Name: Datum: Der MILLIKAN - Versuch - Die Geschichte der Bestimmung der Elementarladung e Die Idee, dass elektrische Ladung durch diskrete Teilchen hervorgerufen wird, wurde zuerst 1750 von Benjamin FRANKLIN beschrieben. 1881 erhielten diese Teilchen den Namen Elektronen. 1896 bestimmte J. J. THOMSON die spezifische Ladung e/m von Elektronen, d.h. das Verhältnis zwischen der Elektronenladung zur Elektronenmasse, und bewies damit ihren Teilchencharakter. Er bestimmte aber nicht die Größe der Ladung. 1903 stellte H. A. WILSON seine Nebelkammer vor, eine Apparatur, bei der dem man während einer Kondensation kleinste Teilchen und sogar Ionen betrachten kann. Damit konnte die Geschwindigkeit von ionisierten Wassertröpfchen gemessen werden, die von einem Zerstäuber zwischen zwei entgegengesetzt geladene Metallplatten gesprüht wurden. Die Ladung eines einzelnen Elektrons betrug nach dieser noch ungenauen Messung zwischen 0,66·10-19 und 1,47·10-19 C. 1909 begann Robert Andrews MILLIKAN an der University of Chicago mit der Verbesserung des Versuchs von WILSON. Hier konnten die Öltröpfchen dann auf einer Seite durch ein auf kurze Distanz fokussiertes Mikroskop beobachtet werden. Um die Öltröpfchen noch besser sichtbar zu machen, bestrahlte MILLIKAN sie von einer Seite mit Licht. Dann stoppte er die Zeit, die ein Tröpfchen brauchte, um unter Einwirkung der Gravitationskraft eine markierte Entfernung von 1,303 cm zurückzulegen. Danach fiel das Tröpfchen in einen Strahl von Röntgenstrahlen von denen es ionisiert wurde, damit das zwischen den parallelen Platten herrschende homogene Elektrische Feld überhaupt eine Wirkung auf die Öltröpfchen hatte. Heute weiß man, dass die Öltröpfchen sich durch die Reibungselektrizität bei der Zerstäubung selbst elektrisieren. Unter dem Einfluss des Elektrischen Feldes stieg das jetzt geladene Öltröpfchen dann wieder auf und die Durchgangszeit wurde ein zweites Mal gemessen. MILLIKAN ließ übrigens einen Großteil der Versuchsergebnisse wegfallen, was man erst später bemerkte. Schema des Historischen Versuchsaufbaus. Der historische Versuchsaufbau Er legte an zwei horizontal angebrachte Metallplatten, die 1,6 cm voneinander entfernt waren, ein sehr hohe Spannung an, so dass zwischen den Platten ein sehr starkes Elektrischen Feld herrschte. Dazu benutzte er eine entsprechende Batterie mit einer Spannung von 10 000 V, wofür damals sehr viel Aufwand nötig war. In der Mitte der oberen negativen Platte brachte er einen Zerstäuber an, der ca. 1 mm große Öltröpfchen in den Zwischenraum der Platten sprühte. © 2002 Thomas Unkelbach Aber erst nachdem MILLIKAN das Gesetz von STOKES, das die Reibungskraft von fallenden Körpern in einem zähen Medium beschrieb, richtig für die Öltöpfchen angewandt hatte, erhielt er 1910 den Wert von e = 1,63 ⋅ 10 −19 C . Bis zum Jahr 1917 verbesserte er diesen Wert auf e = 1,59 ⋅ 10 −19 C . Heutige Messungen ergeben mit der noch im Prinzip gleichen Versuchsanordnung den Wert e = 1,602 ⋅ 10 −19 C .