+Erkrankungen der Schilddrüse – Ursachen, Symptome und Behandlungen Erkrankungen der Schilddrüse Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, sehr geehrte Damen und Herren, die Schilddrüse gehört zu den wichtigsten Organen des menschlichen Körpers und steuert viele seiner Funktionen. Wir möchten Ihnen in dieser Broschüre auf verständliche Art und Weise zeigen, wie die Schilddrüse arbeitet, welches die möglichen Krankheitsbilder sowie deren Ursachen sind und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Das Hochwaldkrankenhaus verfügt über modernste Technik und die medizinische Kompetenz, um Operationen an der Schilddrüse bedarfsgerecht und mit großem Erfolg durchzuführen. Den Verlauf einer solchen Operation können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen. Für alle Fragen, die Sie zu einer möglichen Schilddrüsenoperation haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ihr Dr. med. Klaus-Peter Kröll Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie + Knoten und Kropf: die + Die Zentrale des menschlichen häufigsten Krankheitsbilder Hormonhaushalts Die Schilddrüse besteht aus zwei schmet­ terlingsförmigen Seitenlappen, die miteinander verbunden sind. Sie liegt im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes und grenzt an die Luftröhre. Zu den wichtigsten Funktionen der Schild­drüse gehört die Produktion der Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), die den Stoffwechsel, das Wachstum sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit des Menschen beein­ Der Hypothalamus setzt das Hormon TRH frei Hemmung Bei einem Überschuss/Mangel der Hormone T3 und T4 produziert das Gehirn weniger/mehr TRH-Hormone, es gelangen weniger/mehr TSH-Hormone in den Kreislauf Stimulation Der Hormonspiegel im Blut steigt daraufhin an flussen. Die ebenfalls für den mensch­lichen Hormonhaushalt wichtigen Hormone TRH (Thyredoidea Releasing Hormon) und TSH (Thyredoidea Stimulating Hormon) entstehen im Gehirn. Sie steuern einen ausgefeilten Regelmechanismus zwischen dem Gehirn und der Schilddrüse und können ihrerseits die Bildung von Schilddrüsenhormonen anregen oder hemmen. Damit diese Hormone entstehen können, benötigt die Schilddrüse Jod. Dieses wird aus der Nahrung aufgenommen und über das Blut Gehirn zur Schilddrüse Hypothalamus transportiert. Dort Hypophyse wird das Jod gespeichert und als TSH stimuliert die Produktion Baustein für die von T4 und T3 Hormone T3 und Schilddrüse T4 verwandt. Die Schilddrüse produziert mit Hilfe von Jod die Hormone T3 und T4 und gibt sie an den Blutkreislauf ab Die Schilddrüse kann von einer Vielzahl verschiedener Krankheiten befallen werden. Hierzu zählen neben entzündlichen Krankheiten und Krebserkrankungen auch Autoimmunkrankheiten. Mit diesem Begriff werden jene Krankheiten bezeichnet, bei welchen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet und diese schädigt. Dazu gehört auch das Krankheitsbild „Morbus Basedow“, zu dessen Erscheinungsbild ein hervortretender Augapfel, eine vergrößerte Schilddrüse und Herzrasen gehören. Eine weitere Form der Erkrankung ist die „Hashimoto-Thyreoiditis“, eine chro­ nische, mehrere Wochen oder Monate andauernde Entzündung der Schilddrüse mit langsamer Anschwellung, aber ohne oder mit nur geringen Beschwerden. Die häufigste aller Schilddrüsenerkrankungen ist deren knotige Veränderung, die im Volksmund Kropf, medizinisch Struma nodosa, genannt wird. Sie zeigt sich in ihrer Ausprägung in Form von kalten oder warmen Knoten. Halsschlagader Kehlkopf mit Stimmbändern Schilddrüse Luftröhre rechter Stimmbandnerv Halsmuskulatur + Die Diagnostik: Methoden der Krankheitserkennung Bei der Erkennung der Knoten mit Hilfe eines Szintigramms wird dem Patienten ein leicht radioaktiver Stoff verabreicht. Eine spezielle Kamera nimmt entweder eine schwächere Strahlung und somit eine Minderspeicherung oder eine stärkere Strahlung und somit eine Mehrspeicherung im Gewebe dieses Stoffes wahr. Eine Minderspeicherung deutet auf einen kalten Knoten hin. Funktionsuntüchtiges Gewebe wie z.B. Zysten, Krebsareale oder Einblutungen werden erkennbar. Eine übermäßige Mehrspeicherung hingegen stellt sich in Form eines warmen Knotens dar, der auf eine Unterbrechung des normalen Regelmechanismus‘ zwischen Schilddrüse und Gehirn hinweist. Die Diagnostik der Schilddrüsenerkrankungen umfasst als Erstes eine genaue Patientenbefragung nach Problemen, die mit einer Veränderung der Schilddrüse zusammenhängen können, so z.B. Engegefühl, Heiserkeit oder ein rasender Puls. Danach folgt die Untersuchung der Schilddrüse zuerst durch Tasten am Hals, dann durch eine Ultraschalluntersuchung. Hierbei können die gröbsten Verände­ rungen bereits festgestellt werden. Hinzu kommt eine Laboranalyse der Schilddrüsenhormone, der sich eine Szintigrafie zur Darstellung der Speicherfähigkeit des Schilddrüsengewebes anschließt. Ist aufgrund einer Veränderung der Schilddrüse eine Operation erforderlich, sollte zusätzlich eine Lungenauf­nahme erstellt werden. Auf diese Weise kann man feststellen, ob die Luftröhre ein­ ge­engt, ist und dies bei der weiteren Be­handlung berücksichtigen. Zusätzlich muss vor einer Operation die Funktionstüchtigkeit der Stimmbänder durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt überprüft werden. In der erweiterten Diagnostik kann in bestimmten Fällen eine Computertomo­ grafie oder auch eine Magnetresonanztomografie nötig sein. Bei Verdacht auf einen Tumor der Schilddrüse ist es erforderlich, in einer Labordiagnose die Schilddrüsen-Antikörper und spezielle Krebsmarker zu untersuchen. Als Krebsmarker werden hierbei körpereigene Stoffe bezeichnet, die durch die Entstehung und das Wachstum von bösartigen Tumoren produziert werden. Laboranalysen Erkennung von Knotenbildung mit Hilfe eines Szintigramms Ultraschallaufnahme der Schilddrüse + Die Behandlung: Operative + Eine sichere Operation: + Hin zu neuem Leistungsver- Abhängig von den Untersuchungsergebnissen muss geklärt werden, ob eine organerhaltende, so genannte konservative Therapie möglich ist, bei der lediglich Medikamente eingenommen werden müssen, oder ob eine Operation, die so genannte operative Therapie, nötig ist. Nahe der Schilddrüse befinden sich die Stimmbandnerven, jene Nervenstränge, die für die Stimmbänder zuständig sind. Um sie bei einer Schild­­ drüsenoperation zu schonen, arbeiten wir im Hochwaldkrankenhaus mit einem Nervenmonitor. Damit kann der Chirurg den Verlauf der Stimmband­ nerven erkennen und so das Risiko einer Verletzung vermindern. Nach der teilweisen oder vollständigen Entfernung der Schilddrüse erhalten die Patienten Hormone in Form von Tabletten. Diese gleichen die fehlende Schilddrüsenfunktion aus und verhindern ein erneutes Wachstum von Schilddrüsengewebe. Als wirkungsvoll hat sich hier­bei eine Kombination von Schilddrüsenhormonen und Jodid-Tabletten bewährt. oder konservative Therapie Die operative Therapie wird ebenfalls bedarfsgerecht durchgeführt, d.h., es wird nur so viel Gewebe entfernt, wie für die Gesundung des Patienten notwendig ist. Der Umfang der Gewebeentnahme wird im Vorfeld der Operation genauestens geplant. Bei der Schilddrüsenoperation legt der Chirurg die Schilddrüse auf beiden Seiten frei und entnimmt entweder nur die erkrankten Teile oder die gesamte Schilddrüse. Hierbei achtet er sorgfältig darauf, die Stimmbändernerven und die Nebenschilddrüsen, die den Kalzium­ stoffwechsel regeln, zu schonen. Einsatz des Nervenmonitors Während der Operation werden Sonden eingesetzt, die durch einen elektrischen Impuls, die Stimmbandnerven erkennen helfen. Das Ergebnis der Messung wird über Lautsprecher hörbar gemacht und die korrekte Funktion der Nerven genau registriert. Der Einsatz des Nervenmonitors bedeutet für die Patienten größere Sicherheit und ermöglicht einen problemfreien Verlauf der Operation. Die Operation ist heute komplikationsund risikoarm. Die kosmetischen Ergebnisse sind sehr gut. mögen: nach der Operation Die Dauer des stationären Aufenthalts hängt von der körperlichen Verfassung des Patienten ab. Patienten mit guter Konstitution können das Krankenhaus bereits nach wenigen Tagen verlassen. Ist die Wunde vereilt, kann der Patient wieder langsam mit körperlicher Betätigung beginnen. Auch schonend aufbauenden sportlichen Aktivitäten steht dann nichts mehr im Wege. + Unsere Empfehlung: + Symptome der Schilddrüsen- Ernähren Sie sich jodhaltig vergrößerung: worauf Sie achten sollten Fehlfunktionen der Schilddrüse können Sie am besten vorbeugen, indem Sie auf eine ausreichende Jodversorgung achten. Gute zusätzliche Jodquellen sind z.B. Milchprodukte, Spinat, Eier sowie generell Lebensmittel mit Jodsalz. Der reichhaltigste Jodlieferant aber ist der Seefisch. Seefische mit besonders hohem Jodgehalt sind der Hering, der Rotbarsch, die Makrele und auch der Kabeljau. Den mit Abstand höchsten Jodgehalt hat der Schellfisch. + Jodmangel: Ursache von Funktionsstörungen der Schilddrüse Eine durch Jodmangel ausgelöste Vergrößerung der Schilddrüse ist am Anfang weder zu sehen noch zu spüren. Stärkeres Wachstum führt schließlich zu einem größeren Halsumfang, so dass sich z.B. Hemden nicht mehr schließen lasen oder Ketten am Hals plötzliche Druckgefühl hervorrufen. Seefisch: wichtiger Baustein einer jodhaltigen Ernährung der Schilddrüse verkümmern, weil sie durch ihr Größenwachstum nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Auch in diesen Bereichen wachsen dann Zysten und Knoten, die jedoch keine Hormone produzieren. Die Vergrößerung der Schilddrüse ist einerseits eine Folge von Jodmangel, andererseits besteht eine davon unab­­­­hängige Wachstumstendenz der Schilddrüsenzellen. Die Gründe hierfür liegen in deren genetischem Aufbau und somit im menschlichen Erbgut. Um den Bedarf der Schilddrüse an Jod zu decken, kann es zum Wachstum und zur Vermehrung von Schilddrüsenzellen kommen, die auf diese Weise mehr Jod aus dem Blut filtern. Die Folge ist eine deutlich größer werdende Schilddrüse – es entsteht ein Kropf. + Vererbung und Geologie: Eine Folge dieser ständigen Wachstums­ schübe des Schilddrüsengewebes sind neben Ernährungsstörungen auch die Entstehung von Narben und Knoten. Ebenfalls zu beobachten ist, dass Frauen häufiger an Schilddrüsenerkrankungen leiden als Männer. Bilden sich überaktive Zentren oder Knoten, kommt es zur unkontrollierten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Andererseits können größere Teile Gründe von Schilddrüsen- erkrankungen In Deutschland besteht aufgrund von geologischen Gegebenheiten ein natürlicher Jodmangel. Zu beobachten ist auch ein Nord-Süd-Gefälle, da in Norddeutschland weniger Schilddrüsen­­ erkrankungen auftreten als in Süddeutschland. Der Grund hierfür liegt im Wesentlichen in dem in Norddeutschland höheren Verzehr von jodhaltigem Seefisch begründet. Auch ist eine erbliche Belastung auf-­ fällig. In Familien mit Schilddrüsener­ krankungen über mehrere Generationen hinweg empfehlen sich daher regel­mäßige Untersuchungen der Schilddrüse. Schilddrüsenüberfunktionen zeigen sich häufig durch einen unregelmäßigen Puls, ein sehr schnell schlagendes Herz und leichte Reizbarkeit. Weitere Symp­ tome sind ein weicherer Stuhlgang, eine wärmere und weichere Haut sowie übermäßiges Schwitzen. Leicht brechende Nägel und ein starker Haar­ ausfall beim Kämmen können ebenso auftreten wie eine stärkere Lichtempfind­ lichkeit der Augen, möglicherweise sieht man alles doppelt. Hauptmerkmal einer Schilddrüsen­ unterfunktion ist häufig eine Leistungsminderung. Neben Schwäche und Lethargie gehören auch Verstopfung, verminderte Schweißbildung, Gewichts­ zunahme, Haarausfall und Appetitlosigkeit zu den Erscheinungsformen dieser Funktionsstörung. + Das Hochwaldkrankenhaus ... ... in Bad Nauheim versteht sich als Ihr Krankenhaus in unserer Region. Für Sie und Ihre Angehörigen bedeutet das: räumliche Nähe und schnelle Erreichbarkeit. Wir betreuen Sie individuell und persönlich. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen auf Ihre persönlichen Bedürfnisse ein – 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche. + Zahlen. Daten. Fakten. Die Betreuung der Patienten, die statio­ när versorgt werden, erfolgt in den fünf Hauptfachabteilungen der Allgemeinund Viszeralchirurgie, der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, der inneren Medizin, der Gynäkologie, Senologie (einschließlich des Brustzentrums Bad Nauheim-Lich) und Geburtshilfe, der Anästhesie und Intensivmedizin. 900 Kinder erblicken jährlich im Hochwaldkrankenhaus das Licht der Welt. Wir führen Operationen sowohl ambulant als auch stationär durch. Darüber hinaus betreuen wir Patienten in den Ambulanzen, wobei die Diagnostik zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Funktionsabteilungen der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der unfallund Wiederherstellungschirurgie, der internistischen und gynäkologischen Ambulanzen sowie die Bereiche Endoskopie, Röntgen, Labor, Ultraschall, Krankengymnastik, EHG und Computertomografie stehen für Untersuchun- Interessiert? Rufen Sie uns an: Tel.:06032 702- 2224 Wie betreiben eine Abteilung für Kurzzeitpflege und sind im Bereich betreutes Wohnen tätig. Wenn Sie noch fragen haben – wir sind gerne für Sie da. Rufen Sie uns an! nach Kassel Ausfahrt Bad Nauheim von Wölfersheim 455 3 275 FB Str. Homburger Str. Ringstraße Friedberge r Straße Straße Homburger ann-W. Schwalheimer Str. Ausfahrt BN-West von Friedberg 3 Bad Nauheim Friedberg 275 455 Ausfahrt Friedberg 3 von Florstadt von Karben . FSZ C.-Oelem H A5 Gießener Str HWK Frankfurter Str. . str ttel Ringstraße Bahnhof von Butzbach Mi Termine nach Vereinbarung Zulassung für alle Kassen Zusätzlich zur Patientenversorgung im ambulanten und stationären medizinischen Bereich kümmern wir uns mit unseren Pflegeabteilungen um die Versorgung ambulanter Patienten. von Butzbach Oder senden Sie eine E-Mail: [email protected] Chaumontplatz 1 61231 Bad Nauheim Tel.:06032 702-2224 Fax:06032 702-2216 www.gz-wetterau.de gen und Behandlungen auf hohem fachlichem und technischem Niveau. A5 nach Frankfurt HWK_Folder-Schilddrüse_2.0_05/13 So finden Sie uns: Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Von Bahnhof Bad Nauheim aus mit der Stadtbuslinie 11 (Fahrtrichtung Usa-Wellenbad) bis zum Ausstieg „Hochwald­krankenhaus“. Von dort aus sind es zu Fuß zwei Minuten bis zum Krankenhaus und vier Minuten bis zum dahinter liegenden Facharzt- und Servicezentrum.