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Exemplar
Franz Wimmer
Koordinator
U n t e r n e h m e n / B au g e w e r b e
Ö ffe n t l i c h e B au t e n
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30 Jahre Schulbau
Forstschule Latemar
Schulzentrum Stange
Öffentliche Bauten
Museion, ex Alumix, Franzensfeste
Interview LR Florian Mussner
Alters-/Pflegeheim St. Michael, Tisens
Gewerbezone Kardaun
Kulturhaus Kurtatsch
30 Holzbau Brixen
32 Kälte Klima Röhler, Bozen
34 Frank Italy, Sand i. T.
46 Hoppe, St. Martin
48 Stampfer, Bozen
49 Niederstätter, Bozen
50 H2, Deutschnofen
64 Tribus Architecture, Lana
66 Türenwerk Rubner, Kiens
69 Zöggeler Bau, Tramin
70 Vario Haus, Nals
76 Südtirol Solar, Lana
77 Moriggl, Glurns
78 Progress, Brixen
80 Artes+, Tscherms
81 Bauplus, Bruneck
90 Südtirol Fenster, Gais
100Bauservice, Brixen
Se r v i c e
K l i m a h au s
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KlimaHaus Agentur
Aktiver Umweltschutz
Komponenten Klimahaus
Kyoto Protokoll
Interview N. Lantschner
LVH: casaclima südtirol
Ein Klimahaus in Bozen
Lust auf Behaglichkeit
Ein Bauer im Passivhaus
86 Innerhofer, Bruneck
87 Vaia, Bozen
98 Saturn, Sterzing
99 Raika Bruneck
101Hotel Saltria
106Sprungschanze Monte Pana
110Bunte Meldungen
114Die Radius Box
Ein besonderes Erfolgsmodell, mit
einer Eigendynamik welche in dieser
Form nicht zu erwarten war, ist das
vor fünf Jahren von der Landesumweltagentur ins Leben gerufene
Klimahaus-Projekt. Für Handwerk und
Bauindustrie gleichermaßen bietet das
Klimahaus einen optimalen Einstieg im
gesamten italienischen Raum. Südtirol
hat die Kompetenz in Sachen Klimahaus, das ist glaubwürdig und wird mit
der unabhängigen KlimaHaus Agentur,
zuständig für alle Zertifizierungen,
noch untermauert. Dazu passt natürlich
die Internationale Messe Klimahouse in
Bozen Ende Jänner.
Der Motor der Baubranche läuft
nicht mehr ganz so hochtourig wie
noch vor einigen Jahren, dafür im
„wirtschaftlich gesunden Tourenbereich“ – und mit besten Aussichten auf
weitere gute Jahre.
B a uw i r t s c h aft
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38
74
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Die öffentlichen Aufträge der sind
nach wie vor ein starker Motor für die
Südtiroler Bauwirtschaft. Sage und
schreibe 480 Projekte wurden oder
werden laut Landesrat Florian Mussner für das Jahr 2007 vergeben. Ein
besonders erfolgreiches Kapitel der
öffentlichen Hand ist die 30-jährige
Geschichte des Schulbaues in Südtirol.
Dem stehen die Aufträge für Infrastrukturen wie Straßen und Tunnels
– seit die Provinz dafür größtenteils
zuständig ist – nicht viel nach.
Kollegium Bauunternehmer
LVH: Bauarbeiterkasse
LVH: Berufe am Bau
TIS - Cluster Bau
Altbausanierung
Impressum
Herausgeber: Athesiadruck GmbH, Bozen
Eintrag. Lg. Bozen Nr. 26/01, am 27.11.2001
Verantwortlicher Schriftleiter: Armin Mair
Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer
Koordination/Produktion: Elke Schlemmer
Redaktion: Verena Kompatscher, Nicole Dominique Steiner,
Martin Linder, Elke Schlemmer, Franz Wimmer, Claire Schöne,
Marita Wimmer
Verwaltung: Kapuzinergasse 5, 39100 Bozen, Tel. 0471 97 78 24
Fotos: Athesia-Archiv (D, Dol-ru, Burger-Rudacs), Privatarchive,
Othmar Seehauser, Gerold Demetz, Thomas Zöggeler,
Suedtirolfoto/Rier, SMG, Walter Niedermayr, Degonda,
Anita Oberhöller, verschiedene Online-Archive und Verkaufsunterlagen
Konzept und Abwicklung: King Laurin GmbH, Eppan
Grafik-Layout: Anita Oberhöller Produktion: Athesiadruck Bozen
Auflage: 30.000 Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,50 Euro
Franz Wimmer
30 Jahre Schulbauförderung in Südtirol
Vor nunmehr fast 30 Jahren, im Juli 1977, ist das Schulbaugesetz LG Nr. 21 in
Kraft getreten, mit dem ein umfangreiches Schulbauprogramm in Gang gesetzt
wurde. Ein Beitrag vom zuständigen Ressortdirektor Architekt Josef March.
N
achdem Anfang der 70er Jahre die
Gesetzgebungskompetenz für den
Schulbau vom Staat auf das Land
übergegangen war, ging die Landesverwaltung unverzüglich daran, auf
diesem Sektor Maßnahmen zu ergreifen. Diese waren nämlich dringendst
erforderlich.
Die Situation der Schulbauten war
im ganzen Lande äußerst prekär. Der
Staat hatte Jahrzehnte lang diesen
Bereich in unserem Lande so gut
wie vernachlässigt. Vor allem an den
gemeindeeigenen Strukturen waren
gravierende Mängel festzustellen. Die
Gemeinden selbst hatten kein Geld,
diese Misere zu beheben, und der
Staat gab nur unzureichende Beiträge
dafür. So war es für die Landesverwaltung selbstverständlich, das Problem
dringendst anzugehen und in diesem
Bereich vordringlich tätig zu werden.
Neue Schulbaurichtlinien
Zunächst wurden landeseigene
Richtlinien für den Schulbau erarbeitet.
Dies war notwendig, weil die staatliche
Regelung die Situation in unserem
Lande nur sehr schlecht berücksichtigte. Die staatlichen Richtlinien berücksichtigen vor allem die Schulbauten in
den Großstädten, also Schulbauten von
großem Ausmaß. Für Schulgebäude
in den Berggebieten wie in Südtirol,
mit der besonderen topografischen
Situation in der dörflichen Umgebung,
beinhalteten diese Schulbaurichtlinien
keine Regelung. Bei der Ausarbeitung
der Richtlinien für Südtirol legte man
damals besonderen Wert darauf,
• das starre Regelwerk des Staates
„aufzuweichen“ und auf die Situation in Südtirol anzupassen und
flexibler zu gestalten;
• ausländischen Vorgaben zu folgen,
die pädagogisch zielführender waren;
Gastgewerbeschule Emma Hellensteiner Brixen
• mit den zuständigen Pädagogen
intensiv zusammenzuarbeiten und
deren Vorschläge in das Regelwerk
aufzunehmen.
Die erste Fassung aus dem Jahre
1978 bildete dann die Grundlage für
die offiziellen Richtlinien des Jahres
1992, die bisher Geltung haben.
Schulen auch
außerschulisch nützen
Zum Unterschied zur staatlichen
Regelung war es eine Zielsetzung der
Landesrichtlinien, alle schulischen
und kulturellen Einrichtungen einer
schulen (Grundschule mit weniger als
fünf Normalklassen) und Zwergschulen geregelt. Absicht der Landesgesetzgebung war es auch, den Architekten
bei der Planung großen gestalterischen
Freiraum zu belassen, so dass diese
ihre Kreativität voll entfalten können.
1976/1977: Erhebung aller
Schulbauten im Lande
Um sich ein Bild von der Schulbausituation im Lande zu machen und
um die Investitionsmittel gezielt und
gerecht einsetzen zu können, hat die
Landesverwaltung im Jahre 1976 eine
umfassende Erhebung durchführen
lassen. Eine Kommission, bestehend
aus Hellmuth Ladurner vom deutschen
und. Carlo Pomaro vom italienischem
Schulassessorrat sowie Josef March
vom Landesbauassessorat hat alle
Schulbauten des Landes besichtigt.
Man hat die Mängel im Detail festgehalten und den Finanzbedarf für die
Lösung der dringendsten Probleme
definiert.
Die größten Mängel, die damals
festgestellt wurden, waren folgende:
Landesbaudirektor Josef March
bauten
Siedlungsstruktur in einem einzigen
Bildungs- und Kulturzentrum zu konzentrieren und als eine Einheit in die
Siedlungsstruktur einzufügen. Dies um
Grund zu sparen und die Erhaltungskosten zu begrenzen. Die Schule war
also ein Teil der Bildungseinrichtung
für ein Dorf oder einen Stadtbezirk.
Die Richtlinien besagen weiters, dass
alle Schulen auch außerschulisch
genutzt werden sollen. Analoges gilt
für die Freiflächen. In den Richtlinien
wird befürwortet, dass bei Schulen
die Pausenfreiflächen in der unterrichtsfreien Zeit auch außerschulisch
benutzt werden.
Gegenüber den staatlichen Bestimmungen wurde auch bezüglich der
Grundstücksgröße ein ganz neues
Konzept eingeführt. Der Staat schreibt
verbindliche Größen für die Gesamtfläche des Areals vor, er spricht sich
aber nicht so klar über die Größe der
für Spiel und Unterricht im Freien
erforderlichen Flächen aus. So könnte
ein Planer ein großes Areal mit Verkehrsflächen und verbauten Flächen
verbrauchen und nur mehr Restflächen
als Spielflächen übrig lassen. In den
Landesrichtlinien dreht man den Spieß
um. Es wird die Minimalgröße der
Spielfläche vorgeschrieben, neun m²
pro Kind, bemessen auf die potentielle
Höchstanzahl der Kinder. Grund sparen – eine absolute Notwendigkeit in
unserem Lande – soll der Planer nicht
durch die Minimierung der nutzbaren
Freiflächen, sondern durch die knappe
Bemessung der verbauten Fläche und
Verkehrsflächen.
Die neuen Schulbaurichtlinien regeln
auch die Raumgröße und die Raumgestaltung in den Schulbauten. Zum
Unterschied zur staatlichen Gesetzgebung sind in den Landesrichtlinien
auch die niederorganisierten Grund-
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öffentliche
Radius 09/2006
Radius 09/2006
unzureichend, gar nicht zu reden
von der Behindertengerechtigkeit
der Bauten.
- Die Schulbauten entsprachen in den
seltensten Fällen den Hygienevorschriften. Zu niedere, beengte und
schlecht belichtete Unterrichtsräume waren an der Tagesordnung. Die
sanitären Anlagen waren vielfach
prekär. An vielen Schulen gab es
noch „Fallklosetts“.
Schulbaufinanzierung
durch das Land
Aula Magna, Auer
- Es gab überall einen akuten Raummangel. 1963 war die Einheitsmittelschule eingeführt worden und
dies bedeutete vor allem in den
Zentren zusätzlichen Raumbedarf,
der noch nicht gedeckt war.
Schloss Baumgarten
-
Mitte der 70er Jahre kamen die
geburtsstärksten Jahrgänge in die
Mittelschule; 1965 war die Geburtenzahl auf über 10.000 angestiegen, was zu einer Verschärfung der
Schulraumnot in den 70er Jahren
führte.
- In den Städten musste wegen dieser
Raumnot Turnusunterricht eingeführt werden, viele Mittelschulen
waren auf fünf oder mehr Gebäude
verteilt, vielfach mussten Räume in
Privathäusern angemietet werden,
die für Schulzwecke nur sehr bedingt geeignet waren.
- Die Räume, in denen unterrichtet
wurde, waren vielfach völlig unterdimensioniert. Die Schulen mussten
in sehr beengten Verhältnissen
zurecht kommen.
- Die Räumlichkeiten entsprachen
oft bei weitem nicht den Sicherheitsvorschriften. Es gab statische
Probleme, Holzbalkendecken wiesen
eine zu geringe Tragfähigkeit auf,
tragendes Mauerwerk zeigte bedenkliche Risse, die Fluchtmöglichkeiten im Falle eines Brandes waren
Im Juli 1977 hat das Land, um alle
diese Mängel zu beseitigen, das Schulbaugesetz LG Nr. 21 erlassen. Dieses
Gesetz, das immer noch in Kraft ist,
sieht vor, dass das Land den Gemeinden für Baumaßnahmen im Pflichtschulbereich Beiträge gewähren kann,
und zwar bis zu 90% der Baukosten.
Mit diesen Mitteln können Neubauten,
Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen im Bereich der Grund-, Mittel- und Musikschulen durchgeführt
werden. Auch die Oberschulbauten,
die früher in die Zuständigkeit der
Gemeinden lagen, wie die Lehranstalten, die Humanistischen Gymnasien
und dergleichen, konnten bezuschusst
werden.
In der Anfangsphase hatten die
Bezirksgemeinschaften die Aufgabe, die Schulbauprogramme für das
jeweilige Gebiet zu erstellen und der
Landesregierung zur Beschlussfassung
vorzulegen. Später, als der Großteil der
dringendsten Bauvorhaben durchgeführt war, wurden die Programme
direkt von der Landesverwaltung
erstellt. Eine eigens für diesen Zweck
eingesetzte Schulbaukommission
unterbreitet der Landesregierung die
jeweiligen Finanzierungsvorschläge.
In den 30 Jahren hat das Land über
das LG Nr. 21 den Gemeinden Beiträge
Realgymnasium Sterzing
im Gesamtausmaß von etwa 450 Mio.
Euro zukommen lassen.
Eine 30-jährige Erfolgsgeschichte
LBS Berufsschule
Grundschule Albeins
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bauten
Radius 01/2007
öffentliche
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Heute, nach 30 Jahren, kann man
feststellen, dass die Schulbauprobleme
in unserem Lande zum größten Teil
behoben sind. Man kann sogar behaupten, dass Südtirol im Schulbau
Mustergültiges geleistet hat. Kaum ein
Land kann sich rühmen, ein so dichtes
Netz von neuen, funktionellen und
perfekt ausgestatteten Schulgebäuden
zu haben wie Südtirol.
Viele Gebäude sind auch Beispiele von
hervorragend gelungener zeitgemäßer
Architektur. Die Landesverwaltung hat
immer großen Wert darauf gelegt, dass
die Schulen sich gut in den baulichen
Kontext der Umgebung einfügen, dass
die Innenräume funktionell konzipiert
werden und die Schulbauten sowohl
was die innere als auch äußere Gestal-
tung anbelangt, ein Erlebnis sind.
Heute sind die baulichen Probleme
im Pflichtschulbereich in Südtirol
gelöst. Es sind nur noch unwesentliche Umbau- und Ergänzungsarbeiten
durchzuführen. Es sind kleine Adaptierungsarbeiten aufgrund neuer
gesetzlicher Bestimmungen erforderlich, z.B. Beseitigung von architektonischen Barrieren für Behinderte oder
Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen. In verschiedenen Fällen sind die
Schulhöfe noch besser zu gestalten;
in einigen wenigen Fällen fehlt noch
eine geeignete Turnhalle. Zu finanzieren sind noch Baumaßnahmen an
verschiedenen Musikschulen. Derzeit
konzentriert sich die Schulbautätigkeit
auf die Oberschulen und die Berufsschulen. In den größeren Zentren sind
diesbezüglich noch verschiedene Erweiterungen und Neubauten erforderlich. Bald wird auch dieses Programm
abgeschlossen sein.
Radius 01/2007
Radius 01/2007
Schöne Schulen, engagierte Lehrer, gute Schüler…
Die erfolgreiche Geschichte von 30
Jahren Schulbau in Südtirol würde
wohl mehr als einen Radius füllen.
In diesen Kontext passt auch die
Tatsache, dass Südtirols Schüler bei
internationalen Wettbewerben – von
der PISA-Studie bis zur Lehrlings-WM
– regelmäßig Spitzenplatzierungen
einnehmen.
Das ist sicher kein Zufall und so kommen die hohen Ausgaben des Landes
in Form von besonderen Leistungen
der Jugendlichen wieder zurück.
Zum umfangreichen Beitrag 30 Jahre
Schulbau in Südtirol von Architekt
Josef March noch einige weitere Beispiele von gelungenen Schulneu- und
-umbauten.
Steinmetzschule Laas
Die von Architekt Walter Dietl aus
Schlanders geplante Schule ist für die
Gemeinde mit dem weltberühmte Laaser
Marmor ein Aushängeschild. Neben der
Universität Bozen ist die Fachschule in
Mals die im Ausland wohl bekannteste
Südtiroler Schule.
Landesberufsschule Bozen
Die Landwirtschaftliche
Oberschule in Auer
Mittelschule Leifers
Steinmetzschule Laas
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paginierung
öffentliche
bauten
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Dieser Schulkomplex besteht aus
dem Happacherhof und dem Ansitz
Baumgarten. Die beiden alten Ansitze wurden stilgerecht adaptiert und
beherbergen Klassen-, Labor- und
Werkstättenräume. In den einzelnen
Happacherhof, Auer
Bauwerken spiegelt sich die Architektur der jeweiligen Epoche wieder.
Zuständig für die Planung der
jeweiligen Bauabschnitte waren die
Architekten Josef March und Wolfgang Piller.
Für die neue Turnhalle samt Aula
Magna zeichnet das Studio Menz und
Gritsch verantwortlich.
LBS Tschuggmall in Brixen
Das neue Haus wurde Anfang
September bezogen, die TschuggmallSchule in Brixen steht auf mehreren
Säulen: Zur Berufsgrundstufe
kommt die Lehrlingsausbildung und
ein System von Berufsfach- und
Technikerschulen. Dazu kommt ein
Radius 01/2007
öffentliche
bauten
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LBS Tschuggmall, Brixen
breites Angebot von beruflichen
Weiterbildungskursen und Lehrgänge,
die aus dem ESF finanziert werden.
Oberschulzentrum und
Landesberufsschule Bruneck
Schon in den 90er Jahren wurde
beim Oberschulzentrum von Bruneck
ein besonderes Pilotprojekt realisiert.
Über Sonnenkollektoren werden seither
30 % der Heizkosten gedeckt. Die
Landesberufsschule wird gerade nach
den Plänen von Architekt Meinrad
Gozzi erweitert. In diesem Bau sind eine
ganze Reihe von Labors und Werkstatten für alle Sparten der Berufsschule
untergebracht. Als einzige im ganzen
Land sind Handel, Handwerk, Industrie
und Gastronomie unter einem Dach
vertreten. Mit angeboten werden auch
die Berufsgrundstufe und ein Berufsfindungslehrgang für Behinderte. Das Berufschulzentrum Bruneck ist für Direktor
Leonhard Niedermayr „seine Schule“.
Es ist mit vollem Engagement gelungen,
für den Bezirk Pustertal und darüber
hinaus eine Aus- und Weiterbildungsstätte von hohem Niveau zu installieren:
Dazu Leonhard Niedermayr: „Berufschule und Oberschule sind heute gleichwertig, bei uns ist der Ausbildungsschwerpunkt eben voll auf die Praxis bezogen.
Diese Einstellung transportieren wir mit
dem gesamten Lehrkörper auch nach
außen. Für unseren Schultyp ist die
Wirtschaft erster Ansprechpartner und
da heißt es, flexibel sein. Das gilt nicht
nur für die Berufschule, sondern speziell
auch für die gesamte praxisbezogene
Weiterbildung.“
FS für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis
Historisches aus Bruneck
1950 war es soweit, dass in Bruneck ein gewerblicher Fortbildungskurs
abgehalten werden konnte. Elf Schüler
nahmen daran teil, und zwar vier
Mechaniker, vier Weber, zwei Schmiede und ein Tischler. Sie drückten die
Schulbank vom 20. November 1950
bis zum 15. Mai 1951. Kursleiter und
Lehrer war Sepp Prader. Weitere Lehrer
waren Ivo Barozzi, Anton Bosch, Isidoro Fedele, Anton Tasch und Alfred
Kostner. Am Ende des Kurses fand
eine strenge Prüfung statt (Durchfallquote 54%!). Die Prüfungskom-
Oberschulzentrum Bruneck
mission bestand aus Ernst Mariner,
Willi Webhofer und Eduard Auer (dem
späteren Direktor der ersten Berufsschule). Im kaufmännischen Bereich
fand im gleichen Jahr ein Kurs mit
13 Schülern statt. Insgesamt waren es
also 24 Schüler und sechs Lehrer. Das
war die statistische Bilanz des ersten
Schuljahres. Das „Unternehmen“ hieß
allerdings noch nicht Berufschule,
sondern „Fortbildungskurs – Gewerbliche Abteilung – Kaufmännische
Abteilung“, wie der betreffende Schulstempel zeigt.
Radius 01/2007
öffentliche
Neue Forstschule Latemar
Beim Entwurf wurde auf eine klare und zeitgemäße Architektur Wert gelegt.
Bei der Planung wurden die zwei bestehenden und im Erscheinungsbild
unterschiedlichen Holzhäuser integriert.
D
er von Architekt Stefan Gamper
aus Klausen geplante Neubau ist
als Holzbau entstanden, mit Holzverkleidung und Satteldach, damit er
sich gut in die Landschaft einfügt und
zusammen mit den beiden anderen
Häusern ein Gesamtensemble bildet.
„Es wurde darauf geachtet, dem neuen
Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild zu geben. Eine moderne,
zeitgenössische Architektursprache
verträgt durchaus auch ein traditionelles Element wie das Satteldach, das
vor allem in höheren Lagen seine Vorteile hat (erhöhte Schneelast). Südtiroler Bautradition und eine technische
und architektonische Innovation
lassen sich somit gut kombinieren“, ist
Stefan Gamper überzeugt.
Der Neubau im Ausmaß von 35 x
12 m wurde auf dem Grundstück so
platziert, dass er mit den beiden be-
stehenden Gebäuden einen definierten
Freiraum und Vorplatz bildet. Von
diesem leitet ein Gehweg mit Pergola
den Besucher direkt zum Haupteingang der Schule. Die neue Schule ist
durch einen unterirdischen Gang mit
dem bestehenden Gästehaus verbunden, in dem sich die Zimmer für die
Teilnehmer an den mehrtägigen Ausbildungskursen befinden und das erst
vor kurzem renoviert worden ist.
Konstruktion und Materialien
Der zweigeschossige Baukörper
der Schule wurde als Holzrahmenbau
konzipiert und von der Firma Holzbau
aus Brixen realisiert. Dazu Geometer
Baumgartner. „Die gesamte tragende
Konstruktion besteht aus Holz, die
Stützen und Balken sind Leimbinder,
die Decke ist eine Brettstapeldecke. Die
wurde als KlimaHaus B+ geplant und
realisiert, d.h. mit einem Wärmebedarf
von weniger als 50 kWh/m² und Jahr.
Stefan Gamper hatte bereits das Siegerprojekt „Best KlimaHaus 2005“ in
der Kategorie Klimahaus und Arbeitswelt gestellt.
Die gute Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle garantiert einen
minimalen Wärmeverlust, wobei
ausschließlich natürliche Materialien
eingesetzt worden sind. Eine zentrale
Heizanlage mit Hackschnitzeln beheizt
das gesamte Gebäudeensemble mit
Schule, Gästehaus und Nebengebäude.
Innengestaltung
und Beleuchtung
Die einzelnen Räumlichkeiten
sollten die Qualität und Flexibilität des
Gebäudes unterstreichen, eine zeitgerechte Nutzung zulassen und auch
eventuellen neuen Anforderungen
durch leicht durchzuführende Änderungen gerecht werden.
Holz als wichtigstes Material für die
Konstruktion und die Fassaden ist
auch im Inneren des Gebäudes stark
präsent: als Boden, Wand oder Decke,
aber auch für die Einrichtung, die zu
einem guten Teil aus Massivholzmöbeln besteht. Außerdem wurde bei
der Planung größter Wert auf eine
ausgeklügelte gute künstliche Belichtung gelegt, die eine angenehme
Lichtatmosphäre entstehen lässt und
mit einem speziellen Computerprogramm gezielt berechnet worden
ist. Ausgeführt wurden diese speziellen Arbeiten von Elektro Pernthaler aus Bozen. Auch die Raumakustik ist genau geplant worden,
damit die Sprachqualität vor allem
im großen Veranstaltungssaal, in
den Schulungsräumen und im Büro
optimal ist und es keinen störenden
Widerhall gibt.
Mit der Natur
und in der Natur
Geometer Wilhelm Pfeiffer
(Landesforst Domäne), Geometer
Günther Baumgartner (Holzbau)
kl. Bild: Architekt Stefan Gamper
Außenwände bestehen aus vorgefertigten Holzelementen mit WärmedämmPaketen, die außen mit einer Holzstülpschalung aus Lärche verkleidet
worden sind.“ Das neue Schulgebäude
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paginierung
Radius 01/2007
bauten
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Dazu Stefan Gamper abschließend:
„Es ist ein Holzbau in moderner
Architektur, der durch große Glasscheiben und Fensterelemente viel
Tageslicht und – wenn man so will
– die ganze Natur in die Räume holt.
Sie erlauben auch einen optimalen
Ausblick in die großartige Landschaft
um dieses Ausbildungszentrum.“ Für
Schüler und Lehrer also ein optimales
Umfeld für eine bestmögliche Ausund Weiterbildung.
öffentliche
Mehr als ein Schlagwort
Das Architekturstudio Zöschg und Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum Stange
bei Sterzing – ein KlimaHaus A Gold – geplant. Klimahausbauweise ist heutzutage
eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber Vorsicht vor
Schlagworten.
K
ontinuierlicher Luftaustausch
garantiert längere Konzentrationsfähigkeit, diffuses Licht
fördert das Lernen. Ein Schulhaus in
Klimahaus-Bauweise garantiert beides.
Das Architekturstudio Zöschg und
Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum
Stange bei Sterzing als Klimahaus A
geplant und setzt sich seit langem
mit der Thematik Klimahaus auseinander, warnt aber vor Vereinfachungen.
Bezugsklima für Klimahaus
ist Bozen
Markus Lunz: „Klimahaus ist heute
ein Schlagwort in aller Munde, aber
die wenigsten wissen, was es eigentlich bedeutet.“ So ist zum Beispiel das
Bezugsklima für ein Klimahaus die
Stadt Bozen. Das heißt z.B., dass ein
Klimahaus A in Bozen 3 l/m² verbraucht. „In Sterzing“, so Lunz, „ist
das natürlich mehr. Die Leute vergessen auch gerne, dass ein Klimahaus
zwar kostengünstig betrieben wird,
Die Architekten: Markus Lunz und Hubert Zöschg
aber in der Anschaffung um einiges
teurer ist, als ein Haus in herkömmlicher Bauweise. Dämmmaterialien und
Anschaffung sowie Wartung der empfindlichen Lüftungsgeräte sind teuer.“
Ein Grad Temperaturdifferenz
= 6 % Heizkostendifferenz
Der Vorteil eines Klimahauses
ist neben den geringen Heiz- und
Emissionswerten ein positives Raumklima. Kontinuierlich belüftete
Räume verhindern Feuchtigkeits- und
Schimmelbildung. Der regelmäßige
Luftaustausch erfordert kein Lüften
durch Öffnen der Fenster, wodurch
die Raumtemperatur konstant erhalten
bleibt. Jeder Grad Temperaturdifferenz
bedeutet immerhin 6% mehr Heizkosten.
Zurück zur Schule: in einem herkömmlichen Schulhaus muss mindestens stündlich gelüftet werden, wodurch die Raumtemperatur im Winter
auch um mehr als zehn Grad sinken
kann. In einem Klimahaus genügt es,
zum Lüften kurz die Klassentür zu
öffnen. Kontinuierlicher Luftaustausch
fördert zudem die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Markus Lunz
warnt allerdings davor, in der Energiespar- und Emissionsdiskussion nur
Teilaspekte herauszupicken. So ist seiner Ansicht nach ein Passivhaus, das
null Energie verbrauche, ein Märchen.
Photovoltaik sei heutzutage ein notwendiger Input, aber insgesamt immer
noch zu aufwändig mit Amortisationszeiten von mehr als 20 Jahren.
Klimahaus ist Verantwortung
„Energiesparen ja - unbedingt,
aber nicht der Utopie verfallen, man
komme ganz ohne Energie aus.“
Das Klimahaus ist laut Markus Lunz
heute einfach eine Verantwortung der
Gesellschaft gegenüber: „Wir können
nicht einfach Ressourcen verbrauchen
und das Klima aufheizen wie bisher.
Ich muss immer schauen, das Beste zu
erreichen, aber ob ein Klimahaus jetzt
A, A+ oder Gold ist, das geht meiner
Ansicht nach schon in den Bereich der
Ideologie.“ Öffentliche Bauten haben
laut Lunz auch erzieherischen Wert
und Vorreiterrolle und sollten daher
in jedem Fall in bester Klimahauskategorie geplant werden, wie eben
das Schulzentrum Stange bzw. andere
Schul- und Kindergartengebäude, die
das Bozner Architektenteam geplant
hat
Schulzentrum Stange
Das Schulzentrum Stange bei
Sterzing ist zwischen Oktober 2003
und August 2005 gebaut worden, die
Kosten betrugen rund 3,4 Mio. Euro.
Das Gebäude wurde aus Glas, Stahl,
Holz und Steinmauern aus Quarzit
errichtet. Die Schule liegt zwischen
der Sportzone und der neuen Wohnbauzone in Stange und stellt eine
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öffentliche
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Art Verbindungsgelenk zwischen den
beiden Zonen dar. Die Fenster der
Klassenräume sind alle nach Westen
ausgerichtet, so dass in den Hauptunterrichtsstunden kein Blendlicht in die
Klassen gelangt.
Das Studio Hubert Zöschg und Markus
Lunz hat u.a. den Kindergarten in
Eppan und in Freienfeld gebaut und
ist auf Schul- und Kindergartenbau
spezialisiert.
Radius 01/2007
Lehren und lernen im Klimahaus
Seit einem Jahr hat die Sterzinger
Fraktion Stange ein neues Schulhaus.
Und was für eines: Ein KlimaHaus
A Gold. Radius wollte wissen, wie es
sich in einem Klimahaus lehrt und
lernt.
Ob Klimahaus oder nicht, fällt den
Benutzern der neuen Schule weniger
auf, die von uns befragten Schüler
hatten mit einer Ausnahme nie davon
gehört. Aber wohl fühlen tun sie sich
alle im Schulzentrum Stange, wo eine
Grundschule und ein Kindergarten
zusammen untergebracht sind. Grundschule, das heißt übrigens: Vier Lehrer,
neun bis zehn Kinder pro Klasse, die
1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse
gemeinsam in einem Raum. Kleine
Anregung an die Lehrpersonen: wie
wäre es mit einer Unterrichtsstunde
zum Thema Klimahaus?
Karl Polig, Mathematiklehrer: Ob
Klimahaus oder nicht, fällt einem vielleicht nicht so direkt auf. Die Tempe-
ratur ist überall
gleich und das
Raumklima ist,
wie soll ich
sagen, einfach
angenehm. Ich
denke, das ist
der Unterschied.
Und natürlich
sind die Räume
durch die großen Fensterfronten sehr
hell. Das ist sehr wichtig bei einem
Gebäude, das im Winter fast ständig
im Schatten liegt. Nur am Ende des
Frühjahres, wenn es wärmer wird,
kann das viele Licht schon mal stören
und man muss die Beschattung einschalten.
Judith Mair, Deutschlehrerin: Zu
unserem vorigen, 100 Jahre alten
Schulhaus darf man natürlich keine
Vergleiche ziehen. Was am meisten
auffällt bei der neuen Schule ist das
viele Licht und das Raumklima. Man
muss eigentlich nie lüften. Die Kinder
lieben besonders die Aula mit den
verglasten Wänden.
Renate Trenkwalder, Matheund Sachunterricht, Integration: Ich glaube,
den Unterschied
zu einem
normalen, das
heißt „Nicht-Klimahaus“ merkt
man erst mit der Zeit. Jetzt machen
wir bei dicker Luft in der Klasse halt
die Tür auf und nicht die Fenster. Die
Raumtemperatur bleibt dadurch immer
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paginierung
öffentliche
bauten
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schön konstant. Wenn die Sonne ins
Haus scheint, wird es durch die vielen
Fenster allerdings gleich mal sehr
warm. Aber am Vormittag kommt die
Sonne eigentlich nie hierher.
Mara, 2. Klasse: Die alte Schule
war gar nicht schön, so dunkel und
so alt und in der Klasse war es ganz
eng. Jetzt ist es schön, auch wenn es
regnet, dann dürfen wir in der Aula
spielen. Und in meiner Klasse drinnen
ist es ganz fein.
Anja und Julia, 4. und 3. Klasse:
Wir waren so froh, dass wir die alte
Schule lassen durften und haben
auch beim z´sammpacken geholfen.
Hier ist es ganz anders, so schön
hell und warm und viel Platz ist
auch.
Christina, 4. Klasse: „Zuhause hab
ich das schon mal gehört, „Klimahaus“, aber ich weiß nicht was das ist.
Die alte Schule war dunkel und kalt
und an den Wänden gab es Schimmel.
Hier ist es viel schöner.
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bauten
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Museion, Bozen
öffentliche
Umbau des Ex-Alumix-Areals
Preisgekrönt und umstritten
Das Land ist der größte Bauherr in Südtirol. Allein 2007 hat das Bautenressort
480 Projekte zu betreuen. Das Unverständnis der Bürger bei vielen modernen
Bauten entsteht durch fehlende Kommunikation der Architekten.
Ü
ber zu wenig Arbeit kann sich
LR Florian Mussner sicherlich
nicht beklagen. Er hat heuer zwar
um rund fünf Prozent weniger Mittel
als 2006 zur Verfügung, dank seiner
sprichwörtlichen Sparsamkeit könnte
es ihm aber trotzdem gelingen, die geplanten Infrastrukturen zu realisieren.
„Wir haben immer viel zu tun. Von
den 480 Projekten, die wir in diesem
Jahr betreuen, sind einige aber noch
in der Planungsphase“, bestätigt LR
Florian Mussner. Er hat auch den Ehrgeiz, trotz Kürzungen gleich gut wie
bisher zu arbeiten. Und sein Ressortdirektor Josef March ergänzt: „Wir sind
seit jeher bemüht, betont sparsam zu
bauen und trotzdem die bestmögliche
Architektur zu realisieren.“
Zu den 480 großen Projekten kommen
dieses Jahr noch rund 4000 Aufträge
Straßenmeisterei Süd
für die Bauerhaltung im Hochbau
und fast gleich viele Aufträge für die
Straßeninstandhaltung. Bei diesen
handelt es sich durchwegs um kleinere
Eingriffe wie Fassadenanstriche, Dachreparaturen, Einbau von behindertengerechten Aufzügen, Errichtung von
Stützmauern, Ersetzen von Leitplanken
oder auch der Ankauf eines Schneepfluges.
Gleich viel Geld
für Hochbau und Straßen
Für den Hochbau (Schulbauten,
Universitätsgebäude, Museen, Straßenbauhöfe, Naturparkhäuser usw.)
stehen 90 Mio. € zur Verfügung, für
den Straßenbau wurden ebenfalls 90
Mio. € ausgewiesen. 50 Mio. € stehen
im Kapitel Straßeninstandhaltung, 25
Mio. € im Kapitel Krankenhausbau
(Schwerpunkt Umbau der Krankenhäuser Bozen und Bruneck) und 11 Mio.
€ im Kapitel Instandhaltungsarbeiten
im Hochbau. Der größte Neubau ist
zurzeit das Museum für moderne
Kunst in Bozen, das neue Landesbibliothekenzentrum in Bozen-Gries
befindet sich noch in der Planungsphase. Dafür stehen heuer rund 500.000
€ bereit. Die beiden insgesamt 43.600
m³ umfassenden Museion-Gebäude in
der Dantestraße mit 2100 m² Ausstellungsflächen, Bibliothek und Kunstwerkstätten sollen bereits im Frühjahr
fertig gebaut sein. „Im April soll mit
der Einrichtung begonnen werden und
im Herbst möchten wir das Museion
eröffnen. Bis zur Kulturveranstaltung
Manifesta 2008 sollte schon alles
laufen“, bestätigt LR Florian Mussner.
Das Land errichtet aber nicht nur neue
Gebäude, es baut auch bestehende
Gebäude um bzw. aus. So wird z.B. für
die Manifesta 2008 das Hauptgebäude
des Ex-Alumix-Betriebes in der Bozner
Industriezone – ein Beispiel rationaler
Architektur des 20. Jahrhunderts
– adaptiert. Und auch die in den 40er
Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute
Festung Franzensfeste mit ihren drei
Bereichen Unter-, Mittel- und Oberfestung möchte man – sofern sie in den
Besitz des Landes übergeht – für die
Manifesta 2008 nutzen. Dazu sollen
vor allem der untere und der mittlere
Bereich umgebaut und der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.
Auf dem Ex-Alumix-Areal in Bozen-Süd wird das Hauptgebäude umgebaut. Im dortigen Erdgeschoss wird
ein Teil der Manifesta 2008 zu sehen
sein. Die Fassade des Gebäudes wird in
den ursprünglichen Zustand versetzt
und innen werden mit minimalem
Aufwand die Adaptionen vorgenommen. „Diese Arbeiten werden uns rund
drei Mio. € kosten, sie werden aber ins
Gesamtkonzept für die künftige Nutzung des Areals einfließen“, beruhigt
LR Mussner.
Auf dem Areal ist ein Technologiezentrum geplant. Das erste mit 4,4 Mio. €
von einer Fabrik zu einem Bürohaus
umgebaute Gebäude in der Voltastraße
wurde Mitte Dezember 2006 eröffnet.
Das 10.325 m³ große Gebäude dient
bereits der Sterzinger Firma Leitner als
Forschungszentrum mit 60 Arbeitsplätzen. In den kommenden Jahren
sollen weitere Unternehmen mit Innovationsgeist hier angesiedelt werden.
Für die Umgestaltung des Areals sind
rund 40 Mio. € eingeplant. „Der Wettbewerb wird in wenigen Tagen ausgeschrieben. „Wir mussten aufgrund des
Ex-Alumix-Areal
Bersani-Dekretes neben der Planungsleistung und der Qualität der Leistung
auch die Honorare für die Freiberufler
in den Wettbewerb einfließen lassen,
sonst wären wir schon viel früher mit
diesem Wettbewerb gestartet“, begründet March den verspäteten Beginn des
Wettbewerbs.
Internationale Ausschreibungen
Die Ausschreibung von Honoraren
bereits beim Wettbewerb ist etwas
völlig Neues. International wird nur
die Planung ausgeschrieben, das
Projekt bewertet und dann der Auftrag
vergeben. In Südtirol werden seit 1990
größere öffentliche Bauten durchwegs auf EU-Ebene ausgeschrieben.
„Dadurch haben unsere einheimischen
Architekten starke Konkurrenz aus
dem Ausland bekommen. Dies war
aber sehr befruchtend und hat sich gelohnt“, ist March überzeugt. Er ist seit
rund 30 Jahren bemüht, bei wichtigen
Bauten die bestmögliche architektonische Qualität zu erreichen. Durch
Wettbewerbe steht laut March eine
Ex-Alumix-Areal
breite Palette an Projekten zur Verfügung, aus der die beste Lösung erzielt
werden kann und gleichzeitig erfolgt
eine Weiterbildung aller Teilnehmer.
„Wir stellen bei jedem Wettbewerb
sämtliche Projekte aus, damit sich die
Öffentlichkeit informieren und die
Fachleute erkennen können, weshalb
es der Sieger geschafft hat.“
Zur Zeit ihrer Erbauung (1833
- 1838) war die Festung Franzensfeste mit ihren riesigen Ausmaßen
etwas Einmaliges im Festungsbau. Sie
gehörte zum geplanten Festungsgürtel,
der Tirol gegen einen aus dem Süden
vordringenden Feind schützen sollte.
Sie kam aber nie zum Einsatz und
diente seit Mitte des vorigen Jahrhunderts als Depot. Während des 2.
Weltkrieges war ein Teil des italienischen Goldschatzes dort gelagert
und heute noch wollen die Gerüchte
nicht verstummen, dass das Gold noch
immer in der Festung versteckt sein
soll. Kaiser Ferdinand hatte bei der
Einweihungsfeier am 18. August 1838
wegen der hohen Baukosten gescherzt,
die Anlage könnte aus Silber gebaut
sein. Das Sperrfort wäre erheblich
billiger gewesen, hätte man den Granit
nicht aus Pfalzen sondern aus dem
nahen Graßstein genommen.
„Im unteren Bereich werden die Hallen
für Ausstellungszwecke hergerichtet.
Es müssen die Beleuchtung installiert,
Toiletten errichtet, die Fluchtwege,
die Sicherheits- und Brandschutzvorrichtungen eingebaut sowie einige
statische Sicherungen vorgenommen
werden“, zählt Ressortdirektor March
die wichtigsten Vorhaben auf. Im
Vorbereich der Festung müssen der Zugang zum Kassenschalter, ein Parkplatz
mit mehreren 100 Stellplätzen samt
Zugang gebaut werden. „Die Kassenschalter, ein Restaurantbetrieb und ein
Shop sollen in bestehenden Gebäuden
untergebracht werden. Die Außengestaltung wird ebenfalls verbessert, soll
aber primitiv bleiben“, betont March.
Manifesta und Landesausstellung
Für die internationale Kunstausstellung Manifesta 2008 – sie wird in
Südtirol in Bozen und in Franzensfeste
an insgesamt drei Standorten gezeigt
– ist geplant, den unteren (Eingangsebene auf Straßenniveau) und mittlere
Festungsbereich (20 m über dem Straßenniveau auf der Südseite der unteren
Festung) ausgebaut. Der mittlere
Festungsbereich wird zusätzlich für
die Landesausstellung 2009 adaptiert.
Luftaufnahme der Festung von Franzensfeste
Franzensfeste
Die obere Festung – sie ist heute
über eine wunderbare interne Stiege
mit 400 Stufen zu erreichen – wird
voraussichtlich weder zur Manifesta
noch zur Landesausstellung 2009 für
das Publikum zugänglich sein. Wie
man die Manifesta mit dem geplanten
Info-Point für den Brennerbasistunnel
in Einklang bringen wird, darüber
ist man sich noch nicht ganz klar.
„Wir müssen uns erst noch über die
Feinabstimmung einig werden. Sicher
ist aber schon jetzt, dass es für den
Info-Point einen gesonderten Eingang
geben muss. Die Erschließung muss
also intelligent geplant werden“, gibt
Ressortdirektor March die Marschrichtung vor.
bauten
Manifesta in der Festung Franzensfeste
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öffentliche
Radius 01/2007
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Radius 01/2007
Radius 01/2007
Architekturpreis für Bauten
Sigmundskron
Das Bauten-Ressort von LR Mussner bekommt seit Jahren Preise für
seine Landesbauten. 2006 wurde die
Sanierung von Schloss Sigmundskron
und das umgebaute Postgebäude in
Bozen, in dem jetzt das Umweltamt
untergebracht ist, mit dem Architekturpreis der Stadt Oderzo ausgezeichnet. 2005 erzielte das Land für den
neuen und innovativen Universitätsbau in Brixen den Bauherrenpreis der
Stadt Oderzo. Prämiert wurde auch
das Kinderzentrum am Krankenhaus
Brixen und für den Ausbau des Museums auf Schloss Tirol gab es ebenfalls
eine Anerkennung.
Die Universitätsgebäude und die Berufsschulgebäude in Bozen und Brixen,
das derzeit in Bau befindliche Pädagogische Gymnasium in Brixen, die in
Planung befindliche Gastgewerbeschule Savoy in Meran, das Naturparkhaus
in Villnöss (Baubeginn Frühjahr 2007)
sind für March herausragende Beispiele
für moderne Architektur, bei denen
Funktionalität und Ästhetik optimal
ineinander greifen. „Wir haben bei der
modernen Architektur ein Niveau erreicht, wo andere auf uns schauen. Wir
haben viele Planer aus Deutschland,
die uns im Ausland bekannt machen,
aber auch im Ausland tätige Südtiroler
Architekten wie Matteo Thun machen
die Südtiroler Architektur bekannt. Die
Preise in Oderzo tragen auch dazu bei,
dass wir beachtet werden. Und jetzt
hat sich auch die Bayrische Baubehörde mit 30 Mann für eine Woche zur
Begutachtung der modernen Architektur in Südtirol angemeldet“, freut sich
March.
Moderne Architektur
Südtirol hat zwar den Durchbruch
auf internationaler Ebene geschafft,
im eigenen Land regt sich aber immer wieder starker Widerstand der
Bevölkerung gegen diese modernen
Gebäude. Josef March erklärt dies mit
einem „Kommunikationsproblem“. Die
Werte der modernen Architektur zu
kommunizieren sei international ein
Problem, an der Uni Cottbus hat man
sogar ein eigenes Institut gegründet,
das diese Problematik bearbeitet. „Die
Vorbildung der breiten Bevölkerung
ist nicht sonderlich ausgeprägt. Es gibt
zwar das Lehrfach moderne Kunst,
aber keines für moderne Architektur.
Dazu kommt, dass die Architekten oft
unfähig sind, ihre Entwürfe mitzuteilen und die Bevölkerung über ihre
Arbeit aufzuklären“, bedauert March.
LR Florian Mussner bemüht sich
deshalb immer stärker, die Projekte zu
kommunizieren. Vor allem im Straßenbau ist er mit großen Vorhaben
stark in die Öffentlichkeit gegangen
und hat bei den verschiedenen Bürgerversammlungen viel Anregungen
bekommen und durch Abänderungen
auch weitgehenden Konsens erzielen
können. „Es ist aber immer wieder
schwierig, einen Konsens zu finden“,
gesteht der Landesrat.
Konsens mit den Bürgern
Als Beispiel der Konsensfindung
führen Mussner und March das um-
strittene Naturparkhaus in Villnöss an.
Ende 2005 hatte der Entwurf des Naturparkhauses eine große Diskussion
entfacht. Nach mehreren Bürgerversammlungen konnte die Bevölkerung
überzeugt werden und der Gemeinderat hat das Projekt inzwischen
einstimmig genehmigt. „Wir haben
das Projekt etwas abgeändert, das
Flachdach leicht abgeneigt und zudem
wird es auch noch begrünt, damit es
sich besser in die Landschaft einfügt“,
bestätigt March. Geplant war, dass
Schule und Naturparkhaus wie zwei
Steinblöcke ausschauen sollten.
Von der Größe und vom Volumen
entspricht das Naturparkhaus einem
Bauernhaus. Die Fassade wird aus
Sichtbeton errichtet, die die Farbe
von Dolomitgestein haben wird, um
so eine Assoziation zu den Geißlern
zu erzielen. Das aus Beton gegossene
Mauerwerk muss nie verputzt werden
und passt sich durch Verwitterung
noch besser der Landschaft an.
Während außen eine fest gewachsene
Natur gezeigt wird, soll das Innere des
Naturparkhauses durch Holzverkleidung warm und edel gestaltet werden.
*Burger-Rudacs
Naturparkhaus Villnöss
Die großen Fenster werden einen
Ausblick auf einen großen Wiesenhang, den Bach und die Geislergruppe
gewähren. „Die Funktionalität muss
stimmen und man muss sich im
Gebäude zurechtfinden. Es wird keine
finsteren Gänge geben. Gut beleuchtete und spannende Wege sind das Um
und Auf. Ein Ausblick kann nichts
sagend oder aber wie ein Bild mit dem
richtigen Motiv sein“, kommt March
bei der Beschreibung des Naturparkhauses ins Schwärmen.
25
öffentliche
www.werbecompany.it
bauten
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Radius 01/2007
Nachvollziehbare und vorausschauende Architektur
Auch die abweisende Architektur an der Berufsschule in Bozen,
die von den Passanten als „grauer
Betonklotz“ abqualifiziert wird, ist
leichter nachvollziehbar, wenn March
die Philosophie des Projektes erklärt.
„Gewerbliche Berufe sind rudimentär
und dies ist in die Außengestaltung
eingeflossen.
Das Material von Fabrikgebäuden wie
Stahlgitter und Rohbeton ist in die
neutrale und zurückhaltende Fassade
eingeflossen. Da gibt es nichts Verspieltes, sondern klare Formen. Auch
innen ist die Halle mit ihren grauen
Betonwänden vielleicht schon sehr
harte Architektur, aber das verglaste
Dach sorgt für viel Licht. Auch die
Klassenräume mit ihren orangefarbenen Böden sind viel lebhafter und
freundlicher“, erklärt March.
Der Ressortdirektor ist überzeugt „Ein
Architekt muss vorausschauen und
Richtungen bzw. Trends aufzeigen.
Dies gelingt manchmal besser, manchmal weniger. Es ist aber immer gut,
wenn man über Architektur diskutiert.
In der Mode ist es ja auch so, dass
neue Kreationen, die nicht auffallen,
erfolglos sind.“
Auf Reaktionen eingehen
Die anfänglich negativen Reaktionen an Unibau in Brixen seien schon
bald verstummt, betont March. Die
Studenten hätten den grauen Beton als
Mit dem Kopf im Geschäft...
...mit den Füßen im Urlaub.
*D
Uni Brixen
schlimm empfunden und sich angeboten, ihn zu gestalten. Für Arch.
March sei dies auch der Sinn gewesen,
dass die Studenten ihre Schule selbst
gestalten.
Die Philosophie sei gewesen, dass der
Bau in den Hintergrund treten solle
durch die Farbe der Bekleidung und
die Bewegung der Studenten. An der
Uni Brixen gibt es viel grauen Sichtbeton und Glas. „Der zurückhaltende Bau
gestattet durch das Zusammenwirken
von Glas und Licht ein faszinierendes
Spiel“, zeigt March auf.
Beim umstrittenen Bauhof in Toblach,
der an der Stelle des verlotterten
ANAS-Häuschens gebaut wird, sieht
March das Problem, dass man die
Umfassungsmauer zu nahe an der
Straße gebaut hat, sodass die Mauer
wie eine Faust aufs Auge wirkt und
außerdem ein schöner Bau verdeckt
wurde. Jetzt sei man etwas von der
Straße weg gerückt und durch die geringere Mauerhöhe werde das Geschehen am Bauhof für alle einsichtbar.
„Der Architekt wollte dies verstecken.
Hätte man uns aber fertig bauen
lassen, wäre bei einem Abrücken
vom Straßenrand allein alles nicht so
schlimm ausgefallen, wie befürchtet“,
gibt sich March überzeugt.
Ideen. Bauen. Wachsen.
*Dol-ru
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Bauhof Toblach
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öffentliche
bauten
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Radius 01/2007
Mit weniger Geld gleich gut arbeiten!
Speziell im Straßenbau muss immer mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Das weiß LR Mussner nur zu gut. Egal ob Westumfahrung von Brixen, der Ausbau
der Pustertaler Straße (in Kürze werden die Arbeiten ausgeschrieben) oder der
umstrittene Küchelbergtunnel in Meran.
Im Pustertal konnte die Bevölkerung inzwischen durch viel Aufklärung und Abänderungen vom Projekt
überzeugt werden. Als erstes wird
die Rienz bei der Handwerkerzone
Lodenwirt verlegt. Dann wird bei
der Sonnenburg die Straße in den
Tunnel verlegt, weil die heutige Straße
instabil und abrutschgefährdet ist.
Das gehört zum Gesamtkonzept für
den neuen Anschluss ins Gadertal, der
2008 gebaut werden soll. Die Straße
ins Gadertal ist von St. Lorenzen bis
Zwischenwasser bereits fertig gebaut,
die Umfahrung von Zwischenwasser
befindet sich in der Planungsphase.
Vom Pustertal bis Leifers
Die Umfahrung von Leifers mit
dem Tunnel für über 100 Mio. € wird
heuer neu ausgeschrieben und ist einer
der Schwerpunkte für das Jahr 2007.
Für die Umfahrung Kastelbell braucht
es noch die Gesamtplanung, die aber
bis Ende des Jahres stehen sollte. Das
zweite Teilstück des Tunnels zur Sicherung der Einfahrt ins Eggental sollte
ebenfalls Ende dieses Jahres bzw.
Anfang 2008 fertig gebaut sein.
Weitere Details im persönlichen
Gespräch mit dem Landesrat Florian
Mussner der heuer mit einem um 5%
niedrigeren Budget arbeiten muss.
Radius: Herr Landesrat, reicht das
Geld für alle 480 Projekte?
LR Mussner: Wir erstellen unsere
Programme so, dass wir bestimmte
Projekte auch um ein Jahr verschieben
können. Auf unserer internen Liste
werden auch alle Projekte gestrichen,
die in den nächsten fünf bis zehn
Jahren nicht realisiert werden können.
Wir wollen mit weniger Geld gleich
gut arbeiten wie bisher. Man kann
in bestimmten Sparten durch bessere
Organisation einiges einsparen.
Radius: Strategische Gebäude
und Brücken müssen erdbebensicher
gemacht werden, ist dazu im Budget
2007 genügend Geld
vorhanden?
LR Mussner: Für
die Adaptierung
haben wir das Geld
und neue Projekte
werden schon erdbebensicher geplant
und gebaut. Die Mehrkosten können
wir aufbringen. Notfalls wird ein anderes Projekt zurückgestellt.
Radius: Wo beginnt man mit der
Überprüfung der Sicherheit, bei den
Gebäuden oder den Brücken?
LR Mussner: Wir werden ab Frühjahr alle Brücken überprüfen. Derzeit liegen uns bereits die Daten der
Brücken zwischen Bozen und Brixen
vor, wo wir bei 20% sofort die Statik
verbessern müssen. Bei den laufenden
Arbeiten an Brücken werden wir
natürlich die Erdbebensicherheit mit
berücksichtigen. Bei den Krankenhäusern kommen als erstes Bozen und
Bruneck an die Reihe, weil dort bereits
gearbeitet wird. Es braucht aber nur
geringe Anpassungen.
Radius: Das Museum für moderne Kunst soll für die Manifesta 2008
genutzt werden. Wird man rechtzeitig
fertig?
LR Mussner: Wir konnten bisher
sämtliche Termine einhalten und im
April sollte bereits mit der Einrichtung
begonnen werden. Die Eröffnung ist
für Herbst 2007 geplant, sodass bis zur
Manifesta 2008 schon alles läuft. Die
Manifesta wird aber vor allem auf dem
Ex-Alumix-Gelände, auf dem Bahnhofsareal und in der Festung Franzensfeste über die Bühne gehen.
Radius: Ist der Standort Franzensfeste gesichert?
LR Mussner: Das Programm für die
Adaptierung der Festung steht, aber
noch haben wir aus Rom keine Zusicherung, dass sie in Landesbesitz übergeht.
Ich hoffe zwar, dass wir bald grünes
Licht erhalten, sollte die Festung aber
weiter in Staatsbesitz bleiben, sollten
wir dort besser gar nichts bauen.
Radius: Welche großen Projekte
plant ihr Ressort in diesem Jahr?
LR Mussner: Für die Planung
des Landesbibliothekenzentrums in
Bozen-Gries stehen 500.000 € zur
Verfügung. Das ursprüngliche Projekt
muss ja dahin gehend abgeändert
werden, dass die Fassade der Pascoli-Schule erhalten bleibt und für die
neue Struktur nur die Longon-Schule
abgerissen wird. An den Universitätsstandorten Bozen und Brixen werden
die bestehenden Gebäude adaptiert
und die vor fünf Jahren in Betrieb
genommene Landesberufsschule in der
Bozner Romstraße wird auch endgültig
fertig gestellt.
Bauhof Brixen
Bauhof Brixen
Radius: Welche Schwerpunkte gibt es im Straßenbau?
LR Mussner: Wir starten mit einem LärmschutzPilotprojekt auf der Schnellstraße Mebo. Auf der Höhe
von Lana werden wir sowohl mit Flüsterasphalt als
auch mit verschiedenen Lärmschutzwänden arbeiten.
Ein weiteres Anliegen ist die Belüftung der Tunnels.
Wir haben aus der Erfahrung mit dem Leiferer Tunnel
gelernt und werden diese Erkenntnisse im restlichen
Land umsetzen.
Radius: Straßenbaustellen sorgen immer wieder für
lange Staus. Was will man dagegen unternehmen?
LR Mussner: Wir wollen durch mehr Information
und Vernetzung mit anderen Institutionen verhindern,
dass im Abschnitt von wenigen Kilometern mehrere
Baustellen gleichzeitig entstehen. Mit der Führung der
Brennerautobahn haben wir vereinbart, dass zwischen
zwei Ausfahrten nur eine Baustelle sein darf, damit die
Autofahrer nicht auf die Staatsstraße ausweichen und
dort alles verstopfen.
Radius: Schmale Straßen verursachen Staus, breite
Straßen ziehen mehr Verkehr an. Wie wollen Sie das
Problem lösen?
LR Mussner: Wir passen die Straßen an die heutigen Erfordernisse an, damit der Verkehr flüssiger,
aber nicht schneller rollt. Wo 20.000 und mehr Autos
durchfahren, muss der Verkehr einfach flüssiger
abgewickelt werden. Die Vinschgauer Straße kann im
Abschnitt Forst-Töll nach dem Ausbau nur um 46 Sekunden schneller befahrbar sein, aber durch die beiden
Tunnels wird sie viel sicherer sein.
Radius: Wie weit ist man beim umstrittenen Küchelbergtunnel in Meran?
LR Mussner: Die konkreten Projekte sind fertig und
die Ziele abgesteckt. Jetzt müssen wir nur noch die
Planung durchziehen. Es gibt kaum eine Alternative
zum Tunnel und der vorgeschlagene Zug ins Passeiertal bringt nicht die Lösung. Für den Wirtschaftsstandort Passeiertal ist eine Straße wichtig, damit er mit
dem Lkw erreichbar ist.
Radius 01/2007
Radius 01/2007
Autobahneinfahrt Brixen
Die Mautstelle an der Autobahneinfahrt in Brixen ist ein kleines, aber wichtiges
Projekt für die Holzbau AG Brixen. Sowohl durch die Formgebung als auch durch
die Wahl des Materials wirkt sie einzigartig.
Obstgenossenschaft Melinda
Die neue Mautstelle in Brixen
O
b die Form nun in Anlehnung an
den Bischofsstab, als Symbol der
ehemaligen Bischofsstadt oder
eine Interpretation der umgebenden
Hügellandschaft entstanden ist, sei dahingestellt. Das Projekt entstand durch
die gute Zusammenarbeit zwischen
der Autobahngesellschaft, dem Land,
dem Ingenieurbüro Konrad Bergmeister und der Firma Holzbau. Die
Einfahrt in die Mautstelle besteht aus
einer geschwungenen Überdachung
in Brettschichtholz, die auf Stützen
im Achsenabstand von 10 m aufliegt.
Bei der Ausfahrt reicht das geschwungene Dach bis zum Boden und ersetzt
somit auf einer Seite die Stützen. Ein
abgeschlossener Raum beinhaltet
eine Treppe und die gesamte Technik.
Brettschichtholzpaneele bilden die
Dachflächen der Ein- und Ausfahrt.
Sie dienen gleichzeitig als Aussteifung
und geben den Baukörpern eine gewisse Leichtigkeit. Die geschwungene,
elegante Struktur wurde mit Kupfer
eingedeckt.
Neben der Autobahnmautstelle Brixen gibt es noch zahlreiche
andere nennenswerte Projekte. Im
Trentino wird zum Beispiel derzeit
für Melinda die Erweiterung einer
Obstgenossenschaft fertig gestellt.
Es handelt sich dabei um das größte
Genossenschaftsgebäude der Melinda.
Der Baukomplex gliedert sich in vier
Teile: Eine überdachte Fläche zum
Auf- und Abladen zu ca.1200 m²,
zwei Hallen zu je 2300 m² und ein
Verbindungstrakt zu 1500 m² Fläche.
Die Besonderheit liegt darin, dass die
die Konstruktion nach unten hin mit
Brettschichtholzpaneelen verkleidet,
dadurch gewinnt der Bau an Eleganz
und Leichtigkeit.
Tragende Struktur
in nur einer Woche Bauzeit
Neben den ästhetischen Vorteilen
von Holz ist auch der Zeitfaktor entscheidend. In nur einer Woche wurde
die tragende Struktur einer gesamten
Halle aufgestellt. In der zweiten Woche folgten die Wände (ca.1000 m² pro
Halle) und Dachaufbauten. Das Bauen
mit vorgefertigten Bauteilen in Holz
Obstgenossenschaft Melinda in Trient
Holzbau AG neben der Tragekonstruktion auch die gesamte Dacheindeckung und die Wände lieferte. Der
oberste Teil der Wand wurde – um
auch den architektonischen Ansprüchen gerecht zu werden – mit besonderen Paneelen von Holzbau Brixen
verkleidet. Beim Dachvorsprung ist
liegt voll im Trend. Argumente wie
geringe Baustellenzeiten, wetterunabhängiges und somit auch genaueres
Vorfertigen in den Hallen, saubere
und vor allem schnelle Baustellenarbeit überzeugen. Insgesamt wurden
bei diesem Bauvorhaben 2000 m²
Wandfläche und 7000 m² Dachfläche
montiert.
In fo
Holzbau AG
Industriezone - 39042 Brixen
Tel. 0472 822 666 - Fax 0472 822 600
[email protected] - www.holzbau.com
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paginierung
unternehmen
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Radius 01/2007
Radius 01/2007
Klimahauslösungen vom Frank Team
Frank Italy ist mit besonderen Schalungs- und Fugentechniken oder mit Auflagern
für Trittschallreduzierung spezialisiert für Problemlösungen am Bau. Dies gilt auch
für verschiedene Lösungen im Klimahaus-Umfeld.
A
ll diese Themen kann man unter
dem Begriff Bauphysik unter einen
Hut bringen; in diesem umfangreichen Segment ist Firmenchef
Helmut Ausserhofer ein anerkannter
Spezialist. Abgesehen von Baustellen
in der Türkei, in Syrien oder in Uruguay gab und gibt es auch in Italien
zahlreiche Aufgaben für das Tauferer
Unternehmen: Trinkwasserbehälter in
Neapel oder Rom, die Metro in Mailand, die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Mailand-Bologna, spezielle
Pecafil-Schalungen für bauliche Maßnahmen in der Lagune vor Venedig
oder Problemlösungen für die neuen
Silos mit einem Durchmesser von 12
Metern und einer Höhe von 43 Meter
für den Nudelhersteller Barilla.
hört ebenso der Lärmschutz. Frank Italy
ist auch Vordenker bei der Schallisolation. Auf der Klimahaus-Messe in Bozen ist das Frank Team mit einem InfoStand präsent, um spezielle Lösungen
für Balkonanschlüsse und Randzonen
von Stahlbeton zu präsentieren.
Neue Möglichkeiten
im Umfeld Klimahaus
Wärmebrücken sind lokale Bauteilbereiche in der Gebäudehülle, bei denen
ein erhöhter Wärmeverlust vorliegt.
Schon aus Sicht des Energieverbrauches
ist dieses Thema enorm wichtig. Ein
weiterer Aspekt im Umfeld von Wärmebrücken ist die Schimmelbildung durch
Feuchtigkeit. Damit ist dann auch das
gesamte Raumklima negativ betroffen!
Wärmebild ecgobox
Die gesamten Klimahausnormen zielen
darauf hin, Wärmebrücken so gut es
geht und die Schimmelbildung ganz zu
vermeiden. Zu den neuesten Erkenntnissen für ein angenehmes Wohnen ge-
Der ungedämmte
Balkonanschluss
Bei ungedämmten Balkonplattenanschlüssen ergibt das Zusammenwirken der geometrischen Wärmebrücke
ecgobox: technische Details
(Kühlrippeneffekt der Balkonplatte)
sowie der materialbedingten Wärmebrücke (gut wärmeleitende Stahlbetonplatte) einen starken Wärmeabfluss, so
dass der ungedämmte Balkonanschluss
zu den kritischsten Wärmebrücken der
Gebäudehülle zählt. Eine starke Absenkung der Oberflächentemperaturen
im Anschlussbereich und erhebliche
Heizenergieverluste sind die Folge.
Es besteht im Anschlussbereich des
ungedämmten Balkons auch ein hohes
Schimmelpilzrisiko.
Effektive Wärmedämmung
mit der egcobox
Die egcobox stellt durch ihre
wärmetechnisch und statisch optimierte Konstruktion (minimierte
Bewehrungsquerschnitte, Verwendung von Materialien mit besonders
niedriger Wärmeleitfähigkeit eine
sehr effektive Dämmung des Balkonanschlusses dar. Dieses System
ist auch für Stahlbetonbalkone gut
geeignet. Dazu Helmut Ausserhofer:
„Bei Stahlbetonbalkonen werden im
Bereich des Balkonanschlusses durch
die Verwendung der egcobox der
gut wärmeleitende Beton und der
sehr gut wärmeleitende Betonstahl
durch Dämmstoff und im Vergleich
zu Betonstahl sehr schlecht wärmeleitenden Edelstahl und hochfesten
Feinbeton ersetzt. Dadurch ergibt
sich für egcoboxen gegenüber der
betonierten Stahlbetonplatte eine
um ca. 91% reduzierte mittlere
Wärmeleitfähigkeit.“
INF O
Die Silos von Barilla
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unternehmen / baugewerbe
unternehmen / baugewerbe
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Frank Italy GmbH
Gewerbezone Mühlen 6
39032 Sand in Taufers
Tel. 0474 659 008 - Fax 0474 659 018
[email protected] - www.frank-italy.com
Radius 01/2007
Radius 01/2007
Alternative Energie ...
... oder effiziente Energieeinsparung? Beim Thema des umweltbewussten
Umgangs mit Energie gehen die Entwicklungen derzeit in zwei Richtungen:
Anlagen zur Gewinnung alternativer Energien werden gefördert und es wird
gezielt auf effiziente Energieeinsparung Wert gelegt.
F
ür die Firma KKR, Kälte Klima
Röhler stehen – mit etwas provokantem Humor – „Hackschnitzel“
wohl eher auf der Menükarte eines
Gasthauses. In dem Unternehmen verlagert man den Schwerpunkt eindeutig
auf den effizienten Einsatz von Energie als Beitrag zum Umweltschutz.
VRV Klimasysteme von Daikin
Mit dem Vertrieb und der Installation der Klimageräte VRV des japanischen Herstellers Daikin setzt KKR
neue Maßstäbe in der Klimatisierung
von Räumen. Entwicklungen und
Erfahrungen aus 80 Jahren Klimatechnik von Daikin in Japan und Europa
wurden nun in der neuesten Entwicklung, dem VRV III, umgesetzt. Hierbei
handelt es sich um ein Klimagerät,
welches zwar mit elektrischem Strom
betrieben, die Wärme/Kälte aber über
eine sogenannte „Luft-Luft-Wärmepumpe“ erzeugt wird, wobei ein viel
effizienteres Kältemittel an Stelle von
Wasser als Energieträger eingesetzt
wird. Besonders gut eignet sich der
Einbau dieser Systeme in Gewerbebauten, bei Sanierung und Platzmangel, für den Wohnungsbau sowie für
Bürokomplexe.
Eine Anlage für alles
„Im Wesentlichen lassen sich die
Pluspunkte dieses Systems in vier
Hauptaugenmerke untergliedern“,
erklärt Martin Bozzetta von KKR:
„Energieeinsparung bzw. Umweltfreundlichkeit, einfaches Warten und
Handling, geringe Betriebskosten und
– das Wichtigste überhaupt – das
alles mit nur einer Anlage. Wenn wir
behaupten, eine Anlage für alles, dann
meinen wir in erster Linie das Heizen
und Kühlen von Räumen mittels einem
einzigen System. Große Reichweiten
der Rohrleitungen von bis zu 1000 m,
der Verzicht auf Heizraum oder Heizzentrale sowie der geringe Platzbedarf von Außen- und Innengeräten
werden durch eine ausgereifte Technik
ermöglicht. Wenn es Raumklima oder
Nutzerverhalten erfordern, können
problemlos bestehende oder neue
Belüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung oder eine Luftbefeuchtung
in das System integriert werden. Auch
die Einbindung von Niedertemperaturheizsystemen wie z.b. Boden- oder
Wandheizung sind möglich. Sollte es
notwendig werden, einen Raum zu
beheizen und gleichzeitig den danebenliegenden zu kühlen, kann dies
über eine Steuerung ohne Aufwand
veranlasst werden. Das Wichtigste aber
unter diesem Gesichtspunkt ist das
große Einsatzgebiet dieses Klimasystems, denn die Wärmepumpe arbeitet
in einem Aussentemperaturbereich
von -20°C bis +43°C, was bis heute
einzigartig ist. Dieses System eignet
sich folglich bestens für die Südtiroler
Klimaverhältnisse.“
Ein Plus für die Umwelt
Umweltschutz bedeutet für das
Unternehmen KKR vor allem Energieeinsparung durch hohe Effizienz. Dies
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unternehmen / baugewerbe
unternehmen / baugewerbe
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wird durch einen hohen Wirkungsgrad
der Geräte erreicht. Diese werden
durch eine Invertersteuerung drehzahlgeregelt, d.h. es wird nur soviel
Energie erzeugt wie in den Räumen
letztendlich verbraucht wird. Andere
vergleichbare Systeme produzieren
ständig dieselbe Menge an Energie,
welche sie bei Nichtverbrauch einfach
wieder in die Umwelt „verpuffen“.
Durch den Einsatz von FCKW-freien
Kältemitteln sowie das Eliminieren
jeglicher Abgase leistet man einen Beitrag zur Bekämpfung des Treibhauseffekts. Für dieses Bestreben wurde
Daikin 2002 mit dem „Stratospheric
Ozone Protection Award“ der EPA (Environmental Protection Agency) ausgezeichnet. „Die Einhaltung von Normen, wie der RoHS (Restriction of the
use of certain hazardous substances),
welche die Vermeidung von umweltschädlichen Substanzen wie Blei,
Quecksilber und Cadmium, usw.
anstrebt, ist für Daikin eine Selbstverständlichkeit.“ beschreibt Martin
Bozzetta die Qualitätskriterien der
Daikin. „Mit in diesen Bereich gehören
natürlicherweise eine hohe Lebensdauer sowie ein geräuscharmer Betrieb der
Geräte. Da wir keinen Bedarf an Heizöl
oder anderen Energiequellen – ausgenommen Elektrizität – haben, schonen
wir die Energiereserven der Erde. Für
den Nutzer letztendlich hat unser System noch einen weiteren, wesentlichen
Vorteil. Vor dem Kauf hat der Kunde
die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Betriebskostenanalyse seiner
Anlage zu erhalten welche er mit dem
Energieaufwand eines traditionellen
Heizungs- Kühl- und Lüftungssystems,
d.h. Heizölbedarf bzw. Strom- und
Wasserverbrauch vergleichen kann.
Handling und Wartung
Im Vergleich zu herkömmlichen
Klimasystemen überzeugt die VRV
III - Anlage durch einfache Bedienung und kurze Reaktionszeiten. Das
einfache Umschalten von Heizen auf
Kühlen per Knopfdruck sowie die
einfache und individuelle Steuerung
der Innengeräte macht das Handling
der Anlage kinderleicht. Natürlich ist
auch eine zentrale Steuerung innerhalb
eines Sektors oder Gebäudes möglich.
Durch die Integration in eine Gebäudeleittechnik, wie z.B. ein BUS-System,
lassen sich auch Beschattungssysteme
problemlos einbinden. Werden Büroeinheiten getrennt benutzt, können
auch die Kosten eines jeden einzelnen
Innengerätes separat aufgeführt und
abgerechnet werden. „Durch die hohe
Betriebssicherheit der Anlagen, welche
in diverse Komponenten aufgeteilt
sind, werden Wartungskosten auf ein
Minimum reduziert“, führt Martin Bozzetta weiter aus, „bis auf das Reinigen
von Filtern arbeitet das System wartungsfrei. Das Entleeren der Klimaanlage im Winter entfällt zur gänze, eine
automatische Systemdiagnose sowie
eine automatische Dichtheitsprüfung
sorgen für einen sicheren Betrieb der
Anlage und ermöglichen ein sofortiges
Reagieren im Falle einer Störung.
Kostenvergleich
Bei wesentlich geringeren Anschaffungskosten gegenüber vergleichbaren
Heizungs- Kühl- und Lüftunsgsanlagen
liegt ein weiteres große Plus der VRVAnlage eindeutig bei den Betriebskosten. Hier können nachgewiesenerweise
bis 25% an den laufenden Ausgaben
eingespart werden. Gebäudewartungskosten verringern sich und weitere,
wie z.b. Kaminkehrer- und Hydraulikerspesen für Heizraum und Kamine
entfallen zur Gänze. Kostengünstig
wirkt sich auch der einfache Einbau
der Geräte aus, auf große Mauerdurchbrüche kann verzichtet werden, da nur
geringe Rohrdurchmesser zum Einsatz
kommen. Durch die kleinen Rohrquerschnitte eignet sich das System auch
für schwierige Altbausanierungen, wo
flexible Leitungsverlegung und niedere
Aufbauhöhen gefragt sind. „Wir sehen
unser VRV-System schon als ein
kleines „Klimawunder“, schließt Martin
Bozzetta, „bei allen raumklimatischen
Vorteilen steht es für ein zeitgemäßes
Umweltbewusstsein.“
INF O
KKR - Kälte Klima Röhler GmbH
Kravoglstr. 14 - 39100 Bozen
Tel. 0471 500 085 - Fax 0471 930 911
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Radius 01/2007
Radius 01/2007
Energieeffizientes Bauen
Der sparsame Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist das Gebot der
Stunde, speziell in der Bauwirtschaft, wo in den vergangenen Jahren ein
markantes Umdenken stattgefunden hat. Beispiele sind die Wiederverwertung von
Baurestmassen und energieeffizientes Bauen.
D
ie Ergebnisse des Bewusstseinswandels in der Bauwirtschaft
sind bereits greifbar. Durch die
Umsetzung des 1992 gemeinsam mit
dem Kollegium der Bauunternehmer
ausgearbeiteten Landesprogramms zur
Wiedergewinnung von Baurestmassen
werden in Südtirol heute bereits über
90% der anfallenden Baurestmassen
aufbereitet und dem Produktionszyklus
wieder zugeführt. Damit nimmt Südtirol europaweit eine Spitzenposition ein.
Besondere Anstrengungen unternimmt
das Land Südtirol auch im Bereich des
energieeffizienten Bauens. Das weltweit
steigende Bewusstsein für Umweltund Klimaschutz ist eine weitere gute
Voraussetzung, um den Einsatz neuer
Technologien beim Bau eines Hauses
vermehrt zu berücksichtigen. Energieeffizientes Bauen ist nachhaltig, schont
die Umwelt und ermöglicht langfristig
erhebliche Kosteneinsparungen.
Klimahaus C ist Mindeststandard
Aus allen diesen Überlegungen
heraus hat das Land Südtirol vor
mitgetragen. Nunmehr hat das Kollegium auch eine eigene Beratungsstelle
eingerichtet. Außerdem will man eng
mit der KlimaHaus Agentur zusammenarbeiten.
Eine besondere Aufgabe der unabhängigen Agentur ist es, das Gütesiegel „KlimaHaus“ zu vergeben sowie
die Zertifizierung der ermächtigten
Produkte und Unternehmen vorzunehmen.
Die Agentur wird dafür sorgen, dass
die Marke KlimaHaus nicht missbraucht wird und langfristig gewährleistet ist, dass auch tatsächlich
KlimaHaus drinnen ist, wo KlimaHaus
draufsteht.
Die neu errichtete Klimahaus-Beratungsstelle im Kollegium der Bauunternehmer wird sich auch um die
kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen kümmern, wobei es die
KlimaHaus Agentur sein wird, welche
die Inhalte der Aus- und Weiterbildung definiert.
Als „KlimaHaus-Unternehmen“ dürfen
sich Betriebe bezeichnen, die nachgewiesen energieeffizient und nachhaltigen bauen. Um diese begehrte
Auszeichnung zu erhalten und zu
behalten, müssen sich die Unternehmen alle zwei Jahre einer KlimaHausAuditierung unterziehen, wo durch
unabhängige Prüfer kontrolliert wird,
ob alle notwendigen Standards eingehalten werden.
INF O
Kollegium der Bauunternehmer
Schlachthofstraße 57
39100 Bozen
Tel. 0471 282 894 - Fax 0471 263 901
www.coll.edile.bz.it
„Trotz Einbußen, die Situation ist zufriedenstellend…“
Etwa ein Viertel aller in Südtirol
im Produktionssektor tätigen Beschäftigten arbeitet im Baugewerbe.
Dieses spielt somit als Arbeitgeber
nach wie vor eine herausragende Rolle. Ein Gespräch mit dem Präsidenten
des Kollegiums der Bauunternehmer,
Christian Egartner.
einigen Jahren das Konzept KlimaHaus entwickelt. Als Klimahäuser
gelten Gebäude, die im Vergleich
zu herkömmlichen Bauten einen
wesentlich geringeren jährlichen Heizenergiebedarf aufweisen. Seit 2004
ist das Klimahaus C als Mindeststandard für Neubauten in Südtirol
gesetzlich verankert. In der Gemeinde
Bozen werden bereits Überlegungen
angestellt, den KlimaHaus-Standard
B verpflichtend einzuführen. Südtirol hat mit dem Konzept KlimaHaus italienweit eine Vorreiterrolle
eingenommen, die auch im restlichen
Staatsgebiet dazu geführt hat, dass
offen über die Einführung einer
Klimahaus-Verordnung nachgedacht
wird. Laut Umweltminister Alfonso
Pecoraro Scanio könnte die Südtiroler
Klimahausverordnung ein Modell für
ganz Italien werden.
Begeisterung für KlimaHaus
Das Kollegium der Bauunternehmer
und die angeschlossenen Mitgliedsbetriebe haben die Initiative Klimahaus
von Anfang an mit Begeisterung
Radius: Herr Egartner, wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft in Südtirol?
Ch. Egartner: Südtirols Bauwirtschaft ist bekanntlich vorwiegend
klein- bis mittelbetrieblich strukturiert.
Dies ist durchaus kein Nachteil, zumal
die Betriebe größtenteils technisch
hervorragend ausgestattet, flexibel und
anpassungsfähig sind. Aus den Daten
der Bauarbeiterkasse ist allerdings
abzulesen, dass sowohl im privaten als
auch im öffentlichen Bereich in den
letzten beiden Jahren deutliche Einbußen zu verzeichnen sind, also z.B. die
im Baugewerbe geleisteten Arbeitstunden empfindlich gesunken sind. Dennoch kann die Situation nach wie vor
als zufriedenstellend beurteilt werden,
nicht zuletzt weil die Unternehmen in
den letzten Jahren die Zusammenarbeit
untereinander verstärkt und damit ihre
Wettbewerbsfähigkeit enorm gesteigert
haben. Dadurch konnten rund 70% der
größeren Bauarbeiten von Landesinteresse (in Betrag von über 2 Mio. Euro)
an heimische Unternehmen vergeben
werden und nur 30% an provinzfremde
Betriebe. Zum Vergleich: 2003 lag der
Anteil der Arbeiten, die an hiesige
Unternehmen gegangen sind, in diesem
Marktsegment noch bei geringen 33%.
Radius: Wo sehen Sie neue Entwicklungspotentiale und -chancen?
Ch. Egartner: Das geplante Großbauprojekt Brennerbasistunnel ist für
die heimische Bauwirtschaft natürlich
eine Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeit ersten Ranges.
Zusammenarbeit ist dabei das Gebot
der Stunde, wobei Abkommen von
heimischen Firmenzusammenschlüssen
mit nationalen und internationalen
Partnern bereits jetzt erste Früchte tragen und noch viel Entwicklungspotenzial in sich haben. Die Bereitschaft, die
Kräfte zu bündeln, ist absolut gegeben.
Eine andere große Entwicklungschance
für die Bauwirtschaft liegt sicherlich
im Bereich des energieeffizienten Bauens. Südtirol hat dabei italienweit eine
Vorreiterrolle, die durch die hierzulande kürzlich in Kraft getretene energetische Gebäudezertifizierung und die
Einführung der neuen Wärmeschutzstandards für Gebäude noch weiter
verstärkt wird. Nächstes Ziel muss es
sein, die neuen Standards nicht nur
bei Neubauten anzuwenden, sondern
auch bei der Sanierung und Renovierung des bestehenden Baubestandes.
Unsere Betriebe haben im Bereich
des energieeffizienten Bauens einen
Know-how-Vorsprung, den es in den
nächsten Jahren voll auszuspielen gilt.
Die Chance, die neuen Standards in die
Nachbarprovinz und darüber hinaus zu
„exportieren“ ist absolut gegeben. Die
Marke KlimaHaus ist für Südtirol ein
zukunftsträchtiger Exportartikel.
Radius: Wie unterstützt das
Kolle-gium der Bauunternehmer die
Mitgliedsunternehmen, damit
diese die aufgezeigten Entwicklungsmöglichkeiten möglichst gewinnbringend nutzen
können?
Ch. Egartner: Ich darf daran erinnern, dass das Kollegium der Bauunternehmer im vergangenen Jahr die
Gründung des ständigen Konsortiums
„Bauunternehmen Südtirol GmbH“
angeregt und begleitet hat. Dieses
ständige Konsortium, dem derzeit 26
Unternehmen angehören, hat sich die
Teilnahme an den größten Infrastrukturarbeiten des Landes und an den
Arbeiten zum Bau der neuen Brennerbahnlinie zum Ziel gesetzt. Rund
ein Jahr nach der Gründung können
bereits erste Erfolge verzeichnet werden. So hat es beispielsweise mit namhaften italienischen und europäischen
Gesellschaften Vorvereinbarungen für
die Durchführung der Arbeiten zum
Bau des Brennerbasistunnels abschließen können.
Was die gezielte Nutzung und Vermarktung der Marke KlimaHaus
angeht, ist unser Kollegium dabei,
einen neuen internen Dienst aufzubauen, der die Mitgliedsunternehmen
gezielt betreut. In enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen sollen
neue, marktorientierte Modelle entwickelt und umgesetzt werden. Ein
weiterer Schwerpunkt soll die ständige
Aus- und Weiterbildung in diesem
Bereich sein.
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bauwirtschaft
bauwirtschaft
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Radius 01/2007
„Eine Reihe von Anerkennungen …“
Radius: „Herr
Bernard, die
SLBK hatte
von Anfang an
mit Kritik zu
kämpfen, es hieß
sogar, die Kasse
sei nicht rechtmäßig!
Die Landesbauarbeiterkasse
Im September 2005 gründeten der Landesverband der Handwerker und der
Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse
(SLBK) für das Handwerk und die Klein- und Mittelbetriebe.
G
ründer der neuen Bauarbeiterkasse
sind der Landesverband der Handwerker (LVH) und der ASGB (Autonomer Südtiroler Gewerkschaftsbund).
Das Handwerk und besonders das
Bauhandwerk haben sich im Laufe der
letzten 60 Jahre wirtschaftlich immer
wieder behaupten können. Dementsprechend ist auch sein Stellenwert in
Wirtschaft und Gesellschaft gestiegen.
Die natürliche Folge dieser durchaus
positiven Entwicklung für das Handwerk ist die autonome Verwaltung der
verschiedenen Fonds für die Sicherung
des Einkommens und die Förderung
der Qualifikation von Arbeitgebern
und Arbeitnehmern anzustreben. Diese
Fonds beruhen auf sogenannte „bilaterale Abkommen“, die auf Staatsebene
vor Jahrzehnten unterzeichnet wurden.
Die Berufsgruppe Bau im LVH hat die
Gründung einer eigenen Bauarbeiterkasse für das Handwerk seit langem
angestrebt, um die Fonds je nach
Bedürfnisse der Kleinbetriebe verwalten zu können. Seit 16 Monaten ist
die neue Südtiroler Landesbauarbeiterkasse nun operativ und das Vertrauen
der kleinen Betriebe ist in ständigem
Wachsen. Über 200 Betriebe mit über
M. Bernard: Ja, es gab eine Verunsicherungskampagne von mehreren Seiten, die aber nicht gewirkt hat, wie die
steigenden Mitgliederzahlen belegen.
Die Entscheidung von Bautenlandesrat
Florian Mussner im Dezember 2006,
die Konstituierung der Südtiroler Bauarbeiterkasse gesetzlich zu verankern
und zu akzeptieren, ist der letzte Akt
einer Reihe von Anerkennungen, die
in den letzten Monaten veröffentlicht
1000 Angestellten sind bereits in der
neuen Bauarbeiterkasse (SLBK) eingeschrieben.
Ziel und Zweck der SLBK
Die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse, kurz SLBK, entstand aus
der Notwendigkeit heraus, besser
auf die Bedürfnisse des Bausektors
einzugehen. Diese unterscheiden sich
wurden. So wurden unter anderem Bescheinigungen über die Rechtmäßigkeit
der SLBK vom Assessorat für Bauten,
von der Anwaltschaft des Landes, Zentralamt für Rechnungsangelegenheiten
der Autonomen Provinz Bozen, dem
Amt für sozialen Arbeitsschutz und
dem Gemeindenverband ausgestellt.
Radius: Dennoch haben einige Baufirmen Angst vor einem Wechsel von
einer Kassa zur anderen…
M. Bernard: Dafür besteht kein
Grund. Ein Wechsel von der Bauarbeiterkasse zur SLBK bedeutet kein
Risiko, weder für Firmen noch für
Arbeiter. Die bereits ausgezahlten
Leistungen und Arbeiterjahre werden von der SLBK übernommen und
weitergeführt.
wesentlich von jenen der Industrie.
So benötigen die zahlreichen Kleinbetriebe eine kleinere und kostengünstigere Verwaltungsstruktur sowie eine
flexiblere Entscheidungsstruktur.
Aufgaben der SLBK
Wie jede Bauarbeiterkasse – in
Italien gibt es 124 – verwaltet die
SLBK die vorgeschriebenen Beiträge,
unterstützt die Arbeitgeber in der
Anwendung der kollektivvertraglichen
Bestimmungen, garantiert die Leistungen für den Arbeitnehmer und stellt
schließlich die Sammelbescheinigung
der ordnungsgemäßen Beitragszahlung
(DURC) aus, die den Betrieben Zutritt
zu den öffentlichen Ausschreibungen
gewährt.
Das Urlaubsgeld direkt in der
Lohntüte
Markus Bernard, Bauunternehmer
aus dem Unterland und der ASGBVorsitzender Georg Pardeller, sind die
Begründer der neuen Landesbauarbeiterkasse. Beide sind überzeugt, dass
vor allem eine Neuheit bei den Baukollegen Anklang gefunden hat: Der
Arbeitgeber bezahlt seinem Bauarbeiter den Urlaub direkt in die Lohntüte.
Seitdem muss das Urlaubsgeld nicht
mehr monatlich bei der SLBK hinterlegt werden, sondern der Bauarbeiter
erhält es immer im Monat, in dem er
den Urlaub in Anspruch genommen
hat und nicht wie bisher, wo der Urlaub nur einmal im Jahr in Form eines
Schecks ausbezahlt wurde.
INF O
Südtiroler Landesbauarbeiterkasse
Mitterweg 7 - 2. Stock
39100 Bozen
Tel. 0471 323 360 - Fax 0471 323 366
39
bauwirtschaft
Radius 01/2007
paginierung
38
41
Gemeinden bauen gemeinsam
Die vier Gemeinden Tisens, Nals, Tscherms und Unsere Liebe Frau im Walde/
St. Felix investieren gemeinsam in eine zeitgemäße Unterbringung ihrer
pflegebedürftigen Mitbürger und Senioren: Das neue Alters- und Pflegeheim
St. Michael in Tisens.
I
m Jahre 1999 wurde zwischen
den Gemeinden Tisens, Nals,
U. Frau im Walde, St. Felix und
Tscherms ein Konsortium gegründet,
welches Träger des Alters- und Pflegeheimes ist.
Nachdem das seit 1983 bestehende
Heim den heutigen Pflegestandards
nicht mehr entsprach, entschieden
sich die im Konsortium vereinten
Gemeindeverwaltungen nach eingehenden Studien und Untersuchungen
der demographischen Entwicklung
der Bevölkerung für den Neubau des
Alten-/Pflegeheimes, an Stelle eines
Umbaues mit Erweiterung des bestehenden Hauses. Wie Ing. Hansjörg
bauten
Radius 01/2007
Plattner berichtet, sind die Arbeiten
in der Endphase bzw. zum Großteil
abgeschlossen.
öffentliche
öffentliche
bauten
40
Die Gebäudestruktur
Das Gebäude wurde auf dem direkt
an das bestehende Pflegeheim angrenzenden Grundstück errichtet und ist
u-förmig ausgebildet, zusammengesetzt aus einem abgewinkelten
Wohnbereich und den quer dazu
angeordneten Gemeinschaftsräumen.
Dazwischen findet sich ein kleiner,
sich nach Süden hin öffnender Innenhof. Der Baukörper ist in den Hang
geschoben und bindet an mehreren
Ebenen direkt an das Gelände an.
Sowohl im Sockel- (Personal, Nebenräume, externe Dienste) wie im
Hauptgeschoss (Haupteingang: Zimmer, Speisesaal, Küche) ist ein direkter
Zugang möglich. Auch das darüber
liegende Geschoss hat einen direkten
Zeichnung zur Farbgestaltung der Fassade
Ausgang in den Garten. Die Zimmer
sind in zwei Pflegeeinheiten zu je 20
Betten aufgeteilt und mit den erforderlichen Nebenräumen ausgestattet.
Die Servicebereiche sind gleichmäßig
pro Geschoss verteilt, damit die Wege
für das Personal kurz gehalten werden
können.
Die Aufenthaltsbereiche haben je
nach Zweckbestimmung unter-
43
schiedliche Ausrichtung, Größe und
Belichtung. Der zentrale Raum im Eck
ist groß gehalten, um ausreichend
Platz für die gemeinsamen Mahlzeiten der Bewohner zu bieten. Die
Gemeinschaftsräume in der oberen
Ebene sind flexibel und funktionell
gestaltet. Der Andachtsraum (Kapelle) mit Sakristei-Nische kann zum
Gemeinschaftsraum hin geöffnet
werden. Die hellen Seniorenwohnungen sind in der obersten Ebene
des Gebäudes untergebracht. Der
den Wohnungen vorgelagerte breite
Flur dient als gemeinsamer Aufenthaltsraum und damit Treffpunkt. Die
externen Dienste (Arztpraxis, offene
Altenpflege, Mütterberatung) sind im
Sockelgeschoss untergebracht, mit
eigenen autonomen Eingängen, wobei
die Arztpraxis auch über eine interne
Verbindung zum Heim verfügt.
Maßnahmen zur
Energieeinsparung
Bauweise, Wahl der Materialien,
Ausrichtung des Gebäudes, thermische
Dämmung der Außenhülle und die
technischen Anlagen tragen zur Energieeffizienz des Gebäudes nach KlimaHaus-Standard B bei. Das Energiekonzept beinhaltet eine Solaranlage zur
Warmwasserbereitung, über welche im
Jahresdurchschnitt 82% des Energiebedarfs für diesen Bereich abgedeckt
werden können. „Die ursprünglich
vorgesehene Photovoltaikanlage konnte auf dem Flachdach aus technischen
bauten
Radius 01/2007
Gründen nicht realisiert werden“
berichtet der zuständige Fachplaner,
Ing. Gunter Langer.
öffentliche
öffentliche
bauten
42
Regenwasser für Spülung
Als weitere Maßnahme zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung
kommt die Regenwassernutzung zur
Anwendung: das anfallende Regenwasser wird von den Dachflächen aufgefangen und in einen Speichertank
geleitet. Das so erzeugte Klarwasser
ist sauber und wird hauptsächlich zur
Toilettenspülung eingesetzt. Alternativ dazu kann das Beregnungswasser
aus dem direkt nebenan verlaufenden
Wasserlauf genutzt werden, somit
fallen für diesen Teil keine Abwassergebühren an. Über die Lüftungsgeräte
kann eine Wärmerückgewinnung von
bis zu 90% erzielt werden, d.h. dass
maximal 10% Zusatzenergie zum
Nachheizen der Frischluft aufgewendet
werden muss. Weiters trägt ein GasBrennwertkessel zur Rückgewinnung
latenter Wärme mit einem Wirkungsgrad nahe 100% zur Einsparung von
Heizkosten bei.
elektrotechnik elettrotecnica
Ausführung der gesamten Elektroinstallation
Elpo GmbH | J.-G.-Mahl-Straße 19 | I-39031 Bruneck (BZ)
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Radius 01/2007
paginierung
44
Jahrhundertprojekt Kardaun
Die Großbaustelle für das zukünftige Gewerbegebiet Kardaun zwischen
Autobahnausfahrt Bozen-Nord und Eggentaler Kreisverkehr könnte
verkehrsstrategisch nicht günstiger liegen und befindet sich noch dazu auf
Karneider Gemeindegebiet.
D
as ehrgeizige Projekt wäre ohne
den tatkräftigen Einsatz des
dortigen Bürgermeisters Albin
Kofler wohl nie zustande gekommen.
Bereits seit etlichen Jahren hatte sich
die Gemeindeverwaltung Karneid für
die Ausweisung dieser Gewerbezone
eingesetzt. Und wie man jetzt sieht:
mit Erfolg.
Nicht umsonst gilt Karneids erster
Bürger und gleichzeitig Präsident der
Bezirksgemeinschaft Salten Schlern
als überaus energischer und versierter
Erfolgsmensch, tatkräftig unterstützt
von seinem Gemeindesekretär Thomas
Mathà. Beharrlich und geduldig
wurden anfallende Probleme und
Daten & Fakten
Bauherr: Konsortium
Gewerbegebiet Kardaun
Bauzeit: 2006 – 2008
Kubatur: 128.862 m³
Fläche: 21.477 m²
Kosten Infrastrukturen: 4,78 Mio. E
Bisher vergebene Arbeiten:
• Aushub- und Abbrucharbeiten:
Bietergemeinschaft Tutzer &
Falserbau
• Böschungssicherungen: Geobau
• Infrastrukturen: Falserbau
• Planungsbüro: Seehauser & Partner
Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt
und so stand der Eintragung der neuen
Gewerbezone Kardaun in den Bauleitplan schlussendlich nichts mehr im
Wege. „Für mich ist in erster Linie die
Stärkung der heimischen Klein- und
Mittelbetriebe von zentraler Bedeutung“, so Bürgermeister Albin Kofler.
„Durch moderne Betriebsstätten soll
den Gewerbebetrieben die Möglichkeit
geboten werden, die Produktionsabläufe zu verbessern und somit optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Der Werdegang
Die Gemeinde Karneid erteilte 2003
den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung des neuen Gewerbegebietes. Im Anschluss daran konnte
die Leitung bzw. Verantwortung über
das Großprojekt dem zu diesem Zweck
gegründeten „Konsortium Gewerbegebiet Kardaun“ übertragen werden. Das
Konsortium umfasst derzeit fünfzehn
Mitglieder. „Ausdrücklicher Wunsch
der Gemeinde Karneid war es, alle
interessierten gemeindeansässigen
Betriebe zum Zuge kommen zu lassen“,
so der Präsident des Konsortiums Peter
Gasser. „Das ist hervorragend gelungen. Da es sich bei der Fläche um einen
ziemlich weitläufigen Bereich handelt,
konnten auch noch zahlreiche weitere
Unternehmen aus der Umgebung die
Zuweisung eines Bauloses erhalten.“
Der Hauptgrund für die große Attraktivität der Zone liegt sicherlich in ihrer
verkehrstechnischen Top-Lage. Vor
den Toren der Landeshauptstadt und
direkt angebunden an die Brennerautobahn: Der Mobilitäts-Vorteil einer
Betriebsansiedlung in diesem Gebiet
liegt klar auf der Hand. „Derzeit haben
wir – je nach Flächenbedarf – noch
für maximal zwei bis vier Mitglieder
Baulose in der Parzelle P7 (ca. 7000
m³ in den Obergeschossen) sowie ein
kleineres Baulos (im Ausmaß von 2900
m³) zur Verfügung, da die frei nutzbare
Fläche der Parzelle P6 (unterliegt nicht
den Landesbindungen) im Ausmaß von
3090 m² mit einem Bauvolumen von
25.484 m³ verkauft wird.“
Das Konzept
Die beste Idee zur Realisierung
der neuen Gewerbezone lieferte die
Ingenieurgemeinschaft Seehauser &
Partner. Ihr Konzept einer Bebauung auf drei verschiedenen Ebenen
überzeugte ebenso wie ihre Planung
hinsichtlich einer modern effizienten
Erschließung. Die gesamte Gewerbezone kann als vorbildlich bezeichnet
werden, da sie platzsparend konzipiert
ist, den Wünschen aller Mitglieder aber
trotzdem optimal entgegenkommt. „Ein
wesentlicher Vorteil bei diesem Projekt
ist es, dass wir mit dem Konsortium
einen einzigen Ansprechpartner haben“, erläutert Ing. Hansjörg Weger von
der Ingenieurgemeinschaft Seehauser
& Partner. „Eine homogene Bauweise
sowie eine einheitliche Fassadengestaltung sind so sehr viel leichter zu verwirklichen.“ Den einzelnen Bewerbern
kann somit auch eine auf ihre individuellen Bedürfnisse „maßgeschneiderte“
Lösung angeboten werden und das
Gesamtkonzept beinhaltet nicht zuletzt
eine sehr harmonische und umweltverträgliche Eingliederung der einzelnen
Baukörper in die Landschaft. Begrünte
Dächer verstärken den ästhetisch ansprechenden Eindruck noch zusätzlich.
Die Fertigstellung des Gewerbegebietes
Kardaun ist für 2008 geplant.
Konsortialmitglied
Tätigkeit
Agrocenter Bozen OHG
des Hans Huber & Martin Ebnicher
Großhandel mit Produkten
für die Landwirtschaft
Frigo Service KG
des Walter Pisetta & Co.
Kühlanlagen
Frigomont des Maier Roland
Kühlanlagen
Lunger Gottfried
Abdichtungen, Isolierer
Lageder Metallverarbeitung OHG
des Lageder Robert und Theodor
Metallverarbeitungsbetrieb
Race Point des Rudiferia Kurt
Motorradmechaniker
Raiffeisenkasse KarneidSteinegg Gen.m.H.
Bank u. Versicherungen
Luss KG des Pohl Christian
Lawinen- und Steinschlagschutz
A. Resch
Zentralstaubsauganlagen
Franziskaner Bäckerei
Bäckerei
Raintec Irrigation GmbH
Beregnungstechnik
Larcher OHG
Schlüsseldienst,
Sicherheitssysteme, Tresore
Senoner Hotelbedarf des
Senoner Markus
Handelsunternehmen
für die Gastronomie
Fritz & Felix OHG
d. Reichhalter E. und Gasser Ch.
Bäckerei für Knabbergebäck
Raffeiner Walter
Wanderhandel und
Großhandel mit Textilien
I nfo
Noch verfügbare Flächen für neue Mitglieder:
ca. 7.000 m³ in den Obergeschossen der Parzelle P7
ca. 2.900 m³ im Obergeschoss der Parzelle P4
Konsortium Gewerbegebiet Kardaun
Dorf 68/Steinegg - 39053 Karneid
Tel. 347 921 08 85
Frei nutzbare Fläche ohne Landesbindungen zum Verkauf:
Ausmaß von 3.090 m²
Bauvolumen von 25.484 m³
Radius 01/2007
paginierung
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Wohnkultur im Detail
„Kreativität ist sinnvolles Denken gegen die Regel“ und – als Ergebnis:
„Anders und besser als andere.“
M
it diesen Leitsätzen hat sich
HOPPE zum europaweiten
Marktführer in der Entwicklung,
Herstellung und Vermarktung von
Beschlagsystemen aus Aluminium,
Bronze, Edelstahl, Kunststoff und Messing für Türen und Fenster etabliert.
HOPPE ist heute eine international tätige Unternehmensgruppe: Rund 3000
Mitarbeiter in neun Werken in Europa
und den USA sowie weltweite Vermarktung mit Vertriebsgesellschaften
und mehreren Repräsentanzen sorgen
Wettbewerbs“faktor“
Mitarbeiter
Das Generalziel der HOPPE-Gruppe
ist die kontinuierliche Steigerung der
eigenen Überlebensfähigkeit, deren
Elemente Liquidität, Rentabilität, Flexibilität, Innovation, Absatzsicherung
und Gewinnerzielung unter der Bedingung der sozialen Akzeptabilität verwirklicht werden. Sozialfairträglichkeit
und Umweltschonung sind Kriterien,
die für das gesamte Unternehmen,
seine Produkte und deren Herstellung
verbindlich sind. HOPPE folgt der
Erkenntnis, dass die Mitarbeiter der
bestimmende Wettbewerbs“faktor“ für
den langfristigen Erfolg des Unternehmens sind.
Qualität zum Anfassen
Seit 1979 verfolgt HOPPE eine
konsequente Markenartikel-Strategie,
die den guten Griff beim Endgebraudafür, dass durch den guten Griff
Wohnkultur im Detail spürbar wird.
Die HOPPE AG mit Sitz in St. Martin
in Passeier ist mit 1000 Mitarbeitern
und einem Umsatz von über 100
Mio. Euro eine der tragenden Säulen
der Gruppe. Das Unternehmen entwickelt und produziert in den drei
Südtiroler Werken in St. Martin i.
P., Laas und Schluderns Messing-,
Kunststoff- und Aluminium-Produkte und ist verantwortlich für die
Vermarktung in Italien, Österreich
und Südosteuropa.
cher als Gestaltungsdetail an Türen
und Fenster bekannt machen soll. Der
Markenartikel ist nach dem Verständnis von HOPPE die Einlösung eines
Qualitätsversprechens gegenüber dem
Verwender, denn Qualität anfassen
macht Spaß und vermittelt das Gefühl,
einen guten Griff getan zu haben.
Die in Serienfertigung hergestellten
HOPPE-Produkte überzeugen durch
hochwertige Qualität zu einem fairen
Preis.
Der Erfolg des Unternehmens, seine
Grundgedanken und seine Bereitschaft,
sich kontinuierlich den Herausforderungen im Markt zu stellen, lassen
HOPPE vertrauensvoll und zuversichtlich in die Zukunft blicken.
INF O
HOPPE AG
Jaufenstr. 16 - 39010 St. Martin i. P.
Tel. 0473 640 111 - Fax 0473 651 359
[email protected] - www.hoppe.com
Radius 01/2007
unternehmen / baugewerbe
48
einem eigenen Rezept gemischt und
mit 35 Mischfahrzeugen zur Baustelle
transportiert. Mit vier Betonpumpen
wurde der Beton auf der Decke verteilt
und von Mannschaften zu je sieben
Personen pro Pumpe eingebaut. Nach
einigen Stunden Wartezeit konnte
mit dem Glätten mittels maschinellen
Flügelglätter begonnen werden. Damit
die Oberfläche auch den geforderten
Verschleißwiderstand erreicht, wurde
die gesamte Decke mit einem Wollfilzflies und einer Nylonfolie abgedeckt.
Premiere für Südtirol
Das Bauunternehmen Stampfer hat in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro
Oswald Holzner und dem Betonwerk Tschigg bei der Errichtung der Lagerhalle der
Firma Niederstätter die bisher größte fugenlose Deckenkonstruktion in Südtirol
realisiert. Die Technik: verbundlose Vorspannung.
D
eckentragwerke sind im Hochbau
ein wichtiges Konstruktionselement. Die Technik der verbundlosen Vorspannung ermöglicht bei sehr
geringer Deckenstärke große Spannweiten mit hohen Auflasten. Die neue
Lagerhalle der Firma Niederstätter in
Kardaun hat eine Länge von 93 m,
eine Breite von max. 45 m, insgesamt
eine Fläche von 3804 m² und eine
Nettohöhe der Halle von 8 m. Die Decke ist außen auf Ortbetonwänden und
innen auf zehn Rundstützen gelagert.
Die Spannweiten der Decken betragen
14,8 m – 15,2 m – 14,8 m, bei einer
Stärke von 45 cm. Durch die Vorspan-
nung und das besondere Betonrezept
kann auf Abdichtungsmaßnahmen und
Belag verzichtet werden. Dadurch ist
die Decke sehr wirtschaftlich und hat
trotzdem eine hohe Dauerhaftigkeit.
Organisatorische und
logistische Meisterleistung
Die Decke mit einem Gesamtvolumen von 2200 m³ wurde in einem
Arbeitsschritt im Laufe von 15 Stunden betoniert. Dabei wurden bis zu
180 m³ Beton pro Stunde eingebaut.
Dazu wurden sämtliche Arbeitsabläufe
exakt geplant, so musste die Baustelle
entsprechend vorbeireitet werden:
Beleuchtung, Verkehrsregelung,
Freimachen des Geländes, Koordination der Entladung der Betonmischer
und Beschickung der Betonpumpen.
Die Anlieferung der Ausgangsstoffe
Zement und Flugasche erfolgte „just
in time“ mit 36 Sattelschleppern aus
Österreich ins Betonwerk Tschigg in
Andrian. Dort wurde der Beton nach
E i n gemeinsames Pr oj ekt v on:
Bauunternehmen
Negrellistraße 13/b - 39100 Bozen
Tel. 0471 501 373 - Fax 0471 501 310
[email protected]
Schotterwerk - Baggerarbeiten
Fertigbeton - Industrieböden
Unterrainerstraße 5 - 39010 Andrian
Tel. 0471 510 255 - Fax 0471 510 257
[email protected] - www.tschigg.it
Boznerstraße 15/11 - 39011 Lana
Tel. 0473 561 526 - Fax 0473 559 826
[email protected]
Abschluss des
Betoniermarathons
Am Donnerstag, den 14.12.2006
um 19.00 Uhr trafen die ersten Betonmischer auf der Baustelle ein. Als letzter
Schritt erfolgte am Samstag Nachmittag
der erste Spannvorgang der eingelegten
Spannlitzen. Es folgten bis zum Erreichen der notwendigen Betonenddruckfestigkeit zwei weitere Spannvorgänge.
Den Abschluss bildete das Entfernen der
Schalung Mitte Jänner.
Daten und Fakten
Fläche/Volumen der Halle:
3.804 m² / 30.584 m³
Länge und Breite/Höhe der Halle:
93,1 m / max. 45,7 m / 8,1 m
Spannweite Decke: max. 15,2 m
Stärke Decke: 45 cm
Spannweite Träger: 15,5 m
Höhe Träger: 1 m
Ausführung Decke: verbundlos
vorgespannte Massivdecke
Nutzlast: 1.700 kg/m²
Beteiligte:
36Sattelschlepper (plus Fahrer)
35Betonmischer (plus Fahrer)
2 Mischmeister
2 Baggerfahrer
4 Bauingenieure
2 Techniker
6 Verkehrsanweiser vor und auf der
Baustelle
Elektriker, Mechaniker
und weitere 40 Stampfer-Mitarbeiter
Die Halle in Atzwang
Am Niederstätter-Geschäftssitz
in Bozen ist der Raum sehr eingeschränkt. Neben den Filialen in
Schlanders und Bruneck ist das Lager
in Atzwang von großer Bedeutung.
Auf etwa zwei Hektar sind Kräne
und Maschinen untergebracht und
seit Herbst 2006 wird dort auch die
neue Betriebshalle gebaut. Notwendig
wurde diese Halle zudem, weil die
Niederstätter AG seit einem Jahr um
das Geschäftsfeld Baugerüste-Verleih
aufgestockt hat.
Als Partner in diesem Segment konnte
der Marktführer Layher gewonnen
werden. Knapp 20 nach den PrimusNormen ausgebildete Mitarbeiter
sind mittlerweile in diesem Bereich
bei Niederstätter tätig. Nicht nur um
Gerüste geht es da, sondern auch um
die speziellen Layher-Stützsysteme
für Deckenschalungen. Diese Systeme
eigenen sich insbesondere für große
Spannweiten und Überbauten sowie
für Räume mit großen Höhen. Beim
Bau der neuen 4000 m² großen Halle
kamen diese schon zur Anwendung.
Die neue Halle ist so konzipiert, dass
ein optimales Lagersystem für die
Gerüstteile installiert werden kann und
entsprechende Bewegungsfreiheit für
Lkws und Maschinen gegeben ist.
Dazu Maria Niederstätter: „Der Hallenbau war schon eine Herausforderung
für alle Beteiligten. In Südtirol gibt es
spezialisierte Baufirmen, die so einen
Auftrag übernehmen können, die
meisten dieser Firmen sind auch gute
Kunden von uns. Die Auftragsvergabe war also alles eher als einfach. Zu
guter letzt sind nach den Ausschreibungskriterien dann ein Hand voll
Baufirmen übrig gerblieben. Wir mussten dann eine Entscheidung treffen...“
Vollständiger Videoclip über die Betonierarbeiten: Radius-Box 001
Radius 01/2007
Radius 09/2006
werden. Durch unsere langjährigen Erfahrungswerte in der Baukoordination
und die gute Zusammenarbeit mit bekannten und bewährten Partnerfirmen
konnten die ablaufbedingten Wartezeiten stark reduziert werden. Besonders bei Strukturen, die etwas von der
Norm abweichen, wie in diesem Fall
die Eisenstangen an der Außenfassade,
ist es notwendig, dass die Detailplanung und die ausführenden Handwerker eng zusammenarbeiten und ein
gegenseitiges Vertrauen besteht.“
Gärtnerei als Klimahaus
Der Gärtnereibetrieb Rottensteiner ist bekannt für seine Ideen und Konzepte zum
Begrünen von Dächern, Gärten und Parkanlagen sowie für die Errichtung von
vegetativen Lärmschutzwänden.
N
achdem am alten Standort in
Bozen keine Erweiterungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten
bestanden, wurde der Betrieb in die
Obstwiesen an der Meraner Straße in
Moritzing verlegt und hat nun eine
Gesamtfläche von 2,5 ha. Der Zugang
der Kunden zum gesamten Freigelände
erfolgt über das vorgelagerte GlasTreibhaus. Dem Kunden will man die
Verwendung der Ziergehölze und Kletterpflanzen aber auch augenscheinlich
und praktisch vorführen, indem ein
großer Teil des Treibhaus-Gebäudes
mit einer vorgesetzten vegetativen
Fassadenbegrünung gestaltet wurde,
welche zugleich Sonnenschutz für die
dahinter liegenden Räume bietet. Auch
die Flachdächer (ca. 800 m²) wurden
intensiv bzw. extensiv begrünt.
Ein ganz besonderer Bau
Der von der H2 GmbH und Norbert
Hofer aus Deutschnofen realisierte
Bau fügt sich hervorragend in die
Landschaft ein. Das Treibhaus-Dach ist
zudem über eine Außentreppe erreichbar. Von diesem Dach aus hat man
einen wunderbaren Überblick über die
gesamte Gartenanlage und das Etschtal. Durch die Fassadenbegrünung
soll mit der Zeit auch ein bauliches,
paradoxerweise aber nicht auffälliges,
Markenzeichen entstehen.
Der vom Studio Metris (Mühlen), Rudi
Viehweider und Albert Willeit (Gais)
geplante Niedrigenergie-Firmensitz
wurde in Holzbauweise realisiert
und mit einer Lärchenholzschalung
verkleidet. Durch die professionelle
Grob- und Detailplanung, fachgemäße
Vorfertigung und gut koordinierte
Vorgangsweise konnte diese große
Anlage in weniger als vier Monaten
fertig gestellt werden. Dazu Norbert Hofer von H2: “Wie immer lag
es uns sehr am Herzen, die Bauzeiten einzuhalten, besonders da der
Termin für die Neueröffnung schon
vor Baubeginn fest stand. Durch die
Trockenbauweise und Vorfertigung der
tragenden Elemente konnte dieses Ziel
ohne größere Schwierigkeiten erreicht
Firmensitz mit Auszeichnung
Das Verwaltungsgebäude wurde als
Niedrigenergiehaus mit einer rundum
entsprechend gut gedämmten Außenhülle und speziellen Solargläsern
errichtet. Es hat den KlimaHaus-Standard B, wofür den Bauherren von
Landesrat Michl Laimer persönlich die
Plakette überreicht wurde. Toni Rottensteiner findet ein Betriebsgebäude
nach KlimaHaus-Standard B für seine
Gärtnerei besonders passend: „Wir
beschäftigen uns mit Pflanzen und
Zierbäumen aller Art und sind unter
51
U nternehmen / B augewerbe
unternehmen / baugewerbe
50
Übergabe Plakette KlimaHaus B durch Landesrat Michl Laimer
anderem spezialisiert auf die Begrünung von Dächern. Wir geben also mit
unserer Arbeit der Natur Grünflächen
zurück. In Zusammenarbeit mit dem
Architekturstudio und dem Planungsbüro von Norbert Hofer aus Deutschnofen konnten wir einen Firmensitz
bauen, der als umweltschonendes
Niedrigenergiehaus genau unserer
Philosophie entspricht.“
I nfo
H2 GmbH - Norbert Hofer
Handwerkerzone 3 - 39050 Deutschnofen
Tel: 0471 617 120 - [email protected]
Radius 09/2006
der Verdienst von einzelnen Pionieren und vom nunmehrigen Direktor
der KlimaHaus Agentur Norbert
Lantschner, der den positiv besetzten
Begriff und das Konzept KlimaHaus
geprägt hat, das nun auch national so
erfolgreich ist.“
Das Glück des Tüchtigen
Nichts ist stärker als eine Idee,
deren Zeit gekommen ist. Dieses Zitat
von Victor Hugo passt genau auf die
Eigendynamik der Südtiroler KlimaHaus-Geschichte. Dazu Ressortchef
Walter Huber: „Durch unseren Start
Einfach nur KlimaHaus
Gute Ideen haben etwas gemeinsam. Sie sind einfach und leicht verständlich – so
wie die Idee und das Projekt KlimaHaus.
B
esondere Standards für Isolierungen und Dämmwerte, verbunden mit entsprechenden Förderungen, gibt es seit den 80er Jahren;
meist im Umfeld der Altbausanierung.
In den 90er Jahren kamen dann die
Begriffe wie Niedrigenergiehaus oder
Passivhaus dazu. Mit der Diskussion
um das Weltklima, die Erderwärmung und das Kyoto Protokoll war
das Klima zum absoluten Schlagwort
geworden.
In diesem Umfeld war dem Begriff
Klimahaus, welcher vor sechs Jahren
in der Landesumweltagentur (Amt
für Luft und Lärm) seinen Anfang
nahm, der Erfolg
sozusagen in die
Wiege gelegt.
„Trotzdem war
es anfangs sehr
schwer, die Idee
des Klimahauses
zu vermitteln.
Der einfachste
Norbert Lantschner
Nenner war dann
immer das Argument Energieverbrauch pro m² und damit die Kostenfrage“, erinnert sich Norbert Lantschner, Promotor in Sachen KlimaHaus.
„Diverse bautechnische Details sind für
den Bauherrn oder für die Immobilien-
käufer nur bedingt interessant. Dafür
sind die drei Kategorien A, B und
C, die sich ausschließlich nach dem
Energieverbrauch pro Fläche ergeben,
umso leichter zu verstehen.“
Best KlimaHaus
Zu einer Zeit, als der Begriff
Klimahaus noch etwas für „Spinner“
war, plante Albert Willeit aus Gais
sein Klimahaus. Er hat sein Haus bis
ins Detail selbst geplant und dabei
einige wesentliche Neuerungen eingebaut. Dafür erhielt er im Juli 2002
die erste und damals höchste von
der Landesverwaltung zu vergebende
Auszeichnung nämlich die „KlimaHaus-A-plus“-Plakette und im Jahr
darauf wurde es als Südtirols „Best
KlimaHaus“ prämiert. Daraufhin gab
es ein großes Medieninteresse; sogar in
der Beilage der „Repubblica“ erschien
damals eine vierseitige Titelgeschichte
mit dem reißerischen Titel: „La casa
più ecologica d’Italia“. In der Folge
kamen viele Besucher aus ganz Italien,
um sich zu erkundigen, darunter ganze
Abordnungen von Gemeindeverwaltungen.“ Dazu Albert Willeit: „Dass
nun alle vom KlimaHaus sprechen, ist
schon vor fünf
Jahren sind wir
heute den EUVorgaben zwei bis
drei Jahre voraus.
Noch dazu sind
wir in Südtirol klimatisch in einem
extremen Bereich, Walter Huber
zwischen mediterranem und hochalpinem Klima.
Daher gesteht man uns international
die Kompetenz für Klimahäuser ganz
einfach zu. Das geht von der Entwicklung der Vorgaben bis zu den Ausführenden im Baugewerbe.“
Der Begriff Klimahaus ist in kürzester
Zeit zu einem wahren Südtiroler „Exportschlager“ geworden. In Süd- und
Nordeuropa, in Kanada, ja sogar Afrika gibt es Interessenten am Südtiroler
Know-how. Damit war es notwendig
geworden, eine eigene KlimaHaus
Agentur einzurichten, die selbständig
agiert. „Wir haben in eigenem Interesse die Entwicklung des Projektes
vorangetrieben, es kann aber nicht
die Aufgabe von Landesstellen sein,
international zu agieren. Das macht
jetzt die eigenständige Agentur unter
der Leitung von Norbert Lantschner“
so Ressortleiter Walter Huber.
Die Kernbereiche der KlimaHaus Agentur
Zu den drei Kernbereichen der KlimaHaus Agentur gehören der Energieausweis,
die Aus- und Weiterbildung sowie die Beratung.
D
er Energieausweis zeigt auf
den ersten Blick, wie hoch der
Energieverbrauch eines Gebäudes
ist. Er schafft Transparenz für alle
Betei-ligten und kann zur Wertsteigerung einer Immobilie beitragen.
Bei bestehenden Häusern hilft der
Energieausweis Heizkosten senken,
denn er enthält Informationen, welche
Modernisierungen sinnvoll sind. Die
Bewertung erfolgt unabhängig und
somit frei von Interessenskonflikten
nach strengen Kriterien und Überprüfungen vor Ort. Die KlimaHaus-Plakette ist ein Qualitätssiegel. Sie wird nur
jenen Gebäuden verliehen, die eine
hohe Energieeffizienz aufweisen.
Die Aus- und Weiterbildung
Praxisorientiert und vielseitig wird
Wissen über energieeffizientes und
nachhaltiges Bauen von qualifizierten
und motivierten Experten und Expertinnen in den KlimaHaus-Kursen vermittelt. Bisher haben über 4000 Teilnehmer das Angebot der KlimaHausFortbildung besucht, das nunmehr
erweitert wird. Neben den Grund- und
Aufbaukursen werden KlimaHaus-Energieberater und KlimaHaus-Zertifizierer-Kurse anboten. Neu sind auch die
Kurse für Bauherren und „Baufrauen“,
denen eine hilfreiche Einführung in
die komplexe Welt des Bauens den
Weg zum Eigenheim erleichtert und
Entscheidungshilfen bietet.
Der internationale KlimaHaus-Master
an der Freien Universität Bozen bietet
die Möglichkeit einer umfangreichen
akademischen Spezialisierung.
Die Beratung
Wie können die Einsparpotentiale
in Gebäuden ausgeschöpft werden,
welche Energieträger kommen wirtschaftlich und ökologisch in Frage,
welche Technik der Wärmerzeugung
und Wärmeverteilung ermöglicht die
geringsten Heizkosten, wie kann eine
sommerliche Behaglichkeit möglichst
ohne künstliche Kühlung erreicht werden? Das sind die alltäglichen Fragen,
für die die Experten und Expertinnen
der KlimaHaus Agentur zur Verfügung
stehen.
Die KlimaHaus Agentur berät Unternehmen, Planer und Planerinnen
und öffentliche Einrichtungen sowie
die Politik auf dem Weg zu einer
energieeffizienten und nachhaltigen
Entwicklung unserer Gesellschaft.
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klimahaus
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K limahaus
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Radius 01/2007
Fünf Jahre KlimaHaus
Nachfolgend die Chronologie des
KlimaHaus-Projektes, entwickelt und
umgesetzt im Landesamt für Luft und
Lärm der Autonomen Provinz Bozen
Südtirol. Vorausgegangen ist 1992
der Beitritt der Landesregierung zum
Klimabündnis, der int. Partnerschaft
zum Schutz der Erdatmosphäre zwischen europäischen Kommunen (inkl.
der Südtiroler Gemeinden) und den
indigenen Völkern des Regenwaldes.
Von 1992 bis 2006 gab es Aktionen
zur Information und Sensibilisierung
über die Klimabedrohung und den
sorgsamen Umgang mit Energie und
Ressourcen. Großes Interesse fin-
den landesweit die Initiativen Klima
verbündet, Klimaschritte, Klimaschule,
Prima Klima und KlimaBetrieb. Von
2000 bis 2002 Erarbeitung eines
Energiepasses bzw. Wärmeausweises
für Gebäude (ehemals Klimaausweis).
Das Projekt wird in Anlehnung an
die bisherigen Klimaaktivitäten KlimaHaus/CasaClima genannt.
Handwerks und Industrieunternehmen). In über 100 Städten Italiens
wird auf Einladung verschiedener
Organisationen, Institutionen oder
Universitäten das KlimaHaus-Projekt
vorgestellt. Bisher wurden ungefähr
500 KlimaHäuser zertifiziert, darunter
zahlreiche auch außerhalb von Südtirol. Eine Untersuchung im August
2006 hat ergeben, dass in Südtirol
knapp 10% der im Bau befindlichen
Gebäude in der Energieeffizienzklasse
A errichtet werden. Laut Umfragen
beim Baustoffhandel in Südtirol stieg
der jährliche Umsatz beim Verkauf
von Dämmstoffen in den Jahren 2004
und 2005 um ca. 25%.
Eine Zwischenbilanz
Bisher haben 3400 Planer an den
KlimaHaus-Kursen teilgenommen.
Ca. 1400 Besucher bei den Kursen
für Bauausführende (Mitarbeiter aus
2002 Februar Erste Präsentation vom KlimaHaus über
eigene Tagung in Bozen. Der Kommunikation wird große Bedeutung beigemessen.
2002 April
Einladung der kanadischen Regierung zur
Vorstellung des KlimaHaus-Projektes beim
Generalkonsul der kanad. Botschaft.
2002 Mai
Die erste Auszeichnung KlimaHaus A
erhält aus den Händen des Landesrates
Laimer die Familie Schäfer in Oberinn am
Ritten für ihr Reihenhaus.
2002 Oktober Die Stadtgemeinde Bozen übernimmt die
KlimaHaus-Instrumente in die Bauordnung, kurze Zeit später folgen weitere
Gemeinden.
2003 April
Das Wohnbauinstitut „WOBI“, Eigentümer
von ca. 12.000 Wohnungen in Südtirol,
verpflichtet sich freiwillig, nur mehr KlimaHäuser zu errichten.
2003 Mai
1. Wettbewerb „Best KlimaHaus“. Diese
Auszeichnung erhält das Wohnhaus von
Albert Willeit in Gais.
2004 Juni
Einladung an der Fakultät für Architektur
der Universität „La Sapienza“ in Rom über
KlimaHaus zu unterrichten.
2004 Dezember Veröffentlichung des Dekretes des Landeshauptmanns mit dem die KlimaHaus-Bestimmungen in Südtirol Anwendung finden.
2005 Oktober Das Buch „KlimaHaus - Leben im Plus“
erscheint in deutscher und italienischer
Fassung und erfährt eine große
Nachfrage.
2005 November Einladung zur 11. Weltklimakonferenz in
Montreal. KlimaHaus wird als Beispiel für
nachhaltigen Klimaschutz präsentiert.
2006 Jänner
Erste KlimaHaus-Messe in Bozen. Es
kommen 24.000 Besucher und am 1. int.
Kongress „Zukunft Bauen“ sind ca. 1000
Teilnehmer dabei.
2006 Jänner
Erstmals wird der Preis „Bestes KlimaHaus“ von der Jury in sechs Kategorien
vergeben.
2006 Februar Validierung und Verkauf von VERs
(verified emission reduction) durch das
Klimaprogramm. KlimaHaus erhält die
ersten CO2-Zertifikate.
2006 April
An der Freien Universität Bozen beginnt
der erste KlimaHaus-Master. Die Nachfrage ist so groß, dass Auswahlkriterien über
den Zugang entscheiden.
2006 Mai
Gründung der KlimaHaus Agentur GmbH.
Die Gesellschafter sind: SEL, Pensplan,
Südtiroler Landessparkasse und Raiffeisen
Landesbank.
2006 Dezember Am 1. Dezember nimmt die neue KlimaHaus Agentur unter der Leitung von
Norbert Lantschner in der Dante Straße in
Bozen ihre Tätigkeit auf.
2007 Jänner Int. Workshop von Natural Step in
Stockholm mit persönlicher Einladung des
Königs von Schweden.
2007 Jänner
2. Fachmesse KlimaHaus und 2. int. Kongress „Zukunft Bauen“.
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paginierung
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Aktiver Umweltschutz
Als Schritt zur Erhaltung von Umwelt und Klima führt die Europäische Union für
ihre Mitgliedsstaaten ab 2008 den Energiepass für Gebäude ein.
M
it diesem Element der Klassifizierung sollen Gebäude eine
Art Siegel ähnlich dem schon
bestehenden für „weiße Ware“ wie
Kühlschränke, Geschirr- und Waschmaschinen erhalten.
In Zukunft werden in Europa andere
Werte im Bezug auf Umweltschutz
und Nachhaltigkeit gelten. Mit dem
Bau und der Zertifizierung von Klimahäusern beschreitet Südtirol also
bereits den Weg zu vorbildlichem
Klimaschutz. Im Trend eines gesunden Bauens und Wohnens geht es um
Materialien und vor allem ein gutes
und stimmiges Energiekonzept. Das
Klimahaus und dessen Komponenten
werden eine immer größere Rolle für
potenzielle Bauherren spielen.
Heizen und Lüften
Für die meisten Gebäude wird
der Passivhausstandard wohl noch
nicht realisierbar sein, bei einem gut
gedämmten Gebäude braucht es also
trotzdem eine Heizung. Hier gilt es, die
„kostenlose“ Energie der Natur zu nut-
Energie wird immer wertvoller
Den Zahlen von Greenpeace zufolge
werden ab 2050 Öl- und Gasreserven
weltweit knapp und um ein Vielfaches
wertvoller sein als heute. Für den Endverbraucher heißt das, sich von diesen
Brennstoffen unabhängig zu machen
und sich auf andere Brennstoffe zu
konzentrieren oder einfach weniger
Energie zu verbrauchen. „Es kann nicht
sein, dass wir Regenwälder abholzen
um Palmölplantagen zu errichten“,
mahnt Norbert Lantschner von der KlimaHaus Agentur: „Nicht die kollektive
Suche nach der billigsten Energiequelle
kann die Lösung für unseren „Energiehunger“ sein, sondern im Gebäudebau müssen andere Energiequellen
Photovoltaikanlage
zen. Die Ausrichtung der Gebäude zur
Sonne hin, d.h. im Allgemeinen offen
nach Süden und geschlossen nach
Norden, hilft, die Energie der Sonne zu
„tanken“. Solartechnik und Geothermie
sind Grundpfeiler einer unabhängigen
Versorgung von Gebäuden mit Wärme
und Strom. Eine kontrollierte Be- und
Entlüftung mit Wärmerückgewinnung
sorgt bei geschlossenem Fenster für
frische und gesunde Luft, gleichzeitig
verhindert dies das Eindringen von
Lärm oder Feinstaub.
Wissen vermitteln
Wärmeverlustvergleich: Alt- und Neubau
angezapft werden, beispielsweise die
der Sonne oder der Erde. Des Weiteren
ist jede Kilowattstunde, welche wir
nicht verbrauchen, für den Klimaschutz
natürlicherweise die beste.“
Energiesparen mit Klimahaus
Anlage für Wandheizung
riesige Einsparungspotenzial bei bestehenden Gebäuden ab einem Alter von
20 Jahren sind innovative und auch
preiswerte Lösungen gefragt. Oft wird
auf Platzmangel oder auf zu großen
Aufwand hingewiesen. Hier aber
zeigen z.B. Vakuum-Isolations-Paneele,
kurz VIP’s genannt, dass Wärmeschutz
nicht gleichzeitig auch Wohnraumverzicht bedeutet. Die ca. 3 cm dicken
Platten weisen den gleichen Dämmwert
wie z.B. 20 cm Mineralfaserdämmung
oder 38 cm Dämmziegel auf.
Bei Neubauten wie auch bei
Sanierungen heißt dies vor allem,
aufgebrachte Energien wie z.B. Wärme
nicht verpuffen zu lassen. Mit ausreichend Dämmung eingepackt und quasi
luftdicht verschlossen sorgen verantwortungsvolle Bauherren dafür, dass
Energie nicht „zum Fenster rausgeht“.
Gleichzeitig sorgt die Verwendung von
nachwachsenden Baustoffen und Dämmungen dafür, dass Mineralölreserven
länger halten. Dass in diese Richtung
sehr viel geforscht und entwickelt wird,
zeigen neueste Beispiele von Dämmmethoden. Gerade im Hinblick auf das
Sommerlicher Wärmeschutz
„Wir wollen vor allem das Basiswissen zu energiesparendem Bauen
vermitteln, nicht nur an Planer und
Handwerker sondern auch an die
Bauherren und Nutzer von Gebäuden“, erklärt Norbert Lantschner. Die
KlimaHaus Agentur hat und wird auch
weiterhin eine tragende Rolle hierbei
einnehmen.“ Mittlerweile haben über
3000 Planer und über 800 Handwerker
erfolgreich an Kursen zu KlimahausExperten teilgenommen. Hinzu kommen die an der Universität ausgebil-
deten „Klimahaus-Master“. Derzeitige
„Parallel-Welten“ unter den Propagierern des energiesparenden Bauens müssen zusammengeführt werden. „Unser
neu gegründeter wissenschaftlicher
Beirat, die Zusammenarbeit mit der
dena, der Deutschen Energie Agentur,
der TU München und anderen Institutionen werden helfen, diese große
Aufgabe zu bewältigen, wagt Norbert
Lantschner einen Blick in die Zukunft,
„wichtig ist die Aufklärung und eine
seriöse Zertifizierung, welche ausreichend Transparenz im Vergleich von
Gebäuden bietet. Seriosität muss hier
groß geschrieben werden, da an einem
solch großen Markt auch unlautere
„Experten“ ihre Dienste anbieten. Die
KlimaHaus Agentur wird weiter wachsen, sich neues Wissen erschließen,
immer mit Blick auf das Morgen. Wir
haben auch einen sozialen Auftrag,
wollen helfen, unsere zum Teil maroden Stadteile aufzuwerten, um auf
diesem Weg den Menschen näher an
die Umwelt zu führen und schließlich
auch in der Zukunft ein menschenwürdiges Miteinander zu fördern.“
Biogasanlage in Nicaragua
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Klimaschutz geht jeden an
Die KlimaHaus Agentur fördert klimaschützende Maßnahmen und versucht, ein
allgemeines Bewusstsein für Klimaschutz zu wecken. Das Zertifikat für aktiven
Klimaschutz „VER“ soll zum positiven Klimaschutz-Image beitragen
S
üdtirol ist nicht nur in Italien,
sondern auch innerhalb der EU
absoluter Vorreiter in Sachen
Klimaschutz. Klimaschutz heißt aber
nicht nur Klimahaus, auch wenn
dieses Thema in Südtirol Dauerbrenner ist und inzwischen auch auf reges
Interesse in anderen italienischen
Regionen getroffen ist. Aktiver
Klimaschutz bedeutet, Aktivitäten so
klimaneutral wie möglich zu gestalten,
bzw. wo dies nicht möglich ist, die eigene klimaschädigende Aktivität durch
Kompensationsmaßnahmen, wie z.B.
die Unterstützung klimafreundlicher
Projekte, auszugleichen.
Für aktive wie passive klimaschützende Maßnahmen stellt die KlimaHaus Agentur zusammen mit dem
TÜV Bayern ein Zertifikat aus, das
sogenannte VER, Verified Emission
Reduction. Norbert Lantschner, Leiter
der KlimaHaus Agentur: „Jeder
kann seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sein Verhalten
durch Ausgleichsverhalten kompensieren.“
Klimaschutz ist schwer
zu kommunizieren
Gebäude, Verkehr und Industrie
sind die hauptverantwortlichen Klimaschädiger. Auch im industriearmen
Südtirol gibt es genug andere Aktivitäten, die CO2-Emissionen produzieren, so beispielsweise Landwirtschaft,
Gewerbe, Tourismus. Klimaschutz ist
allerdings – immer noch – schwer zu
kommunizieren, klimafreundliche bzw.
-schädigende Aktivitäten kann man
nicht anfassen, nicht sehen. Norbert
Lantschner: „Wir müssen deshalb
an das Bewusstsein, an das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen
appellieren“. Wenn einer etwas für
das Klima tut, soll er es auch zeigen können. Klimaschutz muss eine
Image-Angelegenheit werden.“ Das
VER-Zertifikat wird für Unternehmen
ein Aushängeschild wie eine ISO-Zertifizierung.
Die KlimaHaus Agentur stellt
Zertifikate für klimafreundliches
Verhalten aus und ist damit in den
Verruf gekommen, Emissionshandel
zu betreiben. Das Eine hat mit dem
Anderen allerdings nichts zu tun,
stellt Norbert Lantschner, Direktor
der Agentur, klar.
Radius: Verdient ihre Agentur
Geld mit dem Verkauf von in Südtirol nicht benutzten CO2-Emissionen?
VER = Image durch aktiven
oder passiven Klimaschutz
Norbert Lantschner: „Die Ausstellung der VER-Zertifikate hat nichts
mit Emissionshandel zu tun, sondern
ist einfach die Bestätigung für aktiven
oder passiven Klimaschutz.“ So kann
z.B. eine Firma, deren Tätigkeit klimabelastend ist, durch finanzielle Unterstützung von Aufforstungsprojekten
einen positiven Ausgleich schaffen.
Andere Unternehmen, die durch
Sanierungsmaßnahmen, Umstellung
des Fahrzeugparks auf Gasbetrieb
oder Investitionen in Neubauten nach
Klimahaus-Standards ihren aktiven
Beitrag zur Emissionsreduzierung
leisten, können sich dies ebenfalls
zertifizieren lassen. Das Unternehmen
hat davon keinerlei finanziellen Vorteil, gewinnt allerdings ein positives
Image. „Das VER hat reinen Symbolcharakter. Jeder kann seinen Beitrag
leisten und soll das auch zeigen
können.“
Das Projekt VER hat eine Laufzeit von
zehn Jahren. Der deutsche Partner
TÜV ist Garant für Seriosität. Das
Klimahaus handelt nicht mit CO2
N. Lantschner: Absolut nicht. Wir
dürften das auch gar nicht. Der CO2Handel ist laut Kyoto Protokoll nur
bei bestimmten Großindustrien und
Energieproduzenten, also Kraftwerksbetreibern, möglich und unterliegt
strengen Auflagen.
Radius: Was bedeutet der Handel
mit Emissionen eigentlich konkret?
Ich kaufe Verschmutzungsrechte auf
von anderen, die weniger verschmutzen und mache damit das Ozonloch
über meinem Land größer?
Projekt ist nicht verdienstorientiert,
die Einnahmen aus der Erstellung der
Zertifikate werden in Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des Klimabündnisses re-investiert. Es handelt sich
allerdings – zumindest bislang – noch
um ein aufwändiges Prozedere, das
nur für größere Gruppen bzw. Firmen
interessant ist. Lantschner: „Klimaschutz ist teuer, aber es führt kein
Weg daran vorbei. Wenn die Staaten
versagen, dann muss man versuchen,
den Einzelnen zu sensibilisieren.“
N. Lantschner: Nein, so einfach ist
das nicht. Zuerst muss man wissen,
dass CO2 sich in der Atmosphäre
gleichmäßig verteilt. Das heißt, die
Konzentration gleicht sich aus. Deshalb ist es möglich, dass Großverbraucher Quoten von Ländern aufkaufen,
die keine emissionsstarke Industrie,
weniger Gebäude und weniger Verkehr haben. Die Emissionsquoten sind
durch das Kyoto Protokoll geregelt,
die einzelnen Länder haben unterschiedliche Allokationen, die u.a. von
wirtschaftlichen Faktoren abhängen.
Mittlerweile haben die CO2-Quoten
kaum noch
einen Wert.
Ein CO2-Equivalent pro
Tonne kostet
heute an der
Börse ca. 5
Euro, vor
einem Jahr
waren es vielleicht 25 Euro.
Radius: Es gibt also eine Börse für
Emissionen?
N. Lantschner: Ja, die Klimabörse
in London. Dort handeln Broker mit
diesen Quoten. Die Idee dahinter
ist allerdings, dass es mit der Zeit
aufwändiger ist, Quoten zu erwerben, als zu sanieren. Im Moment ist
es allerdings – leider - noch billiger,
CO2-Quoten einzukaufen. Wo 100
Tonnen CO2 ausgeschüttet werden
– ob über Russland oder in Argentinien – ist jedenfalls irrelevant. Kyoto
zielt auf eine langfristige weltweite
Reduzierung der Emissionen.
Radius: Davon sind wir im Augenblick aber weiter denn je entfernt,
oder?
N. Lantschner: Die Allokationsvergabe muss seriöser werden,
sonst bleibt Kyoto eine leere Hülse.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen
den Emissionshandel, nur müssen die
Spielregeln besser definiert werden
und wir dürfen das Endziel nicht aus
den Augen verlieren, nämlich die
tatsächliche Reduzierung von Emissionen. Derzeit sägen wir kräftig an
dem Ast, auf dem wir sitzen.
Radius: Das Klima ist aus den
Fugen?
N. Lantschner: Das kann man
wohl sagen. Es ist schon später als
fünf nach 12. Wir müssen langfristig
gesehen unseren Lebensstil ändern,
und das geht jeden etwas an. Der
Wohlstand in den Industrienationen
wird schon derzeit durch Klimaschäden um 20% reduziert. Und es kann
nicht angehen, dass 5% der Weltbevölkerung, zu denen gehören auch
wir, sich Energie- und Ressourcenraub auf Kosten anderer leisten.
Wir müssen anfangen, zumindest
für sozialen und ökologischen Ausgleich zu sorgen und dürfen dabei
das Endziel nicht aus den Augen
verlieren.
Radius: Sie meinen, im Augenblick können wir noch kompensieren, aber irgendwann reicht das
nicht mehr …
N. Lantschner: Genau, im Augenblick ist schon viel getan, wenn
derjenige, der seine Emissionen
nicht ausreichend reduzieren kann,
wenigstens auf der anderen Seite klimafreundliche Aktivitäten finanziert.
Emissionen reduzieren, sanieren und
klimafreundliche Anlagen bauen
geht nicht von heute auf morgen,
das ist klar – aber es führt kein
Weg daran vorbei und wir müssen,
wenn nicht gestern, wenigstens
heute damit beginnen. So wie heute
können wir jedenfalls nicht weiterleben. Klimaschutz kostet, aber kein
Klimaschutz kostet langfristig noch
viel mehr!
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der LVH beschlossen hat, es auch auf
der Klimahouse in Bozen mit einigen
Modifizierungen auszustellen.
Alle Aspekte des Bauens
Comeback für
casaclima südtirol
Anlässlich der Klimahouse 2007 wird wieder ein energiesparendes Gebäude in der
Messe aufgestellt. Es ist das dritte Mal, dass Südtiroler Handwerker zeigen, was
die Bauherren bei der low-energy-Bauweise alles berücksichtigen müssen.
E
xperten, aber auch alle Interessierten im Bereich innovatives Bauen
erwarteten mit großem Interesse
die Fachmesse Klimahouse in Bozen
(25. bis 28. Jänner). Die Fachmesse hat
sich bereits als Fixpunkt für Italiens
Fachleute im Bereich energieeffizientes
Bauen und Renovieren etabliert.
Das Klimahaus in der Messe
Wie schon die Male vorher, ist
der Landesverband der Handwerker
auch bei der diesjährigen Ausgabe der
Klimahouse mit einem zweistöckigen
Klimahaus vertreten. Dieses Haus
zeigt mehrere Formen und Lösungen
von Verschalungen, Isolierungen,
Holz- und Massivbauweise, Installationen und Innenausbau. Die Besucher
erhalten die Möglichkeit, „hinter die
Wände“ eines Klimahauses zu sehen,
diese Bauweise kennen zu lernen und
zu beurteilen.
Die Entdeckungsreise der verschiedenen Bautechniken wird noch
interessanter durch die Präsenz der
Projektanten und Bauunternehmer des
Konsortiums casaclima südtirol gestaltet, die an allen Messetagen geführte
Besichtigungen durch das Modellhaus
veranstalten. Das Klimahaus, das in
Rekordzeit von den Berufsgemeinschaften des LVH in der Messehalle
aufgebaut wird, ist konzeptionell identisch mit jenem Haus, das letztes Jahr
bereits auf der Messe MCE in Mailand
stand. Dieses Modell eines Klimahauses fand so großen Anklang, dass
Das zweistöckige Klimahaus
erstreckt sich auf einer Fläche von
100 m². Im Erdgeschoß befindet sich
das Wohnzimmer, das sich zu einem
Wintergarten hin öffnet. In Küche, Bad
und Heizraum werden alle Installationen an der Oberfläche der Wände
gezeigt, um dadurch den Besuchern
den Blick in das Innenleben eines
Klimahauses zu gewähren. Das Obergeschoß besteht aus einem Schlafzimmer und einer großen Dachterrasse.
Die vier Außenwände sind in vier
verschiedenen Varianten aufgebaut:
zwei Holzkonstruktionen und zwei
Massivbauweisen. Für die Isolierung
wurden sowohl natürliche als auch
synthetische Materialien verwendet.
Zum Schluss des Rundgangs durch
das Haus lernen die Interessierten
noch die Lüftungssysteme kennen und
die Möglichkeiten und Vorteile eines
begrünten Daches.
Auf dem Areal der casaclima südtirol
stehen auch die Stände der teilnehmenden LVH-Berufsgemeinschaften
der Maurer, Dachdecker, Maler, Bodenleger, Installateure für Heizung und
sanitäre Anlagen, die Solargemeinschaft und das Konsortium casaclima
südtirol. Hier erfährt der Besucher alle
Neuheiten im Bereich Türen und Fenster, Böden, Trockenbau, kontrollierte
Lüftung und Massivbauweise.
Wie funktioniert das Haus?
Neben den verschiedenen Arten des
Aufbaus der Außenhülle zeigt das von
den eigens ausgebildeten Südtiroler
Handwerkern errichtete Gebäude auch
Beispiele von durchdachten Installationen: Heizungssysteme, Boden- und
Wandheizung, kontrollierte Lüftung
63
klimahaus
Radius 09/2006
klimahaus
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und Wärmerückgewinnung, Solarund Photovoltaikanlagen. Auch der
Aufbau des Bodens, von der Isolierung bis hin zum Schallschutz und
der Bodenheizung, wird klar gezeigt.
Das LVH-Klimahaus weist sämtliche
Parameter auf, um als Klimahaus A+
eingestuft zu werden.
Klimahaus-Experten
Das Klimahaus auf der Messe ist
ein Projekt der LVH-Berufsgemeinschaften und des Konsortiums
casaclima südtirol. Das Konsortium
bündelt Wissen und Können des
Südtiroler Handwerks und bietet die
gesamte Realisierung eines Klimahauses an – von der Projektierung
über den Aufbau bis hin zur Bauaufsicht. Südtirols Handwerker und die
neu gegründete KlimaHaus Agentur
vereinen langjährige Erfahrung und
gezielte Weiterbildung im Bereich
energieeffizientes Bauen und haben
sich dadurch als die Klimahaus-Experten etabliert. Ein Klimahaus zu bauen
bedeutet Energie sparen, die Umwelt
schonen, Geld sparen und mehr
Wohnqualität schaffen. Mittlerweile
errichten die Handwerker von casaclima südtirol immer mehr Klimahäuser
außerhalb der Provinz. Besonders in
Italien findet diese Bauweise großen
Anklang und räumt südtirols Handwerkern eine Vorreiterrolle in diesem
Bereich ein, wie ein Artikel über das
„Modello Bolzano“ in der Wirtschaftszeitung „Il sole 24 ore“ vom 6. Jänner
2007 belegt.
Wer sich an casaclima südtirol oder
die KlimaHaus Agentur wendet erhält
ein Qualitätsprodukt, das die Einhaltung der verschiedenen Parameter der
Energieeinsparung (ein Verbrauch von
weniger als 50 kWh/m²) garantiert.
„Wenn diese Parameter nicht eingehalten werden, gehört das Haus nicht
zur Marke casaclima südtirol“, erklärt
Mike Marseiler, Sprecher der casaclima
südtirol. „Die Partner von casaclima
sind verpflichtet, nach den Vorlagen
der KlimaHaus Agentur die low-energy-Häuser zu bauen.“
Anlässlich der Messe Klimahouse
erscheint die zweite und erweiterte
Auflage des Handbuchs zum Bau
eines Klimahauses in Massivbauweise.
Dieser Wegweiser ist sowohl für Bauherren und Projektanten, als auch für
Bauunternehmen gedacht, um ihnen
Anregungen, Möglichkeiten und Lösungen zum fachgerecht ausgeführten
massiven Klimahaus zu präsentieren.
Was ist los im LVH-Klimahaus?
Treffpunkt auf der Messe mit
Bio-Energy-Snacks und Live Jazz
Musik bei casaclima südtirol und
den LVH-Berufsgemeinschaften der
Bodenleger, Dachdecker, Installateure
für Heizung- und Sanitäre Anlagen,
Maler, Maurer sowie die Südtiroler
Solargemeinschaft:
Donnerstag, 25. Januar um 12 Uhr
und Freitag, 26. bis Sonntag,
28. Januar, jeweils um 11 Uhr
c/o Fachmesse Klimahouse
Bozen 25. - 28. Jänner 2007
Sektor D, Gang 22, Stand 12
INF O
Hotline Klimahaus
0471 323 232 - [email protected]
Radius 09/2006
Neubau und Sanierung –
privat und öffentlich
Wenn schon, denn schon
Michael Tribus Architecture aus Lana setzt diesen Leitspruch als
Passivhaus-Planungsbüro um. Wenn schon Bauen oder Sanieren, dann
mit höchster Energieeffizienz und ansprechender Architektur.
W
enn schon Investitionen für
einen Hausbau oder eine Sanierung getätigt werden und die
Arbeiten für die nächsten 30 Jahre
einen Nutzen bringen sollen, dann
sollten diese Gelder auch möglichst
sinnvoll eingesetzt werden. Es wäre
also schade, nur eine „halbe Sache“
zu machen. Stattdessen sollte „ordentlich“, wenn nicht „optimal“ gebaut
werden. Vielfach wird aber leider nur
ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt, der Weg aber nicht gegangen: es
wird zwar ein wenig (10 cm) gedämmt,
aber nicht konsequent genug (30
cm), um auf ein traditionelles Hei-
zungssystem (mit den entsprechenden
Mehrkosten) verzichten zu können.
Denn die Kosten und der Aufwand
(Gerüst, Verputzen) für die Arbeit
bleiben annähernd gleich, die Kosten
für die verdreifachte Dämmstärke
steigen aber nicht dreimal. Dafür aber
wird es durch eine luftdichte und hoch
gedämmte Gebäudehülle im Passivhaus-Standard möglich, den Verbrauch
des Gebäudes um bis zu 90% zu
reduzieren.
Durch diese Maßnahme wird der
Verbrauch von derzeit durchschnittlich über 20 Litern Heizöl auf ca.
umgerechnet 1 Liter pro Quadratmeter
Wohnfläche und Jahr reduziert. Der so
nur noch geringe Restheizwärmebedarf
kann dann auch sowohl durch moderne Heizsysteme mit Holzpellets erzeugt
oder durch alternative Energiesysteme
wie Erdwärmesonden (Geothermie)
oder Photovoltaikanlagen ergänzt
werden.
Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen bei Formen oder Materialien.
Holz- oder Massivbau sind ebenso
möglich wie die Wahl des Daches,
egal ob begrüntes Flachdach oder
traditionelles Satteldach.
Dies gilt nicht nur für private
Kunden, sondern auch für öffentliche
Verwaltungen. Bisher konnte das Büro
Michael Tribus Architecture seine Erfahrungen sowohl in Neubau als auch
Sanierung für Bürogebäude (beispielsweise der neue Sitz des Landesressorts
für Umwelt- und Energie beim Bozner
Bahnhof) und Schule, Kindergarten,
Turnhalle, Feuerwehrhalle („KOM“
Oberplanitzing Kaltern) oder Mehrzweckgebäude (Moos i. P.) einbringen
und umsetzen. Auch für Rathäuser,
Krankenhäuser oder Pflegeheime bietet
sich die Chance, durch Steigerung
der Energieeffizienz der Gebäude die
Energiekosten zu senken und den
Gemeinde- bzw. Landeshaushalt langfristig zu entlasten – bei gestiegenem
Wohn- oder Arbeitskomfort wie zum
Beispiel dauerhaft frischer Raumluft
in Büros, Arbeits- und Wohnräumen.
Sowohl Privaten als auch öffentlichen
Verwaltungen wird somit ermöglicht,
in Unabhängigkeit von steigenden
Erdölpreisen und Lieferengpässen von
Erdgas, einen Beitrag zum Klimaschutz
und zur Verminderung der Abgase
auch im Hinblick auf die FeinstaubThematik zu leisten.
„Wenn schon, dann schön!“
Der „Premio di Architettura della cittá
di Oderzo“ bezeugt,
dass energieeffizientes Bauen auch
ästhetisch sein kann.
Für den Architekten
Michael Tribus ist
energieeffizientes
Bauen und Sanieren
kein Selbstzweck,
sondern die logische Konsequenz
zur Nachhaltigkeit. Passivhaus-Standard ist keine Zwangsjacke, sondern
wird zu einem architektonischen
Gestaltungselement, wie die Fassade
des ehemaligen Postgebäudes beim
Bozner Bahnhof zeigt. Die 35 cm
dicke Isolierung wird individuell an
die Erfordernisse des Standorts unter
Berücksichtigung von Licht- und
Schattenverhältnissen sowie verschiedene Ausblicksmöglichkeiten gestaltet.
65
U nternehmen / B augewerbe
Radius 01/2007
paginierung
64
Es ist bei der EXPOST also gelungen,
das erste Passivhaus-Bürogebäude
Italiens so schön zu gestalten, dass
es beim renommierten Architekturpreis „Cittá di Oderzo“ aufgrund der
Ästhetik prämiert wurde. Durch den
geringen Fensteranteil von 16% in
der Fassade wird auch das Vorurteil
widerlegt, dass Passivhäuser nur mit
großzügigen Südverglasungen funktionieren, da im Fall des Bürogebäudes
vielmehr die sommerliche Überhitzung
durch zu große Fensterflächen vermieden werden kann.
Diesen bewussten Umgang mit hochwertiger und zeitgemäßer Architektur
in Abstimmung mit den Wünschen der
Bauherren hat sich das Planungsteam
zum Ziel gesetzt. Elegante Entwürfe
verschiedenster Projekte werden mit
nachhaltiger Bauweise und innovativer Technologie (Passivhaus) konzipiert und genauso realisiert.
Wichtig sind dabei Behaglichkeit,
Komfort und Lebensqualität für
Bewohner und Nutzer. Dies wirkt sich
auch auf die Ruhe, die Gesundheit und
das Wohlbefinden aus. Die Architektur stellt einen individuellen Bezug
zum Projekt und den Bauherren her
und zeichnet sich durch Leichtigkeit,
Klarheit und Kompaktheit aus.
Durch energieeffiziente Projektierung
in Passivhaus-Standard gelingt es
– bei geringem Mehraufwand – die
zukünftigen Nebenkosten für die
Nutzer äußerst niedrig zu halten und
so ihre finanziellen Ressourcen zu
schonen.
INF O
Michael Tribus Architecture
Schießstandgasse 9/1 - 39011 Lana
Tel. 0473 550 681 - Fax 0473 554 175
[email protected] - www.michaeltribus.com
U nternehmen / B augewerbe
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Radius 09/2006
KlimaHaustür und CE-Norm
Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses. Sie ist sozusagen ein Spiegelbild
der Persönlichkeiten, die hinter ihr wohnen, deren Geschmack, Vorlieben,
Einstellungen und Werte.
B
ei der Auswahl der Haustür wird
besonders viel Augenmerk auf
Ästhetik, Design und Funktion
gelegt. Rubner wird seiner Vorreiterstellung in Sachen Haustüren aus Holz
und als Entwickler der ersten KlimaHaustür und Passivhaustür in Italien
weiter gerecht und präsentiert seine
neueste Innovation: die KlimaHaustür
in flächenbündiger Ausführung.
Die flächenbündige Ausführung bei
Türen ist im Prinzip nichts Neues:
immer häufiger findet sie Anwendung
im Objekt- und Privatbereich und wird
von Planern und Architekten gerne als
dezentes Gestaltungselement herangezogen. Rubner hat hier bereits ein
abgerundetes Programm an Ausführungsmöglichkeiten bei Innentüren.
Neu ist diese Ausführungsvariante
bei den Haustüren insofern, dass die
Vorteile der KlimaHaustür bei Wärmedämmung, Stabilität und Sicherheit
uneingeschränkt erhalten bleiben.
Besonders bei der Wärmedämmung
sind durch den stärkeren Türblattaufbau von 80 mm noch weitere Verbesserungen erzielt worden.
CE-Kennzeichnung für
Haustüren ab 01.02.2007
Rubner baut seit
Generationen auf Holz
Die CE-Kennzeichnung von verschiedenen Gegenständen des täglichen Gebrauchs sind wir seit Jahren
gewohnt. So findet sich das CE-Label
beispielsweise auf allen elektrischen
und elektronischen Geräten und bei
Kinderspielzeug. Nun nimmt die
Kennzeichnungspflicht auch Einzug
bei den Bauelementen, zunächst bei
Fenstern und Außentüren. Die gesetzliche Grundlage für die Kennzeichnung
ist die europäische Produktnorm EN
14351-1, die vor kurzem vom Europäischen Technischen Komitee (CEN/
TC 33) verabschiedet wurde und ab
Frühjahr 2007 in allen EU-Staaten
greifen wird. Das CE-Kennzeichen
zeigt die Übereinstimmung des Produktes mit den entsprechenden europäischen Richtlinien und ermöglicht
somit den europaweiten Vertrieb.
Mit 1. Februar beginnt die so genannte
Koexistenzphase, eine Übergangsphase
von zwei Jahren, innerhalb der alle
Produkttypen entsprechenden Prüftests
unterzogen werden müssen, um dann
die CE-Kennzeichnung vornehmen
zu können – ein sicherlich nicht zu
unterschätzender Aufwand für die
Produzenten.
Die Unternehmensgruppe Rubner
hat sich seit Jahrzehnten dem Holz
verschrieben: vom Rundholz bis zum
Fertighaus deckt man nahezu alle
Fertigungsstufen bei der Holzverarbeitung ab. Auch in Sachen Haustüren ist
das Rubner Türenwerk seit 40 Jahren
erfolgreich und beweist mit den jüngsten Entwicklungen für alle Kategorien
des Niedrigenergiehausbaus und der
Passivhaustür seine führende Rolle
auf dem europäischen Markt. Rubner
verdankt diese Stellung dem Weitblick
seiner Gründer einerseits und der tief
verwurzelten Tradition der Holzbearbeitung gepaart mit technologischem und
innovativem Fortschritt andererseits.
Eine weitere Neuheit bei Rubner: Bündig eingesetztes
Wärmeschutzglas...
Der Umweltaspekt
Nicht zuletzt ist Holz ein nachwachsender Rohstoff,
der bei umweltschonender Gewinnung und Transport
als CO2-neutral eingestuft werden kann. Der Wald
bindet beim Wachstum Kohlendioxid und trägt so
wesentlich zum Klimaschutz bei – ein wesentlicher
Vorteil in Zeiten steigender CO2-Emissionen. Wird
mit Holz gebaut, bleibt der Kohlenstoff langfristig
gebunden und belastet die Atmosphäre nicht. Holz ist
ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine fremde
Energie benötigt. Und für die Verarbeitung zu Werkstoffen muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet werden. Damit ist Holz anderen, energieintensiven Baustoffen wie Beton, Stahl und Ziegel deutlich
überlegen. Holzprodukte sind Plus-Energie-Produkte:
Sie enthalten mehr gespeicherte (Sonnen-) Energie, als
zu ihrer Herstellung und Entsorgung nötig ist.
Radius 01/2007
69
Architektur und aktiver Klima schutz
In der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zur Marienklinik, wird in diesen Monaten
ein Klimahaus A fertig gestellt. Das vom Architekten Wolfgang Piller aus Bozen
geplante Gebäude beeindruckt nicht nur in seiner Gestalt, sondern auch wegen
seiner Energieeffizienz.
K
eine sichtbare Heizung, eine kontrollierte Be- und Entlüftung sowie Holzfenster mit zum Teil Dreifachverglasung sorgen für behagliches
Wohnen und Arbeiten an exponierter
Stelle.
„Als die Entscheidung gefallen war,
ein Klimahaus A zu bauen, wollten wir
nicht auf die Vorteile eines Massivbaus
verzichten, erläutert Architekt Wolf-
gang Piller (im
Bild), „so wählten
wir innen und
außen den Ziegel
und dazwischen
die Dämmung.
Dadurch konnten
wir außen einen
„normalen“ Putz aufbringen und die
Fassade so besser gestalten. In einer
städtebaulichen Übergangssituation
zwischen dicht verbauter Altstadt mit
typischer Straßenrandbebauung und
bereits aufgelockerter punktueller Bebauung mit mehrgeschossigen Stadtvillen, wird der Neubau einen logischen
Übergang im Stadtgefüge bilden.“
Konzeption und
Architektursprache
Der Hauptbaukörper, vier Geschosse
hoch mit gerundeter Fassade, wirkt
dominant und gleichzeitig zurücknehmend, die fehlenden Ecken bewirken
ein nahtloses Einfügen ins umgebende
Stadtbild. Mittels eines eingeschossigen Zwischenbaus werden Anbindung und gebührender Abstand an ein
bestehendes Gebäude vermittelt. „Der
Zuschnitt des Grundstücks ließ uns
nicht allzu viel Möglichkeiten eines
vernünftigen Gebäudegrundrisses, war
aber gleichzeitig eine große Chance,
etwas Ansprechendes entstehen zu
lassen“, erklärt Architekt Piller, „ich
denke, wir haben eine dieser besonderen Lage entsprechende Lösung
gefunden.“ Über zwei Tiefgeschossen, welche für Parken und Technik
vorbehalten sind, stapeln sich ein
Bürogeschoss sowie drei Wohn-Etagen. Darüber befindet sich noch eine
großzügige Dachterrasse, welche dem
Bauherrn vorbehalten ist. Die Wohnräume orientieren sich zur Sonne und
dem Licht, Schlafräume und Bäder
sind der „kühleren“ Seite zugeordnet.
Energieeffizienz und
Behaglichkeit
Die Lage des Gebäudes ist geradezu
ideal für eine Ausführung im KlimaHaus-Standard. Wenig Verschattung
und viele Sonnenstunden ermöglichen
einen großen Eintrag passiver Solarenergie. Die großen Fensterflächen an
der gerundeten Südfassade in Zusammenhang mit den sich nach innen
verjüngenden Räumen wirken geradezu als „Energiefänger“. Verschiebbare
Sonnenschutzelemente vor den Balkonen sowie Raffstores vor den übrigen
Fenstern sorgen dafür, dass es in den
Innenräumen nicht zu heiß wird. Gut
gedämmte Wände und Holzfenster mit
ausgezeichneten U-Werten halten in
den kalten Tagen wertvolle Energie
im Gebäude. Deckenheizung und die
teilweise entlang der Fassade verlegte
Fußbodenheizung geben angenehme
Strahlungswärme an den Raum ab. Die
kontrollierte Be- und Entlüftung mit
Wärmerückgewinnung versorgt den
Bewohner mit frischer gefilterter Luft,
ein besonderer Komfort in Zeiten von
erhöhtem Feinstaub und Allergien. Des
Weiteren kann an verkehrsintensiven
Straßen ohne lärmbelästigenden Ver-
klimahaus
klimahaus
68
kehr gewohnt und gearbeitet werden.
In den heißen Sommermonaten kann
die Deckenheizung zur Kühlung der
Räume herangezogen werden, allerdings ist dies nicht mit einer Vollklimatisierung im herkömmlichen Sinne
gleichzusetzen. „Modernes Bauen
versucht neben zeitgemäßer Architektur und Kostenbudget vor allem auch
Umweltschutz und den immer höher
werdenden Ansprüchen der Menschen
an das Wohnen und Arbeiten gerecht
zu werden“, resümiert Architekt Piller,
„dies ist meistens nicht leicht, aber
manchmal gelingt es – wenn auch mit
Abstrichen – doch.
Anlagentechnik
Beim Thema Deckenheizung sorgen
oft gehörte Meinungen für Besorgnis,
z.B. Wärme steigt doch nach oben, das
heißt man bekommt kalte Füße oder
zum anderen einen „heißen“ Kopf.
„Bei Heizsystemen mit Heizkörpern ist
die Luftkonvektion Teil des Heizeffektes, d.h. die Luft wird erwärmt und
Radius 01/2007
zirkuliert so im Raum“, erklärt Michele
Carlini, als Planer für die technischen
Anlagen verantwortlich. „Bei diesen
auf Strahlungswärme basierenden
Systemen verhält es sich jedoch anders. Hier werden die Bauteile selbst
sowie der Raum als Gesamtes bestrahlt
und somit erwärmt. Gerade bei gut
gedämmten Gebäuden sind Temperaturdifferenzen zwischen Boden und
Decke praktisch nicht wahrnehmbar,
die Wärme verteilt sich gleichmäßig
im Raum. Zudem herrschen keine
Staubaufwirbelungen, wie das bei
herkömmlicher Radiatorenheizung der
Fall war.“ Demnach besteht der große
Vorteil der Deckenheizung darin, dass
sie zum einen vollflächig im Raum
verlegt werden kann und gegenüber
der Fußbodenheizung kurze Reaktionszeiten hat. Während bei einer
Fußbodenheizung Aufwärmen und
Erkalten bis zu vier Stunden dauern
kann, bringt die Deckenheizung schon
nach zehn Minuten die gewünschte
Temperatur. Somit sind hohe Temperaturschwankungen gerade in den Morgenstunden praktisch ausgeschlossen.
Die Wandheizung wäre eigentlich auf-
Radius 01/2007
An alle, die Zähne putzen
Putzen Sie jeden Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Tee?
Kaffee? Auch. Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu? Mit frischem,
sauberem Leitungswasser. Glaubten Sie jedenfalls.
J
edes noch so frische Wasser muss
durch eine Wasserleitung – und wie
die von innen aussieht, weiß meist
kein Mensch. Erstaunliche 70% aller
Trinkwasserleitungen sind von innen
veraltet. Egal ob dicke oder dünne
Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder
aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes
Wasser und sinkender Wasserdruck
sind eindeutige Signale.
grund der größeren Bestrahlungsfläche
des menschlichen Körpers die ideale
Lösung, kann allerdings bei aufwändigen Installationen nicht überall eingesetzt werden. Daher bildet die Deckenheizung den besten Kompromiss
aller Strahlungsheizsysteme. „Wäre es
möglich gewesen, anstatt einem Gas-
brennwertkessel eine geothermische
Anlage, welche ihren benötigten Strom
über eine Photovoltaikanlage bezogen
hätte, einzusetzen, hätten wir hier ein
insgesamt ausgezeichnetes System,
was Energieeffizienz und Behaglichkeit der Räume angeht, verwirklichen
können“, bilanziert Ing. Carlini.
Unheil Rost
Der Rost in Ihren Wasserleitungen
schläft nie. Und schon nach kurzer
Zeit hat er ein ordentliches Unheil angerichtet. Völlig unbemerkt hat er sich
bis in den letzten Winkel der Rohre
vorgearbeitet und sie teilweise so
angefressen, dass schon bald Rohrbrüche unausweichlich sein werden. Eine
tickende Zeitbombe sozusagen.
Bereits nach fünf Jahren sind die
meisten Wasserleitungen vom Rost
angegriffen. Nach spätestens zehn
Jahren ist das Problem praktisch in
jedem Haushalt akut, aber oft noch
unbemerkt. Was nutzt das sauberste
Bergquellwasser, wenn es durch eine
vom Rost zerfressene, dreckige Leitung
geflossen ist? Sie ahnen es: Nichts.
Sanierung von innen
statt teurer Totalsanierung
Es gibt nur zwei Möglichkeiten,
frisches und sauberes Wasser durch
frische und saubere Rohre zu leiten.
Die eine wäre die Totalsanierung.
Dabei werden die alten Rohre aus
allen Wänden und Böden gerissen und
durch neue ersetzt. Eine aufwändige
und vor allem teure Sache. Im Bild
rechts sehen Sie ein Badezimmer während der herkömmlichen Totalsanierung. Die eindeutig bessere Lösung ist
die Rohrsanierung von Innen (im Bild
oben rechts). Ohne lästigen Schmutz,
Lärm und Wasserunterbruch wird das
gesamte Leitungsnetz saniert. Und
das wesentlich günstiger als bei einer
Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung
von Innen mit dem weltweit patentierten LSE-System wird zunächst
Quarzsand mit Luft durch die Rohre
geblasen. Der Quarzsand löst den Rost,
bis ein blankes, sauberes Rohr übrig
bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es
einmal war: Neu. Doch das ist noch
nicht genug, denn das Rohr soll auch
so bleiben. Deshalb wird anschließend
eine schützende Kunststoffbeschichtung im flüssigen Zustand durch das
Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt
sich wie eine zweite Haut im Inneren
der Rohre fest, erhärtet und verhindert
jede neue Ablagerung. Rost hat nun
ganz bestimmt keine Chance mehr. Das
Herkömmliche Totalsanierung, oder...
Rostiges, gereinigtes und saniertes Rohr
Rohr bleibt neu und Ihr Wasser bleibt
so, wie es vom Berg kommt - frisch
und sauber. Garantiert.
Schnell, sauber, günstig
Die Vorteile für die Rohrsanierung von innen liegen also auf der
Hand. Schnell, sauber, günstig und
dazu noch umweltfreundlich. Zudem gibt es für die Rohrsanierung
von innen dieselbe Garantie wie auf
eine Neuinstallation des gesamten
Leitungsnetzes! Lassen auch Sie sich
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unternehmen / baugewerbe
klimahaus
70
Radius 01/2007
Radius 01/2007
Das Vario-Haus: Gut schaut’s aus!
VARIO BAU, der Österreichische Fertighausspezialist für Niedrigenergie- und
Passivhäuser ist seit Februar 2006 mit einem Musterhaus in Nals vertreten.
D
as Unternehmen verfolgt seit Jahren das Konzept, Häuser nach den
Anforderungen des Klima- und
Umweltschutzes und mit möglichst
geringem Energiebedarf zu planen
und zu bauen. Das Niedrigenergiehaus
ist der anzustrebende Standard für
hochkomfortable und schadstoffarme
3-Liter-Häuser, das Passivhaus (unter
1,5 Liter/m² Nettowohnfläche pro
Jahr) hingegen ist das Maß des neuen
Jahrtausends. Das im Frühjahr 2006
fertig gestellte Musterhaus in Nals
wurde nach den aller neuesten Stand
der Technik und weit über die derzeit
geltenden Klimahaus-Bestimmungen
hinaus gehend konzipiert.
Sonnenenergie effizient nutzen:
Erdwärme und Photovoltaik
Das nach Terminvereinbarung
zugängliche Musterhaus von Günther
Pallweber vereint eine Reihe wichtiger
Kriterien „unter einem Dach“:
• Passivhausstandard – hier hat der
Hersteller seit Jahren sehr große Erfahrungen und kann mit über zehn
verschiedene Wandaufbauten jeder
individuellen Anforderung gerecht
werden.
• kontrollierte Be- und Endlüftung
für maximalen Wohnkomfort und
ein gesundes Raumklima.
• Nutzung erneuerbarer Energie für
die Warmwassererzeugung und das
Heizen, hier fiel die Entscheidung
auf eine Wärmepumpe und eine
Daten & Fakten
Photovoltaikanlage
Energieausweis: „Klimahaus Gold“
und Passivhausstandard
Energiekennzahl: 9 KWh/(m²a)
Energiekosten im Jahr: 0,80 EUR/m²
Werte der Gebäudehülle:
- Außenwand Um= 0,11 W/m² K
- Dach Um= 0,13 W/m² K
- Kellerdecke Um= 0,12 W/m² K
Fenster: Dreifachverglasung
-Ug= 0,5 W/m².K
-Uw= 0,8 W/m².K
Luftwechselrate
„Blower-Door-Test“: 0,6
Kontrollierte Be- und Entlüftung für
maximalen Wohnkomfort und ein
gesundes Raumklima
Nutzung erneuerbarer Energien für
die Warmwassererzeugung und
das Heizen:
-eine Wärmepumpe 6 KW mit
Spiralkollektoren
-eine Photovoltaikanlage auf dem
Dach die ca. 4.600 kwh Strom
pro Jahr erzeugt
-somit können Strom und Heizkosten einfach auf Null gesetzt
werden
Baukosten Schlüsselfertig:
1340 Euro/m² Nettowohnnutzfläche ab Oberkante Kellerdecke
Vario-Haus in Nals
Photovoltaikanlage, somit können
Strom- und Heizkosten einfach auf
Null gesetzt werden.
• Kostenpunkt und Fixpreis: trotz
des hohen Standards konnten die
Baukosten gering gehalten werden. Ein Niedrigenergiehaus muss
nicht zwangsläufig teuerer sein,
das Know-how liegt in der durchdachten Planung und im effizienten
Einsetzen der Technik.
Variables und individuelles Bauen
VARIO BAU bietet eine ganze Palette
unterschiedlicher Häuser, um variables
Bauen – von traditionell bis modern
– zu ermöglichen. Das Musterhaus von
Günther Pallweber in Nals lässt gerade
durch seine traditionelle Form die Bauweise nach weit über die derzeitigen
Standards hinausgehenden technischen
Möglichkeiten nicht auf den ersten Blick
erkennen. Das Vario-Musterhaus in Nals
ist nach Terminvereinbarung für Besichtigungen und den Erhalt konkreter
Detailinformationen zugänglich.
Passivbauwand
73
paginierung
unternehmen / baugewerbe
72
Radius 01/2007
Radius 09/2006
bauwirtschaft
74
oder beim Innenausbau. Der Bau eines
Klimahauses verlangt den Einsatz fortschrittlicher Technologien zur zeitgemäßen Aufgabenlösung unter Berücksichtigung der Bereiche Umweltschutz,
Energieeinsparung, Arbeitserleichterung und hohes Qualitätsniveau.
Lehrberufe rund ums Bauen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Lehrberufe am Bau
Die Entwicklung der Märkte setzt es voraus: In allen Bereichen steigt der
Bedarf an Wissen – so auch im Handwerk. Speziell in den Bauberufen hat der
neue „Markt Klimahaus“ die Nachfrage an spezialisierten und innovativen
Fachkräften gesteigert.
H
äuser bauen heißt Zukunft bauen,
dies gilt für Bauherren, Bauunternehmer und – in erster Linie
– auch für junge Menschen. Wer eine
Lehre in einem Bauberuf absolviert,
baut auf eine sichere Zukunft. Die
neue Entwicklung der energieeffizienten Bauweise hat die Anforderungen
an das Bauhandwerk und damit auch
an die Ausbildung geändert.
Berufsbilder verändern sich, werden
den aktuellen Anforderungen gerecht
und sind zukunftsorientiert. Kreative,
individuelle Lösungen werden verlangt, ob beim Erstellen des Rohbaus
und Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten, bei der Fassadengestaltung, der Sanierung und Restaurierung
Bodenleger
Dachdecker
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
Hafner
Maler und Lackierer
Maurer
Steinmetz und Steinbildhauer
Tiefbauer
Zimmerer
Die unterschiedlichen Anforderungen in den Bauberufen sorgen für
Begeisterung unter den Lehrlingen. Sie
sprachen mit Radius über ihren Beruf.
Ulrich Kaser (20), Zimmererlehrling, Vintl: „Die Arbeit macht Spaß
und ist abwechslungsreich. Du siehst
immer, was du geleistet hast – und das
noch nach Jahren!“
Dietmar Heiß (19), Fliesenlegerlehrling, Mölten: „Meine Arbeit bietet
mir viel Abwechslung, den Kontakt
mit anderen Menschen und immer
eine neue Herausforderung.“
Florian Romen (16), Tiefbaulehrling, Eppan: „Mit jedem neuen
Auftrag wechseln wir die Baustelle. Ich
komme also viel herum und mein Job
wird mir nie langweilig!“
Tobias Nussbaumer (17), Steinmetzlehrling, Sarntal „In meinem
Beruf ist Kreativität gefragt. Wir bearbeiten Natur- oder Kunststein.“
Karriere mit Lehre heißt die Infokampagne, die der LVH bereits vor 15
Jahren ins Leben gerufen hat. Durch
den Besuch an Mittelschulen, den
„Heißen Draht zum Traumberuf“ unter
0471 323 323 oder die Lehrstellenbörse unter www.lvh.it informiert der
LVH Eltern und Jugendliche, aber auch
Lehrherren über die Ausbildung, freie
Lehrstellen und sämtliche Informationen rund um die Ausbildung im
Handwerk.
75
Radius 01/2007
Radius 01/2007
Mit der Sonne wohnen
In Tramin, inmitten der Südtiroler Weinlandschaft, bekommt ein Passivhaus gerade
den letzten Schliff. Das vom Architekturbüro Dell‘Agnolo-Kelderer konzipierte
Gebäude ist in abgewandelter Form der traditionellen „Pergl“ nachempfunden.
Photovoltaik-Experten
Südtirol Solar gehört zu den Experten der Südtiroler Photovoltaik-Branche. Schon
lange bevor der Photovoltaikmarkt in Italien mit der Förderung von Solarstrom einen
Aufschwung erlebt hat plante und montierte das Unternehmen Photovoltaikanlagen.
M
it dem Kyoto Protokoll haben
sich die Industrienationen im
Jahre 1997 dazu verpflichtet,
den Ausstoß von Kohlendioxid und
anderen Treibhausgasen zu verringern.
Der Emissionshandel, der 2005 in den
EU-Mitgliedsstaaten gestartet wurde,
soll dazu beitragen. Statt Verbote und
Südtirol Solar plant, berechtnet und montiert Photovoltaikanlagen nach
dem neuesten Stand der Technik.
Z
wei Wohneinheiten mit jeweils 110
m² Wohnfläche, 25 m² Bürofläche
sowie eine Tiefgarage mit Kellerräumen und Archiven werden bald
den Rahmen für zeitgemäßes Wohnen bilden. Das Gebäude mit einer
beheizten Gesamtkubatur von über
1500 m³ stellt eine Investition in eine
Zukunft dar, in welcher Energie immer
kostbarer wird.
Energiekonzept
Grenzwerte regulieren nun Verschmutzungskosten und Einsparprämien das
Ausmaß der Belastung. Innerhalb des
letzten Jahrzehnts hat sich der internationale Markt für Photovoltaik aufgrund verschiedener Fördermaßnahmen enorm entwickelt. In Italien ist
im Sommer 2005 ein Ministerialdekret
in Kraft getreten, welches das Einspeisevergütungssystem nach deutschem
Vorbild vorsieht. Demnach werden die
Leistungsgrößen der Photovoltaikanlagen in drei Klassen eingeteilt, wobei
je nach Klasse andere Bestimmungen
und Vergütungen gelten. Zusätzlich
zur Einspeisevergütung kann man bei
Anlagen bis zu 20 kW für die Alternative „scambio sul posto“ optieren.
Hierbei handelt es sich um ein System,
bei dem der in das öffentliche Netz
eingespeiste Strom mit dem daraus
entnommenen verrechnet wird. Alternativ kann der produzierte Strom zu
einem fixen Mindestpreis, der je nach
eingespeister Strommenge variiert,
an den lokalen Netzbetreiber verkauft werden. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil kommt noch hinzu: Die
Einspeisevergütung wird für 20 Jahre
garantiert.
Cafa Meran. Mit der Ausführung des
Projektes wurde die Südtirol Solar KG
betraut, die schon seit fünf Jahren im
Photovoltaik-Bereich tätig ist. Südtirol
Solar plant, berechnet und montiert
Photovoltaikanlagen nach dem neuesten Stand der Technik und versteht
sich dabei als Ansprechpartner für
Planer sowie Privatpersonen, die an
Photovoltaik-Anlagen interessiert sind.
Zumal man großen Wert auf hochwertige Produkte legt, greift die Südtirol
Solar KG auf Partner aus dem Raum
Deutschland zurück, die ebenfalls eine
mehrjährige Erfahrung aufweisen. Die
montierten Solarmodule und -zellen
entsprechen hohen Qualitätsansprüchen, wobei jedes einzelne Modul
gesondert vermessen wird und eine
eigene Seriennummer erhält. Fachleute
prophezeien diesen Produkten eine
Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Nach dem Kauf garantiert
das Burggräfler Unternehmen Support,
Wartung und Service. Die 6000 kW
große Anlage der Obstgenossenschaft
Cafa Meran wird dieses Frühjahr ans
Netz gehen und somit eine Vorreiterrolle im Bereich „erneuerbare Energie“
einnehmen.
Qualität im Vordergrund
INF O
In Südtirol haben bereits im Spätsommer 2005 einige Unternehmen mit
Weitsicht auf ihren teils riesigen Lagerdächern Photovoltaikmodule installiert. So auch die Obstgenossenschaft
Südtirol Solar KG
Industriezone 11 - 39011 Lana
Tel. 0473 550 040 - Fax 0473 559 126
Mobil 348 222 88 67
[email protected] - www.suedtirol-solar.com
„Bei diesem Haus handelt es sich
um ein äußerst energiesparendes
Gebäude, bei einem Verbrauch von
umgerechnet gerade mal einem halben
Liter Heizöl pro m² und Jahr werden
die Heizkosten auf ein Minimum reduziert“, führt Ing. Egon Kelderer aus,
„wir haben das Gebäude ähnlich einem
offenen U, welches sich zur Sonne
öffnet, entwickelt“. Zugleich lehnt sich
die Südfassade etwas gegen den Hang
zurück, um so noch mehr Sonnenenergie einfangen zu können. Während sich drei Seiten eher geschlossen
mit kleineren Fenstern darstellen,
kennzeichnet sich die Sonnenseite
vor allem durch viel Glas. Im Sommer
werden eine Art Pergola und außenliegende Raffstore vor Überhitzung
schützen. Das in traditioneller Bau-
weise mit Ziegel und Beton konstruierte Gebäude wird auf den „kälteren
Seiten“ mit 20 cm Vollwärmeschutz
eingepackt, auf der Südseite garantiert
die Dreifachverglasung dafür, dass die
Wärme drinnen bleibt. Die absolute
Dichtigkeit des Gebäudes zusammen
mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung sorgen für eine gesunde Luft
im Haus. Das Gebäude verzichtet fast
zur Gänze auf eine herkömmliche Heizung. Auf der Südfassade aufgebrachte
Solarkollektoren sorgen für ausreichend Warmwasser, das Dach ist auf
Wunsch der Bauherren vorbereitet zur
Montage von einer Photovoltaikanlage, so dass das Haus quasi energieautark funktioniert.
Know-how als Basis
vorbildlichen Bauens
„Was auf den ersten Blick den Eindruck eines einfachen Gebäudes vermittelt, hat uns dann doch einiges an
„Hirnschmalz“ abverlangt“, sagt Thomas Zöggeler von der Zöggeler Bau
GmbH, welche die Baumeisterarbeiten
ausgeführt hat. „So haben wir das Untergeschoss von den darüberliegenden
Geschossen thermisch komplett abgekoppelt, viele Wärmebrücken konnten
so vermieden werden. Hier haben wir
nach innovativen Lösungen gesucht
und schließlich auch gefunden. Für
uns braucht es vor allem ein gutes
Konzept um moderne Gebäude mit
ansprechender Architektur zu realisieren, dann erst wird Bauen zeitgemäß.“
Dass hier ein Passivhaus entstanden ist
lag unter anderem auch an einem in
der Planungsphase erstellten Energiekonzept, das mehrere Bauvarianten in
Betracht zog und bei dem sich langfristig das Passivhaus als beste Lösung
erwies, sowie dem enormen Fundus an
Erfahrung des Planers Egon Kelderer
des Architekturbüros Dell’AgnoloKelderer, welches bereits seit 2002
im Klimahausbau Pionierarbeit in
Südtirol leistet. „Eigentlich ist hier
ein Zweifamilienhaus entstanden, das
alles bietet, was man mit modernem
Wohnen verbindet, einen wunderbaren
Ausblick, angenehmes Raumklima und
vor allem einen sparsamen Verbrauch
von Energie“, schließt Ing. Kelderer
seine Ausführungen.
INF O
Zöggeler Bau GmbH
Handwerkerz. Max Valier 5 - 39040 Tramin
Tel. 0471 860 200 - Fax 0471 861 141
[email protected] - www.zoeggelerbau.it
Planungsbüro
Dell‘Agnolo-Kelderer
Silbergasse 15 - 39100 Bozen
Tel. 0471 300 236 - Fax 0471 309 869
77
unternehmen
unternehmen / baugewerbe
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unternehmen / baugewerbe
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Patent: Klimahaus-Fertigteile
SystemBau, die Fertigteilabteilung der Progress AG hat den neuen Gesetzen
zum energieeffizienten Bauen dadurch Rechnung getragen, dass sie zwei neue
Produkte entwickelte.
Z
um einen die patentierte ECODecke, die – als Erweiterung der
klassischen Plattendecke – ein
hervorragendes Raumklima sowie eine
perfekte Schall- und Wärmedämmung
gewährleistet. Zum anderen die neue
Doppelwand mit integrierter Wärmedämmung, die innovative Lösungen
im Betonfertigteilbau ermöglicht.
Anwendung findet diese besonders
bei tragenden Stahlbetonwänden mit
außen liegender Wärmedämmung, für
gedämmte Fassaden in Sichtbeton,
und fürs Klimahaus.
Ein Blick auf das Sortiment von Systembau Progress zeigt, dass es heute
keinen Bau mehr gibt, der nicht mit
Fertigteilsystemen ausgeführt werden
kann. Der Grund dafür liegt in der hohen Flexibilität der Fertigteile, die von
dem 20-köpfigen technischen Büro der
SystemBau Progress ständig weiterentwickelt werden. Dieses umfassende
Know-how können Planer, Handwerksbetriebe und Bauherrn bereits in
der Planungsphase nutzen.
TopHaus Progress: Vom Produktverkäufer zum Systemberater
Es reicht nicht mehr, nur Produkte
zu verkaufen, TopHaus Progress legt
größten Wert auch auf Beratung.
Kompetentes Verkaufspersonal und
fachlich bestens ausgebildete Außendienstmitarbeiter beraten die Kunden
ausführlich. Das ganzheitliche Denken,
dem sich das Unternehmen verpflichtet
fühlt, spiegelt sich auch im Produktangebot von TopHaus wider. Dort finden
sich viele innovative, energieeffiziente
und nachhaltige Produkte für alle
Bereiche eines Bauvorhabens.
Komplettpaket für
„Energetische Gebäudesanierung“
Zur Systemberatung gehört auch, dass
das Brixner Unternehmen in enger
Zusammenarbeit mit dem Landesamt
für Luft und Lärm von Beginn an die
KlimaHaus-Initiative unterstützt hat.
Deshalb hat TopHaus Progress auch
das fix und fertig geschnürtes Komplettpaket zur energetischen Gebäudesanierung entwickelt, das den Hauseigentümern eine einfache Lösung
bietet, um zukünftig 50 bis 80% der
Energiekosten einzusparen. Grundlage für eine sinnvolle energetische
Gebäudesanierung ist eine Analyse des
IST- Zustandes der Immobilie. Diese
Analyse umfasst die Qualität aller rele-
vanten Bauteile (Wände, Decken, Dach
und Fenster). Dann wird das Sparpotential konkret ermittelt. Mit dem
Hauptsitz in Brixen und den Filialen
in Bozen/Frangart, Lana, Bruneck
und Lavis können die Kunden vor Ort
bestens betreut und informiert werden.
Immer nah beim Kunden, ist auch das
Credo von TopHaus Progress.
In fo
PROGRESS AG
Julius Durst Straße 100 - 39042 Brixen
Tel. 0472 823 111 - Fax 0472 834 333
www.progress-online.it
Prospektmaterial:
SystemBau und TopHaus Progress intensivieren Produktinformation
Radius 01/2007
Handwerker bündeln Kräfte
Für bestes Klima im Haus
Wachsende Konkurrenz und zunehmender Preisverfall zwingen Kleinstunternehmen
zum Handeln. Vier Südtiroler Handwerks- und ein Handelsunternehmen begegnen
diesem Marktdruck durch Fusion ihrer Unternehmen.
Ein optimierter Isothermenverlauf mit entsprechend hervorragenden
Wärmedämmwerten ist das Markenzeichen des ebenen, lüftbaren Lichtelements
CI-System Lichtarchitektur FE von LAMILUX.
D
S
ie Initiatoren Reinhold Alber,
Christoph Buchschwenter, Paul
Jaider, Klaus Lunger und Ivo Veith
gründeten das Unternehmen „Artes+
GmbH“. Unter dem Motto „gemeinsam
sind wir stark“ positionieren sie sich
nunmehr als großes Dienstleistungsunternehmen rund um das Thema Fliesenhandwerk und Fliesenhandel. Höchste
Qualität, Zuverlässigkeit und Kompetenz stehen dabei im Mittelpunkt.
o eignet sich das CI-System Lichtarchitektur FE für den Einsatz im
privaten Wohnungsbau ebenso wie
auf dem größer dimensionierten Flachdach; immer dann, wenn besondere
Ansprüche an den Wärme-, Schallund Lichtschutz gestellt werden.
Das LAMILUX CI-System Lichtarchitektur FE als montagefertige und
architektonisch ansprechende Tageslichtlösung überzeugt durch neuartige
Technik und maßgeschneiderte Eigenschaften. Der konsequente Einsatz von
durchgehend geschäumten Kernverbundzonen führt zu einem hochfesten,
thermisch idealen Aluminiumverbundsystem mit knickfreiem Isothermenverlauf. Insgesamt verfügt es damit
über sehr gute Wärmedämmwerte und
einen wärmebrückenfreien Fußpunkt,
der die Kondensatbildung verhindert.
Artes + = mehr Qualität,
mehr Service, mehr Sicherheit
Aus dem Erfahrungsschatz ihrer
insgesamt 115 Berufsjahre wissen sie,
wie stark der Unternehmenserfolg von
der Zufriedenheit ihrer Kunden abhängt.
Die Anforderungen aus dem Kundenumfeld haben sich zum Teil stark verändert. Der Kunde wünscht sich nicht nur
beste Qualität und die Einhaltung von
Terminen, er wünscht sich zunehmend
auch eine kompetente Beratung, mehr
Transparenz in der Abwicklung der Aufträge und einen nachhaltigen Service.
Mit einem erweiterten Leistungsspektrum möchte nunmehr das Unternehmen
in den nächsten Jahren auf Wachstum
setzen und zu einem der führenden
Anbieter in der Branche aufsteigen.
Der Zusammenschluss von fünf
Einzelunternehmen in eine GmbH
erforderte ein Umdenken jedes Einzelnen. Die größte Herausforderung dabei
war, ein neues Organisationsmodell zu
entwickeln, das die bisher vollkommen
eigenständigen fünf Unternehmer in
ein schlagkräftiges Team umwandelt.
Die Verantwortlichkeiten der Partner
mussten neu definiert werden. Parallel
dazu wurde eine gezielte MarketingStrategie aufgesetzt sowie ein Qualitätsmanagement und Projekt-Controlling eingeführt. Begleitet wird „Artes
+ GmbH“ seit der ersten Stunde von
der Unternehmensberatung Gravitas
München GmbH, Bärbel Lenke.
Produkt-Highlight: die Sauerstoff
spendende Fliese
Initiatoren und Gesellschafter Artes+ GmbH (v.l.n.r.): Christoph
Buchschwenter, Reinhold Alber, Ivo Veith, Klaus Lunger und Paul Jaider
Optimale Wärmedämmwerte
Moderne Organisation
als Schlüssel zum Erfolg
Mit der Gründung der Artes+ GmbH
konnte sich das Unternehmen auch die
Exklusivrechte für eine neuartige welt-
Alle Gläser sind mit der „warmen
Kante“ ausgestattet. Die Verglasungsvarianten reichen von der Wärme-
Wärmebrückenfreiheit durch
Innovationen
Lüftbares
Lichtelement FE
schutzverglasung mit einem Ug-Wert
von 0,6 W/(m²K), Climatop-Verglasung
(weitere Verglasungsvarianten von 0,8
W/(m²K) bis 1,1 W(m²K) sind möglich)
über selbstreinigendes Glas bis hin zu
Sonnen- und Wärmeschutzverglasung
sowie Schallschutzglas. Je nach Verglasung ist eine Lichtdurchlässigkeit
bis 77% möglich.
Wärmetechnische Berechnungen
gehören zu den wichtigsten Instrumenten einer permanenten Produktoptimierung. Optimierung heißt:
Isothermenverläufe (Linien gleicher
Temperatur) müssen knickfrei und
innerhalb der Konstruktion verlaufen,
um das Risiko der Kondensatbildung nachdrücklich zu minimieren.
Das patentierte Gesamtsystem – der
Isotherme Lastkonverter (ITL) sorgt
dabei für einen wärmebrückenfreien
Fußpunkt. Das Ergebnis: Die Bildung
von Kondensat (Schwitzwasser) wird
minimiert und die Wärmedämmwerte
erhöhen sich deutlich.
81
unternehmen / baugewerbe
Radius 01/2007
Verschiedene Varianten
Weitere Markenzeichen des Tageslichtsystems sind elegante und schmale
Sprossenprofile, Farbbeschichtung nach
RAL-Karte, verschiedene Größen, verschiedene Varianten in Ausführung und
Öffnungsantrieb zur Belüftung sowie
Sonderausstattungen (vom Dachaustieg
über im Aufsatzkranz integrierte Lüfter
bis hin zu Beschattungselementen). Außerdem ist das ebene Lichtelement sehr
einfach zu montieren, weil es komplett
auf den Aufsatzkranz vormontiert
angeliefert wird.
Die roten Linien zeigen den knickfreien Isothermenverlauf
im CI-System Lichtarchitektur FE.
weit patentierte Fliese sichern – die
Oxygena. Wie der Name schon verrät,
handelt es sich hier um eine Fliese mit
Sauerstoff spendenden Eigenschaften.
Damit reagiert das Unternehmen auf
den allgemeinen Trend nach mehr
Gesundheit und Wohlbefinden.
In fo
Artes + GmbH
Ifingerstraße 5 - Handwerkerzone
39010 Tscherms
Tel. 0473 562 124 - Fax: 0473 554 227
[email protected]
grafik
unternehmen / baugewerbe
80
Radius 01/2007
Heizölverbrauch im Jahr auf maximal
drei Liter pro Quadratmeter beläuft.
Durch die hochwertigen Dämmstoffe
gelingt es auch geringe Wärmequellen – wie beispielsweise die Abwärme
von Fernseher, Computer, Toaster oder
Backofen – im Hausinnern zu bewahren, sodass die Heizung im Sparmodus
laufen kann.
Effizient & koordiniert
Klimahaus vom Netzwerk
Schlüsselfertige Klimahäuser sind die Spezialität eines Mini-Netzwerks bestehend
aus vier Südtiroler Kleinbetrieben, das im Sommer 2006 seine Arbeit in Südtirol
aufgenommen hat.
D
as Mini-Netzwerk, dem eine
Planungsfirma, eine Firma für
Baumeisterarbeiten, eine Tischlerei und eine Zimmerei angehören,
verfolgt mit der Kooperation vor
allem zwei Ziele: Als eingespieltes
Team wollen die vier Partner einerseits
qualitativ hochwertige Arbeit leisten,
andererseits ihre Konkurrenzfähigkeit
gegenüber großen Unternehmen im
Baubereich sichern.
Gemeinsamer Marktauftritt
„Ich bin ein junger Unternehmer
und beschäftige in meinem Planungsbüro außer mir noch zwei weitere
Mitarbeiter“, sagt Martin Kofler,
Geschäftsführer der Sterzinger Firma
BauConcept.
Gemeinsam mit
der Niederkofler GmbH
aus Flans, der
Kofler OHG
aus Flans und
der Tischlerei
Geometer Martin Kofler
Kiebacher aus Sterzing kooperiert BauConcept seit Sommer 2006. Gemeinsam treten sie auf dem Markt mit dem
Logo „a Plus“ auf.
TIS innovation park
Der Wunsch mit anderen Firmen in
einem festen Verbund zusammenzuarbeiten, reifte bei Martin Kofler schon
früh. Im Jahr 2005 bekam er dann im
Rahmen einer Weiterbildung Kontakt
zum Clustermanager Guido Sandforth
vom TIS innovation park. „Von da an
hatte ich einen festen Ansprechpartner
für mein Vorhaben, mich mit anderen
Firmen zu vernetzen“, so Kofler.
Eine glückliche Fügung wollte es,
dass zeitgleich das Modell Business
Units im Rahmen eines mit EU-Mitteln
finanzierten Projektes durch das Amt
für Innovation gefördert wurde. Business Unit bedeutet zu Deutsch so viel
wie Geschäfts-Einheit. Unternehmen
mit unterschiedlichen Kompetenzen
bündeln ihr Angebot und treten auf
dem Markt mit einem gemeinsamen
Leistungspaket auf. Nach dem Ende
des EU-Projekts wird dieses Modell
seit Sommer
2006 von den
Mitarbeitern im
TIS innovation
park betreut
und angeboten.
Unternehmer,
die eine innovative Form der
Kooperation im Clustermanager
Vertrieb suchen, Guido Sandforth
erarbeiten mit
den Clustermanagern des TIS die Ziele
und Regeln für ihre Zusammenarbeit,
definieren die Abläufe und Verantwortlichkeiten der einzelnen Partner.
Klimahaus „a Plus“
Ziel der Business Unit „a Plus“ ist
es, Klimahäuser der Energie-Effizienzstufe A oder hochwertigere Klimahäuser zu bauen. Deswegen gaben sich
die vier Partner auch den Namen „a
Plus“. Bei Klimahäusern dieser Klasse
werden umweltfreundliche Baumaterialien eingesetzt, durch eine optimale
Dämmung der Gebäude wird aber
auch dafür gesorgt, dass sich der
„Das ist natürlich eine innovative Geschichte“, sagt Martin Kofler
und ergänzt: „Wer sich von uns sein
Klimahaus bauen lässt, erhält ein
Rund-um-sorglos-Paket.“ Soll heißen:
für den Bauherrn entfällt die oft
nervenaufreibende Koordination der
einzelnen Gewerke. Die Partnerbetriebe
der Business Unit koordinieren ihre
Arbeiten untereinander und wissen,
wer wann und wo welche Arbeiten
zu verrichten hat. Die Arbeitsabläufe
werden dadurch effizienter aufeinander abgestimmt. Auch noch so kleine
Details können bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden.
Umstrukturierung
nicht nötig
Der Bau eines Klimahauses der
Klasse A stellt die ausführenden
Handwerksbetriebe natürlich vor
einige Herausforderungen. Die Tischlerei und die Zimmerei der Business
Unit „a Plus“ dürfen beispielsweise
für die Holzbehandlung nur umweltfreundliche Lacke verwenden.
83
paginierung
Radius 01/2007
bauwirtschaft
82
Clustermanager Guido Sandforth
betont aber, dass die Anschaffung
neuer Maschinen oder andere kostenintensive Umstrukturierungen nicht
zwangsläufig erforderlich sind, um
Klimahäuser der Energieeffizienzstufe
A zu bauen.
Stressfrei erzielte
Produktqualität
Die Kooperationspartner der Business Unit hat sich Martin Kofler selbst
ausgesucht. Wichtig für ihn war, dass
er sie schon von früheren Projekten
kannte und die Qualität ihrer Arbeit
beurteilen konnte. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit
immer denselben Partnern erhöhe sich
letztlich die Qualität des Produktes
Klimahaus, erläutert Kofler. Die Business Unit bringt also sowohl für die
kooperierenden Betriebe als auch für
den Bauherrn Vorteile. Die Kooperationspartner können ihren Kunden in
dauerhafter Teamarbeit ein qualitativ
hochwertiges Leistungspaket anbieten.
„Für den Bauherrn heißt dies unterm
Strich, dass er ein Klimahaus auf dem
neusten Stand der Technik erhält, bei
dem ein routiniertes Team den Bau des
gesamten Hauses von der Planung bis
zur Schlüsselübergabe abwickelt“, erläutert Guido Sandforth, Manager des
Clusters Bau & Facility Management
im TIS. „Dies bedeutet weniger Stress
und am Ende steht ein Klimahaus,
bei dem das Preis-Leistungsverhältnis
stimmt“ ergänzt Martin Kofler.
INF O
TIS innovation park
Siemensstraße 19 - 39100 Bozen
Tel. 0471 568 144 - Fax 0471 568 145
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Radius 01/2007
Radius 01/2007
Lust auf Behaglichkeit
unzureichend in Fakten gefasst werden
kann. Diese Fakten aber, besser gesagt
die Faktoren zur Definition des Raumklimas, beschreiben allgemein was wir
unter Behaglichkeit verstehen. Behaglich ist dort, wo wir uns wohl fühlen.
Fußboden, Wand oder Decke. Hier hat
man zum einen Strahlungswärme, die
für den Menschen die angenehmste
Wärmequelle ist, weil sie ähnlich der
Sonne wirkt, und zum anderen wenig
kalte Oberflächen im Raum. Diese Art
der Heizung hat zudem den Vorteil,
dass sie großflächig verlegt und mit
niederen Temperaturen gearbeitet
werden kann. Wird nun ausreichender Luftwechsel mit gleichzeitiger
Befeuchtung und Filterung der Luft
mittels einer kontrollierten Be- und
Entlüftung gewährleistet, sind die physikalischen Hauptfaktoren für Behaglichkeit geschaffen.
Abhängigkeiten
Klima im Klimahaus
Es gibt mehrere Faktoren, welche das Raumklima in Abhängigkeit
zueinander bestimmen. So z.B. die
Lufttemperatur, die Temperatur der
umgebenden Oberflächen sowie die
Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der
Luft. Wichtig für das Empfinden sind
zudem die Kleidung und die im Raum
ausgeübte Tätigkeit. „Es ist natürlich
für unser Befinden ein Unterschied ob
wir im Raum nur Herumsitzen oder
turnen“, erklärt Ing. Michele Carlini
vom Studio Tecnico Carlini aus Bozen,
„bei aktiver Tätigkeit ist für den
Menschen eine niedere Temperatur
angenehmer als beispielsweise bei
der Büroarbeit.“ Gerade bei längerem
Aufenthalt in geschlossenen Räumen
ist ein optimales Verhältnis dieser
Faktoren zueinander äußerst wichtig.
Andernfalls können schnelles Ermüden, Unkonzentriertheit, Unbehagen
bis hin zu „kränklichen“ Symptomen
die Folgen sein.
Klimahäuser haben gute Voraussetzungen für optimales Raumklima,
aber es ist nicht alles Gold, was
glänzt. Gerade beim Bau von Passivhäusern, dem sparsamsten aller
Klimahäuser was Energie angeht, sind
Standort und Nutzung genau aufeinander abzustimmen. Dem Prinzip folgend, dass das Gebäude hauptsächlich
durch die Sonne beheizt wird, muss
Es sind viele Dinge welche ein Raumklima kennzeichnen, Faktoren, die einander
zuträglich sind oder auch nicht.
W
er hat nicht schon mal gedacht:
„Irgendwie fühle ich mich hier
nicht wohl“, als er zu einer
Wohnungseinweihung eingeladen war.
Manchmal ist die Temperatur zu hoch,
vielleicht ziehts auch nur ein bisschen
oder wir haben kalte Füße. Kurzum, es
ist unbehaglich.
Letztendlich bestimmt der Mensch
selbst, meist im Unterbewusstsein, ob
ihm ein Raum passt oder ob er am
liebsten woanders wäre. Wenn dicke
Luft herrscht im Raum oder das Kratzen im Hals bedingt durch fehlende
Luftfeuchtigkeit das Arbeiten unangenehm macht, können dies Indikatoren
für ein schlechtes Raumklima sein.
Was den Menschen auf der Gefühlsebene erfasst aber sind simple physikalische Einflüsse auf sein Nervensystem. Etwas. Das man mit Worten zu
umschreiben versucht und doch meist
Gute Voraussetzungen
Erwiesenermaßen fühlt sich der
Mensch in geschlossenen Räumen
wohl, wenn die gemittelte Temperatur
zwischen Raumtemperatur und der
Temperatur der ihn umgebenden Oberflächen im Bereich von 20-24°C im
Winter und 23-26°C im Sommer liegt.
Das heißt, wenn im Winter die Wände
eines schlecht gedämmten Gebäudes
innenseitig eine Temperatur von nur
16°C haben, muss die Raumtemperatur
entsprechend höher sein, damit sich
ein Behaglichkeitsgefühl einstellt. „Der
Idealfall ist natürlich die Temperierung der umgebenden Bauteile wie
es vor Überhitzung geschützt werden,
teils auch im Winter. Der Mensch und
sein Wärmepotential spielen hierbei
eine ganz wesentliche Rolle. Wird eine Zusatzheizung eingebaut, müssen
hohe Temperaturschwankungen vermieden werden, welche zu Unbehagen
führen würden. Aufgrund der guten
Rahmenbedingungen, welche vor
allem die gute Dämmung, die Dichtigkeit des Gebäudes bei gleichzeitiger
kontrollierter Be- und Entlüftung
bedingen, wird sich in einem Klimahaus normalerweise auch behaglich
leben lassen.
Baubiologie und Feng Shui
Das Raumklima ist aber auch noch
anderen Einflüssen unterworfen.
Biologische Baustoffe, Vermeidung
von Elektrosmog und das Abstimmen
der Räume auf die Bedürfnisse des
Unterbewusstseins sorgen für Harmonie im Raum. Geht es in der Baubiologie in erster Linie um Baustoffe,
deren Verwendung und das Vermeiden
von schädlicher Strahlung, werden mit
Feng Shui Gebäude auf weitere äußere
Bedingungen untersucht und gestaltet.
Diese Jahrtausende alte Lehre beinhaltet in erster Linie ein ganzheitliches
und gesundes Leben mit der Natur.
Der Mensch soll in einem insgesamt
positiven Umfeld leben, wobei immer
ein Gleichgewicht vorhanden sein soll.
Gesundheitliche Probleme, familiäre Disharmonie oder mangelnder
beruflicher Erfolg lassen sich diesen
Grundsätzen folgend auf den Grundriss und die Gestalt von Gebäuden
zurückführen.
Beispielsweise wissen viele Menschen
nicht, warum sie morgens schlecht
ausgeruht aufwachen. Liegt es am
Bett, dem Radiowecker, der Antenne
auf dem Dach oder an der Wasserader, auf der man unwissenderweise
nächtigt?
Vielleicht ist es auch zu warm oder
eine stickige Luft, welche schlecht
schlafen lässt. Letztendlich sind es
viele Faktoren, welche ein Raumklima
bestimmen. Moderne Raumplaner sind
gefordert, die physikalisch optimalen
Bedingungen herzustellen und schließlich alles auf den einen Mittelpunkt zu
fokussieren: den Menschen.
85
klimahaus
klimahaus
84
Ein individuelles
Holzhaus!
WERZALIT® ideal für
Ihre Klimafassade.
Das Thema Klimahaus ist hochaktuell. Laufend gibt
es Neuheiten in Material- und Bautechnik. Zu diesen
zählen auch die innovativen Fassadenprofile und
Werkstoffe von WERZALIT®, für welche Holzland Vaia
in Leifers die Exklusivvertretung in Italien hat.
WERZALIT® entsteht aus zerspantem, ausgesuchtem
Holz in genau festgelegten Mischungsverhältnissen
unter Hitze und Druck. Dadurch ist der Holzwerkstoff Werzalit extrem widerstandsfähig gegen Hitze
und Nässe.
Ob für Fassaden, Balkone oder Zäune, das weltweit
patentierte Werzalit-Verfahren garantiert einzigartige Materialeigenschaften. Durch den Einsatz
von witterungsbeständigen Fassadenprofilen und
wirkungsvollen Dämmstoffen führt die Luftzirkulation zwischen Mauerwerk und Fassade die Bau- und
Nutzungsfeuchte nach außen ab. Die Fassadenprofile
bilden zudem auch ein gestalterisches Element und
harmonieren mit anderen architektonischen Elementen wie Beton, Glas oder Holz.
Alle weiteren Infos zu diesem Thema gibt es bei
Holzland Vaia in Leifers, auf dem Messestand der
Klimahouse vom 25. bis 28. Januar 2007 oder unter
www.holzlandvaia.it.
Der Wunsch des Kunden ist oberstes Gebot bei
innerhoferholzbau. Flexibel und mit höchsten Anforderungen an die Qualität werden Niedrigenergiebauten
in Holzbauweise schlüsselfertig ausgeführt.
Bei Planung und Ausführung werden neben den
neuesten technischen Standards vor allem die persönlichen Wünsche des Bauherrn und der Planer berücksichtigt. Dabei spielt die enge und bewährte Zusammenarbeit mit allen an der Bauausführung beteiligten
Betriebe eine wichtige Rolle.
Alle Häuser von innerhoferholzbau werden als
Klimahäuser erbaut und erreichen Energieverbrauchswerte zur Einstufung in die höchsten vorgesehenen
Kategorien. Zudem werden auch Dachstühle, Balkone
usw. gefertigt.
Neben einer soliden und fachmännischen Erledigung
aller Bauaufträge legt die Unternehmensführung
besonderen Wert auf die pünktliche Fertigstellung der
Bauten.
Dazu Alois Innerhofer: „Wir begleiten und beraten die
Bauherren während der gesamten Bauphase. Dieser ständige Kontakt ist wichtig und ermöglicht die
schlüsselfertige Übergabe innerhalb weniger Monate
bzw. innerhalb der mit dem Auftraggeber vereinbarten
Termine.“
INF O
Innerhofer Holzbau
Handwerkerzone 8 - 39010 Vöran
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Radius 01/2007
klimahaus
88
Ein Bauer im Passivhaus
Gert Telfser ist Bauherr und Besitzer des ersten Klimahauses A Gold, einem
Passivhaus, im Raum Naturns. Die mit hohen Qualitätsstandards ausgeführte neue
landwirtschaftliche Hofstelle bietet Platz für den Alt- und den Jungbauern.
D
as Gebäude zeigt vor allem eines:
moderne Architektur. „Es ist ein
ganz besonderes Wohngefühl in
unserem neuen Heim, man lebt förmlich auf“, schwärmt Josef Telfser, Vater
von Gert Telfser.
Entscheidungsfindung
„Wir hatten nur eine bestimmte
Kubatur zur Verfügung, wieso also
sich mit Dachschrägen plagen, wenn
es auch einfacher geht“, begründet
der „Altbauer“ die Wahl einer „kubistischen“ Formensprache. Der Entscheidung, ein Passivhaus zu bauen,
war sondern vorausgegangen waren
das Sammeln von Informationen und
das Anschauen von bereits gebauten
Passivhäusern in der weiteren Umgebung vorausgegangen. „Wir sind der
Meinung dass unser Geld so gut investiert ist und dass wir für die Umwelt
einen angemessenen Beitrag leisten. “,
stellt der Josef Telfser klar. Die Wahl
fiel auf ein Passivhaus des Malser
Unternehmens Klas Haus, welche die
Projektierung schlüsselfertig angeboten, mit einem schlüssigen Gesamtkonzept überzeugt und letztendlich für
eine ausgezeichnete Ausführung Sorge
getragen hat.
Ausführung
Das Gebäude wurde in Massivbauweise erstellt und dessen Dach
und Außenmauern entsprechend dick
gedämmt. Das Treppenhaus wurde
thermisch getrennt und zählt somit
nicht zur beheizten Kubatur. Dreifachverglasung und Passivhaustüren
verhindern ein Entweichen von teurer
Energie. Die kontrollierte Be- und Entlüftung sowie Wandheizung bzw. in
Teilbereichen auch Fußbodenheizung
sorgen für ein behagliches Raumklima.
Die Wärme wird geothermisch aus
dem Boden bezogen, für Strom sorgt
eine Photovoltaikanlage an Fassade
und auf dem Dach. Mit dieser Technik
ist man sozusagen energieunabhängig,
Josef Telfser
die Wärme aus der Erde ist abgesehen vom Strom für die Wärmepumpe
kostenlos ebenso wie die Energie
der Sonne. Und schließlich wird der
eventuell mehr produzierte Strom an
den Energieversorger verkauft, sodass
der Blick auf steigende Ölpreise ein
amüsiertes Lächeln hervorzaubert. Da
Passivhäuser extrem wenig Energie
abgeben, leistet man somit einen großen Beitrag zu aktivem Klimaschutz.
Vor der sommerlichen Überhitzung
schützen außenliegende Raffstore welche sich vollautomatisch regeln lassen.
Die Raffstores haben den Vorteil, dass
die Hitze draußen bleibt, die Bewohner
trotzdem der Blick in die Natur erhalten bleibt, sich also nicht „eingekastelt“ fühlen, wie es bei Rollläden der
Fall wäre.
Wohngefühl
„Dass die Architektur sich von
den anderen Häusern etwas abhebt
stört uns überhaupt nicht, sondern im
Gegenteil, dieses Gebäude hat viele
Vorteile“, führt der Hausherr weiter
aus, „große Fenster erlauben einen
herrlichen Blick in unsere Obstwiesen oder Schloss Juval und bei Nacht
kann man ausgezeichnet die Sterne
betrachten“. Weiße Putzflächen und
große Fensterflächen zur Südseite
beschreiben zunächst das Gebäude.
Die offene Fassade sucht den Bezug
zu den Obstwiesen und bildet eine
Art „Brücke“ zwischen Wohnen und
Erwerb. Den Ankommenden erwartet
moderne Architektur eingebunden in
ländliche Umgebung. Architektur und
Klimaschutz verbinden sich in diesem
Gebäude zur gebauten Vision des Bauherrn. „Unser neues Heim muss etwas
Angenehmes an sich haben, schließt
Herr Telfser schmunzelnd, „denn so
mancher Gast findet oft ziemlich spät,
dass es Zeit wäre, heimzugehen. Aber
für uns ist dies ein Zeichen, dass wir
ein schönes Zuhause haben.“
unternehmen / baugewerbe
90
Radius 01/2007
Südtirol Fenster für Jordanien
Es war schon ein ungewöhnlicher Auftrag, den der Fensterspezialist aus Gais im
vergangenen Jahr abgewickelt hat.
D
ie Anfrage kam über einen ehemaligen jordanischen Studenten,
der in Rom studierte und jetzt im
Ahrntal lebt. Max Serdah hat dann
auch als Dolmetscher und jordanischer
Vertrauensmann Firmenschef Werner
Seeber und sein Team nach Jordanien
begleitet. Dazu Werner Seeber: „Um
den Auftrag zu bekommen, haben wir
nach den Plänen der Villa ein Muster
angefertigt und sind mit dem Angebot
nach Jordanien geflogen. Der Kunde
ist der Präsident von der „Bank of
Jordan“ und beim Objekt handelte es sich um seine Privatvilla. Wir
mussten natürlich auf das Ritual des
Feilschens und Handels eingehen; das
hat insgesamt drei Tage gedauert und
der Auftrag wurde schlussendlich per
Handschlag besiegelt“, erinnert sich
Werner Seeber.
Besuch im Werk
Einige Wochen später, Ende April
2005, kam der Kunde zu Besuch nach
Gais, um sich den Betrieb anzusehen. Die Jordanier haben eine hohe
Baukultur im eigenen Land und sie
hatten auch genaue Vorstellungen von
Ausführung und Qualität der Fenster.
Bis zum Herbst war dann der Rohbau
soweit fertig, dass ein Team aus Gais
die Rohmaße auf der Baustelle nehmen
konnte. Im Mai 2006 war dann wieder
ein Besuch der Jordanier bei Südtirol Fenster angesagt, um die fertigen
Fenster zu sehen und die Abnahme zu
bestätigen. Vom Geometer Egon Tauber generalstabsmäßig geplant wurde
dann ein großer Container beladen mit
Fenstern, Montage- und Reservematerial von Gais aus per Lkw und später
per Schiff auf die Reise nach Jordanien geschickt.
Andere Länder andere Sitten
v.l.: Bauing. Mr. Hassan, Bauherr Mr. Fakhouri und Werner Seeber von
Südtirol Fenster
In fremden Kulturen gelten andere
Sitten, speziell im Umgang mit Frauen.
Bei der Montage einfach das Hemd ausziehen, weil einem zu heiß ist, kann mit
Problemen verbunden sein, besonders
dann wenn z.B. Putzfrauen die Fenster-Monteure mit freiem Oberkörper
sehen. Insgesamt war die dreiwöchige
Montagearbeit für Andreas Prenn,
Johann Unteregelsbacher, Albert Steiner
und Florian Winkler ein Erlebnis. Sie
würden nach eigenen Angaben sofort
wieder fahren. Das kann gut passieren,
denn ein weiterer Auftrag ist schon so
gut wie fix. Zur Einweihung der Villa
gab es ein großes Fest, zu dem die Firmenchefs aus Gais natürlich eingeladen
waren. Mit dabei auch der Bürgermeister von Amann. Dazu Werner Seeber:
„Mittlerweile hat sich eine gute persönlich Beziehung zum Kunden entwickelt
und Fenster für die zwei Villen der
Töchter sind schon spruchreif…“ Und
auch die Mitarbeiter freuen sich schon
auf den nächsten Auftrag.
INF O
Südtirol Fenster GmbH
Industriezone - 39030 Gais
Tel. 0474 504 257 - Fax 0474 504 455
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Radius 01/2007
93
Denkmalschutz kontra
Eigentum?
Im Bereich Denkmalschutz geraten zwei elementare Bürgerrechte in Konflikt: Das
Recht auf Eigentum und das Recht auf Erhalt der Vergangenheit. Ein Gespräch mit
Waltraud Kofler-Engl, Leiterin des Amts für Kunst- und Baudenkmäler.
Radius: Ab wann haben wir es mit
einem Denkmal zu tun?
W. Kofler-Engl: Dem Gesetz nach
kann man ein Objekt unter Schutz
stellen, wenn es 50 Jahre alt ist. In
unserer schnelllebigen Zeit, ist diese
Definition allerdings veraltet. Nehmen
sie das Beispiel Cinema Corso. Eines
der besten Stücke der rationalistischen
Architektur in Bozen; es wurde abgerissen, als es 49 Jahre alt war.
Radius: Bei den Besitzern historischer Gebäude sind Sie nicht unbedingt gern gesehen?
W. Kofler-Engl: Die Eigentümer
erheben oft Einspruch gegen geplante
Unterschutzstellungen. Leider wird
je nach politischen Beziehungen des
Betreffenden diesen Einsprüchen nur
zu oft nachgegeben. Wir sind dann
machtlos. Die Leute verstehen oft
nicht, mit welchem Wert sie es zu
tun haben und sehen nur die Nachteile, befürchten, nicht mehr frei über
ihren Besitz verfügen zu können.
Dabei ist ein Haus eben mehr als
nur Höhe x Breite x Geld. Denkmalschutz ist keineswegs eine Beeinträchtigung.
Radius: Alter Baubestand heißt ja
auch nicht einfach nur alte und feuchte Mauern ... .
W. Kofler-Engl: Im Gegenteil: Die
baubiologische Qualität der meisten
älteren Gebäude ist hervorragend, die
Lage ebenso. Nimmt man noch Flair,
Stimmung, Botschaften eines Gebäudes dazu, müsste man doch eigentlich
verstehen, dass die Erhaltung dieser
Objekte nicht bloßem Romantizismus
entspringt, sondern auch Erhaltung
von Qualität ist, ganz abgesehen vom
historischen Wert.
Radius: Viele Eigentümer fürchten
die hohen Kosten, die mit dem Erhalt
eines historischen Gebäudes verbunden sind.
W. Kofler-Engl: Der Denkmalschutz
bringt natürlich für den Eigentümer
die Pflicht mit sich, das betreffende
Objekt zu erhalten und seinen Fortbestand zu gewährleisten. Dafür erhält
er aber auch Steuererleichterungen.
Wir haben ein jährliches Budget von
6 mio. Euro und sind besser gestellt
als viele andere Regionen Italiens oder
andere Länder Europas. Wir decken
grundsätzlich die Mehrkosten ab, die
aufgrund unserer Auflagen entstehen.
Das heißt wir zahlen die Mehrkosten
für spezialisierte Handwerker oder
besondere Materialien usw.
Radius: Ich kann aber mein unter
Schutz stehendes Eigentum nicht
einfach umbauen oder erweitern wie
ich möchte.
W. Kofler-Engl: Besitzer von schützenswerten Objekten und hierunter
fallen nicht nur Paläste oder Fresken,
also nicht nur „Hochkunst“, haben
Recht auf kostenlose fachliche Beratung unsererseits. Allerdings haben sie
auch die Pflicht, jede Änderung genehmigen zu lassen. Aber keine Angst,
wir wollen unsere Denkmäler nicht als
museales Stück unter eine Käseglocke
stellen, sondern einer sinnvollen, kompatiblen modernen Nutzung zuführen.
Radius: Wieviel erhaltenswerte Objekte gibt es in Südtirol ungefähr?
W. Kofler-Engl: Seit der Übernahme
durch die Provinz vom Staat haben
wir mit der systematischen Erfassung
der Objekte begonnen, die bis 1988
abgeschlossen war. Aber der Denkmalbegriff wandelt sich, Denkmalschutz
ist ein fortlaufender Prozess. Denkmalqualität hat eigentlich alles Überdauerte, was repräsentativ ist für alle
Schichten des Lebens, ein Weberhaus,
ein Stadl, die Holzhütte, wo Mahler
komponierte, eine alte Bauernhütte,
das Siegesdenkmal in Bozen (auch
wenn das von bestimmter Seite nicht
gerne gehört wird) ebenso wie das
Ex-Gil-Gebäude oder ein Wegstock.
Wir zählen derzeit etwa 5.000 Objekte,
davon ca. ein Drittel sakrale Objekte
bauwirtschaft
paginierung
92
und nur etwa 3.000 tatsächliche Baudenkmäler.
Radius: Wie viele kommen jährlich
dazu?
W. Kofler-Engl: Wir haben im Jahr
ca. 15 neue Unterschutzstellungen,
wobei ich sagen muss, dass es eigentlich mehr als das Doppelte wären,
leider übergeht die Landesregierung
oft unsere Anträge und gibt den Einsprüchen der Eigentümer nach.
„Auf Gebautem bauen ...“
Im Dialog
mit historischer
Bausubstanz;
Eine Recherche
in Südtirol“
ist der Titel
eines im vergangenen Jahr
von Susanne
Waiz herausgegebenen Buches. Das Buch zeigt anhand von konkreten Beispielen einen
Weg für den sensiblen und bewussten
Umgang mit historischem Baubestand.
Das Buch will sich nicht in die zahllosen, nur einem Kreis von Kunsthistorikern und Architekten bekannten
Bände von Fachliteratur eingliedern,
sondern richtet sich bewusst an ein
breites Publikum. Jeder Einzelne soll
sich seiner Verantwortung gegenüber
dem alten Baubestand bewusst wer-
den. „Auf Gebautem bauen“ ist Metapher für neue Architektur in historischem Ambiente. Das Buch ist in drei
Teile gegliedert: Burg – Dorf – Stadt.
Anhand von sorgfältig ausgewählten
Beispielen wird gezeigt, dass ein sensibler und bewusster Umgang mit dem
vorhandenen Baubestand keineswegs
im Widerspruch zur zeitgemäßen Architektur stehen muss, dass der Dialog
zwischen Alt und Neu vielmehr sehr
spannend und bereichernd sein kann.
Architekten und
Denkmalschützer gemeinsam
Architekten und Denkmalschützer,
so der Appell der Herausgeberin, müssen sich nicht verständnislos gegenüberstehen, sondern vereint den Konflikt zwischen Alt und Neu auflösen
und eine gemeinsame Sprache finden.
Vorhandenes muss in Schichten zerlegt und interpretiert werden, bevor im
Sinne einer verbesserten oder neuen
Nutzung weitergebaut, angebaut oder
rekonstruiert werden kann. Das Buch
stellt aktuelle Beispiele für Aufwertung
und neue Nutzung von historischer
Bausubstanz in Südtirol vor. Die
klaren und absichtlich kurz gehaltenen
Texte sind von Fotos und Planzeichnungen begleitet. Die Spanne reicht
von der mittelalterlichen Burganlage
über Stadthäuser und ländliche Ensembles bis zu den Baudenkmälern der
Moderne. Das Buch „Auf Gebautem
bauen“ ist im Folio-Verlag Wien/Bozen erschienen. Herausgegeben wurde
es von Susanne Waiz gemeinsam mit
der Galerie Lungomare. Susanne Waiz,
geboren in Wien, lebt als freie Architektin mit Schwerpunkt Denkmalpflege
und Museumsarchitektur in Bozen.
Blick auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. „An diese Zeit kann ich mich
noch gut erinnern“, führt Bürgermeister Schiefer aus, „damals gab es dort
eine Rebschule, von uns immer nur
das Treibhaus genannt, sowie eine Kegelbahn. Später kam noch die Feuerwehr dazu. Und wir Buben hatten auf
dem Vorbereich unseren ‚kulturellen
Mittelpunkt’, den Bolzplatz.“ In unmittelbarer Nähe zu Schule, Gemeinde
und Kindergarten lag es nahe, hier das
Kulturhaus zu errichten. So mussten für den in Sichtbeton errichteten
Neubau – in dieser Zeit modern, für
manchen aber eher revolutionär und
sehr gewöhnungsbedürftig – die Bestandsgebäude weichen, um Vereinen,
dem Theater, den Chören usw. entsprechende Räumlichkeiten zu bieten.
Kultur neu „eingekleidet“
„Und dies ist das Tüpfelchen auf dem „i“, welch ein herrlicher Ausblick auf unser
Tal“, mit diesen Worten präsentierte Bürgermeister Schiefer „seine“ Terrasse des
neuen Kulturhauses in Kurtatsch.
N
icht ohne Stolz führt er durch das
vor kurzem fertig gestellte Gebäude: „Es war ein langer Weg bis zur
Fertigstellung im Mai dieses Jahres,
aber es hat sich wirklich gelohnt,
unser kulturelles Leben findet nun in
wunderbaren Räumen statt.“
Als eine der ersten Gemeinden, welche
bereits Ende der 60er Jahre ein Kulturhaus erbaute, legt Kurtatsch großen
Wert auf die Pflege von Traditionen.
Nach dem Bau 1969 durch den Architekten Helmut Maurer bildete das
Kulturhaus über 30 Jahre lang den
Mittelpunkt kulturellen Lebens von
Vereinen, Theatergruppen Chören usw.
Da gerade öffentliche Gebäude mit
den Jahren eine technische Auffrischung brauchen, veranlasste die
Gemeinde 1994 die Auslobung eines
Wettbewerbes, um den Ansprüchen der
Gegenwart gerecht zu werden. „Als ich
zusammen mit der Architektin Anita
Schenk den Wettbewerb gewonnen
hatte, dauerte es noch ganze zehn
Jahre bis zum Baubeginn,“ erläutert
Architekt Wolfram H. Pardatscher aus
Meran, „zwischenzeitlich gründete ich
mit den Architekten Joachim Clemens,
Klaus Valtingojer und Alex Teti die
Sozietät PVC-architects, welche dann
Ausführungsplanung und Bauleitung
übernommen hat.“
Umfeld und Architektur
Umgeben von historischen Mauern, in Nachbarschaft mit dem Ansitz
Freienfeld und dessen ehemaligen
Gesindehäusern bewahrt sich das neu
gestaltete Kulturhaus eine behutsame
Eigenständigkeit. Materialien, Farben
und Formensprache kommunizieren
mit dem Umfeld und interpretieren
den Ort und seine Tradition. Kupfer als
Mittel in der Rebenpflege verwendet,
dessen grüne Patina das Symbol des
wachsenden Weins und schließlich das
Rot eines genussvollen Lagreins vermitteln zwischen landwirtschaftlicher
Kultur und gesellschaftlichem Leben.
Ganz bewusst bilden das Kulturhaus
und dessen Architektur einen Ankerpunkt von Geschichte und Tradition
sowie einen Wegweiser in die Zukunft
von Kurtatsch.
Dass der Standort für das Kulturhaus
einer gewissen Logik folgt, erklärt ein
95
bauten
Radius 01/2007
öffentliche
Radius 01/2007
paginierung
94
Radius 01/2007
Erweiterung finden nun bis zu 400
Personen Platz im Kulturhaus. Holz
dominiert den Innenraum, die Fassade
des Zuschauerraums gibt einen beeindruckenden Blick ins Tal. Ein Aufzug
und die Küche im Untergeschoss
ermöglichen eine tadellose Verköstigung bei Veranstaltungen sowie die
mittägliche Ausspeisung der Schüler.
Events wie „Fußball live“ haben diesen Sommer bereits großen Anklang
gefunden.
Ein Haus für alle
Update
Weil Ansprüche an das Gebäude
sich ändern, vielseitige Medien zum
Einsatz gebracht werden und der
Klimaschutz seinen Tribut fordert,
brauchen vor allem öffentliche
Gebäude nach und nach eine Runder-
neuerung. „Unser Konzept war relativ
einfach“, erklärt Architekt Wolfram
Pardatscher seinen Entwurf, „es gibt
ein bestehendes Gebäude, welches
erhalten und den technischen Anforderungen der heutigen Zeit angepasst
werden sollte. Gleichzeitig haben wir
das Gebäude auch architektonisch
etwas aufgefrischt.“ Das Gebäude wird
dominiert von Offenheit, das Foyer
wird zum Empfang, Bar und lederbezogene Bänke laden ein zum
Plausch. Zum Hof erlauben GlasSchiebeelemente eine mühelose Erweiterung in den Außenbereich. Durch
die neue Empore und die talseitige
„Wir haben jetzt wieder ein Haus
für unsere Gemeinde, welches sehr
vielen Wünschen seitens der Vereine,
der Jugend usw. entspricht“, erläutert
Bürgermeister Schiefer abschließend,
„trotz der langen Phase zwischen
Ausschreibung und Ausführung von
fast zehn Jahren konnten die Kosten nahezu eingehalten werden. Die
Gemeinde Kurtatsch, die ausführenden
Handwerker und nicht zuletzt Architekt Wolfram H. Pardatscher dürfen
sich zu einem gelungenen Projekt
beglückwünschen.“
97
paginierung
Radius 01/2007
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Radius 01/2007
Radius 01/2007
Heizen mit Köpfchen
Das Thema Heizen bewegt nicht nur viele Private und Kondominien, sondern
auch öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Schulen, Schwimmbäder und
vor allem Hotels. Energiecontracting ist eine neue Finanzierungsform.
D
ie Kosten für fossile Brennstoffe
wie Öl oder Gas steigen konstant
und sind finanziell kaum noch
tragbar. Zudem sind dies „unsichere“
Energieträger, welche sehr stark von
politischen Schwankungen beeinflusst
werden.
Es genügt eine kleine Krise oder Unruhe und schon schwebt die gesamte
Energieversorgung in der Luft.
Umstieg als Lösung
Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist also die einzige Möglichkeit,
um eine unabhängige Sicherheit in
der Energieversorgung zu haben und
die Heizkosten erheblich zu senken.
Hier ist zwar die Investition in eine
entsprechende Anlage höher, langfristig gesehen zahlt sie sich aber in
jedem Fall aus. Um eine Pellets- oder
Hackgutheizung ohne eigene Investitionskosten zu finanzieren und sofort
jährliche Heizkosten zu sparen und die
Umwelt zu schonen gibt es das interessante Finanzierungsmodell Energiecontracting.
Neuheit Energiecontracting
So, wie man heutzutage das Auto
mit Leasing kauft, als Gastbetrieb die
Kaffeemaschine vom Kaffeelieferant
bekommt oder das Handy über den
jeweiligen Telefonanbieter symbolisch
um 1 Euro bezieht, so funktioniert es
auch mit Energiecontracting.
Energiecontracting ist eine vertraglich
vereinbarte Dienstleistung zwischen
dem Gebäudeeigentümer und einen
Energiedienstleistungsunternehmen“
erklärt Ilona Ganthaler, Geschäftsführerin der Firma Saturn GmbH aus
Sterzing. Das Energiedienstleistungsunternehmen plant, realisiert und
finanziert die gesamte Pellets- oder
Hackgutheizung, übernimmt die
Lieferung des Brennstoffes und hält
die Anlage während der gesamten
Vertragslaufzeit instand.
Funktionsweise ähnlich
einem Fernheizwerk
Kondominium in Mals, welches ohne Investitionskosten eine neue Pelletsanlage erhalten hat und somit eine jährliche Energieeinsparung erzielt.
Der Gebäudeeigentümer zahlt dem
EDU (Energiedienstleistungsunternehmen) den vereinbarten Preis pro
verbrauchte Kilowattstunde. „Im
Prinzip funktioniert Contracting
ähnlich wie ein Fernheizwerk, nur
eben lokal im Gebäude“, fügt Ilona
Ganthaler hinzu. „Contracting ist eine
gute Alternative für Gebäude, welche
z.B. außerhalb der Versorgungszone
von Fernheizwerken liegen“, bemerkt
die Geschäftsführerin von Saturn.
„Wir sind stets bemüht unsere Kunden
optimal zu informieren, denn je mehr
Informationen ein potenzieller Kunde
über unser Angebot hat, umso größer
ist auch sein Interesse mit uns zusam-
Ilona Ganthaler
men zu arbeiten und die Investition
in Aufklärungsarbeit macht sich für
beide Seiten bezahlt.“
Interessantes
Finanzierungsmuster
Diese Form des Leasings funktioniert in Österreich und Deutschland
schon seit vielen Jahren erfolgreich.
Viele Gemeinden, Hotels und Kondominien lassen sich die aufwendigen
Heizanlagen über ein solches Muster
finanzieren. Aber auch für Bau- und
Immobiliengesellschaften, welche
schlüsselfertige Wohnanlagen errichten, ist Contracting eine durchaus
interessante Finanzierungsmethode.
So konnte die Firma Saturn im letzten
Jahr zahlreiche Neukunden in Südtirol
sowohl im öffentlichen als auch im
privaten Sektor gewinnen.
INF O
Saturn GmbH
Handwerkerzone Unterackern
39049 Sterzing
Tel. 0472 759 042
Fax 0472 759 298
[email protected]
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Neues Beratungszentrum
I
m Februar wird die Raiffeisenkasse
Bruneck am Brunecker Gilmplatz
das neue „Beratungszentrum Bauen
& Wohnen“ eröffnen. Nachdem den
Kunden bereits seit vielen Jahren bei
Fragen rund ums Bauen zur Seite
gestanden wird, wird nun mit dem
eigenen Zentrum die Bedeutung der
spezialisierten Wohnbauberatung
untermauert.
Das „Beratungszentrum Bauen & Wohnen“ versteht sich als Anlaufstelle für
alle kauf-, bau- und sanierungswilligen
Kunden und bietet eine dauerhafte und
ganzheitliche Beratung vor, während
und nach der Bauphase. Geboten werden Hilfestellung bei den verschiedensten Ansuchen wie Wohnbauförderung,
Energiesparmassnahmen, Wiedergewinnung von Gebäuden, Energieausweis usw. In punkto Finanzierung
werden maßgeschneiderte Angebote
zusammengestellt und eine individuelle
Beratung für einen angemessenen Versicherungsschutz geboten. Die Klärung
verschiedener familienrechtlicher Angelegenheiten rundet das Angebot ab.
Günther Pichler, Günther Falkensteiner
und Elke Rieder freuen sich darauf,
ihre Kunden in den neuen Räumlichkeiten am Gilmplatz zu beraten. Um
eine telefonische Terminvereinbarung
unter 0474 584 000 wird ersucht.
99
service
service
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paginierung
unternehmen / baugewerbe
100 Radius 01/2007
Rechtzeitige Infos – Schlüssel zum Erfolg
D
ie Bauservice KG in Brixen ist mit
ihrer langjährigen Branchenerfahrung, einem Kundenstamm von
über 700 Unternehmen und über 1.200
wöchentlich erbrachten Dienstleistungen absoluter Markführer in Südtirol
im Bereich Vermittlung von öffentlichen und privaten Bauaufträgen.
Das Dienstleistungsunternehmen
informiert Handwerks- und Baufirmen
über öffentliche Ausschreibungen
und deren Ergebnisse, Projektierungsaufträge und genehmigte Projekte
der öffentlichen Verwaltungen sowie
Baukonzessionen und Grundzuweisungen und ermöglicht ihnen so stets
rechtzeitig über neue Ausschreibungen
informiert zu sein um termingerecht
für die Einladung anzusuchen oder
ihre Angebote unterbreiten zu können.
Die Unternehmer ersparen sich damit
die zeit- und kostenaufwendige Suche
nach privaten und öffentlichen Aufträgen; außerdem werden sie auch effizient beraten. Die kostenlose Beratung
und Beistand in allen Rechtsfragen des
öffentlichen und privaten Bauwesens,
Zugang zu allen gesetzlichen Bestimmungen der öffentlichen Vergabe bzw.
Freischwimmbad Schenna, wo alle Zimmermanns-, Spengler-, Fassaden- und Abdichtungsarbeiten von der Firma Gostner
Dachbau aus Vahrn ausgeführt wurden. Ausschreiber: Gemeinde Schenna. Veröffentlicht von Bauservice im Jahre 2004
der Bauwirtschaft gehören ebenfalls
zum Service.
Über aktuelle Neuerungen in gesetzlichen Bestimmungen wird laufend
informiert.
Rundum informiert
Mit Bauservice erhalten Bau- und
Handwerksfirmen, aber auch Freiberufler und Banken eine Komplett-In-
formation über das gesamte Bauwesen
Südtirols. Um auch den kleineren
Handwerksbetrieben, welche vor allem
auf Bezirksebene arbeiten, entgegenzukommen, können die einzelnen Dienstleistungen auch auf eine
bestimmte Zone limitiert abonniert
werden.
Interessierte können die Demoversion
auf www.bauservice.it testen.
Nähere Infos: 0472 208 308
Willkommen im Hotel Saltria
Nur sieben Monate Bauzeit standen für den Umbau des Hotels Saltria auf Europas
größtem Hochplateau zur Verfügung. Pünktlich zur Wintersaison 2006 wurden die
ersten Gäste im November empfangen.
I
nmitten der Seiser Alm, umgeben
von einer fantastischen Natur, mit
unzähligen Freizeit-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten, besitzt das neugestaltete Viersterne-Hotel alle Möglichkeiten, den Urlaub zu einem echten
Erlebnis werden zu lassen. Auf 1700 m
Meereshöhe bieten sich ein einmaliges
Bergpanorama, angenehmes Klima und
die besten Bedingungen für Erholung,
Entspannung, aber auch für einen
Aktivurlaub.
Ideal für Sommer- und
Wintersportbegeisterte
Unzählig sind die Routen für
Wanderungen und Klettertouren im
Sommer. Im Winter laden das Skigebiet mit rund 70 km Pisten und die
ausgedehnten, gut gespurten Langlaufloipen von 60 km Länge ein und
bieten allen Wintersportbegeisterten
ideale Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Urlaub. Die Aufstiegsan-
Radius 01/2007 103
service
service
102 Radius 01/2007
lagen Florian und Goldknopf befinden
sich in unmittelbarer Nähe des Hotels.
Sie geben Anschluss an durch 20
Liftanlagen miteinander verbundene
Abfahrtshänge. Beliebt sind auch
Spaziergänge auf dem insgesamt
40 km geräumten, breitangelegten
Winterwanderwegenetz und die
Rodelbahnen laden zur rasanten Fahrt
ins Tal.
Doch auch die Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Von
der Langkofelgruppe bis zum Schlern
erstreckt sich ein Gebiet, in dem die
Natur noch naturbelassen ist.
Strenge Schutzvorschriften
Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies mit einer riesigen Artenvielfalt.
Flora und Fauna präsentieren sich
Dank der strengen Schutzvorschriften
immer noch wie zu alten Zeiten. Das
Naturschutzgebiet ist für den Autoverkehr gesperrt, nur Bewohner und
Hotelgäste erhalten Sonderfahrgenehmigungen.
Rekordumbau
in sieben Monaten
Im Mai des vergangenen Jahres
verabschiedeten sich die letzten Gäste,
dann wurde das Hotel Saltria auf der
Seiser Alm zur Großbaustelle.
Nicht nur eine komplette Renovierung
und Modernisierung wurde vorgenommen, die Kubatur des Hotels wurde
um 6500 m³ auf 19.000 m³ erweitert,
um den Gästen in der schönsten Zeit
des Jahres, in ihrem Urlaub, noch
mehr Komfort und Bequemlichkeit
bieten zu können. Das Viersterne-Haus
zeigt sich nun mit einem strahlenden
Anblick und kann rundherum den
Wünschen der Gäste gerecht werden.
Der neue Bettentrakt mit großzügig
gestalteten Zimmer wurde als eigenständiger Baukörper mit alpinem
Charakter harmonisch dem bestehenden Gebäude angegliedert. Die zehn
Zimmer und Suiten besitzen rund
40 m² Grundfläche und verfügen
alle über eine großen Balkone an der
Südfront des Hauses mit Blick auf den
Lang- und Plattkofel.
Anbau mit natürlichen
Bauelementen
Für den Anbau wurden ortstypische
Materialien eingesetzt, und so das
Gebäude in die bestehenden architektonischen Gegebenheiten integriert.
Für die Fassaden wurden Naturstein
im Erdgeschoss und horizontale Lärchenholzverkleidungen in den oberen
Geschossen verwendet. Das Flachdach
service
104 Radius 01/2007
auch im Feriendomizil fortgesetzt wird.
Nach einem langen Skitag oder einer
anstrengenden Wanderung lädt die
neue Paradiso Fitness&Wellness-Oase
im Untergeschoss des Hotels zum Entspannen und Kräfte tanken ein. Neben
den großen Panoramahallenbad und
integriertem Whirlpool, der Finnischen
Fichtenholzsauna, dem Türkischen
Dampfbad und Gesundheitskabine
mit Infrarottechnik kann man sich im
Fitness Center verwöhnen lassen und
findet im Whirlpool im Freien Vergnügen und Entspannung. Außerdem
stehen den Gästen eine Ruhezone und
ein Massageraum zur Verfügung.
Unterhaltung
für Groß und Klein
wurde mit Extensivbepflanzung begrünt. Die Autos der Gäste können in
der Tiefgarage mit ca. 20 Stellplätzen
untergebracht werden.
Zudem stehen den Gästen nun auch
ein großzügiger Wellnessbereich, ein
Konferenzraum für Businessreisende
und eine Bibliothek zur Verfügung.
Die Eingangshalle wurde erneuert und
der Restaurantbereich mit Altholzstube
erweitert.
Wohlfühloase mit
Erholungsgarantie
In der siebenmonatigen Umbauzeit
wurden nun die Voraussetzungen geschaffen, damit das Erlebnis „Urlaub“
Auf der Sonnenterrasse genießt man
ein herrliches Bergpanorama und für
die sport- und spielbegeisterten Gäste
steht eine Tischtennisplatte und Tischfußball zur Verfügung. Abends laden
die Cafè-Bar, ein Aufenthaltsraum,
eine Tiroler Bauernstube und ein
Veranstaltungsraum zum gemütlichen
Beisammensein ein.
Radius 01/2007 107
service
paginierung
106 Radius 01/2007
„I Sauc“ am Monte Pana
Viele kleine Skispringer waren bei der Eröffnung der neuen Sprunganlage
am Monte Pana in Aktion. Vor allem für sie, aber auch für die Athleten der
Nordischen Kombination bietet die neue Anlage hervorragende Trainings- und
Wettkampfbedingungen.
F
ür die idealen Voraussetzungen
für Wintersportler ist das Grödner
Tal weithin bekannt. Es bestehen
die besten Bedingungen für Abfahrt,
Langlauf, Ski alpin, Snowboard, Rodeln und Schneeschuhwanderungen,
im Leistungssport, fürs Hobby oder
einen aktiven Winterurlaub. Der Bau
der beiden Sprungschanzen hat das
Angebot nun vervollständigt.
Bisher mussten die Sportler für ihre
Trainingssprünge weite Anfahrtswege
und damit verbunden viel Zeitaufwand
und hohe Kosten für den Sportclub in
Kauf nehmen. Mit dem Bau des neuen
Trainings- und Wettkampfzentrums in
St. Christina in Gröden werden jetzt
ideale Voraussetzungen geschaffen,
den Springern hervorragende Bedingungen bei der Vorbereitung auf ihre
Wettkämpfe und für sportliche Ver-
gleiche zu geben. Gleichzeitig ist die
Attraktivität dieser Anlage auch für
die Nachwuchsgewinnung in diesen
Sportarten von besonderer Bedeutung.
Direkt vor Ort können nun kleine
Springer und Springerinnen trainieren
und zu ihren ersten Wettkämpfen antreten. Zeitraubende Trainingsfahrten
bleiben allen erspart.
Zwei Schanzen
namens „I Sauc“
Ein wahrer Boom ist inzwischen
unter dem Nachwuchs seit der Fertigstellung der beiden Schanzen zu
verzeichnen. Deshalb war es auch
nicht verwunderlich, dass zur feierlichen Übergabe auch die jüngsten
Sportler des „Schi Club Gherdëina“ ihr
Können zeigen durften. Die öffentliche
Sprunganlage findet sich in zentraler
Lage im Start- und Zielbereich des
geplanten Langlaufzentrums von St.
Christina. Nach deren Fertigstellung
sollen in der hochmodernen Anlage
Rennen der Nordischen Kombination
abgehalten werden. Bereits jetzt be-
finden sich auf dem Monte Pana drei
Langlauf-Schleifen unterschiedlichen
Schwierigkeitsgrades und eine Verbindungsloipe zur Seiser Alm.
Die Kosten zum Bau der zwei Sprungschanzen belaufen sich auf 400.000
Euro, die vom Land und der Gemeinde
gemeinsam getragen werden. Besonders dem großen persönlichen Engagement von Trainer Romed Moroder und
der guten Zusammenarbeit zwischen
Gemeinde und Land ist es zu verdan-
ken, dass das ehrgeizige Projekt in die
Tat umgesetzt werden konnte.
Wettkampffähige Anlage
Die zwei Schanzen haben eine Sprungweite von 21 und 35 Metern. Trainiert
werden kann zu allen Jahreszeiten.
Dies wird über eine Beregnungsanlage
ermöglicht, die den Kunststoffbelag im
Sommer befeuchtet und somit gleitfähig hält. Die moderne Anlage ist auch
für Wettkämpfe zugelassen.
Maßarbeit bei
den Erdarbeiten
Die Firma Schenk Bau mit Sitz und
Gufidaun/Klausen war entscheidend
an der Errichtung der zwei neuen
Schanzen am Monte Pana beteiligt. Sie
übernahm neben den Aushubarbeiten
und der Wiederverfüllung des Geländes mit Baumaschinen und Baggern
auch die Begrünung der Anlage. Von
der Baufirma wurden auch der Schanzentisch und die steile Landebahn
errichtet. Letztere wurde betoniert, was
den Einsatz von Spezialtechniken für
eine hochpräzise Ausführung der steilen Flächen und
eines genauen Profils erforderten und eine besondere
Herausforderung für den Geometer Gerold Demetz
darstellte. Alle waren sich voll bewusst, dass eine präzise Projektverwirklichung die Grundlage für das gute
Funktionieren und den Erfolg der neuen Anlage ist.
Wirtschaftstelegramm
service
108 Radius 01/2007
Bozen +++ Das WIFO stellte in einer Studie fest,
dass von den rund 5000 Südtiroler Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten ca. 1900 (39%) zwischen 2002
und 2004 erfolgreich neue Produkte und Produktionsprozesse eingeführt haben. Die Südtiroler Wirtschaft basiert grundsätzlich auf kleinen und sehr kleinen Unternehmen und ist darüber hinaus durch den hohen Anteil der
„traditionellen“ Bereiche (Landwirtschaft, Tourismus,
Handel) gekennzeichnet. Die Erklärung für das Ergebnis
liegt in der Art und Weise, mit welcher die lokalen
Betriebe die Innovation ihrer Produkte und Verfahren
betreiben: Oft wird das erforderliche Know-how einfach von außen erworben, oder durch Kooperationen. Die
Prozessinnovation wird üblicherweise bei den Zulieferern
zugekauft. Aus der Studie geht zudem hervor, dass in
Südtirol verstärkt in den Erwerb von Anlagen und die
Weiterbildung der Mitarbeiter investiert wird, während
relativ wenige Unternehmen Ausgaben für Forschung und
Entwicklung, Design und Produktgestaltung tätigen +++
Padua +++ Ein voller Erfolg war die Aktion der
Handelskammer Bozen, die im Dezember zum dritten Mal die
Südtiroler Qualitätsprodukte im Einkaufszentrum Le Brentelle in Padua präsentierte. Mit einer originalgetreuen
Darstellung der einzigartigen Atmosphäre der Südtiroler
Weihnachtsmärkte kamen über 20.000 Besucher in den Genuss
der echten „Südtiroler Qualität“, die sowohl für die
heimischen Qualitätsprodukte als auch für das Südtiroler
Kunsthandwerk bezeichnend ist. Im Rahmen einer dreitägigen Verkaufsaktion konnten die Kunden des Einkaufszentrums Le Brentelle in Padua Südtiroler Produkte wie Käse,
Joghurt, Brot, Kekse, Apfelsaft und Apfelstrudel sowie
verschiedene Apfelsorten verkosten. Degustiert wurden
auch Südtiroler Weiß- und Rotweine, Grappa und Speck +++
Bozen +++ Welche Marktpotenziale finden Südtirols
Kleinbetriebe (5-50 Beschäftigte) auf den nahen Märkten
außerhalb der Landesgrenzen? Das WIFO hat ein Pilotprojekt gestartet und zusammen mit dem Marktforschungsinstitut RPM aus Verona vorerst drei Bereiche analysiert:
Metallverarbeitung, Holzverarbeitung (vor allem Tischler)
und Kunsthandwerk. Ergebnis: Südtirols Produkten wird von
jenen Firmen, die Südtirols Produkte kennen, ein exzellentes Zeugnis ausgestellt, was Qualität, Einzigartigkeit und Verlässlichkeit anbelangt. Allerdings sind die
Unternehmen im näheren Umfeld (Trentino, Veneto, Friaul,
Emilia Romagna, Lombardei, Tirol, Vorarlberg, Kärnten,
Bayern, Graubünden), welche die Südtiroler Produkte
effektiv kennen, relativ wenige. Die Herausforderung: Gemeinsame Maßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades,
funktionierende Logistik und unterstützende Maßnahmen
durch Institutionen, Assessorate und Verbände +++
Capena +++ Ende Oktober 06 hat Würth Italien am
Firmenstandort Capena (RM) ein Art Forum eröffnet. Diese
Einrichtung ist Ausdruck des kulturellen Engagements,
das seit jeher zur Unternehmenskultur von Würth gehört
und nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit den Umgang mit Kunst und Kultur
ermöglichen will. Das Sanierungsprojekt „Laubenhaus“
der Firma Würth, bei dem in Neumarkt mit dem Museum des
Unternehmens ein bedeutendes Kunst- und Kulturzentrum
entstehen wird, verläuft planmäßig, anlässlich der
Eröffnung des Art Forums Würth in Capena wurde sogar die
Möglichkeit abgewogen, die für das Laubenhaus vorgesehene Sanierung auszuweiten +++
Optimale,
professionelle
Planung: Raum, Form, Farbe, Licht. Harmonie ist ein
Grundsatz von Acquasan in
Branzoll. Oberstes Anliegen
ist es, dass das Endprodukt
„Bad“ auf das Beste gelingt.
Ob klein oder groß, Wellness ist keine Frage der Dimensionen. Mit einfachen,
Gute Aussichten für 2007
pfiffigen Ideen lässt sich
auch das kleinste Bad zur
gelungenen Wohlfühl-Oase umbauen. Dies ist das
Markenzeichen des Fachgeschäfts Acquasan. Eine weitere Stärke von Acquasan ist
die Komplett-Renovierung
bestehender Bäder. Maurer,
Installateur, Elektriker, Flie-
senleger, Maler, Monteur:
alles aus einer Hand, schlüsselfertig und termingerecht
zum vereinbarten Zeitpunkt und Preis. Acquasan
gewährleistet Service pur.
Tanja Coleselli und ihr Team
freuen sich auf Ihren Besuch.
Acquasan ist auch Samstag
nachmittag geöffnet.
Licht ist nicht gleich Licht
Zur perfekten Wohnungseinrichtung gehören nicht
nur die richtigen Möbel am
rechten Ort. Mit der falschen
Beleuchtung wirken selbst
die schönsten Designmöbel
nichts sagend und auch die
technischste Küche funktioniert nur halb. Bei der Auswahl von Lampen geht es
außer um Form, Größe und
Design vor allem auch um
Funktionalität. Licht ist nicht
gleich Licht. Arbeiten, lesen,
essen, spielen, ausspannen
– all diese Momente stellen
unterschiedliche
Ansprüche an die Beleuchtung. Die
Auswahl von Lampen und
die Erstellung eines funktionellen Gesamt-Beleuchtungskonzeptes ist gar nicht
so einfach. Das Team von Clic
berät professionell (auch vor
Ort) und hilft, die geeignete
Lampe für jedes Ambiente zu
finden. Clic Lichtprogramm
Bozen, Claudia Augusta Straße 123/b, 0471/351069, www.
paginegialle.it/clicbizzarri.
Sprachliche Kontinuität
Nun schon im dritten Jahr
sorgte Radius dafür, dass
die Leistungsfähigkeit der
Südtiroler Wirtschaft auch
außerhalb der Landesgrenzen besser bekannt wird.
Die Verteilung der Ausgabe
„Alta Qualità“ in Norditalien
wurde 2006 weiter ausgedehnt und die notwendige
sprachliche Unterstützung
und Kontinuität war durch
die Zusammenarbeit des
Radius mit dem Text- und
Übersetzungsbüro Pro text
KG in Bozen gesichert. Pro
text betreut seit 2000 eine zunehmende Anzahl an
Firmenkunden und sieht in
der Bearbeitung von redaktionellen und PR-Texten
einen Schwerpunkt seiner
Tätigkeit. Infos unter www.
protext.bz.it.
Seit November läuft beim
Weiße Kreuz die Mitgliederaktion 2007. Auch im
vergangenen Jahr waren die
2300 freiwilligen und Helfer und angestellten Mitarbeiter des Weißen Kreuzes
tausende Male im Einsatz.
Finanziert auch dank der
Unterstützung seiner 44.000
Mitglieder. Als Gegenleistung für nur 23 Euro können
sich die Spender zahlreicher
Vorteile erfreuen und haben
Anspruch auf ein umfangreiches Leistungspaket.
Das Weiße Kreuz bietet natürlich auch familienfreundliche
Mitgliedschaften an: Dabei
übertragen sich die Vorteile
der Familienkarte auf alle
Familienmitglieder. Die Südtirol-Mitgliedschaft ist für
42 Euro erhältlich, ein sehr
günstiges Angebot. Für eine
„Weltweiter Rückholdienst“Familienkarte sind 88 Euro zu
bezahlen. Vor allem im Ausland ist ein gut organisierter
Rückholdienst von Vorteil.
Der Mitgliedsbeitrag kann
bei jedem Bank- oder Postschalter bezahlt werden. Oder
bequem und einfach mit
Kreditkarte im Internet unter
www.wk-cb.bz.it. Es ist auch
möglich, direkt in den Sektionssitzen des Weißen Kreuzes
vorbeizuschauen: Dort wartet
übrigens ein kleines Dankeschön auf das Mitglied.
Weitere Infos: Tel. 0471/444
310 oder [email protected] www.wk-cb.bz.it.
Neue Pressesprecherin
Gabriele Oberhauser wird in
Zukunft für die beiden CEOs
Erich Falkensteiner und Othmar Michaeler (Tourismus
Gruppe FalkensteinerMichaeler) die Funktion der Pressesprecherin übernehmen.
Die gebürtige Kärntnerin ist
seit fünf Jahren in verschiedenen Marketing- und Kommunikationsbereichen für
die Gruppe tätig. Sie zeichnet auch weiterhin verantwortlich für Beratung, Entwicklung und Umsetzung
bunte
Eintönigkeit ade
maßgeschneiderter Konzepte
und Kommunikationsstrategien im Tochterunternehmen Michaeler & Partner.
„Südtiroler Charakterköpfe“
Das bei Edition Raetia erschienene Buch von Zeno
Braitenberg und Udo Bernhart widmet sich den Menschen des Landes und schaut
ihnen ins Gesicht.
50 Südtiroler Charakterköpfen ist ein Porträt in Wort
und Bild gewidmet, viele
andere hat Udo Bernhard,
der 1956 in Bozen geborene Fotograf mit Wahlheimat
Frankfurt, mit seiner Linse
festgehalten. Doch wer ist
nun ein Südtiroler Charakterkopf?
Neben vielen bekannten Gesichtern wie Landeshauptmann Durnwalder, Reinhold
Messner und Gustav Thöni,
sind auch solche dabei, die
man meist nur vom Namen
kennt wie etwa Christoph
meldungen
Radius 01/2007 111
Franceschini, Umberto Gandini, Elena Walch. Und wer
kennt Hansjörg Verdorfer,
Stefania Gander oder Christoph Tribus? Leider die wenigsten. Dabei sind es interessante Menschen, die teilweise großes leisten.
Edition Raetia 2006
ISBN: 88-7283-250-0
Pampeago und Obereggen, welche zusammen 23
Mio. Euro investiert haben.
„Projekte, die provinzübergreifend gemeinsam angegangen werden, haben auch
in Zukunft die besten Aussichten auf Erfolg“, so Landeshauptmann Durnwalder.
Ein großes Kompliment kam
vom Trentiner Landeshauptmann Dellai, der die Einweihung auch für einen Skitag
nutzte.
„Bei derartigen klimatischen
Bedingungen so perfekte
Pisten hinzukriegen ist eine einmalige Leistung, die
höchstes Lob verdient.“
Siegfried Pichler und seine
Mitarbeiter haben das sicher
gerne gehört. Für das passende kulinarische Umfeld
sorgten zum Abschluss Georg Pichler und sein Team
von der Latemar-Hütte.
Seit 1910 wurden bei Unterluggauer das handwerkliche
Geschick, die Begeisterung
und alle Erfahrung mit dem
Baustoff Holz von Generation
zu Generation weitergegeben.
„Jedes Projekt, ob einfacher
Dachstuhl, Niedrigenergiebzw. Passivwohnhaus oder
komplexes Großprojekt, ist
für uns gleichermaßen Ansporn zu Höchstleistungen.
Mit harmonischer Dimensionierung, passender Materialwahl und schließlich perfekter
Ausführung schaffen wir die
dtirolf
oto/Rie
r
Werk Lienz der Unterluggauer Holzbau GmbH
o: Sue
Die kombinierte Talstation für den Zanggen- und
Obereggenlift im Skicenter
Latemar wurde Mitte Jänner
bei frühlingshaften Temperaturen und besten Pistenverhältnissen(!) eingeweiht.
Gekommen waren dazu die
beiden
Landeshauptleute
Durnwalder und Dellai, die
Bürgermeister der Gemeinden Tesero und Deutschnofen Delladio und Daum, die
Präsidenten der jeweiligen
Liftgesellschaften, weitere
Vertreter aus Wirtschaft und
Politik und natürlich auch
die beiden Geistlichen Wendelin Pohl (Pfarrer in Eggen)
und Bruno Daprà ( Pfarrer in
Tesero).
Diese Einweihung ist auch
ein Symbol der funktionierenden
Zusammenarbeit zwischen den beiden
Betreibergesellschaften in
Qualität seit 100 Jahren
Voraussetzungen für Funktionalität, Design und Wohlfühlen“, berichtet Firmenchef
Josef Unterluggauer. Begeisterte Kunden und die Freude
am gelungenen Werk sind die
tägliche Bestätigung für hartnäckige Kopf- und präzise
Handarbeit des ca. 50-köpfigen Unterluggauer Teams.
Weitere Infos: KLIMAHOUSE
07 – Stand D24-09, Unterluggauer Holzbau Gmbh, A-9900
Lienz, Tel. +43/4852/62800,
[email protected],
www.unterluggauer.at.
360° am Monte Baldo
Eine Baustelle wie jene am
Gipfel des Monte Baldo gibt
es nicht leicht wieder. Davon sind Werner Zimmerhofer und seine Mitarbeiter
überzeugt. „Das war wohl
die schönste Baustelle Europas…“ Gemeint ist die
Bergstation am Monte Bal-
do hoch über dem Gardasee.
Die besondere Architektur
des Objektes, das unglaubliche Panorama und der
schöne, milde Herbst im vergangenen Jahr ergaben ein
Arbeitsumfeld, wie man es
sich nicht besser wünschen
konnte.
bunte
Lifteinweihung & Komplimente
meldungen
Radius 01/2007 113
Titelfo
t
bunte
meldungen
112 Radius 01/2007
Radius als interaktives Magazin
Wie in der Dezember-Ausgabe angekündigt, plant
Radius in diesem Jahr ein
zukunftsweisendes
Pilotprojekt. In Zusammenarbeit
mit Sell Well und Kim (keep
in mind) aus Bozen werden
Schritt für Schritt zu redaktionellen Beiträgen aber
auch im Umfeld von Inseraten Zusatzinfos aus dem
Internet angeboten.
Möglich wird das mit der
Radius Box, die man ganz
einfach und schnell auf den
eigenen PC downloaden
kann (über die Radius-Webseite oder direkt unter www.
mediaradius.it/radiusbox
Der Download ist nur einmal
erforderlich.
Über die Box können weitere Informationen zu redaktionellen Themen oder
Partnerlist
radius - box
114 Radius 01/2007
zu Werbeinseraten abgerufen werden. Das geht soweit,
dass auch Kurzfilme, wie
z.B. jener von Stampfer Bau
zum Projekt NiederstätterHalle (Radius Box Code 001),
verlinkt werden können.
1-2-3 – mit einem
Klick dabei
Das Angebot der zusätzlichen Informationen über
Internet funktioniert ganz
einfach und ist für Leser und
(Stamm)Kunden gleichermaßen kostenlos! Unsere Kunden stellen die Hyperlinks,
über welche Zusatzinformationen abgerufen werden
können, zur Verfügung. Über
einen dreistelligen Code, den
man in die Radius-Box eingibt, wird man direkt verbunden. Einige Beispiele: In der
Dezember-Ausgabe im Umfeld des Artikels über den VW
Touran bekommt man über
den Code 101 Infos zum Touran. Das gleiche gilt für Frank
Italy und der Spezialschalung
Pecafil (Code 102). Im Umfeld
der Musik Walter-Werbung
kommt man mit dem Code
104 direkt zu einem Werbefilm über Yamaha-Klaviere.
Das gleiche gilt für Gasser
Iveco mit dem Code 103 und
einem Film von Iveco-Modell
Daily. Die Möglichkeiten für
zusätzliche
Informationen
sind so umfangreich wie das
„www“ selber!
Die Radius Box
Die Tags zur Radius Box
finden Sie im Kleinformat
überall dort abgebildet, wo
es zusätzliche Infos im Internet darüber gibt.
Das kann mitten im redaktionellen Text sein, am Ende eines Berichtes, direkt
bei der Info-Adresse oder in
einem Inserat.
Weiters ist die Box mit dem
passenden dreistelligen Code
auf der Partnerlist angeführt.
(siehe unten), Voraussetzung
dafür ist, dass unsere Kunden, die passenden Links
zum betreffenden Thema zur
Verfügung stellen.
Acquasan
Gostner Elektro
Lift 2000
Saturn
Tribus Architecture
Götsch Stefan
LVH
Schenk Bau
Arredis
H2 Hofer
Mair Gert
Schmalzl Thomas
Artes+
Handwerkerzone Kardaun
Moriggl
Schwienbacher
Hatek
Niederstätter
Heiss Georg
Omya
Bauplus
Hella Italien
Obereggen AG
Bauservice
Herokal
Bautechnik
Hofergroup
Auto Brenner
002
Autonome Provinz Bozen
003
006
007
012
Selectra
Sonnenkraft
009
Stampfer Bau
Pichler Holz Algund
Südtirol Fenster
Plankl
Südtirol Solar
Beton Eisack
Holzbau Brixen
Platter Gärtnerei
Telser Türen
Böden & Co
Hoppe
Plunger Stahlbau
Tip Top Fenster
C.L.E.
Hypo Vorarlberg
Prefa - Alpewa
Unicom
Innerhofer Holzbau
Progress
KKR Kälte Klima Röhler
Quelle Fenster
Vaja Holzland
R. Demetz
Vario Haus
Calligione
004
Cluster Bau TIS
008
010
KlimaHaus Agentur
Elpo Beleuchtung
Kollegium Bauunternehmer
Raffeiner Zimmerei
Vitralux
Euroauto Mitsubishi
Kritzinger
Raiffeisen
Volksbank
Finstral
Lanz
Rottensteiner
Larcher Maschinenbau
Rubner Türenwerk
Leitner Hubert
Runggaldier Valentin
Gasser Tischlerei
005
013
Unterluggauer Holzbau
Elektro Platter
Frank Italy
001
014
Weger Walter
011
Zimmerhofer
Zöggeler Bau
015
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