PO59 Anaerobe Infektionen mit Clostridium perfringens: Die Büchse

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PO59
Anaerobe Infektionen mit Clostridium perfringens: Die Büchse
der Pandora ?
E. Schröpfer1, P. Zepplin1, W. Hamelmann1, A. Thiede1, T. Meyer1
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Chirurgische Universitätsklinik Würzburg
Hintergrund: Anaerobe Infektionen mit Clostridium Perfringens sind in der heutigen
Zeit zwar selten, verlaufen jedoch auch bei rechtzeitiger medizinischer Intervention
nach wie vor häufig letal. Fall-Darstellung: Im Juni dieses Jahres wurde aus einem
peripheren Krankenhaus ein 47jähriger Patient mit der Verdachtsdiagnose
„Oberschenkelhämatom“ – ohne anamnestische Hinweise auf ein Trauma – in
unsere Klinik vorgestellt. Nebenbefundlich bestand bei dem Patienten ein
myelodysplastisches Syndrom sowie ausgeprägte Ulcerationen links skrotal.
Wegen einer tiefen Beinvenenthrombose war der Patient markumarisiert worden.
Klinisch befand sich der Patient in einem deutlich reduzierten Allgemeinzustand.
Der rechte Oberschenkel war massiv geschwollen und dunkelblau-livide verfärbt.
Bei der Palpation des Oberschenkels war eindrucksvoll eine Krepitation tastbar.
Verlauf: Auf Grund dieser Befunde erfolgte – unter der Vedachtsdiagnose eines
Gasbrandes – die sofortige antibiotische und chirurgische Intervention im Sinne
einer Oberschenkelexartikulation. Leider zeigte sich intraoperativ bereits eine
Progredienz des Infektes, so dass eine chirurgische Sanierung im vorliegenden
Fall nicht möglich war. Der Patient verstarb trotz weiterer Intensivierung der
Intensivmedizinischen Therapie ca. 8 Stunden nach der Aufnahme in unserem
Haus. Schlussfolgerung: Ist die Büchse der Pandora erst einmal geöffnet,
verlaufen auch heute noch 100% aller nicht- oder zu spät behandelten
Gasbrandinfektionen tödlich. Der vorliegende Fall zeigt, dass trotz der sehr
niedrigen Inzidenz von ca. 1,5 Fällen pro 1 Millionen Einwohnern und Jahr, vor
allem bei Risikopatienten, immer auch an eine Infektion durch ubiquitäre
Clostridien gedacht werden sollte.
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