Kostenloses Exemplar Franz Wimmer Koordinator U n t e r n e h m e n / B au g e w e r b e Ö ffe n t l i c h e B au t e n 6 14 16 20 28 40 44 94 30 Jahre Schulbau Forstschule Latemar Schulzentrum Stange Öffentliche Bauten Museion, ex Alumix, Franzensfeste Interview LR Florian Mussner Alters-/Pflegeheim St. Michael, Tisens Gewerbezone Kardaun Kulturhaus Kurtatsch 30 Holzbau Brixen 32 Kälte Klima Röhler, Bozen 34 Frank Italy, Sand i. T. 46 Hoppe, St. Martin 48 Stampfer, Bozen 49 Niederstätter, Bozen 50 H2, Deutschnofen 64 Tribus Architecture, Lana 66 Türenwerk Rubner, Kiens 69 Zöggeler Bau, Tramin 70 Vario Haus, Nals 76 Südtirol Solar, Lana 77 Moriggl, Glurns 78 Progress, Brixen 80 Artes+, Tscherms 81 Bauplus, Bruneck 90 Südtirol Fenster, Gais 100Bauservice, Brixen Se r v i c e K l i m a h au s 52 54 56 60 61 58 68 84 88 KlimaHaus Agentur Aktiver Umweltschutz Komponenten Klimahaus Kyoto Protokoll Interview N. Lantschner LVH: casaclima südtirol Ein Klimahaus in Bozen Lust auf Behaglichkeit Ein Bauer im Passivhaus 86 Innerhofer, Bruneck 87 Vaia, Bozen 98 Saturn, Sterzing 99 Raika Bruneck 101Hotel Saltria 106Sprungschanze Monte Pana 110Bunte Meldungen 114Die Radius Box Ein besonderes Erfolgsmodell, mit einer Eigendynamik welche in dieser Form nicht zu erwarten war, ist das vor fünf Jahren von der Landesumweltagentur ins Leben gerufene Klimahaus-Projekt. Für Handwerk und Bauindustrie gleichermaßen bietet das Klimahaus einen optimalen Einstieg im gesamten italienischen Raum. Südtirol hat die Kompetenz in Sachen Klimahaus, das ist glaubwürdig und wird mit der unabhängigen KlimaHaus Agentur, zuständig für alle Zertifizierungen, noch untermauert. Dazu passt natürlich die Internationale Messe Klimahouse in Bozen Ende Jänner. Der Motor der Baubranche läuft nicht mehr ganz so hochtourig wie noch vor einigen Jahren, dafür im „wirtschaftlich gesunden Tourenbereich“ – und mit besten Aussichten auf weitere gute Jahre. B a uw i r t s c h aft 36 38 74 82 92 Die öffentlichen Aufträge der sind nach wie vor ein starker Motor für die Südtiroler Bauwirtschaft. Sage und schreibe 480 Projekte wurden oder werden laut Landesrat Florian Mussner für das Jahr 2007 vergeben. Ein besonders erfolgreiches Kapitel der öffentlichen Hand ist die 30-jährige Geschichte des Schulbaues in Südtirol. Dem stehen die Aufträge für Infrastrukturen wie Straßen und Tunnels – seit die Provinz dafür größtenteils zuständig ist – nicht viel nach. Kollegium Bauunternehmer LVH: Bauarbeiterkasse LVH: Berufe am Bau TIS - Cluster Bau Altbausanierung Impressum Herausgeber: Athesiadruck GmbH, Bozen Eintrag. Lg. Bozen Nr. 26/01, am 27.11.2001 Verantwortlicher Schriftleiter: Armin Mair Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer Koordination/Produktion: Elke Schlemmer Redaktion: Verena Kompatscher, Nicole Dominique Steiner, Martin Linder, Elke Schlemmer, Franz Wimmer, Claire Schöne, Marita Wimmer Verwaltung: Kapuzinergasse 5, 39100 Bozen, Tel. 0471 97 78 24 Fotos: Athesia-Archiv (D, Dol-ru, Burger-Rudacs), Privatarchive, Othmar Seehauser, Gerold Demetz, Thomas Zöggeler, Suedtirolfoto/Rier, SMG, Walter Niedermayr, Degonda, Anita Oberhöller, verschiedene Online-Archive und Verkaufsunterlagen Konzept und Abwicklung: King Laurin GmbH, Eppan Grafik-Layout: Anita Oberhöller Produktion: Athesiadruck Bozen Auflage: 30.000 Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,50 Euro Franz Wimmer 30 Jahre Schulbauförderung in Südtirol Vor nunmehr fast 30 Jahren, im Juli 1977, ist das Schulbaugesetz LG Nr. 21 in Kraft getreten, mit dem ein umfangreiches Schulbauprogramm in Gang gesetzt wurde. Ein Beitrag vom zuständigen Ressortdirektor Architekt Josef March. N achdem Anfang der 70er Jahre die Gesetzgebungskompetenz für den Schulbau vom Staat auf das Land übergegangen war, ging die Landesverwaltung unverzüglich daran, auf diesem Sektor Maßnahmen zu ergreifen. Diese waren nämlich dringendst erforderlich. Die Situation der Schulbauten war im ganzen Lande äußerst prekär. Der Staat hatte Jahrzehnte lang diesen Bereich in unserem Lande so gut wie vernachlässigt. Vor allem an den gemeindeeigenen Strukturen waren gravierende Mängel festzustellen. Die Gemeinden selbst hatten kein Geld, diese Misere zu beheben, und der Staat gab nur unzureichende Beiträge dafür. So war es für die Landesverwaltung selbstverständlich, das Problem dringendst anzugehen und in diesem Bereich vordringlich tätig zu werden. Neue Schulbaurichtlinien Zunächst wurden landeseigene Richtlinien für den Schulbau erarbeitet. Dies war notwendig, weil die staatliche Regelung die Situation in unserem Lande nur sehr schlecht berücksichtigte. Die staatlichen Richtlinien berücksichtigen vor allem die Schulbauten in den Großstädten, also Schulbauten von großem Ausmaß. Für Schulgebäude in den Berggebieten wie in Südtirol, mit der besonderen topografischen Situation in der dörflichen Umgebung, beinhalteten diese Schulbaurichtlinien keine Regelung. Bei der Ausarbeitung der Richtlinien für Südtirol legte man damals besonderen Wert darauf, • das starre Regelwerk des Staates „aufzuweichen“ und auf die Situation in Südtirol anzupassen und flexibler zu gestalten; • ausländischen Vorgaben zu folgen, die pädagogisch zielführender waren; Gastgewerbeschule Emma Hellensteiner Brixen • mit den zuständigen Pädagogen intensiv zusammenzuarbeiten und deren Vorschläge in das Regelwerk aufzunehmen. Die erste Fassung aus dem Jahre 1978 bildete dann die Grundlage für die offiziellen Richtlinien des Jahres 1992, die bisher Geltung haben. Schulen auch außerschulisch nützen Zum Unterschied zur staatlichen Regelung war es eine Zielsetzung der Landesrichtlinien, alle schulischen und kulturellen Einrichtungen einer schulen (Grundschule mit weniger als fünf Normalklassen) und Zwergschulen geregelt. Absicht der Landesgesetzgebung war es auch, den Architekten bei der Planung großen gestalterischen Freiraum zu belassen, so dass diese ihre Kreativität voll entfalten können. 1976/1977: Erhebung aller Schulbauten im Lande Um sich ein Bild von der Schulbausituation im Lande zu machen und um die Investitionsmittel gezielt und gerecht einsetzen zu können, hat die Landesverwaltung im Jahre 1976 eine umfassende Erhebung durchführen lassen. Eine Kommission, bestehend aus Hellmuth Ladurner vom deutschen und. Carlo Pomaro vom italienischem Schulassessorrat sowie Josef March vom Landesbauassessorat hat alle Schulbauten des Landes besichtigt. Man hat die Mängel im Detail festgehalten und den Finanzbedarf für die Lösung der dringendsten Probleme definiert. Die größten Mängel, die damals festgestellt wurden, waren folgende: Landesbaudirektor Josef March bauten Siedlungsstruktur in einem einzigen Bildungs- und Kulturzentrum zu konzentrieren und als eine Einheit in die Siedlungsstruktur einzufügen. Dies um Grund zu sparen und die Erhaltungskosten zu begrenzen. Die Schule war also ein Teil der Bildungseinrichtung für ein Dorf oder einen Stadtbezirk. Die Richtlinien besagen weiters, dass alle Schulen auch außerschulisch genutzt werden sollen. Analoges gilt für die Freiflächen. In den Richtlinien wird befürwortet, dass bei Schulen die Pausenfreiflächen in der unterrichtsfreien Zeit auch außerschulisch benutzt werden. Gegenüber den staatlichen Bestimmungen wurde auch bezüglich der Grundstücksgröße ein ganz neues Konzept eingeführt. Der Staat schreibt verbindliche Größen für die Gesamtfläche des Areals vor, er spricht sich aber nicht so klar über die Größe der für Spiel und Unterricht im Freien erforderlichen Flächen aus. So könnte ein Planer ein großes Areal mit Verkehrsflächen und verbauten Flächen verbrauchen und nur mehr Restflächen als Spielflächen übrig lassen. In den Landesrichtlinien dreht man den Spieß um. Es wird die Minimalgröße der Spielfläche vorgeschrieben, neun m² pro Kind, bemessen auf die potentielle Höchstanzahl der Kinder. Grund sparen – eine absolute Notwendigkeit in unserem Lande – soll der Planer nicht durch die Minimierung der nutzbaren Freiflächen, sondern durch die knappe Bemessung der verbauten Fläche und Verkehrsflächen. Die neuen Schulbaurichtlinien regeln auch die Raumgröße und die Raumgestaltung in den Schulbauten. Zum Unterschied zur staatlichen Gesetzgebung sind in den Landesrichtlinien auch die niederorganisierten Grund- 7 öffentliche Radius 09/2006 Radius 09/2006 unzureichend, gar nicht zu reden von der Behindertengerechtigkeit der Bauten. - Die Schulbauten entsprachen in den seltensten Fällen den Hygienevorschriften. Zu niedere, beengte und schlecht belichtete Unterrichtsräume waren an der Tagesordnung. Die sanitären Anlagen waren vielfach prekär. An vielen Schulen gab es noch „Fallklosetts“. Schulbaufinanzierung durch das Land Aula Magna, Auer - Es gab überall einen akuten Raummangel. 1963 war die Einheitsmittelschule eingeführt worden und dies bedeutete vor allem in den Zentren zusätzlichen Raumbedarf, der noch nicht gedeckt war. Schloss Baumgarten - Mitte der 70er Jahre kamen die geburtsstärksten Jahrgänge in die Mittelschule; 1965 war die Geburtenzahl auf über 10.000 angestiegen, was zu einer Verschärfung der Schulraumnot in den 70er Jahren führte. - In den Städten musste wegen dieser Raumnot Turnusunterricht eingeführt werden, viele Mittelschulen waren auf fünf oder mehr Gebäude verteilt, vielfach mussten Räume in Privathäusern angemietet werden, die für Schulzwecke nur sehr bedingt geeignet waren. - Die Räume, in denen unterrichtet wurde, waren vielfach völlig unterdimensioniert. Die Schulen mussten in sehr beengten Verhältnissen zurecht kommen. - Die Räumlichkeiten entsprachen oft bei weitem nicht den Sicherheitsvorschriften. Es gab statische Probleme, Holzbalkendecken wiesen eine zu geringe Tragfähigkeit auf, tragendes Mauerwerk zeigte bedenkliche Risse, die Fluchtmöglichkeiten im Falle eines Brandes waren Im Juli 1977 hat das Land, um alle diese Mängel zu beseitigen, das Schulbaugesetz LG Nr. 21 erlassen. Dieses Gesetz, das immer noch in Kraft ist, sieht vor, dass das Land den Gemeinden für Baumaßnahmen im Pflichtschulbereich Beiträge gewähren kann, und zwar bis zu 90% der Baukosten. Mit diesen Mitteln können Neubauten, Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen im Bereich der Grund-, Mittel- und Musikschulen durchgeführt werden. Auch die Oberschulbauten, die früher in die Zuständigkeit der Gemeinden lagen, wie die Lehranstalten, die Humanistischen Gymnasien und dergleichen, konnten bezuschusst werden. In der Anfangsphase hatten die Bezirksgemeinschaften die Aufgabe, die Schulbauprogramme für das jeweilige Gebiet zu erstellen und der Landesregierung zur Beschlussfassung vorzulegen. Später, als der Großteil der dringendsten Bauvorhaben durchgeführt war, wurden die Programme direkt von der Landesverwaltung erstellt. Eine eigens für diesen Zweck eingesetzte Schulbaukommission unterbreitet der Landesregierung die jeweiligen Finanzierungsvorschläge. In den 30 Jahren hat das Land über das LG Nr. 21 den Gemeinden Beiträge Realgymnasium Sterzing im Gesamtausmaß von etwa 450 Mio. Euro zukommen lassen. Eine 30-jährige Erfolgsgeschichte LBS Berufsschule Grundschule Albeins 9 bauten Radius 01/2007 öffentliche 8 Heute, nach 30 Jahren, kann man feststellen, dass die Schulbauprobleme in unserem Lande zum größten Teil behoben sind. Man kann sogar behaupten, dass Südtirol im Schulbau Mustergültiges geleistet hat. Kaum ein Land kann sich rühmen, ein so dichtes Netz von neuen, funktionellen und perfekt ausgestatteten Schulgebäuden zu haben wie Südtirol. Viele Gebäude sind auch Beispiele von hervorragend gelungener zeitgemäßer Architektur. Die Landesverwaltung hat immer großen Wert darauf gelegt, dass die Schulen sich gut in den baulichen Kontext der Umgebung einfügen, dass die Innenräume funktionell konzipiert werden und die Schulbauten sowohl was die innere als auch äußere Gestal- tung anbelangt, ein Erlebnis sind. Heute sind die baulichen Probleme im Pflichtschulbereich in Südtirol gelöst. Es sind nur noch unwesentliche Umbau- und Ergänzungsarbeiten durchzuführen. Es sind kleine Adaptierungsarbeiten aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen erforderlich, z.B. Beseitigung von architektonischen Barrieren für Behinderte oder Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen. In verschiedenen Fällen sind die Schulhöfe noch besser zu gestalten; in einigen wenigen Fällen fehlt noch eine geeignete Turnhalle. Zu finanzieren sind noch Baumaßnahmen an verschiedenen Musikschulen. Derzeit konzentriert sich die Schulbautätigkeit auf die Oberschulen und die Berufsschulen. In den größeren Zentren sind diesbezüglich noch verschiedene Erweiterungen und Neubauten erforderlich. Bald wird auch dieses Programm abgeschlossen sein. Radius 01/2007 Radius 01/2007 Schöne Schulen, engagierte Lehrer, gute Schüler… Die erfolgreiche Geschichte von 30 Jahren Schulbau in Südtirol würde wohl mehr als einen Radius füllen. In diesen Kontext passt auch die Tatsache, dass Südtirols Schüler bei internationalen Wettbewerben – von der PISA-Studie bis zur Lehrlings-WM – regelmäßig Spitzenplatzierungen einnehmen. Das ist sicher kein Zufall und so kommen die hohen Ausgaben des Landes in Form von besonderen Leistungen der Jugendlichen wieder zurück. Zum umfangreichen Beitrag 30 Jahre Schulbau in Südtirol von Architekt Josef March noch einige weitere Beispiele von gelungenen Schulneu- und -umbauten. Steinmetzschule Laas Die von Architekt Walter Dietl aus Schlanders geplante Schule ist für die Gemeinde mit dem weltberühmte Laaser Marmor ein Aushängeschild. Neben der Universität Bozen ist die Fachschule in Mals die im Ausland wohl bekannteste Südtiroler Schule. Landesberufsschule Bozen Die Landwirtschaftliche Oberschule in Auer Mittelschule Leifers Steinmetzschule Laas 11 paginierung öffentliche bauten 10 Dieser Schulkomplex besteht aus dem Happacherhof und dem Ansitz Baumgarten. Die beiden alten Ansitze wurden stilgerecht adaptiert und beherbergen Klassen-, Labor- und Werkstättenräume. In den einzelnen Happacherhof, Auer Bauwerken spiegelt sich die Architektur der jeweiligen Epoche wieder. Zuständig für die Planung der jeweiligen Bauabschnitte waren die Architekten Josef March und Wolfgang Piller. Für die neue Turnhalle samt Aula Magna zeichnet das Studio Menz und Gritsch verantwortlich. LBS Tschuggmall in Brixen Das neue Haus wurde Anfang September bezogen, die TschuggmallSchule in Brixen steht auf mehreren Säulen: Zur Berufsgrundstufe kommt die Lehrlingsausbildung und ein System von Berufsfach- und Technikerschulen. Dazu kommt ein Radius 01/2007 öffentliche bauten 12 LBS Tschuggmall, Brixen breites Angebot von beruflichen Weiterbildungskursen und Lehrgänge, die aus dem ESF finanziert werden. Oberschulzentrum und Landesberufsschule Bruneck Schon in den 90er Jahren wurde beim Oberschulzentrum von Bruneck ein besonderes Pilotprojekt realisiert. Über Sonnenkollektoren werden seither 30 % der Heizkosten gedeckt. Die Landesberufsschule wird gerade nach den Plänen von Architekt Meinrad Gozzi erweitert. In diesem Bau sind eine ganze Reihe von Labors und Werkstatten für alle Sparten der Berufsschule untergebracht. Als einzige im ganzen Land sind Handel, Handwerk, Industrie und Gastronomie unter einem Dach vertreten. Mit angeboten werden auch die Berufsgrundstufe und ein Berufsfindungslehrgang für Behinderte. Das Berufschulzentrum Bruneck ist für Direktor Leonhard Niedermayr „seine Schule“. Es ist mit vollem Engagement gelungen, für den Bezirk Pustertal und darüber hinaus eine Aus- und Weiterbildungsstätte von hohem Niveau zu installieren: Dazu Leonhard Niedermayr: „Berufschule und Oberschule sind heute gleichwertig, bei uns ist der Ausbildungsschwerpunkt eben voll auf die Praxis bezogen. Diese Einstellung transportieren wir mit dem gesamten Lehrkörper auch nach außen. Für unseren Schultyp ist die Wirtschaft erster Ansprechpartner und da heißt es, flexibel sein. Das gilt nicht nur für die Berufschule, sondern speziell auch für die gesamte praxisbezogene Weiterbildung.“ FS für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis Historisches aus Bruneck 1950 war es soweit, dass in Bruneck ein gewerblicher Fortbildungskurs abgehalten werden konnte. Elf Schüler nahmen daran teil, und zwar vier Mechaniker, vier Weber, zwei Schmiede und ein Tischler. Sie drückten die Schulbank vom 20. November 1950 bis zum 15. Mai 1951. Kursleiter und Lehrer war Sepp Prader. Weitere Lehrer waren Ivo Barozzi, Anton Bosch, Isidoro Fedele, Anton Tasch und Alfred Kostner. Am Ende des Kurses fand eine strenge Prüfung statt (Durchfallquote 54%!). Die Prüfungskom- Oberschulzentrum Bruneck mission bestand aus Ernst Mariner, Willi Webhofer und Eduard Auer (dem späteren Direktor der ersten Berufsschule). Im kaufmännischen Bereich fand im gleichen Jahr ein Kurs mit 13 Schülern statt. Insgesamt waren es also 24 Schüler und sechs Lehrer. Das war die statistische Bilanz des ersten Schuljahres. Das „Unternehmen“ hieß allerdings noch nicht Berufschule, sondern „Fortbildungskurs – Gewerbliche Abteilung – Kaufmännische Abteilung“, wie der betreffende Schulstempel zeigt. Radius 01/2007 öffentliche Neue Forstschule Latemar Beim Entwurf wurde auf eine klare und zeitgemäße Architektur Wert gelegt. Bei der Planung wurden die zwei bestehenden und im Erscheinungsbild unterschiedlichen Holzhäuser integriert. D er von Architekt Stefan Gamper aus Klausen geplante Neubau ist als Holzbau entstanden, mit Holzverkleidung und Satteldach, damit er sich gut in die Landschaft einfügt und zusammen mit den beiden anderen Häusern ein Gesamtensemble bildet. „Es wurde darauf geachtet, dem neuen Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild zu geben. Eine moderne, zeitgenössische Architektursprache verträgt durchaus auch ein traditionelles Element wie das Satteldach, das vor allem in höheren Lagen seine Vorteile hat (erhöhte Schneelast). Südtiroler Bautradition und eine technische und architektonische Innovation lassen sich somit gut kombinieren“, ist Stefan Gamper überzeugt. Der Neubau im Ausmaß von 35 x 12 m wurde auf dem Grundstück so platziert, dass er mit den beiden be- stehenden Gebäuden einen definierten Freiraum und Vorplatz bildet. Von diesem leitet ein Gehweg mit Pergola den Besucher direkt zum Haupteingang der Schule. Die neue Schule ist durch einen unterirdischen Gang mit dem bestehenden Gästehaus verbunden, in dem sich die Zimmer für die Teilnehmer an den mehrtägigen Ausbildungskursen befinden und das erst vor kurzem renoviert worden ist. Konstruktion und Materialien Der zweigeschossige Baukörper der Schule wurde als Holzrahmenbau konzipiert und von der Firma Holzbau aus Brixen realisiert. Dazu Geometer Baumgartner. „Die gesamte tragende Konstruktion besteht aus Holz, die Stützen und Balken sind Leimbinder, die Decke ist eine Brettstapeldecke. Die wurde als KlimaHaus B+ geplant und realisiert, d.h. mit einem Wärmebedarf von weniger als 50 kWh/m² und Jahr. Stefan Gamper hatte bereits das Siegerprojekt „Best KlimaHaus 2005“ in der Kategorie Klimahaus und Arbeitswelt gestellt. Die gute Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle garantiert einen minimalen Wärmeverlust, wobei ausschließlich natürliche Materialien eingesetzt worden sind. Eine zentrale Heizanlage mit Hackschnitzeln beheizt das gesamte Gebäudeensemble mit Schule, Gästehaus und Nebengebäude. Innengestaltung und Beleuchtung Die einzelnen Räumlichkeiten sollten die Qualität und Flexibilität des Gebäudes unterstreichen, eine zeitgerechte Nutzung zulassen und auch eventuellen neuen Anforderungen durch leicht durchzuführende Änderungen gerecht werden. Holz als wichtigstes Material für die Konstruktion und die Fassaden ist auch im Inneren des Gebäudes stark präsent: als Boden, Wand oder Decke, aber auch für die Einrichtung, die zu einem guten Teil aus Massivholzmöbeln besteht. Außerdem wurde bei der Planung größter Wert auf eine ausgeklügelte gute künstliche Belichtung gelegt, die eine angenehme Lichtatmosphäre entstehen lässt und mit einem speziellen Computerprogramm gezielt berechnet worden ist. Ausgeführt wurden diese speziellen Arbeiten von Elektro Pernthaler aus Bozen. Auch die Raumakustik ist genau geplant worden, damit die Sprachqualität vor allem im großen Veranstaltungssaal, in den Schulungsräumen und im Büro optimal ist und es keinen störenden Widerhall gibt. Mit der Natur und in der Natur Geometer Wilhelm Pfeiffer (Landesforst Domäne), Geometer Günther Baumgartner (Holzbau) kl. Bild: Architekt Stefan Gamper Außenwände bestehen aus vorgefertigten Holzelementen mit WärmedämmPaketen, die außen mit einer Holzstülpschalung aus Lärche verkleidet worden sind.“ Das neue Schulgebäude 15 paginierung Radius 01/2007 bauten 14 Dazu Stefan Gamper abschließend: „Es ist ein Holzbau in moderner Architektur, der durch große Glasscheiben und Fensterelemente viel Tageslicht und – wenn man so will – die ganze Natur in die Räume holt. Sie erlauben auch einen optimalen Ausblick in die großartige Landschaft um dieses Ausbildungszentrum.“ Für Schüler und Lehrer also ein optimales Umfeld für eine bestmögliche Ausund Weiterbildung. öffentliche Mehr als ein Schlagwort Das Architekturstudio Zöschg und Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum Stange bei Sterzing – ein KlimaHaus A Gold – geplant. Klimahausbauweise ist heutzutage eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber Vorsicht vor Schlagworten. K ontinuierlicher Luftaustausch garantiert längere Konzentrationsfähigkeit, diffuses Licht fördert das Lernen. Ein Schulhaus in Klimahaus-Bauweise garantiert beides. Das Architekturstudio Zöschg und Lunz aus Bozen hat das Schulzentrum Stange bei Sterzing als Klimahaus A geplant und setzt sich seit langem mit der Thematik Klimahaus auseinander, warnt aber vor Vereinfachungen. Bezugsklima für Klimahaus ist Bozen Markus Lunz: „Klimahaus ist heute ein Schlagwort in aller Munde, aber die wenigsten wissen, was es eigentlich bedeutet.“ So ist zum Beispiel das Bezugsklima für ein Klimahaus die Stadt Bozen. Das heißt z.B., dass ein Klimahaus A in Bozen 3 l/m² verbraucht. „In Sterzing“, so Lunz, „ist das natürlich mehr. Die Leute vergessen auch gerne, dass ein Klimahaus zwar kostengünstig betrieben wird, Die Architekten: Markus Lunz und Hubert Zöschg aber in der Anschaffung um einiges teurer ist, als ein Haus in herkömmlicher Bauweise. Dämmmaterialien und Anschaffung sowie Wartung der empfindlichen Lüftungsgeräte sind teuer.“ Ein Grad Temperaturdifferenz = 6 % Heizkostendifferenz Der Vorteil eines Klimahauses ist neben den geringen Heiz- und Emissionswerten ein positives Raumklima. Kontinuierlich belüftete Räume verhindern Feuchtigkeits- und Schimmelbildung. Der regelmäßige Luftaustausch erfordert kein Lüften durch Öffnen der Fenster, wodurch die Raumtemperatur konstant erhalten bleibt. Jeder Grad Temperaturdifferenz bedeutet immerhin 6% mehr Heizkosten. Zurück zur Schule: in einem herkömmlichen Schulhaus muss mindestens stündlich gelüftet werden, wodurch die Raumtemperatur im Winter auch um mehr als zehn Grad sinken kann. In einem Klimahaus genügt es, zum Lüften kurz die Klassentür zu öffnen. Kontinuierlicher Luftaustausch fördert zudem die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Markus Lunz warnt allerdings davor, in der Energiespar- und Emissionsdiskussion nur Teilaspekte herauszupicken. So ist seiner Ansicht nach ein Passivhaus, das null Energie verbrauche, ein Märchen. Photovoltaik sei heutzutage ein notwendiger Input, aber insgesamt immer noch zu aufwändig mit Amortisationszeiten von mehr als 20 Jahren. Klimahaus ist Verantwortung „Energiesparen ja - unbedingt, aber nicht der Utopie verfallen, man komme ganz ohne Energie aus.“ Das Klimahaus ist laut Markus Lunz heute einfach eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber: „Wir können nicht einfach Ressourcen verbrauchen und das Klima aufheizen wie bisher. Ich muss immer schauen, das Beste zu erreichen, aber ob ein Klimahaus jetzt A, A+ oder Gold ist, das geht meiner Ansicht nach schon in den Bereich der Ideologie.“ Öffentliche Bauten haben laut Lunz auch erzieherischen Wert und Vorreiterrolle und sollten daher in jedem Fall in bester Klimahauskategorie geplant werden, wie eben das Schulzentrum Stange bzw. andere Schul- und Kindergartengebäude, die das Bozner Architektenteam geplant hat Schulzentrum Stange Das Schulzentrum Stange bei Sterzing ist zwischen Oktober 2003 und August 2005 gebaut worden, die Kosten betrugen rund 3,4 Mio. Euro. Das Gebäude wurde aus Glas, Stahl, Holz und Steinmauern aus Quarzit errichtet. Die Schule liegt zwischen der Sportzone und der neuen Wohnbauzone in Stange und stellt eine 17 bauten Radius 01/2007 öffentliche Radius 01/2007 bauten 16 Radius 01/2007 Art Verbindungsgelenk zwischen den beiden Zonen dar. Die Fenster der Klassenräume sind alle nach Westen ausgerichtet, so dass in den Hauptunterrichtsstunden kein Blendlicht in die Klassen gelangt. Das Studio Hubert Zöschg und Markus Lunz hat u.a. den Kindergarten in Eppan und in Freienfeld gebaut und ist auf Schul- und Kindergartenbau spezialisiert. Radius 01/2007 Lehren und lernen im Klimahaus Seit einem Jahr hat die Sterzinger Fraktion Stange ein neues Schulhaus. Und was für eines: Ein KlimaHaus A Gold. Radius wollte wissen, wie es sich in einem Klimahaus lehrt und lernt. Ob Klimahaus oder nicht, fällt den Benutzern der neuen Schule weniger auf, die von uns befragten Schüler hatten mit einer Ausnahme nie davon gehört. Aber wohl fühlen tun sie sich alle im Schulzentrum Stange, wo eine Grundschule und ein Kindergarten zusammen untergebracht sind. Grundschule, das heißt übrigens: Vier Lehrer, neun bis zehn Kinder pro Klasse, die 1. und 2. sowie die 3. und 4. Klasse gemeinsam in einem Raum. Kleine Anregung an die Lehrpersonen: wie wäre es mit einer Unterrichtsstunde zum Thema Klimahaus? Karl Polig, Mathematiklehrer: Ob Klimahaus oder nicht, fällt einem vielleicht nicht so direkt auf. Die Tempe- ratur ist überall gleich und das Raumklima ist, wie soll ich sagen, einfach angenehm. Ich denke, das ist der Unterschied. Und natürlich sind die Räume durch die großen Fensterfronten sehr hell. Das ist sehr wichtig bei einem Gebäude, das im Winter fast ständig im Schatten liegt. Nur am Ende des Frühjahres, wenn es wärmer wird, kann das viele Licht schon mal stören und man muss die Beschattung einschalten. Judith Mair, Deutschlehrerin: Zu unserem vorigen, 100 Jahre alten Schulhaus darf man natürlich keine Vergleiche ziehen. Was am meisten auffällt bei der neuen Schule ist das viele Licht und das Raumklima. Man muss eigentlich nie lüften. Die Kinder lieben besonders die Aula mit den verglasten Wänden. Renate Trenkwalder, Matheund Sachunterricht, Integration: Ich glaube, den Unterschied zu einem normalen, das heißt „Nicht-Klimahaus“ merkt man erst mit der Zeit. Jetzt machen wir bei dicker Luft in der Klasse halt die Tür auf und nicht die Fenster. Die Raumtemperatur bleibt dadurch immer 19 paginierung öffentliche bauten 18 schön konstant. Wenn die Sonne ins Haus scheint, wird es durch die vielen Fenster allerdings gleich mal sehr warm. Aber am Vormittag kommt die Sonne eigentlich nie hierher. Mara, 2. Klasse: Die alte Schule war gar nicht schön, so dunkel und so alt und in der Klasse war es ganz eng. Jetzt ist es schön, auch wenn es regnet, dann dürfen wir in der Aula spielen. Und in meiner Klasse drinnen ist es ganz fein. Anja und Julia, 4. und 3. Klasse: Wir waren so froh, dass wir die alte Schule lassen durften und haben auch beim z´sammpacken geholfen. Hier ist es ganz anders, so schön hell und warm und viel Platz ist auch. Christina, 4. Klasse: „Zuhause hab ich das schon mal gehört, „Klimahaus“, aber ich weiß nicht was das ist. Die alte Schule war dunkel und kalt und an den Wänden gab es Schimmel. Hier ist es viel schöner. Radius 01/2007 bauten 20 Museion, Bozen öffentliche Umbau des Ex-Alumix-Areals Preisgekrönt und umstritten Das Land ist der größte Bauherr in Südtirol. Allein 2007 hat das Bautenressort 480 Projekte zu betreuen. Das Unverständnis der Bürger bei vielen modernen Bauten entsteht durch fehlende Kommunikation der Architekten. Ü ber zu wenig Arbeit kann sich LR Florian Mussner sicherlich nicht beklagen. Er hat heuer zwar um rund fünf Prozent weniger Mittel als 2006 zur Verfügung, dank seiner sprichwörtlichen Sparsamkeit könnte es ihm aber trotzdem gelingen, die geplanten Infrastrukturen zu realisieren. „Wir haben immer viel zu tun. Von den 480 Projekten, die wir in diesem Jahr betreuen, sind einige aber noch in der Planungsphase“, bestätigt LR Florian Mussner. Er hat auch den Ehrgeiz, trotz Kürzungen gleich gut wie bisher zu arbeiten. Und sein Ressortdirektor Josef March ergänzt: „Wir sind seit jeher bemüht, betont sparsam zu bauen und trotzdem die bestmögliche Architektur zu realisieren.“ Zu den 480 großen Projekten kommen dieses Jahr noch rund 4000 Aufträge Straßenmeisterei Süd für die Bauerhaltung im Hochbau und fast gleich viele Aufträge für die Straßeninstandhaltung. Bei diesen handelt es sich durchwegs um kleinere Eingriffe wie Fassadenanstriche, Dachreparaturen, Einbau von behindertengerechten Aufzügen, Errichtung von Stützmauern, Ersetzen von Leitplanken oder auch der Ankauf eines Schneepfluges. Gleich viel Geld für Hochbau und Straßen Für den Hochbau (Schulbauten, Universitätsgebäude, Museen, Straßenbauhöfe, Naturparkhäuser usw.) stehen 90 Mio. € zur Verfügung, für den Straßenbau wurden ebenfalls 90 Mio. € ausgewiesen. 50 Mio. € stehen im Kapitel Straßeninstandhaltung, 25 Mio. € im Kapitel Krankenhausbau (Schwerpunkt Umbau der Krankenhäuser Bozen und Bruneck) und 11 Mio. € im Kapitel Instandhaltungsarbeiten im Hochbau. Der größte Neubau ist zurzeit das Museum für moderne Kunst in Bozen, das neue Landesbibliothekenzentrum in Bozen-Gries befindet sich noch in der Planungsphase. Dafür stehen heuer rund 500.000 € bereit. Die beiden insgesamt 43.600 m³ umfassenden Museion-Gebäude in der Dantestraße mit 2100 m² Ausstellungsflächen, Bibliothek und Kunstwerkstätten sollen bereits im Frühjahr fertig gebaut sein. „Im April soll mit der Einrichtung begonnen werden und im Herbst möchten wir das Museion eröffnen. Bis zur Kulturveranstaltung Manifesta 2008 sollte schon alles laufen“, bestätigt LR Florian Mussner. Das Land errichtet aber nicht nur neue Gebäude, es baut auch bestehende Gebäude um bzw. aus. So wird z.B. für die Manifesta 2008 das Hauptgebäude des Ex-Alumix-Betriebes in der Bozner Industriezone – ein Beispiel rationaler Architektur des 20. Jahrhunderts – adaptiert. Und auch die in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute Festung Franzensfeste mit ihren drei Bereichen Unter-, Mittel- und Oberfestung möchte man – sofern sie in den Besitz des Landes übergeht – für die Manifesta 2008 nutzen. Dazu sollen vor allem der untere und der mittlere Bereich umgebaut und der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Auf dem Ex-Alumix-Areal in Bozen-Süd wird das Hauptgebäude umgebaut. Im dortigen Erdgeschoss wird ein Teil der Manifesta 2008 zu sehen sein. Die Fassade des Gebäudes wird in den ursprünglichen Zustand versetzt und innen werden mit minimalem Aufwand die Adaptionen vorgenommen. „Diese Arbeiten werden uns rund drei Mio. € kosten, sie werden aber ins Gesamtkonzept für die künftige Nutzung des Areals einfließen“, beruhigt LR Mussner. Auf dem Areal ist ein Technologiezentrum geplant. Das erste mit 4,4 Mio. € von einer Fabrik zu einem Bürohaus umgebaute Gebäude in der Voltastraße wurde Mitte Dezember 2006 eröffnet. Das 10.325 m³ große Gebäude dient bereits der Sterzinger Firma Leitner als Forschungszentrum mit 60 Arbeitsplätzen. In den kommenden Jahren sollen weitere Unternehmen mit Innovationsgeist hier angesiedelt werden. Für die Umgestaltung des Areals sind rund 40 Mio. € eingeplant. „Der Wettbewerb wird in wenigen Tagen ausgeschrieben. „Wir mussten aufgrund des Ex-Alumix-Areal Bersani-Dekretes neben der Planungsleistung und der Qualität der Leistung auch die Honorare für die Freiberufler in den Wettbewerb einfließen lassen, sonst wären wir schon viel früher mit diesem Wettbewerb gestartet“, begründet March den verspäteten Beginn des Wettbewerbs. Internationale Ausschreibungen Die Ausschreibung von Honoraren bereits beim Wettbewerb ist etwas völlig Neues. International wird nur die Planung ausgeschrieben, das Projekt bewertet und dann der Auftrag vergeben. In Südtirol werden seit 1990 größere öffentliche Bauten durchwegs auf EU-Ebene ausgeschrieben. „Dadurch haben unsere einheimischen Architekten starke Konkurrenz aus dem Ausland bekommen. Dies war aber sehr befruchtend und hat sich gelohnt“, ist March überzeugt. Er ist seit rund 30 Jahren bemüht, bei wichtigen Bauten die bestmögliche architektonische Qualität zu erreichen. Durch Wettbewerbe steht laut March eine Ex-Alumix-Areal breite Palette an Projekten zur Verfügung, aus der die beste Lösung erzielt werden kann und gleichzeitig erfolgt eine Weiterbildung aller Teilnehmer. „Wir stellen bei jedem Wettbewerb sämtliche Projekte aus, damit sich die Öffentlichkeit informieren und die Fachleute erkennen können, weshalb es der Sieger geschafft hat.“ Zur Zeit ihrer Erbauung (1833 - 1838) war die Festung Franzensfeste mit ihren riesigen Ausmaßen etwas Einmaliges im Festungsbau. Sie gehörte zum geplanten Festungsgürtel, der Tirol gegen einen aus dem Süden vordringenden Feind schützen sollte. Sie kam aber nie zum Einsatz und diente seit Mitte des vorigen Jahrhunderts als Depot. Während des 2. Weltkrieges war ein Teil des italienischen Goldschatzes dort gelagert und heute noch wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass das Gold noch immer in der Festung versteckt sein soll. Kaiser Ferdinand hatte bei der Einweihungsfeier am 18. August 1838 wegen der hohen Baukosten gescherzt, die Anlage könnte aus Silber gebaut sein. Das Sperrfort wäre erheblich billiger gewesen, hätte man den Granit nicht aus Pfalzen sondern aus dem nahen Graßstein genommen. „Im unteren Bereich werden die Hallen für Ausstellungszwecke hergerichtet. Es müssen die Beleuchtung installiert, Toiletten errichtet, die Fluchtwege, die Sicherheits- und Brandschutzvorrichtungen eingebaut sowie einige statische Sicherungen vorgenommen werden“, zählt Ressortdirektor March die wichtigsten Vorhaben auf. Im Vorbereich der Festung müssen der Zugang zum Kassenschalter, ein Parkplatz mit mehreren 100 Stellplätzen samt Zugang gebaut werden. „Die Kassenschalter, ein Restaurantbetrieb und ein Shop sollen in bestehenden Gebäuden untergebracht werden. Die Außengestaltung wird ebenfalls verbessert, soll aber primitiv bleiben“, betont March. Manifesta und Landesausstellung Für die internationale Kunstausstellung Manifesta 2008 – sie wird in Südtirol in Bozen und in Franzensfeste an insgesamt drei Standorten gezeigt – ist geplant, den unteren (Eingangsebene auf Straßenniveau) und mittlere Festungsbereich (20 m über dem Straßenniveau auf der Südseite der unteren Festung) ausgebaut. Der mittlere Festungsbereich wird zusätzlich für die Landesausstellung 2009 adaptiert. Luftaufnahme der Festung von Franzensfeste Franzensfeste Die obere Festung – sie ist heute über eine wunderbare interne Stiege mit 400 Stufen zu erreichen – wird voraussichtlich weder zur Manifesta noch zur Landesausstellung 2009 für das Publikum zugänglich sein. Wie man die Manifesta mit dem geplanten Info-Point für den Brennerbasistunnel in Einklang bringen wird, darüber ist man sich noch nicht ganz klar. „Wir müssen uns erst noch über die Feinabstimmung einig werden. Sicher ist aber schon jetzt, dass es für den Info-Point einen gesonderten Eingang geben muss. Die Erschließung muss also intelligent geplant werden“, gibt Ressortdirektor March die Marschrichtung vor. bauten Manifesta in der Festung Franzensfeste 23 öffentliche Radius 01/2007 24 Radius 01/2007 Radius 01/2007 Architekturpreis für Bauten Sigmundskron Das Bauten-Ressort von LR Mussner bekommt seit Jahren Preise für seine Landesbauten. 2006 wurde die Sanierung von Schloss Sigmundskron und das umgebaute Postgebäude in Bozen, in dem jetzt das Umweltamt untergebracht ist, mit dem Architekturpreis der Stadt Oderzo ausgezeichnet. 2005 erzielte das Land für den neuen und innovativen Universitätsbau in Brixen den Bauherrenpreis der Stadt Oderzo. Prämiert wurde auch das Kinderzentrum am Krankenhaus Brixen und für den Ausbau des Museums auf Schloss Tirol gab es ebenfalls eine Anerkennung. Die Universitätsgebäude und die Berufsschulgebäude in Bozen und Brixen, das derzeit in Bau befindliche Pädagogische Gymnasium in Brixen, die in Planung befindliche Gastgewerbeschule Savoy in Meran, das Naturparkhaus in Villnöss (Baubeginn Frühjahr 2007) sind für March herausragende Beispiele für moderne Architektur, bei denen Funktionalität und Ästhetik optimal ineinander greifen. „Wir haben bei der modernen Architektur ein Niveau erreicht, wo andere auf uns schauen. Wir haben viele Planer aus Deutschland, die uns im Ausland bekannt machen, aber auch im Ausland tätige Südtiroler Architekten wie Matteo Thun machen die Südtiroler Architektur bekannt. Die Preise in Oderzo tragen auch dazu bei, dass wir beachtet werden. Und jetzt hat sich auch die Bayrische Baubehörde mit 30 Mann für eine Woche zur Begutachtung der modernen Architektur in Südtirol angemeldet“, freut sich March. Moderne Architektur Südtirol hat zwar den Durchbruch auf internationaler Ebene geschafft, im eigenen Land regt sich aber immer wieder starker Widerstand der Bevölkerung gegen diese modernen Gebäude. Josef March erklärt dies mit einem „Kommunikationsproblem“. Die Werte der modernen Architektur zu kommunizieren sei international ein Problem, an der Uni Cottbus hat man sogar ein eigenes Institut gegründet, das diese Problematik bearbeitet. „Die Vorbildung der breiten Bevölkerung ist nicht sonderlich ausgeprägt. Es gibt zwar das Lehrfach moderne Kunst, aber keines für moderne Architektur. Dazu kommt, dass die Architekten oft unfähig sind, ihre Entwürfe mitzuteilen und die Bevölkerung über ihre Arbeit aufzuklären“, bedauert March. LR Florian Mussner bemüht sich deshalb immer stärker, die Projekte zu kommunizieren. Vor allem im Straßenbau ist er mit großen Vorhaben stark in die Öffentlichkeit gegangen und hat bei den verschiedenen Bürgerversammlungen viel Anregungen bekommen und durch Abänderungen auch weitgehenden Konsens erzielen können. „Es ist aber immer wieder schwierig, einen Konsens zu finden“, gesteht der Landesrat. Konsens mit den Bürgern Als Beispiel der Konsensfindung führen Mussner und March das um- strittene Naturparkhaus in Villnöss an. Ende 2005 hatte der Entwurf des Naturparkhauses eine große Diskussion entfacht. Nach mehreren Bürgerversammlungen konnte die Bevölkerung überzeugt werden und der Gemeinderat hat das Projekt inzwischen einstimmig genehmigt. „Wir haben das Projekt etwas abgeändert, das Flachdach leicht abgeneigt und zudem wird es auch noch begrünt, damit es sich besser in die Landschaft einfügt“, bestätigt March. Geplant war, dass Schule und Naturparkhaus wie zwei Steinblöcke ausschauen sollten. Von der Größe und vom Volumen entspricht das Naturparkhaus einem Bauernhaus. Die Fassade wird aus Sichtbeton errichtet, die die Farbe von Dolomitgestein haben wird, um so eine Assoziation zu den Geißlern zu erzielen. Das aus Beton gegossene Mauerwerk muss nie verputzt werden und passt sich durch Verwitterung noch besser der Landschaft an. Während außen eine fest gewachsene Natur gezeigt wird, soll das Innere des Naturparkhauses durch Holzverkleidung warm und edel gestaltet werden. *Burger-Rudacs Naturparkhaus Villnöss Die großen Fenster werden einen Ausblick auf einen großen Wiesenhang, den Bach und die Geislergruppe gewähren. „Die Funktionalität muss stimmen und man muss sich im Gebäude zurechtfinden. Es wird keine finsteren Gänge geben. Gut beleuchtete und spannende Wege sind das Um und Auf. Ein Ausblick kann nichts sagend oder aber wie ein Bild mit dem richtigen Motiv sein“, kommt March bei der Beschreibung des Naturparkhauses ins Schwärmen. 25 öffentliche www.werbecompany.it bauten 26 Radius 01/2007 Nachvollziehbare und vorausschauende Architektur Auch die abweisende Architektur an der Berufsschule in Bozen, die von den Passanten als „grauer Betonklotz“ abqualifiziert wird, ist leichter nachvollziehbar, wenn March die Philosophie des Projektes erklärt. „Gewerbliche Berufe sind rudimentär und dies ist in die Außengestaltung eingeflossen. Das Material von Fabrikgebäuden wie Stahlgitter und Rohbeton ist in die neutrale und zurückhaltende Fassade eingeflossen. Da gibt es nichts Verspieltes, sondern klare Formen. Auch innen ist die Halle mit ihren grauen Betonwänden vielleicht schon sehr harte Architektur, aber das verglaste Dach sorgt für viel Licht. Auch die Klassenräume mit ihren orangefarbenen Böden sind viel lebhafter und freundlicher“, erklärt March. Der Ressortdirektor ist überzeugt „Ein Architekt muss vorausschauen und Richtungen bzw. Trends aufzeigen. Dies gelingt manchmal besser, manchmal weniger. Es ist aber immer gut, wenn man über Architektur diskutiert. In der Mode ist es ja auch so, dass neue Kreationen, die nicht auffallen, erfolglos sind.“ Auf Reaktionen eingehen Die anfänglich negativen Reaktionen an Unibau in Brixen seien schon bald verstummt, betont March. Die Studenten hätten den grauen Beton als Mit dem Kopf im Geschäft... ...mit den Füßen im Urlaub. *D Uni Brixen schlimm empfunden und sich angeboten, ihn zu gestalten. Für Arch. March sei dies auch der Sinn gewesen, dass die Studenten ihre Schule selbst gestalten. Die Philosophie sei gewesen, dass der Bau in den Hintergrund treten solle durch die Farbe der Bekleidung und die Bewegung der Studenten. An der Uni Brixen gibt es viel grauen Sichtbeton und Glas. „Der zurückhaltende Bau gestattet durch das Zusammenwirken von Glas und Licht ein faszinierendes Spiel“, zeigt March auf. Beim umstrittenen Bauhof in Toblach, der an der Stelle des verlotterten ANAS-Häuschens gebaut wird, sieht March das Problem, dass man die Umfassungsmauer zu nahe an der Straße gebaut hat, sodass die Mauer wie eine Faust aufs Auge wirkt und außerdem ein schöner Bau verdeckt wurde. Jetzt sei man etwas von der Straße weg gerückt und durch die geringere Mauerhöhe werde das Geschehen am Bauhof für alle einsichtbar. „Der Architekt wollte dies verstecken. Hätte man uns aber fertig bauen lassen, wäre bei einem Abrücken vom Straßenrand allein alles nicht so schlimm ausgefallen, wie befürchtet“, gibt sich March überzeugt. Ideen. Bauen. Wachsen. *Dol-ru Landesberufsschule Bozen Bauhof Toblach Sie sehen nichts und spüren umso mehr: Erleben Sie die Wohlfühlwärme unseres flachen und überall einsetzbaren Flächenheizungs-Systems. Für nähere Informationen wenden Sie Sich an Ihren Heizungstechniker oder Installateur. Bautechnik G.m.b.H. • E.-Fermi-Straße 22 • 39100 Bozen • Tel. 0471 92 61 11 • Fax 0471 92 61 15 • www.bautechnik.it • [email protected] öffentliche bauten 28 Radius 01/2007 Mit weniger Geld gleich gut arbeiten! Speziell im Straßenbau muss immer mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Das weiß LR Mussner nur zu gut. Egal ob Westumfahrung von Brixen, der Ausbau der Pustertaler Straße (in Kürze werden die Arbeiten ausgeschrieben) oder der umstrittene Küchelbergtunnel in Meran. Im Pustertal konnte die Bevölkerung inzwischen durch viel Aufklärung und Abänderungen vom Projekt überzeugt werden. Als erstes wird die Rienz bei der Handwerkerzone Lodenwirt verlegt. Dann wird bei der Sonnenburg die Straße in den Tunnel verlegt, weil die heutige Straße instabil und abrutschgefährdet ist. Das gehört zum Gesamtkonzept für den neuen Anschluss ins Gadertal, der 2008 gebaut werden soll. Die Straße ins Gadertal ist von St. Lorenzen bis Zwischenwasser bereits fertig gebaut, die Umfahrung von Zwischenwasser befindet sich in der Planungsphase. Vom Pustertal bis Leifers Die Umfahrung von Leifers mit dem Tunnel für über 100 Mio. € wird heuer neu ausgeschrieben und ist einer der Schwerpunkte für das Jahr 2007. Für die Umfahrung Kastelbell braucht es noch die Gesamtplanung, die aber bis Ende des Jahres stehen sollte. Das zweite Teilstück des Tunnels zur Sicherung der Einfahrt ins Eggental sollte ebenfalls Ende dieses Jahres bzw. Anfang 2008 fertig gebaut sein. Weitere Details im persönlichen Gespräch mit dem Landesrat Florian Mussner der heuer mit einem um 5% niedrigeren Budget arbeiten muss. Radius: Herr Landesrat, reicht das Geld für alle 480 Projekte? LR Mussner: Wir erstellen unsere Programme so, dass wir bestimmte Projekte auch um ein Jahr verschieben können. Auf unserer internen Liste werden auch alle Projekte gestrichen, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht realisiert werden können. Wir wollen mit weniger Geld gleich gut arbeiten wie bisher. Man kann in bestimmten Sparten durch bessere Organisation einiges einsparen. Radius: Strategische Gebäude und Brücken müssen erdbebensicher gemacht werden, ist dazu im Budget 2007 genügend Geld vorhanden? LR Mussner: Für die Adaptierung haben wir das Geld und neue Projekte werden schon erdbebensicher geplant und gebaut. Die Mehrkosten können wir aufbringen. Notfalls wird ein anderes Projekt zurückgestellt. Radius: Wo beginnt man mit der Überprüfung der Sicherheit, bei den Gebäuden oder den Brücken? LR Mussner: Wir werden ab Frühjahr alle Brücken überprüfen. Derzeit liegen uns bereits die Daten der Brücken zwischen Bozen und Brixen vor, wo wir bei 20% sofort die Statik verbessern müssen. Bei den laufenden Arbeiten an Brücken werden wir natürlich die Erdbebensicherheit mit berücksichtigen. Bei den Krankenhäusern kommen als erstes Bozen und Bruneck an die Reihe, weil dort bereits gearbeitet wird. Es braucht aber nur geringe Anpassungen. Radius: Das Museum für moderne Kunst soll für die Manifesta 2008 genutzt werden. Wird man rechtzeitig fertig? LR Mussner: Wir konnten bisher sämtliche Termine einhalten und im April sollte bereits mit der Einrichtung begonnen werden. Die Eröffnung ist für Herbst 2007 geplant, sodass bis zur Manifesta 2008 schon alles läuft. Die Manifesta wird aber vor allem auf dem Ex-Alumix-Gelände, auf dem Bahnhofsareal und in der Festung Franzensfeste über die Bühne gehen. Radius: Ist der Standort Franzensfeste gesichert? LR Mussner: Das Programm für die Adaptierung der Festung steht, aber noch haben wir aus Rom keine Zusicherung, dass sie in Landesbesitz übergeht. Ich hoffe zwar, dass wir bald grünes Licht erhalten, sollte die Festung aber weiter in Staatsbesitz bleiben, sollten wir dort besser gar nichts bauen. Radius: Welche großen Projekte plant ihr Ressort in diesem Jahr? LR Mussner: Für die Planung des Landesbibliothekenzentrums in Bozen-Gries stehen 500.000 € zur Verfügung. Das ursprüngliche Projekt muss ja dahin gehend abgeändert werden, dass die Fassade der Pascoli-Schule erhalten bleibt und für die neue Struktur nur die Longon-Schule abgerissen wird. An den Universitätsstandorten Bozen und Brixen werden die bestehenden Gebäude adaptiert und die vor fünf Jahren in Betrieb genommene Landesberufsschule in der Bozner Romstraße wird auch endgültig fertig gestellt. Bauhof Brixen Bauhof Brixen Radius: Welche Schwerpunkte gibt es im Straßenbau? LR Mussner: Wir starten mit einem LärmschutzPilotprojekt auf der Schnellstraße Mebo. Auf der Höhe von Lana werden wir sowohl mit Flüsterasphalt als auch mit verschiedenen Lärmschutzwänden arbeiten. Ein weiteres Anliegen ist die Belüftung der Tunnels. Wir haben aus der Erfahrung mit dem Leiferer Tunnel gelernt und werden diese Erkenntnisse im restlichen Land umsetzen. Radius: Straßenbaustellen sorgen immer wieder für lange Staus. Was will man dagegen unternehmen? LR Mussner: Wir wollen durch mehr Information und Vernetzung mit anderen Institutionen verhindern, dass im Abschnitt von wenigen Kilometern mehrere Baustellen gleichzeitig entstehen. Mit der Führung der Brennerautobahn haben wir vereinbart, dass zwischen zwei Ausfahrten nur eine Baustelle sein darf, damit die Autofahrer nicht auf die Staatsstraße ausweichen und dort alles verstopfen. Radius: Schmale Straßen verursachen Staus, breite Straßen ziehen mehr Verkehr an. Wie wollen Sie das Problem lösen? LR Mussner: Wir passen die Straßen an die heutigen Erfordernisse an, damit der Verkehr flüssiger, aber nicht schneller rollt. Wo 20.000 und mehr Autos durchfahren, muss der Verkehr einfach flüssiger abgewickelt werden. Die Vinschgauer Straße kann im Abschnitt Forst-Töll nach dem Ausbau nur um 46 Sekunden schneller befahrbar sein, aber durch die beiden Tunnels wird sie viel sicherer sein. Radius: Wie weit ist man beim umstrittenen Küchelbergtunnel in Meran? LR Mussner: Die konkreten Projekte sind fertig und die Ziele abgesteckt. Jetzt müssen wir nur noch die Planung durchziehen. Es gibt kaum eine Alternative zum Tunnel und der vorgeschlagene Zug ins Passeiertal bringt nicht die Lösung. Für den Wirtschaftsstandort Passeiertal ist eine Straße wichtig, damit er mit dem Lkw erreichbar ist. Radius 01/2007 Radius 01/2007 Autobahneinfahrt Brixen Die Mautstelle an der Autobahneinfahrt in Brixen ist ein kleines, aber wichtiges Projekt für die Holzbau AG Brixen. Sowohl durch die Formgebung als auch durch die Wahl des Materials wirkt sie einzigartig. Obstgenossenschaft Melinda Die neue Mautstelle in Brixen O b die Form nun in Anlehnung an den Bischofsstab, als Symbol der ehemaligen Bischofsstadt oder eine Interpretation der umgebenden Hügellandschaft entstanden ist, sei dahingestellt. Das Projekt entstand durch die gute Zusammenarbeit zwischen der Autobahngesellschaft, dem Land, dem Ingenieurbüro Konrad Bergmeister und der Firma Holzbau. Die Einfahrt in die Mautstelle besteht aus einer geschwungenen Überdachung in Brettschichtholz, die auf Stützen im Achsenabstand von 10 m aufliegt. Bei der Ausfahrt reicht das geschwungene Dach bis zum Boden und ersetzt somit auf einer Seite die Stützen. Ein abgeschlossener Raum beinhaltet eine Treppe und die gesamte Technik. Brettschichtholzpaneele bilden die Dachflächen der Ein- und Ausfahrt. Sie dienen gleichzeitig als Aussteifung und geben den Baukörpern eine gewisse Leichtigkeit. Die geschwungene, elegante Struktur wurde mit Kupfer eingedeckt. Neben der Autobahnmautstelle Brixen gibt es noch zahlreiche andere nennenswerte Projekte. Im Trentino wird zum Beispiel derzeit für Melinda die Erweiterung einer Obstgenossenschaft fertig gestellt. Es handelt sich dabei um das größte Genossenschaftsgebäude der Melinda. Der Baukomplex gliedert sich in vier Teile: Eine überdachte Fläche zum Auf- und Abladen zu ca.1200 m², zwei Hallen zu je 2300 m² und ein Verbindungstrakt zu 1500 m² Fläche. Die Besonderheit liegt darin, dass die die Konstruktion nach unten hin mit Brettschichtholzpaneelen verkleidet, dadurch gewinnt der Bau an Eleganz und Leichtigkeit. Tragende Struktur in nur einer Woche Bauzeit Neben den ästhetischen Vorteilen von Holz ist auch der Zeitfaktor entscheidend. In nur einer Woche wurde die tragende Struktur einer gesamten Halle aufgestellt. In der zweiten Woche folgten die Wände (ca.1000 m² pro Halle) und Dachaufbauten. Das Bauen mit vorgefertigten Bauteilen in Holz Obstgenossenschaft Melinda in Trient Holzbau AG neben der Tragekonstruktion auch die gesamte Dacheindeckung und die Wände lieferte. Der oberste Teil der Wand wurde – um auch den architektonischen Ansprüchen gerecht zu werden – mit besonderen Paneelen von Holzbau Brixen verkleidet. Beim Dachvorsprung ist liegt voll im Trend. Argumente wie geringe Baustellenzeiten, wetterunabhängiges und somit auch genaueres Vorfertigen in den Hallen, saubere und vor allem schnelle Baustellenarbeit überzeugen. Insgesamt wurden bei diesem Bauvorhaben 2000 m² Wandfläche und 7000 m² Dachfläche montiert. In fo Holzbau AG Industriezone - 39042 Brixen Tel. 0472 822 666 - Fax 0472 822 600 [email protected] - www.holzbau.com 31 paginierung unternehmen 30 Radius 01/2007 Radius 01/2007 Klimahauslösungen vom Frank Team Frank Italy ist mit besonderen Schalungs- und Fugentechniken oder mit Auflagern für Trittschallreduzierung spezialisiert für Problemlösungen am Bau. Dies gilt auch für verschiedene Lösungen im Klimahaus-Umfeld. A ll diese Themen kann man unter dem Begriff Bauphysik unter einen Hut bringen; in diesem umfangreichen Segment ist Firmenchef Helmut Ausserhofer ein anerkannter Spezialist. Abgesehen von Baustellen in der Türkei, in Syrien oder in Uruguay gab und gibt es auch in Italien zahlreiche Aufgaben für das Tauferer Unternehmen: Trinkwasserbehälter in Neapel oder Rom, die Metro in Mailand, die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Mailand-Bologna, spezielle Pecafil-Schalungen für bauliche Maßnahmen in der Lagune vor Venedig oder Problemlösungen für die neuen Silos mit einem Durchmesser von 12 Metern und einer Höhe von 43 Meter für den Nudelhersteller Barilla. hört ebenso der Lärmschutz. Frank Italy ist auch Vordenker bei der Schallisolation. Auf der Klimahaus-Messe in Bozen ist das Frank Team mit einem InfoStand präsent, um spezielle Lösungen für Balkonanschlüsse und Randzonen von Stahlbeton zu präsentieren. Neue Möglichkeiten im Umfeld Klimahaus Wärmebrücken sind lokale Bauteilbereiche in der Gebäudehülle, bei denen ein erhöhter Wärmeverlust vorliegt. Schon aus Sicht des Energieverbrauches ist dieses Thema enorm wichtig. Ein weiterer Aspekt im Umfeld von Wärmebrücken ist die Schimmelbildung durch Feuchtigkeit. Damit ist dann auch das gesamte Raumklima negativ betroffen! Wärmebild ecgobox Die gesamten Klimahausnormen zielen darauf hin, Wärmebrücken so gut es geht und die Schimmelbildung ganz zu vermeiden. Zu den neuesten Erkenntnissen für ein angenehmes Wohnen ge- Der ungedämmte Balkonanschluss Bei ungedämmten Balkonplattenanschlüssen ergibt das Zusammenwirken der geometrischen Wärmebrücke ecgobox: technische Details (Kühlrippeneffekt der Balkonplatte) sowie der materialbedingten Wärmebrücke (gut wärmeleitende Stahlbetonplatte) einen starken Wärmeabfluss, so dass der ungedämmte Balkonanschluss zu den kritischsten Wärmebrücken der Gebäudehülle zählt. Eine starke Absenkung der Oberflächentemperaturen im Anschlussbereich und erhebliche Heizenergieverluste sind die Folge. Es besteht im Anschlussbereich des ungedämmten Balkons auch ein hohes Schimmelpilzrisiko. Effektive Wärmedämmung mit der egcobox Die egcobox stellt durch ihre wärmetechnisch und statisch optimierte Konstruktion (minimierte Bewehrungsquerschnitte, Verwendung von Materialien mit besonders niedriger Wärmeleitfähigkeit eine sehr effektive Dämmung des Balkonanschlusses dar. Dieses System ist auch für Stahlbetonbalkone gut geeignet. Dazu Helmut Ausserhofer: „Bei Stahlbetonbalkonen werden im Bereich des Balkonanschlusses durch die Verwendung der egcobox der gut wärmeleitende Beton und der sehr gut wärmeleitende Betonstahl durch Dämmstoff und im Vergleich zu Betonstahl sehr schlecht wärmeleitenden Edelstahl und hochfesten Feinbeton ersetzt. Dadurch ergibt sich für egcoboxen gegenüber der betonierten Stahlbetonplatte eine um ca. 91% reduzierte mittlere Wärmeleitfähigkeit.“ INF O Die Silos von Barilla 33 unternehmen / baugewerbe unternehmen / baugewerbe 32 Frank Italy GmbH Gewerbezone Mühlen 6 39032 Sand in Taufers Tel. 0474 659 008 - Fax 0474 659 018 [email protected] - www.frank-italy.com Radius 01/2007 Radius 01/2007 Alternative Energie ... ... oder effiziente Energieeinsparung? Beim Thema des umweltbewussten Umgangs mit Energie gehen die Entwicklungen derzeit in zwei Richtungen: Anlagen zur Gewinnung alternativer Energien werden gefördert und es wird gezielt auf effiziente Energieeinsparung Wert gelegt. F ür die Firma KKR, Kälte Klima Röhler stehen – mit etwas provokantem Humor – „Hackschnitzel“ wohl eher auf der Menükarte eines Gasthauses. In dem Unternehmen verlagert man den Schwerpunkt eindeutig auf den effizienten Einsatz von Energie als Beitrag zum Umweltschutz. VRV Klimasysteme von Daikin Mit dem Vertrieb und der Installation der Klimageräte VRV des japanischen Herstellers Daikin setzt KKR neue Maßstäbe in der Klimatisierung von Räumen. Entwicklungen und Erfahrungen aus 80 Jahren Klimatechnik von Daikin in Japan und Europa wurden nun in der neuesten Entwicklung, dem VRV III, umgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Klimagerät, welches zwar mit elektrischem Strom betrieben, die Wärme/Kälte aber über eine sogenannte „Luft-Luft-Wärmepumpe“ erzeugt wird, wobei ein viel effizienteres Kältemittel an Stelle von Wasser als Energieträger eingesetzt wird. Besonders gut eignet sich der Einbau dieser Systeme in Gewerbebauten, bei Sanierung und Platzmangel, für den Wohnungsbau sowie für Bürokomplexe. Eine Anlage für alles „Im Wesentlichen lassen sich die Pluspunkte dieses Systems in vier Hauptaugenmerke untergliedern“, erklärt Martin Bozzetta von KKR: „Energieeinsparung bzw. Umweltfreundlichkeit, einfaches Warten und Handling, geringe Betriebskosten und – das Wichtigste überhaupt – das alles mit nur einer Anlage. Wenn wir behaupten, eine Anlage für alles, dann meinen wir in erster Linie das Heizen und Kühlen von Räumen mittels einem einzigen System. Große Reichweiten der Rohrleitungen von bis zu 1000 m, der Verzicht auf Heizraum oder Heizzentrale sowie der geringe Platzbedarf von Außen- und Innengeräten werden durch eine ausgereifte Technik ermöglicht. Wenn es Raumklima oder Nutzerverhalten erfordern, können problemlos bestehende oder neue Belüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung oder eine Luftbefeuchtung in das System integriert werden. Auch die Einbindung von Niedertemperaturheizsystemen wie z.b. Boden- oder Wandheizung sind möglich. Sollte es notwendig werden, einen Raum zu beheizen und gleichzeitig den danebenliegenden zu kühlen, kann dies über eine Steuerung ohne Aufwand veranlasst werden. Das Wichtigste aber unter diesem Gesichtspunkt ist das große Einsatzgebiet dieses Klimasystems, denn die Wärmepumpe arbeitet in einem Aussentemperaturbereich von -20°C bis +43°C, was bis heute einzigartig ist. Dieses System eignet sich folglich bestens für die Südtiroler Klimaverhältnisse.“ Ein Plus für die Umwelt Umweltschutz bedeutet für das Unternehmen KKR vor allem Energieeinsparung durch hohe Effizienz. Dies 35 unternehmen / baugewerbe unternehmen / baugewerbe 34 wird durch einen hohen Wirkungsgrad der Geräte erreicht. Diese werden durch eine Invertersteuerung drehzahlgeregelt, d.h. es wird nur soviel Energie erzeugt wie in den Räumen letztendlich verbraucht wird. Andere vergleichbare Systeme produzieren ständig dieselbe Menge an Energie, welche sie bei Nichtverbrauch einfach wieder in die Umwelt „verpuffen“. Durch den Einsatz von FCKW-freien Kältemitteln sowie das Eliminieren jeglicher Abgase leistet man einen Beitrag zur Bekämpfung des Treibhauseffekts. Für dieses Bestreben wurde Daikin 2002 mit dem „Stratospheric Ozone Protection Award“ der EPA (Environmental Protection Agency) ausgezeichnet. „Die Einhaltung von Normen, wie der RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances), welche die Vermeidung von umweltschädlichen Substanzen wie Blei, Quecksilber und Cadmium, usw. anstrebt, ist für Daikin eine Selbstverständlichkeit.“ beschreibt Martin Bozzetta die Qualitätskriterien der Daikin. „Mit in diesen Bereich gehören natürlicherweise eine hohe Lebensdauer sowie ein geräuscharmer Betrieb der Geräte. Da wir keinen Bedarf an Heizöl oder anderen Energiequellen – ausgenommen Elektrizität – haben, schonen wir die Energiereserven der Erde. Für den Nutzer letztendlich hat unser System noch einen weiteren, wesentlichen Vorteil. Vor dem Kauf hat der Kunde die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Betriebskostenanalyse seiner Anlage zu erhalten welche er mit dem Energieaufwand eines traditionellen Heizungs- Kühl- und Lüftungssystems, d.h. Heizölbedarf bzw. Strom- und Wasserverbrauch vergleichen kann. Handling und Wartung Im Vergleich zu herkömmlichen Klimasystemen überzeugt die VRV III - Anlage durch einfache Bedienung und kurze Reaktionszeiten. Das einfache Umschalten von Heizen auf Kühlen per Knopfdruck sowie die einfache und individuelle Steuerung der Innengeräte macht das Handling der Anlage kinderleicht. Natürlich ist auch eine zentrale Steuerung innerhalb eines Sektors oder Gebäudes möglich. Durch die Integration in eine Gebäudeleittechnik, wie z.B. ein BUS-System, lassen sich auch Beschattungssysteme problemlos einbinden. Werden Büroeinheiten getrennt benutzt, können auch die Kosten eines jeden einzelnen Innengerätes separat aufgeführt und abgerechnet werden. „Durch die hohe Betriebssicherheit der Anlagen, welche in diverse Komponenten aufgeteilt sind, werden Wartungskosten auf ein Minimum reduziert“, führt Martin Bozzetta weiter aus, „bis auf das Reinigen von Filtern arbeitet das System wartungsfrei. Das Entleeren der Klimaanlage im Winter entfällt zur gänze, eine automatische Systemdiagnose sowie eine automatische Dichtheitsprüfung sorgen für einen sicheren Betrieb der Anlage und ermöglichen ein sofortiges Reagieren im Falle einer Störung. Kostenvergleich Bei wesentlich geringeren Anschaffungskosten gegenüber vergleichbaren Heizungs- Kühl- und Lüftunsgsanlagen liegt ein weiteres große Plus der VRVAnlage eindeutig bei den Betriebskosten. Hier können nachgewiesenerweise bis 25% an den laufenden Ausgaben eingespart werden. Gebäudewartungskosten verringern sich und weitere, wie z.b. Kaminkehrer- und Hydraulikerspesen für Heizraum und Kamine entfallen zur Gänze. Kostengünstig wirkt sich auch der einfache Einbau der Geräte aus, auf große Mauerdurchbrüche kann verzichtet werden, da nur geringe Rohrdurchmesser zum Einsatz kommen. Durch die kleinen Rohrquerschnitte eignet sich das System auch für schwierige Altbausanierungen, wo flexible Leitungsverlegung und niedere Aufbauhöhen gefragt sind. „Wir sehen unser VRV-System schon als ein kleines „Klimawunder“, schließt Martin Bozzetta, „bei allen raumklimatischen Vorteilen steht es für ein zeitgemäßes Umweltbewusstsein.“ INF O KKR - Kälte Klima Röhler GmbH Kravoglstr. 14 - 39100 Bozen Tel. 0471 500 085 - Fax 0471 930 911 [email protected] - www.kkr.it Radius 01/2007 Radius 01/2007 Energieeffizientes Bauen Der sparsame Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist das Gebot der Stunde, speziell in der Bauwirtschaft, wo in den vergangenen Jahren ein markantes Umdenken stattgefunden hat. Beispiele sind die Wiederverwertung von Baurestmassen und energieeffizientes Bauen. D ie Ergebnisse des Bewusstseinswandels in der Bauwirtschaft sind bereits greifbar. Durch die Umsetzung des 1992 gemeinsam mit dem Kollegium der Bauunternehmer ausgearbeiteten Landesprogramms zur Wiedergewinnung von Baurestmassen werden in Südtirol heute bereits über 90% der anfallenden Baurestmassen aufbereitet und dem Produktionszyklus wieder zugeführt. Damit nimmt Südtirol europaweit eine Spitzenposition ein. Besondere Anstrengungen unternimmt das Land Südtirol auch im Bereich des energieeffizienten Bauens. Das weltweit steigende Bewusstsein für Umweltund Klimaschutz ist eine weitere gute Voraussetzung, um den Einsatz neuer Technologien beim Bau eines Hauses vermehrt zu berücksichtigen. Energieeffizientes Bauen ist nachhaltig, schont die Umwelt und ermöglicht langfristig erhebliche Kosteneinsparungen. Klimahaus C ist Mindeststandard Aus allen diesen Überlegungen heraus hat das Land Südtirol vor mitgetragen. Nunmehr hat das Kollegium auch eine eigene Beratungsstelle eingerichtet. Außerdem will man eng mit der KlimaHaus Agentur zusammenarbeiten. Eine besondere Aufgabe der unabhängigen Agentur ist es, das Gütesiegel „KlimaHaus“ zu vergeben sowie die Zertifizierung der ermächtigten Produkte und Unternehmen vorzunehmen. Die Agentur wird dafür sorgen, dass die Marke KlimaHaus nicht missbraucht wird und langfristig gewährleistet ist, dass auch tatsächlich KlimaHaus drinnen ist, wo KlimaHaus draufsteht. Die neu errichtete Klimahaus-Beratungsstelle im Kollegium der Bauunternehmer wird sich auch um die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen kümmern, wobei es die KlimaHaus Agentur sein wird, welche die Inhalte der Aus- und Weiterbildung definiert. Als „KlimaHaus-Unternehmen“ dürfen sich Betriebe bezeichnen, die nachgewiesen energieeffizient und nachhaltigen bauen. Um diese begehrte Auszeichnung zu erhalten und zu behalten, müssen sich die Unternehmen alle zwei Jahre einer KlimaHausAuditierung unterziehen, wo durch unabhängige Prüfer kontrolliert wird, ob alle notwendigen Standards eingehalten werden. INF O Kollegium der Bauunternehmer Schlachthofstraße 57 39100 Bozen Tel. 0471 282 894 - Fax 0471 263 901 www.coll.edile.bz.it „Trotz Einbußen, die Situation ist zufriedenstellend…“ Etwa ein Viertel aller in Südtirol im Produktionssektor tätigen Beschäftigten arbeitet im Baugewerbe. Dieses spielt somit als Arbeitgeber nach wie vor eine herausragende Rolle. Ein Gespräch mit dem Präsidenten des Kollegiums der Bauunternehmer, Christian Egartner. einigen Jahren das Konzept KlimaHaus entwickelt. Als Klimahäuser gelten Gebäude, die im Vergleich zu herkömmlichen Bauten einen wesentlich geringeren jährlichen Heizenergiebedarf aufweisen. Seit 2004 ist das Klimahaus C als Mindeststandard für Neubauten in Südtirol gesetzlich verankert. In der Gemeinde Bozen werden bereits Überlegungen angestellt, den KlimaHaus-Standard B verpflichtend einzuführen. Südtirol hat mit dem Konzept KlimaHaus italienweit eine Vorreiterrolle eingenommen, die auch im restlichen Staatsgebiet dazu geführt hat, dass offen über die Einführung einer Klimahaus-Verordnung nachgedacht wird. Laut Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio könnte die Südtiroler Klimahausverordnung ein Modell für ganz Italien werden. Begeisterung für KlimaHaus Das Kollegium der Bauunternehmer und die angeschlossenen Mitgliedsbetriebe haben die Initiative Klimahaus von Anfang an mit Begeisterung Radius: Herr Egartner, wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft in Südtirol? Ch. Egartner: Südtirols Bauwirtschaft ist bekanntlich vorwiegend klein- bis mittelbetrieblich strukturiert. Dies ist durchaus kein Nachteil, zumal die Betriebe größtenteils technisch hervorragend ausgestattet, flexibel und anpassungsfähig sind. Aus den Daten der Bauarbeiterkasse ist allerdings abzulesen, dass sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich in den letzten beiden Jahren deutliche Einbußen zu verzeichnen sind, also z.B. die im Baugewerbe geleisteten Arbeitstunden empfindlich gesunken sind. Dennoch kann die Situation nach wie vor als zufriedenstellend beurteilt werden, nicht zuletzt weil die Unternehmen in den letzten Jahren die Zusammenarbeit untereinander verstärkt und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit enorm gesteigert haben. Dadurch konnten rund 70% der größeren Bauarbeiten von Landesinteresse (in Betrag von über 2 Mio. Euro) an heimische Unternehmen vergeben werden und nur 30% an provinzfremde Betriebe. Zum Vergleich: 2003 lag der Anteil der Arbeiten, die an hiesige Unternehmen gegangen sind, in diesem Marktsegment noch bei geringen 33%. Radius: Wo sehen Sie neue Entwicklungspotentiale und -chancen? Ch. Egartner: Das geplante Großbauprojekt Brennerbasistunnel ist für die heimische Bauwirtschaft natürlich eine Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeit ersten Ranges. Zusammenarbeit ist dabei das Gebot der Stunde, wobei Abkommen von heimischen Firmenzusammenschlüssen mit nationalen und internationalen Partnern bereits jetzt erste Früchte tragen und noch viel Entwicklungspotenzial in sich haben. Die Bereitschaft, die Kräfte zu bündeln, ist absolut gegeben. Eine andere große Entwicklungschance für die Bauwirtschaft liegt sicherlich im Bereich des energieeffizienten Bauens. Südtirol hat dabei italienweit eine Vorreiterrolle, die durch die hierzulande kürzlich in Kraft getretene energetische Gebäudezertifizierung und die Einführung der neuen Wärmeschutzstandards für Gebäude noch weiter verstärkt wird. Nächstes Ziel muss es sein, die neuen Standards nicht nur bei Neubauten anzuwenden, sondern auch bei der Sanierung und Renovierung des bestehenden Baubestandes. Unsere Betriebe haben im Bereich des energieeffizienten Bauens einen Know-how-Vorsprung, den es in den nächsten Jahren voll auszuspielen gilt. Die Chance, die neuen Standards in die Nachbarprovinz und darüber hinaus zu „exportieren“ ist absolut gegeben. Die Marke KlimaHaus ist für Südtirol ein zukunftsträchtiger Exportartikel. Radius: Wie unterstützt das Kolle-gium der Bauunternehmer die Mitgliedsunternehmen, damit diese die aufgezeigten Entwicklungsmöglichkeiten möglichst gewinnbringend nutzen können? Ch. Egartner: Ich darf daran erinnern, dass das Kollegium der Bauunternehmer im vergangenen Jahr die Gründung des ständigen Konsortiums „Bauunternehmen Südtirol GmbH“ angeregt und begleitet hat. Dieses ständige Konsortium, dem derzeit 26 Unternehmen angehören, hat sich die Teilnahme an den größten Infrastrukturarbeiten des Landes und an den Arbeiten zum Bau der neuen Brennerbahnlinie zum Ziel gesetzt. Rund ein Jahr nach der Gründung können bereits erste Erfolge verzeichnet werden. So hat es beispielsweise mit namhaften italienischen und europäischen Gesellschaften Vorvereinbarungen für die Durchführung der Arbeiten zum Bau des Brennerbasistunnels abschließen können. Was die gezielte Nutzung und Vermarktung der Marke KlimaHaus angeht, ist unser Kollegium dabei, einen neuen internen Dienst aufzubauen, der die Mitgliedsunternehmen gezielt betreut. In enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen sollen neue, marktorientierte Modelle entwickelt und umgesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll die ständige Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich sein. 37 bauwirtschaft bauwirtschaft 36 Radius 01/2007 „Eine Reihe von Anerkennungen …“ Radius: „Herr Bernard, die SLBK hatte von Anfang an mit Kritik zu kämpfen, es hieß sogar, die Kasse sei nicht rechtmäßig! Die Landesbauarbeiterkasse Im September 2005 gründeten der Landesverband der Handwerker und der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse (SLBK) für das Handwerk und die Klein- und Mittelbetriebe. G ründer der neuen Bauarbeiterkasse sind der Landesverband der Handwerker (LVH) und der ASGB (Autonomer Südtiroler Gewerkschaftsbund). Das Handwerk und besonders das Bauhandwerk haben sich im Laufe der letzten 60 Jahre wirtschaftlich immer wieder behaupten können. Dementsprechend ist auch sein Stellenwert in Wirtschaft und Gesellschaft gestiegen. Die natürliche Folge dieser durchaus positiven Entwicklung für das Handwerk ist die autonome Verwaltung der verschiedenen Fonds für die Sicherung des Einkommens und die Förderung der Qualifikation von Arbeitgebern und Arbeitnehmern anzustreben. Diese Fonds beruhen auf sogenannte „bilaterale Abkommen“, die auf Staatsebene vor Jahrzehnten unterzeichnet wurden. Die Berufsgruppe Bau im LVH hat die Gründung einer eigenen Bauarbeiterkasse für das Handwerk seit langem angestrebt, um die Fonds je nach Bedürfnisse der Kleinbetriebe verwalten zu können. Seit 16 Monaten ist die neue Südtiroler Landesbauarbeiterkasse nun operativ und das Vertrauen der kleinen Betriebe ist in ständigem Wachsen. Über 200 Betriebe mit über M. Bernard: Ja, es gab eine Verunsicherungskampagne von mehreren Seiten, die aber nicht gewirkt hat, wie die steigenden Mitgliederzahlen belegen. Die Entscheidung von Bautenlandesrat Florian Mussner im Dezember 2006, die Konstituierung der Südtiroler Bauarbeiterkasse gesetzlich zu verankern und zu akzeptieren, ist der letzte Akt einer Reihe von Anerkennungen, die in den letzten Monaten veröffentlicht 1000 Angestellten sind bereits in der neuen Bauarbeiterkasse (SLBK) eingeschrieben. Ziel und Zweck der SLBK Die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse, kurz SLBK, entstand aus der Notwendigkeit heraus, besser auf die Bedürfnisse des Bausektors einzugehen. Diese unterscheiden sich wurden. So wurden unter anderem Bescheinigungen über die Rechtmäßigkeit der SLBK vom Assessorat für Bauten, von der Anwaltschaft des Landes, Zentralamt für Rechnungsangelegenheiten der Autonomen Provinz Bozen, dem Amt für sozialen Arbeitsschutz und dem Gemeindenverband ausgestellt. Radius: Dennoch haben einige Baufirmen Angst vor einem Wechsel von einer Kassa zur anderen… M. Bernard: Dafür besteht kein Grund. Ein Wechsel von der Bauarbeiterkasse zur SLBK bedeutet kein Risiko, weder für Firmen noch für Arbeiter. Die bereits ausgezahlten Leistungen und Arbeiterjahre werden von der SLBK übernommen und weitergeführt. wesentlich von jenen der Industrie. So benötigen die zahlreichen Kleinbetriebe eine kleinere und kostengünstigere Verwaltungsstruktur sowie eine flexiblere Entscheidungsstruktur. Aufgaben der SLBK Wie jede Bauarbeiterkasse – in Italien gibt es 124 – verwaltet die SLBK die vorgeschriebenen Beiträge, unterstützt die Arbeitgeber in der Anwendung der kollektivvertraglichen Bestimmungen, garantiert die Leistungen für den Arbeitnehmer und stellt schließlich die Sammelbescheinigung der ordnungsgemäßen Beitragszahlung (DURC) aus, die den Betrieben Zutritt zu den öffentlichen Ausschreibungen gewährt. Das Urlaubsgeld direkt in der Lohntüte Markus Bernard, Bauunternehmer aus dem Unterland und der ASGBVorsitzender Georg Pardeller, sind die Begründer der neuen Landesbauarbeiterkasse. Beide sind überzeugt, dass vor allem eine Neuheit bei den Baukollegen Anklang gefunden hat: Der Arbeitgeber bezahlt seinem Bauarbeiter den Urlaub direkt in die Lohntüte. Seitdem muss das Urlaubsgeld nicht mehr monatlich bei der SLBK hinterlegt werden, sondern der Bauarbeiter erhält es immer im Monat, in dem er den Urlaub in Anspruch genommen hat und nicht wie bisher, wo der Urlaub nur einmal im Jahr in Form eines Schecks ausbezahlt wurde. INF O Südtiroler Landesbauarbeiterkasse Mitterweg 7 - 2. Stock 39100 Bozen Tel. 0471 323 360 - Fax 0471 323 366 39 bauwirtschaft Radius 01/2007 paginierung 38 41 Gemeinden bauen gemeinsam Die vier Gemeinden Tisens, Nals, Tscherms und Unsere Liebe Frau im Walde/ St. Felix investieren gemeinsam in eine zeitgemäße Unterbringung ihrer pflegebedürftigen Mitbürger und Senioren: Das neue Alters- und Pflegeheim St. Michael in Tisens. I m Jahre 1999 wurde zwischen den Gemeinden Tisens, Nals, U. Frau im Walde, St. Felix und Tscherms ein Konsortium gegründet, welches Träger des Alters- und Pflegeheimes ist. Nachdem das seit 1983 bestehende Heim den heutigen Pflegestandards nicht mehr entsprach, entschieden sich die im Konsortium vereinten Gemeindeverwaltungen nach eingehenden Studien und Untersuchungen der demographischen Entwicklung der Bevölkerung für den Neubau des Alten-/Pflegeheimes, an Stelle eines Umbaues mit Erweiterung des bestehenden Hauses. Wie Ing. Hansjörg bauten Radius 01/2007 Plattner berichtet, sind die Arbeiten in der Endphase bzw. zum Großteil abgeschlossen. öffentliche öffentliche bauten 40 Die Gebäudestruktur Das Gebäude wurde auf dem direkt an das bestehende Pflegeheim angrenzenden Grundstück errichtet und ist u-förmig ausgebildet, zusammengesetzt aus einem abgewinkelten Wohnbereich und den quer dazu angeordneten Gemeinschaftsräumen. Dazwischen findet sich ein kleiner, sich nach Süden hin öffnender Innenhof. Der Baukörper ist in den Hang geschoben und bindet an mehreren Ebenen direkt an das Gelände an. Sowohl im Sockel- (Personal, Nebenräume, externe Dienste) wie im Hauptgeschoss (Haupteingang: Zimmer, Speisesaal, Küche) ist ein direkter Zugang möglich. Auch das darüber liegende Geschoss hat einen direkten Zeichnung zur Farbgestaltung der Fassade Ausgang in den Garten. Die Zimmer sind in zwei Pflegeeinheiten zu je 20 Betten aufgeteilt und mit den erforderlichen Nebenräumen ausgestattet. Die Servicebereiche sind gleichmäßig pro Geschoss verteilt, damit die Wege für das Personal kurz gehalten werden können. Die Aufenthaltsbereiche haben je nach Zweckbestimmung unter- 43 schiedliche Ausrichtung, Größe und Belichtung. Der zentrale Raum im Eck ist groß gehalten, um ausreichend Platz für die gemeinsamen Mahlzeiten der Bewohner zu bieten. Die Gemeinschaftsräume in der oberen Ebene sind flexibel und funktionell gestaltet. Der Andachtsraum (Kapelle) mit Sakristei-Nische kann zum Gemeinschaftsraum hin geöffnet werden. Die hellen Seniorenwohnungen sind in der obersten Ebene des Gebäudes untergebracht. Der den Wohnungen vorgelagerte breite Flur dient als gemeinsamer Aufenthaltsraum und damit Treffpunkt. Die externen Dienste (Arztpraxis, offene Altenpflege, Mütterberatung) sind im Sockelgeschoss untergebracht, mit eigenen autonomen Eingängen, wobei die Arztpraxis auch über eine interne Verbindung zum Heim verfügt. Maßnahmen zur Energieeinsparung Bauweise, Wahl der Materialien, Ausrichtung des Gebäudes, thermische Dämmung der Außenhülle und die technischen Anlagen tragen zur Energieeffizienz des Gebäudes nach KlimaHaus-Standard B bei. Das Energiekonzept beinhaltet eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung, über welche im Jahresdurchschnitt 82% des Energiebedarfs für diesen Bereich abgedeckt werden können. „Die ursprünglich vorgesehene Photovoltaikanlage konnte auf dem Flachdach aus technischen bauten Radius 01/2007 Gründen nicht realisiert werden“ berichtet der zuständige Fachplaner, Ing. Gunter Langer. öffentliche öffentliche bauten 42 Regenwasser für Spülung Als weitere Maßnahme zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung kommt die Regenwassernutzung zur Anwendung: das anfallende Regenwasser wird von den Dachflächen aufgefangen und in einen Speichertank geleitet. Das so erzeugte Klarwasser ist sauber und wird hauptsächlich zur Toilettenspülung eingesetzt. Alternativ dazu kann das Beregnungswasser aus dem direkt nebenan verlaufenden Wasserlauf genutzt werden, somit fallen für diesen Teil keine Abwassergebühren an. Über die Lüftungsgeräte kann eine Wärmerückgewinnung von bis zu 90% erzielt werden, d.h. dass maximal 10% Zusatzenergie zum Nachheizen der Frischluft aufgewendet werden muss. Weiters trägt ein GasBrennwertkessel zur Rückgewinnung latenter Wärme mit einem Wirkungsgrad nahe 100% zur Einsparung von Heizkosten bei. elektrotechnik elettrotecnica Ausführung der gesamten Elektroinstallation Elpo GmbH | J.-G.-Mahl-Straße 19 | I-39031 Bruneck (BZ) Tel. +39 0474 57 07 00 | Fax +39 0474 57 07 77 [email protected] | www.elpo.it Radius 01/2007 paginierung 44 Jahrhundertprojekt Kardaun Die Großbaustelle für das zukünftige Gewerbegebiet Kardaun zwischen Autobahnausfahrt Bozen-Nord und Eggentaler Kreisverkehr könnte verkehrsstrategisch nicht günstiger liegen und befindet sich noch dazu auf Karneider Gemeindegebiet. D as ehrgeizige Projekt wäre ohne den tatkräftigen Einsatz des dortigen Bürgermeisters Albin Kofler wohl nie zustande gekommen. Bereits seit etlichen Jahren hatte sich die Gemeindeverwaltung Karneid für die Ausweisung dieser Gewerbezone eingesetzt. Und wie man jetzt sieht: mit Erfolg. Nicht umsonst gilt Karneids erster Bürger und gleichzeitig Präsident der Bezirksgemeinschaft Salten Schlern als überaus energischer und versierter Erfolgsmensch, tatkräftig unterstützt von seinem Gemeindesekretär Thomas Mathà. Beharrlich und geduldig wurden anfallende Probleme und Daten & Fakten Bauherr: Konsortium Gewerbegebiet Kardaun Bauzeit: 2006 – 2008 Kubatur: 128.862 m³ Fläche: 21.477 m² Kosten Infrastrukturen: 4,78 Mio. E Bisher vergebene Arbeiten: • Aushub- und Abbrucharbeiten: Bietergemeinschaft Tutzer & Falserbau • Böschungssicherungen: Geobau • Infrastrukturen: Falserbau • Planungsbüro: Seehauser & Partner Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt und so stand der Eintragung der neuen Gewerbezone Kardaun in den Bauleitplan schlussendlich nichts mehr im Wege. „Für mich ist in erster Linie die Stärkung der heimischen Klein- und Mittelbetriebe von zentraler Bedeutung“, so Bürgermeister Albin Kofler. „Durch moderne Betriebsstätten soll den Gewerbebetrieben die Möglichkeit geboten werden, die Produktionsabläufe zu verbessern und somit optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Der Werdegang Die Gemeinde Karneid erteilte 2003 den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung des neuen Gewerbegebietes. Im Anschluss daran konnte die Leitung bzw. Verantwortung über das Großprojekt dem zu diesem Zweck gegründeten „Konsortium Gewerbegebiet Kardaun“ übertragen werden. Das Konsortium umfasst derzeit fünfzehn Mitglieder. „Ausdrücklicher Wunsch der Gemeinde Karneid war es, alle interessierten gemeindeansässigen Betriebe zum Zuge kommen zu lassen“, so der Präsident des Konsortiums Peter Gasser. „Das ist hervorragend gelungen. Da es sich bei der Fläche um einen ziemlich weitläufigen Bereich handelt, konnten auch noch zahlreiche weitere Unternehmen aus der Umgebung die Zuweisung eines Bauloses erhalten.“ Der Hauptgrund für die große Attraktivität der Zone liegt sicherlich in ihrer verkehrstechnischen Top-Lage. Vor den Toren der Landeshauptstadt und direkt angebunden an die Brennerautobahn: Der Mobilitäts-Vorteil einer Betriebsansiedlung in diesem Gebiet liegt klar auf der Hand. „Derzeit haben wir – je nach Flächenbedarf – noch für maximal zwei bis vier Mitglieder Baulose in der Parzelle P7 (ca. 7000 m³ in den Obergeschossen) sowie ein kleineres Baulos (im Ausmaß von 2900 m³) zur Verfügung, da die frei nutzbare Fläche der Parzelle P6 (unterliegt nicht den Landesbindungen) im Ausmaß von 3090 m² mit einem Bauvolumen von 25.484 m³ verkauft wird.“ Das Konzept Die beste Idee zur Realisierung der neuen Gewerbezone lieferte die Ingenieurgemeinschaft Seehauser & Partner. Ihr Konzept einer Bebauung auf drei verschiedenen Ebenen überzeugte ebenso wie ihre Planung hinsichtlich einer modern effizienten Erschließung. Die gesamte Gewerbezone kann als vorbildlich bezeichnet werden, da sie platzsparend konzipiert ist, den Wünschen aller Mitglieder aber trotzdem optimal entgegenkommt. „Ein wesentlicher Vorteil bei diesem Projekt ist es, dass wir mit dem Konsortium einen einzigen Ansprechpartner haben“, erläutert Ing. Hansjörg Weger von der Ingenieurgemeinschaft Seehauser & Partner. „Eine homogene Bauweise sowie eine einheitliche Fassadengestaltung sind so sehr viel leichter zu verwirklichen.“ Den einzelnen Bewerbern kann somit auch eine auf ihre individuellen Bedürfnisse „maßgeschneiderte“ Lösung angeboten werden und das Gesamtkonzept beinhaltet nicht zuletzt eine sehr harmonische und umweltverträgliche Eingliederung der einzelnen Baukörper in die Landschaft. Begrünte Dächer verstärken den ästhetisch ansprechenden Eindruck noch zusätzlich. Die Fertigstellung des Gewerbegebietes Kardaun ist für 2008 geplant. Konsortialmitglied Tätigkeit Agrocenter Bozen OHG des Hans Huber & Martin Ebnicher Großhandel mit Produkten für die Landwirtschaft Frigo Service KG des Walter Pisetta & Co. Kühlanlagen Frigomont des Maier Roland Kühlanlagen Lunger Gottfried Abdichtungen, Isolierer Lageder Metallverarbeitung OHG des Lageder Robert und Theodor Metallverarbeitungsbetrieb Race Point des Rudiferia Kurt Motorradmechaniker Raiffeisenkasse KarneidSteinegg Gen.m.H. Bank u. Versicherungen Luss KG des Pohl Christian Lawinen- und Steinschlagschutz A. Resch Zentralstaubsauganlagen Franziskaner Bäckerei Bäckerei Raintec Irrigation GmbH Beregnungstechnik Larcher OHG Schlüsseldienst, Sicherheitssysteme, Tresore Senoner Hotelbedarf des Senoner Markus Handelsunternehmen für die Gastronomie Fritz & Felix OHG d. Reichhalter E. und Gasser Ch. Bäckerei für Knabbergebäck Raffeiner Walter Wanderhandel und Großhandel mit Textilien I nfo Noch verfügbare Flächen für neue Mitglieder: ca. 7.000 m³ in den Obergeschossen der Parzelle P7 ca. 2.900 m³ im Obergeschoss der Parzelle P4 Konsortium Gewerbegebiet Kardaun Dorf 68/Steinegg - 39053 Karneid Tel. 347 921 08 85 Frei nutzbare Fläche ohne Landesbindungen zum Verkauf: Ausmaß von 3.090 m² Bauvolumen von 25.484 m³ Radius 01/2007 paginierung 46 Wohnkultur im Detail „Kreativität ist sinnvolles Denken gegen die Regel“ und – als Ergebnis: „Anders und besser als andere.“ M it diesen Leitsätzen hat sich HOPPE zum europaweiten Marktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Beschlagsystemen aus Aluminium, Bronze, Edelstahl, Kunststoff und Messing für Türen und Fenster etabliert. HOPPE ist heute eine international tätige Unternehmensgruppe: Rund 3000 Mitarbeiter in neun Werken in Europa und den USA sowie weltweite Vermarktung mit Vertriebsgesellschaften und mehreren Repräsentanzen sorgen Wettbewerbs“faktor“ Mitarbeiter Das Generalziel der HOPPE-Gruppe ist die kontinuierliche Steigerung der eigenen Überlebensfähigkeit, deren Elemente Liquidität, Rentabilität, Flexibilität, Innovation, Absatzsicherung und Gewinnerzielung unter der Bedingung der sozialen Akzeptabilität verwirklicht werden. Sozialfairträglichkeit und Umweltschonung sind Kriterien, die für das gesamte Unternehmen, seine Produkte und deren Herstellung verbindlich sind. HOPPE folgt der Erkenntnis, dass die Mitarbeiter der bestimmende Wettbewerbs“faktor“ für den langfristigen Erfolg des Unternehmens sind. Qualität zum Anfassen Seit 1979 verfolgt HOPPE eine konsequente Markenartikel-Strategie, die den guten Griff beim Endgebraudafür, dass durch den guten Griff Wohnkultur im Detail spürbar wird. Die HOPPE AG mit Sitz in St. Martin in Passeier ist mit 1000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 100 Mio. Euro eine der tragenden Säulen der Gruppe. Das Unternehmen entwickelt und produziert in den drei Südtiroler Werken in St. Martin i. P., Laas und Schluderns Messing-, Kunststoff- und Aluminium-Produkte und ist verantwortlich für die Vermarktung in Italien, Österreich und Südosteuropa. cher als Gestaltungsdetail an Türen und Fenster bekannt machen soll. Der Markenartikel ist nach dem Verständnis von HOPPE die Einlösung eines Qualitätsversprechens gegenüber dem Verwender, denn Qualität anfassen macht Spaß und vermittelt das Gefühl, einen guten Griff getan zu haben. Die in Serienfertigung hergestellten HOPPE-Produkte überzeugen durch hochwertige Qualität zu einem fairen Preis. Der Erfolg des Unternehmens, seine Grundgedanken und seine Bereitschaft, sich kontinuierlich den Herausforderungen im Markt zu stellen, lassen HOPPE vertrauensvoll und zuversichtlich in die Zukunft blicken. INF O HOPPE AG Jaufenstr. 16 - 39010 St. Martin i. P. Tel. 0473 640 111 - Fax 0473 651 359 [email protected] - www.hoppe.com Radius 01/2007 unternehmen / baugewerbe 48 einem eigenen Rezept gemischt und mit 35 Mischfahrzeugen zur Baustelle transportiert. Mit vier Betonpumpen wurde der Beton auf der Decke verteilt und von Mannschaften zu je sieben Personen pro Pumpe eingebaut. Nach einigen Stunden Wartezeit konnte mit dem Glätten mittels maschinellen Flügelglätter begonnen werden. Damit die Oberfläche auch den geforderten Verschleißwiderstand erreicht, wurde die gesamte Decke mit einem Wollfilzflies und einer Nylonfolie abgedeckt. Premiere für Südtirol Das Bauunternehmen Stampfer hat in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Oswald Holzner und dem Betonwerk Tschigg bei der Errichtung der Lagerhalle der Firma Niederstätter die bisher größte fugenlose Deckenkonstruktion in Südtirol realisiert. Die Technik: verbundlose Vorspannung. D eckentragwerke sind im Hochbau ein wichtiges Konstruktionselement. Die Technik der verbundlosen Vorspannung ermöglicht bei sehr geringer Deckenstärke große Spannweiten mit hohen Auflasten. Die neue Lagerhalle der Firma Niederstätter in Kardaun hat eine Länge von 93 m, eine Breite von max. 45 m, insgesamt eine Fläche von 3804 m² und eine Nettohöhe der Halle von 8 m. Die Decke ist außen auf Ortbetonwänden und innen auf zehn Rundstützen gelagert. Die Spannweiten der Decken betragen 14,8 m – 15,2 m – 14,8 m, bei einer Stärke von 45 cm. Durch die Vorspan- nung und das besondere Betonrezept kann auf Abdichtungsmaßnahmen und Belag verzichtet werden. Dadurch ist die Decke sehr wirtschaftlich und hat trotzdem eine hohe Dauerhaftigkeit. Organisatorische und logistische Meisterleistung Die Decke mit einem Gesamtvolumen von 2200 m³ wurde in einem Arbeitsschritt im Laufe von 15 Stunden betoniert. Dabei wurden bis zu 180 m³ Beton pro Stunde eingebaut. Dazu wurden sämtliche Arbeitsabläufe exakt geplant, so musste die Baustelle entsprechend vorbeireitet werden: Beleuchtung, Verkehrsregelung, Freimachen des Geländes, Koordination der Entladung der Betonmischer und Beschickung der Betonpumpen. Die Anlieferung der Ausgangsstoffe Zement und Flugasche erfolgte „just in time“ mit 36 Sattelschleppern aus Österreich ins Betonwerk Tschigg in Andrian. Dort wurde der Beton nach E i n gemeinsames Pr oj ekt v on: Bauunternehmen Negrellistraße 13/b - 39100 Bozen Tel. 0471 501 373 - Fax 0471 501 310 [email protected] Schotterwerk - Baggerarbeiten Fertigbeton - Industrieböden Unterrainerstraße 5 - 39010 Andrian Tel. 0471 510 255 - Fax 0471 510 257 [email protected] - www.tschigg.it Boznerstraße 15/11 - 39011 Lana Tel. 0473 561 526 - Fax 0473 559 826 [email protected] Abschluss des Betoniermarathons Am Donnerstag, den 14.12.2006 um 19.00 Uhr trafen die ersten Betonmischer auf der Baustelle ein. Als letzter Schritt erfolgte am Samstag Nachmittag der erste Spannvorgang der eingelegten Spannlitzen. Es folgten bis zum Erreichen der notwendigen Betonenddruckfestigkeit zwei weitere Spannvorgänge. Den Abschluss bildete das Entfernen der Schalung Mitte Jänner. Daten und Fakten Fläche/Volumen der Halle: 3.804 m² / 30.584 m³ Länge und Breite/Höhe der Halle: 93,1 m / max. 45,7 m / 8,1 m Spannweite Decke: max. 15,2 m Stärke Decke: 45 cm Spannweite Träger: 15,5 m Höhe Träger: 1 m Ausführung Decke: verbundlos vorgespannte Massivdecke Nutzlast: 1.700 kg/m² Beteiligte: 36Sattelschlepper (plus Fahrer) 35Betonmischer (plus Fahrer) 2 Mischmeister 2 Baggerfahrer 4 Bauingenieure 2 Techniker 6 Verkehrsanweiser vor und auf der Baustelle Elektriker, Mechaniker und weitere 40 Stampfer-Mitarbeiter Die Halle in Atzwang Am Niederstätter-Geschäftssitz in Bozen ist der Raum sehr eingeschränkt. Neben den Filialen in Schlanders und Bruneck ist das Lager in Atzwang von großer Bedeutung. Auf etwa zwei Hektar sind Kräne und Maschinen untergebracht und seit Herbst 2006 wird dort auch die neue Betriebshalle gebaut. Notwendig wurde diese Halle zudem, weil die Niederstätter AG seit einem Jahr um das Geschäftsfeld Baugerüste-Verleih aufgestockt hat. Als Partner in diesem Segment konnte der Marktführer Layher gewonnen werden. Knapp 20 nach den PrimusNormen ausgebildete Mitarbeiter sind mittlerweile in diesem Bereich bei Niederstätter tätig. Nicht nur um Gerüste geht es da, sondern auch um die speziellen Layher-Stützsysteme für Deckenschalungen. Diese Systeme eigenen sich insbesondere für große Spannweiten und Überbauten sowie für Räume mit großen Höhen. Beim Bau der neuen 4000 m² großen Halle kamen diese schon zur Anwendung. Die neue Halle ist so konzipiert, dass ein optimales Lagersystem für die Gerüstteile installiert werden kann und entsprechende Bewegungsfreiheit für Lkws und Maschinen gegeben ist. Dazu Maria Niederstätter: „Der Hallenbau war schon eine Herausforderung für alle Beteiligten. In Südtirol gibt es spezialisierte Baufirmen, die so einen Auftrag übernehmen können, die meisten dieser Firmen sind auch gute Kunden von uns. Die Auftragsvergabe war also alles eher als einfach. Zu guter letzt sind nach den Ausschreibungskriterien dann ein Hand voll Baufirmen übrig gerblieben. Wir mussten dann eine Entscheidung treffen...“ Vollständiger Videoclip über die Betonierarbeiten: Radius-Box 001 Radius 01/2007 Radius 09/2006 werden. Durch unsere langjährigen Erfahrungswerte in der Baukoordination und die gute Zusammenarbeit mit bekannten und bewährten Partnerfirmen konnten die ablaufbedingten Wartezeiten stark reduziert werden. Besonders bei Strukturen, die etwas von der Norm abweichen, wie in diesem Fall die Eisenstangen an der Außenfassade, ist es notwendig, dass die Detailplanung und die ausführenden Handwerker eng zusammenarbeiten und ein gegenseitiges Vertrauen besteht.“ Gärtnerei als Klimahaus Der Gärtnereibetrieb Rottensteiner ist bekannt für seine Ideen und Konzepte zum Begrünen von Dächern, Gärten und Parkanlagen sowie für die Errichtung von vegetativen Lärmschutzwänden. N achdem am alten Standort in Bozen keine Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bestanden, wurde der Betrieb in die Obstwiesen an der Meraner Straße in Moritzing verlegt und hat nun eine Gesamtfläche von 2,5 ha. Der Zugang der Kunden zum gesamten Freigelände erfolgt über das vorgelagerte GlasTreibhaus. Dem Kunden will man die Verwendung der Ziergehölze und Kletterpflanzen aber auch augenscheinlich und praktisch vorführen, indem ein großer Teil des Treibhaus-Gebäudes mit einer vorgesetzten vegetativen Fassadenbegrünung gestaltet wurde, welche zugleich Sonnenschutz für die dahinter liegenden Räume bietet. Auch die Flachdächer (ca. 800 m²) wurden intensiv bzw. extensiv begrünt. Ein ganz besonderer Bau Der von der H2 GmbH und Norbert Hofer aus Deutschnofen realisierte Bau fügt sich hervorragend in die Landschaft ein. Das Treibhaus-Dach ist zudem über eine Außentreppe erreichbar. Von diesem Dach aus hat man einen wunderbaren Überblick über die gesamte Gartenanlage und das Etschtal. Durch die Fassadenbegrünung soll mit der Zeit auch ein bauliches, paradoxerweise aber nicht auffälliges, Markenzeichen entstehen. Der vom Studio Metris (Mühlen), Rudi Viehweider und Albert Willeit (Gais) geplante Niedrigenergie-Firmensitz wurde in Holzbauweise realisiert und mit einer Lärchenholzschalung verkleidet. Durch die professionelle Grob- und Detailplanung, fachgemäße Vorfertigung und gut koordinierte Vorgangsweise konnte diese große Anlage in weniger als vier Monaten fertig gestellt werden. Dazu Norbert Hofer von H2: “Wie immer lag es uns sehr am Herzen, die Bauzeiten einzuhalten, besonders da der Termin für die Neueröffnung schon vor Baubeginn fest stand. Durch die Trockenbauweise und Vorfertigung der tragenden Elemente konnte dieses Ziel ohne größere Schwierigkeiten erreicht Firmensitz mit Auszeichnung Das Verwaltungsgebäude wurde als Niedrigenergiehaus mit einer rundum entsprechend gut gedämmten Außenhülle und speziellen Solargläsern errichtet. Es hat den KlimaHaus-Standard B, wofür den Bauherren von Landesrat Michl Laimer persönlich die Plakette überreicht wurde. Toni Rottensteiner findet ein Betriebsgebäude nach KlimaHaus-Standard B für seine Gärtnerei besonders passend: „Wir beschäftigen uns mit Pflanzen und Zierbäumen aller Art und sind unter 51 U nternehmen / B augewerbe unternehmen / baugewerbe 50 Übergabe Plakette KlimaHaus B durch Landesrat Michl Laimer anderem spezialisiert auf die Begrünung von Dächern. Wir geben also mit unserer Arbeit der Natur Grünflächen zurück. In Zusammenarbeit mit dem Architekturstudio und dem Planungsbüro von Norbert Hofer aus Deutschnofen konnten wir einen Firmensitz bauen, der als umweltschonendes Niedrigenergiehaus genau unserer Philosophie entspricht.“ I nfo H2 GmbH - Norbert Hofer Handwerkerzone 3 - 39050 Deutschnofen Tel: 0471 617 120 - [email protected] Radius 09/2006 der Verdienst von einzelnen Pionieren und vom nunmehrigen Direktor der KlimaHaus Agentur Norbert Lantschner, der den positiv besetzten Begriff und das Konzept KlimaHaus geprägt hat, das nun auch national so erfolgreich ist.“ Das Glück des Tüchtigen Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Dieses Zitat von Victor Hugo passt genau auf die Eigendynamik der Südtiroler KlimaHaus-Geschichte. Dazu Ressortchef Walter Huber: „Durch unseren Start Einfach nur KlimaHaus Gute Ideen haben etwas gemeinsam. Sie sind einfach und leicht verständlich – so wie die Idee und das Projekt KlimaHaus. B esondere Standards für Isolierungen und Dämmwerte, verbunden mit entsprechenden Förderungen, gibt es seit den 80er Jahren; meist im Umfeld der Altbausanierung. In den 90er Jahren kamen dann die Begriffe wie Niedrigenergiehaus oder Passivhaus dazu. Mit der Diskussion um das Weltklima, die Erderwärmung und das Kyoto Protokoll war das Klima zum absoluten Schlagwort geworden. In diesem Umfeld war dem Begriff Klimahaus, welcher vor sechs Jahren in der Landesumweltagentur (Amt für Luft und Lärm) seinen Anfang nahm, der Erfolg sozusagen in die Wiege gelegt. „Trotzdem war es anfangs sehr schwer, die Idee des Klimahauses zu vermitteln. Der einfachste Norbert Lantschner Nenner war dann immer das Argument Energieverbrauch pro m² und damit die Kostenfrage“, erinnert sich Norbert Lantschner, Promotor in Sachen KlimaHaus. „Diverse bautechnische Details sind für den Bauherrn oder für die Immobilien- käufer nur bedingt interessant. Dafür sind die drei Kategorien A, B und C, die sich ausschließlich nach dem Energieverbrauch pro Fläche ergeben, umso leichter zu verstehen.“ Best KlimaHaus Zu einer Zeit, als der Begriff Klimahaus noch etwas für „Spinner“ war, plante Albert Willeit aus Gais sein Klimahaus. Er hat sein Haus bis ins Detail selbst geplant und dabei einige wesentliche Neuerungen eingebaut. Dafür erhielt er im Juli 2002 die erste und damals höchste von der Landesverwaltung zu vergebende Auszeichnung nämlich die „KlimaHaus-A-plus“-Plakette und im Jahr darauf wurde es als Südtirols „Best KlimaHaus“ prämiert. Daraufhin gab es ein großes Medieninteresse; sogar in der Beilage der „Repubblica“ erschien damals eine vierseitige Titelgeschichte mit dem reißerischen Titel: „La casa più ecologica d’Italia“. In der Folge kamen viele Besucher aus ganz Italien, um sich zu erkundigen, darunter ganze Abordnungen von Gemeindeverwaltungen.“ Dazu Albert Willeit: „Dass nun alle vom KlimaHaus sprechen, ist schon vor fünf Jahren sind wir heute den EUVorgaben zwei bis drei Jahre voraus. Noch dazu sind wir in Südtirol klimatisch in einem extremen Bereich, Walter Huber zwischen mediterranem und hochalpinem Klima. Daher gesteht man uns international die Kompetenz für Klimahäuser ganz einfach zu. Das geht von der Entwicklung der Vorgaben bis zu den Ausführenden im Baugewerbe.“ Der Begriff Klimahaus ist in kürzester Zeit zu einem wahren Südtiroler „Exportschlager“ geworden. In Süd- und Nordeuropa, in Kanada, ja sogar Afrika gibt es Interessenten am Südtiroler Know-how. Damit war es notwendig geworden, eine eigene KlimaHaus Agentur einzurichten, die selbständig agiert. „Wir haben in eigenem Interesse die Entwicklung des Projektes vorangetrieben, es kann aber nicht die Aufgabe von Landesstellen sein, international zu agieren. Das macht jetzt die eigenständige Agentur unter der Leitung von Norbert Lantschner“ so Ressortleiter Walter Huber. Die Kernbereiche der KlimaHaus Agentur Zu den drei Kernbereichen der KlimaHaus Agentur gehören der Energieausweis, die Aus- und Weiterbildung sowie die Beratung. D er Energieausweis zeigt auf den ersten Blick, wie hoch der Energieverbrauch eines Gebäudes ist. Er schafft Transparenz für alle Betei-ligten und kann zur Wertsteigerung einer Immobilie beitragen. Bei bestehenden Häusern hilft der Energieausweis Heizkosten senken, denn er enthält Informationen, welche Modernisierungen sinnvoll sind. Die Bewertung erfolgt unabhängig und somit frei von Interessenskonflikten nach strengen Kriterien und Überprüfungen vor Ort. Die KlimaHaus-Plakette ist ein Qualitätssiegel. Sie wird nur jenen Gebäuden verliehen, die eine hohe Energieeffizienz aufweisen. Die Aus- und Weiterbildung Praxisorientiert und vielseitig wird Wissen über energieeffizientes und nachhaltiges Bauen von qualifizierten und motivierten Experten und Expertinnen in den KlimaHaus-Kursen vermittelt. Bisher haben über 4000 Teilnehmer das Angebot der KlimaHausFortbildung besucht, das nunmehr erweitert wird. Neben den Grund- und Aufbaukursen werden KlimaHaus-Energieberater und KlimaHaus-Zertifizierer-Kurse anboten. Neu sind auch die Kurse für Bauherren und „Baufrauen“, denen eine hilfreiche Einführung in die komplexe Welt des Bauens den Weg zum Eigenheim erleichtert und Entscheidungshilfen bietet. Der internationale KlimaHaus-Master an der Freien Universität Bozen bietet die Möglichkeit einer umfangreichen akademischen Spezialisierung. Die Beratung Wie können die Einsparpotentiale in Gebäuden ausgeschöpft werden, welche Energieträger kommen wirtschaftlich und ökologisch in Frage, welche Technik der Wärmerzeugung und Wärmeverteilung ermöglicht die geringsten Heizkosten, wie kann eine sommerliche Behaglichkeit möglichst ohne künstliche Kühlung erreicht werden? Das sind die alltäglichen Fragen, für die die Experten und Expertinnen der KlimaHaus Agentur zur Verfügung stehen. Die KlimaHaus Agentur berät Unternehmen, Planer und Planerinnen und öffentliche Einrichtungen sowie die Politik auf dem Weg zu einer energieeffizienten und nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft. 53 klimahaus Radius 09/2006 K limahaus 52 Radius 01/2007 Fünf Jahre KlimaHaus Nachfolgend die Chronologie des KlimaHaus-Projektes, entwickelt und umgesetzt im Landesamt für Luft und Lärm der Autonomen Provinz Bozen Südtirol. Vorausgegangen ist 1992 der Beitritt der Landesregierung zum Klimabündnis, der int. Partnerschaft zum Schutz der Erdatmosphäre zwischen europäischen Kommunen (inkl. der Südtiroler Gemeinden) und den indigenen Völkern des Regenwaldes. Von 1992 bis 2006 gab es Aktionen zur Information und Sensibilisierung über die Klimabedrohung und den sorgsamen Umgang mit Energie und Ressourcen. Großes Interesse fin- den landesweit die Initiativen Klima verbündet, Klimaschritte, Klimaschule, Prima Klima und KlimaBetrieb. Von 2000 bis 2002 Erarbeitung eines Energiepasses bzw. Wärmeausweises für Gebäude (ehemals Klimaausweis). Das Projekt wird in Anlehnung an die bisherigen Klimaaktivitäten KlimaHaus/CasaClima genannt. Handwerks und Industrieunternehmen). In über 100 Städten Italiens wird auf Einladung verschiedener Organisationen, Institutionen oder Universitäten das KlimaHaus-Projekt vorgestellt. Bisher wurden ungefähr 500 KlimaHäuser zertifiziert, darunter zahlreiche auch außerhalb von Südtirol. Eine Untersuchung im August 2006 hat ergeben, dass in Südtirol knapp 10% der im Bau befindlichen Gebäude in der Energieeffizienzklasse A errichtet werden. Laut Umfragen beim Baustoffhandel in Südtirol stieg der jährliche Umsatz beim Verkauf von Dämmstoffen in den Jahren 2004 und 2005 um ca. 25%. Eine Zwischenbilanz Bisher haben 3400 Planer an den KlimaHaus-Kursen teilgenommen. Ca. 1400 Besucher bei den Kursen für Bauausführende (Mitarbeiter aus 2002 Februar Erste Präsentation vom KlimaHaus über eigene Tagung in Bozen. Der Kommunikation wird große Bedeutung beigemessen. 2002 April Einladung der kanadischen Regierung zur Vorstellung des KlimaHaus-Projektes beim Generalkonsul der kanad. Botschaft. 2002 Mai Die erste Auszeichnung KlimaHaus A erhält aus den Händen des Landesrates Laimer die Familie Schäfer in Oberinn am Ritten für ihr Reihenhaus. 2002 Oktober Die Stadtgemeinde Bozen übernimmt die KlimaHaus-Instrumente in die Bauordnung, kurze Zeit später folgen weitere Gemeinden. 2003 April Das Wohnbauinstitut „WOBI“, Eigentümer von ca. 12.000 Wohnungen in Südtirol, verpflichtet sich freiwillig, nur mehr KlimaHäuser zu errichten. 2003 Mai 1. Wettbewerb „Best KlimaHaus“. Diese Auszeichnung erhält das Wohnhaus von Albert Willeit in Gais. 2004 Juni Einladung an der Fakultät für Architektur der Universität „La Sapienza“ in Rom über KlimaHaus zu unterrichten. 2004 Dezember Veröffentlichung des Dekretes des Landeshauptmanns mit dem die KlimaHaus-Bestimmungen in Südtirol Anwendung finden. 2005 Oktober Das Buch „KlimaHaus - Leben im Plus“ erscheint in deutscher und italienischer Fassung und erfährt eine große Nachfrage. 2005 November Einladung zur 11. Weltklimakonferenz in Montreal. KlimaHaus wird als Beispiel für nachhaltigen Klimaschutz präsentiert. 2006 Jänner Erste KlimaHaus-Messe in Bozen. Es kommen 24.000 Besucher und am 1. int. Kongress „Zukunft Bauen“ sind ca. 1000 Teilnehmer dabei. 2006 Jänner Erstmals wird der Preis „Bestes KlimaHaus“ von der Jury in sechs Kategorien vergeben. 2006 Februar Validierung und Verkauf von VERs (verified emission reduction) durch das Klimaprogramm. KlimaHaus erhält die ersten CO2-Zertifikate. 2006 April An der Freien Universität Bozen beginnt der erste KlimaHaus-Master. Die Nachfrage ist so groß, dass Auswahlkriterien über den Zugang entscheiden. 2006 Mai Gründung der KlimaHaus Agentur GmbH. Die Gesellschafter sind: SEL, Pensplan, Südtiroler Landessparkasse und Raiffeisen Landesbank. 2006 Dezember Am 1. Dezember nimmt die neue KlimaHaus Agentur unter der Leitung von Norbert Lantschner in der Dante Straße in Bozen ihre Tätigkeit auf. 2007 Jänner Int. Workshop von Natural Step in Stockholm mit persönlicher Einladung des Königs von Schweden. 2007 Jänner 2. Fachmesse KlimaHaus und 2. int. Kongress „Zukunft Bauen“. 55 paginierung Radius 01/2007 paginierung 54 Radius 09/2006 Aktiver Umweltschutz Als Schritt zur Erhaltung von Umwelt und Klima führt die Europäische Union für ihre Mitgliedsstaaten ab 2008 den Energiepass für Gebäude ein. M it diesem Element der Klassifizierung sollen Gebäude eine Art Siegel ähnlich dem schon bestehenden für „weiße Ware“ wie Kühlschränke, Geschirr- und Waschmaschinen erhalten. In Zukunft werden in Europa andere Werte im Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelten. Mit dem Bau und der Zertifizierung von Klimahäusern beschreitet Südtirol also bereits den Weg zu vorbildlichem Klimaschutz. Im Trend eines gesunden Bauens und Wohnens geht es um Materialien und vor allem ein gutes und stimmiges Energiekonzept. Das Klimahaus und dessen Komponenten werden eine immer größere Rolle für potenzielle Bauherren spielen. Heizen und Lüften Für die meisten Gebäude wird der Passivhausstandard wohl noch nicht realisierbar sein, bei einem gut gedämmten Gebäude braucht es also trotzdem eine Heizung. Hier gilt es, die „kostenlose“ Energie der Natur zu nut- Energie wird immer wertvoller Den Zahlen von Greenpeace zufolge werden ab 2050 Öl- und Gasreserven weltweit knapp und um ein Vielfaches wertvoller sein als heute. Für den Endverbraucher heißt das, sich von diesen Brennstoffen unabhängig zu machen und sich auf andere Brennstoffe zu konzentrieren oder einfach weniger Energie zu verbrauchen. „Es kann nicht sein, dass wir Regenwälder abholzen um Palmölplantagen zu errichten“, mahnt Norbert Lantschner von der KlimaHaus Agentur: „Nicht die kollektive Suche nach der billigsten Energiequelle kann die Lösung für unseren „Energiehunger“ sein, sondern im Gebäudebau müssen andere Energiequellen Photovoltaikanlage zen. Die Ausrichtung der Gebäude zur Sonne hin, d.h. im Allgemeinen offen nach Süden und geschlossen nach Norden, hilft, die Energie der Sonne zu „tanken“. Solartechnik und Geothermie sind Grundpfeiler einer unabhängigen Versorgung von Gebäuden mit Wärme und Strom. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt bei geschlossenem Fenster für frische und gesunde Luft, gleichzeitig verhindert dies das Eindringen von Lärm oder Feinstaub. Wissen vermitteln Wärmeverlustvergleich: Alt- und Neubau angezapft werden, beispielsweise die der Sonne oder der Erde. Des Weiteren ist jede Kilowattstunde, welche wir nicht verbrauchen, für den Klimaschutz natürlicherweise die beste.“ Energiesparen mit Klimahaus Anlage für Wandheizung riesige Einsparungspotenzial bei bestehenden Gebäuden ab einem Alter von 20 Jahren sind innovative und auch preiswerte Lösungen gefragt. Oft wird auf Platzmangel oder auf zu großen Aufwand hingewiesen. Hier aber zeigen z.B. Vakuum-Isolations-Paneele, kurz VIP’s genannt, dass Wärmeschutz nicht gleichzeitig auch Wohnraumverzicht bedeutet. Die ca. 3 cm dicken Platten weisen den gleichen Dämmwert wie z.B. 20 cm Mineralfaserdämmung oder 38 cm Dämmziegel auf. Bei Neubauten wie auch bei Sanierungen heißt dies vor allem, aufgebrachte Energien wie z.B. Wärme nicht verpuffen zu lassen. Mit ausreichend Dämmung eingepackt und quasi luftdicht verschlossen sorgen verantwortungsvolle Bauherren dafür, dass Energie nicht „zum Fenster rausgeht“. Gleichzeitig sorgt die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen und Dämmungen dafür, dass Mineralölreserven länger halten. Dass in diese Richtung sehr viel geforscht und entwickelt wird, zeigen neueste Beispiele von Dämmmethoden. Gerade im Hinblick auf das Sommerlicher Wärmeschutz „Wir wollen vor allem das Basiswissen zu energiesparendem Bauen vermitteln, nicht nur an Planer und Handwerker sondern auch an die Bauherren und Nutzer von Gebäuden“, erklärt Norbert Lantschner. Die KlimaHaus Agentur hat und wird auch weiterhin eine tragende Rolle hierbei einnehmen.“ Mittlerweile haben über 3000 Planer und über 800 Handwerker erfolgreich an Kursen zu KlimahausExperten teilgenommen. Hinzu kommen die an der Universität ausgebil- deten „Klimahaus-Master“. Derzeitige „Parallel-Welten“ unter den Propagierern des energiesparenden Bauens müssen zusammengeführt werden. „Unser neu gegründeter wissenschaftlicher Beirat, die Zusammenarbeit mit der dena, der Deutschen Energie Agentur, der TU München und anderen Institutionen werden helfen, diese große Aufgabe zu bewältigen, wagt Norbert Lantschner einen Blick in die Zukunft, „wichtig ist die Aufklärung und eine seriöse Zertifizierung, welche ausreichend Transparenz im Vergleich von Gebäuden bietet. Seriosität muss hier groß geschrieben werden, da an einem solch großen Markt auch unlautere „Experten“ ihre Dienste anbieten. Die KlimaHaus Agentur wird weiter wachsen, sich neues Wissen erschließen, immer mit Blick auf das Morgen. Wir haben auch einen sozialen Auftrag, wollen helfen, unsere zum Teil maroden Stadteile aufzuwerten, um auf diesem Weg den Menschen näher an die Umwelt zu führen und schließlich auch in der Zukunft ein menschenwürdiges Miteinander zu fördern.“ Biogasanlage in Nicaragua 57 klimahaus Radius 09/2006 K limahaus 56 Radius 01/2007 Radius 01/2007 59 paginierung paginierung 58 Radius 09/2006 Radius 09/2006 Klimaschutz geht jeden an Die KlimaHaus Agentur fördert klimaschützende Maßnahmen und versucht, ein allgemeines Bewusstsein für Klimaschutz zu wecken. Das Zertifikat für aktiven Klimaschutz „VER“ soll zum positiven Klimaschutz-Image beitragen S üdtirol ist nicht nur in Italien, sondern auch innerhalb der EU absoluter Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Klimaschutz heißt aber nicht nur Klimahaus, auch wenn dieses Thema in Südtirol Dauerbrenner ist und inzwischen auch auf reges Interesse in anderen italienischen Regionen getroffen ist. Aktiver Klimaschutz bedeutet, Aktivitäten so klimaneutral wie möglich zu gestalten, bzw. wo dies nicht möglich ist, die eigene klimaschädigende Aktivität durch Kompensationsmaßnahmen, wie z.B. die Unterstützung klimafreundlicher Projekte, auszugleichen. Für aktive wie passive klimaschützende Maßnahmen stellt die KlimaHaus Agentur zusammen mit dem TÜV Bayern ein Zertifikat aus, das sogenannte VER, Verified Emission Reduction. Norbert Lantschner, Leiter der KlimaHaus Agentur: „Jeder kann seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sein Verhalten durch Ausgleichsverhalten kompensieren.“ Klimaschutz ist schwer zu kommunizieren Gebäude, Verkehr und Industrie sind die hauptverantwortlichen Klimaschädiger. Auch im industriearmen Südtirol gibt es genug andere Aktivitäten, die CO2-Emissionen produzieren, so beispielsweise Landwirtschaft, Gewerbe, Tourismus. Klimaschutz ist allerdings – immer noch – schwer zu kommunizieren, klimafreundliche bzw. -schädigende Aktivitäten kann man nicht anfassen, nicht sehen. Norbert Lantschner: „Wir müssen deshalb an das Bewusstsein, an das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen appellieren“. Wenn einer etwas für das Klima tut, soll er es auch zeigen können. Klimaschutz muss eine Image-Angelegenheit werden.“ Das VER-Zertifikat wird für Unternehmen ein Aushängeschild wie eine ISO-Zertifizierung. Die KlimaHaus Agentur stellt Zertifikate für klimafreundliches Verhalten aus und ist damit in den Verruf gekommen, Emissionshandel zu betreiben. Das Eine hat mit dem Anderen allerdings nichts zu tun, stellt Norbert Lantschner, Direktor der Agentur, klar. Radius: Verdient ihre Agentur Geld mit dem Verkauf von in Südtirol nicht benutzten CO2-Emissionen? VER = Image durch aktiven oder passiven Klimaschutz Norbert Lantschner: „Die Ausstellung der VER-Zertifikate hat nichts mit Emissionshandel zu tun, sondern ist einfach die Bestätigung für aktiven oder passiven Klimaschutz.“ So kann z.B. eine Firma, deren Tätigkeit klimabelastend ist, durch finanzielle Unterstützung von Aufforstungsprojekten einen positiven Ausgleich schaffen. Andere Unternehmen, die durch Sanierungsmaßnahmen, Umstellung des Fahrzeugparks auf Gasbetrieb oder Investitionen in Neubauten nach Klimahaus-Standards ihren aktiven Beitrag zur Emissionsreduzierung leisten, können sich dies ebenfalls zertifizieren lassen. Das Unternehmen hat davon keinerlei finanziellen Vorteil, gewinnt allerdings ein positives Image. „Das VER hat reinen Symbolcharakter. Jeder kann seinen Beitrag leisten und soll das auch zeigen können.“ Das Projekt VER hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Der deutsche Partner TÜV ist Garant für Seriosität. Das Klimahaus handelt nicht mit CO2 N. Lantschner: Absolut nicht. Wir dürften das auch gar nicht. Der CO2Handel ist laut Kyoto Protokoll nur bei bestimmten Großindustrien und Energieproduzenten, also Kraftwerksbetreibern, möglich und unterliegt strengen Auflagen. Radius: Was bedeutet der Handel mit Emissionen eigentlich konkret? Ich kaufe Verschmutzungsrechte auf von anderen, die weniger verschmutzen und mache damit das Ozonloch über meinem Land größer? Projekt ist nicht verdienstorientiert, die Einnahmen aus der Erstellung der Zertifikate werden in Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des Klimabündnisses re-investiert. Es handelt sich allerdings – zumindest bislang – noch um ein aufwändiges Prozedere, das nur für größere Gruppen bzw. Firmen interessant ist. Lantschner: „Klimaschutz ist teuer, aber es führt kein Weg daran vorbei. Wenn die Staaten versagen, dann muss man versuchen, den Einzelnen zu sensibilisieren.“ N. Lantschner: Nein, so einfach ist das nicht. Zuerst muss man wissen, dass CO2 sich in der Atmosphäre gleichmäßig verteilt. Das heißt, die Konzentration gleicht sich aus. Deshalb ist es möglich, dass Großverbraucher Quoten von Ländern aufkaufen, die keine emissionsstarke Industrie, weniger Gebäude und weniger Verkehr haben. Die Emissionsquoten sind durch das Kyoto Protokoll geregelt, die einzelnen Länder haben unterschiedliche Allokationen, die u.a. von wirtschaftlichen Faktoren abhängen. Mittlerweile haben die CO2-Quoten kaum noch einen Wert. Ein CO2-Equivalent pro Tonne kostet heute an der Börse ca. 5 Euro, vor einem Jahr waren es vielleicht 25 Euro. Radius: Es gibt also eine Börse für Emissionen? N. Lantschner: Ja, die Klimabörse in London. Dort handeln Broker mit diesen Quoten. Die Idee dahinter ist allerdings, dass es mit der Zeit aufwändiger ist, Quoten zu erwerben, als zu sanieren. Im Moment ist es allerdings – leider - noch billiger, CO2-Quoten einzukaufen. Wo 100 Tonnen CO2 ausgeschüttet werden – ob über Russland oder in Argentinien – ist jedenfalls irrelevant. Kyoto zielt auf eine langfristige weltweite Reduzierung der Emissionen. Radius: Davon sind wir im Augenblick aber weiter denn je entfernt, oder? N. Lantschner: Die Allokationsvergabe muss seriöser werden, sonst bleibt Kyoto eine leere Hülse. Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Emissionshandel, nur müssen die Spielregeln besser definiert werden und wir dürfen das Endziel nicht aus den Augen verlieren, nämlich die tatsächliche Reduzierung von Emissionen. Derzeit sägen wir kräftig an dem Ast, auf dem wir sitzen. Radius: Das Klima ist aus den Fugen? N. Lantschner: Das kann man wohl sagen. Es ist schon später als fünf nach 12. Wir müssen langfristig gesehen unseren Lebensstil ändern, und das geht jeden etwas an. Der Wohlstand in den Industrienationen wird schon derzeit durch Klimaschäden um 20% reduziert. Und es kann nicht angehen, dass 5% der Weltbevölkerung, zu denen gehören auch wir, sich Energie- und Ressourcenraub auf Kosten anderer leisten. Wir müssen anfangen, zumindest für sozialen und ökologischen Ausgleich zu sorgen und dürfen dabei das Endziel nicht aus den Augen verlieren. Radius: Sie meinen, im Augenblick können wir noch kompensieren, aber irgendwann reicht das nicht mehr … N. Lantschner: Genau, im Augenblick ist schon viel getan, wenn derjenige, der seine Emissionen nicht ausreichend reduzieren kann, wenigstens auf der anderen Seite klimafreundliche Aktivitäten finanziert. Emissionen reduzieren, sanieren und klimafreundliche Anlagen bauen geht nicht von heute auf morgen, das ist klar – aber es führt kein Weg daran vorbei und wir müssen, wenn nicht gestern, wenigstens heute damit beginnen. So wie heute können wir jedenfalls nicht weiterleben. Klimaschutz kostet, aber kein Klimaschutz kostet langfristig noch viel mehr! 61 klimahaus klimahaus 60 Radius 09/2006 der LVH beschlossen hat, es auch auf der Klimahouse in Bozen mit einigen Modifizierungen auszustellen. Alle Aspekte des Bauens Comeback für casaclima südtirol Anlässlich der Klimahouse 2007 wird wieder ein energiesparendes Gebäude in der Messe aufgestellt. Es ist das dritte Mal, dass Südtiroler Handwerker zeigen, was die Bauherren bei der low-energy-Bauweise alles berücksichtigen müssen. E xperten, aber auch alle Interessierten im Bereich innovatives Bauen erwarteten mit großem Interesse die Fachmesse Klimahouse in Bozen (25. bis 28. Jänner). Die Fachmesse hat sich bereits als Fixpunkt für Italiens Fachleute im Bereich energieeffizientes Bauen und Renovieren etabliert. Das Klimahaus in der Messe Wie schon die Male vorher, ist der Landesverband der Handwerker auch bei der diesjährigen Ausgabe der Klimahouse mit einem zweistöckigen Klimahaus vertreten. Dieses Haus zeigt mehrere Formen und Lösungen von Verschalungen, Isolierungen, Holz- und Massivbauweise, Installationen und Innenausbau. Die Besucher erhalten die Möglichkeit, „hinter die Wände“ eines Klimahauses zu sehen, diese Bauweise kennen zu lernen und zu beurteilen. Die Entdeckungsreise der verschiedenen Bautechniken wird noch interessanter durch die Präsenz der Projektanten und Bauunternehmer des Konsortiums casaclima südtirol gestaltet, die an allen Messetagen geführte Besichtigungen durch das Modellhaus veranstalten. Das Klimahaus, das in Rekordzeit von den Berufsgemeinschaften des LVH in der Messehalle aufgebaut wird, ist konzeptionell identisch mit jenem Haus, das letztes Jahr bereits auf der Messe MCE in Mailand stand. Dieses Modell eines Klimahauses fand so großen Anklang, dass Das zweistöckige Klimahaus erstreckt sich auf einer Fläche von 100 m². Im Erdgeschoß befindet sich das Wohnzimmer, das sich zu einem Wintergarten hin öffnet. In Küche, Bad und Heizraum werden alle Installationen an der Oberfläche der Wände gezeigt, um dadurch den Besuchern den Blick in das Innenleben eines Klimahauses zu gewähren. Das Obergeschoß besteht aus einem Schlafzimmer und einer großen Dachterrasse. Die vier Außenwände sind in vier verschiedenen Varianten aufgebaut: zwei Holzkonstruktionen und zwei Massivbauweisen. Für die Isolierung wurden sowohl natürliche als auch synthetische Materialien verwendet. Zum Schluss des Rundgangs durch das Haus lernen die Interessierten noch die Lüftungssysteme kennen und die Möglichkeiten und Vorteile eines begrünten Daches. Auf dem Areal der casaclima südtirol stehen auch die Stände der teilnehmenden LVH-Berufsgemeinschaften der Maurer, Dachdecker, Maler, Bodenleger, Installateure für Heizung und sanitäre Anlagen, die Solargemeinschaft und das Konsortium casaclima südtirol. Hier erfährt der Besucher alle Neuheiten im Bereich Türen und Fenster, Böden, Trockenbau, kontrollierte Lüftung und Massivbauweise. Wie funktioniert das Haus? Neben den verschiedenen Arten des Aufbaus der Außenhülle zeigt das von den eigens ausgebildeten Südtiroler Handwerkern errichtete Gebäude auch Beispiele von durchdachten Installationen: Heizungssysteme, Boden- und Wandheizung, kontrollierte Lüftung 63 klimahaus Radius 09/2006 klimahaus 62 und Wärmerückgewinnung, Solarund Photovoltaikanlagen. Auch der Aufbau des Bodens, von der Isolierung bis hin zum Schallschutz und der Bodenheizung, wird klar gezeigt. Das LVH-Klimahaus weist sämtliche Parameter auf, um als Klimahaus A+ eingestuft zu werden. Klimahaus-Experten Das Klimahaus auf der Messe ist ein Projekt der LVH-Berufsgemeinschaften und des Konsortiums casaclima südtirol. Das Konsortium bündelt Wissen und Können des Südtiroler Handwerks und bietet die gesamte Realisierung eines Klimahauses an – von der Projektierung über den Aufbau bis hin zur Bauaufsicht. Südtirols Handwerker und die neu gegründete KlimaHaus Agentur vereinen langjährige Erfahrung und gezielte Weiterbildung im Bereich energieeffizientes Bauen und haben sich dadurch als die Klimahaus-Experten etabliert. Ein Klimahaus zu bauen bedeutet Energie sparen, die Umwelt schonen, Geld sparen und mehr Wohnqualität schaffen. Mittlerweile errichten die Handwerker von casaclima südtirol immer mehr Klimahäuser außerhalb der Provinz. Besonders in Italien findet diese Bauweise großen Anklang und räumt südtirols Handwerkern eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein, wie ein Artikel über das „Modello Bolzano“ in der Wirtschaftszeitung „Il sole 24 ore“ vom 6. Jänner 2007 belegt. Wer sich an casaclima südtirol oder die KlimaHaus Agentur wendet erhält ein Qualitätsprodukt, das die Einhaltung der verschiedenen Parameter der Energieeinsparung (ein Verbrauch von weniger als 50 kWh/m²) garantiert. „Wenn diese Parameter nicht eingehalten werden, gehört das Haus nicht zur Marke casaclima südtirol“, erklärt Mike Marseiler, Sprecher der casaclima südtirol. „Die Partner von casaclima sind verpflichtet, nach den Vorlagen der KlimaHaus Agentur die low-energy-Häuser zu bauen.“ Anlässlich der Messe Klimahouse erscheint die zweite und erweiterte Auflage des Handbuchs zum Bau eines Klimahauses in Massivbauweise. Dieser Wegweiser ist sowohl für Bauherren und Projektanten, als auch für Bauunternehmen gedacht, um ihnen Anregungen, Möglichkeiten und Lösungen zum fachgerecht ausgeführten massiven Klimahaus zu präsentieren. Was ist los im LVH-Klimahaus? Treffpunkt auf der Messe mit Bio-Energy-Snacks und Live Jazz Musik bei casaclima südtirol und den LVH-Berufsgemeinschaften der Bodenleger, Dachdecker, Installateure für Heizung- und Sanitäre Anlagen, Maler, Maurer sowie die Südtiroler Solargemeinschaft: Donnerstag, 25. Januar um 12 Uhr und Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Januar, jeweils um 11 Uhr c/o Fachmesse Klimahouse Bozen 25. - 28. Jänner 2007 Sektor D, Gang 22, Stand 12 INF O Hotline Klimahaus 0471 323 232 - [email protected] Radius 09/2006 Neubau und Sanierung – privat und öffentlich Wenn schon, denn schon Michael Tribus Architecture aus Lana setzt diesen Leitspruch als Passivhaus-Planungsbüro um. Wenn schon Bauen oder Sanieren, dann mit höchster Energieeffizienz und ansprechender Architektur. W enn schon Investitionen für einen Hausbau oder eine Sanierung getätigt werden und die Arbeiten für die nächsten 30 Jahre einen Nutzen bringen sollen, dann sollten diese Gelder auch möglichst sinnvoll eingesetzt werden. Es wäre also schade, nur eine „halbe Sache“ zu machen. Stattdessen sollte „ordentlich“, wenn nicht „optimal“ gebaut werden. Vielfach wird aber leider nur ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt, der Weg aber nicht gegangen: es wird zwar ein wenig (10 cm) gedämmt, aber nicht konsequent genug (30 cm), um auf ein traditionelles Hei- zungssystem (mit den entsprechenden Mehrkosten) verzichten zu können. Denn die Kosten und der Aufwand (Gerüst, Verputzen) für die Arbeit bleiben annähernd gleich, die Kosten für die verdreifachte Dämmstärke steigen aber nicht dreimal. Dafür aber wird es durch eine luftdichte und hoch gedämmte Gebäudehülle im Passivhaus-Standard möglich, den Verbrauch des Gebäudes um bis zu 90% zu reduzieren. Durch diese Maßnahme wird der Verbrauch von derzeit durchschnittlich über 20 Litern Heizöl auf ca. umgerechnet 1 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr reduziert. Der so nur noch geringe Restheizwärmebedarf kann dann auch sowohl durch moderne Heizsysteme mit Holzpellets erzeugt oder durch alternative Energiesysteme wie Erdwärmesonden (Geothermie) oder Photovoltaikanlagen ergänzt werden. Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen bei Formen oder Materialien. Holz- oder Massivbau sind ebenso möglich wie die Wahl des Daches, egal ob begrüntes Flachdach oder traditionelles Satteldach. Dies gilt nicht nur für private Kunden, sondern auch für öffentliche Verwaltungen. Bisher konnte das Büro Michael Tribus Architecture seine Erfahrungen sowohl in Neubau als auch Sanierung für Bürogebäude (beispielsweise der neue Sitz des Landesressorts für Umwelt- und Energie beim Bozner Bahnhof) und Schule, Kindergarten, Turnhalle, Feuerwehrhalle („KOM“ Oberplanitzing Kaltern) oder Mehrzweckgebäude (Moos i. P.) einbringen und umsetzen. Auch für Rathäuser, Krankenhäuser oder Pflegeheime bietet sich die Chance, durch Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude die Energiekosten zu senken und den Gemeinde- bzw. Landeshaushalt langfristig zu entlasten – bei gestiegenem Wohn- oder Arbeitskomfort wie zum Beispiel dauerhaft frischer Raumluft in Büros, Arbeits- und Wohnräumen. Sowohl Privaten als auch öffentlichen Verwaltungen wird somit ermöglicht, in Unabhängigkeit von steigenden Erdölpreisen und Lieferengpässen von Erdgas, einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verminderung der Abgase auch im Hinblick auf die FeinstaubThematik zu leisten. „Wenn schon, dann schön!“ Der „Premio di Architettura della cittá di Oderzo“ bezeugt, dass energieeffizientes Bauen auch ästhetisch sein kann. Für den Architekten Michael Tribus ist energieeffizientes Bauen und Sanieren kein Selbstzweck, sondern die logische Konsequenz zur Nachhaltigkeit. Passivhaus-Standard ist keine Zwangsjacke, sondern wird zu einem architektonischen Gestaltungselement, wie die Fassade des ehemaligen Postgebäudes beim Bozner Bahnhof zeigt. Die 35 cm dicke Isolierung wird individuell an die Erfordernisse des Standorts unter Berücksichtigung von Licht- und Schattenverhältnissen sowie verschiedene Ausblicksmöglichkeiten gestaltet. 65 U nternehmen / B augewerbe Radius 01/2007 paginierung 64 Es ist bei der EXPOST also gelungen, das erste Passivhaus-Bürogebäude Italiens so schön zu gestalten, dass es beim renommierten Architekturpreis „Cittá di Oderzo“ aufgrund der Ästhetik prämiert wurde. Durch den geringen Fensteranteil von 16% in der Fassade wird auch das Vorurteil widerlegt, dass Passivhäuser nur mit großzügigen Südverglasungen funktionieren, da im Fall des Bürogebäudes vielmehr die sommerliche Überhitzung durch zu große Fensterflächen vermieden werden kann. Diesen bewussten Umgang mit hochwertiger und zeitgemäßer Architektur in Abstimmung mit den Wünschen der Bauherren hat sich das Planungsteam zum Ziel gesetzt. Elegante Entwürfe verschiedenster Projekte werden mit nachhaltiger Bauweise und innovativer Technologie (Passivhaus) konzipiert und genauso realisiert. Wichtig sind dabei Behaglichkeit, Komfort und Lebensqualität für Bewohner und Nutzer. Dies wirkt sich auch auf die Ruhe, die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Die Architektur stellt einen individuellen Bezug zum Projekt und den Bauherren her und zeichnet sich durch Leichtigkeit, Klarheit und Kompaktheit aus. Durch energieeffiziente Projektierung in Passivhaus-Standard gelingt es – bei geringem Mehraufwand – die zukünftigen Nebenkosten für die Nutzer äußerst niedrig zu halten und so ihre finanziellen Ressourcen zu schonen. INF O Michael Tribus Architecture Schießstandgasse 9/1 - 39011 Lana Tel. 0473 550 681 - Fax 0473 554 175 [email protected] - www.michaeltribus.com U nternehmen / B augewerbe 66 Radius 09/2006 KlimaHaustür und CE-Norm Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses. Sie ist sozusagen ein Spiegelbild der Persönlichkeiten, die hinter ihr wohnen, deren Geschmack, Vorlieben, Einstellungen und Werte. B ei der Auswahl der Haustür wird besonders viel Augenmerk auf Ästhetik, Design und Funktion gelegt. Rubner wird seiner Vorreiterstellung in Sachen Haustüren aus Holz und als Entwickler der ersten KlimaHaustür und Passivhaustür in Italien weiter gerecht und präsentiert seine neueste Innovation: die KlimaHaustür in flächenbündiger Ausführung. Die flächenbündige Ausführung bei Türen ist im Prinzip nichts Neues: immer häufiger findet sie Anwendung im Objekt- und Privatbereich und wird von Planern und Architekten gerne als dezentes Gestaltungselement herangezogen. Rubner hat hier bereits ein abgerundetes Programm an Ausführungsmöglichkeiten bei Innentüren. Neu ist diese Ausführungsvariante bei den Haustüren insofern, dass die Vorteile der KlimaHaustür bei Wärmedämmung, Stabilität und Sicherheit uneingeschränkt erhalten bleiben. Besonders bei der Wärmedämmung sind durch den stärkeren Türblattaufbau von 80 mm noch weitere Verbesserungen erzielt worden. CE-Kennzeichnung für Haustüren ab 01.02.2007 Rubner baut seit Generationen auf Holz Die CE-Kennzeichnung von verschiedenen Gegenständen des täglichen Gebrauchs sind wir seit Jahren gewohnt. So findet sich das CE-Label beispielsweise auf allen elektrischen und elektronischen Geräten und bei Kinderspielzeug. Nun nimmt die Kennzeichnungspflicht auch Einzug bei den Bauelementen, zunächst bei Fenstern und Außentüren. Die gesetzliche Grundlage für die Kennzeichnung ist die europäische Produktnorm EN 14351-1, die vor kurzem vom Europäischen Technischen Komitee (CEN/ TC 33) verabschiedet wurde und ab Frühjahr 2007 in allen EU-Staaten greifen wird. Das CE-Kennzeichen zeigt die Übereinstimmung des Produktes mit den entsprechenden europäischen Richtlinien und ermöglicht somit den europaweiten Vertrieb. Mit 1. Februar beginnt die so genannte Koexistenzphase, eine Übergangsphase von zwei Jahren, innerhalb der alle Produkttypen entsprechenden Prüftests unterzogen werden müssen, um dann die CE-Kennzeichnung vornehmen zu können – ein sicherlich nicht zu unterschätzender Aufwand für die Produzenten. Die Unternehmensgruppe Rubner hat sich seit Jahrzehnten dem Holz verschrieben: vom Rundholz bis zum Fertighaus deckt man nahezu alle Fertigungsstufen bei der Holzverarbeitung ab. Auch in Sachen Haustüren ist das Rubner Türenwerk seit 40 Jahren erfolgreich und beweist mit den jüngsten Entwicklungen für alle Kategorien des Niedrigenergiehausbaus und der Passivhaustür seine führende Rolle auf dem europäischen Markt. Rubner verdankt diese Stellung dem Weitblick seiner Gründer einerseits und der tief verwurzelten Tradition der Holzbearbeitung gepaart mit technologischem und innovativem Fortschritt andererseits. Eine weitere Neuheit bei Rubner: Bündig eingesetztes Wärmeschutzglas... Der Umweltaspekt Nicht zuletzt ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, der bei umweltschonender Gewinnung und Transport als CO2-neutral eingestuft werden kann. Der Wald bindet beim Wachstum Kohlendioxid und trägt so wesentlich zum Klimaschutz bei – ein wesentlicher Vorteil in Zeiten steigender CO2-Emissionen. Wird mit Holz gebaut, bleibt der Kohlenstoff langfristig gebunden und belastet die Atmosphäre nicht. Holz ist ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine fremde Energie benötigt. Und für die Verarbeitung zu Werkstoffen muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet werden. Damit ist Holz anderen, energieintensiven Baustoffen wie Beton, Stahl und Ziegel deutlich überlegen. Holzprodukte sind Plus-Energie-Produkte: Sie enthalten mehr gespeicherte (Sonnen-) Energie, als zu ihrer Herstellung und Entsorgung nötig ist. Radius 01/2007 69 Architektur und aktiver Klima schutz In der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zur Marienklinik, wird in diesen Monaten ein Klimahaus A fertig gestellt. Das vom Architekten Wolfgang Piller aus Bozen geplante Gebäude beeindruckt nicht nur in seiner Gestalt, sondern auch wegen seiner Energieeffizienz. K eine sichtbare Heizung, eine kontrollierte Be- und Entlüftung sowie Holzfenster mit zum Teil Dreifachverglasung sorgen für behagliches Wohnen und Arbeiten an exponierter Stelle. „Als die Entscheidung gefallen war, ein Klimahaus A zu bauen, wollten wir nicht auf die Vorteile eines Massivbaus verzichten, erläutert Architekt Wolf- gang Piller (im Bild), „so wählten wir innen und außen den Ziegel und dazwischen die Dämmung. Dadurch konnten wir außen einen „normalen“ Putz aufbringen und die Fassade so besser gestalten. In einer städtebaulichen Übergangssituation zwischen dicht verbauter Altstadt mit typischer Straßenrandbebauung und bereits aufgelockerter punktueller Bebauung mit mehrgeschossigen Stadtvillen, wird der Neubau einen logischen Übergang im Stadtgefüge bilden.“ Konzeption und Architektursprache Der Hauptbaukörper, vier Geschosse hoch mit gerundeter Fassade, wirkt dominant und gleichzeitig zurücknehmend, die fehlenden Ecken bewirken ein nahtloses Einfügen ins umgebende Stadtbild. Mittels eines eingeschossigen Zwischenbaus werden Anbindung und gebührender Abstand an ein bestehendes Gebäude vermittelt. „Der Zuschnitt des Grundstücks ließ uns nicht allzu viel Möglichkeiten eines vernünftigen Gebäudegrundrisses, war aber gleichzeitig eine große Chance, etwas Ansprechendes entstehen zu lassen“, erklärt Architekt Piller, „ich denke, wir haben eine dieser besonderen Lage entsprechende Lösung gefunden.“ Über zwei Tiefgeschossen, welche für Parken und Technik vorbehalten sind, stapeln sich ein Bürogeschoss sowie drei Wohn-Etagen. Darüber befindet sich noch eine großzügige Dachterrasse, welche dem Bauherrn vorbehalten ist. Die Wohnräume orientieren sich zur Sonne und dem Licht, Schlafräume und Bäder sind der „kühleren“ Seite zugeordnet. Energieeffizienz und Behaglichkeit Die Lage des Gebäudes ist geradezu ideal für eine Ausführung im KlimaHaus-Standard. Wenig Verschattung und viele Sonnenstunden ermöglichen einen großen Eintrag passiver Solarenergie. Die großen Fensterflächen an der gerundeten Südfassade in Zusammenhang mit den sich nach innen verjüngenden Räumen wirken geradezu als „Energiefänger“. Verschiebbare Sonnenschutzelemente vor den Balkonen sowie Raffstores vor den übrigen Fenstern sorgen dafür, dass es in den Innenräumen nicht zu heiß wird. Gut gedämmte Wände und Holzfenster mit ausgezeichneten U-Werten halten in den kalten Tagen wertvolle Energie im Gebäude. Deckenheizung und die teilweise entlang der Fassade verlegte Fußbodenheizung geben angenehme Strahlungswärme an den Raum ab. Die kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung versorgt den Bewohner mit frischer gefilterter Luft, ein besonderer Komfort in Zeiten von erhöhtem Feinstaub und Allergien. Des Weiteren kann an verkehrsintensiven Straßen ohne lärmbelästigenden Ver- klimahaus klimahaus 68 kehr gewohnt und gearbeitet werden. In den heißen Sommermonaten kann die Deckenheizung zur Kühlung der Räume herangezogen werden, allerdings ist dies nicht mit einer Vollklimatisierung im herkömmlichen Sinne gleichzusetzen. „Modernes Bauen versucht neben zeitgemäßer Architektur und Kostenbudget vor allem auch Umweltschutz und den immer höher werdenden Ansprüchen der Menschen an das Wohnen und Arbeiten gerecht zu werden“, resümiert Architekt Piller, „dies ist meistens nicht leicht, aber manchmal gelingt es – wenn auch mit Abstrichen – doch. Anlagentechnik Beim Thema Deckenheizung sorgen oft gehörte Meinungen für Besorgnis, z.B. Wärme steigt doch nach oben, das heißt man bekommt kalte Füße oder zum anderen einen „heißen“ Kopf. „Bei Heizsystemen mit Heizkörpern ist die Luftkonvektion Teil des Heizeffektes, d.h. die Luft wird erwärmt und Radius 01/2007 zirkuliert so im Raum“, erklärt Michele Carlini, als Planer für die technischen Anlagen verantwortlich. „Bei diesen auf Strahlungswärme basierenden Systemen verhält es sich jedoch anders. Hier werden die Bauteile selbst sowie der Raum als Gesamtes bestrahlt und somit erwärmt. Gerade bei gut gedämmten Gebäuden sind Temperaturdifferenzen zwischen Boden und Decke praktisch nicht wahrnehmbar, die Wärme verteilt sich gleichmäßig im Raum. Zudem herrschen keine Staubaufwirbelungen, wie das bei herkömmlicher Radiatorenheizung der Fall war.“ Demnach besteht der große Vorteil der Deckenheizung darin, dass sie zum einen vollflächig im Raum verlegt werden kann und gegenüber der Fußbodenheizung kurze Reaktionszeiten hat. Während bei einer Fußbodenheizung Aufwärmen und Erkalten bis zu vier Stunden dauern kann, bringt die Deckenheizung schon nach zehn Minuten die gewünschte Temperatur. Somit sind hohe Temperaturschwankungen gerade in den Morgenstunden praktisch ausgeschlossen. Die Wandheizung wäre eigentlich auf- Radius 01/2007 An alle, die Zähne putzen Putzen Sie jeden Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Tee? Kaffee? Auch. Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu? Mit frischem, sauberem Leitungswasser. Glaubten Sie jedenfalls. J edes noch so frische Wasser muss durch eine Wasserleitung – und wie die von innen aussieht, weiß meist kein Mensch. Erstaunliche 70% aller Trinkwasserleitungen sind von innen veraltet. Egal ob dicke oder dünne Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes Wasser und sinkender Wasserdruck sind eindeutige Signale. grund der größeren Bestrahlungsfläche des menschlichen Körpers die ideale Lösung, kann allerdings bei aufwändigen Installationen nicht überall eingesetzt werden. Daher bildet die Deckenheizung den besten Kompromiss aller Strahlungsheizsysteme. „Wäre es möglich gewesen, anstatt einem Gas- brennwertkessel eine geothermische Anlage, welche ihren benötigten Strom über eine Photovoltaikanlage bezogen hätte, einzusetzen, hätten wir hier ein insgesamt ausgezeichnetes System, was Energieeffizienz und Behaglichkeit der Räume angeht, verwirklichen können“, bilanziert Ing. Carlini. Unheil Rost Der Rost in Ihren Wasserleitungen schläft nie. Und schon nach kurzer Zeit hat er ein ordentliches Unheil angerichtet. Völlig unbemerkt hat er sich bis in den letzten Winkel der Rohre vorgearbeitet und sie teilweise so angefressen, dass schon bald Rohrbrüche unausweichlich sein werden. Eine tickende Zeitbombe sozusagen. Bereits nach fünf Jahren sind die meisten Wasserleitungen vom Rost angegriffen. Nach spätestens zehn Jahren ist das Problem praktisch in jedem Haushalt akut, aber oft noch unbemerkt. Was nutzt das sauberste Bergquellwasser, wenn es durch eine vom Rost zerfressene, dreckige Leitung geflossen ist? Sie ahnen es: Nichts. Sanierung von innen statt teurer Totalsanierung Es gibt nur zwei Möglichkeiten, frisches und sauberes Wasser durch frische und saubere Rohre zu leiten. Die eine wäre die Totalsanierung. Dabei werden die alten Rohre aus allen Wänden und Böden gerissen und durch neue ersetzt. Eine aufwändige und vor allem teure Sache. Im Bild rechts sehen Sie ein Badezimmer während der herkömmlichen Totalsanierung. Die eindeutig bessere Lösung ist die Rohrsanierung von Innen (im Bild oben rechts). Ohne lästigen Schmutz, Lärm und Wasserunterbruch wird das gesamte Leitungsnetz saniert. Und das wesentlich günstiger als bei einer Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung von Innen mit dem weltweit patentierten LSE-System wird zunächst Quarzsand mit Luft durch die Rohre geblasen. Der Quarzsand löst den Rost, bis ein blankes, sauberes Rohr übrig bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es einmal war: Neu. Doch das ist noch nicht genug, denn das Rohr soll auch so bleiben. Deshalb wird anschließend eine schützende Kunststoffbeschichtung im flüssigen Zustand durch das Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt sich wie eine zweite Haut im Inneren der Rohre fest, erhärtet und verhindert jede neue Ablagerung. Rost hat nun ganz bestimmt keine Chance mehr. Das Herkömmliche Totalsanierung, oder... Rostiges, gereinigtes und saniertes Rohr Rohr bleibt neu und Ihr Wasser bleibt so, wie es vom Berg kommt - frisch und sauber. Garantiert. Schnell, sauber, günstig Die Vorteile für die Rohrsanierung von innen liegen also auf der Hand. Schnell, sauber, günstig und dazu noch umweltfreundlich. Zudem gibt es für die Rohrsanierung von innen dieselbe Garantie wie auf eine Neuinstallation des gesamten Leitungsnetzes! Lassen auch Sie sich unverbindlich beraten und fordern Sie die umfangreiche Referenzliste mit sanierten Objekten der letzten zwölf Jahre in Südtirol, Italien, Österreich und Deutschland an! INF O …Rohrsanierung von innen, die eindeutig bessere Lösung! Moriggl GmbH Punistraße 2 - 39020 Glurns Tel. 0473 831 555 - Fax 0473 831 596 [email protected] - www.moriggl.com 71 unternehmen / baugewerbe klimahaus 70 Radius 01/2007 Radius 01/2007 Das Vario-Haus: Gut schaut’s aus! VARIO BAU, der Österreichische Fertighausspezialist für Niedrigenergie- und Passivhäuser ist seit Februar 2006 mit einem Musterhaus in Nals vertreten. D as Unternehmen verfolgt seit Jahren das Konzept, Häuser nach den Anforderungen des Klima- und Umweltschutzes und mit möglichst geringem Energiebedarf zu planen und zu bauen. Das Niedrigenergiehaus ist der anzustrebende Standard für hochkomfortable und schadstoffarme 3-Liter-Häuser, das Passivhaus (unter 1,5 Liter/m² Nettowohnfläche pro Jahr) hingegen ist das Maß des neuen Jahrtausends. Das im Frühjahr 2006 fertig gestellte Musterhaus in Nals wurde nach den aller neuesten Stand der Technik und weit über die derzeit geltenden Klimahaus-Bestimmungen hinaus gehend konzipiert. Sonnenenergie effizient nutzen: Erdwärme und Photovoltaik Das nach Terminvereinbarung zugängliche Musterhaus von Günther Pallweber vereint eine Reihe wichtiger Kriterien „unter einem Dach“: • Passivhausstandard – hier hat der Hersteller seit Jahren sehr große Erfahrungen und kann mit über zehn verschiedene Wandaufbauten jeder individuellen Anforderung gerecht werden. • kontrollierte Be- und Endlüftung für maximalen Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima. • Nutzung erneuerbarer Energie für die Warmwassererzeugung und das Heizen, hier fiel die Entscheidung auf eine Wärmepumpe und eine Daten & Fakten Photovoltaikanlage Energieausweis: „Klimahaus Gold“ und Passivhausstandard Energiekennzahl: 9 KWh/(m²a) Energiekosten im Jahr: 0,80 EUR/m² Werte der Gebäudehülle: - Außenwand Um= 0,11 W/m² K - Dach Um= 0,13 W/m² K - Kellerdecke Um= 0,12 W/m² K Fenster: Dreifachverglasung -Ug= 0,5 W/m².K -Uw= 0,8 W/m².K Luftwechselrate „Blower-Door-Test“: 0,6 Kontrollierte Be- und Entlüftung für maximalen Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima Nutzung erneuerbarer Energien für die Warmwassererzeugung und das Heizen: -eine Wärmepumpe 6 KW mit Spiralkollektoren -eine Photovoltaikanlage auf dem Dach die ca. 4.600 kwh Strom pro Jahr erzeugt -somit können Strom und Heizkosten einfach auf Null gesetzt werden Baukosten Schlüsselfertig: 1340 Euro/m² Nettowohnnutzfläche ab Oberkante Kellerdecke Vario-Haus in Nals Photovoltaikanlage, somit können Strom- und Heizkosten einfach auf Null gesetzt werden. • Kostenpunkt und Fixpreis: trotz des hohen Standards konnten die Baukosten gering gehalten werden. Ein Niedrigenergiehaus muss nicht zwangsläufig teuerer sein, das Know-how liegt in der durchdachten Planung und im effizienten Einsetzen der Technik. Variables und individuelles Bauen VARIO BAU bietet eine ganze Palette unterschiedlicher Häuser, um variables Bauen – von traditionell bis modern – zu ermöglichen. Das Musterhaus von Günther Pallweber in Nals lässt gerade durch seine traditionelle Form die Bauweise nach weit über die derzeitigen Standards hinausgehenden technischen Möglichkeiten nicht auf den ersten Blick erkennen. Das Vario-Musterhaus in Nals ist nach Terminvereinbarung für Besichtigungen und den Erhalt konkreter Detailinformationen zugänglich. Passivbauwand 73 paginierung unternehmen / baugewerbe 72 Radius 01/2007 Radius 09/2006 bauwirtschaft 74 oder beim Innenausbau. Der Bau eines Klimahauses verlangt den Einsatz fortschrittlicher Technologien zur zeitgemäßen Aufgabenlösung unter Berücksichtigung der Bereiche Umweltschutz, Energieeinsparung, Arbeitserleichterung und hohes Qualitätsniveau. Lehrberufe rund ums Bauen: • • • • • • • • • Lehrberufe am Bau Die Entwicklung der Märkte setzt es voraus: In allen Bereichen steigt der Bedarf an Wissen – so auch im Handwerk. Speziell in den Bauberufen hat der neue „Markt Klimahaus“ die Nachfrage an spezialisierten und innovativen Fachkräften gesteigert. H äuser bauen heißt Zukunft bauen, dies gilt für Bauherren, Bauunternehmer und – in erster Linie – auch für junge Menschen. Wer eine Lehre in einem Bauberuf absolviert, baut auf eine sichere Zukunft. Die neue Entwicklung der energieeffizienten Bauweise hat die Anforderungen an das Bauhandwerk und damit auch an die Ausbildung geändert. Berufsbilder verändern sich, werden den aktuellen Anforderungen gerecht und sind zukunftsorientiert. Kreative, individuelle Lösungen werden verlangt, ob beim Erstellen des Rohbaus und Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten, bei der Fassadengestaltung, der Sanierung und Restaurierung Bodenleger Dachdecker Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Hafner Maler und Lackierer Maurer Steinmetz und Steinbildhauer Tiefbauer Zimmerer Die unterschiedlichen Anforderungen in den Bauberufen sorgen für Begeisterung unter den Lehrlingen. Sie sprachen mit Radius über ihren Beruf. Ulrich Kaser (20), Zimmererlehrling, Vintl: „Die Arbeit macht Spaß und ist abwechslungsreich. Du siehst immer, was du geleistet hast – und das noch nach Jahren!“ Dietmar Heiß (19), Fliesenlegerlehrling, Mölten: „Meine Arbeit bietet mir viel Abwechslung, den Kontakt mit anderen Menschen und immer eine neue Herausforderung.“ Florian Romen (16), Tiefbaulehrling, Eppan: „Mit jedem neuen Auftrag wechseln wir die Baustelle. Ich komme also viel herum und mein Job wird mir nie langweilig!“ Tobias Nussbaumer (17), Steinmetzlehrling, Sarntal „In meinem Beruf ist Kreativität gefragt. Wir bearbeiten Natur- oder Kunststein.“ Karriere mit Lehre heißt die Infokampagne, die der LVH bereits vor 15 Jahren ins Leben gerufen hat. Durch den Besuch an Mittelschulen, den „Heißen Draht zum Traumberuf“ unter 0471 323 323 oder die Lehrstellenbörse unter www.lvh.it informiert der LVH Eltern und Jugendliche, aber auch Lehrherren über die Ausbildung, freie Lehrstellen und sämtliche Informationen rund um die Ausbildung im Handwerk. 75 Radius 01/2007 Radius 01/2007 Mit der Sonne wohnen In Tramin, inmitten der Südtiroler Weinlandschaft, bekommt ein Passivhaus gerade den letzten Schliff. Das vom Architekturbüro Dell‘Agnolo-Kelderer konzipierte Gebäude ist in abgewandelter Form der traditionellen „Pergl“ nachempfunden. Photovoltaik-Experten Südtirol Solar gehört zu den Experten der Südtiroler Photovoltaik-Branche. Schon lange bevor der Photovoltaikmarkt in Italien mit der Förderung von Solarstrom einen Aufschwung erlebt hat plante und montierte das Unternehmen Photovoltaikanlagen. M it dem Kyoto Protokoll haben sich die Industrienationen im Jahre 1997 dazu verpflichtet, den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen zu verringern. Der Emissionshandel, der 2005 in den EU-Mitgliedsstaaten gestartet wurde, soll dazu beitragen. Statt Verbote und Südtirol Solar plant, berechtnet und montiert Photovoltaikanlagen nach dem neuesten Stand der Technik. Z wei Wohneinheiten mit jeweils 110 m² Wohnfläche, 25 m² Bürofläche sowie eine Tiefgarage mit Kellerräumen und Archiven werden bald den Rahmen für zeitgemäßes Wohnen bilden. Das Gebäude mit einer beheizten Gesamtkubatur von über 1500 m³ stellt eine Investition in eine Zukunft dar, in welcher Energie immer kostbarer wird. Energiekonzept Grenzwerte regulieren nun Verschmutzungskosten und Einsparprämien das Ausmaß der Belastung. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich der internationale Markt für Photovoltaik aufgrund verschiedener Fördermaßnahmen enorm entwickelt. In Italien ist im Sommer 2005 ein Ministerialdekret in Kraft getreten, welches das Einspeisevergütungssystem nach deutschem Vorbild vorsieht. Demnach werden die Leistungsgrößen der Photovoltaikanlagen in drei Klassen eingeteilt, wobei je nach Klasse andere Bestimmungen und Vergütungen gelten. Zusätzlich zur Einspeisevergütung kann man bei Anlagen bis zu 20 kW für die Alternative „scambio sul posto“ optieren. Hierbei handelt es sich um ein System, bei dem der in das öffentliche Netz eingespeiste Strom mit dem daraus entnommenen verrechnet wird. Alternativ kann der produzierte Strom zu einem fixen Mindestpreis, der je nach eingespeister Strommenge variiert, an den lokalen Netzbetreiber verkauft werden. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil kommt noch hinzu: Die Einspeisevergütung wird für 20 Jahre garantiert. Cafa Meran. Mit der Ausführung des Projektes wurde die Südtirol Solar KG betraut, die schon seit fünf Jahren im Photovoltaik-Bereich tätig ist. Südtirol Solar plant, berechnet und montiert Photovoltaikanlagen nach dem neuesten Stand der Technik und versteht sich dabei als Ansprechpartner für Planer sowie Privatpersonen, die an Photovoltaik-Anlagen interessiert sind. Zumal man großen Wert auf hochwertige Produkte legt, greift die Südtirol Solar KG auf Partner aus dem Raum Deutschland zurück, die ebenfalls eine mehrjährige Erfahrung aufweisen. Die montierten Solarmodule und -zellen entsprechen hohen Qualitätsansprüchen, wobei jedes einzelne Modul gesondert vermessen wird und eine eigene Seriennummer erhält. Fachleute prophezeien diesen Produkten eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Nach dem Kauf garantiert das Burggräfler Unternehmen Support, Wartung und Service. Die 6000 kW große Anlage der Obstgenossenschaft Cafa Meran wird dieses Frühjahr ans Netz gehen und somit eine Vorreiterrolle im Bereich „erneuerbare Energie“ einnehmen. Qualität im Vordergrund INF O In Südtirol haben bereits im Spätsommer 2005 einige Unternehmen mit Weitsicht auf ihren teils riesigen Lagerdächern Photovoltaikmodule installiert. So auch die Obstgenossenschaft Südtirol Solar KG Industriezone 11 - 39011 Lana Tel. 0473 550 040 - Fax 0473 559 126 Mobil 348 222 88 67 [email protected] - www.suedtirol-solar.com „Bei diesem Haus handelt es sich um ein äußerst energiesparendes Gebäude, bei einem Verbrauch von umgerechnet gerade mal einem halben Liter Heizöl pro m² und Jahr werden die Heizkosten auf ein Minimum reduziert“, führt Ing. Egon Kelderer aus, „wir haben das Gebäude ähnlich einem offenen U, welches sich zur Sonne öffnet, entwickelt“. Zugleich lehnt sich die Südfassade etwas gegen den Hang zurück, um so noch mehr Sonnenenergie einfangen zu können. Während sich drei Seiten eher geschlossen mit kleineren Fenstern darstellen, kennzeichnet sich die Sonnenseite vor allem durch viel Glas. Im Sommer werden eine Art Pergola und außenliegende Raffstore vor Überhitzung schützen. Das in traditioneller Bau- weise mit Ziegel und Beton konstruierte Gebäude wird auf den „kälteren Seiten“ mit 20 cm Vollwärmeschutz eingepackt, auf der Südseite garantiert die Dreifachverglasung dafür, dass die Wärme drinnen bleibt. Die absolute Dichtigkeit des Gebäudes zusammen mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung sorgen für eine gesunde Luft im Haus. Das Gebäude verzichtet fast zur Gänze auf eine herkömmliche Heizung. Auf der Südfassade aufgebrachte Solarkollektoren sorgen für ausreichend Warmwasser, das Dach ist auf Wunsch der Bauherren vorbereitet zur Montage von einer Photovoltaikanlage, so dass das Haus quasi energieautark funktioniert. Know-how als Basis vorbildlichen Bauens „Was auf den ersten Blick den Eindruck eines einfachen Gebäudes vermittelt, hat uns dann doch einiges an „Hirnschmalz“ abverlangt“, sagt Thomas Zöggeler von der Zöggeler Bau GmbH, welche die Baumeisterarbeiten ausgeführt hat. „So haben wir das Untergeschoss von den darüberliegenden Geschossen thermisch komplett abgekoppelt, viele Wärmebrücken konnten so vermieden werden. Hier haben wir nach innovativen Lösungen gesucht und schließlich auch gefunden. Für uns braucht es vor allem ein gutes Konzept um moderne Gebäude mit ansprechender Architektur zu realisieren, dann erst wird Bauen zeitgemäß.“ Dass hier ein Passivhaus entstanden ist lag unter anderem auch an einem in der Planungsphase erstellten Energiekonzept, das mehrere Bauvarianten in Betracht zog und bei dem sich langfristig das Passivhaus als beste Lösung erwies, sowie dem enormen Fundus an Erfahrung des Planers Egon Kelderer des Architekturbüros Dell’AgnoloKelderer, welches bereits seit 2002 im Klimahausbau Pionierarbeit in Südtirol leistet. „Eigentlich ist hier ein Zweifamilienhaus entstanden, das alles bietet, was man mit modernem Wohnen verbindet, einen wunderbaren Ausblick, angenehmes Raumklima und vor allem einen sparsamen Verbrauch von Energie“, schließt Ing. Kelderer seine Ausführungen. INF O Zöggeler Bau GmbH Handwerkerz. Max Valier 5 - 39040 Tramin Tel. 0471 860 200 - Fax 0471 861 141 [email protected] - www.zoeggelerbau.it Planungsbüro Dell‘Agnolo-Kelderer Silbergasse 15 - 39100 Bozen Tel. 0471 300 236 - Fax 0471 309 869 77 unternehmen unternehmen / baugewerbe 76 unternehmen / baugewerbe 78 Radius 01/2007 Patent: Klimahaus-Fertigteile SystemBau, die Fertigteilabteilung der Progress AG hat den neuen Gesetzen zum energieeffizienten Bauen dadurch Rechnung getragen, dass sie zwei neue Produkte entwickelte. Z um einen die patentierte ECODecke, die – als Erweiterung der klassischen Plattendecke – ein hervorragendes Raumklima sowie eine perfekte Schall- und Wärmedämmung gewährleistet. Zum anderen die neue Doppelwand mit integrierter Wärmedämmung, die innovative Lösungen im Betonfertigteilbau ermöglicht. Anwendung findet diese besonders bei tragenden Stahlbetonwänden mit außen liegender Wärmedämmung, für gedämmte Fassaden in Sichtbeton, und fürs Klimahaus. Ein Blick auf das Sortiment von Systembau Progress zeigt, dass es heute keinen Bau mehr gibt, der nicht mit Fertigteilsystemen ausgeführt werden kann. Der Grund dafür liegt in der hohen Flexibilität der Fertigteile, die von dem 20-köpfigen technischen Büro der SystemBau Progress ständig weiterentwickelt werden. Dieses umfassende Know-how können Planer, Handwerksbetriebe und Bauherrn bereits in der Planungsphase nutzen. TopHaus Progress: Vom Produktverkäufer zum Systemberater Es reicht nicht mehr, nur Produkte zu verkaufen, TopHaus Progress legt größten Wert auch auf Beratung. Kompetentes Verkaufspersonal und fachlich bestens ausgebildete Außendienstmitarbeiter beraten die Kunden ausführlich. Das ganzheitliche Denken, dem sich das Unternehmen verpflichtet fühlt, spiegelt sich auch im Produktangebot von TopHaus wider. Dort finden sich viele innovative, energieeffiziente und nachhaltige Produkte für alle Bereiche eines Bauvorhabens. Komplettpaket für „Energetische Gebäudesanierung“ Zur Systemberatung gehört auch, dass das Brixner Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Luft und Lärm von Beginn an die KlimaHaus-Initiative unterstützt hat. Deshalb hat TopHaus Progress auch das fix und fertig geschnürtes Komplettpaket zur energetischen Gebäudesanierung entwickelt, das den Hauseigentümern eine einfache Lösung bietet, um zukünftig 50 bis 80% der Energiekosten einzusparen. Grundlage für eine sinnvolle energetische Gebäudesanierung ist eine Analyse des IST- Zustandes der Immobilie. Diese Analyse umfasst die Qualität aller rele- vanten Bauteile (Wände, Decken, Dach und Fenster). Dann wird das Sparpotential konkret ermittelt. Mit dem Hauptsitz in Brixen und den Filialen in Bozen/Frangart, Lana, Bruneck und Lavis können die Kunden vor Ort bestens betreut und informiert werden. Immer nah beim Kunden, ist auch das Credo von TopHaus Progress. In fo PROGRESS AG Julius Durst Straße 100 - 39042 Brixen Tel. 0472 823 111 - Fax 0472 834 333 www.progress-online.it Prospektmaterial: SystemBau und TopHaus Progress intensivieren Produktinformation Radius 01/2007 Handwerker bündeln Kräfte Für bestes Klima im Haus Wachsende Konkurrenz und zunehmender Preisverfall zwingen Kleinstunternehmen zum Handeln. Vier Südtiroler Handwerks- und ein Handelsunternehmen begegnen diesem Marktdruck durch Fusion ihrer Unternehmen. Ein optimierter Isothermenverlauf mit entsprechend hervorragenden Wärmedämmwerten ist das Markenzeichen des ebenen, lüftbaren Lichtelements CI-System Lichtarchitektur FE von LAMILUX. D S ie Initiatoren Reinhold Alber, Christoph Buchschwenter, Paul Jaider, Klaus Lunger und Ivo Veith gründeten das Unternehmen „Artes+ GmbH“. Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ positionieren sie sich nunmehr als großes Dienstleistungsunternehmen rund um das Thema Fliesenhandwerk und Fliesenhandel. Höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Kompetenz stehen dabei im Mittelpunkt. o eignet sich das CI-System Lichtarchitektur FE für den Einsatz im privaten Wohnungsbau ebenso wie auf dem größer dimensionierten Flachdach; immer dann, wenn besondere Ansprüche an den Wärme-, Schallund Lichtschutz gestellt werden. Das LAMILUX CI-System Lichtarchitektur FE als montagefertige und architektonisch ansprechende Tageslichtlösung überzeugt durch neuartige Technik und maßgeschneiderte Eigenschaften. Der konsequente Einsatz von durchgehend geschäumten Kernverbundzonen führt zu einem hochfesten, thermisch idealen Aluminiumverbundsystem mit knickfreiem Isothermenverlauf. Insgesamt verfügt es damit über sehr gute Wärmedämmwerte und einen wärmebrückenfreien Fußpunkt, der die Kondensatbildung verhindert. Artes + = mehr Qualität, mehr Service, mehr Sicherheit Aus dem Erfahrungsschatz ihrer insgesamt 115 Berufsjahre wissen sie, wie stark der Unternehmenserfolg von der Zufriedenheit ihrer Kunden abhängt. Die Anforderungen aus dem Kundenumfeld haben sich zum Teil stark verändert. Der Kunde wünscht sich nicht nur beste Qualität und die Einhaltung von Terminen, er wünscht sich zunehmend auch eine kompetente Beratung, mehr Transparenz in der Abwicklung der Aufträge und einen nachhaltigen Service. Mit einem erweiterten Leistungsspektrum möchte nunmehr das Unternehmen in den nächsten Jahren auf Wachstum setzen und zu einem der führenden Anbieter in der Branche aufsteigen. Der Zusammenschluss von fünf Einzelunternehmen in eine GmbH erforderte ein Umdenken jedes Einzelnen. Die größte Herausforderung dabei war, ein neues Organisationsmodell zu entwickeln, das die bisher vollkommen eigenständigen fünf Unternehmer in ein schlagkräftiges Team umwandelt. Die Verantwortlichkeiten der Partner mussten neu definiert werden. Parallel dazu wurde eine gezielte MarketingStrategie aufgesetzt sowie ein Qualitätsmanagement und Projekt-Controlling eingeführt. Begleitet wird „Artes + GmbH“ seit der ersten Stunde von der Unternehmensberatung Gravitas München GmbH, Bärbel Lenke. Produkt-Highlight: die Sauerstoff spendende Fliese Initiatoren und Gesellschafter Artes+ GmbH (v.l.n.r.): Christoph Buchschwenter, Reinhold Alber, Ivo Veith, Klaus Lunger und Paul Jaider Optimale Wärmedämmwerte Moderne Organisation als Schlüssel zum Erfolg Mit der Gründung der Artes+ GmbH konnte sich das Unternehmen auch die Exklusivrechte für eine neuartige welt- Alle Gläser sind mit der „warmen Kante“ ausgestattet. Die Verglasungsvarianten reichen von der Wärme- Wärmebrückenfreiheit durch Innovationen Lüftbares Lichtelement FE schutzverglasung mit einem Ug-Wert von 0,6 W/(m²K), Climatop-Verglasung (weitere Verglasungsvarianten von 0,8 W/(m²K) bis 1,1 W(m²K) sind möglich) über selbstreinigendes Glas bis hin zu Sonnen- und Wärmeschutzverglasung sowie Schallschutzglas. Je nach Verglasung ist eine Lichtdurchlässigkeit bis 77% möglich. Wärmetechnische Berechnungen gehören zu den wichtigsten Instrumenten einer permanenten Produktoptimierung. Optimierung heißt: Isothermenverläufe (Linien gleicher Temperatur) müssen knickfrei und innerhalb der Konstruktion verlaufen, um das Risiko der Kondensatbildung nachdrücklich zu minimieren. Das patentierte Gesamtsystem – der Isotherme Lastkonverter (ITL) sorgt dabei für einen wärmebrückenfreien Fußpunkt. Das Ergebnis: Die Bildung von Kondensat (Schwitzwasser) wird minimiert und die Wärmedämmwerte erhöhen sich deutlich. 81 unternehmen / baugewerbe Radius 01/2007 Verschiedene Varianten Weitere Markenzeichen des Tageslichtsystems sind elegante und schmale Sprossenprofile, Farbbeschichtung nach RAL-Karte, verschiedene Größen, verschiedene Varianten in Ausführung und Öffnungsantrieb zur Belüftung sowie Sonderausstattungen (vom Dachaustieg über im Aufsatzkranz integrierte Lüfter bis hin zu Beschattungselementen). Außerdem ist das ebene Lichtelement sehr einfach zu montieren, weil es komplett auf den Aufsatzkranz vormontiert angeliefert wird. Die roten Linien zeigen den knickfreien Isothermenverlauf im CI-System Lichtarchitektur FE. weit patentierte Fliese sichern – die Oxygena. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um eine Fliese mit Sauerstoff spendenden Eigenschaften. Damit reagiert das Unternehmen auf den allgemeinen Trend nach mehr Gesundheit und Wohlbefinden. In fo Artes + GmbH Ifingerstraße 5 - Handwerkerzone 39010 Tscherms Tel. 0473 562 124 - Fax: 0473 554 227 [email protected] grafik unternehmen / baugewerbe 80 Radius 01/2007 Heizölverbrauch im Jahr auf maximal drei Liter pro Quadratmeter beläuft. Durch die hochwertigen Dämmstoffe gelingt es auch geringe Wärmequellen – wie beispielsweise die Abwärme von Fernseher, Computer, Toaster oder Backofen – im Hausinnern zu bewahren, sodass die Heizung im Sparmodus laufen kann. Effizient & koordiniert Klimahaus vom Netzwerk Schlüsselfertige Klimahäuser sind die Spezialität eines Mini-Netzwerks bestehend aus vier Südtiroler Kleinbetrieben, das im Sommer 2006 seine Arbeit in Südtirol aufgenommen hat. D as Mini-Netzwerk, dem eine Planungsfirma, eine Firma für Baumeisterarbeiten, eine Tischlerei und eine Zimmerei angehören, verfolgt mit der Kooperation vor allem zwei Ziele: Als eingespieltes Team wollen die vier Partner einerseits qualitativ hochwertige Arbeit leisten, andererseits ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber großen Unternehmen im Baubereich sichern. Gemeinsamer Marktauftritt „Ich bin ein junger Unternehmer und beschäftige in meinem Planungsbüro außer mir noch zwei weitere Mitarbeiter“, sagt Martin Kofler, Geschäftsführer der Sterzinger Firma BauConcept. Gemeinsam mit der Niederkofler GmbH aus Flans, der Kofler OHG aus Flans und der Tischlerei Geometer Martin Kofler Kiebacher aus Sterzing kooperiert BauConcept seit Sommer 2006. Gemeinsam treten sie auf dem Markt mit dem Logo „a Plus“ auf. TIS innovation park Der Wunsch mit anderen Firmen in einem festen Verbund zusammenzuarbeiten, reifte bei Martin Kofler schon früh. Im Jahr 2005 bekam er dann im Rahmen einer Weiterbildung Kontakt zum Clustermanager Guido Sandforth vom TIS innovation park. „Von da an hatte ich einen festen Ansprechpartner für mein Vorhaben, mich mit anderen Firmen zu vernetzen“, so Kofler. Eine glückliche Fügung wollte es, dass zeitgleich das Modell Business Units im Rahmen eines mit EU-Mitteln finanzierten Projektes durch das Amt für Innovation gefördert wurde. Business Unit bedeutet zu Deutsch so viel wie Geschäfts-Einheit. Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzen bündeln ihr Angebot und treten auf dem Markt mit einem gemeinsamen Leistungspaket auf. Nach dem Ende des EU-Projekts wird dieses Modell seit Sommer 2006 von den Mitarbeitern im TIS innovation park betreut und angeboten. Unternehmer, die eine innovative Form der Kooperation im Clustermanager Vertrieb suchen, Guido Sandforth erarbeiten mit den Clustermanagern des TIS die Ziele und Regeln für ihre Zusammenarbeit, definieren die Abläufe und Verantwortlichkeiten der einzelnen Partner. Klimahaus „a Plus“ Ziel der Business Unit „a Plus“ ist es, Klimahäuser der Energie-Effizienzstufe A oder hochwertigere Klimahäuser zu bauen. Deswegen gaben sich die vier Partner auch den Namen „a Plus“. Bei Klimahäusern dieser Klasse werden umweltfreundliche Baumaterialien eingesetzt, durch eine optimale Dämmung der Gebäude wird aber auch dafür gesorgt, dass sich der „Das ist natürlich eine innovative Geschichte“, sagt Martin Kofler und ergänzt: „Wer sich von uns sein Klimahaus bauen lässt, erhält ein Rund-um-sorglos-Paket.“ Soll heißen: für den Bauherrn entfällt die oft nervenaufreibende Koordination der einzelnen Gewerke. Die Partnerbetriebe der Business Unit koordinieren ihre Arbeiten untereinander und wissen, wer wann und wo welche Arbeiten zu verrichten hat. Die Arbeitsabläufe werden dadurch effizienter aufeinander abgestimmt. Auch noch so kleine Details können bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Umstrukturierung nicht nötig Der Bau eines Klimahauses der Klasse A stellt die ausführenden Handwerksbetriebe natürlich vor einige Herausforderungen. Die Tischlerei und die Zimmerei der Business Unit „a Plus“ dürfen beispielsweise für die Holzbehandlung nur umweltfreundliche Lacke verwenden. 83 paginierung Radius 01/2007 bauwirtschaft 82 Clustermanager Guido Sandforth betont aber, dass die Anschaffung neuer Maschinen oder andere kostenintensive Umstrukturierungen nicht zwangsläufig erforderlich sind, um Klimahäuser der Energieeffizienzstufe A zu bauen. Stressfrei erzielte Produktqualität Die Kooperationspartner der Business Unit hat sich Martin Kofler selbst ausgesucht. Wichtig für ihn war, dass er sie schon von früheren Projekten kannte und die Qualität ihrer Arbeit beurteilen konnte. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit immer denselben Partnern erhöhe sich letztlich die Qualität des Produktes Klimahaus, erläutert Kofler. Die Business Unit bringt also sowohl für die kooperierenden Betriebe als auch für den Bauherrn Vorteile. Die Kooperationspartner können ihren Kunden in dauerhafter Teamarbeit ein qualitativ hochwertiges Leistungspaket anbieten. „Für den Bauherrn heißt dies unterm Strich, dass er ein Klimahaus auf dem neusten Stand der Technik erhält, bei dem ein routiniertes Team den Bau des gesamten Hauses von der Planung bis zur Schlüsselübergabe abwickelt“, erläutert Guido Sandforth, Manager des Clusters Bau & Facility Management im TIS. „Dies bedeutet weniger Stress und am Ende steht ein Klimahaus, bei dem das Preis-Leistungsverhältnis stimmt“ ergänzt Martin Kofler. INF O TIS innovation park Siemensstraße 19 - 39100 Bozen Tel. 0471 568 144 - Fax 0471 568 145 www.tis.bz.it - [email protected] Radius 01/2007 Radius 01/2007 Lust auf Behaglichkeit unzureichend in Fakten gefasst werden kann. Diese Fakten aber, besser gesagt die Faktoren zur Definition des Raumklimas, beschreiben allgemein was wir unter Behaglichkeit verstehen. Behaglich ist dort, wo wir uns wohl fühlen. Fußboden, Wand oder Decke. Hier hat man zum einen Strahlungswärme, die für den Menschen die angenehmste Wärmequelle ist, weil sie ähnlich der Sonne wirkt, und zum anderen wenig kalte Oberflächen im Raum. Diese Art der Heizung hat zudem den Vorteil, dass sie großflächig verlegt und mit niederen Temperaturen gearbeitet werden kann. Wird nun ausreichender Luftwechsel mit gleichzeitiger Befeuchtung und Filterung der Luft mittels einer kontrollierten Be- und Entlüftung gewährleistet, sind die physikalischen Hauptfaktoren für Behaglichkeit geschaffen. Abhängigkeiten Klima im Klimahaus Es gibt mehrere Faktoren, welche das Raumklima in Abhängigkeit zueinander bestimmen. So z.B. die Lufttemperatur, die Temperatur der umgebenden Oberflächen sowie die Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der Luft. Wichtig für das Empfinden sind zudem die Kleidung und die im Raum ausgeübte Tätigkeit. „Es ist natürlich für unser Befinden ein Unterschied ob wir im Raum nur Herumsitzen oder turnen“, erklärt Ing. Michele Carlini vom Studio Tecnico Carlini aus Bozen, „bei aktiver Tätigkeit ist für den Menschen eine niedere Temperatur angenehmer als beispielsweise bei der Büroarbeit.“ Gerade bei längerem Aufenthalt in geschlossenen Räumen ist ein optimales Verhältnis dieser Faktoren zueinander äußerst wichtig. Andernfalls können schnelles Ermüden, Unkonzentriertheit, Unbehagen bis hin zu „kränklichen“ Symptomen die Folgen sein. Klimahäuser haben gute Voraussetzungen für optimales Raumklima, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Gerade beim Bau von Passivhäusern, dem sparsamsten aller Klimahäuser was Energie angeht, sind Standort und Nutzung genau aufeinander abzustimmen. Dem Prinzip folgend, dass das Gebäude hauptsächlich durch die Sonne beheizt wird, muss Es sind viele Dinge welche ein Raumklima kennzeichnen, Faktoren, die einander zuträglich sind oder auch nicht. W er hat nicht schon mal gedacht: „Irgendwie fühle ich mich hier nicht wohl“, als er zu einer Wohnungseinweihung eingeladen war. Manchmal ist die Temperatur zu hoch, vielleicht ziehts auch nur ein bisschen oder wir haben kalte Füße. Kurzum, es ist unbehaglich. Letztendlich bestimmt der Mensch selbst, meist im Unterbewusstsein, ob ihm ein Raum passt oder ob er am liebsten woanders wäre. Wenn dicke Luft herrscht im Raum oder das Kratzen im Hals bedingt durch fehlende Luftfeuchtigkeit das Arbeiten unangenehm macht, können dies Indikatoren für ein schlechtes Raumklima sein. Was den Menschen auf der Gefühlsebene erfasst aber sind simple physikalische Einflüsse auf sein Nervensystem. Etwas. Das man mit Worten zu umschreiben versucht und doch meist Gute Voraussetzungen Erwiesenermaßen fühlt sich der Mensch in geschlossenen Räumen wohl, wenn die gemittelte Temperatur zwischen Raumtemperatur und der Temperatur der ihn umgebenden Oberflächen im Bereich von 20-24°C im Winter und 23-26°C im Sommer liegt. Das heißt, wenn im Winter die Wände eines schlecht gedämmten Gebäudes innenseitig eine Temperatur von nur 16°C haben, muss die Raumtemperatur entsprechend höher sein, damit sich ein Behaglichkeitsgefühl einstellt. „Der Idealfall ist natürlich die Temperierung der umgebenden Bauteile wie es vor Überhitzung geschützt werden, teils auch im Winter. Der Mensch und sein Wärmepotential spielen hierbei eine ganz wesentliche Rolle. Wird eine Zusatzheizung eingebaut, müssen hohe Temperaturschwankungen vermieden werden, welche zu Unbehagen führen würden. Aufgrund der guten Rahmenbedingungen, welche vor allem die gute Dämmung, die Dichtigkeit des Gebäudes bei gleichzeitiger kontrollierter Be- und Entlüftung bedingen, wird sich in einem Klimahaus normalerweise auch behaglich leben lassen. Baubiologie und Feng Shui Das Raumklima ist aber auch noch anderen Einflüssen unterworfen. Biologische Baustoffe, Vermeidung von Elektrosmog und das Abstimmen der Räume auf die Bedürfnisse des Unterbewusstseins sorgen für Harmonie im Raum. Geht es in der Baubiologie in erster Linie um Baustoffe, deren Verwendung und das Vermeiden von schädlicher Strahlung, werden mit Feng Shui Gebäude auf weitere äußere Bedingungen untersucht und gestaltet. Diese Jahrtausende alte Lehre beinhaltet in erster Linie ein ganzheitliches und gesundes Leben mit der Natur. Der Mensch soll in einem insgesamt positiven Umfeld leben, wobei immer ein Gleichgewicht vorhanden sein soll. Gesundheitliche Probleme, familiäre Disharmonie oder mangelnder beruflicher Erfolg lassen sich diesen Grundsätzen folgend auf den Grundriss und die Gestalt von Gebäuden zurückführen. Beispielsweise wissen viele Menschen nicht, warum sie morgens schlecht ausgeruht aufwachen. Liegt es am Bett, dem Radiowecker, der Antenne auf dem Dach oder an der Wasserader, auf der man unwissenderweise nächtigt? Vielleicht ist es auch zu warm oder eine stickige Luft, welche schlecht schlafen lässt. Letztendlich sind es viele Faktoren, welche ein Raumklima bestimmen. Moderne Raumplaner sind gefordert, die physikalisch optimalen Bedingungen herzustellen und schließlich alles auf den einen Mittelpunkt zu fokussieren: den Menschen. 85 klimahaus klimahaus 84 Ein individuelles Holzhaus! WERZALIT® ideal für Ihre Klimafassade. Das Thema Klimahaus ist hochaktuell. Laufend gibt es Neuheiten in Material- und Bautechnik. Zu diesen zählen auch die innovativen Fassadenprofile und Werkstoffe von WERZALIT®, für welche Holzland Vaia in Leifers die Exklusivvertretung in Italien hat. WERZALIT® entsteht aus zerspantem, ausgesuchtem Holz in genau festgelegten Mischungsverhältnissen unter Hitze und Druck. Dadurch ist der Holzwerkstoff Werzalit extrem widerstandsfähig gegen Hitze und Nässe. Ob für Fassaden, Balkone oder Zäune, das weltweit patentierte Werzalit-Verfahren garantiert einzigartige Materialeigenschaften. Durch den Einsatz von witterungsbeständigen Fassadenprofilen und wirkungsvollen Dämmstoffen führt die Luftzirkulation zwischen Mauerwerk und Fassade die Bau- und Nutzungsfeuchte nach außen ab. Die Fassadenprofile bilden zudem auch ein gestalterisches Element und harmonieren mit anderen architektonischen Elementen wie Beton, Glas oder Holz. Alle weiteren Infos zu diesem Thema gibt es bei Holzland Vaia in Leifers, auf dem Messestand der Klimahouse vom 25. bis 28. Januar 2007 oder unter www.holzlandvaia.it. Der Wunsch des Kunden ist oberstes Gebot bei innerhoferholzbau. Flexibel und mit höchsten Anforderungen an die Qualität werden Niedrigenergiebauten in Holzbauweise schlüsselfertig ausgeführt. Bei Planung und Ausführung werden neben den neuesten technischen Standards vor allem die persönlichen Wünsche des Bauherrn und der Planer berücksichtigt. Dabei spielt die enge und bewährte Zusammenarbeit mit allen an der Bauausführung beteiligten Betriebe eine wichtige Rolle. Alle Häuser von innerhoferholzbau werden als Klimahäuser erbaut und erreichen Energieverbrauchswerte zur Einstufung in die höchsten vorgesehenen Kategorien. Zudem werden auch Dachstühle, Balkone usw. gefertigt. Neben einer soliden und fachmännischen Erledigung aller Bauaufträge legt die Unternehmensführung besonderen Wert auf die pünktliche Fertigstellung der Bauten. Dazu Alois Innerhofer: „Wir begleiten und beraten die Bauherren während der gesamten Bauphase. Dieser ständige Kontakt ist wichtig und ermöglicht die schlüsselfertige Übergabe innerhalb weniger Monate bzw. innerhalb der mit dem Auftraggeber vereinbarten Termine.“ INF O Innerhofer Holzbau Handwerkerzone 8 - 39010 Vöran Tel. 0473 278 072 - Fax 0473 279 566 Mobil 335 548 94 93 [email protected] - www.innerhofer-holzbau.it Radius 01/2007 klimahaus 88 Ein Bauer im Passivhaus Gert Telfser ist Bauherr und Besitzer des ersten Klimahauses A Gold, einem Passivhaus, im Raum Naturns. Die mit hohen Qualitätsstandards ausgeführte neue landwirtschaftliche Hofstelle bietet Platz für den Alt- und den Jungbauern. D as Gebäude zeigt vor allem eines: moderne Architektur. „Es ist ein ganz besonderes Wohngefühl in unserem neuen Heim, man lebt förmlich auf“, schwärmt Josef Telfser, Vater von Gert Telfser. Entscheidungsfindung „Wir hatten nur eine bestimmte Kubatur zur Verfügung, wieso also sich mit Dachschrägen plagen, wenn es auch einfacher geht“, begründet der „Altbauer“ die Wahl einer „kubistischen“ Formensprache. Der Entscheidung, ein Passivhaus zu bauen, war sondern vorausgegangen waren das Sammeln von Informationen und das Anschauen von bereits gebauten Passivhäusern in der weiteren Umgebung vorausgegangen. „Wir sind der Meinung dass unser Geld so gut investiert ist und dass wir für die Umwelt einen angemessenen Beitrag leisten. “, stellt der Josef Telfser klar. Die Wahl fiel auf ein Passivhaus des Malser Unternehmens Klas Haus, welche die Projektierung schlüsselfertig angeboten, mit einem schlüssigen Gesamtkonzept überzeugt und letztendlich für eine ausgezeichnete Ausführung Sorge getragen hat. Ausführung Das Gebäude wurde in Massivbauweise erstellt und dessen Dach und Außenmauern entsprechend dick gedämmt. Das Treppenhaus wurde thermisch getrennt und zählt somit nicht zur beheizten Kubatur. Dreifachverglasung und Passivhaustüren verhindern ein Entweichen von teurer Energie. Die kontrollierte Be- und Entlüftung sowie Wandheizung bzw. in Teilbereichen auch Fußbodenheizung sorgen für ein behagliches Raumklima. Die Wärme wird geothermisch aus dem Boden bezogen, für Strom sorgt eine Photovoltaikanlage an Fassade und auf dem Dach. Mit dieser Technik ist man sozusagen energieunabhängig, Josef Telfser die Wärme aus der Erde ist abgesehen vom Strom für die Wärmepumpe kostenlos ebenso wie die Energie der Sonne. Und schließlich wird der eventuell mehr produzierte Strom an den Energieversorger verkauft, sodass der Blick auf steigende Ölpreise ein amüsiertes Lächeln hervorzaubert. Da Passivhäuser extrem wenig Energie abgeben, leistet man somit einen großen Beitrag zu aktivem Klimaschutz. Vor der sommerlichen Überhitzung schützen außenliegende Raffstore welche sich vollautomatisch regeln lassen. Die Raffstores haben den Vorteil, dass die Hitze draußen bleibt, die Bewohner trotzdem der Blick in die Natur erhalten bleibt, sich also nicht „eingekastelt“ fühlen, wie es bei Rollläden der Fall wäre. Wohngefühl „Dass die Architektur sich von den anderen Häusern etwas abhebt stört uns überhaupt nicht, sondern im Gegenteil, dieses Gebäude hat viele Vorteile“, führt der Hausherr weiter aus, „große Fenster erlauben einen herrlichen Blick in unsere Obstwiesen oder Schloss Juval und bei Nacht kann man ausgezeichnet die Sterne betrachten“. Weiße Putzflächen und große Fensterflächen zur Südseite beschreiben zunächst das Gebäude. Die offene Fassade sucht den Bezug zu den Obstwiesen und bildet eine Art „Brücke“ zwischen Wohnen und Erwerb. Den Ankommenden erwartet moderne Architektur eingebunden in ländliche Umgebung. Architektur und Klimaschutz verbinden sich in diesem Gebäude zur gebauten Vision des Bauherrn. „Unser neues Heim muss etwas Angenehmes an sich haben, schließt Herr Telfser schmunzelnd, „denn so mancher Gast findet oft ziemlich spät, dass es Zeit wäre, heimzugehen. Aber für uns ist dies ein Zeichen, dass wir ein schönes Zuhause haben.“ unternehmen / baugewerbe 90 Radius 01/2007 Südtirol Fenster für Jordanien Es war schon ein ungewöhnlicher Auftrag, den der Fensterspezialist aus Gais im vergangenen Jahr abgewickelt hat. D ie Anfrage kam über einen ehemaligen jordanischen Studenten, der in Rom studierte und jetzt im Ahrntal lebt. Max Serdah hat dann auch als Dolmetscher und jordanischer Vertrauensmann Firmenschef Werner Seeber und sein Team nach Jordanien begleitet. Dazu Werner Seeber: „Um den Auftrag zu bekommen, haben wir nach den Plänen der Villa ein Muster angefertigt und sind mit dem Angebot nach Jordanien geflogen. Der Kunde ist der Präsident von der „Bank of Jordan“ und beim Objekt handelte es sich um seine Privatvilla. Wir mussten natürlich auf das Ritual des Feilschens und Handels eingehen; das hat insgesamt drei Tage gedauert und der Auftrag wurde schlussendlich per Handschlag besiegelt“, erinnert sich Werner Seeber. Besuch im Werk Einige Wochen später, Ende April 2005, kam der Kunde zu Besuch nach Gais, um sich den Betrieb anzusehen. Die Jordanier haben eine hohe Baukultur im eigenen Land und sie hatten auch genaue Vorstellungen von Ausführung und Qualität der Fenster. Bis zum Herbst war dann der Rohbau soweit fertig, dass ein Team aus Gais die Rohmaße auf der Baustelle nehmen konnte. Im Mai 2006 war dann wieder ein Besuch der Jordanier bei Südtirol Fenster angesagt, um die fertigen Fenster zu sehen und die Abnahme zu bestätigen. Vom Geometer Egon Tauber generalstabsmäßig geplant wurde dann ein großer Container beladen mit Fenstern, Montage- und Reservematerial von Gais aus per Lkw und später per Schiff auf die Reise nach Jordanien geschickt. Andere Länder andere Sitten v.l.: Bauing. Mr. Hassan, Bauherr Mr. Fakhouri und Werner Seeber von Südtirol Fenster In fremden Kulturen gelten andere Sitten, speziell im Umgang mit Frauen. Bei der Montage einfach das Hemd ausziehen, weil einem zu heiß ist, kann mit Problemen verbunden sein, besonders dann wenn z.B. Putzfrauen die Fenster-Monteure mit freiem Oberkörper sehen. Insgesamt war die dreiwöchige Montagearbeit für Andreas Prenn, Johann Unteregelsbacher, Albert Steiner und Florian Winkler ein Erlebnis. Sie würden nach eigenen Angaben sofort wieder fahren. Das kann gut passieren, denn ein weiterer Auftrag ist schon so gut wie fix. Zur Einweihung der Villa gab es ein großes Fest, zu dem die Firmenchefs aus Gais natürlich eingeladen waren. Mit dabei auch der Bürgermeister von Amann. Dazu Werner Seeber: „Mittlerweile hat sich eine gute persönlich Beziehung zum Kunden entwickelt und Fenster für die zwei Villen der Töchter sind schon spruchreif…“ Und auch die Mitarbeiter freuen sich schon auf den nächsten Auftrag. INF O Südtirol Fenster GmbH Industriezone - 39030 Gais Tel. 0474 504 257 - Fax 0474 504 455 [email protected] www.suedtirol-fenster.com Radius 01/2007 93 Denkmalschutz kontra Eigentum? Im Bereich Denkmalschutz geraten zwei elementare Bürgerrechte in Konflikt: Das Recht auf Eigentum und das Recht auf Erhalt der Vergangenheit. Ein Gespräch mit Waltraud Kofler-Engl, Leiterin des Amts für Kunst- und Baudenkmäler. Radius: Ab wann haben wir es mit einem Denkmal zu tun? W. Kofler-Engl: Dem Gesetz nach kann man ein Objekt unter Schutz stellen, wenn es 50 Jahre alt ist. In unserer schnelllebigen Zeit, ist diese Definition allerdings veraltet. Nehmen sie das Beispiel Cinema Corso. Eines der besten Stücke der rationalistischen Architektur in Bozen; es wurde abgerissen, als es 49 Jahre alt war. Radius: Bei den Besitzern historischer Gebäude sind Sie nicht unbedingt gern gesehen? W. Kofler-Engl: Die Eigentümer erheben oft Einspruch gegen geplante Unterschutzstellungen. Leider wird je nach politischen Beziehungen des Betreffenden diesen Einsprüchen nur zu oft nachgegeben. Wir sind dann machtlos. Die Leute verstehen oft nicht, mit welchem Wert sie es zu tun haben und sehen nur die Nachteile, befürchten, nicht mehr frei über ihren Besitz verfügen zu können. Dabei ist ein Haus eben mehr als nur Höhe x Breite x Geld. Denkmalschutz ist keineswegs eine Beeinträchtigung. Radius: Alter Baubestand heißt ja auch nicht einfach nur alte und feuchte Mauern ... . W. Kofler-Engl: Im Gegenteil: Die baubiologische Qualität der meisten älteren Gebäude ist hervorragend, die Lage ebenso. Nimmt man noch Flair, Stimmung, Botschaften eines Gebäudes dazu, müsste man doch eigentlich verstehen, dass die Erhaltung dieser Objekte nicht bloßem Romantizismus entspringt, sondern auch Erhaltung von Qualität ist, ganz abgesehen vom historischen Wert. Radius: Viele Eigentümer fürchten die hohen Kosten, die mit dem Erhalt eines historischen Gebäudes verbunden sind. W. Kofler-Engl: Der Denkmalschutz bringt natürlich für den Eigentümer die Pflicht mit sich, das betreffende Objekt zu erhalten und seinen Fortbestand zu gewährleisten. Dafür erhält er aber auch Steuererleichterungen. Wir haben ein jährliches Budget von 6 mio. Euro und sind besser gestellt als viele andere Regionen Italiens oder andere Länder Europas. Wir decken grundsätzlich die Mehrkosten ab, die aufgrund unserer Auflagen entstehen. Das heißt wir zahlen die Mehrkosten für spezialisierte Handwerker oder besondere Materialien usw. Radius: Ich kann aber mein unter Schutz stehendes Eigentum nicht einfach umbauen oder erweitern wie ich möchte. W. Kofler-Engl: Besitzer von schützenswerten Objekten und hierunter fallen nicht nur Paläste oder Fresken, also nicht nur „Hochkunst“, haben Recht auf kostenlose fachliche Beratung unsererseits. Allerdings haben sie auch die Pflicht, jede Änderung genehmigen zu lassen. Aber keine Angst, wir wollen unsere Denkmäler nicht als museales Stück unter eine Käseglocke stellen, sondern einer sinnvollen, kompatiblen modernen Nutzung zuführen. Radius: Wieviel erhaltenswerte Objekte gibt es in Südtirol ungefähr? W. Kofler-Engl: Seit der Übernahme durch die Provinz vom Staat haben wir mit der systematischen Erfassung der Objekte begonnen, die bis 1988 abgeschlossen war. Aber der Denkmalbegriff wandelt sich, Denkmalschutz ist ein fortlaufender Prozess. Denkmalqualität hat eigentlich alles Überdauerte, was repräsentativ ist für alle Schichten des Lebens, ein Weberhaus, ein Stadl, die Holzhütte, wo Mahler komponierte, eine alte Bauernhütte, das Siegesdenkmal in Bozen (auch wenn das von bestimmter Seite nicht gerne gehört wird) ebenso wie das Ex-Gil-Gebäude oder ein Wegstock. Wir zählen derzeit etwa 5.000 Objekte, davon ca. ein Drittel sakrale Objekte bauwirtschaft paginierung 92 und nur etwa 3.000 tatsächliche Baudenkmäler. Radius: Wie viele kommen jährlich dazu? W. Kofler-Engl: Wir haben im Jahr ca. 15 neue Unterschutzstellungen, wobei ich sagen muss, dass es eigentlich mehr als das Doppelte wären, leider übergeht die Landesregierung oft unsere Anträge und gibt den Einsprüchen der Eigentümer nach. „Auf Gebautem bauen ...“ Im Dialog mit historischer Bausubstanz; Eine Recherche in Südtirol“ ist der Titel eines im vergangenen Jahr von Susanne Waiz herausgegebenen Buches. Das Buch zeigt anhand von konkreten Beispielen einen Weg für den sensiblen und bewussten Umgang mit historischem Baubestand. Das Buch will sich nicht in die zahllosen, nur einem Kreis von Kunsthistorikern und Architekten bekannten Bände von Fachliteratur eingliedern, sondern richtet sich bewusst an ein breites Publikum. Jeder Einzelne soll sich seiner Verantwortung gegenüber dem alten Baubestand bewusst wer- den. „Auf Gebautem bauen“ ist Metapher für neue Architektur in historischem Ambiente. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Burg – Dorf – Stadt. Anhand von sorgfältig ausgewählten Beispielen wird gezeigt, dass ein sensibler und bewusster Umgang mit dem vorhandenen Baubestand keineswegs im Widerspruch zur zeitgemäßen Architektur stehen muss, dass der Dialog zwischen Alt und Neu vielmehr sehr spannend und bereichernd sein kann. Architekten und Denkmalschützer gemeinsam Architekten und Denkmalschützer, so der Appell der Herausgeberin, müssen sich nicht verständnislos gegenüberstehen, sondern vereint den Konflikt zwischen Alt und Neu auflösen und eine gemeinsame Sprache finden. Vorhandenes muss in Schichten zerlegt und interpretiert werden, bevor im Sinne einer verbesserten oder neuen Nutzung weitergebaut, angebaut oder rekonstruiert werden kann. Das Buch stellt aktuelle Beispiele für Aufwertung und neue Nutzung von historischer Bausubstanz in Südtirol vor. Die klaren und absichtlich kurz gehaltenen Texte sind von Fotos und Planzeichnungen begleitet. Die Spanne reicht von der mittelalterlichen Burganlage über Stadthäuser und ländliche Ensembles bis zu den Baudenkmälern der Moderne. Das Buch „Auf Gebautem bauen“ ist im Folio-Verlag Wien/Bozen erschienen. Herausgegeben wurde es von Susanne Waiz gemeinsam mit der Galerie Lungomare. Susanne Waiz, geboren in Wien, lebt als freie Architektin mit Schwerpunkt Denkmalpflege und Museumsarchitektur in Bozen. Blick auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. „An diese Zeit kann ich mich noch gut erinnern“, führt Bürgermeister Schiefer aus, „damals gab es dort eine Rebschule, von uns immer nur das Treibhaus genannt, sowie eine Kegelbahn. Später kam noch die Feuerwehr dazu. Und wir Buben hatten auf dem Vorbereich unseren ‚kulturellen Mittelpunkt’, den Bolzplatz.“ In unmittelbarer Nähe zu Schule, Gemeinde und Kindergarten lag es nahe, hier das Kulturhaus zu errichten. So mussten für den in Sichtbeton errichteten Neubau – in dieser Zeit modern, für manchen aber eher revolutionär und sehr gewöhnungsbedürftig – die Bestandsgebäude weichen, um Vereinen, dem Theater, den Chören usw. entsprechende Räumlichkeiten zu bieten. Kultur neu „eingekleidet“ „Und dies ist das Tüpfelchen auf dem „i“, welch ein herrlicher Ausblick auf unser Tal“, mit diesen Worten präsentierte Bürgermeister Schiefer „seine“ Terrasse des neuen Kulturhauses in Kurtatsch. N icht ohne Stolz führt er durch das vor kurzem fertig gestellte Gebäude: „Es war ein langer Weg bis zur Fertigstellung im Mai dieses Jahres, aber es hat sich wirklich gelohnt, unser kulturelles Leben findet nun in wunderbaren Räumen statt.“ Als eine der ersten Gemeinden, welche bereits Ende der 60er Jahre ein Kulturhaus erbaute, legt Kurtatsch großen Wert auf die Pflege von Traditionen. Nach dem Bau 1969 durch den Architekten Helmut Maurer bildete das Kulturhaus über 30 Jahre lang den Mittelpunkt kulturellen Lebens von Vereinen, Theatergruppen Chören usw. Da gerade öffentliche Gebäude mit den Jahren eine technische Auffrischung brauchen, veranlasste die Gemeinde 1994 die Auslobung eines Wettbewerbes, um den Ansprüchen der Gegenwart gerecht zu werden. „Als ich zusammen mit der Architektin Anita Schenk den Wettbewerb gewonnen hatte, dauerte es noch ganze zehn Jahre bis zum Baubeginn,“ erläutert Architekt Wolfram H. Pardatscher aus Meran, „zwischenzeitlich gründete ich mit den Architekten Joachim Clemens, Klaus Valtingojer und Alex Teti die Sozietät PVC-architects, welche dann Ausführungsplanung und Bauleitung übernommen hat.“ Umfeld und Architektur Umgeben von historischen Mauern, in Nachbarschaft mit dem Ansitz Freienfeld und dessen ehemaligen Gesindehäusern bewahrt sich das neu gestaltete Kulturhaus eine behutsame Eigenständigkeit. Materialien, Farben und Formensprache kommunizieren mit dem Umfeld und interpretieren den Ort und seine Tradition. Kupfer als Mittel in der Rebenpflege verwendet, dessen grüne Patina das Symbol des wachsenden Weins und schließlich das Rot eines genussvollen Lagreins vermitteln zwischen landwirtschaftlicher Kultur und gesellschaftlichem Leben. Ganz bewusst bilden das Kulturhaus und dessen Architektur einen Ankerpunkt von Geschichte und Tradition sowie einen Wegweiser in die Zukunft von Kurtatsch. Dass der Standort für das Kulturhaus einer gewissen Logik folgt, erklärt ein 95 bauten Radius 01/2007 öffentliche Radius 01/2007 paginierung 94 Radius 01/2007 Erweiterung finden nun bis zu 400 Personen Platz im Kulturhaus. Holz dominiert den Innenraum, die Fassade des Zuschauerraums gibt einen beeindruckenden Blick ins Tal. Ein Aufzug und die Küche im Untergeschoss ermöglichen eine tadellose Verköstigung bei Veranstaltungen sowie die mittägliche Ausspeisung der Schüler. Events wie „Fußball live“ haben diesen Sommer bereits großen Anklang gefunden. Ein Haus für alle Update Weil Ansprüche an das Gebäude sich ändern, vielseitige Medien zum Einsatz gebracht werden und der Klimaschutz seinen Tribut fordert, brauchen vor allem öffentliche Gebäude nach und nach eine Runder- neuerung. „Unser Konzept war relativ einfach“, erklärt Architekt Wolfram Pardatscher seinen Entwurf, „es gibt ein bestehendes Gebäude, welches erhalten und den technischen Anforderungen der heutigen Zeit angepasst werden sollte. Gleichzeitig haben wir das Gebäude auch architektonisch etwas aufgefrischt.“ Das Gebäude wird dominiert von Offenheit, das Foyer wird zum Empfang, Bar und lederbezogene Bänke laden ein zum Plausch. Zum Hof erlauben GlasSchiebeelemente eine mühelose Erweiterung in den Außenbereich. Durch die neue Empore und die talseitige „Wir haben jetzt wieder ein Haus für unsere Gemeinde, welches sehr vielen Wünschen seitens der Vereine, der Jugend usw. entspricht“, erläutert Bürgermeister Schiefer abschließend, „trotz der langen Phase zwischen Ausschreibung und Ausführung von fast zehn Jahren konnten die Kosten nahezu eingehalten werden. Die Gemeinde Kurtatsch, die ausführenden Handwerker und nicht zuletzt Architekt Wolfram H. Pardatscher dürfen sich zu einem gelungenen Projekt beglückwünschen.“ 97 paginierung Radius 01/2007 paginierung 96 Radius 01/2007 Radius 01/2007 Heizen mit Köpfchen Das Thema Heizen bewegt nicht nur viele Private und Kondominien, sondern auch öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Schulen, Schwimmbäder und vor allem Hotels. Energiecontracting ist eine neue Finanzierungsform. D ie Kosten für fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas steigen konstant und sind finanziell kaum noch tragbar. Zudem sind dies „unsichere“ Energieträger, welche sehr stark von politischen Schwankungen beeinflusst werden. Es genügt eine kleine Krise oder Unruhe und schon schwebt die gesamte Energieversorgung in der Luft. Umstieg als Lösung Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist also die einzige Möglichkeit, um eine unabhängige Sicherheit in der Energieversorgung zu haben und die Heizkosten erheblich zu senken. Hier ist zwar die Investition in eine entsprechende Anlage höher, langfristig gesehen zahlt sie sich aber in jedem Fall aus. Um eine Pellets- oder Hackgutheizung ohne eigene Investitionskosten zu finanzieren und sofort jährliche Heizkosten zu sparen und die Umwelt zu schonen gibt es das interessante Finanzierungsmodell Energiecontracting. Neuheit Energiecontracting So, wie man heutzutage das Auto mit Leasing kauft, als Gastbetrieb die Kaffeemaschine vom Kaffeelieferant bekommt oder das Handy über den jeweiligen Telefonanbieter symbolisch um 1 Euro bezieht, so funktioniert es auch mit Energiecontracting. Energiecontracting ist eine vertraglich vereinbarte Dienstleistung zwischen dem Gebäudeeigentümer und einen Energiedienstleistungsunternehmen“ erklärt Ilona Ganthaler, Geschäftsführerin der Firma Saturn GmbH aus Sterzing. Das Energiedienstleistungsunternehmen plant, realisiert und finanziert die gesamte Pellets- oder Hackgutheizung, übernimmt die Lieferung des Brennstoffes und hält die Anlage während der gesamten Vertragslaufzeit instand. Funktionsweise ähnlich einem Fernheizwerk Kondominium in Mals, welches ohne Investitionskosten eine neue Pelletsanlage erhalten hat und somit eine jährliche Energieeinsparung erzielt. Der Gebäudeeigentümer zahlt dem EDU (Energiedienstleistungsunternehmen) den vereinbarten Preis pro verbrauchte Kilowattstunde. „Im Prinzip funktioniert Contracting ähnlich wie ein Fernheizwerk, nur eben lokal im Gebäude“, fügt Ilona Ganthaler hinzu. „Contracting ist eine gute Alternative für Gebäude, welche z.B. außerhalb der Versorgungszone von Fernheizwerken liegen“, bemerkt die Geschäftsführerin von Saturn. „Wir sind stets bemüht unsere Kunden optimal zu informieren, denn je mehr Informationen ein potenzieller Kunde über unser Angebot hat, umso größer ist auch sein Interesse mit uns zusam- Ilona Ganthaler men zu arbeiten und die Investition in Aufklärungsarbeit macht sich für beide Seiten bezahlt.“ Interessantes Finanzierungsmuster Diese Form des Leasings funktioniert in Österreich und Deutschland schon seit vielen Jahren erfolgreich. Viele Gemeinden, Hotels und Kondominien lassen sich die aufwendigen Heizanlagen über ein solches Muster finanzieren. Aber auch für Bau- und Immobiliengesellschaften, welche schlüsselfertige Wohnanlagen errichten, ist Contracting eine durchaus interessante Finanzierungsmethode. So konnte die Firma Saturn im letzten Jahr zahlreiche Neukunden in Südtirol sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor gewinnen. INF O Saturn GmbH Handwerkerzone Unterackern 39049 Sterzing Tel. 0472 759 042 Fax 0472 759 298 [email protected] www.saturn-energie.it Neues Beratungszentrum I m Februar wird die Raiffeisenkasse Bruneck am Brunecker Gilmplatz das neue „Beratungszentrum Bauen & Wohnen“ eröffnen. Nachdem den Kunden bereits seit vielen Jahren bei Fragen rund ums Bauen zur Seite gestanden wird, wird nun mit dem eigenen Zentrum die Bedeutung der spezialisierten Wohnbauberatung untermauert. Das „Beratungszentrum Bauen & Wohnen“ versteht sich als Anlaufstelle für alle kauf-, bau- und sanierungswilligen Kunden und bietet eine dauerhafte und ganzheitliche Beratung vor, während und nach der Bauphase. Geboten werden Hilfestellung bei den verschiedensten Ansuchen wie Wohnbauförderung, Energiesparmassnahmen, Wiedergewinnung von Gebäuden, Energieausweis usw. In punkto Finanzierung werden maßgeschneiderte Angebote zusammengestellt und eine individuelle Beratung für einen angemessenen Versicherungsschutz geboten. Die Klärung verschiedener familienrechtlicher Angelegenheiten rundet das Angebot ab. Günther Pichler, Günther Falkensteiner und Elke Rieder freuen sich darauf, ihre Kunden in den neuen Räumlichkeiten am Gilmplatz zu beraten. Um eine telefonische Terminvereinbarung unter 0474 584 000 wird ersucht. 99 service service 98 Radius 01/2007 101 paginierung unternehmen / baugewerbe 100 Radius 01/2007 Rechtzeitige Infos – Schlüssel zum Erfolg D ie Bauservice KG in Brixen ist mit ihrer langjährigen Branchenerfahrung, einem Kundenstamm von über 700 Unternehmen und über 1.200 wöchentlich erbrachten Dienstleistungen absoluter Markführer in Südtirol im Bereich Vermittlung von öffentlichen und privaten Bauaufträgen. Das Dienstleistungsunternehmen informiert Handwerks- und Baufirmen über öffentliche Ausschreibungen und deren Ergebnisse, Projektierungsaufträge und genehmigte Projekte der öffentlichen Verwaltungen sowie Baukonzessionen und Grundzuweisungen und ermöglicht ihnen so stets rechtzeitig über neue Ausschreibungen informiert zu sein um termingerecht für die Einladung anzusuchen oder ihre Angebote unterbreiten zu können. Die Unternehmer ersparen sich damit die zeit- und kostenaufwendige Suche nach privaten und öffentlichen Aufträgen; außerdem werden sie auch effizient beraten. Die kostenlose Beratung und Beistand in allen Rechtsfragen des öffentlichen und privaten Bauwesens, Zugang zu allen gesetzlichen Bestimmungen der öffentlichen Vergabe bzw. Freischwimmbad Schenna, wo alle Zimmermanns-, Spengler-, Fassaden- und Abdichtungsarbeiten von der Firma Gostner Dachbau aus Vahrn ausgeführt wurden. Ausschreiber: Gemeinde Schenna. Veröffentlicht von Bauservice im Jahre 2004 der Bauwirtschaft gehören ebenfalls zum Service. Über aktuelle Neuerungen in gesetzlichen Bestimmungen wird laufend informiert. Rundum informiert Mit Bauservice erhalten Bau- und Handwerksfirmen, aber auch Freiberufler und Banken eine Komplett-In- formation über das gesamte Bauwesen Südtirols. Um auch den kleineren Handwerksbetrieben, welche vor allem auf Bezirksebene arbeiten, entgegenzukommen, können die einzelnen Dienstleistungen auch auf eine bestimmte Zone limitiert abonniert werden. Interessierte können die Demoversion auf www.bauservice.it testen. Nähere Infos: 0472 208 308 Willkommen im Hotel Saltria Nur sieben Monate Bauzeit standen für den Umbau des Hotels Saltria auf Europas größtem Hochplateau zur Verfügung. Pünktlich zur Wintersaison 2006 wurden die ersten Gäste im November empfangen. I nmitten der Seiser Alm, umgeben von einer fantastischen Natur, mit unzähligen Freizeit-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten, besitzt das neugestaltete Viersterne-Hotel alle Möglichkeiten, den Urlaub zu einem echten Erlebnis werden zu lassen. Auf 1700 m Meereshöhe bieten sich ein einmaliges Bergpanorama, angenehmes Klima und die besten Bedingungen für Erholung, Entspannung, aber auch für einen Aktivurlaub. Ideal für Sommer- und Wintersportbegeisterte Unzählig sind die Routen für Wanderungen und Klettertouren im Sommer. Im Winter laden das Skigebiet mit rund 70 km Pisten und die ausgedehnten, gut gespurten Langlaufloipen von 60 km Länge ein und bieten allen Wintersportbegeisterten ideale Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Urlaub. Die Aufstiegsan- Radius 01/2007 103 service service 102 Radius 01/2007 lagen Florian und Goldknopf befinden sich in unmittelbarer Nähe des Hotels. Sie geben Anschluss an durch 20 Liftanlagen miteinander verbundene Abfahrtshänge. Beliebt sind auch Spaziergänge auf dem insgesamt 40 km geräumten, breitangelegten Winterwanderwegenetz und die Rodelbahnen laden zur rasanten Fahrt ins Tal. Doch auch die Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Von der Langkofelgruppe bis zum Schlern erstreckt sich ein Gebiet, in dem die Natur noch naturbelassen ist. Strenge Schutzvorschriften Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies mit einer riesigen Artenvielfalt. Flora und Fauna präsentieren sich Dank der strengen Schutzvorschriften immer noch wie zu alten Zeiten. Das Naturschutzgebiet ist für den Autoverkehr gesperrt, nur Bewohner und Hotelgäste erhalten Sonderfahrgenehmigungen. Rekordumbau in sieben Monaten Im Mai des vergangenen Jahres verabschiedeten sich die letzten Gäste, dann wurde das Hotel Saltria auf der Seiser Alm zur Großbaustelle. Nicht nur eine komplette Renovierung und Modernisierung wurde vorgenommen, die Kubatur des Hotels wurde um 6500 m³ auf 19.000 m³ erweitert, um den Gästen in der schönsten Zeit des Jahres, in ihrem Urlaub, noch mehr Komfort und Bequemlichkeit bieten zu können. Das Viersterne-Haus zeigt sich nun mit einem strahlenden Anblick und kann rundherum den Wünschen der Gäste gerecht werden. Der neue Bettentrakt mit großzügig gestalteten Zimmer wurde als eigenständiger Baukörper mit alpinem Charakter harmonisch dem bestehenden Gebäude angegliedert. Die zehn Zimmer und Suiten besitzen rund 40 m² Grundfläche und verfügen alle über eine großen Balkone an der Südfront des Hauses mit Blick auf den Lang- und Plattkofel. Anbau mit natürlichen Bauelementen Für den Anbau wurden ortstypische Materialien eingesetzt, und so das Gebäude in die bestehenden architektonischen Gegebenheiten integriert. Für die Fassaden wurden Naturstein im Erdgeschoss und horizontale Lärchenholzverkleidungen in den oberen Geschossen verwendet. Das Flachdach service 104 Radius 01/2007 auch im Feriendomizil fortgesetzt wird. Nach einem langen Skitag oder einer anstrengenden Wanderung lädt die neue Paradiso Fitness&Wellness-Oase im Untergeschoss des Hotels zum Entspannen und Kräfte tanken ein. Neben den großen Panoramahallenbad und integriertem Whirlpool, der Finnischen Fichtenholzsauna, dem Türkischen Dampfbad und Gesundheitskabine mit Infrarottechnik kann man sich im Fitness Center verwöhnen lassen und findet im Whirlpool im Freien Vergnügen und Entspannung. Außerdem stehen den Gästen eine Ruhezone und ein Massageraum zur Verfügung. Unterhaltung für Groß und Klein wurde mit Extensivbepflanzung begrünt. Die Autos der Gäste können in der Tiefgarage mit ca. 20 Stellplätzen untergebracht werden. Zudem stehen den Gästen nun auch ein großzügiger Wellnessbereich, ein Konferenzraum für Businessreisende und eine Bibliothek zur Verfügung. Die Eingangshalle wurde erneuert und der Restaurantbereich mit Altholzstube erweitert. Wohlfühloase mit Erholungsgarantie In der siebenmonatigen Umbauzeit wurden nun die Voraussetzungen geschaffen, damit das Erlebnis „Urlaub“ Auf der Sonnenterrasse genießt man ein herrliches Bergpanorama und für die sport- und spielbegeisterten Gäste steht eine Tischtennisplatte und Tischfußball zur Verfügung. Abends laden die Cafè-Bar, ein Aufenthaltsraum, eine Tiroler Bauernstube und ein Veranstaltungsraum zum gemütlichen Beisammensein ein. Radius 01/2007 107 service paginierung 106 Radius 01/2007 „I Sauc“ am Monte Pana Viele kleine Skispringer waren bei der Eröffnung der neuen Sprunganlage am Monte Pana in Aktion. Vor allem für sie, aber auch für die Athleten der Nordischen Kombination bietet die neue Anlage hervorragende Trainings- und Wettkampfbedingungen. F ür die idealen Voraussetzungen für Wintersportler ist das Grödner Tal weithin bekannt. Es bestehen die besten Bedingungen für Abfahrt, Langlauf, Ski alpin, Snowboard, Rodeln und Schneeschuhwanderungen, im Leistungssport, fürs Hobby oder einen aktiven Winterurlaub. Der Bau der beiden Sprungschanzen hat das Angebot nun vervollständigt. Bisher mussten die Sportler für ihre Trainingssprünge weite Anfahrtswege und damit verbunden viel Zeitaufwand und hohe Kosten für den Sportclub in Kauf nehmen. Mit dem Bau des neuen Trainings- und Wettkampfzentrums in St. Christina in Gröden werden jetzt ideale Voraussetzungen geschaffen, den Springern hervorragende Bedingungen bei der Vorbereitung auf ihre Wettkämpfe und für sportliche Ver- gleiche zu geben. Gleichzeitig ist die Attraktivität dieser Anlage auch für die Nachwuchsgewinnung in diesen Sportarten von besonderer Bedeutung. Direkt vor Ort können nun kleine Springer und Springerinnen trainieren und zu ihren ersten Wettkämpfen antreten. Zeitraubende Trainingsfahrten bleiben allen erspart. Zwei Schanzen namens „I Sauc“ Ein wahrer Boom ist inzwischen unter dem Nachwuchs seit der Fertigstellung der beiden Schanzen zu verzeichnen. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass zur feierlichen Übergabe auch die jüngsten Sportler des „Schi Club Gherdëina“ ihr Können zeigen durften. Die öffentliche Sprunganlage findet sich in zentraler Lage im Start- und Zielbereich des geplanten Langlaufzentrums von St. Christina. Nach deren Fertigstellung sollen in der hochmodernen Anlage Rennen der Nordischen Kombination abgehalten werden. Bereits jetzt be- finden sich auf dem Monte Pana drei Langlauf-Schleifen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und eine Verbindungsloipe zur Seiser Alm. Die Kosten zum Bau der zwei Sprungschanzen belaufen sich auf 400.000 Euro, die vom Land und der Gemeinde gemeinsam getragen werden. Besonders dem großen persönlichen Engagement von Trainer Romed Moroder und der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Land ist es zu verdan- ken, dass das ehrgeizige Projekt in die Tat umgesetzt werden konnte. Wettkampffähige Anlage Die zwei Schanzen haben eine Sprungweite von 21 und 35 Metern. Trainiert werden kann zu allen Jahreszeiten. Dies wird über eine Beregnungsanlage ermöglicht, die den Kunststoffbelag im Sommer befeuchtet und somit gleitfähig hält. Die moderne Anlage ist auch für Wettkämpfe zugelassen. Maßarbeit bei den Erdarbeiten Die Firma Schenk Bau mit Sitz und Gufidaun/Klausen war entscheidend an der Errichtung der zwei neuen Schanzen am Monte Pana beteiligt. Sie übernahm neben den Aushubarbeiten und der Wiederverfüllung des Geländes mit Baumaschinen und Baggern auch die Begrünung der Anlage. Von der Baufirma wurden auch der Schanzentisch und die steile Landebahn errichtet. Letztere wurde betoniert, was den Einsatz von Spezialtechniken für eine hochpräzise Ausführung der steilen Flächen und eines genauen Profils erforderten und eine besondere Herausforderung für den Geometer Gerold Demetz darstellte. Alle waren sich voll bewusst, dass eine präzise Projektverwirklichung die Grundlage für das gute Funktionieren und den Erfolg der neuen Anlage ist. Wirtschaftstelegramm service 108 Radius 01/2007 Bozen +++ Das WIFO stellte in einer Studie fest, dass von den rund 5000 Südtiroler Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten ca. 1900 (39%) zwischen 2002 und 2004 erfolgreich neue Produkte und Produktionsprozesse eingeführt haben. Die Südtiroler Wirtschaft basiert grundsätzlich auf kleinen und sehr kleinen Unternehmen und ist darüber hinaus durch den hohen Anteil der „traditionellen“ Bereiche (Landwirtschaft, Tourismus, Handel) gekennzeichnet. Die Erklärung für das Ergebnis liegt in der Art und Weise, mit welcher die lokalen Betriebe die Innovation ihrer Produkte und Verfahren betreiben: Oft wird das erforderliche Know-how einfach von außen erworben, oder durch Kooperationen. Die Prozessinnovation wird üblicherweise bei den Zulieferern zugekauft. Aus der Studie geht zudem hervor, dass in Südtirol verstärkt in den Erwerb von Anlagen und die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert wird, während relativ wenige Unternehmen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Design und Produktgestaltung tätigen +++ Padua +++ Ein voller Erfolg war die Aktion der Handelskammer Bozen, die im Dezember zum dritten Mal die Südtiroler Qualitätsprodukte im Einkaufszentrum Le Brentelle in Padua präsentierte. Mit einer originalgetreuen Darstellung der einzigartigen Atmosphäre der Südtiroler Weihnachtsmärkte kamen über 20.000 Besucher in den Genuss der echten „Südtiroler Qualität“, die sowohl für die heimischen Qualitätsprodukte als auch für das Südtiroler Kunsthandwerk bezeichnend ist. Im Rahmen einer dreitägigen Verkaufsaktion konnten die Kunden des Einkaufszentrums Le Brentelle in Padua Südtiroler Produkte wie Käse, Joghurt, Brot, Kekse, Apfelsaft und Apfelstrudel sowie verschiedene Apfelsorten verkosten. Degustiert wurden auch Südtiroler Weiß- und Rotweine, Grappa und Speck +++ Bozen +++ Welche Marktpotenziale finden Südtirols Kleinbetriebe (5-50 Beschäftigte) auf den nahen Märkten außerhalb der Landesgrenzen? Das WIFO hat ein Pilotprojekt gestartet und zusammen mit dem Marktforschungsinstitut RPM aus Verona vorerst drei Bereiche analysiert: Metallverarbeitung, Holzverarbeitung (vor allem Tischler) und Kunsthandwerk. Ergebnis: Südtirols Produkten wird von jenen Firmen, die Südtirols Produkte kennen, ein exzellentes Zeugnis ausgestellt, was Qualität, Einzigartigkeit und Verlässlichkeit anbelangt. Allerdings sind die Unternehmen im näheren Umfeld (Trentino, Veneto, Friaul, Emilia Romagna, Lombardei, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Bayern, Graubünden), welche die Südtiroler Produkte effektiv kennen, relativ wenige. Die Herausforderung: Gemeinsame Maßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades, funktionierende Logistik und unterstützende Maßnahmen durch Institutionen, Assessorate und Verbände +++ Capena +++ Ende Oktober 06 hat Würth Italien am Firmenstandort Capena (RM) ein Art Forum eröffnet. Diese Einrichtung ist Ausdruck des kulturellen Engagements, das seit jeher zur Unternehmenskultur von Würth gehört und nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit den Umgang mit Kunst und Kultur ermöglichen will. Das Sanierungsprojekt „Laubenhaus“ der Firma Würth, bei dem in Neumarkt mit dem Museum des Unternehmens ein bedeutendes Kunst- und Kulturzentrum entstehen wird, verläuft planmäßig, anlässlich der Eröffnung des Art Forums Würth in Capena wurde sogar die Möglichkeit abgewogen, die für das Laubenhaus vorgesehene Sanierung auszuweiten +++ Optimale, professionelle Planung: Raum, Form, Farbe, Licht. Harmonie ist ein Grundsatz von Acquasan in Branzoll. Oberstes Anliegen ist es, dass das Endprodukt „Bad“ auf das Beste gelingt. Ob klein oder groß, Wellness ist keine Frage der Dimensionen. Mit einfachen, Gute Aussichten für 2007 pfiffigen Ideen lässt sich auch das kleinste Bad zur gelungenen Wohlfühl-Oase umbauen. Dies ist das Markenzeichen des Fachgeschäfts Acquasan. Eine weitere Stärke von Acquasan ist die Komplett-Renovierung bestehender Bäder. Maurer, Installateur, Elektriker, Flie- senleger, Maler, Monteur: alles aus einer Hand, schlüsselfertig und termingerecht zum vereinbarten Zeitpunkt und Preis. Acquasan gewährleistet Service pur. Tanja Coleselli und ihr Team freuen sich auf Ihren Besuch. Acquasan ist auch Samstag nachmittag geöffnet. Licht ist nicht gleich Licht Zur perfekten Wohnungseinrichtung gehören nicht nur die richtigen Möbel am rechten Ort. Mit der falschen Beleuchtung wirken selbst die schönsten Designmöbel nichts sagend und auch die technischste Küche funktioniert nur halb. Bei der Auswahl von Lampen geht es außer um Form, Größe und Design vor allem auch um Funktionalität. Licht ist nicht gleich Licht. Arbeiten, lesen, essen, spielen, ausspannen – all diese Momente stellen unterschiedliche Ansprüche an die Beleuchtung. Die Auswahl von Lampen und die Erstellung eines funktionellen Gesamt-Beleuchtungskonzeptes ist gar nicht so einfach. Das Team von Clic berät professionell (auch vor Ort) und hilft, die geeignete Lampe für jedes Ambiente zu finden. Clic Lichtprogramm Bozen, Claudia Augusta Straße 123/b, 0471/351069, www. paginegialle.it/clicbizzarri. Sprachliche Kontinuität Nun schon im dritten Jahr sorgte Radius dafür, dass die Leistungsfähigkeit der Südtiroler Wirtschaft auch außerhalb der Landesgrenzen besser bekannt wird. Die Verteilung der Ausgabe „Alta Qualità“ in Norditalien wurde 2006 weiter ausgedehnt und die notwendige sprachliche Unterstützung und Kontinuität war durch die Zusammenarbeit des Radius mit dem Text- und Übersetzungsbüro Pro text KG in Bozen gesichert. Pro text betreut seit 2000 eine zunehmende Anzahl an Firmenkunden und sieht in der Bearbeitung von redaktionellen und PR-Texten einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Infos unter www. protext.bz.it. Seit November läuft beim Weiße Kreuz die Mitgliederaktion 2007. Auch im vergangenen Jahr waren die 2300 freiwilligen und Helfer und angestellten Mitarbeiter des Weißen Kreuzes tausende Male im Einsatz. Finanziert auch dank der Unterstützung seiner 44.000 Mitglieder. Als Gegenleistung für nur 23 Euro können sich die Spender zahlreicher Vorteile erfreuen und haben Anspruch auf ein umfangreiches Leistungspaket. Das Weiße Kreuz bietet natürlich auch familienfreundliche Mitgliedschaften an: Dabei übertragen sich die Vorteile der Familienkarte auf alle Familienmitglieder. Die Südtirol-Mitgliedschaft ist für 42 Euro erhältlich, ein sehr günstiges Angebot. Für eine „Weltweiter Rückholdienst“Familienkarte sind 88 Euro zu bezahlen. Vor allem im Ausland ist ein gut organisierter Rückholdienst von Vorteil. Der Mitgliedsbeitrag kann bei jedem Bank- oder Postschalter bezahlt werden. Oder bequem und einfach mit Kreditkarte im Internet unter www.wk-cb.bz.it. Es ist auch möglich, direkt in den Sektionssitzen des Weißen Kreuzes vorbeizuschauen: Dort wartet übrigens ein kleines Dankeschön auf das Mitglied. Weitere Infos: Tel. 0471/444 310 oder [email protected] www.wk-cb.bz.it. Neue Pressesprecherin Gabriele Oberhauser wird in Zukunft für die beiden CEOs Erich Falkensteiner und Othmar Michaeler (Tourismus Gruppe FalkensteinerMichaeler) die Funktion der Pressesprecherin übernehmen. Die gebürtige Kärntnerin ist seit fünf Jahren in verschiedenen Marketing- und Kommunikationsbereichen für die Gruppe tätig. Sie zeichnet auch weiterhin verantwortlich für Beratung, Entwicklung und Umsetzung bunte Eintönigkeit ade maßgeschneiderter Konzepte und Kommunikationsstrategien im Tochterunternehmen Michaeler & Partner. „Südtiroler Charakterköpfe“ Das bei Edition Raetia erschienene Buch von Zeno Braitenberg und Udo Bernhart widmet sich den Menschen des Landes und schaut ihnen ins Gesicht. 50 Südtiroler Charakterköpfen ist ein Porträt in Wort und Bild gewidmet, viele andere hat Udo Bernhard, der 1956 in Bozen geborene Fotograf mit Wahlheimat Frankfurt, mit seiner Linse festgehalten. Doch wer ist nun ein Südtiroler Charakterkopf? Neben vielen bekannten Gesichtern wie Landeshauptmann Durnwalder, Reinhold Messner und Gustav Thöni, sind auch solche dabei, die man meist nur vom Namen kennt wie etwa Christoph meldungen Radius 01/2007 111 Franceschini, Umberto Gandini, Elena Walch. Und wer kennt Hansjörg Verdorfer, Stefania Gander oder Christoph Tribus? Leider die wenigsten. Dabei sind es interessante Menschen, die teilweise großes leisten. Edition Raetia 2006 ISBN: 88-7283-250-0 Pampeago und Obereggen, welche zusammen 23 Mio. Euro investiert haben. „Projekte, die provinzübergreifend gemeinsam angegangen werden, haben auch in Zukunft die besten Aussichten auf Erfolg“, so Landeshauptmann Durnwalder. Ein großes Kompliment kam vom Trentiner Landeshauptmann Dellai, der die Einweihung auch für einen Skitag nutzte. „Bei derartigen klimatischen Bedingungen so perfekte Pisten hinzukriegen ist eine einmalige Leistung, die höchstes Lob verdient.“ Siegfried Pichler und seine Mitarbeiter haben das sicher gerne gehört. Für das passende kulinarische Umfeld sorgten zum Abschluss Georg Pichler und sein Team von der Latemar-Hütte. Seit 1910 wurden bei Unterluggauer das handwerkliche Geschick, die Begeisterung und alle Erfahrung mit dem Baustoff Holz von Generation zu Generation weitergegeben. „Jedes Projekt, ob einfacher Dachstuhl, Niedrigenergiebzw. Passivwohnhaus oder komplexes Großprojekt, ist für uns gleichermaßen Ansporn zu Höchstleistungen. Mit harmonischer Dimensionierung, passender Materialwahl und schließlich perfekter Ausführung schaffen wir die dtirolf oto/Rie r Werk Lienz der Unterluggauer Holzbau GmbH o: Sue Die kombinierte Talstation für den Zanggen- und Obereggenlift im Skicenter Latemar wurde Mitte Jänner bei frühlingshaften Temperaturen und besten Pistenverhältnissen(!) eingeweiht. Gekommen waren dazu die beiden Landeshauptleute Durnwalder und Dellai, die Bürgermeister der Gemeinden Tesero und Deutschnofen Delladio und Daum, die Präsidenten der jeweiligen Liftgesellschaften, weitere Vertreter aus Wirtschaft und Politik und natürlich auch die beiden Geistlichen Wendelin Pohl (Pfarrer in Eggen) und Bruno Daprà ( Pfarrer in Tesero). Diese Einweihung ist auch ein Symbol der funktionierenden Zusammenarbeit zwischen den beiden Betreibergesellschaften in Qualität seit 100 Jahren Voraussetzungen für Funktionalität, Design und Wohlfühlen“, berichtet Firmenchef Josef Unterluggauer. Begeisterte Kunden und die Freude am gelungenen Werk sind die tägliche Bestätigung für hartnäckige Kopf- und präzise Handarbeit des ca. 50-köpfigen Unterluggauer Teams. Weitere Infos: KLIMAHOUSE 07 – Stand D24-09, Unterluggauer Holzbau Gmbh, A-9900 Lienz, Tel. +43/4852/62800, [email protected], www.unterluggauer.at. 360° am Monte Baldo Eine Baustelle wie jene am Gipfel des Monte Baldo gibt es nicht leicht wieder. Davon sind Werner Zimmerhofer und seine Mitarbeiter überzeugt. „Das war wohl die schönste Baustelle Europas…“ Gemeint ist die Bergstation am Monte Bal- do hoch über dem Gardasee. Die besondere Architektur des Objektes, das unglaubliche Panorama und der schöne, milde Herbst im vergangenen Jahr ergaben ein Arbeitsumfeld, wie man es sich nicht besser wünschen konnte. bunte Lifteinweihung & Komplimente meldungen Radius 01/2007 113 Titelfo t bunte meldungen 112 Radius 01/2007 Radius als interaktives Magazin Wie in der Dezember-Ausgabe angekündigt, plant Radius in diesem Jahr ein zukunftsweisendes Pilotprojekt. In Zusammenarbeit mit Sell Well und Kim (keep in mind) aus Bozen werden Schritt für Schritt zu redaktionellen Beiträgen aber auch im Umfeld von Inseraten Zusatzinfos aus dem Internet angeboten. Möglich wird das mit der Radius Box, die man ganz einfach und schnell auf den eigenen PC downloaden kann (über die Radius-Webseite oder direkt unter www. mediaradius.it/radiusbox Der Download ist nur einmal erforderlich. Über die Box können weitere Informationen zu redaktionellen Themen oder Partnerlist radius - box 114 Radius 01/2007 zu Werbeinseraten abgerufen werden. Das geht soweit, dass auch Kurzfilme, wie z.B. jener von Stampfer Bau zum Projekt NiederstätterHalle (Radius Box Code 001), verlinkt werden können. 1-2-3 – mit einem Klick dabei Das Angebot der zusätzlichen Informationen über Internet funktioniert ganz einfach und ist für Leser und (Stamm)Kunden gleichermaßen kostenlos! Unsere Kunden stellen die Hyperlinks, über welche Zusatzinformationen abgerufen werden können, zur Verfügung. Über einen dreistelligen Code, den man in die Radius-Box eingibt, wird man direkt verbunden. Einige Beispiele: In der Dezember-Ausgabe im Umfeld des Artikels über den VW Touran bekommt man über den Code 101 Infos zum Touran. Das gleiche gilt für Frank Italy und der Spezialschalung Pecafil (Code 102). Im Umfeld der Musik Walter-Werbung kommt man mit dem Code 104 direkt zu einem Werbefilm über Yamaha-Klaviere. Das gleiche gilt für Gasser Iveco mit dem Code 103 und einem Film von Iveco-Modell Daily. Die Möglichkeiten für zusätzliche Informationen sind so umfangreich wie das „www“ selber! Die Radius Box Die Tags zur Radius Box finden Sie im Kleinformat überall dort abgebildet, wo es zusätzliche Infos im Internet darüber gibt. Das kann mitten im redaktionellen Text sein, am Ende eines Berichtes, direkt bei der Info-Adresse oder in einem Inserat. Weiters ist die Box mit dem passenden dreistelligen Code auf der Partnerlist angeführt. (siehe unten), Voraussetzung dafür ist, dass unsere Kunden, die passenden Links zum betreffenden Thema zur Verfügung stellen. Acquasan Gostner Elektro Lift 2000 Saturn Tribus Architecture Götsch Stefan LVH Schenk Bau Arredis H2 Hofer Mair Gert Schmalzl Thomas Artes+ Handwerkerzone Kardaun Moriggl Schwienbacher Hatek Niederstätter Heiss Georg Omya Bauplus Hella Italien Obereggen AG Bauservice Herokal Bautechnik Hofergroup Auto Brenner 002 Autonome Provinz Bozen 003 006 007 012 Selectra Sonnenkraft 009 Stampfer Bau Pichler Holz Algund Südtirol Fenster Plankl Südtirol Solar Beton Eisack Holzbau Brixen Platter Gärtnerei Telser Türen Böden & Co Hoppe Plunger Stahlbau Tip Top Fenster C.L.E. Hypo Vorarlberg Prefa - Alpewa Unicom Innerhofer Holzbau Progress KKR Kälte Klima Röhler Quelle Fenster Vaja Holzland R. 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