15 / 16 SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS Donnerstag 14.1.2016 Freitag 15.1.2016 2. Abo C Herkulessaal 20.00 – ca. 22.00 Uhr 15 / 16 MARISS JANSONS Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine TATIANA PAVLOVSKAYA Sopran OLEG DOLGOV Tenor ALEXEY MARKOV Bariton CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS Einstudierung: Peter Dijkstra SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS KONZERTEINFÜHRUNG 18.45 Uhr Moderation: Julia Smilga LIVE-ÜBERTRAGUNG in Surround auf BR-KLASSIK Freitag, 15.1.2016 PausenZeichen: Julia Schölzel im Gespräch mit Leonidas Kavakos FERNSEHAUFZEICHNUNG und VIDEO-LIVESTREAM Freitag, 15.1.2016 auf www.br-klassik.de Danach abrufbar auf www.br-klassik.de 4 Programm John Corigliano »Fantasia on an Ostinato« for Orchestra Erich Wolfgang Korngold Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 35 • Moderato nobile • Romance. Andante • Finale. Allegro assai vivace Pause Überraschungsstück Sergej Rachmaninow »Kolokola« – »Die Glocken«, op. 35 Symphonisches Poem nach einem Gedicht von Edgar Allan Poe für Sopran, Tenor, Bariton, Chor und Orchester • Allegro, ma non tanto • Lento • Presto • Lento lugubre 5 Programm Ein Puzzle fügt sich zusammen Zu John Coriglianos Fantasia on an Ostinato Matthias Corvin Immer wieder schockierten amerikanische Komponisten ihre europäischen Kollegen. Nicht etwa, weil ihre Neue Musik dissonant oder unverständlich, sondern weil sie melodisch und tonal war. Terry Riley etwa, ein Vertreter der seinerzeit modischen Minimal Music, erntete bei den Donaueschinger Musiktagen 1969 mit seinem provokant In C titulierten Stück nur Spott und Buhrufe. Eine verkehrte Welt, die sich heute grundlegend gewandelt hat: Denn »mit zunehmender Globalisierung und angesichts der Wirtschaftskrise fällt es den Sozialstaaten schwerer, ihre Standards zu halten; die Kulturbudgets sind überall geschrumpft. Europäische Komponisten könnten schon bald vor der interessanten, ihren amerikanischen Kollegen schon lange vertrauten Herausforderung stehen, für ein zahlendes Publikum schreiben zu müssen.« So die Einschätzung des amerikanischen Musikkritikers Alex Ross in seinem BuchBestseller The Rest is Noise (2007). Entstehung 1985 für Klavier, 1986 instrumentiert für Orchester Widmung For Steven Mercurio Uraufführung Klavierfassung: 24. Mai 1985 als Auftragswerk für den Van Cliburn International Piano Competition durch den Pianisten Barry Douglas in Fort Worth / Texas Orchesterfassung: 18. September 1986 in New York mit dem New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta in der Avery Fisher Hall im Lincoln Center Geburtsdaten des Komponisten 16. Februar 1938 in New York City Auch John Corigliano weiß das. Ausgebildet an der Columbia University und der Manhattan School of Music, gehört er in New York zu den so genannten »Midtown-Komponisten«, die das Rad nicht immer neu erfinden wollen, sondern auf vertraute Formate für Orchester oder Kammerensembles setzen, sogar auf die vom französischen Neutöner Pierre Boulez totgesagte Oper. Coriglianos Bühnenspektakel The Ghosts of Versailles erlebte unter James Levine 1991 an der Metropolitan Opera eine glanzvolle Premiere und war bei allen folgenden Vorstellungen ausverkauft. Auch als Filmmusiker machte sich der Sohn eines Konzertmeisters des New York Phil6 John Corigliano John Corigliano harmonic Orchestra einen Namen, besonders mit dem vom Geiger Joshua Bell gestalteten Score zu The Red Violin (1998), einem Film über die Geschichte einer Geige – gedreht vom kanadischen Regisseur François Girard mit Samuel L. Jackson in einer der Hauptrollen. Diese Musik erhielt gleich mehrere Preise, darunter einen Oscar. Coriglianos Zweite Symphonie gewann 2001 den Pulitzer-Preis, und 2009 erhielt der Komponist auch noch einen Grammy für seinen Liederzyklus Mr Tambourine Man: Seven Poems of Bob Dylan. Popularität und Qualität schließen sich aus, ist ein häufig geäußerter Verdacht aus Kreisen der Neuen-Musik-Szene. Doch das muss keineswegs so sein. Corigliano setzte sich immer wieder mit modernen Kompositionstechniken auseinander. Er möchte aber nicht an der Realität vorbei komponieren und bedient daher ganz bewusst auch einen Markt. Seine 1985 entstandene Fantasia on an Ostinato nutzt eine bekannte und jedem Klassikhörer vertraute Melodie: den Beginn des Allegretto-Satzes aus Beethovens Siebter Symphonie (1813). Das Thema ist jedoch verschleiert und nur fragmentarisch erkennbar. Bereits das Original des Wiener Klassikers ist ein suggestives Klangstück, da es auf einem minimalen, immer wieder repetierten Motiv (Ostinato) beruht. Der Amerikaner schließt sich dort an, 7 John Corigliano fügt die Musik im Grunde neu zusammen. Ihn faszinierte dabei »der minimalistische Umgang Beethovens mit dem Material«, erklärte er. In der Klavierfassung darf der Interpret im Mittelteil zudem »selbst über die Dauer der Wiederholungsmuster entscheiden«, so Corigliano, daher schwankt die Spielzeit stark. Das Ergebnis klingt wie eine improvisierte Fantasie, wobei sogar – gewollt oder ungewollt – eine Nähe zu den Jazzimprovisationen des Amerikaners Keith Jarrett entsteht. Die ursprüngliche Klavierkomposition war ein Auftragswerk des renommierten Van Cliburn International Piano Competition in Fort Worth / Texas. Dort wurde die Fantasia am 24. Mai 1985 erstmals vorgestellt. Interpret war der junge nordirische Pianist Barry Douglas, der bei diesem Wettbewerb die Bronzemedaille gewann. Doch insgesamt zwölf Semifinalisten beschäftigten sich damals mit dem Stück und präsentierten es in ganz unterschiedlich langen Versionen. Zur Struktur erklärt der Komponist: »Der erste Teil erkundet die rhythmischen Elemente des Ostinatos sowie die harmonischen Implikationen der ersten Hälfte. Der zweite Teil entwickelt die zweite Hälfte des Ostinatos, erweitert sie und transformiert die markante Dur-Moll-Wendung in eine harmonische Kette, über der sich eine Reihe immer kunstvollerer Muster ausbreitet. Den Höhepunkt bildet dann die Wiederkehr des obsessiven Beethoven-Rhythmus und endlich das Auftreten des Beethoven’schen Themas selbst.« Kurz danach erstellte Corigliano die auch heute aufgeführte Orchesterversion der Fantasia on an Ostinato. Sie lässt den Interpreten keine Freiheiten mehr. Das Stück dauert nun eine knappe Viertelstunde und der Ablauf ist genau festgelegt. Die Instrumentation ist mit je dreifach besetzten Holzbläsern, vier Hörnern und Trompeten, drei Posaunen, Tuba, Pauken, umfangreicher Percussion (einschließlich Vibraphon und Xylophon), Harfe, Klavier sowie Streichern relativ groß. Sie ermöglicht eine fein registrierte und abwechslungsreiche Partitur im Sinne der auch von amerikanischen Filmkomponisten weiterentwickelten impressionistisch-spätromantischen Instrumentationskunst. Das ist bereits in den ersten Minuten spürbar, in denen das Orchester, ausgehend vom ›futuristischen‹ Mischklang zu Beginn, ganz unterschiedliche Farbvaleurs entfaltet. Es herrscht 8 John Corigliano Die Avery Fisher Hall im Lincoln Center von New York, in der John Coriglianos Fantasia on an Ostinato uraufgeführt wurde und die im September 2015 in David Geffen Hall umbenannt wurde ein spektral aufgefächerter Klang, der ganz auf Atmosphäre setzt und die Bestandteile des Beethoven-Themas abtastet, untersucht und dabei in immer tiefere Schichten eindringt – ebenso musikalisch wie psychologisch deutbar. Auch entsteht im Mittelteil jetzt eine planmäßig entwickelte Dramaturgie mit dem Gipfel kurz vor Ende. Danach folgt als geheimnisvolle Rekapitulation das Beethoven-Thema als Ursprung, aus dem alles entstand und zu dem alles zurückkehrt. Die Premiere der Orchesterversion realisierte Zubin Mehta an der Spitze des New York Philharmonic Orchestra am 18. September 1986 in der Avery Fisher Hall im Lincoln Center von New York. Seither gehört die Fantasia zu Coriglianos beliebtesten Werken. »In der Fantasia on an Ostinato habe ich versucht, die anziehenden Aspekte des Minimalismus mit einem überzeugenden strukturellen und emotionalen Ausdruck zu verbinden«, sagt Corigliano. Die mitunter maschinenhaften Rhythmus-Patterns der amerikanischen Minimal Music sind bei ihm zu einer dynamischen Ausdrucksmusik erweitert, die vom schimmernden Klang des weit aufgefächerten Orchesters enorm profitiert. Trotz häufiger Rekapitulation wirken die kleinen Motivpartikel nie ermüdend. Vielmehr setzt sich das Werk wie ein kleinteiliges akustisches Puzzle zusammen, das in jedem Detail auch das Große und Ganze spiegelt. Als prominentes Gegenstück und frühes Vorbild können Richard Strauss’ Metamorphosen (1946) für 23 Solostreicher angeführt werden, die ebenfalls ein Beethoven-Thema sezieren (den Trauermarsch der Eroica). Vielleicht mag vor diesem Hintergrund interessant erscheinen, dass dieses Werk des bayerischen Spätromantikers sogar einen Bezug zu den USA hat: Es erschien erstmals bei Boosey & Hawkes in New York. 9 John Corigliano Geigerische Kunstfertigkeiten Zu Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert in D-Dur, op. 35 Regina Back Erich Wolfgang Korngold hat eines mit Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy gemeinsam: Alle drei waren Wunderkinder, die schon in jungen Jahren mit virtuosem Klavierspiel und eigenen Kompositionen auf sich aufmerksam machten. Um so erstaunlicher ist das Phänomen, dass Korngold, der nicht nur in jungen Jahren eine ungeheure Popularität genoss, so gründlich vergessen werden konnte. Sein Name verband sich lange Zeit vor allem mit einem Werk, der Oper Die tote Stadt, die mit der Uraufführung 1920 Korngolds internationalen Ruf begründet hatte. Sein großes Œuvre jedoch, Orchester- und Kammermusik sowie zahlreiche Filmmusiken, geriet in Vergessenheit, als sich in Europa – ausgehend von Arnold Schönbergs Zwölftonmusik – der Modernismus und die Avantgarde durchgesetzt hatten. Dass Korngold und seine Musik gerade in der Zeit der Postmoderne, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, wiederentdeckt wurden, ist sicher kein Zufall, denn diese hat endgültig mit der Unterscheidung von ernster und leichterer Musik aufgeräumt. Artifizielles und Gefälliges, Pathos und Wiener Charme waren Eigenschaften, die man bis dato als unvereinbar empfunden hatte – gerade sie jedoch kennzeichnen im Wesentlichen die ästhetische Bandbreite von Korngolds Musik. Entstehungszeit 1945 Widmung Alma Mahler-Werfel Uraufführung 15. Februar 1947 in St. Louis mit Jascha Heifetz als Solisten und dem St. Louis Symphony Orchestra unter der Leitung von Vladimir Golschmann Lebensdaten des Komponisten 29. Mai 1897 in Brünn – 29. November 1957 in Los Angeles Erich Wolfgang Korngold wurde am 29. Mai 1897 als Sohn des österreichischen Musikschriftstellers Julius Korngold geboren, der in der Nachfolge von Eduard Hanslick, dem Kritikerpapst des 19. Jahrhunderts, bei der Wiener Neuen Freien Presse tätig war. Im Alter von sechs Jahren erhielt 10 Erich Wolfgang Korngold Erich Wolfgang Korngold mit seiner Familie bei der Ankunft in New York (1936) Korngold Unterricht in Klavier und Harmonielehre und spielte bereits als Achtjähriger Gustav Mahler eigene Kompositionen vor. Auf dessen Anregung hin nahm er von 1909 an Kompositionsunterricht bei Alexander Zemlinsky, und ein Jahr später veröffentlichte die Wiener Universal Edition drei seiner Klavierwerke: Der Schneemann, Charakterstücke zu Don Quixote und die Klaviersonate in d-Moll. Als orchestrierte Tanzpantomime wurde Der Schneemann noch im selben Jahr in Anwesenheit Kaisers Franz Joseph unter der Leitung von Franz Schalk in der Wiener Hofoper aufgeführt und machte den damals 13-Jährigen einer größeren Öffentlichkeit bekannt: »So zukunftsfroh, so gegenwartkräftig und so eigen, daß jeder Unbefangene, der Ohren hat zu hören und dem die Empfindung für neuen Wert nicht verschlossen war, sagen müßte: hier ist ein Genie« – so der Kommentar in der Zeitschrift Die Musik. Nach den Erfolgen seiner beiden Operneinakter Der Ring des Polykrates und Violanta, die Bruno Walter 1916 in München erstmals aufführte, stand Korngold ein Jahr später selbst am Pult und dirigierte diese Werke in der 11 Erich Wolfgang Korngold Wiener Hofoper. 1920 debütierte er in Wien auch als Konzertdirigent und wurde anschließend – im Alter von 20 Jahren – als Kapellmeister an das Hamburger Stadttheater verpflichtet. Hier fand am 4. Dezember 1920 die Premiere der Oper Die tote Stadt statt, die Korngold zu internationalem Ruhm verhalf. Obgleich sein Wiener Zeitgenosse Arnold Schönberg damals bereits mit Zwölftonkompositionen auf sich aufmerksam gemacht hatte, traf Korngolds noch der Spätromantik verpflichteter, effektvoller Stil und sein spezifisch wienerischer Tonfall vor allem den Geschmack des großen Publikums. Tourneen als Pianist und Dirigent führten ihn in der Folge um die ganze Welt, bereits 1926 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Wien ausgezeichnet und 1931 als Professor für Dirigieren und Musiktheorie an die Wiener Musikakademie berufen. 1929 begann Korngold sich mit dem Genre der Filmmusik zu beschäftigen: Von Max Reinhardt war er damals nach Amerika eingeladen worden, um eine neue Fassung von Johann Strauß’ Operette Die Fledermaus für den Film zu arrangieren, und 1934 wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Film zu Shakespeares Sommernachtstraum fortgesetzt, für den Korngold die Mendelssohn’sche Schauspielmusik bearbeitete. Politische Gründe waren schließlich ausschlaggebend, dass der Jude Korngold in Amerika blieb: Nach Österreichs Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland 1938 nahm er zunächst in Hollywood Exil und wurde 1943 amerikanischer Staatsbürger. Korngolds Sinn für theatralische Effekte und sein Hang zur tonalen Harmonik waren indes ideale Voraussetzungen, um in dem damals noch jungen Genre der Filmmusik zu reüssieren. Im Laufe der folgenden Jahre, in denen er sich nahezu ausschließlich dieser Gattung widmete, entstanden mehr als 20 große Filmmusiken für die Gesellschaft Warner Brothers & Company, darunter die Scores zu Anthony Adverse (1936) und The Adventures of Robin Hood (1938), für die er jeweils einen Oscar entgegennahm, des Weiteren zu The Private Lifes of Elizabeth and Essex (1939), The Sea Wolf (1941) und Of Human Bandage (1945). 12 Erich Wolfgang Korngold »Zuerst war ich ein Wunderkind, dann ein erfolgreicher Opernkomponist in Europa und dann ein Filmmusikkomponist. Ich glaube, dass ich jetzt eine Entscheidung treffen muss, wenn ich nicht für den Rest meines Lebens ein Hollywoodkomponist bleiben will.« Mit diesen Worten umschrieb Korngold 1946 einen Wendepunkt. Das Kriegsende 1945 hatte dem Komponisten nicht nur die Möglichkeit eröffnet, wieder nach Europa zu reisen, sondern es bedeutete auch eine schöpferische Krise. Korngold wandte sich nun von der Filmmusik ab und begann wieder »absolute« Musik in den traditionellen Gattungen zu komponieren. Das Violinkonzert in D-Dur op. 35 von 1945 leitete diese neue Schaffensphase ein, es folgten das Konzert für Violoncello und Orchester in C-Dur op. 37 von 1946, eine Serenade für Streichorchester op. 39 von 1950 sowie die Symphonie in Fis-Dur op. 50. Trotz der offensichtlichen ästhetischen Neuorientierung spiegeln diese Werke freilich Erfahrungen, die Korngold während des jahrelangen Komponierens von Filmmusik gemacht hatte. So übernahm er beispielsweise zahlreiche Themen aus seinen Filmscores in die neuen Kompositionen – ohne dabei jedoch inhaltlich-programmatische Intentionen zu verfolgen –, und auch die Verwendung ausgefallener Instrumente wie Celesta, Vibraphon, Cymbal und Gong zeugt von seinem erprobten Gespür für wirkungsvolle Orchesterfarben. Der erste Satz des Konzerts, Moderato nobile, beginnt mit einer weit ausgreifenden Kantilene der Solovioline, die dem Film Another Dawn von 1937 entnommen ist und nur sparsam vom Orchester begleitet wird. Nach einer kurzen Überleitung erklingt als zweites Thema eine Melodie aus dem Film Juarez von 1939, die langsamer gehalten und von großer InnerSt. Louis in den 1940er Jahren 13 Erich Wolfgang Korngold Probe zu einer Filmmusik in Hollywood mit Erich Wolfgang Korngold am Klavier lichkeit ist. Die knappe Durchführung beschränkt sich auf die virtuose Variierung des ersten Themas, bevor eine Solokadenz (risoluto) mit Doppelgriffen, großen Intervallsprüngen und anderen Kunstgriffen die Violine ganz in den Vordergrund des Geschehens stellt. Korngold verzichtet hier ebenso auf das traditionelle Wechselspiel von Soloinstrument und Orchester wie auf Durchführungs- und Verarbeitungstechniken der Themen, er stellt stattdessen die Violine ganz ins Zentrum und reiht, angelehnt an die Technik der Filmschnitte, verschiedene thematische Abschnitte aneinander. Die Themen aus den Filmscores, die Korngold dabei in die Konzertform integriert, durchlaufen auf diese Weise keinen programmatisch interpretierbaren Prozess, der neue Kontext verleiht ihnen vielmehr absolut-musikalische Qualität. Das zeigt auch die klassisch angelegte Reprise, die zunächst das Hauptthema in Tutti und Violine solo sowie das zweite Thema bringt, bevor eine kurze Coda den Satz mit virtuosen Läufen der Violine und Trillern in höchster Lage beschließt. Der zweite Satz, eine Romance, basiert auf einem ausdrucksvollen, kantablen Thema der Violine in hoher Lage, in kammermusikalischer Manier begleitet von Solostreichern, Harfe, Vibraphon und gedämpften Hörnern. Die ungewöhnliche Besetzung verleiht dem Thema, das der Filmmusik zu Anthony Adverse von 1936 entstammt, eine besondere Klanglichkeit und verstärkt die hohe Expressivität der Violine mit dem vibratoreichen Spiel in höchster Lage. Der Mittelteil des dreiteiligen Satzes, der über chromatische Wendungen erreicht wird, lotet im Kontrast zum Beginn – misterioso – die tiefe Lage des Soloinstruments aus. 14 Erich Wolfgang Korngold Der Geiger Jascha Heifetz Im Finalsatz, Allegro assai vivace, zitiert Korngold die Hauptmelodie aus der 1937 entstandenen Hollywood-Produktion The Prince and the Pauper. Angelegt als Folge von Variationen über das volkstümlich wirkende, rustikale Thema stellt der Schlusssatz eine geigerische Tour de force dar, die dem Solisten Gelegenheit gibt, seine Virtuosität in aller Brillanz unter Beweis zu stellen. Zunächst wird das mitreißende Thema im Staccato auf der Violine exponiert, bevor mit jeder neuen Variation weitere geigerische Kunstfertigkeiten erprobt werden, etwa Doppelgriffe und Spiel über mehrere Saiten, Spiccato (bei dem jeder einzelne Ton durch einen neu angesetzten Bogenstrich erzeugt wird) und Springbogen (bei dem der Bogen in raschem Tempo auf den Saiten »springt«), Triller, Pizzicato (bei dem die Saiten gezupft werden) und col-legno-Spiel (bei dem die Saiten mit dem Bogenholz gestrichen werden). Den Höhepunkt an Virtuosität stellen schließlich die Flageolett-Effekte der Violine mit ihren hohen, fahlen Tönen dar, bevor eine pathetische Ausformung des Themas mit vergrößerten Notenwerten den Schlusspunkt setzt. Die enorme Virtuosität des Soloparts hatte Korngold damals auf die besonderen Fähigkeiten des großen Geigers Jascha Heifetz abgestimmt und diesem das Konzert sozusagen auf den Leib komponiert. Dieser hat es am 15. Februar 1947 mit dem St. Louis Symphony Orchestra unter der Leitung von Vladimir Golschmann in St. Louis uraufgeführt. Widmungsträgerin des Konzerts indes ist Alma Mahler-Werfel, die Frau Gustav Mahlers und später Franz Werfels, die eine langjährige Freundin der Familie war und mit zum jüdischen Künstlerkreis im kalifornischen Exil gehört hatte. 15 Erich Wolfgang Korngold EINE STERNSTUNDE DES GROSSEN TSCHAIKOWSKY-DIRIGENTEN MARISS JANSONS 3 CD 900129 PIQUE DAME Tschaikowskys späte Meisteroper mit international bedeutenden Solisten, die mit den Rollen der „Pique Dame“ auch sprachlich auf authentische Weise bestens vertraut sind. ♠ Tatiana Serjan · Misha Didyk · Larissa Diadkova Alexey Markov · Alexey Shishlyaev u.a. ♠ Kinderchor der Bayerischen Staatsoper Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks MARISS JANSONS 16 Überraschungsstück www.br-klassik.de/label Erhältlich im Handel und im BRshop Schnee, Eis und stürmisches Wetter mag sie nicht Die Nachtigall – Solovuško, ein Chorstück von Pjotr I. Tschaikowsky Bevor eine kleine Nachtigall, von der der Text des Chorstücks erzählt, im Herbst in ein fernes Land aufbricht, verabschiedet sie sich von den Menschen und bedankt sich für deren Freundlichkeit und Zuneigung: Sie wurde nicht gefangen, sie konnte ihre Lieder singen und durfte ihren Nachwuchs unbeschadet aufziehen. Leider zwinge sie aber das raue russische Klima mit Schnee und Eis, ein warmes Winterquartier in südlicheren Gefilden aufzusuchen, denn bliebe sie hier, so müsste sie sterben. Aber im Frühling werde sie wiederkommen und zur Freude der Menschen neue Lieder anstimmen. Dieses kleine romantische Gedicht stammt von Tschaikowsky selbst, der der Nachtigall 1889 ein lyrisches und musikalisches Denkmal setzte. Übrigens schwirrt und zwitschert sie durch zahlreiche russische Kompositionen dieser Zeit: Die Nachtigall ist in dieser Volkstradition nämlich das Symbol für den Frühling, aber auch für die Melancholie einer fernen Liebe, deren Rückkunft sehnsüchtig erwartet wird. Übertragen auf die Jahreszeiten bedeutet die Nachtigall die Erlösung vom Winter, der Einstieg in eine angenehmere Jahreszeit. Aber sie könnte zugleich auch den Beginn einer neuen Liebe darstellen. Ein Tenor eröffnet im kräftigen Forte das A-cappella-Stück in D-Dur. In seinen kleinen Soli wird bewusst der reale Nachtigallengesang nachgeahmt. Charakteristisch für ihn sind die trillerartigen Triolen und die Aufwärtssprünge in der Melodielinie. Zur Volksmusik Russlands gehört neben der bedeutenden A-cappella-Tradition auch der Responsorialgesang: Ein Sänger intoniert den ersten Vers, und der Chor antwortet, indem er deutlich in der Dynamik zurückgenommen die Textpassagen wiederholt, aber ohne den spezifischen »Nachtigallengesang« mit »Triller« und Intervallsprung. So führt der Chor in terrassenartigen, dynamischen Abstufungen – entsprechend der inhaltlichen Begriffe »Abschied«, »Leid«, »Tod«, »Rückkehr« – das kleine Musikstück fort. So kurz, so einfach dieses choralartige Werk auch sein mag, es birgt in sich viele Bezüge, die – frei assoziiert – durchaus auch eine christliche Konnotation in sich tragen. Renate Ulm Musik & Bild Kris Martin: »For Whom« (2012) Kris Martin (geb. 1972): For Whom (2012) Installation, Bronzeglocke ohne Klöppel, Stahlkonstruktion mit Motor; Glocke: Höhe 135 cm, Durchmesser: 140 cm, Kunstmuseum Bonn Der Belgier Kris Martin macht existentielle Fragen über Leben und Tod zur Basis seines Kunstschaffens. So sammelte er über 700 Granathülsen, die teilweise von Soldaten im Ersten Weltkrieg während ihres Ausharrens in den Schützengräben mit Blumen oder Überlebenswünschen graviert wurden. Die polierten Geschosshülsen, die Kris Martin zu einem Berg aufgeschichtet hat, muten an wie ein Goldschatz. Der Künstler setzt damit das Schreckliche mit dem Ästhetisch-Schönen in Bezug. Ähnliches unternahm er in seiner Installation For Whom mit einer großen Bronzeglocke, 18 Musik & Bild die er in einer mächtigen Stahlkonstruktion von rötlicher Rostpatina aufhängte und von einem nicht hörbaren Motor hin- und herschwingen ließ. Doch es bleibt still, gespenstisch still, denn die Glocke besitzt keinen Klöppel, der beim Schwenken an den bronzenen Glockenrand schlagen und so Klang erzeugt könnte. Ohne diesen Klöppel wirkt die Glocke versehrt, sie kann ihrer ureigentlichen Funktion nicht mehr nachkommen, sie bleibt stumm. Zur sich bewegenden Glocke fehlt der klangvolle, eindringliche Ton. Beim Zusehen wird die Erwartungshaltung nicht erfüllt. Und das macht dieses (sich) bewegende Kunstwerk so unheimlich. Für wen, For Whom, hat sie noch einen Nutzen, wenn ihr die Seele, der Klang geraubt wurde? Gedanken an verheerende Kriege, zerstörte Städte und eingestürzte Kirchen lassen sich kaum unterdrücken. Kris Martins Installationen sind Mahnmale. Etwas Ähnliches hat Pierre Schaeffer, der Begründer der »musique concrète«, in den 1940er Jahren ersonnen: Die neuen Möglichkeiten, die die Erfindung des Tonbandes mit sich brachte, nämlich das Schneiden von Musik und Text und das erneute Zusammenfügen, veranlasste Schaeffer, Klänge zu sammeln und sie so zu bearbeiten, dass sie nicht mehr die gängigen Hörerwartungen erfüllten. So nahm er Glockentöne auf und schnitt den Anschlagston des Klöppels weg, worauf nur ein Klang übrig blieb, der überhaupt nicht mehr mit einem Glockentimbre in Verbindung gebracht werden konnte. Nur der charakteristische Anschlagston macht jedem Ohr sofort klar, dass der nachfolgende schwingende Ton von einer Glocke herrührt. Ohne diese akustische Kennung erinnert der Ton in seinen Schwingungen eher an eine Glasharmonika oder an einen lang gehaltenen Geigenton mit Vibrato. Es entsteht also eine Irritation, wenn eine Glocke in Bewegung keinen Laut von sich gibt und ein schwebender Glockenton ohne Anschlagston das Hören auf falsche Bahnen lenkt. Das Gewohnte wird verfremdet. Die Verfremdung For Whom bei Kris Martin kann aber nur deshalb wirken, weil die Glocken in unserem Leben allgegenwärtig sind, in der abendländischen Kultur einen hohen Stellenwert besitzen und die Menschen lebenslang begleiten. Sie sind Bestandteil des religiösen Ritus. Sie mahnen zum Kirchgang, wie dies Friedrich Schiller in seinem berühmten Gedicht sehr drastisch nahebrachte. Glocken läuten jeden Sonntag und laden ein zum Gebet, besonders prächtig klingen sie an den großen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Sie bekräftigen laut die heiligen Sakramente der Eheschließung, sie klingeln dünn als Totenglöckchen, erfreuen als Schellenglöckchen, warnen mächtig vor Feuer und Krieg und bimmeln eifrig bei der Verwandlung. Renate Ulm 19 Musik & Bild Glockenklänge als Schicksalszeichen Zu Sergej Rachmaninows Symphonischem Poem für Solostimmen, Chor und Orchester Die Glocken, op. 35 Larissa Kowal-Wolk Im Sommer 1912 erhielt Rachmaninow einen Gedichtband mit einem anonymen Brief, in dem er gebeten wurde, Konstantin Balmonts wunderbare Übersetzung von Edgar Allan Poes Gedicht Die Glocken zu lesen. Weiterhin enthielt der Brief den Hinweis, dass sich die Verse für eine Vertonung geradezu ideal eigneten. Der Absender habe dabei ausdrücklich an den von ihm verehrten und bewunderten Komponisten Rachmaninow gedacht. Dieser arbeitete gerade an den Skizzen zu einer neuen Symphonie, nahm die ihm vorliegenden Verse jedoch mit großem Interesse auf. Konstantin Balmont (1867–1942), russischer Symbolist schottischer Abstammung, hatte den Text von Edgar Allan Poe als Grundlage für eine poetisch freie Nachdichtung ins Russische genommen. Vier Arten von Glockenklängen werden hier symbolisch vier schicksalhaften Phasen des menschlichen Lebens gegenübergestellt. Rachmaninow fühlte sich von diesem Sujet ungemein angesprochen. Glocken haben für jeden Russen einen besonderen Stellenwert, schon deshalb, weil sich die großen Kathedralen der russischen Städte durch das prachtvolle Zusammenspiel ihrer Kirchenglocken auszeichnen – ein Hörerlebnis, das auch auf Rachmaninow nachhaltigen Eindruck machte: »Der Klang der Kirchenglocken beherrschte alle russischen Städte, die ich kannte – Nowgorod, Kiew, Moskau. Sie begleiteten jeden Russen von der Kindheit bis zum Tod, und kein Komponist konnte sich ihrem Einfluss entziehen. [...] Mein ganzes Leben fand ich Gefallen an den unterschiedlichen Stimmungen und der Musik freudig schlagender und traurig Entstehungszeit Frühjahr 1913 in Rom – Sommer 1913 auf Rachmaninows Gut »Iwanowka« Widmung Willem Mengelberg und dem Concertgebouworkest Amsterdam Uraufführung 30. November 1913 in St. Petersburg mit der Sopranistin Ekaterina Popova, dem Tenor Alexander Alexandrovitch, dem Bariton Pavel Andrejev und dem Chor des Mariinskij Theaters unter der Leitung des Komponisten Lebensdaten des Komponisten 20. März (1. April) 1873 auf dem Landgut Semënovo / Gouvernement Nowgorod – 28. März 1943 in Beverly Hills/Kalifornien 20 Sergej Rachmaninow Sergej Rachmaninow mit seiner Tochter Irina vor dem Landhaus »Iwanowka« läutender Glocken.« Tatsächlich treten Glocken in Rachmaninows gesamtem Schaffen geradezu als Leitmotiv auf. Oft nennt er das Phänomen direkt beim Namen: »Tanzende Glocken« im F-Dur-Präludium, »Glockenschläge« im C-Dur-Präludium, »Läuten vereister Glöckchen« im a-Moll-Präludium, »Friedliche Trauerglöckchen« im gis-Moll-Präludium. Manchmal treten die Glocken aber auch im Verborgenen auf, wie beispielsweise zu Beginn des Zweiten Klavierkonzerts in c-Moll, op. 18, wenn die regelmäßig pendelnden Klänge sich allmählich im Crescendo steigern und anschwellendes Glockengeläute suggerieren. »Als ich die Verse Poes vor mir hatte, hörte ich die Glockentöne und versuchte, ihre herrlichen Klänge, die für mich die verschiedenen Facetten der menschlichen Erfahrung auszudrücken schienen, aufs Papier zu bringen.« – Das Ergebnis dieses »Versuchs« wurde Rachmaninows monumentalstes Werk, das viersätzige Symphonische Poem mit dem Titel Kolokola (Die Glocken). 21 Sergej Rachmaninow Blick auf die Uspenskij-Kathedrale und den Glockenturm von Rostow Welikij Silberne Schlittenglöckchen stehen im ersten Satz (Allegro, ma non tanto) als Metapher für die unbeschwerte, rauschhafte Jugendzeit. Zu Beginn der Orchestereinleitung nimmt man zunächst wie aus weiter Ferne zarte Glockentöne wahr, die von den Flöten durch Triller im Pianissimo hervorgerufen werden, dann aber sehr rasch ins Crescendo übergehen. Innerhalb von wenigen Takten breitet sich eine zauberhafte Klangszenerie aus, die förmlich den Blick freigibt auf eine flotte, heitere Schlittenfahrt. Fast unmerklich setzt im Pianissimo ein Tenor-Solo ein, macht dann aber durch einen langen Halteton auf den Worten »Hörst du?« nachdrücklich auf das weitere Geschehen aufmerksam, im Fortissimo begeistert und bereitwillig bekräftigt vom Chor. Im weiteren Verlauf führen Tenor und Chor vor der Kulisse der dahinjagenden Schlitten ein lebhaftes Zwiegespräch, untermalt von den Silberglöckchen. Von »dem Odem klarer Nacht«, vom »Auferstehen« und »des Schlafes süßer Macht« sprechen die Verse. Und tatsächlich wird das freudig erregte Treiben durch einen langsamen Mittelteil unterbrochen, der Bezug auf das Glück des jugendlichen, sanften Schlafs nimmt: Mit geschlossenem Mund summt der Chor wie traumverloren in ständig kreisenden Wiederholungen die Melodie eines Wiegenlieds, wobei in den Bläsern und Streichern lang ausgehaltene Töne den Zustand der Ruhe zusätzlich unterstreichen. Doch bald bricht das vorherige Tempo wieder durch, und die erneut auftauchenden Glöckchenmotive zeigen das Ende des Traums und die Fortsetzung der Schlittenfahrt an. »Poco a poco accelerando e crescendo« verdichtet sich das musikalische Geschehen in Tempo, Satztechnik und Instrumentalfarben. 22 Sergej Rachmaninow Das Landhaus »Iwanowka« Der Chorsatz wird mehr und mehr mit der Solostimme verflochten. Die Jugend scheint wie in einem Rauschzustand zu verfliegen. Mit einem ekstatischen Finale, das im Chor und in der Solostimme mit wortlosen Vokalisen ausklingt, verlischt quasi auch der Zauber der Jugendtage. Ein letztes Mal, gleich einer Erinnerung, ist das Silberglöckchenmotiv zu hören, bevor der Satz im Pianissimo endet. Nach den Silberglöckchen der Jugendzeit läuten im zweiten Satz (Lento) die goldenen Glocken der Hochzeit. Der neue Lebensabschnitt wird behutsam von den unisono geführten Bratschen eröffnet. In ihr zögerliches Innehalten fällt der erste Glockenschlag, der im Gegensatz zu den silberhellen Schlittenglöckchen des ersten Satzes durch die Beteiligung von Klarinetten, Celli und Kontrabässen eine dunklere Färbung erhält. Die Glocken schlagen nun getragener, ernsthafter, bedeutungsvoller und sammeln sich für einige Takte zu einem kunstvoll arrangierten Geläut, wie es an Festtagen vom Turm einer russischen Kirche vernommen werden kann. Im verhaltenen, immer wieder zum Ausgangston zurückschwingenden Hauptthema sind die Glockenklänge als Idee auch indirekt präsent. Das Motiv wird, sich stufenartig höherschraubend, sukzessive von allen Streichern aufgegriffen, bis es leidenschaftlich in voller Streicherbesetzung erklingt und schließlich der Chor mit den Worten »Hörst du? ›Hochzeit‹, tönt’s« einsetzt. Das Sopran-Solo übernimmt zunächst die weihevoll-ruhig pendelnde Melodie des Chores. Dann jedoch setzt die Solostimme wie in Verzückung mit den Worten »Wieviel Zärtlichkeit« auf dem hohen ›g‹ 23 Sergej Rachmaninow Türmer schlägt die Feuerglocke an Gemälde von Heinrich Schwemminger (1837) neu ein, um von dort in orientalisch anmutenden Halbtonschritten kaskadenartig abzusteigen. Die sich in Nachahmung der Sopranstimme höher und höher schraubenden Streicher untermalen die verklärte Stimmung der im Text angesprochenen »Inbrunst«. Wenn dann in die schwindelnd hohen Register, in die sich Streicher und Bläser verstiegen haben, wie aus dem Dunkeln des Unterbewusstseins kommend, der vierstimmige Chor tief einsetzt, scheint sich ein unermesslich weiter Raum aufzutun, der dem mystisch-symbolhaften Geschehen in den Versen Balmonts Rechnung trägt. In einer ausladenden Kantilene, die ein typisches Beispiel für Rachmaninows weite Melodiebögen ist, besingt der Sopran behutsam und zurückhaltend, vom Chor sekundiert, diesen Glückszustand. Nichts stört bis zum Verklingen der Musik im leisesten Pianissimo die schwärmerische Stimmung. Im dritten Satz (Presto) ist der verklärte Zauber der Hochzeitsmystik der grausigen Lebensrealität gewichen. Feuerglocken geben nun den Ton an und stehen für Lebenskämpfe, für hilflosen Protest gegenüber Unglück, 24 Sergej Rachmaninow Elend und Katastrophen. Sturmläuten zahlreicher Glocken kündigt sich im Orchester an, während der Chor in chromatisch absteigenden Gesangslinien Unglück verheißt. In diesem Satz schält sich keine Solostimme heraus; hier ist vielmehr das ganze Volk betroffen. Entsprechend homogen, in blockhafter Einheit, steht der Chor einem in viele Einzelmotive zerfallenden Orchestersatz gegenüber. Pfeifende Holzbläserfiguren, pausenlos und wild schweifende Streicherfigurationen, dröhnende Waldhörner und scharfe Posaunenrufe verkörpern hier Bedrohung und Gefahr. Die Chorstimmen steigern sich zu entsetzten Hilferufen und teilen sich plötzlich doch in Stimmgruppen, als würde das herrschende Chaos die Menschen auseinandersprengen, bis sie sich andernorts wieder zusammenfinden. Plötzlich ändert sich das Klanggeschehen. Zu den Worten des Chores »Und es ist, als spräch es wild« hört man förmlich das Feuer prasseln. Im Forte tremolierende Streicher, unterstützt durch Schlaginstrumente, und grelle Flötentriller lassen keinen Zweifel an der alarmierenden Gefährlichkeit der wütenden Feuersbrunst aufkommen. Wie in starren Beschwörungsformeln übernimmt es nun der Chor, die fatale Absicht des Feuers zu offenbaren: »Hoch mich windend, neu entzündend an des Mondes lichter Flut, sei’s vergehn, sei’s jetzt und jetzt schon ganz hinauf zur Mondesglut.« Mit der letzten Silbe des Wortes »vergehn« bricht das Untergangsszenarium wie mit einem letzten Aufschrei schlagartig und unerwartet ab. Eine Generalpause dokumentiert die Ausweglosigkeit der Situation. Doch wieder künden die schon bekannten »Katastrophenmotive« den Fortgang des Unglücks an. Der Chor lässt das lateinische Dies irae anklingen, mit dem der Satz unter aufwühlenden Bläser- und Streicherpassagen in äußerster Beschleunigung schließt. Mit dem letzten Satz (Lento lugubre) hat sich das Schicksalsrad unerbittlich weitergedreht. Nach der Volkskatastrophe tritt nun der Aspekt des Einzelschicksals wieder deutlich hervor: Die Totenglocke schlägt. Der Charakter dieses Satzes ist zum einen durch den Inhalt der Dichtung bedingt, die mit ihrer Todesmetaphorik einen melancholischen Schlusssatz fordert, zusätzlich jedoch bezieht sich Rachmaninow auf ein berühmtes Vorbild: »Seit Tschaikowskys Beispiel [gemeint ist seine Symphonie pathétique] erhielt die Idee eines traurigen und langsamen Finales nichts Seltsames.« Die Orchestereinleitung mit den in den Streichern zunächst nur im Pianissimo angedeuteten dumpfen Glockenschlägen und dem klagenden Solo des Englischhorns hat etwas unmittelbar Ergreifendes. Sie erinnert sowohl an den Todesgesang des Schwans von Tuonela aus Sibelius’ gleichnamiger Tondichtung als auch an die düstere Stimmung von Rachmani25 Sergej Rachmaninow nows Tondichtung Die Toteninsel. Zwischen die elegische, aber ruhig gefasste Melodie des Englischhorns schaltet sich zuweilen im Forte ein greller Akkord – wie ein Aufbegehren gegen das Schicksal. In feierlicher Deklamation macht der Bariton auf das Läuten der Totenglocke aufmerksam, bekräftigt durch den Chor, der in seiner psalmodierenden Eintönigkeit gleichsam die Rolle der Trauergemeinde übernimmt. Nun schwingt sich der Bariton zu ausdrucksstarkem Gesang auf und beklagt die Unerbittlichkeit des Todes. Das Orchester unterstreicht tonmalerisch die leidenschaftliche Klage des Sängers. War schon der dritte Satz von opernhafter Dramatik geprägt, so wird dieser Eindruck nun noch um ein Vielfaches verstärkt. Erneut kommt Bewegung in die düstere Szenerie. Signale werden laut, und der Bariton beschwört in doppeltem Tempo (Allegro) eine schaurige Erscheinung herauf. Unterstützt vom Chor gibt er in Staccato-Vierteln aufgeregt Kunde von einer schwarzen Gestalt, die lachend und heulend die Totenglocke schwingt. Aber ebenso rasch verschwindet der Spuk auch wieder. Die schwingende Glocke symbolisiert nun die »Ruh in tiefer Gruft«, wie der Bariton in verhaltener Resignation konstatiert. Entgegen der Vorlage der beiden Dichter, Balmont und Poe, bei denen am Ende ihres fatalistischen Gedichts nichts anderes als die »Ruh in tiefer Gruft« bleibt, lässt Rachmaninow sein Poem mit einem wunderbaren Orchesternachspiel ausklingen: Als würde die Tür zu einer anderen Welt aufgestoßen, wischt ein plötzlicher Tonartenwechsel von cis-Moll nach Des-Dur die Düsternis hinweg und taucht die Szene in ein mildes, abgeklärtes Licht. Ein heiter nach oben strebender, frei schweifender Melodiebogen in den Streichern (mit der Vortragsbezeichnung »cantabile«) lenkt in nur zehn Takten behutsam, aber bestimmt (»crescendo«) zum beglückenden Schlussakkord. Übrigens blieb der anonyme Verehrer, der Rachmaninow zu diesem Werk inspirierte, nicht unbekannt. Es handelte sich um Maria Danilowa, eine Schülerin des Celloprofessors Mikhail Bukinik, der ein ehemaliger Kommilitone und Freund Rachmaninows war. 26 Sergej Rachmaninow www.ard-musikwettbewerb.de Klaviertrio Gesang Bläserquintett Oboe Trompete Klavier Schlagzeug Viola Klarinette Flöte Violoncello Fagott Posaune Harfe Klavierduo Horn Streichquartett Violine Kontrabass Orgel Gitarre ontrabass arfe treichquartett orn 65. Internationaler Musikwettbewerb der ARD München 29. August bis 16. September 2016 Nächster Wettbewerb 2017: Klavier Violine Oboe Gitarre »DIE GLOCKEN« I. Hörst du? Schlitten, windesschnell, Windesschnell, Schellenglöckchen klingeln hell, Mit dem silberfeinen Schwingen Weich das Ohr umstreicheln sie, Mit dem Singen, mit dem Klingen »Sollst vergessen!«, schmeicheln sie. O wie lieblich hallt es, hallt es, Wie ein Kinderlachen schallt es, In dem Odem klarer Nacht Sprechen Glöckchenstimmen sacht: Nach der Zeit des Irregehens, Naht der Tag des Auferstehens, Kommt die Lust des Ganz-Vergehens In des Schlafes süßer Macht. Schlitten-Flirren windesschnell, Schellen-Klingeln silberhell, Und die Sterne droben, lauschend Der Enteilenden Gesang, Glühen auf im Sehnsuchtsdrang, Und sie träumen, und sie säumen Geistergleich, im Strahlengold, Und aus ihrem Wunderflimmern, Aus dem schweigend-tiefen Schimmern, Eins dem Singen Eins dem Klingen »Sollst vergessen!«, tönt es hold. II. Hörst du? »Hochzeit«, tönt’s entlang, Goldner Klang! Wieviel Zärtlichkeit und Inbrunst In dem heil’gen Jugendsang! Wie wenn träumend Augen schauen Auf zum Himmelszelt, dem blauen, Strahlend ganz, Aus der Klänge reinem Wogen Zu des lichten Mondes Glanz. Aus der Macht und Pracht der Zellen Voll der Lust, der wunderhellen, Jetzt im Steigen, jetzt im Neigen, Schwebt der holden Klänge Tanz. Bald erlöschend, bald voll Glut, Und ergießt des Lichtes Flut Auf ein Zukunftsbild, wo lieblich Keusche Träume ruhn zur Stund, Die harmonisch-rein verkündet Goldnen Tons der Glocken Mund. III. Hörst du, tobendes Gedröhn, Gleichwie erznen Schlunds Gestöhn. Banger Trauer Schmerz und Schauer Wiederholt dies Schreckgetön. Wie ein Flehen: »Helft, herbei!«, Füllt’s die Nacht mit Schrei um Schrei, Füllt’s die taube Nacht mit Wehe, Jedes Schrein, Bald getragner und bald jähe, Klagt ins Dunkel seine Pein. Und die Qual ist also groß, Jeder Schrei so fassungslos, Dass die ganz verworrnen Töne, Nicht imstand mehr Klang zu sein, Nur noch irren, holpern, stolpern Und nur schrein, nur schrein, nur Schrein, Nur Erbarmen flehn und weinen Und den grellen Flammenscheinen Jammernd künden höchste Pein. Doch indes der Brand, der tolle, Dumpfe Brand, der schreckensvolle Stetig schwillt. Jetzt durchs Fenster, jetzt ganz oben, 28 Gesangstext Höher, höher Flammen toben, Und es ist, als spräch es wild: »Ja ich will, Hoch mich windend, neu entzündend An des Mondes lichter Flut, Sei’s vergehn, sei’s jetzt und jetzt schon Ganz hinauf zur Mondesglut.« O Gedröhn, Gedröhn, Gedröhn, O verstummte dies Getön, Dies Entsetzen, diese Flammen, diese Gluten – und dies Bild Dieses Feuers erstes Bild, Das du überallhin meldest Klagend, jammernd, hallend-wild. Aber jetzt gibt’s kein Erhören, Ringsum flammendes Zerstören, Ringsum Schrecken und Empören! Feuerschrei, Deine Rufe wild-zerfahren Künden gellend uns Gefahren, Einmal wächst die Not, die dumpfe, Dann verebbt die Raserei. Und das Ohr lauscht bang dem Wechsel Jedes Tons und jedes Klangs, Jetzt dem Fallen, jetzt dem Schwellen Ehern-hohlen Wellengangs. Monotone Grabgedröhn, Dies Gestöhn, Peinlich, grollend, voller Klagen, Wächst sich aus zu hohlem Schrei, Laut verkündend, dass der Büßer Ew’gem Schlaf verfallen sei. Aus den rostig-roten Mündern So den Frommen wie den Sündern Drohend dröhnt es hart und fest: Dass ein Stein sich legt aufs Herze, Schwarze Nacht die Augen presst. Rauch aus Trauerfackeln schwillt, Einer schreit vom Glockenturme, Einer ruft von dorther wild, – Welch ein düstres Schreckensbild! – Wie er lacht, als ob er höhnt, Und er dröhnt, er dröhnt, er dröhnt! Nun im Turm mit irrem Springen Jäh die Glocke lässt er schwingen, Lässt die Glocke schluchzend klingen, Stöhnend in die taube Luft, Und getragne Kunde bringen Von der Ruh in tiefer Gruft. Edgar Allan Poe (Konstantin Balmont übersetzte Edgar Allan Poes IV. Horch, es dröhnet Grabesklang, Dumpf und bang, Bittre Trübsal hallet wider, Bittren Lebens Traum versank. Und die Eisenzungen künden Von dem bittern letzten Gang! Unwillkürlich stockt der Fuß, Alle Lust wird Überdruss, Jähes Trauern lässt dich schauern, Dass auch dein Aug brechen muss. Dieses quälerische, stumpfe, Langgezogene und dumpfe, Gedicht in Russische. Diese Version wiederum übertrug Berthold Feiwel ins Deutsche.) 29 Gesangstext br-klassik HIGHLIGHTS IM Fernsehen Bayerisches Fernsehen Sonntag, 17. Januar 2016 | 10.15 Uhr Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur, op. 61 Solist: Nikolaj Znaider Gewandhausorchester Leipzig Leitung: Riccardo Chailly Donnerstag, 21. Januar 2016 | 23.25 Uhr Unterwegs mit Vadim Repin Eine musikalische Reise Ein Film von Claudia Wilke (2011) Sonntag, 24. Januar 2016 | 10.15 Uhr Peter Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, op. 35 Solist: Julian Rachlin Gewandhausorchester Leipzig Leitung: Riccardo Chailly ARD-ALPHA Sonntag, 17. Januar 2016 | 11.00 Uhr Pianist. Professor. Pilot. Nahaufnahme Gerhard Oppitz Ein Film von Michael Beyer (2008) Sonntag, 24. Januar 2016 | 11.00 Uhr Gerhard Oppitz spielt Klaviermusik von Wolfgang Amadeus Mozart Fantasie c-Moll, KV 475 Sonate c-Moll, KV 457 Konzertaufzeichnung aus dem Jahr 1985 br-klassik.de Riccardo Chailly br-klassik HIGHLIGHTS IM RADIO Samstag, 16. Januar 2016 | 19.00 Uhr Live aus der MET in New York Georges Bizet: »Les pêcheurs de perles« Leïla – Diana Damrau Chor und Orchester der Metropolitan Opera Leitung: Gianandrea Noseda Montag, 18. Januar 2016 | 19.05 Uhr con passione Die neue Opernsendung, immer montags auf BR-Klassik Zum 75. Geburtstag von Plácido Domingo stellt Volkmar Fischer dessen schönste Aufnahmen mit Arien von Umberto Giordano, Ruggero Leoncavallo und Giuseppe Verdi vor. Dienstag, 19. Januar 2016 | 19.05 Uhr Das starke Stück Plácido Domingo Musiker erklären Meisterwerke: Der Dirigent Pablo Heras-Casado über Franz Schuberts Symphonie Nr. 3 D-Dur (Freiburger Barockorchester) Dienstag, 19. Januar 2016 | 20.03 Uhr Konzertabend Sonderkonzert mit Solisten des BR-Symphonieorchesters Solisten: Anna Prohaska, Sopran; Stefan Schilli, Barockoboe; Marije Grevink, Barockvioline; Marco Postinghel, Barockfagott; Hanno Simons, Barockvioloncello; Ugo di Giovanni, Theorbe; Peter Kofler, Cembalo und Orgel Werke von Henry Purcell, Agostino Steffani, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Johann Joseph Fux, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Heinrich Ignaz Franz Biber, Reinhard Keiser und Dietrich Buxtehude br-klassik.de 32 Biographien Leonidas Kavakos Erste internationale Aufmerksamkeit erregte der griechische Geiger Leonidas Kavakos 1985, als er den Sibelius-Wettbewerb in Helsinki gewann, drei Jahre später beim Paganini-Wettbewerb in Genua und mit dem Ersten Preis beim The Walter W. Naumburg Foundation in New York. 1991 erhielt er den Gramophone Concert Award für seine Ersteinspielung der Originalfassung von Sibelius’ Violinkonzert, das er seither regelmäßig aufführt – zuletzt mit großem Erfolg in London unter der Leitung von Simon Rattle. Seit langem arbeitet er mit den führenden Orchestern zusammen und ist auf den bedeutenden Konzertpodien in aller Welt zu erleben. Der Künstler musizierte u. a. mit dem New York Philharmonic Orchestra, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem London Philharmonic und London Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem Orchestra Filarmonica della Scala in Mailand sowie den »Big Five« in den USA. Besonders eng ist Leonidas Kavakos der Camerata Salzburg verbunden, mit der er 2006 als Solist und Dirigent Mozarts Violinkonzerte aufnahm. In gleicher Doppelfunktion war er im November 2009 »Artist in Focus« am Southbank Centre in London, seine dortige Residenz brachte ihm eine Nominierung für den Royal Philharmonic Society Music Award ein. Ebenso mit der Camerata Salzburg erschien 2009 das Violinkonzert von Mendelssohn – eine Aufnahme, die mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde. Weiterhin bekam er für seine Gesamteinspielung der Violinsonaten von Beethoven mit dem Pianisten Enrico Pace 2013 den Echo Klassik in der Kategorie »Instrumentalist des Jahres«. Ein Jahr später – 2014 – ernannte ihn die Zeitschrift Gramophone für die Aufnahme der Violinsonaten von Brahms zum Künstler des Jahres. Neben seinen Solo-Auftritten als Geiger kommen nun verstärkt Verpflichtungen als Dirigent hinzu. Leonidas Kavakos steht in der laufenden Saison am Pult der Wiener Symphoniker, des Chamber Orchestra of Europe, des Orchestre Philharmonique de Radio France, der Bamberger Symphoniker, des Danish National Symphony, Netherlands Radio Symphony sowie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Dieses Jahr unternahm Leonidas Kavakos u. a. mit dem Pianisten Enrico Pace eine Fernost-Tournee und mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski eine Spanien-Tournee mit Sibelius’ Violinkonzert, das er übrigens mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle auch in seiner Geburtsstadt Athen interpretierte. Mit diesem Werk gab er 2011 sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Leonidas Kavakos spielt die »Abergavenny«-Stradivari von 1724 und ist Exclusiv-Künstler bei der Decca. 33 Biographien Freunde sind wichtig im Leben eines jeden von uns. Diese Überlegung machten sich musikbegeisterte und engagierte Menschen zu eigen und gründeten den gemeinnützigen Verein der »Freunde des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks e. V.«. Seine heute über 900 Mitglieder fördern die herausragende künstlerische Arbeit des Symphonieorchesters und seiner Akademie nach Kräften. Der Verein trägt dazu bei, den Ruf dieses weltweit berühmten Orchesters weiterhin zu mehren. Mit der finanziellen Unterstützung der »Freunde« werden Instrumente finanziert, Kompositionsaufträge erteilt, Kammermusikkurse abgehalten und jungen Talenten in der Akademie eine erstklassige Ausbildung an ihren Instrumenten ermöglicht. Den »Freunde«-Mitgliedern werden zahlreiche attraktive Vergünstigungen angeboten, von exklusiven Besuchen ausgewählter Proben über bevorzugte Kartenbestellungen bis hin zu Reisen des Orchesters zu Sonderkonditionen. * Helfen Sie mit als Freund und lassen Sie sich in die Welt der klassischen Musik entführen! Tatiana Pavlovskaya Tatiana Pavlovskaya begann ihre musikalische Ausbildung am Klavier, bevor sie ein Gesangsstudium in St. Petersburg am Rimskij-KorsakowKonservatorium aufnahm. 1995 debütierte sie mit großem Erfolg als Tatjana in Tschaikowskys Oper Eugen Onegin am St. Petersburger Mariinskij Theater. Seither ist sie an allen bedeutenden Opernhäusern weltweit zu Gast: an der Scala in Mailand, der Metropolitan Opera in New York, am Royal Opera House Covent Garden in London, an den Opernhäusern von Shanghai und Peking, Amsterdam, Frankfurt, Los Angeles, San Francisco, Barcelona, Madrid und Paris. Vor allem die tragischen Frauenrollen des russischen Repertoires haben die Sopranistin an die Weltspitze gebracht, mit eben jener Tatjana in Eugen Onegin, der Tamara in Anton Rubinsteins Der Dämon, Maria in Tschaikowskys Mazeppa, Kupava in Rimskij-Korsakows Schneemädchen, Prinzessin Olga in Rimskij-Korsakows Pskovitjanka (Das Mädchen von Pskov), Sofia in Prokofjews Semyon Kotko – für diese Partie wurde sie 2001 auch für einen Grammy nominiert –, Natascha Rostowa in Prokofjews Krieg und Frieden, Paulina in Prokofjews Der Spieler und Katerina Ismailowa in Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk. Darüber hinaus verkörpert Tatiana Pavlovskaya in den bedeutenden Verdi-Opern auch Desdemona (Otello), Alice (Falstaff) und die Königin Elisabeth (Don Carlo) sowie in den Werken Puccinis bevorzugt Mimì (La bohème) und Liù (Turandot). Die Sopranistin widmet sich auch den Opern des 20. Jahrhunderts – neben Schostakowitsch und Prokofjew: Janáček, Britten, Bartók und Korngold. Das Mariinskij Theater hat sie zur »Honored Artist of Russia« ernannt, und für ihre Darstellung der Rusalka in Dvořáks Oper erhielt sie den BBC Music Magazine Award. 35 Biographien Oleg Dolgov Der Tenor Oleg Dolgov studierte am TschaikowskyKonservatorium in Moskau und wurde anschließend in die dortige Opernakademie aufgenommen, die 2002 von der Sängerin Galina Wischnewskaja, der Frau des Cellisten Mstislav Rostropowitsch, gegründet wurde, um begabten Sängern nach dem Studium den Einstieg in eine Opernkarriere zu erleichtern. Noch als Student wirkte Oleg Dolgov in Alfred Schnittkes Oper Gesualdo mit. Seit 2008 ist er Gast am Bolschoj Theater und seit 2012 an der Novaya Opera in Moskau. Zunächst begann seine Laufbahn mit den wichtigen Tenor-Partien in Tschaikowskys Opern: Vaudemont in Jolanthe, Hermann in Pique Dame und Lenskij in Eugen Onegin. Oleg Dolgov interpretierte darüber hinaus auch den Lykow in der Zarenbraut von Rimskij-Korsakow, den Grigory in Mussorgskys Boris Godunow, wirkte in Prokofjews Krieg und Frieden, Rachmaninows Aleko sowie in Schostakowitschs unvollendeten Opern Der große Blitz (Architekt) und Die Spieler (Icharjew) mit. Auch die großen Verdi-Partien hat Oleg Dolgov im Repertoire: Radames (Aida), Rodolfo (Luisa Miller), Alfredo (La traviata), Ismaele (Nabucco). Seit 2014/2015 ist er Ensemblemitglied des Bolschoj Theaters in Moskau und wird dort in folgenden Rollen zu sehen sein: als Prinz Yurij in Tschaikowskys Die Zauberin, als König Karl VII. in dessen Jungfrau von Orléans sowie als José in Bizets Carmen. Oleg Dolgov hat neben der Oper auch das Konzert als zweiten sängerischen Schwerpunkt: So wirkt er in zahlreichen Sakralwerken von Bach, Haydn, Mozart, Rossini, Dvořák, Bruckner, Brahms und Berlioz sowie in Beethovens Neunter Symphonie mit. 36 Biographien Alexey Markov Geboren in Vyborg nördlich von St. Petersburg, begann der Bariton Alexey Markov seine sängerische Karriere in St. Petersburg am Mariinskij Theater, wo er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne steht, in Partien wie Don Carlo de Vargas in Verdis La forza del destino, Amfortas in Wagners Parsifal und Chorèbe in Berlioz’ Les Troyens. 2007 feierte Alexey Markov eine Serie wichtiger Debüts, u. a. als Jago in Verdis Otello an der Dresdner Semperoper, als Renato (Un ballo in maschera) in Graz und als Fürst Andrej in Prokofjews Krieg und Frieden an der Metropolitan Opera in New York. Seither ist er öfter an der Met zu erleben: So verkörperte er Graf Tomskij in Pique Dame, den Maler Marcello in Puccinis La bohème und Valentin in Gounods Faust. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 2011 als Herzog Robert in Tschaikowskys Jolanthe und an der Bayerischen Staatsoper 2013 als Graf Luna in Verdis Il trovatore. In dieser Saison singt Alexey Markov u. a. den Giorgio Germont in Verdis La traviata. Außerdem wurde der Bariton bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet, u. a. beim Dresdner Belcanto-Wettbewerb. Neben seinen Bühnenauftritten ist Alexey Markov regelmäßig auch in Recitals zu hören, in den Festspielorten Europas, aber auch in der Carnegie Hall. Mit Anna Netrebko als Jolanthe hat Alexey Markov Tschaikowskys gleichnamige Oper auf CD und DVD aufgenommen, außerdem wirkte er bei Mahlers Achter Symphonie mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Valery Gergiev mit. Beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks trat er in der vergangenen Saison mit großem Erfolg in einer konzertanten Aufführung der Pique Dame auf, diesmal nicht als Graf Tomskij, sondern als Fürst Jeletzkij – ein Konzertereignis, das auch auf CD festgehalten wurde. 37 Biographien Chor des Bayerischen Rundfunks Der Chor des Bayerischen Rundfunks wurde 1946 gegründet. Sein künstlerischer Aufschwung verlief in enger Verbindung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, deren beider Chefdirigent seit 2003 Mariss Jansons ist. Daneben wurde Peter Dijkstra 2005 zum Künstlerischen Leiter berufen. Schwerpunkte bilden dabei zeitgenössische Vokalmusik sowie die Kooperation mit Originalklang-Ensembles wie Concerto Köln oder Akademie für Alte Musik Berlin. Aufgrund seiner besonderen klanglichen Homogenität und der stilistischen Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs umfasst, genießt das Ensemble höchstes Ansehen in aller Welt. Gastspiele führten den Chor nach Japan sowie zu den Festivals in Luzern und Salzburg. Europäische Spitzenorchester, darunter die Berliner Philharmoniker, das Concertgebouworkest Amsterdam und die Sächsische Staatskapelle Dresden, schätzen die Zusammenarbeit mit dem BR-Chor. In jüngster Vergangenheit konzertierte der Chor mit Dirigenten wie Andris Nelsons, Bernard Haitink, Daniel Harding, Yannick Nézet-Séguin, John Eliot Gardiner, Thomas Hengelbrock, Robin Ticciati und Christian Thielemann. In den Reihen musica viva und Paradisi gloria sowie in den eigenen Abonnementkonzerten profiliert sich der Chor regelmäßig mit Uraufführungen. Für seine CD-Einspielungen erhielt er zahlreiche hochrangige Preise, darunter den ECHO Klassik 2014. Erst jüngst wurde dem Chor der Bayerische Staatspreis für Musik 2015 zuerkannt. 38 Biographien Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Schon bald nach seiner Gründung 1949 durch Eugen Jochum entwickelte sich das Symphonieorchester zu einem international renommierten Klangkörper, dessen Ruf die auf Jochum folgenden Chefdirigenten Rafael Kubelík, Sir Colin Davis und Lorin Maazel stetig weiter ausbauten. Neben den Interpretationen des klassisch-romantischen Repertoires gehörte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann gegründeten musica viva von Beginn an auch die Pflege der zeitgenössischen Musik zu den zentralen Aufgaben des Orchesters. Seit 2003 setzt Mariss Jansons als Chefdirigent neue Maßstäbe. Aber auch viele namhafte Gastdirigenten wie Erich und Carlos Kleiber, Otto Klemperer, Leonard Bernstein, Günter Wand, Sir Georg Solti, Carlo Maria Giulini, Kurt Sanderling und Wolfgang Sawallisch haben das Symphonieorchester geprägt. Heute sind Bernard Haitink, Riccardo Muti, Esa-Pekka Salonen, Herbert Blomstedt, Franz Welser-Möst, Daniel Harding, Yannick Nézet-Séguin, Simon Rattle und Andris Nelsons wichtige Partner. Tourneen führen das Orchester durch Europa, nach Asien sowie nach Nordund Südamerika. Als »Orchestra in Residence« tritt das Orchester seit 2004 jährlich beim Lucerne Festival zu Ostern auf, 2006 wurde es für seine Einspielung der 13. Symphonie von Schostakowitsch mit dem Grammy geehrt. Bei einem Orchesterranking der Zeitschrift Gramophone, für das international renommierte Musikkritiker nach »The world’s greatest orchestras« befragt wurden, kam das Symphonieorchester auf Platz sechs. 39 Biographien 40 Biographien Mariss Jansons Der 1943 in Riga geborene Sohn des Dirigenten Arvı-ds Jansons absolvierte seine Ausbildung am Konservatorium in Leningrad (Violine, Klavier, Dirigieren) mit Auszeichnung; Studien in Wien bei Hans Swarowsky und in Salzburg bei Herbert von Karajan folgten. 1971 war Mariss Jansons Preisträger beim Dirigentenwettbewerb der Karajan-Stiftung in Berlin, im selben Jahr machte ihn Jewgenij Mrawinskij zu seinem Assistenten bei den Leningrader Philharmonikern, den heutigen St. Petersburger Philharmonikern. Bis 1999 blieb er diesem Orchester als ständiger Dirigent eng verbunden. Von 1979 bis 2000 setzte Mariss Jansons Maßstäbe als Chefdirigent der Osloer Philharmoniker, die er zu einem internationalen Spitzenorchester geformt hat. Außerdem war er Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra (1992–1997) und Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra (1997–2004). Seit 2003 ist Mariss Jansons Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks. Von 2004 bis 2015 stand er zugleich dem Concertgebouworkest Amsterdam als Chefdirigent vor, das ihn im Februar dieses Jahres zu seinem Ehrendirigenten ernannte. Nach seinem Abschiedskonzert im März wurde ihm die Silberne Ehrenmedaille der Stadt Amsterdam überreicht. Mariss Jansons arbeitet auch regelmäßig mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, deren Neujahrskonzert er 2016 zum dritten Mal leitete. Mariss Jansons ist Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien sowie der Royal Academy of Music in London. Für seinen Einsatz bei den Osloer Philharmonikern wurde ihm der Königliche Norwegische Verdienstorden verliehen. 2003 erhielt er die Hans-von-Bülow-Medaille der Berliner Philharmoniker, 2004 ehrte ihn die Londoner Royal Philharmonic Society als »Conductor of the Year«, 2006 erklärte ihn die MIDEM zum »Artist of the Year«, außerdem bekam er den Orden »Drei Sterne« der Republik Lettland. Im selben Jahr erhielt er für die 13. Symphonie von Schostakowitsch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks den Grammy in der Kategorie »Beste Orchesterdarbietung«. Mit dem ECHO Klassik wurde Mariss Jansons 2007 als »Dirigent des Jahres«, 2008 für die Einspielung von Werken von Bartók und Ravel sowie 2010 für Bruckners Siebte Symphonie geehrt. 2009 folgte die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst, 2010 die des Bayerischen Maximiliansordens. 2013 durfte Mariss Jansons für sein dirigentisches Lebenswerk den Ernst von Siemens Musikpreis und von Bundespräsident Joachim Gauck das »Große Bundesverdienstkreuz mit Stern« entgegennehmen, 2015 wurde er zum »Commandeur des Arts et des Lettres« der Französischen Republik ernannt. 41 Biographien Ticciati G R E B SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS Robin Ticciati Dirigent, Sally MAtthews Sopran – Robert Schumann »Manfred«-Ouvertüre; Alban Berg Sieben frühe Lieder; Jörg Widmann »Liebeslied«; Edward Elgar »Enigma-Variationen« € 18 / 30 / 38 / 46 / 56 / 65 Einführung: Do / Fr 18.45 Uhr, Sa 17.45 Uhr gar l e Informationen: br-so.de, Tickets: br-klassikticket.de Schumann Bureau Mirko Borsche 18. und 19.2. 20 Uhr, 20.2. 19 Uhr Philharmonie KAMMERKONZERT MUSICA VIVA + LATE NIGHT SA. 16.1.2016 Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz 20.00 Uhr SO. 17.1.2016 Evangelische Akademie Tutzing 18.00 Uhr 2. Kammerkonzert FR. 22.1.2016 Herkulessaal 20.00 Uhr Konzerteinführung 18.45 Uhr 3. Abo BETTINA FAISS Klarinette MARIJE GREVINK Violine UTA ZENKE-VOGELMANN Violoncello DINA UGORSKAJA Klavier FRANZ SCHUBERT Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur, D 897 (»Notturno«) HANS GÁL Serenade für Klarinette, Violine und Violoncello, op. 93 CARL FRÜHLING Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll, op. 40 ALBAN BERG Adagio aus dem Kammerkonzert, bearbeitet für Klarinette, Violine und Klavier LUDWIG VAN BEETHOVEN Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier B-Dur, op. 11 (»Gassenhauer-Trio«) München: € 15 / 19 / 23 Tutzing: € 25 / 30 / 35 Studenten € 15 (inklusive Eintritt in den Schlosspark und Schlossführung) Vorverkauf über die Buchhandlung Held, Hauptstraße 70, 82327 Tutzing, Tel 08158-8388 SUSANNA MÄLKKI Leitung HAE-SUN KANG Violine SARAH MARIA SUN Sopran MERET ROTH Sprecherin SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS FRANCESCA VERUNELLI »The Narrow Corner« für Orchester (2012/2013, UA) PHILIPPE MANOURY »Synapse« für Violine und Orchester (2010) ISABEL MUNDRY »Vogelperspektiven« für Singstimme, Sprecherin, Zuspielband und Orchester auf Texte von Thomas Kling (2015, UA) € 12 / 25 / 38 22.30 Uhr GRAU-SCHUMACHER PIANO DUO FERRUCCIO BUSONI Fantasia contrappuntistica (1910) PHILIPPE MANOURY »Le temps, mode d’emploi« für zwei Klaviere und Elektronik (2014) € 15 43 Vorschau B r- K L aSSI K-Stu di okonzerte KrIStIan BeZUIDenHOUt HAMMERKLAVIER CHIarOSCUrO QUartet Mozart Haydn Foto: Marco Borggreve Dienstag 15. März 20.00 Uhr Studio 2 im Funkhaus Karten: Euro 21,– / 29,– Schüler und Studenten: Euro 8,– BRticket 089 / 59 00 10 880 www.br-klassikticket.de München Ticket 089 / 54 81 81 81 facebook.com/brklassik Auch live im Radio auf BR-KLASSIK und als Videostream auf br-klassik.de CHOR RUNDFUNKORCHESTER SA. 23.1.2016 Prinzregententheater 20.00 Uhr Konzerteinführung 19.00 Uhr 4. Abo SO. 31.1.2016 Prinzregententheater 19.00 Uhr Konzerteinführung 18.00 Uhr 3. Sonntagskonzert PETER DIJKSTRA Leitung JOHANNA WINKEL Sopran MARCEL REIJANS Tenor LUKAS MARIA KUEN Klavier ULF SCHIRMER Leitung VÉRONIQUE GENS Sopran RACHEL FRENKEL Mezzosopran SARAH LAULAN Mezzosopran EDGARAS MONTVIDAS Tenor ANDREW LEPRI MEYER Tenor JEAN-FRANÇOIS LAPOINTE Bariton ANDREW FOSTER-WILLIAMS Bassbariton CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS mit Solisten Mitglieder des SYMPHONIEORCHESTERS DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS FRANK MARTIN »Le vin herbé« (»Der Zaubertrank«) Weltliches Oratorium nach dem »Roman de Tristan et Iseut« von Joseph Bédier für Soli, Chor, Streichinstrumente und Klavier € 15 / 22 / 27 / 32 / 38 BENJAMIN GODARD »Dante« Oper in vier Akten (konzertant) Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Palazzetto Bru Zane € 18 / 28 / 37 / 45 / 52 45 Vorschau BR-KLASSIK.DE Das neue Klassik-Portal. SYMPHONIEORCHESTER kartenvorverkauf DO. 4.2.2016 FR. 5.2.2016 Herkulessaal 20.00 Uhr Konzerteinführung 18.45 Uhr 2. Abo D BRticket Foyer des BR-Hochhauses Arnulfstr. 42, 80335 München Mo.–Fr. 9.00–17.30 Uhr Telefon: 0800 5900 594 Telefax: (089) 5900 10 881 Online-Kartenbestellung: www.br-klassikticket.de KENT NAGANO Leitung MOON YUNG OH Tenor ANDREAS HIRTREITER Tenor CHRISTOF HARTKOPF Bariton MICHAEL MANTAJ Bass SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS München Ticket GmbH Postfach 20 14 13 80014 München Telefon: (089) 54 81 81 81 Vorverkauf in München und im Umland über alle an München Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen Schüler- und Studentenkarten zu € 8,– bereits im Vorverkauf JOHANN SEBASTIAN BACH Contrapunctus I und XIX aus der »Kunst der Fuge«, BWV 1080 Bearbeitung für Orchester von Ichiro Nodaïra GUILLAUME DE MACHAUT »Felix Virgo« »Bone pastor« »Christe, qui lux es« OLIVIER MESSIAEN »Éclairs sur l’au-delà« für großes Orchester € 13 / 18 / 30 / 38 / 46 / 56 / 65 47 Vorschau / Karten EMPFIEHLT WIENER PHILHARMONIKER & MARISS JANSONS NEUJAHRSKONZERT 2016 Das berühmteste Konzertereignis des Jahres, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker feierte sein 75. Jubiläum unter Mariss Jansons mit Altbewährtem sowie zahlreichen Repertoire-Neuheiten. Limitierte Erstauflage mit ausführlichem Booklet zur Geschichte des Konzerts. JONAS KAUFMANN NESSUN DORMA Das aktuelle Album des deutschen Superstars der Klassik: Auf Nessun Dorma singt Jonas Kaufmann die schönsten Arien von Giacomo Puccini. CHRISTIAN GERHAHER MOZART Diese CD ist eine Sensation: Christian Gerhaher singt berühmte Mozart-Arien aus Le Nozze di Figaro, Don Giovanni, Cosi fan tutte und wird begleitet vom Freiburger Barockorchester. Bestellservice [email protected] LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Mariss Jansons Chefdirigent NIKOLAUS PONT Orchestermanager Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 1 80335 München Telefon: (089) 59 00 34 111 IMPRESSUM Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk Programmbereich BR-KLASSIK Publikationen Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks REDAKTION Dr. Renate Ulm (verantwortlich) Dr. Vera Baur GRAPHISCHES GESAMTKONZEPT Bureau Mirko Borsche UMSETZUNG Antonia Schwarz, München DRUCK alpha-teamDRUCK GmbH Nachdruck nur mit Genehmigung Das Heft wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Textnachweis Matthias Corvin: Originalbeitrag für dieses Heft; Regina Back: aus den Programmheften des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks vom 18./19. Juli 2002; Renate Ulm: Überraschungsstück und Musik & Bild; Larissa Kowal-Wolk: aus den Programmheften des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks vom 25./26. Januar 2001; Berthold Feiwel: Übersetzung des Gedichts Die Glocken aus dem Russischen; Biographien: Renate Ulm (Kavakos, Pavlovskaya, Dolgov, Markov), Archiv des Bayerischen Rundfunks (Chor, Symphonieorchester, Jansons). Bildnachweis © J. Henry Fair (Corigliano); Beethovenhaus Bonn (Beethoven); Wikipedia (Avery Fisher Hall; Alma Mahler-Werfel; St. Louis; Jascha Heifetz); Luzi Korngold: Erich Wolfgang Korngold, Wien 1967 (Korngold und seine Familie); Die Korngolds in Wien, Der Musikkritiker und das Wunderkind – Aufzeichnungen von Julius Korngold, Zürich 1991 (Probenfoto); © Kunstmuseum Bonn: Kris Martin, From Whom; Andreas Wehrmeyer: Sergej Rachmaninow, Reinbek 2000 (Rachmaninow mit Tochter, Iwanowka); Christine Hamel: Russland. Dumont Kunstreiseführer, Köln 1998 (Kathedrale); Georg Impler: Glockenland – Bayerns klangvollste Kirchengeläute, Regensburg 2015 (Schwemminger); © Gert Mothes (Chailly); © Dario Acosta (Domingo); © Marco Borggreve (Kavakos); © Johannes Rodach (Chor); © Astrid Ackermann (Symphonieorchester, Jansons); Archiv des Bayerischen Rundfunks (Pavlovskaya, Dolgov, Markov). 49 Impressum A Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Sprungbrett zu den Orchestern der Welt Ausbildungsplätze 4 Violinen 1 Flöte 2 Violen 2 Violoncelli 1 Oboe 1 Trompete 1 Horn 2 Kontrabässe 1 Klarinette 1 Posaune 1 Fagott 1 Pauke mit Schlagzeug Ausbildung • Instrumentaler Einzelunterricht • Mentales Training • Kammermusik • Mitwirkung bei Proben und Konzerten des Symphonieorchesters Erfolg Absolventen der Akademie finden Engagements in renommierten Orchestern im In- und Ausland Konzerttermine • Mittwoch, 11. Mai 2016, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung • Donnerstag, 14. Juli 2016, Hubertussaal Schloss Nymphenburg • Samstag, 16. Juli 2016, Festsaal Kloster Seeon Förderer Die Akademie dankt F R E U N D E S Y M P H O N I E O R C H E S T E R B A Y E R I S C H E R R U N D F U N K e.V. Kontakt Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Geschäftsführung: Christine Reif Hanselmannstraße 20, 80809 München Telefon: 089/3509-9756 Fax: 089/3509-9757 E-Mail: [email protected] www.br-so.de 2. Abo C 14. / 1 5.1. 2 016 br-so.de br-klassik.de