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Thermodynamik
• Bisher haben wir den thermischen Bereich ausgeklammert.
Dieser ist aber fundamental fürs Verstehen der Physik.
• Wir haben gesagt, dass Energie weder erzeugt noch
vernichtet werden kann ... haben uns dann aber sogleich
auf dem Absatz umgedreht und Elemente wie Quellen und
Widerstände eingeführt, die es ja gemäss dem oben
Gesagten gar nicht geben dürfte.
• In der heutigen Vorlesung werden wir diese Phänomene
etwas genauer analysieren.
1. Dezember, 2004
Anfang Präsentation
Übersicht
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•
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•
•
•
Energiequellen und Senken
Irreversible Thermodynamik
Wärmeleitung
Wärmefluss
Thermische Widerstände und Kapazitäten
Wärmestrahlung
1. Dezember, 2004
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Energiequellen und Senken
.
Physische Systemgrenze (die Wand)
T S1
k·U0
T
i0 /k
S2
Die andere Seite der Wand
(externes Modell)
.
Steckdose,
Netzgerät
Elektrisches Modell
(internes Modell)
1. Dezember, 2004
Thermisches Modell
(externes Modell)
Mathematische Systemgrenze
(verschiedene Bereiche)
Anfang Präsentation
Die „Widerstandsquelle“
• Im Widerstand wird freie Energie irreversibel in Entropie
umgewandelt.
• Dieser Umstand wird im Bondgraphen durch eine
„Widerstandsquelle“, das RS-Element, versinnbildlicht.
• Die Kausalität der thermischen Seite ist immer so, dass der
Widerstand dort als Quelle von Entropie gesehen wird, nie
als Quelle von Temperatur.
• Temperaturquellen gibt es physikalisch nicht.
1. Dezember, 2004
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Die Wärmeleitung I
• Die Wärmeleitung in einer gut isolierten Stange kann durch
die eindimensionale Wärmeleitungsgleichung beschrieben
werden:
• Diskretisation im Raum führt zu:
1. Dezember, 2004
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Die Wärmeleitung II
• Dadurch bietet sich die folgende elektrische Ersatzschaltung an:
dvi /dt = iC /C
iC = iR1 – iR2
vi-1 – vi = R· iR1
vi – vi+1 = R· iR2
1. Dezember, 2004

dvi /dt = (iR1 – iR2 ) /C
= (vi+1 – 2·vi + vi-1 ) /(R · C)

(R · C)·
dvi
dt = vi+1 – 2·vi + vi-1
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Die Wärmeleitung III
• Somit lässt sich die Wärmeleitung durch eine Kette solcher
T-Glieder beschreiben:
• In Bondgraphendarstellung:
1. Dezember, 2004
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Die Wärmeleitung IV
• Dieser Bondgraph ist wunderschön ...
Er hat nur einen Haken ...
Er ist mit Sicherheit inkorrekt!
.
Energiesenken gibt es nicht!
Ein Widerstand mag in einer elektrischen Schaltung sinnvoll
sein, falls die Erwärmung der Schaltung nicht von Interesse
ist, aber sicherlich nicht, wenn das zu beschreibende System
selbst schon thermisch ist.
1. Dezember, 2004
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Die Wärmeleitung V
• Das Problem lässt sich leicht korrigieren, indem jeder
Widerstand durch eine Widerstandsquelle ersetzt wird.
• Der Temperaturunterschied führt zu zusätzlicher Entropie,
die beim nächstgelegenen 0-Knoten wieder eingespeist
wird.
1. Dezember, 2004
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Die Wärmeleitung VI
• Dies ist eine gute Annäherung der physikalischen Realität.
Leider ist der Bondgraph asymmetrisch, obwohl die
Wärmeleitungsgleichung selbst symmetrisch ist.
• Eine weitere Korrektur behebt diesen Schönheitsfehler.
.
S
i-1
 RS
1
.
S
.
S
iy
0
Ti
Ti
.
S
i-1
i-1
Ti
C
1. Dezember, 2004
RS
Ti
Si-1
.
Ti Si-1 2
2
Ti
0 .
1
RS
.S Ti+1
RS 
ix
Ti+1
.
S
i-1
.
0
1
Si Ti+1
C
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Der Wärmefluss
• Die thermische Leistung ist der Wärmefluss dQ/dt. Er wird
wie üblich als Produkt der beiden adjugierten thermischen
Variablen gerechnet, somit:
·
P = Q = T·S·
• Man kann auch vom Wärmefluss als dem primären
physikalischen Phänomen ausgehen und daraus konsequent eine Gleichung zur Berechnung der Entropie
ableiten:
·
S = Q· / T
1. Dezember, 2004
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Die Berechnung von R und C I
• Die Fähigkeit einer langen isolierten Stange, Wärme zu
transportieren, ist proportional zum Temperaturunterschied.
· = ( · T) · S· = R · S·
T =  · Q· =  · (T · S)

• wobei:
 = l1 · Al

1. Dezember, 2004
R=·T
 = thermischer Widerstand
l = spezifischer thermischer Leitwert
l = Länge der Stange
A = Querschnitt der Stange
x · T
R=·T=
l·A
x = Länge des Segments
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Die Berechnung von R und C II
• Die Fähigkeit einer langen isolierten Stange, Wärme zu
speichern, folgt dem kapazitiven Gesetz:
dT
· = T·S·
Q· = g · dt = (T·S)

• wobei:
g=c·m
m=r·V
1. Dezember, 2004
C=g /T

dT
g dT
S·= T · dt = C· dt
g = Wärmekapazität
c = spezifische Wärmekapazität
m = Masse der Stange
r = Materialdichte
V = Volumen des Segments
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Die Berechnung von R und C III

C = g / T = c · r · V / T = c · r · A · x / T

R·C=·g=
c·r
l
1
·  x2 = s ·  x2
• Die Diffusionszeitkonstante R·C ist unabhängig von der
Temperatur.
• Der thermische Widerstand ist proportional zur
Temperatur.
• Die thermische Kapazität ist umgekehrt proportional zur
Temperatur.
• Die thermischen R und C Elemente sind im Gegensatz zu
den elektrischen und mechanischen nicht konstant.
1. Dezember, 2004
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Ist die Kapazität tatsächlich kapazitiv?
• Wir müssen verifizieren, dass das gefundene Kapazitätsgesetz die Kapazitätsregel nicht verletzt.
g dT
·
S = T · dt

g
de
f = e · dt

q = g · ln(e)
q ist tatsächlich eine (nichtlineare) Funktion
von e. Somit ist alles in Ordnung.
1. Dezember, 2004
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Berechnung von R für modifizierten
Bondgraphen
• Der Widerstand wurde bisher für die ursprüngliche Anordnung berechnet. Wir müssen uns fragen, was für Auswirkungen die Aufteilung der erzeugten Entropie nach links und
rechts auf den Kapazitätswert hat.
• Wir können zwei Widerstände der doppelten Grösse parallel
schalten:
2R
2R
R
C
C

C
2R
1
C

0
1
C
1. Dezember, 2004
2R
0
C
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Umformung des Bondgraphen
• Der Bondgraph kann unter Verwendung der Diamantenregel umgeformt werden:
2R
1
0
C
1
2R
0
C

2R
0
2R
0
1
0
C
C
• Dies ist genau die angepeilte Struktur.
1. Dezember, 2004
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Die Strahlung I
• Ein zweites fundamentales Phänomen der Thermodynamik
betrifft die Strahlung. Sie wird durch das Gesetz von
Stephan-Boltzmann beschrieben.
=s·T4
• Die abgestrahlte Wärme ist proportional zur Strahlung und
zur emitierenden Oberfläche.
.
Q=s ·A·T4
• Somit ist die abgestrahlte Entropie proportional zur dritten
Potenz der Temperatur.
.
S=s ·A·T3
1. Dezember, 2004
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Die Strahlung II
• Die Strahlung beschreibt ein dissipatives Phänomen (dies
.
ergibt sich aus der statischen Kennlinie zwischen T und S).
• Somit kann der Widerstand wie folgt berechnet werden:
.
R = T / S = 1 / (s · A · T 2)
• Der Strahlungswiderstand ist somit umgekehrt proportional zum Quadrat der (absoluten) Temperatur.
1. Dezember, 2004
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Die Strahlung III
1. Dezember, 2004
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Referenzen
• Cellier, F.E. (1991), Continuous System Modeling,
Springer-Verlag, New York, Chapter 8.
1. Dezember, 2004
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