Die Renner – Multiplikation als wichtigste Grundlage einer

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30.08.2006
17:03 Uhr
Seite 70
I Im Focus: Branchenkommunikation I
Versandhandel
Die Renner – Multiplikation als wichtigste
Grundlage einer wirtschaftlichen Anstoßkette
Die meisten Unternehmen im Universal- und Spezialversandhandel haben inzwischen die zunehmende Bedeutung der Anstoßkette erkannt und versuchen,
diese nun sowohl im klassischen, kataloginduzierten als auch im onlinebestimmten Vertriebs-Marketingmix umzusetzen. Dabei vernachlässigen sie mitunter den
Anteil der Rennermultiplikation. Dieser Faktor spielt allerdings eine wichtige Rolle
für den Erfolg einer breiten Anstoßkette mit immer mehr aufgelegten Seiten und
■ bis zu 150 Prozent gegenüber ungetesteten, neu kreierten sogenannten
Original-Artikeln
■ bis zu 180 Prozent gegenüber misserfolgserprobten – und häufig nur zur
vermeintlich günstigen Überhangverwertung wieder eingesetzten – Nietenartikeln
Bei geschicktem Renner-Handling, beispielsweise durch Praktizierung einer 10–20 Prozent höheren als der ursprünglichen
Artikeldichte pro Wiederholungsseite/Doppelseite (da sich Renner erfahrungsgemäß auch bei kleiner Abbildung einer weit
überproportionalen Ansprache erfreuen), kann pro RennerMultiplikationsseite sogar noch ein zusätzlicher, 20–30 Prozent
höherer Umsatzeffekt pro Seite/Doppelseite erzielt werden.
Dies wird leider sehr häufig unter mehrfachen Aspekten
unterlassen, beispielsweise da man die Harmonie der OriginalDoppelseite erhalten will, auch wenn diese in der Regel zur
Hälfte aus Nieten besteht. Zudem sollen häufig zusätzliche
Werbekosten vermieden werden, die bei der Kreierung einer
neuen Doppelseite anfallen, die nur aus Rennerpotenzial besteht. Auch zeitliche und personelle Engpässe mangels eines
schnellst- und flexibelstmöglichen digitalen Workflows zur
Werbemittelherstellung beeinflussen das Renner-Handling.
Die nationale Renner-Multiplikation findet eigentlich nur
da ihre natürliche Grenze, wo bestimmten Rennerartikeln –
auch bei ihrer mehrfachen Multiplikation während einer Saison – kein neuer kommunikativer Rahmen geliefert wird.
Daher empfiehlt es sich, sogenannte selbstlernende RennerMultiplikations-Zwischenkataloge möglichst von einem anderen
Werbeteam mit einer anderen kommunikativen Handschrift
machen zu lassen und unter ein aktuell saisonal oder anlassbezogen Thema zu stellen. So wird die höchstmögliche Aufmerksamkeit beziehungsweise die geringstmögliche Wiederholungslangeweile auch bei den immer besonders wichtigen besseren
Kunden sichergestellt.
den entsprechend häufigeren und intensiveren Anstoßimpulsen für das OnlineGeschäft.
Von Bernd Vogt
Für Tchibos durchschlagenden Multichannel-Erfolg mit seinen
52-mal im Jahr „Jede Woche ein neues Themen-Angebot“ gibt
selbst die Geschäftsleitung als wichtigsten Faktor an, dass es
sich sowohl für Tchibo selbst als auch für die Millionen
wöchentlichen Kunden um jeweils nachhaltig erfolgserprobte
Artikel handelt.
Wie auch in nahezu allen übrigen Unterhaltungsbranchen
– Filme, Musikcharts, Bücher – ist es die Wiederholung der
beliebtesten, am besten angenommenen, immer wieder gern
gesehenen oder gehörten Stücke, die den wirtschaftlichen
Erfolg eines Branchenunternehmens ausmacht.
Im Direktmarketing-Geschäft, das häufig nur von den drei
Prozent spontanen Responsequoten lebt, ist es ein uraltes
Branchengesetz, dass man gute Angebote guten Kunden ruhig
mehrfach hintereinander anbieten kann und – sogar in relativ
kurzen Abständen – erneut drei Prozent Responsequote erzielt.
Dies, weil die im Angebot enthaltenen – und von den Kunden
garantiert herausgepickten, für den Absender aber meist schwer
vorhersehbaren – Rennerartikel beim zweiten Anstoß andere
drei Prozent der zunächst 97 Prozent Nicht-Responder angesprochen haben.
Der Rennerfaktor innerhalb eines Angebotes – es sind in
der Regel immer nur 15–20 Prozent der Artikel, die zu 50 Prozent über dem sortimentsspezifischen Nachfrage-Durchschnitt
liegen – liefert jeweils die tragfähige wirtschaftliche Basis für
den gesamten Zwischenkatalog-Angebotsträger. Denn erfolgserprobte Renner liefern in der Regel deutlich überproportionale
Umsätze:
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Direkt Marketing 09 I 2006
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30.08.2006
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I Im Focus: Branchenkommunikation I
Die wöchentlich wechselnden und nachhaltig
erfolgserprobten Angebote
von Tchibo sind laut Unternehmen wichtiger Faktor
für den Erfolg des MultiChannel-Vertriebs.
Neben dem Hauptkatalog
können sogenannte
Renner-MultiplikationsZwischenkataloge für
einen höheren Umsatzeffekt sorgen.
Ist die maximal mögliche Renner-Multiplikation im Rahmen
einer an einem optimalen Management erfolgreicher Einzelartikel ausgerichteten „Rapid action chain“-Anstoßkette bereits
für das Inlandsgeschäft eines Unternehmens von grundlegender
Wichtigkeit, so gilt dies – fast existenziell – erst recht für jede Art
von internationaler Multiplikation, sei dies von Renner-Einzelartikeln (IRM = International Runner Multiplication), KatalogMultiplikationen (ICAM = International Catalog Multiplication)
oder gar Company/Concept-Multiplikationen (ICOMS).
Wer heutzutage noch versucht, seine – zwangsläufig mit
80 Prozent Nietenartikeln bestückten – riesigen Inlandskataloge
aus vermeintlichen Vereinfachungsaspekten so auch zum Aufbau eines Auslandsgeschäftes in einem anderen Land einzusetzen, der hat entweder zu viel Geld oder noch nichts von der
Best Practice des „hero-stretching“ für eine internationale Multiplikation gehört.
Den Unterschied wird der betreffende Internationalisierungs-Manager sehr schnell an der Zahl der notwendigen Jahre
bis zum Break-even und dann erst recht bis zum hoffentlich
irgendwann erreichten Payback merken.
Da angesichts der zunehmenden Marktenge des Einzel- und
Versandhandels in Deutschland das Thema Internationalisierung
aktuell ganz besonders angesagt ist, stellt die Konzentration auf
eine Renner-Multiplikation – oder auch nicht – den oft entscheidenden Unterschied einer erfolgreichen Auslands-Multiplikation
dar. Dies gilt insbesondere für den derzeit überproportional
angesagten Versandhaus-Strom in die osteuropäischen Länder,
die noch viel weniger versandhandelserfahren und -geneigt sind
als westeuropäisch-romanische Staaten.
Die optimale Technik zur frühestmöglichen Generierung,
Erkennung und Nachbeschaffung von Rennern über kataloginduzierte oder onlinebasierte Käufertests und die dispositiv
rechtzeitige Vorsorge für eine dauerhafte Lieferfähigkeit der
Rennerartikel über die Saison hinweg – in der Regel bestimmt
gerade die Nicht-Lieferfähigkeit der Renner über die GesamtLieferbereitschaftssituation einer Firma – werden damit zu entscheidenden operationalen Erfolgsfaktoren einer gelungenen
Renner-Multiplikation. ■
Dr. Bernd Vogt, Bernhard Unternehmensberatung
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