Jungbrunnen Antioxidantien - Heinrich-Heine

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5. Jahrgang, 5. Ausgabe 2011, 163-178
- - - Rubrik Fortbildungsartikel - - -
Jungbrunnen Antioxidantien
Radikalfänger auf
dem Prüfstand
Sekundärprävention mit Antioxidantien bei Postinfarktpatienten?
Oxidativer Stress
Prävention in Apotheken
Atherosklerose
Beratungsempfehlungen
Antioxidantien
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Jungbrunnen Antioxidantien
Radikalfänger auf dem Prüfstand.
Franziska Weichbrodt*, Alexandra Dimovski
Fachbereich Pharmazie
Heinrich - Heine Universität
Düsseldorf
*Korrespondenzadresse:
Franziska Weichbrodt
Fachbereich Pharmazie
Universität Düsseldorf
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
e-mail: [email protected]
Interessenkonflikt:
keiner
Lektorat:
Prof. Dr. rer. nat. et med.habil. Andreas Daiber (Dipl. Chem.)
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität
II. Medizinische Klinik und Poliklinik - Labor für Molekulare Kardiologie
Universitätsklinikum Mainz
Udo Paulussen, Fachapotheker für Offizinpharmazie,
Gesundheitserziehung -Interim Management-, Burgdorf
Prof. Dr. Georg Kojda, Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie
Universitätsklinikum Düsseldorf
Den Fortbildungsfragebogen zur Erlangung eines Fortbildungspunktes zum
Fortbildungstelegramm Pharmazie finden Sie hier:
http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/Kurzportraet.html
Titelbild : Universitätsbibliothek New York , Urheber: Photoprof, Lizenz: Fotolia
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Antioxidantien
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The awareness that coronary artery disease is the most frequent cause of death
is nowadays an often discussed topic.
Oxidative Stress is the one of the main
reasons for the progression of vascular
atherosclerosis. Therefore the importance of medical prevention through dietary supplements increases. However,
based on numerous published clinical
trials studies it can be concluded that the
daily intake of food-Supplements is overestimated and shows little impact, if any.
The following article will provide insights
about the effect of food-supplements and
describe the results of risk-benefit analyses for Over-The-Counter products (OTC
products) at community pharmacies.
Abstract
Die koronare Herzkrankheit rückt immer
mehr in den gesellschaftlichen Vordergrund und stellt mittlerweile weltweit die
häufigste Todesursache dar. Insbesondere oxidativer Stress spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der atherosklerotischer
Gefäßveränderungen.
Deshalb nimmt vor allem die Bedeutung
der Prävention zu, die durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln angepriesen wird. Anhand der vorgestellten
Studien liegt der Schluss nahe, dass die
tägliche Einnahme solcher Nahrungsergänzungsmittel überbewertet wird und
wenig Nutzen zeigt, wie die RisikoNutzen-Bewertungen für OTC-Produkte
zur Selbstmedikationen belegen.
Einleitung
Laut einer Statistik der WHO (World
Health Organization) von 2004 sind
Herz-Kreislaufkrankheiten (Abb. 1) nicht
nur in den Industrieländern, sondern
auch weltweit die häufigste Todesursache (Weblink 1). Wegen der weltweit
steigenden Lebenserwartung rechnet die
UN-Organisation mit einer weiteren Zunahme kardiovaskulär bedingter Todesfälle um mehr als ein Drittel (37 Prozent)
im Jahr 2030. Diese besorgniserregende
Zahl sollte die Bevölkerung spätestens
jetzt dazu aufrufen die bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren möglichst zu
vermeiden. In zahlreichen klinischen
Studien haben sich Experten mit der
Fragestellung beschäftigt, ob Antioxidantien einen protektiven Effekt auf die Progression von koronaren Herzkrankheiten
haben.
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Abstract
Abb. 1: Statistik der häufigsten Todesfälle (Angaben in % aller Todesfälle, Daten aus Weblink 1).
Oxidativer Stress
Fällt der Begriff „oxidativer Stress“, ist
damit nicht der alltagsbedingte Stress
gemeint, sondern es handelt sich um
eine bedrohliche Stoffwechsellage im
Körper. Der menschliche Organismus
benötigt etwa 2,8 kg Sauerstoff pro Tag,
davon entstehen etwa 1–3 % schädliche
Nebenprodukte, z.B. reaktive Sauerstoffund Stickstoffspezies, RONS (Reactive
Oxygen and Nitrogen Species) auch
„Nitrosativer Stress“ genannt (Weblink
2). Um den Organismus vor dem Angriff
der freien Radikale zu schützen, verfügt
der Körper über eine Vielzahl von Antioxidantien, die einen protektiven Effekt
auf die Körperzellen und Gefäßwände
haben. Da durch die Stoffwechselvorgänge nicht genügend Antioxidantien
produziert werden, muss der Bedarf
durch die tägliche Nahrung gedeckt werden. Aufgrund der enthaltenen Vitamine
und Spurenelemente, die eine antioxida-
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Antioxidantien
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tive Wirkung haben, spielt der Verzehr
von Obst, Gemüse und Mineralien eine
wesentliche
Rolle.
Normalerweise
herrscht ein körpereigenes Gleichgewicht
zwischen angreifenden Radikalen und
abwehrenden Antioxidantien. Ist aber
dieses Gleichgewicht gestört, entsteht
eine Überproduktion von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies und verursacht eine Verminderung der antioxidativen Abwehrmechanismen (Abb. 2).
Übersteigt die Konzentration der Radikale die anti-oxidative Kapazität des Organismus, kann der Körper einem oxidativen Stress unterliegen, da dieses Ungleichgewicht nicht mehr ausgeglichen
werden kann und somit einen Risikofaktor für die Gesundheit darstellt (Weblink
3). Ein Ungleichgewicht zwischen der
RONS-Produktion und den Antioxidantien
mündet allerdings noch nicht zwangsläufig in oxidativen Stress. Erst wenn die
durch die verschiedenen RONS induzierten oxidativen Schäden vom Organismus
nicht adäquat repariert werden können
und sich die oxidativen Schäden vermehrt ansammeln spricht man von oxidativem Stress mit gravierenden Folgen
für die Zellen bzw. für den gesamten
Organismus. Vor allem bei entzündlichen
Prozessen (Arthritis, Allergien) oder Infektionen kommt es zu einem Überschuss an freien Radikalen. Auch bestimmte Herz-Kreislauferkrankungen und
besonders die Atherosklerose kann durch
den oxidativen Stress verschlimmert
werden. Von einer Sonderform des oxidativen Stress spricht man, wenn es sich
bei den beteiligten Oxidantien bzw. reaktiven Sauerstoffspezies, um Stickstoffmonoxid (NO) und sein Folgeprodukt
Peroxynitrit
handelt
(„nitrosativer
Stress“). NO wird mit Hilfe der NOSynthase (NOS), aus Arginin und Sauerstoff gebildet und übernimmt im Organismus zahlreiche wichtige physiologische Funktionen z.B. als Botenstoff und
Stoffwechselregulator. Eine sehr stark
erhöhte NO-Synthase-Aktivität und der
damit verbundene nitrosative Stress
kann -ebenso wie der oxidativer Stress durch Entzündungen und Infektionen
ausgelöst werden. Dabei kann es zur
Bildung des hochtoxischen Peroxynitrit
kommen (Weblink 4). Experimente der
letzten Jahre lassen darauf schließen,
dass einige im Zusammenhang mit NO
auftretenden Zellschäden durch die destruktiven Eigenschaften des Peroxynitrits vermitteln werden.
Abb. 2: Einflussfaktoren auf die Balance von Radikalen und Radikalfängern in der Blutgefäßwand. Stickstoffmonoxid gilt als wichtiger endogener antioxidativer Faktor, dessen
Bildung und Aktivität durch die genannten Risikofaktoren verändert wird (Weblink 5).
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Insgesamt wird durch eine langandauernde Störung der Balance zwischen oxidativen und antioxidativen ein Gefäßschaden hervorgerufen. Viele Risikofaktoren z.B. Alkohol, Tabakkonsum, Adipositas und Diabetes mellitus spielen bei
der Progression kardiovaskulärer Erkrankungen eine entscheidende Rolle, da
diese vermehrt reaktive Sauerstoffverbindungen, Stickstoffmonoxid und Peroxynitrit bilden, in die Blutgefäßwand eindringen und den Krankheitsverlauf maßgeblich beeinflussen. Mit oxidativem
Stress sind viele Krankheiten verbunden,
die das Gewebe angreifen und dadurch
verschiedene Reaktionen auslösen, die
wiederum schwerwiegende Auswirkungen im ganzen Körper zur Folge haben
können (Abb. 3). Im weiteren Verlauf
verursachen sie Schädigungen der biologischen Zellvorgänge, die unter anderem
auch für die Entwicklung der Atherosklerose und den damit eng verbundenen
kardiovaskulären Erkrankungen verantwortlich sind.
Atherosklerose
Atherosklerose, umgangssprachlich auch
„Arterienverkalkung“ genannt, ist eine
chronisch fortschreitende, degenerative
Erkrankung der großen und mittelgroßen
Arterien (1). Sie beginnt mit einer Schädigung der Endothelzellschicht der arteriellen Blutgefäße, die den koronaren,
zerebralen und peripheren Blutkreislauf
betreffen (Weblink 6). Durch die Ablagerung von Lipiden und kollagenreichem
Bindegewebe (Plaquebildung) in der Intima kommt es zu einer Verengung des
Gefäßdurchmessers (Stenose) und zur
Verhärtung der Gefäßwand (Verkalkung),
was einen mangelnden Blutfluss und den
Verlust der Elastizität zur Folge hat.
Abb. 3: Schematische Darstellung der Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen.
Durch Risikofaktoren entsteht ein Ungleichgewicht zwischen proatherogenen und antiatherogenen Faktoren. Als Folge wird vermehrt Superoxid in der Gefäßwand gebildet (Oxidativer Stress). Dieser verursacht eine Verminderung der Bioverfügbarkeit von vaskulärem NO und resultiert in einer endothelialen Dysfunktion. Die folgenden atherosklerotischen Veränderungen sind Ursache der verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen. (aus Weblink 10).
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Zu den Folgeschäden gehören eine Reihe
häufiger Erkrankungen, u.a.:
• Die
periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), auch
bekannt als die „Schaufensterkrankheit“, der eine Störung der arteriellen Durchblutung der Extremitäten
zugrunde liegt. Diese Form der Arterienverkalkung hat für den Patienten
unangenehme Folgen, da die Muskeln in den Beinen in Belastungssituationen nicht mehr mit genügend
Sauerstoff versorgt werden und es
bei Belastung zu starken Schmerzen
kommt. Beim Auftreten einer solchen Schmerzattacke sind die Betroffenen darauf angewiesen für eine Moment ihren Fußweg zu unterbrechen bis die Durchblutung in den
Extremitäten ansteigt. Durch dieses
„Stop and Go“ wirkt es für Außenstehende wie ein „Schaufenster“Bummel. Aufgrund der schlechten
Durchblutung kommt es außerdem
zu einer schlechten Wundheilung,
Müdigkeit, verstärkten Hornhautbildung (Weblink 7).
• Die koronare Herzkrankheit Hier
liegt eine Störung der Koronarperfusion zugrunde. Die Angina pectoris
ist das Leitsymptom der koronaren
Herzkrankheit und äußert sich in
Form von akutem Brustschmerz. Eine solche „akute Brustenge“ wird
durch körperliche und psychische
Belastungen ausgelöst. Man unterscheidet zwischen der stabilen Angina pectoris, bei welcher sich der
Schmerz ausschließlich belastungsabhängig einstellt und gut auf Nitrate anspricht, und der instabilen Angina pectoris, bei der die Anfallssymptomatik auch in Ruhe auftritt
und die Häufigkeit und Schwere der
Anfälle zunimmt. Bei einer instabilen
Angina pectoris steigt das Myokardinfarktrisiko deutlich an. Ein Myokardinfarkt entsteht durch eine Plaqueruptur mit nachfolgender Thrombusbildung, der zu einer Reduktion
des Blutflusses führt oder ein Blutgefäß ganz verschließen kann (2).
• Der
ischämische Schlaganfall
Tritt eine Plaqueruptur in der Halsschlagader auf, kann die Folge ein
Schlaganfall (Apoplexie) sein. Ein
Gehirnschlag ist eine „schlagartig“
auftretende
Durchblutungsstörung
des Gehirns, die zu einem regionalen Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen führt (Weblink 8). Durch
turbulente Strömungen, die in der
Arteria Carotis herrschen, wird der
gebildete Thrombus zu den engeren
Versorgungsgefäßen des Gehirns
geleitet und verursacht einen Gefäßverschluss. Das hat zur Folge,
dass es zu einem anhaltenden Ausfall von Funktionen des zentralen
Nervensystems und zusätzlich zu
einem Absterben des Gehirngewebes kommt (Weblink 9).
• Der hämorrhagische Schlagan-
fall Abzugrenzen davon ist der hämorrhagische Infarkt (intrazerebrale
Blutung, Hirnblutung), nach Riss eines arteriellen Blutgefäßes im Gehirn oder nach einem thrombotischen Verschluss (roter Thrombus)
einer Hirnvene oder Subarachnoidalblutung bei Ruptur einer Arterie
im Subarachnoidalraum (Weblink
9). Die Differenzierung der beiden
Infarktformen ist äußerst entscheidend, denn erst nach einer bildgebenden Diagnostik darf mit einer
medikamentösen Therapie begonnen werden.
Die Atherosklerose verläuft schleichend
(Abb. 4), so dass Patienten über die
ersten Symptome in der Regel erst im
mittleren Alter klagen, wenn die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist. Es
können aber durchaus schon Gefäßveränderungen in den jungen Jahren entstehen. Deshalb ist es von großer Bedeutung mit einer frühzeitigen Vorbeugung
in Form von Vermeidung der Risikofaktoren anzufangen. Je mehr Risikofaktoren
ein Mensch besitzt, umso wahrscheinlicher ist der Eintritt eines Herzinfarkts
oder Schlaganfalls (Weblink 10).
Das kardiovaskuläre Risiko setzt sich aus
der Summe der Einzelrisiken zusammen.
Zur Einschränkung wurden daher Punktwertskalen erarbeitet, die eine individuelle Risikoabschätzung ermöglichen (z.B.
PROCAM) (Weblink 11). Zu den wichtigen Risikofaktoren gehören Tabakkonsum, fettreiches Essen, anhaltender
Stress, Bluthochdruck, Übergewicht (Adipositas), erhöhte Cholesterinwerte,
Diabetes mellitus und Bewegungsmangel.
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Abb. 4: Schematische Darstellung der Progression der koronaren Atherosklerose. Die
erste und noch weitgehend reversible Plaquebildung beginnt schon im jungen Erwachsenenalter. Zu diesem Zeitpunkt kann bereits eine endotheliale Dysfunktion bestehen. Mit
fortschreitendem Schweregrad kommt es zunächst bei kaum verengtem Gefäßlumen zu
einer exzentrischen Plaqueausdehnung (Remodeling). Dieser folgt die Ausbreitung des
Plaques in das Gefäßlumen mit anschließender Perfusionsbehinderung (Angina pectoris).
Bei Ruptur der endothelialen Plaqueoberfläche können sehr rasch Thromben entstehen,
die das Blutgefäß komplett verschließen (Myokardinfarkt)(aus (4)).
Sekundärprävention mit Antioxidantien bei Postinfarktpatienten?
Durch die immer weiter steigenden Lebenserwartungen und die damit verbundenen Erkrankungen wächst auch in
Apotheken das Angebot an Arznei- und
Nahrungsergänzungsmitteln, die die Entstehung solcher Erkrankungen verhindern sollen. Letztere Produkte unterliegen nicht den strengen Anforderungen
des Arzneimittelgesetztes hinsichtlich der
Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Dadurch resultiert eine kostengünstigere Markteinführung und der Zugang
wird für den Patienten erleichtert. Beispielsweise wird den Patienten mit eingängigen Werbeslogans ein längeres und
gesünderes Leben versprochen (5).
L-Arginin, eine Aminosäure, die u.a. als
Substrat der NO-Synthase fungiert und
als Aktivator des vaskulären NO-Systems
vermarktet wird, ist experimentell gut
untersucht worden (4). Durch die zusätzliche Einnahme soll die antioxidative Kapazität gesteigert werden und somit der
oxidative Stress reduziert werden. Durch
die doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte VINTAGE MI-Studie (Vascular Interaction with Age in Myocardial
Infarction) mit 153 Patienten im mittle-
ren Alter, die 6 Monate lang L-Arginin
zur Standardtherapie nach Myokardinfarkt bekommen haben, hat man heraus
gefunden, dass L-Arginin weder eine
Wirkung
auf
Ejektionsfraktion
und
vaskuläre Steifigkeit hat noch die Plasmakonzentration von L-Arginin erhöht.
Zudem kamen 6 Todesfälle in der LArginingruppe und kein Sterbefall in der
Placebogruppe vor (Abb. 5). Somit ist
die Einnahme von L-Arginin bei Postinfarktpatienten hinsichtlich der kardiovaskulären Protektion nicht nur wirkungslos, sondern möglicherweise auch
gefährlich (6).
Die Einnahme von L-Arginin bei Postinfarktpatienten ist hinsichtlich der
kardiovaskulären Protektion nicht
nur wirkungslos, sondern möglicherweise auch gefährlich.
Folsäure
Dass
eine
FolsäureSubstitution bei Frauen vor und während
der Schwangerschaft einen protektiven
Einfluss auf die Entwicklung des Embryos
hat ist schon lange bekannt (7), aber ob
eine solche Intervention auch das Risiko
für einen Myokardinfarkt bei Postinfarktpatienten senkt, wurde erst kürzlich in
klinischen Studien überprüft.
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Abb. 5: Studiendesign der VINTAGE-MI-Studie (6), die zum Ziel hatte eine kardiovaskulär protektive Wirkung von L-Arginin an Postinfarkpatienten zu untersuchen. Es stellte
sich heraus, dass L-Arginin weder eine Wirkung auf Ejektionsfraktion oder die vaskuläre
Steifigkeit hat noch die Plasmakonzentration von L-Arginin erhöht. Es kamen 6 Todesfälle
in der L-Arginingruppe jedoch kein Sterbefall in der Placebogruppe vor.
Folsäure bzw. Tetrahydrofolat und Vitamin B12 (Coenzym) sind essentiell für
den Abbau von Homocystein. Homocystein ist eine natürlich vorkommende,
gefäßschädigende
α-Aminosäure.
Im
Stoffwechsel ist sie ein Zwischenprodukt
des Ein-Kohlenstofftransfer und wird mit
Hilfe der Methionin-Synthase und dem
Coenzym Vitamin B12 zu der Aminosäure
Methionin umgesetzt. Durch die zusätzliche Folsäure-/Vitamin B12 –Einnahme soll
der Homocysteinwert gesenkt werden.
Die NORVIT-Studie, eine randomisierte,
doppelblinde, placebokontrollierte Studie
wurde in 35 Zentren mit ca. 4000 Patienten im Alter zwischen 34 bis 84 Jahren
über 3,5 Jahren in Norwegen durchgeführt (8). Die Teilnehmer wurden in 4
Gruppen eingeteilt und erhielten unterschiedliche Dosen von Folsäure mit Vitamin B12, Vitamin B6 oder Placebo (Abb.
6). Aber sowohl das Ergebnis der NORVIT-Studie also auch das Ergebnis der
VISP-Studie (Vitamin in Stroke Preventi-
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on) bestätigten nicht die Hypothese,
dass durch eine Folsäure- und Vitamin
B12/6 -Substitution die Inzidenz eines
neuerlichen Herzinfarkt gesenkt wird
(Weblink 12) (9). Eine weitere große
Studie, die HOPE-2 Study (Heart Outcomes Prevention Evaluation-2 Study), die
mit ca. 5000 Teilnehmer über 6 Jahre in
Kanada durchgeführt wurde, erzielte
auch kein signifikantes Ergebnis. Die
Patienten mit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen aber ohne durchgemachtem Myokardinfarkt erhielten täglich eine Kombination aus 2,5 mg Folsäure, 50 mg Vitamin B6 und 1 mg Vitamin
B12 oder sie wurden mit Placebo behandelt (10).
Abb. 6: Studienergebnis der NORVIT
Studie (6). Die Ereignisrate war trotz
Senkung des Homocysteinspielgels nach
Gabe von Folsäure, B6 und B12 sogar
tendenziell erhöht.
Vitamin E Die biochemischen und epidemiologischen Hinweise zur prophylaktischen Effektivität von Vitamin E bei
kardiovaskulären Erkrankungen sind in
mehreren Studien untersucht worden. In
der HOPE-Studie (Heart Outcomes Prevention Evaluation Study) untersuchten
kanadische Wissenschaftler auch den
Effekt der Sekundärprävention von Vitamin E. Sie schloss 9541 Patienten (73 %
Männer) mit hohem Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung ein. Davon erhielten 4761 Patienten der Verumgruppe
für 4-6 Jahre täglich 400 I.E. Vitamin E.
Anhand der Ergebnisse wurde festgestellt, dass 400 I.E. Vitamin E pro Tag
keinen signifikanten Effekt auf den kombinierten Endpunkt nicht-tödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulärem Tod bei Postinfarktpatienten hat.
Hinzuzufügen ist, dass eine gesteigerte
Tagesdosis von Vitamin E > 400 I.E.
nicht empfehlenswert und 800 I.E. pro
Tag sogar als gefährlich einzustufen ist.
Zur allgemeinen Einnahme von Vitamin E
von einer Tagesdosis < 400 I.E. zur Prophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen
wurden allerdings bisher keine schädlichen Auswirkungen festgestellt (11, 12).
Auch in der Physician’s Health Study II
(Abb. 7) hatte Vitamin E keinen Effekt
auf die kumulative Ereignisrate (13).
Vitamin C Eine weitere veröffentlichte
Studie, die „Physicians Health Study II“
beschäftigte sich damit, inwieweit eine
Prävention von Vitamin E und zusätzlich
Vitamin C kardiovaskuläre Erkrankungen
hemmt. An dieser Studie nahmen 14.641
männliche Ärzte mittleren Alters, die
leichte
Risikofaktoren
für
HerzKreislauferkrankungen aufwiesen, über
einen Zeitraum von 8 Jahren teil. Ziel
war es auch hier die gesundheitlichen
Effekte von den einzelnen Vitaminen C
und E herauszufinden (13). Die Teilnehmer nahmen entweder 300 mg Vitamin E
und 500 mg Vitamin C oder Placebo ein.
Das Resultat dieser doppelblinden, placebokontrollierten Studie war, dass eine
regelmäßige Einnahme von Vitamin C
oder E zur Vorbeugung gegen Herz- und
Kreislauferkrankungen keinen Nutzen im
Vergleich zu Placebo hatte (Abb. 7).
Während des Untersuchungszeitraums
traten in der Gesamtkohorte 1245 Fälle
mit schweren Herz- oder Gefäßproblemen auf und 509 Teilnehmer starben
sogar
an
einer
Herz-KreislaufErkrankung. Es konnte jedoch kein Zusammenhang mit den eingenommenen
Vitaminpräparaten festgestellt werden,
sowie auch bei der Feststellung einzelner
Erkrankungen z.B. Herzinfarkt oder
Schlaganfall. Denn die Placebogruppe
wies dieselben Mortalitätsraten auf wie
die, die täglich Vitamin C und E eingenommen haben.
Omega-3 Fettsäuren Ein dänischer
Wissenschaftler beobachtete Mitte der
50er Jahre bei den Bewohnern Grönlands, dass die Inzidenz verschiedener
chronischer Erkrankungen bei Inuits
niedriger war. Die Ergebnisse wurden mit
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der in einer mitteleuropäischen Population zu erwartenden Häufigkeit der entsprechenden Erkrankungen verglichen.
Die Inzidenz von Myokardinfarkten war
extrem niedrig. Diese Beobachtung wurde bereits zu diesem Zeitpunkt mit der
hohen Aufnahmerate von Omega-3 Fettsäuren aus der Nahrung bei den Inuits in
Verbindung gebracht (14). Die Omega-3
Fettsäuren sind eine spezielle Gruppe der
ungesättigten Fettsäuren. Bekannte Vertreter sind die Eicosapentaensäure (EPA,
20:5ω-3) und Docosahexaensäure (DHA,
22:6ω-3). Die Bezeichnung stammt aus
der alten Nomenklatur der Fettsäuren,
wobei Omega-3 bedeutet, dass die letzte
Doppelbindung in der mehrfach ungesättigten Kohlenstoffkette der Fettsäure bei
der (vom Carboxylende ausgesehen)
drittletzten C-C-Bindung vorliegt. Omega
(ω) ist der letzte Buchstabe des
griechischen Alphabets und bezeichnet
das von der Carboxylgruppe entfernteste
Ende der Fettsäurekette.
Abb. 7: Ergebnisse der Physicians
Health Study II (13). Eine regelmäßige
Einnahme von Vitamin C oder E zur Vorbeugung gegen Herz- und Kreislauferkrankungen hatte im Vergleich zu Placebo keinen Nutzen.
EPA und DHA sind beide Bestandteile
von Fischölen. Seit den ersten Erkenntnissen haben zahlreiche Studien das Potential der Omega-3 Fettsäuren bezüglich einer Reduktion kardiovaskulärer
Erkrankungen und deren Folgen wie
Herzinfarkt oder Schlaganfall analysiert
(Weblink 13). Es wird vermutet, dass
sich Omega-3 Fettsäuren in atherosklerotische Plaques einlagern und somit zu
dessen Stabilisierung führen, indem die
Zahl an Entzündungszellen reduziert und
gleichzeitig die Zahl an Bindegewebe
produzierender Zellen erhöht wird.
Eine großangelegte Studie zur Beurteilung des Einflusses von Omega-3 Fettsäuren zur Sekundärprävention des Myokardinfarktes, GISSI-Prevenzione (GISSI = Gruppo Italiano perlo Studie della
Sopravvivenza nell‘ Infarto miodardicc),
wurde 1999 im Lancet publiziert (15).
Die multizentrische, randomisierte Studie
wurde mit 11.324 Postinfarktpatienten
aus 130 kardiologischen Kliniken und 42
Rehabilitationszentren in Italien durchgeführt. Es resultierte eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität um 20 %
unter der Gabe einer standardisierten
Kombination der Omega-3 Fettsäuren
EPA und DHA (1 g/d, Omacor®)
(Abb. 8). Die signifikante Reduktion des
plötzlichen Herztodes nach einem Myokardinfarkt bewirkt eine Mortalitätssenkung bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten und spricht eher für eine antiarrhythmische als eine plaquestabilisierende Wirkung der Kombination. Somit
können Omega-3 Fettsäuren bei Postinfarktpatienten als ergänzende therapeutische Möglichkeit angesehen werden.
Eine weitere große japanische Studie
JELIS (Effects of eicosapentaenoic acid
on major coronary events in hypercholesterolaemic patients) untersuchte bei
18.645 Patienten mit Hypercholesterinämie, ob die zusätzliche tägliche Einnahme von 1800 mg hochgereinigter
Eicosapentaensäure (EPS) die Rate der
kardialen Ereignisse reduziert. Nach der
fast 5-jährigen Zusatztherapie konnte
eine signifikante Reduktion beobachtet
werden (16).
Omacor® ist ein verschreibungspflichtiges
Präparat, das der Studienmedikation aus
GISSI-Prevenzione entspricht. Zur Produktion von Omacor® wird rohes Fischöl
in mehreren aufwendigen Konzentrati-
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ons- und Reinigungsschritten von fettlöslichen Verunreinigungen befreit, gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren
abgetrennt und schließlich der Gehalt an
mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf
90 % aufkonzentriert. Eine 1000-mgOmacor®-Weichkapsel enthält als Wirkstoff Omega-3-Säurenethylester 90, davon entfallen 380 mg Doconexent-Ethyl
und 460 mg Icosapent-Ethyl (Weblink
14) (17).
lich. Dabei sollte insbesondere auch untersucht werden, ob die positiven Effekte
der Omega-3-Fettsäuren bei optimaler
Pharmakotherapie der Patienten erhalten
bleiben. Es gibt eine Reihe von hochaktuellen Studien zu Omega-3 Fettsäuren,
die insgesamt die früheren signifikanten
Befunde etwas einschränken. Grund
hierfür ist aller Wahrscheinlichkeit die
mittlerweile bessere pharmakologische
Therapie.
Zahlreiche Publikationen über Omega-3Fettsäuren belegen die positiven Resonanzen zur Sekundärprävention. Im Jahr
2006 jedoch wurde im British Medical
Journal (BMJ) eine Metaanalyse veröffentlicht, die den Einfluss der Omega-3Fettsäuren auf Herzkrankheiten, Schlaganfall und die Lebenserwartung nicht
bestätigte (18). Ebenfalls nicht bestätigt
wurde die Vermutung, dass in Fisch angereicherte Toxine wie Dioxin Krebserkrankungen begünstigen könnten. Bei
einer genauen Betrachtung der Metaanalyse ergibt sich, dass 3 Studien positive
Ergebnisse lieferten und 12 Studien unentschieden ausfielen. Keine Studie verlief negativ, sodass vermutet wird, dass
Omega-3-Fettsäuren keinen Schaden bei
Patienten auslösen. Auf Grund der kleinen Anzahl an Positivergebnissen wären
allerdings noch weitere Studien erforder-
Im New England Journal of Medicine ist
im November letzten Jahres eine neue
Studie aus den Niederladen erschienen,
in der es ebenfalls um Omega-3 Fettsäuren und den kardiovaskulären Ereignissen geht. An dieser Studie nahmen 4837
Postinfarktpatienten im Alter von 60 bis
80 Jahren (78% Männer) teil, die für 40
Monate angereicherte Margarine einnahmen. Sie nahmen entweder eine
Kombination aus EPA (Eicosapentaensäure, 226 mg / d) und DHA (Docosahexaensäure, 150 mg / d), nur ALA (αLinolensäure, 2 g / d), EPA-DHA und ALA
oder Placebo zu sich. Im Schnitt konsumierten die Patienten täglich 18,8 g
Margarine. Diese Studie zeigte keinen
signifikanten Effekt auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse gegenüber Placebo (19).
Abb. 6: Signifikante Reduktion der Gesamtmortalität durch Omega-3 Fettsäuren nach 3
Monaten in der GISSI-P-Studie (Daten aus (15))
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Omega-3 Fettsäuren in der kardiovaskulären Sekundärprävention werden bei
Patienten mit durchgemachtem Herzinfarkt empfohlen. Sie sind jedoch kein
Ersatz für von Leitlinien empfohlene Arzneimittel. Eine allgemeine Empfehlung
für die Langzeitgabe von Fischöl zur Prophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen
erscheint derzeit noch verfrüht (20).
bewegen, möglicherweise weil sie ihren
erzielten Erfolg anhand des Displays direkt ablesen können. Die Herzfrequenz
beim Menschen ist abhängig von der
Belastung, vom Alter und von der körperlichen Fitness. Als Faustregel zur Bestimmung der individuellen Trainingsfrequenz gilt bei nicht Herzerkrankten:
Trainings-Herzfrequenz für
Gesunde:
Prävention in Apotheken
Zur Vorbeugung von schwerwiegenden
kardiovaskulären Erkrankungen ist die
frühzeitige Auseinandersetzung mit der
Gesundheit ratsam. Durch eine gesunde
kontinuierliche Lebensführung erzielt
man in der Prävention den größten Effekt. Mit einer Kombination aus Ernährung, Bewegung und Vermeidung von
Risikofaktoren wie Tabakkonsum und
übermäßigem Alkoholgenuss beugt man
langfristig und effektiv Krankheiten vor.
Bei Bewegung handelt es sich nicht um
Leistungssport, vielmehr ist die körperliche Betätigung gemeint. Es würde schon
reichen, wenn die Bewegung in den Alltag mit eingeplant wird, indem die Treppe statt der Aufzug benutzt wird, kleine
Besorgungen mit dem Fahrrad erledigt
oder das Auto einfach mal stehen gelassen wird. Aktivität ist wichtig für den
Körper (Weblink 15). Auch kurzfristige
körperliche Aktivität (10 Minuten) kurbelt
den Fettstoffwechsel an, lässt Endorphine ausschütten und stärkt das Immunsystem. Zusätzlich führt Bewegung zu
einer Aktivierung der NO-Synthase, wodurch die Endothelfunktion und die
Durchblutung verbessert werden. Nach
neuen Erkenntnissen wird dabei die so
genannte ischämische Präkonditionierung angeregt. Dieser Mechanismus löst
zelluläre protektive Mechanismen aus.
Forscher der Universität Stanford in Kalifornien haben mit einer Studie mit fast
3.000 Teilnehmern durch die Benutzung
eines Pedometers herausgefunden, dass
dieses kleine Hilfsmittel mit einer Anzahl
von 2.500 Schritten/Tag die körperliche
Aktivität um 27% steigert (Weblink
16). Das Pedometer, auch Schrittzähler
genannt, ist ein kleines elektronisches
Gerät zum Zählen von Schritten, das der
Träger an einem Gürtel oder am Hosenbund befestigt (Weblink 17). Es animiert die Menschen offensichtlich sich zu
(220 – Lebensalter) x 0,80
Nach dieser Faustformel beträgt die
Trainingsfrequenz bei einem Lebensalter
von 60 Jahren 128 Schläge/min. Bei kardiovaskulären Vorerkrankungen sollte
jedoch ein Trainingsplan mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auch die Ernährung, beispielsweise zur
Reduktion des LDL- Spiegels, ist in der
Primärprävention fest verankert. Hilfreich ist es, sich die Auswahl und Gewichtung der gesunden Lebensmittel mit
Hilfe der Ernährungspyramide zu veranschaulichen und zu probieren eine möglichst ausgewogene Ernährung zu sich
zunehmen. Zusammenfassend kann man
sagen, dass für die 3 wichtigsten Säulen
einer Lebensstiländerung zur Vorbeugung gegen kardiovaskulärer Erkrankungen in der Apotheke Hilfsmittel zur Verfügung stehen:
1) Bewegung:
•
Beratung
•
Pedometer
•
Herzfrequenz-Messgerät
2) Rauchstopp:
•
Nikotinersatz
•
Beratung
3) Ernährung:
•
Fischöl
•
Beratung
•
Multivitamine
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Antioxidantien
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Um den täglichen Bedarf an Vitaminen
zu decken, empfiehlt es sich unter Umständen Multivitaminpräparate einzunehmen, die laut der Recommended Daily Allowances Richtlinien (RDAs) den
täglichen Bedarf an essentiellen Nährstoffen sicherstellen (11).
Eine Vorsorgeuntersuchung, um die gesundheitliche Lage abzuklären und bei
vorliegender Erkrankung rechtzeitig zu
therapieren, kann viele Folgeerkrankungen verhindern (Früherkennung nutzen!). Denn häufig treten die Symptome
auf, wenn die Erkrankung sich schon im
fortgeschrittenen Stadium befindet und
eine sinnvolle Therapie erschweren.
Beratungsempfehlungen
Der Gang zur Apotheke kann viele Gründe haben. Hierzu gehört auch die Erhaltungder Gesundheit. Die Prävention hat
entscheidende Auswirkungen auf die
Progression einer Erkrankung, die durch
Vorbeugen eingedämmt werden kann.
Durch vermehrten Fischkonsum, besonders der fett- und Omega-3-Fettsäurereichen Kaltwasserfische wird das Risiko
an der koronaren Herzkrankheit zu sterben gesenkt. Postinfarktpatienten profitieren nach bisherigen Daten vermutlich
von Omega-3-Fettsäure-Konzentraten.
Dagegen legen die Ergebnisse großer
klinischer Studien nahe, dass Nahrungsergänzungsmittel, die L-Arginin, Folsäure, Vitamin E enthalten, keine Wirkung
auf die Progression kardiovaskulärer Erkrankungen haben und somit keine unterstützende Maßnahme darstellen. Eine
kontinuierliche Einnahme von 400 I.U.
Vitamin E hat zwar keinen protektiven
Effekt, scheint aber im Gegensatz zu 800
I.U. auch nicht schädlich zu sein. Jedoch
sollten Postinfarktpatienten auf die Einnahme von L-Arginin wegen des möglichen Risikos lieber verzichten.
Dass sich mit einer antioxidative Therapie bis jetzt keine präventiven Effekte
ausgelösen ließen kann von mehreren
Faktoren abhängen. Möglichweise zeigten die in die Studien eingeschlossenen
Patienten bereits ein wünschenswertes
Ansprechen (Response) auf die medikamentöse Therapie oder es kam zu keiner
ausreichenden Konzentration am Wirkungsort, beispielsweise durch Dosierungs- und Adsorptions- und Verteilungsprobleme. Ein weiterer Grund könnte sein, dass die klassischen Antioxidantien über Ascorbyl- und Tocopherylradikale proxidativ wirken könnten. Schließlich sind alle Antioxidantien unselektiv,
d.h. sie hemmen vermutlich auch wichtige physiologische Effekte körpereigener
Oxidantien.
Zum derzeitigen Kenntnisstand empfiehlt
es sich eher eine kritische Haltung gegenüber diesen Präparaten und bei der
Patientenberatung den Schwerpunkt für
die Sekundärprävention von koronaren
Herzkrankheiten auf eine Lebensstiländerung zu legen. Denn was nicht in Vergessenheit geraten sollte, sind die 3
wichtigsten Präventionsansätze Bewegung, Ernährung und ein Rauchstopp.
Durch die tägliche Bewegung wird eine
deutliche Verbesserung des physischen
Zustands erzielt und in Verbindung mit
einer gesunden Ernährung und Rauchverzicht sinkt das Risiko an der Koronaren Herzkrankheit zu erkranken bzw.
wird die Progression einer bereits manifesten Erkrankung verzögert.
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Antioxidantien
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Die Autorinnen
Franziska Weichbrodt
19.02.1986
Abitur 2005
Studienbeginn 2006 in Düsseldorf
zur Zeit Praktisches Jahr
Alexandra Dimovski –
1982 in Skopje / Mazedonien geboren
schulische Laufbahn 2003 mit dem Abitur abgeschlossen
- studiere seit 2006 Pharmazie an der Heinrich-HeineUniversität in Düsseldorf
Weblinks
1) Website der WHO - The Globel Burden of disease 2004 Update; World Health Organization
http://www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/2004_report_update/en/index.html
2) Website Oxidativer Stress – Risikofaktor für Ihre Gesundheit
http://www.oxidativer-stress.info/de/astra/grundlagen.php
3) Wikipedia / Oxidativer Stress
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxidativer_Stress 4) Wikipedia / Nitrosativer Stress
http://de.wikipedia.org/wiki/Nitrosativer_Stress 5) Prof. Dr. Georg Kojda, Vorlesung „Koronartherapeutika“, Institut für Pharmakologie
und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/pharmakologie_toxologie/Vorlesungen.html
6) Webseite der Pfizer Pharma GmbH
http://www.herz-info.de/atherosklerose/index.htm
7) Website zur Prävention, Gesundheit und Medizin
http://www.vitanet.de/gesundheit/herz-kreislauf/schaufensterkrankheit/symptome
8) Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaganfall
9) Website eines Medizinlexikons
http://flexikon.doccheck.com/Schlaganfall
10) Website des hessischen Rundfunks
http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/index.jsp?rubrik=3604&key=standard_document_38428591
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11) Website Herzinfarkt-Risiko-Berechnung
http://www.bnk.de/transfer/procam.htm
12) Website des Kommentars der Dach-Liga Homocystein zur NORVIT-Studie
http://www.dach-liga-homocystein.org/Fachlit/kommentare/dach/stangerdt.pdf
13) Website der DAZ 22 / 30.05.2007, Koronare Herzerkrankung
http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de
14) Website für medizinische Fachzeitschriften
http://www.kup.at/journals/abbildungen/gross/1430.html#start
15) Website des Bundesministerium für Gesundheit
http://www.die-praevention.de/index.html
16) Website der Standford University, School of Medicine
http://med.stanford.edu/news_releases/2007/november/pedometer.html
17) Website von Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Pedometer
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25. EUR.Lex- Richtlinie 2008/100/EG-Komission
Impressum:
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