Angebot Vorlesung Bauwirtschaft 9.11.2004 Angebot = Wie viel bietet ein Unternehmen bei unterschiedlichen Preisen an? Bietet ein Unternehmen bei höheren Preisen mehr an? Preis Ab welchem Preis wird angeboten? Oder kann ein Unternehmen den Preis bei grösserer Produktion senken? Menge / Zeit Einfaches Modell des Unternehmens Unternehmen produziert Güter verkauft Güter Kosten Ertrag Gewinn Entscheidungen eines Unternehmens Was produzieren? Welche Güter? Wo sind die Kostenvorteile gegenüber anderen Unternehmen? Wie produzieren? Produktionstechnik? Arbeits- Wie viel produzieren? Welches Angebot oder kapitalintensiv? bei gegebenem Preis? Zu welchem Preis verkaufen? Welcher Spielraum besteht bei der Preissetzung? Grenzprodukt eines Inputs Um wie viel verändert sich der Output, wenn ein Input um eine Einheit zunimmt und die anderen Inputs konstant bleiben? Veränderung einer unabhängigen Variable +1 Arbeit Land Veränderung der abhängigen Variable Weizen +? Grenzprodukt der Arbeit bei 1.5 Hektar Weizen (t) 30 Grenzprodukt von 10 Stunden Arbeit = um wie viele t Weizen steigt Gesamtprodukt durch die letzten 10 Arbeitsstunden Gesamtprodukt 20 10 1,7 4 0 Weizen (t) 4 50 100 150 200 250 Grenzprodukt von 10 Stunden Arbeit 3 2 1,7 1 0 50 100 150 Arbeitsstunden 200 250 Grenzprodukt der Arbeit bei 1.5 Hektar Weizen (t) 30 Gesamtprodukt steigt bei steigendem Arbeitseinsatz Gesamtprodukt 20 10 0 Weizen (t) 4 Grenzprodukt sinkt bei steigendem Arbeitseinsatz 50 100 150 200 250 Grenzprodukt von 10 Stunden Arbeit 3 2 1 0 50 100 150 Arbeitsstunden 200 250 kurzfristig und langfristig Die “kurze” Frist ist der Zeitraum, in dem einige Inputs der Produktion nicht verändert werden können. kurzfristig sind die Fixkosten gegeben langfristig sind alle Kosten variabel Wie lang die kurze Frist ist, hängt von der Art der Produktion und dem Markt der spezifischen Produktionsgüter ab. Wie lange läuft der Pachtvetrag für ein Restaurant? Ist es möglich die Maschinen zu verkaufen? Wie lange dauert die Planung und der Bau einer neuen Fabrik? Welche Fixkosten in der Bauproduktion? Welche variablen Kosten in der Bauproduktion? Konstante Skalenerträge Wenn man alle Inputs verdoppelt und sich der Output verdoppelt. 2.5 20 t Weizen Input Land (Hektar) 2.0 1.5 10 t Weizen 1.0 5 t Weizen 0.5 0 0 50 100 150 200 Input Arbeit (Stunden im Monat) 250 Steigende Skalenerträge Wenn man alle Inputs verdoppelt und sich der Output mehr als verdoppelt. 2.5 30 t Weizen Input Land (Hektar) 2.0 1.5 10 t Weizen 1.0 4 t Weizen 0.5 0 0 50 100 150 200 Input Arbeit (Stunden im Monat) 250 Ursachen für steigende Skalenerträge Vorteile der Arbeitsteilung grössere Produktion ermöglicht grössere Arbeitsteilung physische Skalenvorteile z.B. Rohr einer Öl-Pipeline mit doppeltem Durchmesser benötigt nicht doppelt so viel Material Beispiel: optimale Kraftwerkgrösse bei Stromproduktion durchschnittliche Produktionskosten $/MW 1930 1950 1970 1980 1990 50 200 800 Grösse Kraftwerk in MW 1000 Wie viel produzieren? Die Menge, die den grössten Gewinn ergibt Gewinn = Ertrag - Outputpreis Gewinn = mal Outputmenge Kosten Inputpreise - mal Inputmengen Kostenanalyse Ziegel-Produktion Inputs Land Maschinen Organisation Material Arbeitsstunden kurzfristig mengenunabhängige Inputs Fixkosten mengenabhängige Inputs variable Kosten Kostenanalyse Ziegel-Produktion Wöchentliche Produktionskosten: Maschinenpark Fixkosten 1000 Fr. Arbeit variable Kosten x mal 20 Fr. Gesamtkosten = Inputs mal Preise Ziegel (t) Arbeit (h) Fixkosten variable Kosten Gesamtkosten 0 0 1000 0 1000 1 1 1000 20 1020 2 4 1000 80 1080 3 9 1000 180 1180 10 100 1000 2000 3000 15 225 1000 4500 5500 20 400 1000 8000 9000 Stundenlohn = 20 Fr. Maschinen = 1000 Fr. Gesamtkosten 5000 Gesamtkosten 4000 variable Kosten 3000 2000 Fixkosten 1000 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Durchschnittskosten Durchschnittskosten = Gesamtkosten Outputmenge Ziegel 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 Kosten pro t Ziegel 1000 800 600 400 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Gesamtkosten 1000 1020 1080 1180 1320 1500 1720 1980 2280 2620 3000 9000 DUK 1020 540 393 330 300 287 283 285 291 300 450 Grenzkosten einer Einheit Output Um wie viel verändern sich die Gesamtkosten, wenn eine zusätzliche Einheit Output produziert wird. Veränderung der unabhängigen Variable +1t Output Veränderung der abhängigen Variable Gesamtkosten +? Grenzkosten = Kosten der zusätzlichen Einheit Ziegel 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 Kosten pro t Ziegel 1000 Grenzkosten 800 600 400 Durchschnittskosten 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Gesamt- Grenzkosten kosten 1000 1020 20 1080 60 1180 100 1320 140 1500 180 1720 220 1980 260 2280 300 2620 340 3000 380 9000 780 Kosten pro Einheit Kosten pro t Ziegel 1000 Die Durchschnittskosten sinken, solange sie höher als die Grenzkosten sind Grenzkosten 800 600 400 Durchschnittskosten 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Gesamtkosten 5000 Gesamtkosten 4000 variable Kosten 3000 2000 Fixkosten 1000 0 0 5 10 15 20 25 Kosten pro t Ziegel Ziegel pro Woche (t) 1000 Grenzkosten 800 Durchschnittskosten 600 400 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Wie viel produzieren? Preis, Kosten pro t Ziegel Mehr produzieren, wenn die Produktionskosten der letzten Einheit kleiner als ihr Verkaufsertrag sind. 1000 Grenzkosten 800 600 500 Marktpreis = 500 400 Durchschnittskosten 200 Grenzkosten = 260 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Wie viel produzieren? Preis, Kosten pro t Ziegel Weniger produzieren, wenn die Produktionskosten der letzten Einheit grösser als ihr Verkaufsertrag sind. 1000 Grenzkosten 800 Grenzkosten = 580 600 500 Grenzkosten = 500 400 Durchschnittskosten 200 die gewinnmaximierende Menge ist 13 t Ziegel 0 0 5 10 13 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Wie gross ist der Gewinn? Preis, Kosten pro t Ziegel Gesamtertrag - Gesamtkosten 1000 Durchschnittskosten Grenzkosten 800 600 500 Marktpreis = 500 400 Gewinn 200 Ertrag Kosten = Preis mal Menge = Durchschnittskosten mal Menge 0 0 5 10 13 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Wie gross ist der Gewinn? Preis, Kosten pro t Ziegel Gesamtertrag - Gesamtkosten 1000 Durchschnittskosten Grenzkosten 800 600 500 400 337 Ertrag = 500 mal 13 = 6500 200 Kosten = 337 mal 13 = 4381 Gewinn = 6500 - 4381 = 2119 0 0 5 10 13 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 8000 Gesamtkosten 6500 6000 Gesamtertrag Gewinn = 2120 Fr. 4380 4000 Gesamtkosten 2000 0 0 5 10 15 20 25 Kosten pro t Ziegel Ziegel pro Woche (t) 1000 Grenzkosten 800 Gewinn + Fixkosten 600 500 400 Durchschnittskosten 200 0 0 5 10 13 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Ziel: Gewinnmaximierung Gewinn = Preis mal Menge - Gesamtkosten G(X) = PxX - K(X) max. G(X) = PxX - K(X) x dG(X) dK(X) xX ____ = dP ____ - ____ = 0 dX dX dX dP dK(X) xX ____ = ____ dX dX dK(X) PX = ____ dX Gewinn maximal wenn Preis = Grenzkosten Preis, Kosten pro t Ziegel Was passiert, wenn der Preis steigt? 1000 das Angebot steigt Durchschnittskosten Grenzkosten 600 500 400 200 0 0 5 10 13 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Angebotskurve = Grenzkostenkurve Die Angebotskurve entspricht der Grenzkostenkurve, sobald sie über der Durchschnittskostenkurve liegt. Kosten pro t Ziegel 1000 Grenzkosten 800 600 Durchschnittskosten 400 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Grenzkostenkurve über DUK = Angebotskurve des Unternehmens Preis, Kosten pro t Ziegel Die Angebotskurve zeigt, wie viel das Unternehmen bei einem gegebenen Preis anbieten wird. 1000 800 Grenzkostenkurve = Angebotskurve Preis 600 400 200 Menge 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Flash-Simulation Unternehmen Was beeinflusst das Angebot neben dem Preis? 1000 Preis 800 Angebotskurve 600 Faktoren, die neben dem Preis das Angebot beeinflussen: Preise der Inputs Technologie Erwartungen 500 400 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Zunahme des Stundenlohns Stundenlohn steigt von 20 auf 30 Fr. 1000 Preis 800 Grenzkosten steigen neue Angebotskurve Angebotskurve verschiebt sich Angebotskurve 600 500 400 200 0 0 5 10 15 Weizen (t) 20 25 Verbesserung der Technologie gleiche Menge kann mit weniger Arbeit produziert werden bessere Produktionstechnik Grenzkosten sinken 1000 Angebotskurve Preis 800 Angebotskurve verschiebt sich 600 500 neue Angebotskurve 400 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 1000 Angebot Kosten pro Einheit Kosten pro Einheit 1000 Unternehmen B 800 600 Gewinn 400 290 200 1000 Angebot 800 600 Gewinn 400 200 0 0 0 5 10 15 20 25 0 5 10 15 20 Weizen (t) A 1000 A+B A+B+C 30 wird immer flacher 45 0 0 10 20 30 40 50 60 Weizen (t) 600 Gewinn 400 200 70 80 90 100 25 0 5 10 15 20 Aber wie viele Unternehmen bieten hier an? Solange ein Gewinn gemacht wird, besteht der Anreiz einzusteigen. 600 15 800 Weizen (t) 800 400 290 200 Angebot 0 Weizen (t) Preis Unternehmen C Kosten pro Einheit Unternehmen A 25 Kosten pro Einheit 1000 Marktangebot bei identischen Unternehmen Angebot 800 600 400 200 0 0 5 10 15 20 25 Weizen (t) 1000 Preis 800 640 600 490 410 400 340 290 200 Nachfrage 0 0 200 400 600 800 Weizen (Millionen t) 1000 Langfristig ist der Gewinn null Kosten pro t Ziegel 1000 Grenzkosten 800 600 Durchschnittskosten 400 langfristig sinkt der Preis auf das Minimum der Durchschnittskosten 200 0 0 5 10 15 Ziegel pro Woche (t) 20 25 Zusammenfassung Die Marktangebotskurve ist die Summe der individuellen Angebotskurven. Je grösser die Zahl der Anbieter, desto flacher die Angebotskurve. Solange die Unternehmen auf einem Markt Gewinne machen, besteht ein Anreiz für andere Unternehmen, in diesen Markt einzusteigen.