Verband der Diätassistenten - - Deutscher Bundesverband e.V. 53. Bundeskongress des VDD in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e. V. (BDEM) vom 06. bis 07. Mai 2011, CongressPark Wolfsburg DIE KETOGENE DIÄT – EINE DIÄTETISCHE HERAUSFORDERUNG Modifizierte Atkins-Diät - Eine Alternative zur Ketogenen Diät Petra Sager,, Diätassistentin, Diakonie Kork, Diät- und Ernährungsberatung, Landstr. 1, 77694 Kehl ________________________________________________________________________ Die Modifizierte Atkins-Diät (MAD) ist eine gelockerte Form der klassischen Ketogenen Diät (KD), die in Amerika seit 2002 und bei uns seit ca. einem Jahr als alternative Therapie zur strengen KD angeboten und angewendet wird. Die Entwicklung der MAD erfolgte zufällig durch eine Mutter, die ihren Sohn zu Hause auf die klassische KD vorbereiten wollte und die Kohlenhydrate in seinem Essen reduziert hatte. Das Kind wurde nach 2 Tagen anfallsfrei. Eine Diätassistentin errechnete nachträglich eine Kohlenhydratmenge von 10g/Tag. Ähnlich war ein anderer Fall einer Mutter, die nach einer abgesetzten klassischen KD mit alten Rezepten in abgewandelter Form mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett eine neue Ketogene Therapie begann. Auch dieses Kind wurde anfallsfrei. Seitdem ist die MAD zu einem standardisierten Therapieverfahren geworden. Sie wird angewendet bei Kindern ab ca. 5 Jahren und kann auch gut eingesetzt werden bei älteren Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Nach neuen Erkenntnissen ist die MAD gut wirksam bei GLUT1-Defekten. Der Vorteil der MAD im Gegensatz zur KD liegt darin, dass nur die Kohlenhydrate berücksichtigt werden müssen und Kalorien, Eiweiß und Fett frei gestaltet werden können. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Ratio nicht unter 1:1 fällt. Denn es hat sich gezeigt, dass eine zu geringe Fettgabe die Ketose hemmen kann. Durch zusätzliche Gabe eines Ketoshakes mit 60g KetoCal kann die Wirkung der MAD intensiviert werden. Er wird mit 1,8g Kohlenhydraten in den Tagesbedarf eingerechnet. Die Kohlenhydrate sind streng auf 10g/Tag begrenzt. Nach der 3-monatigen Einführung kann die tägliche Kohlenhydratmenge auf 15g erhöht werden. Da nur die Kohlenhydrate begrenzt sind, können kohlenhydratfreie Lebensmittel ohne Anrechnung frei gegeben werden, wie z.B. Fleisch und Fisch natur. Bei Wurst und Käse sind nicht alle Sorten kohlenhydratfrei; hier muss dann auf die Nährwertangaben der Hersteller, bzw. die Nährwerttabelle geachtet werden. Die Kohlenhydrate können beliebig auf die Mahlzeiten aufgeteilt werden, und auch die Mahlzeiten können frei über den Tag verteilt werden. Als Nebenwirkungen können auftreten: Hypoglykämie (vor allem in der Einleitungsphase), Hypercholesterinämie, erhöhte Harnstoffwerte und gelegentlich Gewichtsverlust. An Zusätzen werden auch bei der MAD Multivitaminpräparate, Calcium und Vitamin D verabreicht. In der Zusammenfassung ist die MAD die Ketogene Therapieform, die von den Kindern eher akzeptabel und für die Familie leichter durchführbar ist, da sie sich in der Durchführung etwas flexibler gestaltet. Somit ist die MAD eine gute Alternative zu der klassischen KD.