischer Techniken Trotz der medizinischen Fortschritte der letzten Jahre ist selbst mit einer aggressiven multimodalen Therapie nach wie vor nur ein Teil der Patienten langfristig heilbar. Zudem erhöhen onkologisch nicht fachgerecht durchgeführte Biopsien und Operationen die Morbidität von Weichteilsarkomen deutlich. Wenn Sarkome in spezialisierten Zentren erkannt und behandelt werden, lassen sich nicht nur Heilungschancen verbessern und Morbiditätsrisiken verringern. Hinzu kommen ein ökonomischer Einspareffekt [24] und ein messbarer prognostischer Vorteil, der umso ausgeprägter ist, je zeitnäher die Diagnose gestellt wurde [18]. Besondere Bedeutung gewinnen die Sarkomzentren als Anlaufstellen für die Nachsorge und Therapie von Langzeitüberlebenden. Diese Patientengruppe präsentiert sich meist nach einem tumorfreien Intervall von 5-10 Jahren mit metachronen Metastasen, Spätrezidiven, Zweittumoren nach Radiatio, Indurationen und Ulzerationen, progressiven neurologischen Defiziten, Spontanfrakturen, peripheren Durchblutungsstörungen oder Stumpfproblemen. Bedingt durch die multimodale Vorbehandlung werden im Tumorboard spezielle interdisziplinäre Kenntnisse für die erneute onkologische Therapie, eine zweite Radiatio und auch für rekonstruktive Verfahren zur Gliedmaßenerhaltung benötigt. Darüber hinaus können wertvolle patientenorientierte Empfehlungen zur supportiven Therapie und zur Palliativmedizin gegeben werden. Die großen Fortschritte im biologischen Verständnis und in der molekularen Kategorisierung von Sarkomen haben in den letzten Jahren eine neue Ära der individualisierten Therapie eingeläutet. Damit ist eine substanzielle Verbesserung der Patientenversorgung greifbar geworden. WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 5 s c h w e r p u n k t w t z - j o u r n a l Wenig spezifische Symptomatik Im Gegensatz zu vielen epithelialen und hämatologischen Neoplasien weisen Patienten mit Sarkomen keine B-Symptome auf. Wichtigster Hinweis auf das Vorliegen eines Weichteilsarkoms ist nach AWMF-Leitlinien (Evidenzgrad I) ein schmerzloser Weichteilknoten, der größer als 2 Kubikzentimeter ist, nachweislich neu aufgetreten ist, eine tiefe anatomische Lage aufweist. 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Die klinisch nicht seltene „Oops“(„Hoppla“)-Situation, also die zufällige Diagnose eines Sarkoms bei Resektion einer vorab als gutartig eingestuften Raumforderung, findet sich nach Literaturangaben bei 15 bis 30 Prozent aller Sarkome [26]. Damit verbunden ist meist eine deutlich erhöhte Morbidität bei der endgültigen Resektion des Primarius. Im Zweifel ist deshalb eine vorhergehende Biopsie immer empfehlenswert. Nur jeder tausendste Weichteilknoten stellt tatsächlich ein Sarkom dar. Die genannten Kriterien erleichtern deshalb die Selektion derjenigen Patienten, bei denen eine Biopsie oder eine erweiterte Diagnostik angezeigt ist. Spezialsprechstunde und Sarkomboard Sarkome gehören interdisziplinär behandelt. Je nach Ausdehnung, Lokalisation und Histologie sind mehrere chirurgische, internistische, strahlentherapeutische und diagnostische Disziplinen gefordert. Konsilanforderungen und telefonische Absprachen allein werden der Komplexität der Fragestellungen nicht gerecht. Vorsicht bei intramuskulären Raumforderungen Vorsicht ist geboten bei intramuskulären Raumforderungen: Undifferenzierte Sarkome sind häufig in hohem Maße nekrotisiert. Nicht selten führt selbst ein Bagatelltrauma zu einer Einblutung in den Tumor. Die Unterscheidung zwischen Hämatom und eingeblutetem Tumor kann damit schwierig werden. Schon beim geringsten Zweifel, ob es sich um einen Tumor oder ein Hämatom handelt, empfehlen wir vor der Ausräumung immer ein Kontrastmittel-haltiges Magnetresonanztomogramm (MRT). Gegebenenfalls sollte der Patient in einem spezialisierten Zentrum vorgestellt werden. Am Westdeutschen Tumorzentrum werden seit über 10 Jahren Sarkompatienten wöchentlich interdisziplinär im Rahmen einer Expertenrunde (Sarkomboard) besprochen und seit 2008 auch durch eine interdisziplinäre Sprechstunde ambulant beraten. Im Jahr 2014 wurden wöchentlich zwischen 30 und 40 Patienten besprochen, womit das Sarkomzentrum in Essen zu einem der größten Zentren Europas gehört. Die Wertschätzung des seit vielen Jahren eingespielten Teams spiegelt sich auch in einer Vorstellungsfrequenz von 97 Prozent aller neu diagnostizierten Patienten am Campus im Sarkomboard wider. Alleingänge finden am WTZ nicht statt. Interdisziplinäre Sprechstunde Verdacht auf WTS Biopsie Biopsieweg = Möglicher Resektionsweg? True-cut, CT-gesteuerte Schneidbiopsie, Offene Biopsie? Histologie? Knochen-Sarkom vs „juvenile“ vs klassische WTS Mol-Path / Referenz-Pathologie sinnvoll? Diagnose CT-Th + Abd MRT-Primarius 99mTc-Szinti Staging Sarkomboard Lokalbefund? Therapiefähigkeit? CT-Thorax, CT-Abdomen MRT-Primärtumor (Extr.) Skelettszintigraphie Therapiekonzept kurativ/palliativ? Resektabilität? Plastische Deckung? Neo- / adjuvante Therapie? (CTX, RTX, ILP) lokalisiert Therapie Metastasektomie möglich? Induktions vs palliative CTX? Palliative chirurgische Eingriffe? metastasiert Reevaluation und Aktualisierung des Therapiekonzepts Adjuvante Therapie? Koordination OP / RTX / CTX Restaging Nachsorge Lokalbefund Spätfolgen Rezidiv Abbildung 1. Flussdiagramm zu Diagnostik und Therapie von Weichteilsarkomen im interdisziplinären Team. WTS = Weichteilsarkom · Mol-Path = Molekulare Pathologie · CT = Computertomographie · CTX = Chemotherapie · RTX = Strahlentherapie ILP = Isolated Limb Perfusion [isolierte Extremitäten-Perfusion) Onkologische Chirurgie Strahlentherapie Medizinische Onkologie Plastische Chirurgie Pathologie Radiologie 5 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 6 s c h w e r p u n k t 6 w t z - j o u r n a l Die professionellen Strukturen zur Behandlung von Sarkomen wurden auch im Oktober 2014 erstmalig extern begutachtet und von OnkoZert® zertifiziert – als eines der ersten Sarkomzentren in Deutschland. Damit ist die Organisation der teilweise komplexen, über Monate angelegten Therapien sichergestellt. Die Kommunikation zwischen den betreuenden Ärzten untereinander bildet das Rückgrat jeder Sarkomtherapie (Abb. 1, Seite 5). Diagnostik: Biopsie lege artis durchführen! Um einen Weichteiltumor als Weichteilsarkom zu identifizieren, ist im Bereich der Gliedmaßen und des Körperstamms die Bildgebung mittels Kontrastmittel-MRT notwendig. Bestätigt sich der Verdacht, beispielsweise durch Kontrastmittelaufnahme oder durch eine heterogene Morphologie, stellt die Probebiopsie den nächsten Schritt dar. Die Lokalisation des Tumors sowie seine Morphologie entscheiden darüber, ob eine Sonographie-, CT- oder MRT-gesteuerte Punktionsbiopsie beziehungsweise eine Inzisionsbiopsie indiziert ist. Die Biopsie sollte derjenige Chirurg durchführen, der gegebenenfalls auch die endgültige Sarkom-Resektion vornimmt; denn unsachgemäß durchgeführte Biopsien kompromittieren die onkologische Radikalität, sie erhöhen die Operationsmorbidität, schränken die Funktionalität ein und können gar Amputationen notwendig machen. Das heißt, auch CT- oder MRT-gesteuerte Biopsien sind unbedingt zwischen Radiologie und Chirurgie abzustimmen. Auch bei intraabdominellen und retroperitonealen Tumoren, die keine typische epitheliale Klinik aufweisen, sollte immer eine präoperative Biopsie erfolgen. Der Vorteil der histologischen Diagnose überwiegt unserer Ansicht nach eindeutig 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g den Nachteil einer möglichen Verschleppung von Tumorzellen durch eine chirurgisch geplante Biopsie. Ist der Biopsiebefund positiv, muss zunächst im Tumorboard ein Therapiefahrplan erstellt werden. Dabei fungiert der Sarkompathologe als Lotse für das Therapiekonzept (Abb. 2). Je nach Tumor hilft der frühzeitige Einsatz einer Chemotherapie der Entwicklung von Metastasen frühzeitig vorzubeugen. Sollte das Sarkom schon metastasiert sein, lässt sich die Resektabilität durch multimodale Therapiestrategien verbessern. Während bei Low-grade-Sarkomen die primäre operative Therapie im Vordergrund steht, muss bei High-grade-Sarkomen des Knochens primär eine Chemotherapie eingesetzt werden. Diese verbessert meist auch die Resektabilität der Tumoren. Bei der Therapie von Weichteilsarkomen kommt es auf die genaue Differenzierung an. Mithilfe moderner molekularpathologischer Methoden lassen sich inzwischen mehr als 150 verschiedene Subgruppen unterscheiden, für die sehr unterschiedliche prognostische Faktoren und Therapieverfahren zur Verfügung stehen (Tab. 1). Behandlung lokalisierter Sarkome Wichtigster Prognosefaktor von Weichteilsarkomen ist ihr Differenzierungsgrad. Klinisch relevant ist die Trennung in Low-grade- (G1) und High-grade-Sarkome (G2 und G3), denn bei Letzteren treten sowohl Lokalrezidive als auch Metastasen deutlich häufiger auf. Darüber hinaus spielen Tumorgröße (T1: ≤ 5 cm versus T2: > 5 cm) und die anatomische Lage (oberflächliche [a] versus tiefe Lage [b]) eine prognostisch wichtige Rolle. Alle drei Faktoren gehen in die zuletzt 2010 aktualisierte UICC-Klassifikation ein. Für die häufigsten Sarkomsubgruppen Therapiestratifizierung lokalisierter Sarkome Referenzpathologe Sarkom Knochensarkom Weichteilsarkom Low-gradeKnochensarkome Osteosarkom, dedifferenziertes Chondrosarkom, Osteogenes MFH etc. Ewing-Sarkom (PNET) RMS DSRCT „Normale” Weichteilsarkome (LPS, LMS, SS, UPS) GIST · ASPS CSS · ESS PVNS · GCTB Desmo Primär chirurgische Therapie Intensive neoadjuvante und adjuvante Chemotherapie nach dem Euramos- und/ oder dem Euro-B.O.S.S.Protokoll Intensive neoadjuvante und adjuvante Chemotherapie Neoadjuvante und adjuvante Chemotherapie nach dem CWS-Protokoll Stadienabhängig neoadjuvante und adjuvante Therapie mit klassischen Chemotherapeutika Individualisierte Vorgehensweise Abbildung 2. Therapiestratifizierung lokalisierter Sarkome am Westdeutschen Tumorzentrum. Der Sarkompathologe ist Lotse für das Therapiekonzept. ASPS = alveoläres Weichteilsarkom · CSS = Klarzellsarkom · CWS = Cooperative Weichteilsarkom-Studiengruppe der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie · Desmo = Riesenzelltumor des Knochens · DSRCT = desmoplastischer klein-blau-rundzelliger Tumor · ESS = endometriales Stromasarkom · GCTB = Riesenzelltumor des Knochens · GIST = gastrointestinaler Stromatumor · LPS = Liposarkom · LMS= Leiomyosarkome · MFH = Malignes fibröses Histiozytom · PNET = peripherer maligner primitiver neuroektodermaler Tumor · PVNS = pigmentierte villonoduläre Synovitis · RMS = Rhabdomyosarkom (alveolär/embryonal) · SS = Synovialsarkom · UPS = undifferenziertes pleomorphes Sarkom WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 7 s c h w e r p u n k t w t z - j o u r n a l 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Tabelle 1: Molekularpathologische Marker und ihre Relevanz für Diagnostik ( ) und Therapie ( ) DFSP = Dermatofibrosarcoma protuberans; PNET = Primitive Neuro-Ektodermale Tumoren; GIST = Gastrointestinale Stromatumoren Sarkomsubtyp Fusionsprodukt / Mutation Alveoläres Rhabdomyosarkom Alveoläres Weichteilsarkom Klarzellsarkom DFSP Endometriale Stromatumoren Desmoider Rundzelltumor Ewingsarkome / PNET Extraskelletales myxoides Chondrosarkom Myxoides / rundzelliges Liposarkom Synovialsarkom GIST PAX3-FOXO1A, PAX7-FOXO1A TFE3-ASPL EWS-ATF1 COL1A1-PDGFB JAZF1-JJAZ1 EWS-WT1 EWS-FLI1, -ERG, -ETV1, -E1AF, -FEB EWS-NR4A3, RBP56-NR4A3, T CF12-NR4A3 FUS-CHOP, EWS-CHOP SS18-SSX1, SS18-SSX2, SS18-SSX4 aktivierende Mutationen c-KIT, PDGFRA – Liposarkome, Leiomyosarkome, undifferenzierte pleomorphe Sarkome, Synovialsarkome – lässt sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Metastasen damit gut vorhersagen. Bei einer ganzen Reihe von Sarkomsubgruppen – GIST, alveoläre Weichteilsarkome, Klarzellsarkome, epitheloidzellige Sarkome u. a. – greift die Klassifikation dagegen nur bedingt und muss in Beziehung zur besonderen Biologie gesetzt werden (Abb. 3). IA IB G1 G1 T1a/b T2a RF 0-1 92% G1: T1: IIA G1 IIB G2/3 IIC IG2/3 T2b T1a/b T2a RF (1-)2 83% III G2/3 T2b N1 RF 3 IV jedes N, jedes M Low-grade-Sarkom G2/3: High-grade-Sarkom Tumorgröße ≤ 5 cm T2: Tumorgröße > 5 cm a: anatomisch oberflächliche Lage 48% b: anatomisch tiefe Lage 2-5% RF: Risikofaktor Abbildung 3: UICC-Stadieneinteilung der Weichteilsarkome sowie Fünf-Jahres-Überlebensraten (%) Therapie resektabler Sarkome Low-grade(G1)-Sarkome werden primär chirurgisch behandelt. Bei komplett im Gesunden durchgeführten Resektionen (R0) erübrigt sich eine weitere Therapie. Bei R0-Resektionen von G1Sarkomen sind Resektionsränder knapp im Gesunden (wenige Millimeter) ausreichend. Wurde eine R0-Resektion nicht erreicht, sollte man in jedem Fall eine Nachresektion erwägen. Ist diese mit Amputation oder hoher Morbidität verbunden, kann eine postoperative Strahlentherapie erfolgen. High-grade(G2/G3)-Sarkome erfordern eine Resektion weit im Gesunden; denn in der Verbundzone zum Normalgewebe kommen vermehrt Satellitenherde vor. Die Datenlage weist darauf hin, dass Sicherheitsabstände von weniger als 20 Millimetern mit einem proportional steigenden Risiko von Lokalrezidiven verbunden sind [20]. Viele Sarkome sind prinzipiell R0-resektabel, allerdings mit oft knappen Sicherheitsabständen. Vor der Operation lohnt daher immer die Prüfung neoadjuvanter Therapieverfahren. Um die Resektionsränder exakt bewerten zu können, sollte die topographische Orientierung des Resektates geprüft sowie eine Tuschemarkierung der schwierigsten Ränder vorgenommen werden. Diagnostik Therapie Wichtige Rolle der plastischen Chirurgie Trotz einer chemo- und/oder strahlentherapeutischen Vorbehandlung bleiben im Regelfall bei Sarkompatienten funktionell bedeutende Defektprobleme zu lösen. Patienten mit ausgedehnten Lokalrezidiven oder Exulzerationen, die etwa die Hälfte der im WTZ vorgestellten Patienten ausmachen, präsentieren ungleich größere operationstechnische Herausforderungen. Die Nachresektion in sano hinterlässt im Regelfall deutlich größere Defektsituationen. Ein Wundverschluss mit unbestrahltem, autologem und suffizient durchblutetem Gewebe eröffnet die Chance für eine Infektsanierung und ein dauerhaftes onkologisches Ergebnis. Einen wichtigen Stellenwert kann die plastisch-rekonstruktive Chirurgie auch bei rein palliativen Eingriffen, z. B. bei infizierten Riesentumoren einnehmen. Selbst wenn die Prognose durch diese Eingriffe in aller Regel nicht verbessert wird, kann eine Reduktion exulzerierter Tumormanifestationen jedoch die soziale Ausgrenzung verhindern und die terminale Pflege erleichtern. Das Sarkomteam am WTZ hat durch die Gewinnung von Hans-Ulrich Steinau, einem der erfahrensten plastischrekonstruktiven Sarkomchirurgen, eine deutliche Stärkung erfahren. Die Rekonstruktion des Weichteilmantels mit ortsständigen Haut-Weichgewebsblöcken, gestielten HautMuskel-Lappen oder autologen mikrochirurgischen Transplantaten wird regelhaft am WTZ durchgeführt. Die Wiederherstellung der Extremitätenfunktion durch Muskel- und Sehnenersatzeingriffe bedeutet einen großen funktionellen Zugewinn ohne die lebenslange Versorgung mit Orthesen. Handchirurgische und plastische Eingriffe reduzieren darüber hinaus die Amputationsindikationen und ermöglichen die Erhaltung einer Gebrauchshand oder einer biologischen Stelze, die der prothetischen Versorgung weit überlegen sind. Chemo- und Strahlentherapie nicht resektabler Sarkome Bei primär nicht resektablen Tumoren stehen verschiedene neoadjuvante Therapieverfahren zur Auswahl, die prinzipiell auch in Kombination einsetzbar sind. Behandlungsoptionen sind die Chemotherapie (Doxorubicin und Ifosfamid), die Strahlentherapie oder eine kombinierte Chemo-Strahlentherapie. Die höchsten Remissionsraten lassen sich mit kombi- 7 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 8 s c h w e r p u n k t 8 w t z - j o u r n a l nierten Therapien erreichen. Insbesondere bei Sarkomen des Stammes oder im Kopf-Hals-Bereich sollte man früh die Indikation zur präoperativen Strahlentherapie prüfen. Dabei steht neben der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) und der Tomotherapie seit 2013 mit der Eröffnung des Westdeutschen Protonentherapiezentrums (WPE) eines der modernsten, zielgenauen Strahlentherapieverfahren zur Verfügung. Das neu eröffnete WPE gehört zu den größten und modernsten Therapieeinheiten der Welt und kann durch seine drehbaren Bestrahlungseinheiten auch schwierigste Lokalisationen zielgenau behandeln. Die Protonentherapie erlaubt es, hohe Strahlendosen außerordentlich genau zu applizieren und das umliegende Gewebe zu schonen. Insbesondere bei Sarkomen im Kopf-Hals-Bereich sowie bei paraspinalen Sarkomen gelingt es, mit geringer Morbidität zu bestrahlen. Der Einsatz der Protonentherapie in anderen Indikationen wird in den nächsten Jahren im Rahmen von Therapiestudien geprüft werden. Bei Tumoren im Bereich der Extremitäten scheint die hypertherme isolierte Extremitäten-Perfusion (Isolated Limb Perfusion, ILP) unter Verwendung von TNF-alpha und Melphalan (TM-ILP) mit Remissionsraten um 80 Prozent im Hinblick auf lokale Tumorkontrolle, Morbidität und Kombinationsmöglichkeit mit systemischen Therapien die beste Behandlungsoption zu bieten [1, 6]. Die Kombination von Chemotherapie und TM-ILP ist gerade in solchen fortgeschrittenen Situationen von Vorteil, in denen durch alleinige, aber aufwändige chirurgische Maßnahmen eine Systemtherapie nicht oder nur eingeschränkt möglich wäre. Wegen der notwendigen Isolation der Gliedmaßen ist die TM-ILP bislang auf Tumorlokalisationen unterhalb des Sitzbeins/Leistenbandes beziehungsweise der Axillarfalte beschränkt [6]. Eine alleinige Strahlentherapie lässt sich bei lokalisierten, resektablen Tumoren dann einsetzen, wenn Kontraindikationen gegen chirurgische Maßnahmen vorliegen. Eine adjuvante Strahlentherapie erfolgt, wenn bei einem Highgrade-Sarkom weder eine weite noch eine Kompartimentresektion erzielt werden konnte oder wenn ein hohes Risiko für eine lokale Tumoraussaat vorliegt, beispielsweise bei Tumorruptur oder R2-Resektionen mit Hämatombildung vor der Nachresektion. Auf klassische Zytostatika reagieren Weichteilsarkome im Allgemeinen mäßig empfindlich. Aufgrund der geringen Inzidenz liegen nur wenige, häufig heterogene Studien zur adjuvanten Chemotherapie vor, sodass zurzeit noch keine klare Empfehlung für eine adjuvante Therapie gegeben werden kann. Dennoch scheint, insbesondere bei bestimmten Sarkomsubgruppen mit Kombinations-Chemotherapien in ausreichender Dosierung, eine Verbesserung der Heilungsrate von 10 bis 15 Prozent ermöglicht zu werden [12, 13, 22]. 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Therapie metastasierter Weichteilsarkome Die Behandlung metastasierter Weichteilsarkome richtet sich auch heute noch in erster Linie nach dem Krankheitsdruck, der Ausdehnung der Erkrankung beziehungsweise dem Allgemeinzustand des Patienten. Die Standardbehandlung in der palliativen Situation besteht in einer Monotherapie mit Doxorubicin; bei Therapieansprechen werden dann in der Regel 4 bis 6 Kurse appliziert und erst bei erneuter Progression steht eine Reihe von Chemotherapeutika zur Verfügung. Zugelassene Zweitlinientherapien sind Ifosfamid, Dacarbazin und Trabectedin. Letzteres hat sich insbesondere bei Leiomyosarkomen und Liposarkomen als wirksam erwiesen [10]. Zudem lassen sich durch Gemcitabin (+/- Docetaxel) Remissionen und Krankheitsstabilisierungen erzielen [5]. Mithilfe sequenzieller Therapien gelingt es, die Krankheit über mehrere Jahre zu kontrollieren (Abb. 4). Neben Ifosfamid und Dacarbazin kommt häufig Gemcitabin +/- Docetaxel zum Einsatz. Seit 2013 steht mit Pazopanib zudem erstmalig eine zielgerichtete Therapie zur Behandlung von Weichteilsarkomen zur Verfügung. Bei hohem Krankheits- Hoher Krankheitsdruck Induktion Doxo + Ifos GEM + DTIC Gem ± Doc Doxo + DTIC Gem ± Doc Ifos-mono Standard Ifos-mono Trabectedin Doxo Gem ± Doc Gem ± Doc DTIC Trabectedin Pazopanib Alter Performance Status Trofosfamid Trabectedin Gem DTIC Doxo Doxo = Doxorubicin Doc = Docetaxel Ifos = Ifosfamid DTIC = Dacarbazin Gem = Gemcitabin Abbildung 4. Therapiekonzepte bei metastasierten Weichteilsarkomen. Aufgeführt sind das Standardvorgehen (Mitte) außerhalb von klinischen Studien sowie das Vorgehen bei hohem Krankheitsdruck beziehungsweise möglicher Resektabilität von Metastasen (oben) sowie bei älteren Patienten oder solchen mit niedrigem Performance-Status (unten). Wirkstoffnamen in blau und grün beziehen sich auf zugelassene Präparate; Wirkstoffe in violett sind für die gezeigte Indikation bislang nicht zugelassen, werden allerdings (regelhaft) off label eingesetzt. Votrient_Advert_210x297+3_GRM-2014-6074 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 9 Oraler Tyrosinkinase-Hemmer Erstlinien-Therapie für Patienten mit m fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom Zweitlinien-Therapie für Patienten mit ausgewählten Subtypen eines fortgeschrittenen Weichteilsarkoms* Votrient® 200 mg/400 mg Filmtabletten Wirkstoff: Pazopanib. Zusammensetzung: Jede 200 mg Filmtablette enthält 200 mg Pazopanib, jede 400 mg Filmtablette enthält 400 mg Pazopanib (als Pazopanibhydrochlorid) entspr. 200 bzw. 400 mg Pazopanib. Sonst. Best.: Magnesiumstearat, Mikrokristalline Cellulose, Povidon (K30), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Hypromellose, Macrogol 400, Polysorbat 80, Titandioxid (E171), bei 200 mg Tabletten zusätzlich Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Fortgeschrittenes/metastasiertes Nierenzellkarzinom und ausgewählte Subtypen eines fortgeschrittenen Weichteilsarkoms (s. Fachinformation). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nicht empfohlen für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Bluthochdruck, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Geschmacksstörungen oder -verlust, Entzündungen im Mund, Kopfschmerzen, Kraftlosigkeit, Fatigue, Farbveränderungen der Haare, ungewöhnlicher Haarausfall oder Ausdünnung der Haare, Verlust von Hautpigment, Hautausschlag, Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Anstieg von Leberenzymen, Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie. Häufig: Verdauungsstörungen, Blähbauch, Blähungen, Nasenbluten, Mundtrockenheit, Zahnfleischinfektion, Schwäche- und Müdigkeitsgefühl, abnormale Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Thromboembolie, Herzattacken, Herzversagen, Blutungen im Mund, Mastdarm oder in der Lunge, Schwindel, verschwommenes Sehen, Hitzewallungen, Ödeme, Periphere sensorische Neuropathie, Hauterkrankungen, Hautrötung, Juckreiz, trockene Haut, Parästhesie, Kältegefühl mit Schüttelfrost, übermäßiges Schwitzen, Flüssigkeitsmangel, Muskel-, Gelenks-, Sehnen- oder Brustschmerzen, Muskelkrämpfe, Tumorschmerzen, Heiserkeit, Kurzatmigkeit, Husten, Bluthusten, Schluckauf, Pneumothorax, Unterfunktion der Schilddrüse, Leberfunktionsstörung, Hepatotoxizität, Proteinurie, Erhöhung von Bilirubin, Lipase, Kreatinin, sonstige Laborwertveränderungen. Gelegentlich: Schlaganfall, Mini-Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzfunktionsstörung, Lungenembolie, schwere Blutungen im Verdauungssystem (wie Magen, Speiseröhre und Darm) oder in den Nieren, der Vagina oder im Gehirn, QT-Verlängerung, Bradykardie, Magen- oder Darmperforation, Darmfisteln, starke oder unregelmäßige Monatsblutung, hypertensive Krise, Pankreatitis, Hepatitis, Leberschädigung oder -versagen, Gelbsucht, Bauchfellentzündung, Geschwüre im Mund, Schnupfen, schwarze, teerartige Stühle, Blut im Stuhl, entzündliche oder juckende Hautausschläge, häufiger Stuhlgang, Photosensibilisierung, verringerte Empfindung oder Sensitivität, besonders der Haut, Infektionen, mit oder ohne Neutropenie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, sonstige Laborwertveränderungen. Selten: Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES)/Reversibles posteriores Leukoenzephalopathie-Syndrom (RPLS), thrombotische Mikroangiopathie (einschließlich thrombotisch-thrombozytopenische Purpura und hämolytisch-urämisches Syndrom). Verschreibungspflichtig. Stand: Juli 2013 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München. Weitere Informationen über das Arzneimittel: Dosierung und Art der Anwendung: 800 mg einmal täglich. Dosisanpassungen und weitere Informationen siehe Fachinformation. Pazopanib sollte auf nüchternen Magen, entweder mindestens eine Stunde vor oder mindestens zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Votrient® Filmtabletten müssen unzerkaut eingenommen und dürfen nicht zerbrochen oder zerkleinert werden. Weitere Warnhinweise laut Fachinformation: Leberschädigung, Hypertonie, Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES)/Reversibles posteriores Leukoenzephalopathie-Syndrom (RPLS), Kardiale Dysfunktion, Herzinsuffizienz, QT-Verlängerung und Torsade de Pointes, Arterielle oder venöse thrombotische Ereignisse, Thrombotische Mikroangiopathie, Hämorrhagische Ereignisse, Gastrointestinale Perforationen und Fisteln, Hypothyreose, Proteinurie, Pneumothorax, Infektionen. VEGF-Inhibitoren können Wundheilungsstörungen auslösen. Nicht bei Kindern unter 2 Jahren und nicht in Kombination mit Pemetrexed oder Lapatinib einsetzen. Informationen zu Schwangerschaft und zu Wechselwirkungen siehe Fachinformation. Weitere Informationen siehe Fachinformation. Nebenwirkungsmeldungen richten Sie bitte ggf. an die GSK-Hotline: 0800-1223355 Votrient_Advert_210x297+3_GRM-2014-6074_D1.indd 1 DE/PAZ/0056/12(3) 08/2014 *(Aus der Zulassungsstudie ausgeschlossen waren adipozytische Sark Sarkome, GIST und verschiedene seltene Subtypen, s. Fachinformation) 10/31/2014 7:38:49 AM WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 10 s c h w e r p u n k t 10 w t z - j o u r n a l druck, beispielsweise bei symptomatischer Metastasierung oder auch wenn eine Metastasektomie potenziell möglich erscheint, sollte eine Kombinationstherapie mit Doxorubicin und Ifosfamid erfolgen. Die höhere Remissionsrate geht dabei allerdings auch mit einer signifikant erhöhten Toxizität einher. Bei Vorliegen von Lungenmetastasen lässt sich nach kompletter Resektion der Metastasen bei 20 Prozent aller Patienten ein Langzeitüberleben erreichen [6]. Die Ruhrlandklinik als thoraxonkologischer Standort des WTZ gehört zu den erfahrensten operativen Einheiten zur Behandlung von Sarkomen des Thorax sowie pulmonaler Metastasen. Der Stellenwert von Metastasektomien bei Vorliegen von Metastasen außerhalb der Lunge sowie bei mehr als einem betroffenen Organsystem ist unsicher. Eine Metastasektomie sollte in diesen Situationen deshalb nur ausnahmsweise in Betracht gezogen werden. Differenzielle Sensitivität gegenüber klassischen Chemotherapeutika Gegenüber klassischen Chemotherapeutika weisen Weichteilsarkome eine ausgesprochen differenzielle Sensitivität auf. 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Myxoide Liposarkome etwa sprechen – mit mehr als 50 Prozent partiellen Remissionen – ungewöhnlich gut auf eine Therapie mit Trabectedin an [15]. Ähnlich hohe Ansprechraten lassen sich mit Gemcitabin und Docetaxel bei uterinen Leiomyosarkomen erreichen [16]. Während monotherapeutisch appliziertes Paclitaxel allgemein als unwirksam gilt, weisen Angiosarkome, insbesondere Angiosarkome der Kopfhaut, Ansprechraten von bis zu 80 Prozent auf. Seit 2013 steht mit Pazopanib zudem erstmalig ein niedermolekularer oraler Hemmstoff zur Behandlung von Weichteilsarkomen zur Verfügung. Im Rahmen der PALETTE-Studie konnte die Krankheitsprogression im Median um mehr als 4 Monate verzögert werden [25]. Zudem zeigte sich eine Stabilisierung von mehr als 1 Jahr bei etwa 10 Prozent der Patienten. Eine Reihe seltener („Kolibri“-)Subgruppen weist eine besondere Empfindlichkeit gegenüber zielgerichteten Therapien auf. So kann mit Hilfe von Denosumab sehr erfolgreich der lokaldestruierende Riesenzelltumor des Knochens behandelt werden [23]. Diese Tumoren weisen eine übermäßige RANKvermittelte Aktivierung von Osteoklasten auf, die durch den RANKL-bindenden Antikörper Denosumab effektiv gehemmt Alle Behandlungsprogramme im Überblick Programm 1: Tumorerkrankungen des MagenDarm-Traktes (Westdeutsches Magen-Darm-Zentrum) Kontakt: Dr. S. Kasper Innere Klinik (Tumorforschung) Telefon: 0201-723-2039 Mail: [email protected] Programm 5: Neuroonkologie Kontakt: Prof. Dr. U. Sure Klinik für Neurochirurgie Telefon: 0201-723-1201 Mail: [email protected] Programm 9: Endokrine Tumoren Kontakt: Prof. Dr. Dr. D. Führer-Sakel Klinik für Endokrinologie und Zentrallabor, Bereich Forschung und Lehre Telefon: 0201-723-6401 Mail: [email protected] Programm 6: Urologische Tumoren Programm 2: Kontakt: Prof. Dr. Dr. h. c. H. Rübben Tumorerkrankungen der Lunge Klinik für Urologie und der Thoraxorgane Programm 10: Telefon: 0201-723-3211 (Lungenkrebszentrum am Kopf-/Hals-Tumoren Mail: herbert.ruebben@ukWestdeutschen Tumorzentrum) essen.de Kontakt: Prof. Dr. S. Lang Kontakt: Dr. W. Eberhardt Klinik für HNO-Heilkunde Innere Klinik (Tumorforschung) Telefon: 0201-723-2481 Programm 7: Telefon: 0201-723-3312 Mail: [email protected] Pädiatrische Hämatologie/ Mail: wilfried.eberhardt@ukOnkologie essen.de Programm 11: Kontakt: Augentumoren Prof. Dr. D. Reinhardt Programm 3: Zentrum für Kinder und Kontakt: Prof. Dr. K.-P. Steuhl Hämatologische Onkologie Jugendmedizin, Klinik für Zentrum für Augenheilkunde (Leukämien, Lymphome und Kinderheilkunde III Erkrankungen des vorderen Myelome) Telefon: 0201-723-3784 Augenabschnitts Kontakt: Prof. Dr. U. Dührsen Mail: [email protected] Telefon: 0201-723-2370 Klinik für Hämatologie Mail: klaus-peter.steuhl@ukTelefon: 0201-723-2417 essen.de Mail: [email protected] Programm 8: Hauttumoren Prof. Dr. N. Bornfeld Kontakt: Prof. Dr. D. Schadendorf Programm 4: Zentrum für Augenheilkunde Klinik für Dermatologie Gynäkologische Tumoren Erkrankungen des hinteren Telefon: 0201-723-2430 Augenabschnitts Kontakt: Prof. Dr. R. Kimmig Mail: dirk.schadendorf@ukTelefon: 0201-723-3568 Klinik für Frauenheilkunde und essen.de Mail: [email protected] Geburtshilfe Telefon: 0201-723-2441 Mail: [email protected] Programm 12: Knochen- und Weichteiltumoren Kontakt: Prof. Dr. S. Bauer Innere Klinik (Tumorforschung) Telefon: 0201-723-2112 Mail: [email protected] Programm 13: Knochenmarktransplantation Kontakt: Prof. Dr. D. W. Beelen Klinik für Knochenmarktransplantation Telefon: 0201-723-3136 Mail: [email protected] Programm 14: Primäre Tumoren der Leber (Lebertumor-Centrum am WTZ) Kontakt: Prof. Dr. G. Gerken Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie Telefon: 0201-723-3611 Mail: [email protected] WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:45 Seite 11 s c h w e r p u n k t w t z - j o u r n a l werden kann. Die spezifische Zulassung erfolgte im November 2014. Bei dem tenosynovialen Riesenzelltumor (pigmentierte villonduläre Synovitis) konnten in den letzten 2 Jahren sehr erfolgreiche Therapien validiert werden. PVNS weisen eine pathologische Aktivierung des CSF1R (Colony-stimulatingfactor-1-Rezeptor) auf, der sich durch spezifische Inhibitoren hemmen lässt. Durch eine Therapie lässt sich bei einer Vielzahl von Patienten das gelenkzerstörende Wachstum von PVNS hemmen [8]. In einer weiteren Nischen-Indikation, den Angiomyolipomen oder PEComen (perivaskulären epitheloidzelligen Tumoren), findet sich eine durch TSC-Mutationen vermittelte Aktivierung des mTOR-Signalwegs. Durch den Einsatz von mTOR-Inhibitoren lassen sich häufig langanhaltende Remissionen erreichen, die auch zur Zulassung von Everolimus in dieser Indikation geführt haben [7, 28]. Aktuell werden am Westdeutschen Tumorzentrum als einem von wenigen Zentren weltweit vielversprechende zielgerichtete Therapien bei Sarkomen geprüft. Dazu zählt die CREATE-Studie zur Behandlung von Sarkomen, die eine Aktivierung des MET- oder ALK-Signalweges aufweisen (alveoläre Weichteilsarkome, alveoläre Rhabdomyosarkome, Klarzellsarkome). Zudem werden im Rahmen der CGM097- und der HDM-Studie 2 sogenannte MDM2-Inhibitoren getestet. MDM2 ist ein negativer Regulator von P53, dem zentralen Wächter des Genoms, der an der körpereigenen Krebs-Unterdrückung beteiligt ist. Viele Tumoren versetzen P53 in eine Art Winterschlaf, und MDM2-Inhibitoren können P53 reaktivieren. Dies scheint insbesondere bei Tumoren mit einer hohen MDM2-Amplifikation vielversprechend zu sein. Dazu zählen insbesondere hochdifferenzierte und dedifferenzierte Liposarkome. Im Rahmen der Studien können aber alle Patienten mit Sarkomerkrankung eingeschlossen werden, deren P53Gene keine Mutation aufweisen. Präklinische Arbeiten am WTZ legen eine therapeutische Wirksamkeit auch ohne das Vorliegen einer Amplifikation nahe [3, 17]. Immuntherapie-Studie in 2015 2015 wird zudem erstmals für Patienten mit Sarkomen die Teilnahme an einer Immuntherapie-Studie möglich sein. Viele Tumoren entwickeln Strategien, die sie für das Immunsystem unsichtbar machen und so die Krebs-eliminierende Funktion des Immunsystems unterlaufen. Durch sogenannte Checkpoint-Inhibitoren können Tumoren wieder molekular sichtbar gemacht werden. Dies gelingt außerordentlich vielversprechend bei Melanomen (schwarzer Hautkrebs), aber auch bei Blasenkarzinomen und anderen soliden Tumoren. Die Auffächerung und zunehmende Individualisierung bei der Therapie von Sarkomen verdeutlicht die Notwendigkeit einer zentralisierten Behandlung durch erfahrene, interdisziplinäre Teams. 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Therapie von GIST mit Imatinib und Sunitinib Gastrointestinale Stromatumoren sind gekennzeichnet durch aktivierende Mutationen der c-KIT oder PDGFRA-Kinasen (Platelet-Derived Growth Factor Receptor, Alpha Receptor Tyrosine Kinase). Die Therapie der Wahl ist die Resektion von GIST wobei, je nach Größe, anatomischer Lokalisation und Anzahl von Mitosen, das Rückfallrisiko teilweise bei über 90 Prozent liegt. Im Rahmen der SSG/AIO-Studie, an der das WTZ sehr aktiv beteiligt war [19], konnte eine Verbesserung des rückfallfreien Überlebens sowie des Gesamtüberlebens gezeigt werden. Die 3-jährige Therapie gilt nun als Standard für Patienten mit hohem Rückfallrisiko. In der metastasierten Situation konnte eine Therapie mit dem KIT-/PDGFRA-Inhibitor Imatinib Remissionen und Krankheitsstabilisierungen bei 80 Prozent aller Patienten erzielen. Gegenüber den ursprünglich verfügbaren Therapieoptionen konnte mit Imatinib die Überlebenszeit von Patienten mit metastasierter Erkrankung verdreifacht werden [27]. Die Lokalisation der Mutationen auf dem c-KIT-Gen ist prädiktiv für das Therapieansprechen. Sie wird im Idealfall bei jedem Patienten bestimmt. Bei Patienten mit Exon-9-Mutationen scheint eine erhöhte Imatinib-Dosierung mit einem verbesserten progressionsfreien Überleben einherzugehen [9]. Obwohl teilweise mehrjährige Remissionen beobachtet werden, geraten mehr als 80 Prozent aller Patienten im Verlauf der Therapie in eine Progression. Zugelassene Zweitlinientherapie ist das Sunitinib, durch das sich die Krankheit häufig noch mehrere Monate stabilisieren lässt. Der Stellenwert einer Metastasektomie bei GIST-Patienten ist bislang nicht im Rahmen randomisierter Studien geprüft worden, allerdings konnte unter Federführung des Essener Zentrums eine europaweite retrospektive Studie zur Metastasenchirurgie initiiert werden, die einen deutlichen Vorteil für die Operation nahelegt [4]. Diese Serie stellt die bislang weltweit größte Analyse ihrer Art dar. Resistenz gegenüber Imatinib und Sunitinib Mehr als 80 Prozent aller Patienten mit metastasierter Erkrankung entwickeln im Verlauf der Erkrankung eine Resistenz gegenüber Imatinib und nach vergleichsweise kurzer Zeit auch gegen Sunitinib. Diese Resistenz wird vor allem durch Sekundärmutationen im Bereich der c-KIT-Kinase vermittelt. Unter Beteiligung des WTZ konnte kürzlich die Wirksamkeit von Regorafenib bei Imatinib- und Sunitinibresistenten GIST gezeigt werden [11], das seit diesem Jahr als Therapie in der Drittlinie zugelassen ist. Die translationale Sarkomarbeitsgruppe unter Leitung von Sebastian Bauer hat zudem eine Vielzahl neuartiger Therapiestrategien für GIST-Patienten angestoßen. Erstmalig konnte in Essen basierend auf den präklinischen Ergebnissen der Arbeitsgruppe [21] eine Kombinationstherapie von 11 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 12 s c h w e r p u n k t w t z - j o u r n a l Imatinib mit einem HDAC-Inhibitor geprüft werden. Dabei ließ sich bei der Hälfte der Patienten, die teilweise sehr stark vorbehandelt waren, eine Krankheitsstabilisierung erreichen [2]. 12 In einem weiteren Kooperationsprojekt, konnte vor wenigen Monaten die erste Evidenz für die Wirksamkeit von Ponatinib bei stark vorbehandelten GIST belegt werden [14]. Auf Basis dieser Untersuchung wird das WTZ federführend eine Studie zum Stellenwert von Ponatinib (POETIG-Studie) durchführen. Dabei kommt bei der Patientenauswahl auch erstmals das diagnostische Verfahren der liquid biopsies zum Einsatz. Mit Hilfe der NGS(next generation sequencing)-Technologie, die im Institut für Pathologie als sensitivstes Verfahren für die genetische Analyse von Tumor- und Blutproben etabliert wurde, erhofft sich die Arbeitsgruppe, bereits über eine Blutprobe das Therapieansprechen auf Ponatinib vorhersagen zu können. Dank des erfolgreichen Aufbaus eines funktionierenden Studienprogramms konnten für 2015 wegweisende 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Therapiestudien für die Behandlung von GIST an das WTZ gelotst werden. Dabei werden mutationsspezifische Inhibitoren von KIT und PDGFRA untersucht werden. Zudem wird erstmals ein KIT-spezifischer therapeutischer Antikörper gegen GIST und andere KIT-positive Tumoren an Patienten geprüft werden. Kontakt zur Sarkomgruppe und zur interdisziplinären Sarkomsprechstunde ist über die Telefonnummer 0201-723-83535 oder per E-Mail ([email protected]) möglich. Das offene Sarkomboard, in das auch externe Ärzte ihre Fallbesprechungen einbringen können, findet jeden Donnerstag um 15.30 Uhr in der Bibliothek der Unfallchirurgie statt. Literatur [1] Bauer S, Hartmann JT (2006) Locally advanced and metastatic sarcoma (adult type) including gastrointestinal stromal tumors. Crit Rev Oncol Hematol, 60: 112-130. [2] Bauer S, Hilger RA, Mühlenberg T et al. (2013) Phase I study of panobinostat and imatinib in patients with treatment-refractory metastatic gastrointestinal stromal tumors. Br J Cancer. 2014 Mar 4;110(5):115562. submitted. [3] Bauer S, Muhlenberg T, Leahy M, et al. (2009) Therapeutic potential of Mdm2 inhibition in malignant germ cell tumours. Eur Urol, 2010 Apr;57(4):679-87. [4] Bauer S, Rutkowski P, Hohenberger P, et al. (2014) Long-term follow-up of patients with GIST undergoing metastasectomy in the era of imatinib - analysis of prognostic factors (EORTC-STBSG collaborative study). Eur J Surg Oncol, Apr;40(4):412-9. 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J g Essen Conference for Hematology and Oncology Was haben Studenten beziehungsweise Doktoranden mit wissenschaftlichen Kongressen zu tun? – Nun, sie werden die eine oder andere dieser Veranstaltungen besuchen, und vielleicht auch einige Male ein Poster präsentieren. Am WTZ in Essen aber wird im April nächsten Jahres eine viel weitergehende Vision zweier Essener Doktoranden Wirklichkeit: Ein wissenschaftlicher Die Idee dazu kam Benedikt Pelzer beim Besuch einer ähnlichen Veranstaltung der Manchester Oncology Society im September 2013. Er war beeindruckt von der Konferenz, von der fachlichen Qualität, von den vielen Begegnungen. Schnell keimte in ihm der Gedanke, so etwas auch an der eigenen Uni zu organisieren. In Stefanie Rost, wie Pelzer selbst Doktorand an der Abteilung für Hämatologie an der Universität Essen, fand er schnell eine Verbündete, und Anfang des Jahres 2014 fassten die beiden den Entschluss, das Ganze zu wagen. Kongress, organisiert von Studenten für Studenten – als Informationsbörse zum Thema Krebsmedizin und als Übungsfeld gewissermaßen für die eigene wissenschaftliche Karriere. Lust an der wissenschaftlichen Neugier Wohlgemerkt, die beiden sind keine Didaktikspezialisten, die den offiziellen Auftrag haben, neue Konzepte zum Erlernen wissenschaftlicher Arbeitsund Vortragsweisen zu entwickeln – etwas altmodisch könnte man sagen, sie handeln aus purer Lust an der wissenschaftlichen Neugier. Stefanie Rost hatte zwei Jahre vor der Geburt der ECHO-Idee an einer Juniorakademie-Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) teilgenommen und sah sich dort in ihrer Wissenschaftsbegeisterung nochmals bestärkt, wie sie selbst sagt. Nun, im ersten Schritt brauchten die beiden Verbündete. Ihren Chef Professor Ulrich Dührsen, Ordinarius für Hämatologie an der Uni Essen, hatten sie schnell und von Anfang an auf ihrer Seite. Mit einem „zunächst noch bescheidenen wissenschaftlichen Programm“, so Stefanie Rost, sowie einem groben Finanz- und Strukturplan ausgestattet machten sie sich ans Werk. Sie knüpften Kontakte, gewannen Sponsoren und Unterstützter wie die DGHO und die European School of Oncology (ESO). Sie luden internationale und nationale Gastredner ein, bereiteten einen professionellen Internetauftritt vor und begannen im Spätsommer 2014 mit der Bewerbung der Veranstaltung. WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 15 e c h o w t z - j o u r n a l 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Nicht nur zuhören Herausgekommen ist ein zweieinhalbtägiger Kongress mit drei Grand Lectures, fünf Sessions mit jeweils vier parallelen Workshops, in denen ausgewiesene Experten ihres Faches zunächst Einführungsvorträge halten und Studenten anschließend eigene Forschungsarbeiten zum Thema präsentieren können. „Nicht nur passives Zuhören, sondern Interaktion ist uns besonders wichtig“, unterstreicht Stefanie Rost die ambitionierten Ziele der Veranstaltung. Die Idee der beiden Essener Doktoranden ist unter anderem auch im Dekanat der Medizinischen Fakultät auf fruchtbaren Boden gefallen: „Wir begrüßen diese herausragende Initiative ausdrücklich,“ freut sich Professor Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre an der Medizinischen Fakultät. Studenten und Nachwuchswissen- Sprecher bei der ECHO 2015 (Auswahl) Gerty Schreibelt, PhD Postdoc, Department of Tumor Immunology, Radboud Institute for Molecular Life Sciences, RadboudUMC, Nijmegen, the Netherlands Bei der ECHO spricht Gerty Schreibelt in ihrer Grand Lecture über “Cancer immunotherapy with primary blood dendritic cells”. Professor Ulrich Lauer, MD Consultant Gastroenterologist, Medical Clinic, University Hospital Tübingen Ulrich Lauer wird bei der ECHO eine Grand Lecture halten zum Thema “Virotherapy – A Biological Approach for Overcoming Cancer Therapy Resistance” schaftler hätten hier die Chance, vieles zu üben, wovon sie in ihrer späteren Laufbahn profitieren werden. Schließlich gehe es nicht nur darum, Erkenntnisse im stillen Kämmerlein zu generieren, „sondern diese zum Beispiel auch bei internationalen Kongressen vorzustellen und sich der fachlichen Diskussion zu stellen“, so Fandrey weiter. Kongresssprache Englisch Apropos Internationalität: Die gesamte Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, auch die Infos im Internet sind ausschließlich englisch verfügbar. Der Name der Veranstaltung ist Programm: Rost und Pelzer hoffen auf ein reges, auch internationales ECHO und sie wollen sich getreu dem Motto ihres Kongresses inspirieren lassen. „Dabei bedeutet in'spire noch so viel mehr“, sinniert Stefanie Rost. „Wissen oder Erkenntnis sozusagen einatmen, auch dafür steht in'spire“, ergänzt Benedikt Pelzer. Und: Das englische spire bedeutet wörtlich übersetzt hoher Turm, und die Höhen – aber möglicherweise auch die Tiefen – wissenschaftlicher Betätigung wollen Veranstalter und Teilnehmer dieser Tagung erkunden. Dass sie sich dabei nicht in einen Elfenbeinturm zurückziehen werden, davon ist angesichts der überall sicht- und spürbaren offenen und herzlichen Atmosphäre auszugehen. Professor Ulrich Dührsen, MD Eckdaten zur ECHO 2015 Director, Clinic for Hematology, University Hospital Essen Termin: Freitag 10. April 2015 bis Sonntag 12. April 2015 Ulrich Dührsen wird bei der ECHO zur Eröffnung die Grand Lecture zum Thema “Hodgkin lymphoma” halten. Professor Ralf Küppers, PhD Director, Institute for Cell Biology (Oncology Research), University Hospital Essen Bei der ECHO wird Ralf Küppers über “B-cell development and lymphomagenesis” reden. Professor Matthias Gunzer, PhD Director, Institute for Experimental Immunology and Imaging, ZMB, University of Duisburg-Essen Matthias Gunzer spricht bei der ECHO über “Spotted Neutrophils – Imaging Immunity”. Ort: Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät Gebühr: 30 Euro Teilnehmer: höchstens 100 Abstracts: Einzureichen bis spätestens 28. Februar 2015 Info und Registrierung: www.echo-essen.de 15 WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 16 e c h o 16 [1] w t z - j o u r n a l 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g [2] Auszüge aus dem Programm [3] [4] 17.00 bis 18.15 Uhr Jan Dürig [4]: Chronic Lymphocytic Leukemia Beate Timmermann [19]: Particle Therapy Stefan Kasper [11]: Resistance Mechanisms in Colon Carcinoma Marie Buchholz [2]: Pancreatic Cancer Freitag 10. April 2015 15.00 bis 16.30 Uhr Registrierung 16.30 bis 17.30 Uhr Ulrich Dührsen [3]: Hodgkin Lymphoma [5] [6] 17.30 Uhr Evenig Reception Samstag 11. April 2015 [7] [9] [11] [8] [10] [12] 08.30 bis 09.45 Uhr Joachim Göthert [8]: Myoproliferative Syndroms Sebastian Bauer [1]: Sarcomas W. Eberhardt [5]: Bronchial Carcinoma Ursula Rauen: Cold Induced Apoptosis [15] [16] Sonntag 12. April 2015 8.30 bis 9.45 Uhr Klaus Griewank [7]: Dermatooncology Petra Temming: Pediatric Oncology Katharina Fleischhauer: Stem Cell Transplantation Stefan Heinrichs [10]: Myelodysplastic Syndrome 11.30 Uhr Ulrich Lauer [13]: Virotherapy – A Biological Approach for Overcoming Cancer Therapy Resistance 10.00 bis 11.15 Uhr Susanne Ernst-Behn [6]: Psychooncology Lewin Eisele: Cancer Epidemiology Michael Zeschnigk: Epigenetics in Cancer Ralf Küppers [12]: B Cell Development and Lymphoma-genesis 12.30 bis 13.30 Uhr Oral presentations by participants 11.30 Uhr Gerty Schreibelt [16]: Cancer Immunotherapy with Primary Blood Dendritic Cells 15.30 bis 17.00 Uhr Postersession [14] 19.00 Uhr Get together 10.00 bis 11.15 Uhr Alexander Röth [15]: Aplastic Anemia N.N: Breast Cancer Christian Pox [14]: Hereditary Colon Carcinoma Matthias Gunzer [9]: Spotted Neutrophils 14.15 bis 15.30 Uhr Case Studies [13] 18.15 bis 19.00 Uhr Roland Schroers [17]: Cytology of Hematological Disorders Andrea Tannapfel [18]: Histopathology of Cancer Types Johannes Schulte: Personalized Medicine in Pediatric Oncology [17] [18] [19] WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 17 P a n o r a m a w t z - j o u r n a l 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Panorama WTZ/DKTK-Seminar Ausgezeichnet Molekulare Pathogenese maligner Lymphome Mitte Dezember hatten das WTZ und der DKTK-Partnerstandort Essen bereits zum vierten gemeinsamen Seminar eingeladen. Diskutiert wurde die molekulare Pathogenese maligner Lymphome. Gastredner war Professor Dr. Dr. h.c. Martin-Leo Hansmann, Direktor des Dr.-Senckenbergischen-Instituts für Pathologie an der Uni Frankfurt. Das DKTK (Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung) ist eines der sechs vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern eingerichteten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung. Einziger Partnerstandort in Nordrhein-Westfalen ist Essen/Düsseldorf. Das Konzept der WTZ/DKTK-Seminare ist so einfach wie erfolgreich: Einer der Onkologie-Experten am Westdeutschen Tumorzentrum Essen legt das jeweils zu erörternde aktuelle Thema fest. Um zusätzliche Impulse nach Essen zu tragen, wird dann ein Experte für den jeweiligen Bereich zum Vortrag und zur Diskussion ans UK Essen eingeladen. Gastgeber war dieses Mal Prof. Dr. rer. nat. Ralf Küppers, Direktor am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät am UK Essen. Ende November wurde Alexander Roesch, Oberarzt der Klinik und Universitätsprofessor für Dermato-Onkologie der Medizinischen Fakultät der Universität DuisburgEssen für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Malignes Melanom ausgezeichnet. Er erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis 2013 der Fritz-Acker-Stiftung für den Fachbereich Onkologie. Roesch erhielt den Preis für seine Arbeiten zur molekularen Charakterisierung der Erkrankung, die Grundlage sein kann für die Entwicklung innovativer Therapieansätze. – Anzeige – Fachkliniken für Neurologie, Onkologie und Pneumologie Unsere Schwerpunkte sind u. a.: Neurologische Erkrankungen nach Schlaganfall oder Hirnblutung Bewegungsstörungen (z.B. Parkinson-Krankheit) Schluck-, Sprach- und Sprechstörungen Entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems Tumorerkrankungen des Gehirns, Rückens und peripheren Nervensystems Maligne Systemerkrankungen, Tumorerkrankungen des Magen- und Darmtraktes Tumoren des Bronchial-Lungen-Systems, gynäkologische Tumoren obstruktive Atemwegserkrankungen, Behandlung nach Pneumonien Behandlung nach Operationen an Thorax und Lunge Zur Reha-Klinik 1 51580 Reichshof Tel. 0 22 65 / 9 95-0 Fax 0 22 65 / 9 95-100 [email protected] www.reha-zentrum-reichshof.de 17 Colloquium Senologie begreifen – Anzeige – WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 18 Veranstal t kalender Mittwoch 14. Januar 2015, 17.00 bis 20.00 Uhr Hörsaal der Verwaltung am UK Essen 2014 | 2015 Highlights der ASH-Jahrestagung 2014 Colloquium n von Herausgegebe Michael Untchk Nadia Harbec mssen Christoph Thon Costa Serban-Da Relevante zur Erkenntnisse Diagnostik und Therapie von mit Patientinnen om Mammakarzin Die Klinik für Hämatologie (Direktor: Prof. Dr. Ulrich Dührsen) lädt ein zu einer Nachlese zur 56. Jahrestagung der US-amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie, die vom 6. bis 9. Dezember 2014 in San Francisco stattfand. Referenten sind Oberärzte der Klinik, die selbst in San Francisco waren. Weitere Infos: www.haematologie-uniessen.de Montag, 19. Januar 2015, 16.30 bis 18.30 Uhr UK Essen, WTZ-Stationen, Konferenzraum im EG Medizinethische Fortbildung Bluttransfusion bei Zeugen Jehovas Herausgegeben von Michael Untch, Nadia Harbeck, Christoph Thomssen und Serban-Dan Costa • Epidemiologie, Prävention und Pathologie • Familiär gehäuft auftretende Mammakarzinome • Therapie beim frühen Mammakarzinom • Therapie beim fortgeschrittene Mammakarzinom • Osteoonkologie, Supportive Maßnahmen und Komplementäre Verfahren Colloquium Senologie erscheint jeweils zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie. Colloquium Senologie 2014 erhalten Sie im Fachbuchhandel oder direkt im Agileum-Verlag. Agileum Verlag und Gesundheitsakademie GmbH Landsberger Straße 480 a · 81241 München Fon: 089-820 737 27 [email protected] · www.agileum.de Referent: Norbert Jömann, Vorsitzender des Klinischen EthikKomitees der Uniklinik Münster Wenn Patienten lebenserhaltende Therapien wegen ihrer religiösen Haltung zurückweisen, stecken Ärzte in einem Dilemma. Mitglieder der Religionsgemeinschaft Zeugen Jehovas lehnen beispielsweise Blutübertragungen auch dann ab, wenn dadurch das eigene Leben gefährdet wird. Muss den Wünschen der Patienten in solchen Situation unbedingt Folge geleistet werden? Dieser Frage soll in einem kleinen Gedankenexperiment und in einem Vortrag mit Diskussionsbeteiligung nachgegangen werden. Anmeldung erforderlich: [email protected] bis spätestens 14 Tage vor der Veranstaltung WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 19 k a l e n d e r w t z - j o u r n a l 4 · 2 0 1 4 · 6 . J g Impressum l tungs- WTZ-Journal ISSN: 1869-5892 © 2014 by Westdeutsches Tumorzentrum Essen und LUKON-Verlagsgesellschaft mbH, München Donnerstag, 22. bis Samstag 24. Januar 2015, ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen 1st International Symposium on Tumor Host Interaction in Head and Neck Tumors Mittwoch, 21. Januar 2015, 16.00 bis 20.30 Uhr, Philharmonie Essen, RWE-Pavillon, Huyssenallee 53, 45128 Essen Highlights vom San Antonio Breast Cancer Symposium 2014 Unter Federführung der Universitätsfrauenklinik (Direktor: Prof. Dr. med. Rainer Kimmig) laden das Alfried-Kruppvon-Bohlen-und-Halbach-Krankenhaus, das Elisabethkrankenhaus, die Kath. Kliniken Nord-West, das Marienhospital Altenessen, das Klinikum Niederberg/ Velbert und das Marienhospital Bottrop ein zu der schon traditionellen Nachlese des SABCS, das vom 9. bis 13. Dezember im texanischen San Antonio stattfand. Viele der in Essen präsentierenden Referenten haben auch in San Antonio ihre Studienergebnisse vorgestellt. Das Konzept der Fortbildung ist praxisorientiert: Nach jedem Vortrag werden die Inhalte von klinisch tätigen Ärzten diskutiert. Referenten sind Oberärzte aus der Universitätsfrauenklinik, aber auch externe Experten wie Sibylle Loibl, Gunter von Minckwitz, Anton Scharl oder Ingo Diel. Anmeldung erforderlich! Telefonisch unter 0201-723-2346, per Fax unter 0201-723-5663 oder per E-Mail: [email protected]. Ansprechpartner sind Frau Dahl und Herr Dr. Peter Kern. Weitere Infos: http://www.wtzessen.de/willkommen/aktuelles.html Die komplexe Interaktion zwischen Tumor- und Wirtszelle ist das zentrale Thema dieser internationalen Konferenz. Chairman der Veranstaltung ist Professor Stephan Lang, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am UK Essen. Weitere Infos und Anmeldung: http://www.headandneck2015.org/ Montag, 23. Februar 2015 bis Samstag, 28. Februar 2015 Arbeitsgemeinschaft Intensivmedizin e.V. – Kaiserhaus, Möhnestraße 55, 59755 Arnsberg Hämatologie kompakt Der bereits zum siebten Mal stattfindende Kurs der Klinik für Hämatologie wendet sich sowohl an Fachärzte für Innere Medizin zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Hämatologie und internistische Onkologie als auch an Kolleginnen und Kollegen mit wenig Vorkenntnissen auf diesem Gebiet. Innerhalb von fünf Tagen werden die hämatologischen Erkrankungen kompakt im Hinblick auf Ätiologie, Pathogenese, Klinik, Klassifikation und Therapie auf dem neuesten Stand der Wissenschaft erarbeitet. Nach einer ausführlichen theoretischen Darstellung der jeweiligen Krankheitsbilder am Morgen steht den Teilnehmern am Nachmittag ausreichend Zeit zur Verfügung, unter Anleitung das Mikroskopieren zu vertiefen. Teilnehmergebühr: zwischen 500 und 700 Euro Infos und Anmeldung: http://www.haematologie-uni-essen.de Redaktion PD Dr. med. Andreas Hüttmann (Redaktionsleitung, verantwortlich); Prof. Dr. med. Dirk Schadendorf; Günter Löffelmann, Tina Schreck (CvD), Ludger Wahlers (089-820 737-0; [email protected]), Anschrift wie Verlag 19 Anzeigen Manfred Just (089-820 737-0; M. [email protected]), Anschrift wie Verlag Herausgeber Direktorium Westdeutsches Tumorzentrum Essen WTZ, vertreten durch Prof. Dr. med. Dirk Schadendorf Hufelandstraße 55, 45122 Essen www.wtz-essen.de Verlag LUKON Verlagsgesellschaft mbH Landsberger Straße 480 a, 81241 München Fon: 089-820 737-0 | Fax: 089-820 737-17 E-Mail: [email protected] www.lukon-verlag.de Abonnement Das WTZ-Journal erscheint viermal jährlich zum Einzelpreis von 4,00 €. Der Preis für ein Jahresabonnement beträgt 15,00 €. Die genannten Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten: Inland 3,00 €; Ausland: 12,00 €. Die Bezugsdauer beträgt ein Jahr. Der Bezug verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn das Abonnement nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird. Für Mitglieder des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) ist der Bezug des WTZ-Journals im Mitgliedsbeitrag bereits enthalten. Layout, Gestaltungskonzept und Illustration Charlotte Schmitz, 42781 Haan Bildnachweis Alle Grafiken und Illustrationen: Charlotte Schmitz, Haan; Titel, Seiten 14 bis 17: Universitätsklinikum Essen; Seite 4: xixixing – fotolia.com Druck flyeralarm, Würzburg Printed in Germany Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge beziehungsweise Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder Dritten geführt werden. Auflage 2.000 Exemplare WTZJournal_0414_RZFA_Layout 1 20.12.14 21:46 Seite 20 – die bessere Wahl bei Knochenkomplikationen. Überlegene Wirksamkeit gegenüber Zoledronsäure1–5 • 8,2 Monate mehr Zeit ohne SRE*, 1, 2 • 4 Monate Schmerzverzögerung**, 3, 4 • 1,2 Monate längeres Überleben#, 5 Alle 4 Wochen subkutan1 XGEVA® ist zugelassen zur Prävention von skelettbezogenen Komplikationen (pathologische Fraktur, Bestrahlung des Knochens, Rückenmarkkompression oder operative Eingriffe am Knochen) bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen aufgrund solider Tumoren.1 XGEVA® ist zudem zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen und skelettal ausgereiften Jugendlichen mit Riesenzelltumoren des Knochens, die nicht resezierbar sind oder bei denen eine operative Resektion wahrscheinlich zu einer schweren Morbidität führt.1 * SRE: Skeletal Related Event. ** Auftreten von moderaten oder starken Schmerzen bei Patienten mit keinen oder leichten Schmerzen zu Studienbeginn. # Subgruppenanalyse der Patienten mit Lungenkarzinom. 1. XGEVA® (Denosumab) Fachinformation, Stand September 2014. 2. Lipton A, et al. Eur J Cancer. 2012;48:3082–3092. 3. Stopeck A, et al. J Clin Oncol. 2010;28:7s. Abstract 1024. 4. Cleeland CS. Clin Cancer Res. 2006;12:6236–6242. 5. Scagliotti GV, et al. J Thorac Oncol. 2012;7(12):1823–1829. XGEVA® 120 mg Injektionslösung in einer Durchstechflasche Wirkstoff: Denosumab. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Jeder Verdachtsfall einer Nebenwirkung sollte gemeldet werden. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: Jede Durchstechflasche enthält 120 mg Denosumab in 1,7 ml Lösung (70 mg/ml). Denosumab ist ein humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der mittels rekombinanter DNA-Technologie in einer Säugetierzelllinie (CHO) hergestellt wird. Sonstige Bestandteile: Essigsäure 99 %*, Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung)*, Sorbitol (E 420), Wasser für Injektionszwecke.* Der Acetatpuffer wird durch Mischen von Essigsäure mit Natriumhydroxid gebildet. Anwendungsgebiete: Prävention von skelettbezogenen Komplikationen (pathologische Fraktur, Bestrahlung des Knochens, Rückenmarkkompression oder operative Eingriffe am Knochen) bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen aufgrund solider Tumoren. Behandlung von Erwachsenen und skelettal ausgereiften Jugendlichen mit Riesenzelltumoren des Knochens, die nicht resezierbar sind oder bei denen eine operative Resektion wahrscheinlich zu einer schweren Morbidität führt. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; schwere, unbehandelte Hypokalzämie. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Dyspnoe, Diarrhö, muskuloskelettale Schmerzen; häufig: Hypokalzämie, Hypophosphatämie, Zahnextraktion, Hyperhidrose, Kieferosteonekrose; selten: Arzneimittelüberempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion, atypische Femurfraktur. Weitere Angaben: s. Fach- und Gebrauchsinformation. Verschreibungspflichtig. Stand der Information: September 2014 AMGEN Europe B.V., 4817 ZK Breda, Niederlande; (Örtlicher Vertreter Deutschland: AMGEN GmbH, 80992 München) © 2014 Amgen. Alle Rechte vorbehalten. DMO-DEU-AMG-218-2014-February-P, 10/2014