Alkohol und Gesundheit - Schweizerische Gesellschaft für Ernährung

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Nr. 3 / A u g us t 2 0 0 5
TABULA
ZEITSCHRIFT FÜR ERNÄHRUNG–WWW.TABULA.CH
Alkohol und Gesundheit
Nicht auf Sand gebaut
Die aktualisierte
Lebensmittelpyramide der SGE
mit Empfehlungen zum gesunden Essen
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EDITORIAL
I N HALT
4
REPORT
Saufen oder Trinken? Beim Alkohol
kommt es nicht nur auf die Menge an
8
SPEZIAL
Frauen und Alkohol: Die Barrieren
fallen, die Risiken steigen
10
E S S K ULTUR
Hering, Hering und noch einmal
Hering: die dänische Küche
12
DIDAC TA
Alkohol
14
R AT GE B E R
Ernährungstipps von Muriel Jaquet
15
A K T UE L L
Übergewicht im mittleren Jahren
erhöht Demenzrisiko im Alter
16
F O C US
Exquisiter Genuss – Himbeeren
20
B ÜC H E R
Für Sie gelesen
21
S C H UL E
Neue Lehrmittel und Projekte
22
INT E R NA
Informationen für SGE-Mitglieder
23
AGE NDA
Veranstaltungen, Weiterbildung
24
VO R S C H AU
Der Blick auf die nächste TABULAAusgabe
IMP R E S S UM
TABULA: Zeitschrift der Schweizerischen
Gesellschaft für Ernährung (SGE).
Erscheint 4 Mal jährlich.
Herausgeber: SGE, Effingerstrasse 2,
3001 Bern, Telefon 031 385 00 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.tabula.ch
Redaktion: Andreas Baumgartner
Redaktionskommission: Marianne Botta
Diener, Gabriele Emmenegger, Gabriella
Germann, Jean-Luc Ingold,
Sandra Voland, Prof. Paul Walter
Gestaltung: SGE, Andreas Baumgartner
Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern
Titelbild: Corbis
Alte Weisheiten
A
lkohol und insbesondere Wein sind in
vielen Gesellschaften von alters her
sehr eng mit gesellschaftlich en und religiösen Riten verknüpft. Bei den Sumerern galt
der Wein als eigentliche Lebensquelle,
während die Ägypter in ihm ein Mittel
sahen, um das Leben nach dem Tod sicherzustellen. Später priesen die Griechen den
Wein als Glückstrank an, obwohl seine
unheilvolle Wirkung schon damals bekannt war. So brachte ihnen Dionysos, der
Prof. Roger Darioli ist
Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, als
leitender Arzt an der
erster die Regeln des massvollen WeingeMedizinischen Poliklinik
nusses bei und strafte dabei diejenigen, die
des Universitätsspitals
sich nicht an seine Ratschläge hielten.
Lausanne und VizepräsiSeit Jahrtausenden hat Alkohol seinen
dent der SGE.
Platz auch in Arzneimittelbüchern. Vor
mehr als 3000 Jahren wurde der Wein von
den Ärzten zur Linderung von körperlichen und seelischen
Schmerzen empfohlen. Bei den Griechen erkannte Hippokrates
(460–377 v. Chr.) sehr treffend die therapeutische und zugleich
potenziell schädliche Wirkung des Weins, indem er Folgendes
niederschrieb: «Wie jede Substanz, die nur dann zum Heilmittel
wird, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt verabreicht wird, entfaltet der Wein seine heilende Wirkung ausschliesslich, wenn er im
geeigneten Augenblick zu sich genommen wird; wird er dagegen
dem Kranken zur Unzeit und in Mengen gegeben, die einen
Zustand des Deliriums und des Wahnsinns herbeiführen, trägt
der Wein nicht mehr zur Gesundung des Kranken bei, sondern
verstärkt die Krankheit noch.»
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Massnahmen zur
Bekämpfung der verhängnisvollen Folgen des Alkoholismus
vordringlich. Von der positiven Wirkung des Alkohols sprach
niemand mehr. Eigenartigerweise brachten erst gegen Ende des
20. Jahrhunderts mehrere Wissenschafterteams Erkenntnisse
zutage, wonach ein moderater Alkoholkonsum gesundheitsfördernd ist, weil er beispielsweise das Risiko von Herz-KreislaufErkrankungen verringert. Auf der anderen Seite zeigen sämtliche
wissenschaftlichen Studien aber auch, dass punktueller Überkonsum (Rauschtrinken) – auch wenn er nur gelegentlich
vorkommt – gesundheitsschädigend ist.
Abstinenz für die gesamte Bevölkerung zu fordern, ist wenig
sinnvoll. Besser scheint es, sich beim Alkoholkonsum an die
Weisheit von Hippokrates zu halten und dabei die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht aus den Augen zu verlieren.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
3
REPORT
Ein Gläschen
in Ehren ...
CAMERON/CORBIS
Dr. phil. Hermann
Fahrenkrug ist
Soziologe, wissenschaftlicher
Adjunkt der
Direktion der
Schweizerischen
Fachstelle für
Alkohol- und andere Drogenprobleme
sowie Redaktor der
Fachzeitschrift
«Abhängigkeiten».
Ob Alkohol «gut» oder
«schlecht» ist, hängt
von der Menge und der
Art und Weise des
Trinkens ab. Mit Risikoberechnungen lassen
sich zwar die gesundheitlichen und sozialen
Schäden abschätzen, die
positiven Aspekte eines
moderaten Alkoholgenusses werden aber oft
unterschätzt.
VON HERMANN FAHRENKRUG
4
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
D
ie weltweit bekannte Werbung einer englischen Biermarke lautet schlicht «G... is
good for you.» Was so absolut
daher kommt, muss wohl stimmen. Nicht wenige Bier-, Weinund Spirituosenkonsumenten
neigen denn auch dazu, das G
durch ein A wie Alkohol zu ersetzen. «Alkohol ist gut für ...»
hört man dann immer wieder
von trinkfreudigen Zeitgenossen,
die sich auch noch auf der Höhe
des medizinischen Wissens wähnen. Denn auch die Massenmedien kolportieren in ihrem Bemühen, dem Leser nützliches Gesundheitswissen zu vermitteln,
unablässig die letzte «wissenschaftliche» Erkenntnis über den
Nutzen des Alkoholtrinkens für
Körper und Psyche. Was ist dran
an dieser Behauptung?
Wer trinkt wie viel
und auch welche Art?
«Eine generelle Fürsprache
des Alkoholkonsums muss gleich
eingeschränkt werden auf: Moderater Alkoholkonsum kann gut
für Sie sein», stellt Prof. Jürgen
Rehm, Direktor des Instituts für
Suchtforschung an der Universität Zürich, klar. Rehm hat an der
Spitze eines internationalen Forschungsteams kürzlich Risiken
und Nutzen des Alkoholkonsums
für die Gesundheit in einem umfangreichen Bericht der Weltgesundheitsbehörde analysiert. Ob
Alkoholtrinken schadet oder
nutzt, hängt schon mal davon ab,
wer ihn trinkt. Für Kinder ist Alkohol tabu, Frauen vertragen weniger als Männer, und den meisten Asiaten ist der Alkoholabbau
im Körper – enzymatisch bedingt – verlangsamt, was zu unangenehmen Körperreaktionen
(Alkohol-Flush) beim Alkholtrinken führt. Menschen mit bestimmten Krankheiten (z.B. der
Leber oder des Herzens) oder mit
Vorschädigungen und genetischen Prädispositionen (etwa für
Alkoholabhängigkeit) sollten lieber Verzicht üben.
Beim Alkoholgenuss in bestimmten Situationen (z. B. im
Strassenverkehr, beim Sport,
während der Arbeit und der
Schwangerschaft, bei Medikamentenkonsum) sind alle Trinkenden aufgerufen, nichts oder
weniger Alkoholisches zu trinken
– das Risiko für negative Folgen
ist zu gross. Denn: Was für den
einen moderater Konsum bedeutet, kann für den anderen schon
zu viel sein.
Paracelsus lässt grüssen
«Gut oder nicht gut» ist immer
auch eine Frage der konsumierten
Menge Bier, Wein, Schnaps etc.,
also der zugeführten Dosis Alkohol – in welches Getränk diese
Dosis auch immer verpackt sein
mag. Seit Paracelsus gilt bekanntlich: Die Dosis macht das Gift.
Welche Menge Alkohol zu welchen gesundheitlichen Risiken
oder anderen negativen Konsequenzen wie Verkehrsunfällen,
Gewalt und sozialer Desintegration führt, ist unterschiedlich. Angaben zu den Grenzwerten noch
vertretbarer Trinkmengen schwanken, doch die meisten Experten
sind sich einig: 20 Gramm reinen
Alkohols pro Tag für Männer und
10 Gramm für Frauen sind das Limit, um nicht in gesundheitsschädigendes Trinken abzurutschen.
MICHAEL S. YAMASHITA/CORBIS
Mehr als die
Hälfte der Asiaten
vertragen Alkohol
schlecht. Schon
nach dem Genuss
kleiner Mengen
bekommen sie
einen roten Kopf,
ihnen wird übel
und schwindelig.
Grund dafür ist ein
Enzym in der
Alkoholabbaukette, das bei ihnen
genetisch bedingt
langsamer arbeitet
als bei den
meisten Europäern.
Gerne werden solche Angaben über «sicheren Alkoholkonsum» ohnehin nicht gegeben,
könnten sie doch von den vielen,
die weniger trinken, als «Konsumempfehlungen» missverstanden
werden.
Bekanntlich trinkt niemand
reinen Alkohol. Als Faustregel
gilt: 10 Gramm Alkohol finden
sich in je einem Standardglas Bier,
Wein und Spirituosen. Maximal
zwei Gläser bzw. ein Glas Bier,
Wein etc. dürfen es also täglich
sein; wohlgemerkt: für gesunde
Erwachsene und nichtschwangere Frauen (vgl. Seite 8–9).
Durchschnittstrinker und
Kampftrinker
Neben der durchschnittlichen
Trinkmenge ist die Art und Weise
des Alkoholkonsums entscheidend für die Beantwortung der
Frage, ob Alkohol nützliche oder
schädliche Auswirkungen für unsere körperliche und geistige Gesundheit hat. Es ist nämlich für
die Wirkungen – und auch für die
Werte bei der Blutalkoholkontrolle – nicht dasselbe, ob wir zwei
Gläser Wein gut über den Tag verteilt trinken oder innerhalb kurzer
Frist, etwa direkt vor einer Autofahrt. Ein Beispiel: Das Trinken
von 14 Stangen Bier pro Woche
(=2 Stangen täglich), dürfte weniger problematisch sein – vom
Abhängigkeitsrisiko einmal abgesehen – als dieselbe Menge, heruntergestürzt an einer Samstag-
abendparty. Nur solide Kampftrinker dürften diese Menge ohne
starke Trunkenheit mit entsprechenden Folgeproblemen bewältigen.
«Die epidemiologische Alkoholforschung kommt immer mehr
zu der Erkenntnis, dass das Wie
des Trinkens ganz wesentlich für
die positiven oder negativen Folgen des Alkoholkonsums ist. Die
Menge des täglichen, chronischen
Konsums bestimmt das Risiko
vieler alkoholbedingter Folgekrankheiten, aber auch der punktuelle Hochkonsum bzw. das
Rauschtrinken (binge drinking)
steht oft am Beginn riskanten und
schädigenden Umgangs mit Alkohol», hält Gerhard Gmel, Forschungsleiter der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA) in
Lausanne, fest. Über die insbesondere durch Rauschtrinken
mitverursachten sozialen Probleme (Unfälle, Gewalt, Familienprobleme, Verlust von Arbeitsproduktivität etc.) hört man allerdings wenig; wohl auch, weil sie
sich weniger einfach bestimmen
lassen als die gesundheitlichen
Folgen.
Veschiedene Formen
der Abhängigkeit
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht fast immer der «Alkoholismus» bzw. die «Alkoholsucht», nach der heute gängigen
Terminologie besser als «Alko-
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
5
REPORT
Ein Gläschen in Ehren …
Gesundheitliche Risiken durch Alkohol
Eine Vielzahl von Studien belegen die gesundheitlichen Risiken
und Schäden bei chronischem
Überkonsum von Alkohol. Für
über 60 Krankheiten – definiert
nach den internationalen Klassifikationssystemen der Krankheiten –
sind die Risiken je nach Menge des
Alkoholkonsums kalkuliert worden.
In der Tabelle ist das Krankheitsrisiko ohne Alkoholkonsum jeweils
gleich 1.00 gesetzt.
Alkoholkonsum (in g/Tag)
Geringes Geburtsgewicht
GETTY IMAGE
Relative Risiken für Frauen
Relative Risiken für Männer
0–20 g 20–40 g > 40 g
0–40 g 40–60 g > 60 g
1.00
1.40
1.40
1.00
1.40
1.40
1.45
1.80
1.45
1.85
2.38
3.03
5.39
4.36
3.60
1.45
1.80
1.45
1.85
2.38
3.03
5.39
4.36
3.60
1.15
1.14
1.10
1.41
1.38
1.30
1.46
1.62
1.70
1.10
1.30
1.70
Diabetes mellitus
0.92
0.87
1.13
1.00
0.57
0.73
Epilepsie
1.34
7.22
7.52
1.23
7.52
6.83
Tumore
Mund und Rachen
Speiseröhre
Leber
Brustdrüse
Unter 45 Jahren*
45 Jahre und älter*
Andere Krebserkrankungen
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Hoher Blutdruck
Herzinfarkt
1.40
0.82
2.00
0.83
2.00
1.12
1.40
0.82
2.00
0.83
4.10
1.00
Cerebrovaskuläre Erkrankungen
Hirnschlag*
Hirnblutung*
0.52
0.59
0.64
0.65
1.06
7.98
0.94
1.27
1.33
2.19
1.65
2.38
QUELLEN: GUTJAHR ET AL. 2001; * RIDOLFO AND STEVENSON 2001/CORRAO ET AL. 2000
Interpretation: Relativ zum Nichtkonsum liegt das Risiko, einen Tumor im Mund- und Rachenraum zu
entwickeln, bei Frauen und Männern, die täglich zwischen 40 und 60 Gramm reinen Alkohols trinken,
1.85 mal (= um 85%) höher, also fast doppelt so hoch. Eine andere Lesart: Bei Frauen über 45 Jahre
mit täglichem Alkoholkonsum von 2 Gläsern (20 Gramm reinen Alkohols) sind 14% der Brustkrebsfälle (entspricht dem Faktor 1.14) alkoholbedingt. Oft ist damit noch keine strikte Kausalität belegt,
aber dennoch lassen sich aus solchen Berechnungen deutliche Hinweise auf die Mitbeteiligung von
Alkohol am Krankheitsgeschehen ablesen.
6
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
holabhängigkeit» bezeichnet. Seit
die Weltgesundheitsbehörde vor
30 Jahren den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Begriffsschwamm Alkoholismus in
«schädlichen Gebrauch» (Missbrauch) und «Abhängigkeit von
Alkohol» aufgeteilt und sich ein
Krankheitsbegriff für abhängigen Alkoholkonsum durchgesetzt hat, finden sich in den grossen internationalen Krankheitsklassifikationen genauere Bestimmungen dieses Zustandes.
Die Diagnosekriterien sind sowohl an körperlichen (Toleranzentstehung, Entzugssymptome)
als auch an psychische Phänomene (zwanghafter Konsum,
verminderte Kontrollfähigkeit)
gebunden, umfassen aber auch
soziale Aspekte (Vernachlässigung sozialer Rollenverpflichtungen, fortgesetzter Konsum
trotz schädlicher Folgen etc.).
Nach vorsichtigen Schätzungen
der SFA gibt es in der Schweiz
etwa 300 000 Alkoholabhängige,
zwei Drittel davon sind Männer,
ein Drittel Frauen. Zu betonen
ist, dass chronisches Alkoholtrinken einer «täglichen Grenzmenge» kein hinreichendes Kriterium
für das Vorliegen von Alkoholabhängigkeit mehr ist.
Positive Effekte
Neben der Vielzahl erhöhter
Krankheitsrisiken bei chronischem Alkoholtrinken jenseits
bestimmter Risikomengen (vgl.
Tabelle) finden sich im Bereich
der kardio- und cerebrovaskulären Erkrankungen sowie für Diabetes Typ II auch verminderte
relative Risiken nach moderatem
Alkoholkonsum. «Hier kommt
dann das ‹Alkohol kann gut für
Sie sein› ins Spiel, denn für das
Risiko bestimmter koronarer
Herzerkrankungen und Schlaganfälle kann ein positiver Effekt
leichten und regelmässigen Trinkens festgestellt werden», konstatiert auch Gerhard Gmel von der
SFA. «Der optimale Effekt liegt
bei 1 bis 2 Gläsern pro Tag, aber
davon profitieren Männer und
Frauen eigentlich erst, wenn sie
das Alter erhöhter Risiken für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen erreicht haben.» Wer Herz-Kreislauf-präventiv oder aus anderen
Gründen mehr trinkt, bringt sich
eher wieder in Gefahr, denn erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen des Herzmuskels sind sowohl
bei hohem chronischem Konsum
als auch beim Rauschtrinken festgestellt worden und tragen zu
einer erhöhten kardiovaskulären
Sterblichkeit bei. Es gilt also, genau zu dosieren und beim «Gesundheitstrinken» ein Trinkmuster leichten, regelmässigen Konsums einzuhalten.
Rotwein nicht
besser als Bier
Dabei scheint es nach den Erkenntnissen der WHO-Experten
für die öffentliche Gesundheit
keine Rolle zu spielen, ob Wein,
Bier oder Schnaps konsumiert
wird. Diese überraschende Erkenntnis weist darauf hin, dass
es der Alkohol selber und nicht
etwaige Inhaltsstoffe bestimmter
alkoholischer Getränke (wie Phenole im Rotwein) sind, die den
Schutzeffekt auslösen. Auch
Nordmenschen, die bei ihrer Ernährungsweise mehr das Bier
bevorzugen, dürfen gegenüber
den immer als favorisiert betrachteten mediterran Essenden und
Trinkenden auf den Herz-Kreislauf-Bonus hoffen. Getränkespezifischen Risiken setzen sich hingegen Anhänger harter Alkoholika aus. So sind Tumore im MundRachen-Raum und der Verdauungsorgane übermässig häufig
nach chronisch hohem Spirituosenkonsum zu finden.
Wäre der Mensch ein rationales Wesen, das stets mit dem Blick
auf die Alkoholrisikotabelle im
Kopf handelte, würde er sein moderates Trinkverhalten in Form
einer für seinen Fall optimalen
«Alkoholrisikobilanz» gestalten.
Er würde nicht zu viel, weder zu
chronisch noch zu punktuell konsumieren, um die Erkrankungsund Trunkenheitsrisiken auszuschalten bzw. gering zu halten,
aber gerade genug, um die gesundheitsschützenden Effekte
einzukassieren. Stimmen dazu
noch die Trinkmuster und die
Trinksituationen, kann man von
einem «Nettogewinn moderaten
Trinkens» sprechen. Für viele Alkoholkonsumierende geht die Bilanz auf, noch zu viele schädigen
sich und andere durch ein chronisches oder punktuelles Zuviel.
Mehrwert für die Seele?
Für die meisten Trinkenden
besteht der Mehrwert des Alkoholkonsums sicher nicht im zusätzlichen Gesundheitsgewinn.
Das Glas Wein oder Bier bereitet
vielmehr Vergnügen, ist Genuss
und steht für Entspannung, gute
Stimmung, Geselligkeit und Feierlichkeit. Die internationale Alkoholforschung handelt diese
rund um den Erdball (islamische
Kulturen, bestimmte religiöse Gemeinschaften und Suchtkranke
einmal ausgenommen) verbreiteten Wertschätzungen als «psychosozialen Gewinn» des Alkoholtrinkens ab. Der amerikanische Kulturanthropologe Dwight
Heath hat die positiven Aspekte
des Trinkens mit «Soziabilität,
Gruppenbildung, sozialem Austausch, Status, Entspannung,
Stimmungsverbesserung, Stressreduktion, Kreativität, Suche
nach Transzendenz, Freizeitge-
FABIO MUZZI/CORBIS SYGMA
In den mediterranen Ländern, wo
der Alkohol- und
insbesondere der
Weinkonsum eine
andere kulturelle
Bedeutung haben
als im nördlichen
Europa und eher
mit Genuss denn
mit Gefahr in
Verbindung
gebracht wird,
sind gemäss den
Statistiken
Besäufnisse und
alkoholbedingte
Kriminalität
niedriger als in
Nordeuropa und
den USA.
staltung und Feiern» in Verbindung gebracht und fordert mehr
«Permission for Pleasure» in der
Alkoholforschung. Wo Gesundheitsforscher die quantitativen
gesundheitlichen und sozialen
Risiken und Folgeschäden des
Alkoholkonsums kalkulieren, belassen es die Kulturforscher des
Alkohols allerdings oft genug bei
qualitativen Beschreibungen des
psychosozialen Gewinns des Alkoholtrinkens.
Diese zwei unterschiedlichen
Sichtweisen liegen miteinander
im Clinch und werfen sich gegenseitig «Dramatisierung» beziehungsweise «Banalisierung» der
Folgen des Alkoholkonsums vor.
Als der Soziologe Gabriel Bender
kürzlich in einem Buch eine Lobeshymne auf das Rauschtrinken
veröffentlichte, hielt ihm SFA-Direktor Michel Graf in einer TVDiskussion eine lange Liste der
belegten Risiken des punktuellen
Überkonsums von Alkohol entgegen. Dabei wurde man den Eindruck nicht los, dass beide auch
Verständnis für die «andere Seite»
hatten. Voll- und Dauerräusche
sind wohl doch eher riskant und
schädlich, aber ein wenig rauschhafte Stimmung kann für ansonsten moderat Trinkende in den
entsprechenden Trinksituationen
so schädlich doch auch nicht
sein.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
7
SPEZIAL
Ende der Rollenzwänge?
Lange herrschte eine geschlechtsspezifische Diskriminierung beim Alkoholtrinken, die Frauen
zur Zurückhaltung anhielt. Heute fallen die Barrieren – entsprechen steigen die Risiken.
VON HERMANN FAHRENKRUG
D
Das Baby trinkt mit
Kaum ein Aspekt weiblichen Alkoholtrinkens zeigt die Ambivalenz vom Ende der
Rollenzwänge und geschlechtsspezifischen
Risiken so deutlich auf wie das Trinken
während der Schwangerschaft.
Ü
SERGE WALDBILLIG
ber die vielfältigen Schäden und Behinderungen, die durch punktuellen oder chronischen
Überkonsum alkoholischer Getränke während der Schwangerschaft beim ungeborenen Leben
mit späteren Auswirkungen bis in die Kindheit und ins Jugendalter entstehen können, existiert wissenschaftlich kein Zweifel mehr.
Das Spektrum fetaler Alkoholschädigungen beim Embryo bzw. Fetus (ab dem 3. Monat) reicht von
Wachstumsstörungen bei der Zell- und Organentwicklung über Schädigungen des zentralen Nervensystems bis hin zur Entwicklung eines typischen «Fetalen Alkoholsyndroms» (FSA) mit spezifischen
körperlichen Auffälligkeiten am Kopf und im Gesicht. Eine Reihe alkoholbedingter neuropsychologischer
Störungen haben Auswirkungen auf die Entwicklung FSA-geschädigter Kinder. Verminderte Intelligenz,
Aufmerksamkeitsdefizite, Hyperaktivität und sogar Schulprobleme werden von der Forschung mehr
oder weniger der Alkoholexposition des Ungeborenen im Mutterleib zugeschrieben.
Angesichts des international und auch für die Schweiz konstatierten Anstiegs risikoreicher Formen
des Alkoholkonsum bei Frauen im geburtsfähigen Alter könnte die Anzahl der insgesamt noch seltenen FSA-Fälle (2 pro 1000 Neugeborene) in Zukunft steigen. Bereits geringe Trinkmengen und
schon einmalige Berauschung sollen dabei reichen, um Schädigungen hervorzurufen. Einen Grenzwert,
bei dessen Unterschreiten keinerlei Beeinträchtigungen des Neugeborenen zu befürchten sind, gibt
es nicht.
8
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
er Alkoholkonsum von
Frauen – besonders in der
Öffentlichkeit – ist historisch
eine späte Errungenschaft. Trinken war vor allem Männersache.
Frauen, die beim Alkohol zulangten, wurden stigmatisiert.
Der Inbegriff des moralischen
Horrors war eine betrunkene,
enthemmte Frau. Noch heute
herrscht in vielen Teilen der
Welt die Meinung vor, das weibliche Geschlecht solle sich beim
Alkoholkonsum enthalten oder
zumindest stark zurückhalten.
Für Louise Nadeau, Psychologieprofessorin und feministisch
inspirierte Alkoholforscherin
aus dem kanadischen Montreal,
ist diese Einstellung Ausdruck
einer geschlechtsspezifischen
Diskriminierung im Umgang mit
Alkohol. Denn sie fasst das Geschlecht nicht nur als biologische Konstante, sondern als
kulturelle Konstruktion auf.
Da sich bis dato wissenschaftlich keine besondere genetische Veranlagung bei Frauen
RUSSELL UNDERWOOD/CORBIS
für reduzierten Alkoholkonsum
belegen lässt, müssen es gesellschaftliche und kulturelle Barrieren sein, die zu der typischen
geschlechtsspezifischen Rolle
der weiblichen Zurückhaltung
beim Alkoholgebrauch geführt
haben. Die Rolle der Frau als
züchtige Kindesmutter, treue
Gattin und Hausfrau, als fleissige Hüterin von Heim und Herd
führte zu einer systematischen
Ausgrenzung des weiblichen
Geschlechts aus männlichen
Trinkrevieren (Wirtshaus etc.)
und zu massiver Stigmatisierung abweichenden Verhaltens.
Wenn es um Alkoholkonsum
ging, wurden die Frauen in ihre
Schranken verwiesen.
Die amerikanische Soziologin Kay Fillmore von der Universität San Francisco hat länder- und kulturvergleichend
diese Konstanten weiblichen
Alkoholkonsums untersucht
und bestätigt dieses Bild des
Frauenalkoholkonsums. Frauen
haben weltweit höhere Lebenszeitabstinenzraten, trinken immer noch deutlich weniger als
Männer, beginnen den Alkoholkonsum später und weisen geringere Problemraten mit Alkohol auf. Die geschlechtsspezifischen Bremsen wirken also
noch. Doch Fillmore konnte
auch Anzeichen einer Angleichung der Geschlechtsunterschiede beim Alkoholkonsum
und wachsende Probleme mit
Alkohol bei jungen Frauen feststellen.
Verändertes Rollenbild
prägt Trinkverhalten
Kim Blumfield von der Freien Universität Berlin hat als Leiterin einer weiteren ländervergleichenden Studie zum Frauenalkoholkonsum einen Wandel
des weiblichen Trinkverhaltens
festgestellt. Mit der Modernisierung einer Gesellschaft nehmen
Frauen andere soziale Rollen
jenseits des traditionellen Familienlebens ein, was einen Einfluss auf ihren Alkoholkonsum
hat. Frauen mit höherer Schulbildung, besserer Ausbildung
und in Berufsrollen, jüngere Singles und Geschiedene trinken
mehr und anders (täglich, auch
allein). Parallel dazu haben sich
die sozialen Einstellungen und
Erwartungen zum Frauentrinken im Zuge der Emanzipation
gelockert. Der moralische Druck
der Gesellschaft hat nachgelassen. Dennoch: Trotz steigenden
Alkoholkonsums bei Frauen
bleibt das Rauschtrinken eine
Domäne der Männer, und die
Angleichung der Trinkmuster
geschieht eher langsam.
Frauen vertragen
weniger
Biologische Geschlechtsunterschiede bei der Alkoholverträglichkeit existieren vor allem
bei der Metabolisierung des Alkohols. Bei gleicher Alkoholmenge erreichen Frauen eine höhere
Blutalkoholkonzentration als
Männer. Im weiblichen Körper
befindet sich weniger Körperwasser, sodass sich der Alkohol
in einem geringeren Verteilungsvolumen auflöst, mit entsprechend konzentrierten und höheren Wirkungen. Ein Teil des Alkohols wird bereits im Magen
abgebaut. Diese so genannte gastrische Alkoholdehydrogenase
scheint bei Frauen geringer zu
sein und führt zu höherer Blutalkoholkonzentration und entsprechenden Effekten. Eine
Chancengleichheit beim rein körperlichen Vertragen von Alkohol
besteht somit nicht.
Betrachtet man die Risikokalküle von Schädigungen und
Nutzen des chronischen Alkoholkonsums (vgl. Kasten S. 6),
so lassen sich nur wenige Unterschiede beim alkoholbezogenen Krankheitsgeschehen zwischen Männern und Frauen
ausmachen. Der Gesundheitsgewinn bei moderatem Trinken
hinsichtlich der koronaren Herzkrankheiten ist höher bei Frauen. Bei Diabetes mellitus haben
Frauen bei hohem Konsum im
Vergleich zu Männern erhöhte
Risiken. Bei den Tumoren liegen
die alkoholbedingten Krebsraten gleich hoch, hinzu tritt bei
den Frauen ein in letzter Zeit
durch verschiedene Langzeitstudien belegtes erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Als geschlechtsspezifisches
Risiko muss der Alkoholkonsum
während der Schwangerschaft
gelten. Bei den neuropsychiatrischen Störungen zeigen sich
höhere Risikowerte, was der klinischen Beobachtung einer insgesamt grösseren psychischen
Komorbidität
(Depression,
Angststörungen etc.) bei Frauen
mit einer Abhängigkeitserkrankung entspricht. Bei später einsetzendem Trinkbeginn und
starkem Trinken konnte in vielen Studien bei Frauen ein
schneller einsetzender Abhängigkeitsprozess mit den entsprechenden körperlichen und sozialen Folgeerscheinungen beobachtet werden.
Noch trinken Frauen moderater als Männer und haben damit alle Chancen, eine positive
geschlechtsspezifische Risikobilanz des Umgangs mit Alkohol
zu erreichen. Das absehbare
Ende geschlechtsspezifischer
Diskriminierung beim Alkoholkonsum öffnet allerdings auch
das Tor für Problemfelder, die
bis jetzt für Männer reserviert
schienen.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
9
ESSKULTUR
JEAN-LUC INGOLD
Pernille lebt mit
ihrem Mann und
ihren beiden
Kindern an den
Ufern des Genfersees. Sie sind so
etwas wie Nomaden. Da sie für
eine dänische
Regierungsbehörde
arbeitet, die
Umweltschutzprojekte in Entwicklungsländern
unterstützt, hat sie
mit ihrer Familie
eine Zeit lang in
Bangkok verbracht, aber auch
in Kopenhagen
und der Schweiz.
Sie hatte also
genug Gelegenheit, die beiden
Länder miteinander zu vergleichen.
Von ihrem
Geburtsland sagt
sie, es sei vom
Junkfood verseucht.
10
Brunch auf dänische Art
Wenn die Bewohner des Nordens mit Familie und Freunden schlemmen, kommen Brote auf den Tisch, und zwar reich belegt. Ein kleiner Überblick.
VON JEAN-LUC INGOLD
M
an verwechselt sie so leicht,
die Skandinavier. Ein wenig aus Unwissenheit, ein wenig
aus Trägheit und ansonsten, weil
sie nicht sehr gängige Namen haben, von Abba vielleicht einmal
abgesehen. Johann Gustafsson
beispielsweise, drischt der auf
Schwedisch oder auf Norwegisch
auf den Ball ein? Und schreibt sich
der mit F oder V, einem S oder
zweien? Es gibt da auch einen,
der die ganze Arktis in seine Manteltasche steckte, und einen anderen, der in einem waghalsigen
Unternehmen den Ozean bezwang. Aber aus welchen Ländern kommen sie? Man sagt: Es
sind Leute aus dem Norden. Und
man vergisst sie sofort, das ist
sicher, genauso sicher, wie man
auch ihre königlichen Majestäten
vergisst, die sich alle gleichen un-
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
ter ihren Diademen wie so viele
Eroberer im Packeis.
Kleiner Szenenwechsel. Pernille aus Kopenhagen hat beschlossen, uns in die kulinarische Kunst der Zubereitung des
kalten dänischen Buffets, Kolt
Bord genannt, einzuweihen. Es
handelt sich um eine Art Brunch
vor dem Brunch, der ausnahmslos und ohne falsche Zurückhaltung mit Bier und/oder Aquavit
begossen wird, wenn Feierlaune
herrscht.
Zuerst, man wagt es kaum zu
sagen, braucht man Brot. Normalerweise genügt Roggenbrot,
jenes aus dem Wallis, es geht
aber auch deutscher Pumpernickel oder jede andere kräftige,
schwere und aromatische Sorte
Brot, mit Sonnenblumenkernen
oder Mehrkorn, das manchmal
servierfertig in Scheiben geschnitten und in Zellophan verpackt verkauft wird. Dieses Brot
stellt für die Dänen die Basis für
unendlich viele Kompositionen
dar, die sich allesamt um die gleichen drei Grundzutaten drehen:
Hering, Hering und Hering. Hinzu kommen Schweinefleisch,
Butter, Rahm, Gurken, Kartoffeln, Gans und Meerrettich. Mal
das eine, mal das andere, zusammen oder einzeln, alles taucht
hier und da wieder auf. Was beileibe nicht heissen soll, dass wir
uns im Kreis drehen. «Das
braucht Zeit», versichert uns Pernille, die ihren Mann Richard,
einen echten Schweizer, ebenfalls zur Zubereitung der Gerichte hinzugezogen hat.
Man höre und staune, es gibt
ein Kanapee, das den poetischen
ger ist diese Leverpostej vom Kalb
(vgl. Rezept). Die Dänen schwärmen so sehr für diese Leberpastete, dass die von ihnen verspeisten Mengen geradezu industriell
zu nennen sind. Das ist das richtige Wort, denn die hausgemachten Pasteten wie die von Pernille
werden immer seltener. Wie alles
andere auch. Man bestreut das
Ganze mit Rohkost und trinkt
dazu einen kräftigen Schluck
Bier.
Schmackhaft, aber ein wenig
einfach. Jedoch nicht so einfach
wie die gekochte Kalbszunge, die
gefroren, in feine Blättchen geschnitten und mit einem Schlag
scharfen Meerrettichs gekrönt
wird. Da braucht man schon zwei
Schluck Bier, bevor wir dann zum
Sommersalat übergehen, verschiedene Rohkostsorten, vereint
durch Quark und geräucherten
leichten Käse.
Der Vorteil dieser Methode ist
selbstverständlich die Geselligkeit. Die Dänen sind lustige Menschen, und das stellen sie auch
unter Beweis. Wenn es anspruchsvolle Feinschmecker wären, dann
wüsste man das. Dafür haben sie
noch etliche andere landestypische Gerichte, die man einfach so
essen oder dem Kolt Bord hinzufügen kann. Drei sind es vor allen
Dingen: die Frikadellers (Hackfleischbouletten), Feskedellers
(dasselbe aus Fisch) und den
Weihnachtsschweinebraten, der
diese Ehre des weihnachtlichen
Festgerichts der gefüllten Gans
und der gefüllten Ente streitig
macht.
Und kann man das alles auch
in der Schweiz zubereiten, indem
man sich aus den örtlichen Supermärkten versorgt? Anscheinend
schon, nur: Pernille und Richard
werden Ihnen sagen: Nichts geht
über Zutaten, die direkt aus Kopenhagen kommen.
JEAN-LUC INGOLD
Namen «Die Sonne geht über
Bornholm unter» trägt (eine dänische Insel im Baltikum am Südzipfel Schwedens) – wer weiss
schon, weshalb. Dieses Kanapee
(vgl. Rezept) besteht aus Räucherhering, und zwar aus Netzen,
die noch am selben Morgen von
Hand eingeholt worden sind, aus
einem rohen Ei in der halben
Schale (die Sonne?), fein geschnittenem Rettich, Salatblättern
(das grosse weite Meer?) und
Schnittlauch (das Gras auf der
Insel, das sich leicht im Wind
wiegt?). Das ist pikant, cremig
und knackig zugleich. Damit
wäre der Ton vorgegeben.
Gewissermassen nebenbei
nehmen wir das Feiertagsgeschirr
zur Kenntnis. Die Porzellanteller
sind von einem Hersteller, der
auch das königliche Haus beliefert. Oh! Sie sind weiss mit blauen esoterisch angehauchten Blumenmotiven. Serie 627, fügt die
Hausherrin hinzu. Die Gedecke
stammen von Georg Jensen, die
Dessertlöffel sind mit zwölf verschiedenen Motiven verziert, jedes illustriert eine Geschichte des
berühmten Erzählers. Auch die
Aquavitgläser sind durchaus erlaucht zu nennen. Sie sind nicht
zu edel für das Sandwichbuffet,
aber sie haben Klasse.
Und wo wir schon so schön
plaudern, hier haben wir das panierte und in Butter gebratene
Schollenfilet, sanft auf seinen
Toast gebettet. Das könnte etwas
fad sein, also veredelt man es mit
etwas Remoulade, Sauce tartare
auf dänische Art. Man gibt Petersilie, Gürkchen, Kapern, Oregano,
sauren Rahm, Curry, Salz und
Pfeffer in den Mixer, vermengt das
alles gut und serviert es zum
Schollenfilet.
Der dänische Volksmund sagt,
dass es fünf Mal mehr Schweine
gibt als Dänen. Nichtsdestoweni-
Leverpostej – dänische Leberpastete
Zutaten
•
•
•
•
•
300 g Kalbsleber
150 g Schweinehackfleisch
2 Eigelb
1 1/2 dl Milch
Salz, Pfeffer
• 2 Esslöffel Mehl
• 1 Zwiebel (in Scheiben geschnitten)
• Basilikum
Zubereitung
Alle Zutaten mixen, bis eine homogene Masse entsteht. In
einer Schüssel (z. B. aus Aluminium) für 50 Minuten bei 180°C
in den Ofen stellen. Herausnehmen und abkühlen lassen.
Roggenbrotscheiben damit bestreichen. Durch fein geschnittenen Salat der Saison verfeinern.
Heringssandwich
Zutaten
• 2 ganze geräucherte Heringe
• 4 sehr frische Eier
• 2 Hand voll frische
Salatblätter
•
•
•
•
1 Bund Schnittlauch
Roggenbrot
1 Bund Radieschen
Salz, Pfeffer, Öl
Zubereitung
Heringe aufschneiden, den Rogen herausholen, entgräten,
zurücklegen. Jedes Ei vorsichtig öffnen, Eiweiss und Eigelb
trennen und Eigelb in einer Hälfte der Eierschale belassen,
beiseite stellen.
Salat waschen und schleudern, die Radieschen waschen und
in feine Scheibchen schneiden, den Schnittlauch waschen
und fein schneiden.
Zwei Scheiben Brot auf jeden Teller legen und mit ein wenig
Salat belegen. Für jeden Teller zwei Heringsfilets auflegen,
wobei zwischen ihnen ein wenig Platz zu lassen ist. In diese
Lücke zwischen den Heringen ein Eigelb in seiner Schale legen. Mit dem restlichen Salat, den Radieschenscheiben und
dem Schnittlauch belegen. Nach Belieben mit Salz, Pfeffer
und Öl würzen.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
11
D
. IDACTA
Alkohol
Eigenschaften
• Alkohol, auch Ethanol genannt, ist kein essenzieller Nährstoff
für den menschlichen Organismus.
• Alkohol findet sich in alkoholischen Getränken wie Bier,
Wein, Sekt, Likören oder Spirituosen und daraus hergestellten
Lebensmitteln.
Aufbau und Abbau
• Alkohol ist eine organische Verbindung aus Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff.
• Alkohol wird zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut.
Wirkungen
• Alkohol besitzt keine essenziellen Funktionen. Er wirkt
sich hingegen vielfältig auf den menschlichen
Organismus aus:
– zentrales Nervensystem: verminderte Koordinationsund Zurechnungsfähigkeit, verstärkte Aggressivität
– Niere: entwässernde Wirkung
– Darm: verminderte Aufnahme von Nährstoffen
– Fötus: Entwicklungsstörungen
• Chronischer Alkoholkonsum führt zu Abhängigkeit,
psychischen Störungen, Organschäden (Leber, Herz ...)
und erhöhtem Krebsrisiko.
• Alkohol liefert 7 kcal/g.
FOTO: ALEXANDER EGGER
Referenzwerte für die Alkoholzufuhr
(Richtwerte, in g pro Tag)
Erwachsene
Frauen
Männer
max. 10 g/Tag
max. 20 g/ Tag
Berechnung zur Abschätzung des ungefähren
Blutalkoholgehalts (in 0/00)
Männer =
Alkoholmenge in Gramm
Alkoholmenge in Gramm
Frauen =
Körpergewicht in kg x 0,68
Körpergewicht in kg x 0,55
Pro Stunde reduziert sich der Blutalkoholgehalt um etwa 0,15 0/00.
Diese Menge kann also stündlich vom berechneten Blutalkoholgehalt abgezogen werden.
10 g Alkohol sind enthalten in:
28 g Whisky
29 g Kirsch
30 g Cognac
32 g Gin
70 g Portwein
75 g Eierlikör
85 g Wermut
105 g Rot- und Weisswein (12 Vol.-%)
110 g Champagner, Sekt, Prosecco
210 g Alcopops (6 Vol.-%)
250 g Kirschstängeli
260 g Lagerbier
325 g Apfelwein (4 Vol.-%)
1,1 kg Kirschtorte
R ATGEBER
Grüne Erbsen
Erbsen: Gemüse oder
Hülsenfrüchte?
Muriel Jaquet vom
Informationsdienst
NUTRINFO.
Aus botanischer Sicht gehört
die grüne Erbse (Gartenerbse) zur
Familie der Hülsenfrüchte (wie
auch Linsen, Kichererbsen, weisse Bohnen etc.). Man isst die noch
unreifen Samen (junge grüne Erbsen) mit ihrer Hülse (Kefen) oder
die trockenen gereiften Samen
(Trockenerbsen).
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht hingegen werden die
grünen Erbsen traditionellerweise
unter den Gemüsen eingeordnet,
obwohl ihre Zusammensetzung
dafür nicht typisch ist. Ihr Gehalt
an Vitaminen, Mineralstoffen und
Nahrungsfasern mag anderen Gemüsesorten gleichen, aber die
Zusammensetzung ihrer Eiweisse
und Kohlenhydrate tut dies nicht.
Mit 5–6% Eiweiss sind grüne Erbsen zwischen den Gemüsesorten
(1–3%) und gekochten Hülsenfrüchten (6–10%) einzuordnen.
Die Eigenschaften dieser Eiweisse
sind die gleichen wie die der Hülsenfrüchte. Der Gehalt an Kohlenhydraten liegt ebenfalls über demjenigen von Gemüse, erreicht
aber nicht den der Hülsenfrüchte.
Die grüne Erbse ist in dieser
Hinsicht also etwas Besonderes.
Sie besitzt alle Vorzüge von Früchten und Gemüse, von denen ein
Verzehr von fünf Einheiten pro
Tag empfohlen wird, und leistet
einen bedeutenden Beitrag zur
Versorgung mit wichtigen Eiweissen und Kohlenhydraten.
Sirup
Ist Sirup eine weniger
zuckerhaltige Alternative zu Limonaden?
Der Zuckergehalt eines Sirups hängt stark von seiner Ver-
14
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
dünnung ab. Auf dem Etikett
findet man normalerweise die
Empfehlung von vier bis sieben
Volumeneinheiten Wasser auf
eine Einheit Sirup, je nach den
verschiedenen Sorten. Wenn
man in Betracht zieht, dass Sirup
als Konzentrat zu 70% aus Zucker besteht, enthält das Getränk
letztlich 9 bis 14 g Zucker auf
100 ml. Zum Vergleich: Limonade oder Cola enthält 10 g auf
100 ml, Eistee 7,5 g. Damit ist
Sirup in solchen Konzentrationen zuckerhaltiger als jedes andere Getränk. Es wird jedoch
niemand gezwungen, den Empfehlungen auf dem Etikett zu folgen. Eine Verdünnung von 12 Volumeneinheiten Wasser auf eine
Einheit Sirup ergibt schon ein sehr
viel weniger stark gezuckertes
Getränk (ein wenig mehr als 5 g
auf 100 ml), ohne dass der Geschmack darunter leiden muss.
Doch selbst bei einer solch
starken Verdünnung bleibt Sirup
immer noch ein zuckerhaltiges
Getränk; ein Glas mit 200 ml entspricht drei Stück Zucker. Das
Getränk sollte daher nur gelegentlich und in mässigen Mengen konsumiert werden. Wasser
ist und bleibt das unverzichtbare
und uneingeschränkt zu empfehlende Getränk.
Favismus
Muss man bei einem
Glukose-6-PhosphatDehydrogenase-Mangel
(G6PD-Mangel) auch
auf andere Lebensmittel
als auf Favabohnen
(Saubohnen) verzichten?
Unter Favismus («Bohnenkrankheit») leidende Menschen
weisen einen erblichen Mangel
an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PD) auf, was zu
einem Zerfall der roten Blutkörperchen führt. Personen mit einem solchen Mangel sind in der
Regel gesund, aber nach dem
Verzehr von bestimmten auslösenden Substanzen kann es bei
ihnen zur hämolytischen Anämie
(schnelle Zerstörung der roten
Blutkörperchen) kommen. Diese
Substanzen sind im Wesentlichen
Medikamente, aber auch Favabohnen, daher der Name Favismus. G6PD-Mangel ist zwar in
Nordeuropa sehr selten, aber ausgeprägter in den Mittelmeerländern, Afrika, dem Nahen Osten,
Südasien und bei der afroamerikanischen Bevölkerung.
Jeder Person mit einem G6PDMangel wird empfohlen, Favabohnen erkennen zu lernen und
sie in jeder Form zu meiden
(frisch, getrocknet, als Mehl etc.).
Einige Quellen, vor allem im Internet, empfehlen, auch bestimmte andere Lebensmittel zu meiden, ohne dass diese Aussagen
jedoch belegt wären. Es stimmt,
dass es viele Varianten dieses
Mangels gibt und dass die Empfindlichkeit gegenüber den verschiedenen Substanzen nicht bei
jedem gleich ist. Aber die Wissenschaft liefert zurzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass auch andere Lebensmittel als Favabohnen
systematisch gemieden werden
müssten.
NUTRINFO
Informationsstelle für
Ernährungsfragen
Montag, Mittwoch, Freitag
8.30–12 Uhr
Tel. 031 385 00 08
E-Mail: [email protected]
oder schreiben Sie an:
SGE
Effingerstrasse 2
Postfach 8333
3001 Bern
AK TUELL
JONATHAN ALCORN/ZUMA/CORBIS
Übergewicht als
Demenzrisiko
Was ist
Demenz?
Als Demenz (chronische Verwirrtheit) wird eine
Störung
bezeichnet, die mit
Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und anderer
Funktionen des
Gehirns einhergeht, die so schwer
sind, dass sie die
Alltagsbewältigung deutlich beeinträchtigen. Es
kommt zu einem
Verlust erworbener intellektueller
Fähigkeiten und
zu Persönlichkeitsveränderungen als
Folge einer hirnorganischen Erkrankung. Demenz ist
in höherem Alter
die häufigste Ursache von Pflegebedürftigkeit.
VON ANDREAS BAUMGARTNER,
SGE
D
ie Studie zeige, dass «Fettleibigkeit einen schädlichen
Einfluss auf das Gehirn hat», sagt
Co-Leiterin Rachel A. Whitmer
von der Kaiser-Permanente-Krankenkasse in Nordkalifornien. Mit
der Erklärung dieses Phänomens
tun sich die Autoren der Studie
allerdings schwer.
Eine plausible Erklärung für
den Zusammenhang von Fettleibigkeit und Demenz wäre darin
zu sehen, dass Übergewichtige
ein erhöhtes Risiko für Diabetes
mellitus und kardiovaskuläre Erkrankungen haben – beides sind
bekannte Auslöser einer Demenz.
Doch die Studie zeigte einen direkten Zusammenhang zwischen
Übergewicht und Demenz – unabhängig von bestehenden Krankheiten und soziodemografischen
Faktoren. Die Forscher vermuten,
dass Übergewicht auf hormonellem Weg das Gehirn schädigen
könnte.
Für die Studie werteten die
Wissenschaftler Daten von Pa-
Menschen, die im mittleren Lebensabschnitt übergewichtig sind, erkranken im Alter häufiger an
einer Demenz. Besonders ausgeprägt ist der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Demenz bei
Frauen. Dies zeigt eine Studie amerikanischer Wissenschaftler, die die Auswirkungen von Fettleibigkeit auf die geistige Leistungsfähigkeit bei
10 000 Personen über drei Generationen hinweg
untersucht hatten.
tienten aus, die sich in den Jahren 1964–1973, damals im Alter
von 40 bis 45 Jahren, freiwillig
einem Gesundheitscheck unterzogen hatten. Dabei wurden sie
gemessen und gewogen. An
zwei Stellen war auch die Dicke
der Hautfalten bestimmt worden; sie ist ein Parameter für
Adipositas.
In den darauf folgenden
27 Jahren erkrankten 713 der
10 276 Teilnehmer an einer Demenz. Besonders häufig waren
davon Personen betroffen, die
bei der Vorsorgeuntersuchung
übergewichtig waren. Für Patienten mit einem Bodymass-Index (BMI) von 30 oder mehr
(Adipositas) errechneten die Forscher ein gegenüber Normalgewichtigen (BMI 18,6–24,9) um
74 Prozent erhöhtes Demenzrisiko. Bei Übergewichtigen (BMI
25–29,9) war das Risko um 35
Prozent höher. Ähnliche Zusammenhänge wurden zwischen der
Dicke der Hautfalten und einer
späteren Demenz gefunden.
Besonders ausgeprägt war
der Zusammenhang zwischen
Übergewicht und Demenz bei
Frauen. Adipöse Frauen erkrankten doppelt so häufig an einer
Demenz wie normalgewichtige.
QUELLE: RACHEL A. WHITMER ET AL.: OBESITY IN
MIDDLE AGE AND FUTURE RISK OF DEMENTIA: A 27
YEAR LONGITUDINAL POPULATION BASED STUDY.
BMJ, DOI:10.1136/BMJ.38446.466238.E0
Bewegung hält auch geistig fit
40 Minuten tägliches Spazieren erhält Körper und Geist länger fit. Zwei
amerikanische Studien haben nachgewiesen, dass Spazierengehen mit einem
verringerten Demenzrisiko in Zusammenhang steht. Die Studie der University of Virginia School of Medicine mit mehr als 2000 Männern über 71
Jahren ergab, dass jene, die am wenigsten gingen, fast ein doppelt so hohes
Demenzrisiko hatten als die aktivsten. Die Studie der Harvard Medical School
mit 18 000 Frauen zeigte, dass die körperlich aktiveren bei Tests zur mentalen Agilität besser abschnitten.
QUELLE: JAMA, VOL. 292 NO. 12, SEPTEMBER 22/29, 2004
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
15
FOCUS
Exquisiter
Genuss
Zwar werden in der Schweiz
rund viermal mehr Erdbeeren als
Himbeeren angepflanzt. Trotzdem befindet
sich die Himbeere, die eigentlich zu den Steinfrüchten und nicht zu den Beeren gehört, auf dem
Vormarsch. Nicht nur der Preis ist für den elitären
Charakter der Delikatessfrucht verantwortlich, sondern
auch die äusserst vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten,
von roh bis verarbeitet zu Kuchen oder Konfitüre. Zudem
enthält die Himbeere eine solche Fülle an Wert gebenden
Inhaltsstoffen, dass sie allein deswegen möglichst oft auf
den Teller und in den Magen gehört.
VON MARIANNE BOTTA DIENER
DAVID PREUTZ/TAXI
WWW.RAZZIES.COM
E
Goldene Himbeere
für den schlechtesten Film des
Jahres: Catwoman
mit Halle Berry in
der Hauptrolle
erhielt letztes Jahr
den «Golden
Raspberry Award»,
das Gegenstück
zum Oscar.
16
inmal im Jahr machen Himbeeren negative Schlagzeilen. Am Tag vor der Oscar-Verleihung werden die «Goldenen
Himbeeren» vergeben, um die
schlechtesten filmischen Leistungen im abgelaufenen Jahr
«auszuzeichnen». Warum gerade die Himbeere als Synonym
für mangelnde Qualität steht,
bleibt eine offene Frage. Denn
Himbeeren haben ein traumhaftes Aroma, sind delikat im Geschmack und haben wegen ihres
hohen Preises (12 bis 25 Franken
je Kilo) einen beinahe elitären
Charakter – nicht umsonst wird
die Himbeere als «Königin der
Beeren» bezeichnet.
Botanisch gesehen ist die
Himbeere die rote Schwester der
Brombeere und gehört wie sie
zur Familie der Rosengewächse
(Rosaceae). Sie war ursprünglich in Südosteuropa beheimatet. Das beweist auch ihr bota-
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
nischer Name «Rubus idaeus»,
benannt nach dem Berg Ida auf
Kreta, auf dem sie besonders
üppig wuchs. Rubus heisst soviel wie «rot».
Vom Kloster in die
Gärten
Die roten Früchte der in den
Wäldern wild wuchernden Sträucher wurden bereits in der Jungsteinzeit gesammelt. Unsere Vorfahren nutzten diese Obstart mit
dem einzigartigen Mineralstoffreichtum zu medizinischen Zwecken. Getrocknete Früchte kamen als Schweisstreiber bei fiebrigen Erkrankungen zum Einsatz,
sie galten als Helfer bei Beschwerden des gesamten Verdauungstraktes. Auch in römischen
Schriften wird die Heilkraft der
Beere erwähnt.
Im Mittelalter wurde dann in
vielen Klostergärten gezielt mit
der Kultivierung der Himbeeren
begonnen. Schon zu Beginn des
17. Jahrhunderts kannte man,
trotz des Namens «rubus», neben
den roten auch gelbe Himbeeren.
Die bekannten Garten- und
Waldhimbeeren stammen dagegen alle von der Europäischen
Himbeere ab, teilweise mit Anteilen der amerikanischen Himbeere. Züchter versuchen sich
seitdem unentwegt an der Entwicklung neuer Sorten, die immer mehr Früchte tragen und
widerstandsfähig gegen Krankheiten sind. Besonders in den
letzten Jahren gab es in der Züchtung neuer, aromatischer und
noch robusterer Himbeersorten
massive Fortschritte. Heute ist
die Sortenvielfalt riesig (s. Kasten
S. 19). Einige Himbeerstauden
sind ohne Dornen, gewisse Sorten reifen im Frühsommer, andere erst im Herbst. Je nach Region
haben die Beeren ihre eigenen
Namen – sie heissen Himmelbeere, Honigbeere oder Hübele.
che Himbeerplantagen zum Selberpflücken. Wer gerne ganzjährig auf Himbeeren zurückgreift,
findet tiefgefrorene Früchte aus
Polen, Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern.
Die Schweiz importiert jährlich rund 14 000 kg Himbeeren.
Im Inland werden für den Handel
auf einer Fläche von etwa 150 ha
Himbeeren angepflanzt (Erdbeeren: 450 ha).
Trotz ihres Namens ist die
Himbeere keine «Beere», sondern
eine Sammel(stein)frucht. Sie
besteht aus zahlreichen einzelnen Steinfrüchtchen, die von
feinsten Härchen zusammengehalten werden. Beim Pflücken
bleibt der Stiel mitsamt dem Innern an der Pflanze hängen, was
dazu führt, dass Himbeeren im
Gegensatz zu den verwandten
Brombeeren innen hohl sind. Die
Früchte werden 1–3 cm gross
und gedeihen bevorzugt in kühleren Klimazonen.
Ganz besonders aromatische,
wenn auch sehr kleine Beeren
sind in Alaska zu finden. Im Mittelmeerraum werden Himbeeren
wegen des trockenen Klimas dagegen recht selten kultiviert.
Himbeeren können auch in
Wäldern und Bergen gedeihen,
allerdings nur dann, wenn genügend Feuchtigkeit vorhanden ist.
In Mitteleuropa reifen die Himbeeren ab Ende Juni rund 4–
6 Wochen lang, spätere Sorten
im September. Das Pflücken der
Beeren ist sehr aufwändig und
erfolgt für den Frischverzehr von
Hand, wobei die Früchte direkt
in die späteren Verkaufsschalen
gefüllt werden.
Rasch geniessen
Die reifen Himbeeren sind
saftig, süss und sehr aromatisch,
aber eine längere Lagerung ist
nicht möglich, da sie schnell zu
schimmeln beginnen und – unreif gepflückt – nicht nachreifen
können. Die weichen, druckempfindlichen Beeren sollten am
besten sofort frisch gegessen
werden. Gewaschen werden nur
wirklich verschmutzte Früchte,
FOODPIX
Nicht Beere, sondern
Steinfrucht
Wichtige Schutzstoffe
denn beim Abspülen verliert die
Himbeere an Aroma.
Himbeeren halten sich im
Kühlschrank (am besten bei 0°C)
höchstens drei Tage. Die Früchte
lassen sich aber gut einfrieren.
Dann kann man sie bis zur
nächsten Erntesaison immer
wieder geniessen.
Himbeeren werden vorwiegend für Desserts, auf Kuchen
und Torten, in Obstsalaten oder
Müeslis sowie für Glacen verwendet. Konservieren lässt sich
das feine Aroma neben dem Einfrieren auch dadurch, dass die
Früchte zu Konfitüre, Gelee oder
Sirup verarbeitet werden, auch
ein Himbeerschnaps kann gebrannt werden. Himbeerblätter
bereichern verschiedene Teemischungen.
Europäische Frucht
Fast 90% der Weltproduktion
stammen aus Europa, der wichtigste Erzeuger ist Russland, gefolgt von Serbien-Montenegro,
Polen, den USA, Deutschland, Kanada, der Ukraine und Frankreich.
Sehr früh erhältliche Himbeeren
kommen meistens bereits im Mai
in die Läden, sie werden aus Spanien importiert. Absolute Hauptsaison der Schweizer Früchte sind
die Monate Juni bis September,
mittlerweile gibt es auch zahlrei-
Rezept für Himbeermousse.
Zutaten:
– 1 dl Rahm
– 1 Blatt Gelatine
– 200 g Himbeeren
– 60 g Puderzucker
– Zitronensaft
– Mineralwasser
Zubereitung:
Rahm steif schlagen
und kalt stellen.
Himbeeren durch
ein Sieb streichen
oder im Mixer fein
pürieren. Mit
Zitronensaft und
Puderzucker verrühren.
Gelatine mit ein
paar Tropfen
Wasser in einem
Pfännchen bei
kleiner Hitze
auflösen und mit
dem Himbeerpüree
vermischen. Den
Rahm unter die
Masse ziehen.
Das Mousse in eine
Schüssel oder in
Förmchen füllen
und mindestens
3 Stunden kalt
stellen. Vor dem
Servieren mit Beeren
garnieren.
Die roten Delikatessfrüchtchen bestehen zu fast 85 Prozent
aus Wasser, zu 4,8 Prozent aus
Kohlenhydraten, 1,3 Prozent Eiweiss und 0,3 Prozent Fett. Mit
einem Nahrungsfaseranteil von
fast 5 Prozent liegt die Himbeere
im Spitzenfeld der Obstsorten.
Diese unverdaulichen Pflanzenbestandteile regulieren die Verdauung.
Himbeeren enthalten ausserdem viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Anthozyane und Polyphenole. Neue
Studien haben gezeigt, dass die
in den Früchten enthaltenen Flavanoide die Immunabwehr stärken. Anthozyane gelten als wichtige Schutzstoffe, da sie Entzündungen hemmen und die Gefässe geschmeidig halten. Die in
Himbeeren ebenfalls vorkommende Ellagsäure gehört zur
Gruppe der Polyphenole und gilt
als potenzieller Wirkstoff gegen
Krebserkrankungen; die Tatsache, dass synthetisch hergestellte Ellagsäure eine geringere
Wirksamkeit zeigt, weist auf ein
mögliches Zusammenspiel mit
anderen Bestandteilen der Beeren hin. Ellagsäure, Kämpferol
und Phenolsäure wirken aktiv
gegen freie Radikale und als Bakterien- und Virenkiller.
Die reichlich enthaltene Salizylsäure (siehe Kasten, S. 18)
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
17
FOCUS
Exquisiter Genuss
verhindert Entzündungen und
tritt aktiv einer Verklumpung des
Blutes entgegen.
Auffallend hoch ist der Gehalt
der Himbeeren an Magnesium
(nur Nüsse liefern mehr) und Calcium – Stoffe, die für den Knochen- und Sehnenaufbau und die
Muskelkontraktion und Nervenreaktionen wichtig sind. Diese
wertvollen Inhaltsstoffe befinden
sich in den winzigen Kernen der
einzelnen
Himbeersegmente.
Dazu kommen das unvergleichliche Arome und der geringe Energiegehalt: Himbeeren liefern nur
33 Kalorien pro 100 Gramm.
Bei den Vitaminen dominieren die Vitamine C, E und viele
der B-Gruppe. 100 Gramm Himbeeren liefern locker ein Drittel
der täglich benötigten Menge an
Vitamin C und enthalten überdies fünf Gramm Nahrungsfasern.
Wichtige Helfer in der
Hausapotheke
Himbeeren haben auch einen
gewissen antibiotischen Effekt.
Zudem sollen die mineralstoffreichen Roten bei Nieren- und
Blasenbeschwerden, aber auch
bei Verstopfung helfen. Sie enthalten ausserdem viel Biotin, das
für schöne Haut und gesunde
Haare sorgen soll. In der asiatischen Medizin werden Himbeeren von Frauen auch als Mittel
gegen starke Monatsblutungen
eingesetzt und auch hiesige
Hebammen empfehlen den Tee
Bereits die Ägypter
verwendeten
gegen Rheumaund Rückenschmerzen «Aspirin» –
einen Aufguss aus
getrockneten
Myrteblättern.
Rund tausend
Jahre später
verordnete Hippokrates gegen Fieber
und Schmerzen
einen Saft, der aus
der Rinde des
Weidenbaums
gewonnen wurde.
Der Wirkstoff war
in beiden Fällen
der gleiche:
Salicylsäure.
In verschiedenen Früchten und Gemüsen finden sich
Spuren von Salicylsäure, die mit dem im Aspirin
enthalten Wirkstoff Acetylsalicylsäure eng verwandt ist. Himbeeren
enthalten vergleichsweise viel dieser entzündungshemmend und
schmerzlindernden Substanz – wenn auch 100-mal weniger, als in
einem normalen Aspirin drin ist.
nter den Früchten und Gemüsen sind Himbeeren in
Bezug auf den Salicylsäuregehalt Spitze. 100 g Himbeeren
enthalten 5 mg dieses Wirkstoffes. Höhere Konzentrationen
weisen nur Sultaninen (7,8 mg)
auf. Wer auf biologisch angebaute Beeren zurückgreifen
kann, darf sogar mit etwas höheren Salicylsäuregehalten rechnen. In einer Studie zu Biolebensmitteln (European Journal
of Nutrition, Bd. 40, S.289,
2002) haben Forscher herausgefunden, dass Suppen aus bio-
18
logisch angebautem Gemüse
mindestens sechsmal so viel Salicylsäure enthalten wie Gemüse
aus herkömmlichem Anbau. Die
Forscher führen den höheren
Salicylsäuregehalt der Biopflanzen darauf zurück, dass diese
ohne Pestizide auskommen müssen, um sich der Schädlinge zu
erwehren.
Wer sich vegetarisch ernährt,
kommt ebenfalls auf deutlich
höhere Konzentrationen. Amerikanische und schottische Forscher haben herausgefunden,
dass der Salicylsäuregehalt im
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
Goldene Königin und
schwarzes Juwel
Was ist schöner, als reife Beeren direkt vom Strauch zu pflücken? Wer eigene Himbeeren im
Garten ernten will, hat die Qual
der Wahl. Das Sortenangebot ist
reichhaltig. Neben leuchtend roten Früchten gibt es auch goldgelbe («Golden Queen») und sogar schwarze Himbeeren («Black
Jewel»). Vor allem Sorten mit
möglichst grossen Früchten sind
gefragt. «Glen Ample» bietet besonders hohe Erträge. «Rubaca»
und «Meeker» werden vor allem
aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten gepflanzt.
Himbeeren aus
dem eigenen Garten
Himbeeren statt Aspirin?
U
der Himbeerblätter zur Förderung einer raschen Geburt.
Blut von Vegetariern zwölfmal
so hoch ist wie in jenem von
Fleischessern. An die Dosis eines
Aspirins (500 mg pro Tablette)
reichen aber auch diese Konzentrationen bei weitem nicht heran
– obschon Himbeersaft in der
Alternativmedizin weiterhin als
fiebersenkendes und schmerzlinderndes Mittel eingesetzt wird.
Wer Himbeeren nicht gerade kiloweise verzehrt, muss auch
bei einer Überempfindlichkeit
auf Salicyl- oder Acetylsalicylsäure nicht auf die roten Sommerbeeren verzichten.
Himbeeren mögen einen sonnigen Platz und einen humusreichen Boden. Wichtig ist ein Rankgerüst, um den Ästen Halt zu
geben. Im Sommer brauchen die
Sträucher ausreichend Wasser.
Nach der Ernte sollten sie ausgelichtet werden. Abgetragene Äste
werden entfernt. So bekommen
die neuen Triebe Luft und Licht,
um im kommenden Jahr gesunde
Früchte zu tragen. Die Früchte,
die im August an den Sträuchern
hängen, sind so genannte Herbsthimbeeren, Sommerhimbeeren
dagegen tragen bis etwa Ende
Juli. Sommerhimbeeren sind
zwar meist aromatischer, aber
jeder kennt sicherlich die Maden
in den Früchten. Sie stammen
vom Himbeerkäfer, der seine Eier
an die Früchte legt. Herbsthimbeeren sind naturgemäss ohne
Maden, da der Käfer nun nicht
mehr fliegt.
Relativ bekannt sind die
Herbsthimbeersorten «Autumn
Grosse Sortenvielfalt
In der Züchtung neuer Himbeersorten gab es in den letzten
Jahren die grössten Fortschritte. Die wichtigsten Sorten:
Bliss» und «Golden Bliss», deren
etwas fader Geschmack allerdings einige bemängeln. Womit
die Frage nach dem Grund für
den Preis «Goldene Himbeere»
für den schlechtesten Film zumindest zum Teil beantwortet
werden könnte: Die «Golden
Bliss» hat geschmacklich nur
noch wenig mit ihren aromatischen, wild wachsenden Verwandten gemeinsam.
Meeker
Hauptsorte. Dank ihrer Robustheit und den sehr aromatischen Früchten die
am meisten angebaute Sorte. Früchte mittelgross bis gross, fest, rundlich-herzförmig. Sehr aromatisch. Gute Haltbarkeit der Früchte. Zum Tiefkühlen geeignet.
Sehr robust, stark wachsend und widerstandsfähig. Reifezeit mittel.
Blissy Autumn Bliss
Blissy ist eine sommer- herbsttragende Himbeersorte. Sie trägt alle Früchte an
den neu gewachsenen Trieben von Anfang August bis Anfang Oktober. Grosse
bis sehr grosse Früchte mit passablem Aroma. Sehr gute Haltbarkeit. Blissy ist
praktisch resistent gegen das Wurzelsterben.
Einkaufstipps
Golden Bliss
Die bekannte Himbeersorte Blissy hat mit Golden Bliss eine gelbfruchtige
Tochter. Schöne, leuchtendgelbe Früchte mit etwas fadem Geschmack. Golden
Bliss lässt sich gleich anbauen wie die Sorte Blissy. Im Dezember werden alle
Ruten bodeneben abgeschnitten.
Dr. Bauers Rusilva
Leuchtend rote, rundliche, grosse Früchte. Robust und widerstandsfähig gegen
Ruten- und Wurzelerkrankungen. Resistent gegen virenübertragende Blattläuse. Haupterntezeit Anfang Juli. Zusätzlich trägt Rusilva an den einjährigen
Ruten Ende September bis Mitte Oktober nochmals Früchte.
Niniane Rubaca
Erste sommertragende Himbeersorte mit grossen aromatischen Früchten, die
weitgehend resistent ist gegen das gefürchtete Wurzelsterben. Dank Niniane
(Rubaca) ist der Himbeeranbau wieder in fast jedem Garten möglich. Wuchs
mittelstark, wenig anfällig auf Rutenkrankheiten.
Glen Ample
Sehr grosse Früchte mit gutem Geschmack und guter Haltbarkeit machen Glen
Ample für alle Verwendungsarten (auch zum Tiefkühlen) geeignet. Die robusten
Pflanzen ohne störende Stacheln und mit langer Ernteperiode lohnen den Anbau
von Himbeeren im eigenen Garten. Frühe Reifezeit.
Willamette
Pflegeleichte Frühsorte mit besonders aromatischen Früchten. Sommertragende
Himbeere, die sehr widerstandsfähig ist gegen Frost sowie Ruten- und Wurzelerkrankungen. Früchte mittelgross bis gross, leuchtend bis tiefrot. Willamette
ist reich tragend und eine Hauptsorte in den Hausgärten.
QUELLE: HÄBERLI BEERENANBAU
• Wildfrüchte sind kleiner, schmecken aber aromatischer als grosse
Gartenhimbeeren.
• Nehmen Sie nur Verkaufsschalen ohne angeschimmelte Früchte, die andern werden sehr rasch
angesteckt.
• Wählen Sie unzerdrückte Früchte, da diese besonders an heissen
Sommertagen schnell schimmeln
können. Falls die Früchte doch
zerdrückt sind: am selben Tag konsumieren.
• Daheim sollten die Himbeeren
sorgfältig nebeneinander auf einen Teller gelegt, mit Frischhaltefolie bedeckt und rasch verbraucht
werden.
• Sammeln Sie Himbeeren selber,
bitte nicht entlang von Strassen.
An den feinen Härchen der Beeren bleiben Schmutz und Abgase
besonders gut haften.
• Reife Beeren erkennt man beim
Pflücken daran, dass sie sich gut
vom Fruchtboden lösen.
• Himbeeren passen gut zu Erdbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Nektarinen und Brombeeren.
• Folgende Gewürze passen ausgezeichnet: Vanille, Minze, Zitronenmelisse, Zitronensaft und
-schale, Salbei.
• Sehr reife Früchte können ohne
Wasserzugabe erhitzt und als
Sauce zu Vanilleglace serviert
werden.
Tulameen
Diese neue Sorte aus Kanada ist im Erwerbsanbau im Begriff, die wichtigste
Sommersorte zu werden. Sehr grosse, feste Früchte mit sehr gutem Geschmack.
Nur mittelstark wachsend. Trotzdem auf genügend Pflanzenabstand achten und
nicht zu stark düngen.
Marla Fertödi Karmin
Die früheste Himbeersorte mit ausgezeichnetem Geschmack! Grosse, hellrote
Früchte. Gute Haltbarkeit durch feste Früchte und geringe Anfälligkeit auf
Fruchtfäule zeichnen diese neue Sorte aus und machen sie für alle Verwertungsarten ideal. Vorteilhaft ist der mässige, robuste Wuchs.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
19
BÜCHER
VON MONIKA MÜLLER,
DIPL. ERNÄHRUNGSBERATERIN
Die Slow Carb
Diät
Prof. Dr. Michael
Hamm, Rose Marie
Donhauser. Knaur
Ratgeber Verlag,
München 2005.
144 Seiten, ISBN
3-426-64180-1,
Fr. 26.80
Kochen für
Knochen
Feinschmeckerrezepte gegen
die Osteoporose
Claude Merlin,
Oskar Marti, Oskar
Weiss. Hans Huber
Verlag, Bern 2005.
70 Seiten, ISBN
3-456-84139-6,
Fr. 22.95
20
Es gibt wenig gute Diätbücher zum
Abnehmen: Hier ist eines davon.
Professor Hamm und sein Team, Vielschreiber in Sachen Ernährungsratgeber, haben die Zeichen der Zeit
richtig erkannt. Slow Carb ist die
adäquate Antwort auf Low Carb,
Logi und Co. Dabei geht es nicht
darum, wenig Kohlenhydrate zu
essen, sondern die richtigen, also
langsam resorbierbare.
Hamm zeichnet das Bild der
vergangenen Diätwellen, um daraus Schlüsse für heutige Empfehlungen
zu ziehen. Dies ohne die Ernährungswissenschaft und -beratung allgemein zur
Schnecke zu machen, wie wir das von
anderen Autoren der Szene kennen. Für
die beginnende Epidemie der «Glyxomania nervosa» diätbegeisterter Menschen
schafft dieses Buch zwar keine Abhilfe,
ist aber ein erfreulicher Lichtblick am
Firmament des Diätbücherhimmels.
Das Team von «Chrüteroski»
und der Berner Bildererfinder Oskar
Weiss haben sich für dieses Werk
mit dem Arzt und Osteoporosespezialisten Claude Merlin zusammengetan. Daraus entstanden ist
ein gluschtiges Gourmetkochbuch in bekannter Manier der
beiden legendären Oskars. Eine
natürliche, ausgewogene Kost
mit vielen Frischwaren, genügend Milchprodukten und angemessenen
Fleisch- und Fischportionen erfreut nicht
nur die Knochen, sondern auch Bauch
und Herz. Bei diesen jahreszeitengerecht
ausgesuchten Köstlichkeiten wird einem
das Knochenstärken zum Vergnügen. Ein
kurzer medizinischer Teil erklärt auf verständliche Weise die Einflussfaktoren auf
die Entstehung der Osteoporose, Diagnose und Therapie. Meine Mama wird das
Kochbuch jedenfalls auf ihrem Geburtstagstisch vorfinden.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
Leitfaden
Mikronährstoffe
Orthomolekulare
Prävention und
Therapie
Edmund Schmidt,
Nathalie Schmidt.
Elsevier GmbH
Urban & Fischer
Verlag, München
2004.
696 Seiten, ISBN
3-437-56540-0,
Fr. 88.00
Unsere Lebensmittel
Tabellen mit
Vitaminen, Mineralstoffen, Kalorien,
Eiweiss, Fett,
Kohlenhydraten
Ibrahim Elmadfa,
Doris Fritzsche.
Ulmer Verlag,
Stuttgart 2005.
208 Seiten, ISBN
3-8001-4648-7,
Fr. 23.80
Es gibt unterdessen einige
Bücher zu orthomolekularen
Therapiekonzepten. Da bei diesen Werken das finanzielle Interesse am Verkauf von Mikronährstoffprodukten eine treibende Kraft sein kann, ist jeweils
eine gewisse Zurückhaltung bei
der Lektüre am Platz. Doch dieses
Buch möchte ich bei meiner täglichen Arbeit nicht mehr missen.
Auch wenn ich mir bei den bekannten Geschichten der ach so ausgelaugten
Böden ein schräges Lächeln abringen
muss, hat mich der Rest des Buches begeistert. Endlich ein sorgfältig erarbeitetes Nachschlagewerk zum Thema. Einfach zu handhaben, logisch aufgebaut,
mit kurzen prägnanten Informationen
und ausführlichen Listen sowohl zu
Nährstoff-Nährstoff- wie auch zu Nährstoff-Medikamenten-Interaktionen. Für
mich zurzeit das beste Buch in der Orthomolekularecke der Buchhandlung.
Ich bedauerte es sehr,
dass «Die grosse GU Vitaminund Mineralstofftabelle» von
diesem Autorenteam vergriffen
war. Nun haben die beiden
sozusagen einen Ersatz dieses
hilfreichen Werkes beim Ulmer
Verlag herausgegeben. Ehrlich
gesagt, erscheint mir das alte
Werk handlicher, dafür sind in
diese aktuellen Tabellen viele
neue hilfreiche Informationen
eingeflossen.
Für jeden Nährstoff werden die Nahrungsmittel nach verschiedenen Kriterien klassiert. Dabei wird auch die Nährstoffdichte pro 100 kcal jeweils angegeben, das erspart einem die mühsame
Suche in elektronischen Nährwertdatenbanken. Wer die vergriffene Ausgabe
gekannt hat, wird dieses Buch schnell
schätzen lernen. Als einfaches Nachschlagewerk zum spezifischen Nährstoffgehalt der Nahrungsmittel mit Kurzinformationen zu jedem Nährstoff lohnt
sich die Anschaffung allemal.
SCHULE
Essen und Trinken
in der «guten
gesunden Schule»
BILD AUS: «PFEFFERKORN. PRODUZIEREN – KONSUMIEREN», SCHULVERLAG BERN
Stephanie Baumgartner Perren
arbeitet als
freischaffende
Ernährungswissenschaftlerin und
Ausbildnerin.
Christine ImhofHänecke ist
Haushaltungslehrerin und leitet
Lehrmittelprojekte.
VON STEPHANIE BAUMGARTNER
PERREN UND CHRISTINE IMHOFHÄNECKE
I
m Zusammenhang mit der Erarbeitung dieser Qualitätskriterien fiel auf, dass im schulischen Umfeld zwei Rahmenbedingungen besonders wichtig
sind: Erstens soll das Trinken von
Wasser jederzeit möglich sein.
Dies bedingt die Installation von
Trinkstationen. Zweitens müssen für das Essen Zeiträume geschaffen werden, ohne die Bewegungsmöglichkeit einzuschränken. Das bedeutet, dass die
grosse Pause mindestens 30 Mi-
Gesucht: Schulprojekte
Ernährungserziehung fliesst in zahlreichen Schulen in den
Unterricht ein, und es werden auch Projekte zu diesem
Thema durchgeführt. Häufig bleibt es aber bei der Durchführung, und es erfolgt keine Dokumentation und Evaluation. Andere Schulen können damit nicht auf vorhandenes
Wissen und Erfahrungen zurückgreifen. Gerne würden wir
auf unserer Schulseite in TABULA Projekte zu Essen und
Trinken vorstellen.
Kennen Sie ein dokumentiertes Ernährungsprojekt in Kindergärten und Schulen? Dann schicken Sie Ihre E-Mail an:
[email protected]
Zu den Bereichen Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention werden zurzeit von Fachpersonen verschiedener Richtungen Kriterien für die
Schul- und Unterrichtsqualität aufgestellt. Die SGE
hat diese Qualitätsmerkmale zum Thema Ernährung erarbeitet.
nuten dauert und wie folgt unterteilt sein sollte: zuerst essen
– dann sich austoben.
Ernährung als
Schulthema
Im Unterricht selber muss die
Auseinandersetzung mit Essen
und Trinken ein Thema sein. Auf
der Unterstufe bieten dafür verschiedene Materialien (z.B. «Pfefferkorn. Produzieren – Konsumieren») fachliche Unterstützung. So können die Kinder z.B.
durch die Arbeit am Thema
Zwischenverpflegung
Handlungskompetenzen im Bereich
Gesundheit erwerben. Folgende
Inhalte sollen dabei vermittelt
werden:
• ausgehend vom Lieblingsznüni
Nahrungsmittel benennen, Neues kennen lernen, selbständig ein
Znünibrot zubereiten
• Znüni-Umfrage durchführen,
andere Essgewohnheiten kennen lernen
• die eigene Befindlichkeit wahrnehmen, Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden und Essen/
Trinken erkennen, Handlungsund Verhaltensweisen überlegen
Auf der Mittelstufe wird solchen
Fragen u.a. im Heft «Genussvoll.
Ernährung – Konsum – Suchtprävention» nachgegangen.
Im Unterricht der Oberstufe
stehen die eigenen Essgewohnheiten im Vordergrund. Oft fällt es den
Jugendlichen leichter, ihre Gewohnheiten zu hinterfragen, wenn
sie:
• Ernährungsformen einst und
jetzt kennen und vergleichen
• Essen und Trinken als Teil der
Kultur verstehen
• über Vorlieben und Abneigungen reden
• mit Chancen und Risiken unserer Ernährungsweise umgehen
lernen
Über eigene Haltungen nachdenken ist eine Basiskompetenz und
wird in verwandten Themen wie
Konsum wieder aufgegriffen. Das
wünschbare Ergebnis einer «guten
gesunden Schule» besteht darin,
dass Schulabgänger/-innen und
Lehrpersonen einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen und der Gesundheit anderer
pflegen und ihren weiteren Lernprozess im Bereich gesunde Lebensstile eigenverantwortlich gestalten.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
21
INTERNA
ge Buchhalterin Trudy Bischof. Die
Geschäftsstelle dankt sowohl
Hansjörg Ryser als auch Trudy Bischof für ihre wertvolle Arbeit.
VON PASCALE MÜHLEMANN,
LEITERIN FACHBEREICH
ERNÄHRUNGSWISSENSCHAFTEN
Zwei neue Mitarbeiter in
der Geschäftsstelle
Neue Leitung der SGE
Geschäftsführer Hansjörg Ryser und Buchhalterin Trudy Bischof
lassen sich frühzeitig pensionieren. Hansjörg Ryser geht wie bereits angekündigt per Ende September in Pension und übergibt die
Geschäftsführung der SGE zu diesem Zeitpunkt an Pascale Mühlemann. Hansjörg Ryser hat in seiner
17-jährigen Amtszeit sehr viel erreicht. Er hat sich immer besonders
stark für das Publikations- und
Tagungswesen eingesetzt; seine
Amtszeit war daneben durch verschiedene Meilensteine geprägt.
Ebenfalls in Frühpension geht
per Ende August unsere langjähri-
Hansjörg Ryser
tritt in den
Ruhestand. Er
verlässt die SGE
Ende September
nach
17-jähriger
Tätigkeit.
Die SGE in der Ära Ryser
• 1988: Das Sekretariat der damaligen Schweiz. Vereinigung für Ernährung (SVE) wird von der Eidg.
Alkoholverwaltung an das BAG
übertragen; H. Ryser übernimmt
die Geschäftsführung.
• 1990: Die SVE wird privatisiert.
• 1994: Aus dem Mitgliederrundschreiben wird die Zeitschrift
TABULA.
• 1995: Der Informationsdienst
NUTRINFO wird etabliert.
• 1996: Die SGE-Website entsteht;
heute verzeichnet die Seite täglich
über 1000 Besucher.
• 1999: Die Gesellschaft NUTRIKID® und das Netzwerk Nutrinet.
ch werden gegründet; H. Ryser
übernimmt die beiden Geschäftsführungen.
• 2002: Der Medienservice wird etabliert.
• 2004: Die bisherige Schweiz. Gesellschaft für Ernährungsforschung
wird integriert und der wissenschaftliche Bereich ausgebaut.
22
Trudy Bischof, seit
16 Jahren bei der
SGE, geht Ende
August in Pension.
Wilfried Kamper,
seit 1. August
neuer Leiter
Finanzen und
Administration.
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
Aufgrund der beiden Frühpensionierungen konnten zwei neue
Mitarbeiter eingestellt werden. Am
1. August hat Wilfried Kamper seine Tätigkeit als Leiter Finanzen
und Administration aufgenommen. Er verfügt über einen langjährigen und fundierten Leistungsausweis im Finanz- und Rechnungswesen. Am 1. Oktober wird
Angelika Welter, dipl. Oekotrophologin, die Leitung wissenschaftlicher Projekte übernehmen; wir
werden im nächsten TABULA darüber berichten.
Die Geschäftsstelle schätzt sich
sehr glücklich, Angelika Welter
und Wilfried Kamper für die SGE
gewonnen zu haben, und heisst
beide herzlich willkommen.
Höhere Mitgliederbeiträge ab 2006
Im Vergleich zu Organisationen mit ähnlicher Zielsetzung
liegen die aktuellen Mitgliederbeiträge der SGE deutlich unter
dem Schnitt. Zudem entsprechen
die materiellen Leistungen der
SGE an ihre Mitglieder (TABULAAbonnement, kostenlose Erstabgabe neuer Veröffentlichungen)
quasi im Massstab 1 zu 1 dem
aktuellen Jahresbeitrag.
Gemäss Jahresrechnung und
Bilanz 2004 ist die finanzielle Lage
der SGE zurzeit sehr unbefriedigend. Der Vorstand hat deshalb
eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge ab Januar 2006 beantragt, die
zur Sicherung der finanziellen Zukunft der SGE leider unumgänglich
war und anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung ohne
Gegenstimme genehmigt wurde.
Herzlichen Dank! Der Jahresbeitrag für Einzelmitglieder beträgt ab
1. Januar 2006 Fr. 75.– (bisher:
Fr. 50.–).
Fachtagung «Alkohol und
Ernährung»
An der vom BAG und der SFA
unterstützten nationalen Fachtagung und dem wissenschaftlichen Symposium der SGE «Alkohol und Ernährung» vom 15. Juni
referierten Fachleute aus Medizin, Alkohologie, Ernährungswissenschaft und Prävention zu
Risiken und positiven Effekten
des Alkoholkonsums. Die Tagung
und das Symposium dürfen trotz
leicht tieferer Teilnehmerzahl als
in den Vorjahren als Erfolg gewertet werden.
Gesundheitsförderung
Schweiz unterstützt
Profiline®
Anfang Juni hat sich Gesundheitsförderung Schweiz für die finanzielle Unterstützung von Profiline® ausgesprochen. Dieser einmalige Beitrag wird es ermöglichen, die Profiline-Unterlagen
umfassend zu überarbeiten. Die
Geschäftsstelle dankt herzlich für
die Unterstützung.
Projekt «Fast Food und
Gesundheit»
Das Projekt «Fast Food und Gesundheit» geht nun in die Umsetzung. Im Juni gab die SGE den
Startschuss zur Ideenentwicklung
einer zielgruppengerechten Auszeichnung für ausgewogen zusammengesetzte Schnellgerichte mit
der Firma BrainStore. Die Auszeichnung wird an einem für Frühling 2006 geplanten Degustationsevent durch eine Jury von Jugendlichen verliehen. Die SGE dankt
dem BAG und dem Schweiz. Bauernverband für die finanzielle Unterstützung.
AGENDA
Dauerausstellung zu den Themen «Cuisiner, manger, acheter et digérer»
L’eau à la bouche
Im Ernährungsmuseum «Alimentarium» in Vevey
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 10–18 Uhr,
Tel. 021 924 41 11, Fax 021 924 45 63
E-Mail: [email protected], Internet: www.alimentarium.ch
Wechselausstellung im Ernährungsmuseum «Alimentarium»
(bis 8. Januar 2006)
Feurig rot – safrangelb: eine Ausstellung
über exotische Gewürze
Sonderausstellung (bis 31. Januar 2006) im Mühlerama in der
Mühle Tiefenbrunnen. Weitere Informationen: Mühlerama,
Seefeldstrasse 231, 8008 Zürich, Tel. 01 422 76 60,
E-Mail: [email protected], Internet: www.muehlerama.ch
7.–9. September
Fruchtsäfte, fruchtsafthaltige Getränke:
Technologie, Untersuchung und
Beurteilung
In Hameln (Deutschland). Veranstaltung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Informationen und Anmeldung: DGCh,
Fortbildung, Postfach 90 04 40, D-60444 Frankfurt am Main,
Tel. +4969 79 17-3 64, E-Mail: [email protected],
Internet: www.gdch.de
16.–17. September
Tag der offenen Tür
9–17 Uhr, Agroscope Liebefeld-Posieux, Eidg. Forschungsanstalt für
Nutztiere und Milchwirtschaft, Schwarzenburgstr. 161, 3003 Bern.
Weitere Informationen im Internet: www.alp.admin.ch
19.–23. September
Nutrition Safari for Innovative Solutions
18th International Congress of Nutrition in Durban, South Africa.
Online information: www.puk.ac.za/iuns, Congress secretariat:
Ms Rykie Louw, Entire Business Soloutions cc,
tel +27 12 346 3866, e-mail: [email protected]
22. September
Was Sie schon immer wissen wollten!
19–21 Uhr an der Hochschule Wädenswil. Kurs zum sachgerechten
Umgang mit Lebensmitteln (drei Kursabende: 22. und 29. September sowie 6. Oktober). Nächste Kurse: ab 16. November.
Informationen und Anmeldung: Hochschule Wädenswil, Grüental,
8820 Wädenswil, Tel. 044 789 98 48, Fax 044 789 99 50,
E-Mail: [email protected], Internet: www.iqfs.ch
5.–7. Oktober
2. Kongress Praxis Klinische
Ernährung PKE
In Stuttgart-Hohenheim. Gemeinsame Veranstaltung der Universitäten Hohenheim und Tübingen. Für Mitarbeitende eines interdisziplinären Ernährungsteams: Medizin, Pflege, Diätassistenz, Oecotrophologie/Ernährungswissenschaft und Pharmazie. Weitere
Informationen auf der Kongress-Homepage: www.pke-online.com
13.–14. Oktober
Information on Nations Diets: Needs and
Uses – Experiences from the Past, Lessons
for the Future
Karlsruhe, Germany. 27th Scientific Annual Congress of the
Arbeitsgemeinschaft Essverhalten e.V. (AGEV) in cooperation with
the German Federal Research Center for Nutrition and Food.
Programme and registration form see: www.agev.net
20. Oktober
Osteoporose – was die Knochen
stark macht
14.30–18.15 Uhr im UBS Konferenzgebäude Grünenhof, Nüschelerstrasse 9, Zürich. 6. Wissenschaftliches Vitalstoff-Symposium.
Auskunft und Anmeldung: Dr. Becker Media Consulting Verlag für
GanzheitsMedizin, Tel. 061 272 90 09, E-Mail:
[email protected]
26. Oktober
Burn out? – Zurück zu den Quellen!
9–15.30 Uhr im Centre Culinaire in Rikon. Fortbildungsveranstaltung der Kuhn Rikon AG. Kosten: CHF 100.–. Weitere Veranstaltung zum gleichen Thema: 28. Oktober, 9–15.30 Uhr. Informationen und Anmeldung: Kuhn Rikon AG, Centre Culinaire,
8486 Rikon, Tel. 052 396 02 43, Fax 052 396 02 02, E-Mail:
[email protected]
19.–23. November
Igeho 05
Messe Basel. Internationale Fachmesse für Gemeinschaftsgastronomie, Gastronomie und Hotellerie. Weitere Informationen im
Internet: www.igeho.ch
TABULA NR. 3 / AUGUST 2005
23
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nächsten Nummer (4/2005,
erscheint Ende Oktober 2005):
Scharfe Sachen
Scharfe Sachen
Dazu finden Sie in diesem Heft
einen Beitrag zur karibischen
Küche, ein Didacta-Poster zum
Thema Wasser und Wissenswertes über Kürbisse.
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