Kommunikationsmodelle 1. 2. 3. 4. Sender-Empfänger Modell von Shannon & Weaver Zwei Aspekte-Modell, Watzlawick, Beavin, Jackson Vier Seiten Modell von Schulz von Thun Transaktionsanalyse von Berne Fragen an die Modelle Welche Elemente werden berücksichtigt welche Kommunikationsphänomene lassen sich damit beschreiben/wozu ist das Modell gut? welche neue Perspektive eröffnet Modell (was sehe ich bemerke ich, begreife ich besser)? wie, wo und wodurch entstehen Kommunikationsstörungen? was ist gelungene Kommunikation (welche Bedingungen)? Kommunikationsmodelle Sender Empfänger Codierer Idee Übersetzen Senden Dekodierer Kanal Verstehen Übersetzung Empfangen Störung Sender-Empfänger Modell von Shannon & Weaver (1949) Kommunikationsmodelle Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch Schweigen und Nichthandeln haben Mitteilungscharakter. Axiom 2: Jede Kommunikation hat einen Inhaltsaspekt (Informationen, Daten, Fakten) und einen Beziehungsaspekt (die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Sender und Empfänger). Auf der "sachlichen Ebene werden also die Inhalte mitgeteilt, auf der "BeziehungsEbene wird kommunizieren. wie Inhalte aufzufassen sind. Axiom 3: Menschliche Kommunikation ist nicht in Kausalketten auflösbar. Niemand kann genau angeben wer beispielsweise bei einem Streit wirklich "angefangen hat. "Anfänge werden nur subjektiv gesetzt, als sogenannte "Interpunktionen. Vier Seiten von Schulz von Thun (1998) Worüber informiere ich Was gebe ich von mir preis Wozu möchte ich dich veranlassen Was halte ich von dir Worüber informiere ich: „da ist was Grünes“ Was gebe ich von mir preis: „Ich weiß nicht, was das ist.“ „Mir schmeckt das nicht“ Was ist denn das Grüne in der Sauce? Was halte ich von dir: „Du wirst es wissen“ „Du bist eine schlechte Köchin“ Wozu möchte ich dich veranlassen: „Sag, was das ist.“ „Lass das das nächste Mal weg.“ Worüber informiere ich Was gebe ich von mir preis Wozu möchte ich dich veranlassen Können Sie mir geistig folgen? Was halte ich von dir Kommunikation - Fünf zentrale Annahmen Annahme 1: Menschliche Kommunikation ist ein Prozess. Annahme 2: Menschliche Kommunikation umfasst intentionale und expressive Anteile Annahme 3: Menschliche Kommunikation setzt sich aus Multi-Signal Einheiten zusammen Annahme 4: Menschliche Kommunikation setzt sich aus Multi-Ebenen Signalen zusammen Annahme 5: Die Bedeutung von Kommunikation ist kontextabhängig Kommunikationsverhalten linguistisch verbal para-verbal Stimme Lautstärke Betonung Pausen Nicht-linguistisch Tacesics Berührung Proxemics Kinesics Distanzregulation Mimik Gestik Körper -bewegungen -haltung Blick Relation nonverbales – verbales Verhalten Nonverbale Kommunikation doppelt verbale Kommunikation - erhöht Redundanz ergänzt verbale Kommunikation – Illustriert betont verbale Kommunikation reguliert den Ablauf verbaler Kommunikation ersetzt verbale Kommunikation widerspricht verbaler Kommunikation Funktionen nonverbalen Verhaltens Information (Zustand, Absichten, Dispositionen) Regulation von Interaktionen (Entwicklung, Aufrechterhaltung, Beendigung des sozialen Austauschs, statische und dynamische Aspekte Affiliation (Intimität, Offenheit, Attraktivität) Soziale Kontrolle (Status, Dominanz) Selbstdarstellung/Präsentation Emotionsregulation/Emotionsdarstellung Emotionsausdruck Basisemotionen: Beim Menschen gibt es begrenzte Anzahl so genannter Basisemotionen Diese haben sich im Lauf der Evolution durch natürliche Selektion herausgebildet Jede Basisemotion ist durch spezifisches Gefühl, spezifische physiologische Veränderungen und spezifischen mimischen Ausdruck charakterisiert Wird Basisemotion ausgelöst so wird gleichzeitig das dazugehörige Mimikprogramm aktiviert Ausdrucksmuster der Basisemotionen sind kulturinvariant Emotionale Ausdrucksmuster haben Kommunikationsfunktion Emotionsausdruck Darbietungsregeln (display rules) Regeln für den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit von der Situation, in der man sich gerade befindet Kulturspezifisch Arten von display rules: Deintensivierung, Übertreibung, Affektlosigkeit, Maskierung Emotionsausdruck Neuro – kulturelle Theorie der Basisemotionen (Ekman) Emotionsausdruck ergibt sich aus angeborenen Motorikprogrammen + Darbietungsregeln (display rules) Verhaltensökologische Theorie der Mimik (Fridlund) Ausdrucksverhalten ist nicht Ausdruck von Emotionen, sondern ein System von Signalen oder Botschaften zur Befriedigung sozialer Motive. „ärgerliches“ Gesicht ist nicht Ausdruck von Ärger, sondern signalisiert, dass man bereit ist, anzugreifen Lächeln drückt nicht Freude aus, sondern informiert Interaktionspartner, dass man wohlwollende Absichten hat oder freundschaftliche Interaktion aufrechterhalten möchte. Emotionsausdruck Verhaltensökologische Interpretation von mimischen Ausdrucksformen Emotionale Sichtweise Echtes Lächeln Falsches Lächeln Trauriges Gesicht Ärgergesicht Gehemmter Ärger Angstgesicht Zufriedenheitsgesicht Verachtungsgesicht Poker-face verhaltensökologische Sichtweise Bereitschaft für Kontakt „lass uns Freunde werden/sein“ Bereitschaft für Beschwichtigung „Ich lenke ein/gebe nach“ Trost und Unterstützung suchen „Kümmere dich um mich, halt mich“ Angriffsbereitschaft „halt dich zurück oder ich greife an“ Konflikt in Bezug auf Angriffsbereitschaft Bereitschaft zu Flucht und Unterwerfung „verletz mich nicht“ Bereitschaft laufende Interaktion fortzusetzen „alles (was du gerade tust) ist in Ordnung“ Darstellung von Überlegenheit „du bist nichts vor meinen Augen“ Darstellung von Neutralität „ich beziehe keine Stellung (zu dem, was du sagst/tust)“ Emotionsausdruck Kann man mit dem Körper Emotionen kommunizieren? Körperhaltungen: Dimensionen: Annäherung – Rückzug (Relation zu Person oder Objekt) Expansion – Kontraktion (Veränderung der scheinbaren Größe) Annäherung: Interesse, Aufmerksamkeit, Neugier, Sympathie, Ärger Rückzug: Zurückweisung, Ablehnung, Ekel, Verachtung Expansion: Überlegenheit, Stolz, Triumph, Selbstbewusstsein Kontraktion: Unterlegenheit, Angst, Trauer, Niedergeschlagenheit Emotionsausdruck Gibt es paraverbale Hinweise auf Emotionen? Stimme lässt Unterscheidung in aktive Emotionen (Ärger, Furcht, intensive Freude) und passive Emotionen (Trauer, Desinteresse, Langeweile) zu Hohe Grundfrequenz - niedrige Grundfrequenz mit wenig Variabilität Große Lautstärke – geringe Lautstärke Schnelle Sprechgeschwindigkeit – langsames Tempo Kommunikation von interpersonellen Einstellungen Dimensionen von interpersonellen Einstellungen: Affiliation Sympathie, Freundschaft, Anerkennung, Herzlichkeit vs. Ablehnung, Feindseligkeit Dominanz Herstellung von formlosen Statusbeziehungen. Überlegen, mächtig, dominant, einflussreich, kontrollierend vs. Unterwürfig, nachgiebig, abhängig dominant Dominanzdimension Affiliationsdimension feindselig freundlich unterwürfig Kommunikation von interpersonellen Einstellungen Affiliations-/Nähe Indikatoren •Blickkontakt •Räumliche Nähe •Zugewandte Körperorientierung •„forward lean“ •Berührung •Persönliche Gesprächsthemen Kommunikation von interpersonellen Einstellungen Dominanz/Status 1. jede Kommunikation enthält Information darüber, wie sich die Macht zwischen den Kommunizierenden verteilt (oder zumindest darüber wie sich die Kommunizierenden die Kontrollverteilung wünschen) 2. soziale Kontrolle •wird ausagiert nicht diskutiert •ergibt sich aus Verhalten • durch die Wahl linguistischer Werkzeuge • nonverbale Verhaltensweisen Kommunikation von interpersonellen Einstellungen Dominanz-/Status Indikatoren Körperhaltung (Rumpf, Arme, Beine) Betont entspannte Haltung – asymmetrische Position von Armen und Beinen Backward lean Raumgreifende Position (expansiv in Höhe und Breite) Dominanz-/Status Indikatoren Berührung/Blick Berührung und Blick nicht-reziprok Anstarren (Bedrohungssignal) Sprache Unterbrechen (häufig und erfolgreich) Powerful speech