Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 8. Klasse Geometrie 1. Vierecke Übersicht verschiedener Viereckstypen: Allgemeines Viereck Trapez Parallelogramm Rechteck / Raute Quadrat Zur Konstruktion: Aus den Kongruenzsätzen für Dreiecke folgt, dass ein Viereck durch die geeignete Wahl von mindestens fünf Größen (Strecken, Diagonalen, Winkeln) eindeutig festgelegt werden kann. Definition: Wenn in einem Viereck die gegenüberliegenden Seiten (Gegenseiten) jeweils parallel sind, dann nennt man es Parallelogramm. Satz 1: Ein Viereck ist genau dann ein Parallelogramm, wenn die Gegenseiten jeweils gleich lang sind. Satz 2: Ein Viereck ist genau dann punktsymmetrisch (zum Diagonalenschnittpunkt S), wenn es ein Parallelogramm ist. Definition: Wenn in einem Viereck alle Seiten gleich lang sind, dann nennt man es Raute. Satz 1: Die Diagonalen einer Raute stehen senkrecht aufeinander und halbieren sich gegenseitig. Satz 2: Eine Raute ist achsensymmetrisch bzgl. jeder ihrer Diagonalen. Sie ist punktsymmetrisch bzgl. ihres Diagonalenschnittpunktes S. Definition: Wenn in einem Viereck alle Winkel gleich groß (also jeweils 90°) sind, nennt man es Rechteck. Satz 1: Die Diagonalen eines Rechtecks sind gleich lang und halbieren sich gegenseitig. Satz 2: Ein Rechteck ist achsensymmetrisch bzgl. der Mittelsenkrechten jeder Seite. Es ist punktsymmetrisch bzgl. seines Diagonalenschnittpunktes S. Definition: Wenn in einem Viereck alle Seiten und alle Winkel gleich groß (also jeweils 90°) sind, dann nennt man es Quadrat. Satz 1: Die Diagonalen eines Quadrats stehen senkrecht aufeinander, halbieren sich gegenseitig und sind gleich lang. Satz 2: Ein Quadrat ist achsensymmetrisch bzgl. seiner Diagonalen und der Mittelsenkrechten jeder Seite. Es ist punktsymmetrisch bzgl. seines Diagonalenschnittpunktes S. Seite 1 von 4 Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 8. Klasse Geometrie Definition: Wenn in einem Viereck zwei Gegenseiten parallel sind, nennt man es Trapez. Diese beiden Seiten heißen Basis, die anderen beiden Seiten nennt man Schenkel. Die Verbindungslinie der beiden a+c . Schenkelmitten heißt Mittellinie und es gilt: m = 2 Ein Trapez mit gleich langen Schenkeln heißt gleichschenkliges Trapez. Satz 1: Die Diagonalen eines gleichschenkligen Trapezes sind gleich lang und schneiden sich auf der Mittelsenkrechten der Basis. Satz 2: Ein gleichschenkliges Trapez ist achsensymmetrisch bzgl. der Mittelsenkrechten seiner Basis. 2. Vektoren und Vektoraddition Die Menge aller Pfeile einer Verschiebung nennt man Vektor. Die einzelnen Pfeile heißen Repräsentanten des Vektors. Bezeichnung: a , b , ... oder AB , PQ , ... Die Verkettung zweier Verschiebungen a und b ist wieder eine Verschiebung. Der dazugehörige Vektor heißt Summenvektor a + b . 3. Geraden und Winkel am Kreis Eine Gerade, die mit einem Kreis - einen gemeinsamen Punkt besitzt, heißt Tangente. - zwei gemeinsame Punkte besitzt, heißt Sekante. - keinen gemeinsamen Punkt besitzt, heißt Passante. Eine Gerade t durch B ist genau dann eine Tangente, wenn die Gerade senkrecht zum Radius [MB] verläuft. Aus dieser Tatsache lässt sich sofort eine Tangente konstruieren. Wenn in einem Viereck die Gesamtlänge zweier Gegenseiten gleich der Gesamtlänge der beiden anderen Seiten ist, genau dann ist das Viereck ein Tangentenviereck. (hier: a + c = b + d) Wenn in einem Viereck die gegenüberliegenden Winkel 180° ergeben, genau dann ist das Viereck ein Sehnenviereck. (hier: α + γ = β + δ = 180°) Seite 2 von 4 Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 8. Klasse Geometrie Definitionen: Umfangswinkel δ sind Winkel, deren Scheitel auf einem Kreis liegen und deren Schenkel ins Kreisinnere weisen. Der Bogen, der einen Umfangswinkel von außen umgibt, heißt Fasskreisbogen. Der andere Teil des Kreisbogens (mit den Punkten A und B) wird Restbogen genannt. Satz 1 (Umfangswinkelsatz): Alle Umfangswinkel, die von demselben Fasskreisbogen umgeben werden, sind gleich groß. Satz 2: Die Umfangswinkel, die zu einem Fasskreisbogen gehören, sind halb so groß wie der zum Restbogen gehörende Mittelpunktswinkel. 4. Raumgeometrie Eine Gerade g ist durch zwei Punkte im Raum eindeutig bestimmt. Zwei Geraden g und h können folgende Lagebeziehungen eingehen: • g ist parallel zu h (g und h besitzen keinen gemeinsamen Punkt) • g und h schneiden sich (g und h besitzen genau einen Schnittpunkt) • g und h (sind parallel und) liegen aufeinander (g und h besitzen unendlich viele Schnittpunkte) • g und h schneiden sich nicht und sind auch nicht parallel zueinander; d.h. sie verlaufen windschief zueinander (g und h besitzen keinen Schnittpunkt) Eine Ebene E ist durch drei Punkte, die nicht auf einer Gerade liegen, im Raum eindeutig bestimmt. Zwei Ebenen E1 und E2 können folgende Lagebeziehungen eingehen: • E1 ist parallel zu E2 (E1 und E2 besitzen keinen gemeinsamen Punkt) • E1 und E2 schneiden sich in einer Geraden (E1 und E2 besitzen unendlich viele Schnittpunkte) • E1 und E2 (sind parallel und) liegen aufeinander (E1 und E2 besitzen unendlich viele Schnittpunkte) Eine Gerade g nennt man senkrecht zur Ebene E, wenn zwei Geraden der Ebene im Schnittpunkt von g und E senkrecht zu g verlaufen. Eine Gerade g nennt man parallel zur Ebene E, wenn alle Punkte von g den gleichen Abstand zu E haben. Seite 3 von 4 Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 8. Klasse Geometrie 5. Grund-, Aufriss und Schrägbilder Grund- und Aufriss einer quadratischen Pyramide: Im Grundriss erscheinen alle horizontalen, im Aufriss alle vertikalen Strecken in wahrer Länge. Schrägbild einer quadratischen Pyramide (ω = 45°, q = 0,5): Im Schrägbild erscheinen alle zur Bildebene parallelen Strecken in wahrer Länge und Richtung; alle zur Bildebene senkrechten Strecken erscheinen unter demselben Winkel ω (Verzerrungswinkel) gegen die Rissachse geneigt und im gleichen Verhältnis q (Verzerrungsverhältnis) gestreckt bzw. gezerrt. 6. Flächen- und Rauminhalte Flächeninhalt eines Parallelogramms: Flächeninhalt eines Dreiecks: A P = a ⋅ ha = b ⋅ hb AD = Flächeninhalt eines Trapezes: Flächeninhalt eines Vielecks: Um den Flächeninhalt eines Vielecks zu berechnen, zerlegt man die Figur in geeignete Dreiecke und addiert deren Flächeninhalte. AT = 1 ⋅ a ⋅ ha = 2 1 = ⋅ b ⋅ hb = 2 1 = ⋅ c ⋅ hc 2 (a + c ) ⋅ h 2 Rauminhalte von Prismen: Verschiebt man eine Vielecksfläche im Raum um die Länge h, so entsteht ein gerades (senkrechtes) oder ein schiefes Prisma der Höhe h. Die Oberfläche besteht aus zwei kongruenten n-Ecken (Grund- und Deckfläche) und n Parallelogrammen als Seitenflächen. Schneidet man ein Prisma entlang geeigneter Kanten auf und klappt die Begrenzungsflächen in eine Zeichenebene auf, so erhält man das Netz eines Prismas. Beispiele für bekannte Prismen und ihre Rauminhalte: Würfel: VW = a3 Quader: VQ = a·b·c Rauminhalt eines geraden Prismas: VP = G·h Seite 4 von 4 Januar 2004