TextGrid-WS-Goetting..

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Erfahrungen aus den
Klimawissenschaften
Nachhaltigkeit Virtueller Forschungsumgebungen
TextGrid Workshop, Göttingen, 13.7.2011
Michael Lautenschlager
Übersicht
• Klimaforschung
• Aktuelle Forschungsinfrastrukturen
• Entwicklung und Motivation
• Zusammenfassung
© DKRZ 13.07.2011
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Klimaforschung
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Klimaforschung
Diagram of the Hamburg
IPCC-Climate Model
ECHAM5/MPI-OM
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Klimaforschung
Forcing of Climate Projections for IPCC AR4
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Klimaforschung
Comparison of the present-day
sea ice cover
In March and September
(oben) with the climate
projection for the scenario A1B
(unten) in 2100.
Additionally the snow over land
can be obtained.
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Klimaforschung
Halbierung der räumlichen Auflösung führt zu Mehraufwand von Faktor 16 (= 2**4).
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Klimaforschung
1000000
100000
10 PB
10000
1000
60 TB
100
10
1 TB
1
0.1
ECHAM6/MPI-OM
(Deutscher Beitrag zum
IPCC-AR5)
Rechenaufwand:
20,000,000 CPU-h
Klimamodelldaten: 0,6 PB
0.01
0.001
AR 1
1990
AR 2
1995
AR 3
2001
AR 4
2007
AR 5
2013
AR 6
2019
Klimamodelldaten zu den Statusberichten
des IPCC (International Panel on Climate
Change)
Personalaufwand: 10 PJ
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Forschungsdateninfrastrukturen
DKRZ - höchste Rechenleistung,
ausgereiftes Management größter
Datenmengen und kompetenter Service
garantieren erstklassige Klimaforschung.
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Das DKRZ wurde am 11.
November 1987 in
Hamburg gegründet und
nahm zum 1. Januar
1988 seinen Betrieb auf.
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Forschungsdateninfrastrukturen
Blizzard auf einen Blick:
IBM Power6 mit 264 Rechenknoten
16 Dual Core Prozessoren pro Knoten
mehr als 20 TeraByte Hauptspeicher
7 PetaByte GPFS-Plattenspeichersystem
Platz 72 auf TOP500 (Juni 2011)
Das Archivsystem auf einen Blick:
HPSS - High Performance Storage System
mehr als 67 000 Stellplätze für
Magnetbandcassetten
88 Bandlaufwerke
Gesamtkapazität mehr als 100 PetaByte
500 TeraByte Disk Cache
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Forschungsdateninfrastrukturen
IPCC-AR5 Datenföderation
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Forschungsdateninfrastrukturen
C3Grid
Collaborative Climate Community
Data and Processing Grid –
C3Grid”
BMBF Förderung:
I) 01.09.2005 – 28.02.2009
II) 01.10.2010 – 30.09.2013
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Entwicklung und Motivation
• DKRZ als Service-Einrichtung der deutschen Klimaforschung
– 1987 wurde das Deutsche Klimarechenzentrum als eine zentrale ServiceEinrichtung gegründet, um den stetig wachsenden Bedarf an
Computerressourcen für die Klimaforschung abzudecken. Das DKRZ ging aus
dem gemeinsamen Rechenzentrum des Max-Planck-Institutes für Meteorologie
(MPI-M) und des Meteorologischen Institutes der Universität Hamburg hervor.
– Größere Investitionen am DKRZ wurden durch das Bundesministerium für
Forschung und Bildung (BMBF) finanziert. Für die Betriebskosten kamen anfangs
das BMBF gemeinsam mit den vier Gesellschaftern, die Max-Planck-Gesellschaft
zur Förderung der Wissenschaften e.V., die Freie und Hansestadt Hamburg
vertreten durch die Universität Hamburg, das GKSS-Forschungszentrum
Geesthacht und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung auf.
Wie kam es zur Gründung und dem stabilen Betrieb über 25 Jahre?
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Entwicklung und Motivation
•
Motivation für Gründung des DKRZ in 1987:
–
Beobachtungen wie die Mauna Loa Kurve (CO2) gaben ersten Hinweise auf mögliche
Klimaänderungen (Treibhaus-Effekt).
–
Als Weiterentwicklung der Wettervorhersage standen erste numerischen Modelle für die
atmosphärische Komponente des Klimasystems zur Verfügung.
–
Erste Berechnungen des Treibhauseffektes gaben alarmierende Ergebnisse. Es wurde ein
Anstieg der globalen Temperatur prognostiziert in der gleichen Größenordnung lag wie die
Temperaturabnahme während der letzten Eiszeit.
–
Das Thema Klimaänderung wurde national und international kontrovers diskutiert, konnte
aber nicht entschieden werden. Klimamodellierung wurde als Methode und das Klimamodell
als Instrument zur Bearbeitung der Frage identifiziert.
–
Diese offene Frage – Klimaänderung ja oder nein – weckte zum einen das
Forschungsinteresse (Klimasystem als komplexes, nichtlineares dynamisches System) und
Interesse verbunden mit Förderwillen bei der Politik. Die Antwort auf die Frage nach
Klimaänderung wurde als gesellschaftspolitisch relevant begriffen.
–
Erforderliche Ressourcen waren zu groß, um von einer Forschungseinrichtung allein getragen
zu werden. Konsequent erfolgte der Zusammenschluss zum DKRZ unter Beteiligung des
BMBF. Das DKRZ ist vergleichbar mit anderen Großgeräten der Forschung (Flugzeug,
Observatorium, …)
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Entwicklung und Motivation
•
Entwicklung der Infrastruktur in den letzten 25 Jahren
–
Ausgehend von zentralen Services im Bereich Höchstleistungsrechnen gewannen DatenServices in der Klimaforschung zunehmend an Bedeutung.
–
Das spiegelt sich auch in der Wandlung der Namensgebung der entsprechenden DKRZAbteilung wider: Modellbetreuung (1991-1999) – Modelle und Daten (2000-2009 / MPI-M) –
Datenmanagement (ab 2010).
–
Weiterer Eckpunkt in Richtung stärker nachgefragter Datenservices war die Anerkennung
der Klimadatenbank am DKRZ als ICSU World Data Center Climate (WDCC) im Jahre 2003.
–
Parallel zu den Anforderungen der Klimaforscher nach einfachen und effektiven
Datenzugriffen („One-stop-shop“) entwickelte sich das Internet und das World Wide Web
(WWW) als Basisinfrastruktur der Klimaforschung.
–
Es eröffneten sich neue Möglichkeiten der internationalen Kooperation und Grenzen
zwischen Rechnern wurden durchlässiger. Durchlässigkeit und Transparenz wurde auch in
der Datensuche und im Datenzugriff erwartet.
–
Datennetzwerke entstanden und die Grid-Technologie wurde entwickelt im Rahmen des DGrid Forschungsschwerpunkts des BMBF. Im Bereich der Klimaforschung gab es ab 2005 das
C3Grid-Projekt.
–
Förderung der Grid-Technologie durch BMBF auch mit der Motivation des TechnologieTransfers von der Forschung in die Industrie.
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Entwicklung und Motivation
–
•
Neue Anforderungen aus der Forschung an zentrale Services werden mit der
Nutzergemeinschaft abgestimmt und im Dialog implementiert und weiter entwickelt. Das
DKRZ hat dafür den Wissenschaftlichen Lenkungsausschuss (WLA) als Gremium. Ähnliche
Beiräte gibt es bei auch in großen Infrastrukturprojekten.
Entwicklung der Klimaforschung in den letzten 25 Jahren
–
Die Klimaforschung behielt über die Jahre ihre Präsens in der politischen Diskussion wenn
auch mit sich verändernden Schwerpunkten.
–
Ging es in den ersten Jahren um das Klimaänderungssignal und den Einfluss des Menschen,
wandelte sich der Fokus in Richtung Vermeidung von Klimaänderungen und Anpassung an
Klimaänderungen.
–
Die Politik versuchte durch entsprechende Forschungsschwerpunkte Antworten auf diese
Fragen zu erhalten und Klimaforschung als Förderinstrument nicht nur der Wissenschaft
einzusetzen. Im Jahre 2004 wurde das BMBF-Rahmenprogramm aufgelegt „FORSCHUNG
FÜR DIE NACHHALTIGKEIT“ mit Klimaschutz als duales Nachhaltigkeitskonzept:
•
„Strategien, Technologien und Maßnahmen zur Emissionsminderung in Wirtschaft und Gesellschaft“
(„mitigation“) und
•
„Anpassung an Klimatrends und Extremwetter – Strategien, Innovationen, Märkte“ mit FuE-Ansätzen
zur Verminderung der volkswirtschaftlichen Anfälligkeit gegenüber Klima und Wetter („adaptation“).
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Entwicklung und Motivation
•
Entwicklung der Klimaforschung in den letzten 25 Jahren
–
Die Schritte der Entwicklung lassen sich gut an der Abfolge der Statusberichte des IPCC
(International Panel on Climate Change, UNEP und WMO) festmachen:
•
FAR (1990): Bestimmenden Faktoren des globalen Klimas und Güte der Klimavorhersagen
•
SAR (1995): Rolle des Menschen in der Änderung des globalen Klimas und Größenordnung der
Klimaänderung
•
TAR (2001): Beobachtungen zeigen globale Erwärmung und Frage nach Auswirkung der Erwärmung
auf Gletscher und Meeresspiegelanstieg
•
AR4 (2007): Natürlicher und Menschen gemachter Antrieb der Klimaänderung, Verstehen und
Bewerten der Klimaänderung und Projektionen zukünftiger Klimaänderungen (Kyoto-Protokoll)
•
AR5 (2013/2014): Regionaler Response der Klimaänderung und dekadische Vorhersagen
–
Heute: Klimamodelle als Instrument der Klimaforschung anerkannt und Klimamodelldaten
insbesondere Daten aus Regionalmodellen werden zur Entwicklung von
Anpassungsmaßnahmen und für politische Entscheidungen verwendet
–
Interdisziplinäre Verwendung von Ergebnissen aus Klimamodellen setzt hohe Anforderungen
an Datenqualität, Datendokumentation und Verfügbarkeit (virtuelle Forschungsumgebungen)
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Zusammenfassung
•
Politik: Klimaforschung wurde in den 1980igern als Politik relevantes Thema
identifiziert und hat diese Bedeutung im Wesentlichen bis heute behalten.
•
Institution: Die erforderlichen Ressourcen für Klimaforschung und Klimamodellierung
überfordern einzelne wissenschaftliche Einrichtungen. Man ist wissenschaftlich nur
erfolgreich durch Kooperation und Bündelung der Kräfte.
•
Individuum: Der einzelne Wissenschaftler identifiziert Vorteile für seine tägliche Arbeit
in der Verwendung der angebotenen Rechenressourcen und Dateninfrastrukturen.
•
Nutzung: Dienste für virtuelle Forschungsumgebungen werden nachgefragt und
genutzt. Weiterentwicklung geschieht in enger Kooperation mit wissenschaftlichen
Anwendungen. Nutzung und Entwicklung von Diensten ist ein iterativer Prozess.
•
Finanzierung: Investitionen in Rechenleistung und Dateninfrastrukturen werden durch
Projektförderung (EU, BMBF und DFG) unterstützt, der Betrieb als
Wissenschaftsservice wird durch Wissenschaftsorganisationen (MPG, HGF, Leibnitz
und Universitäten) getragen.
•
Kontrolle: Vor neuen Investitionen wie z.B. ein neuer Hochleistungsrechner am DKRZ
findet regelmäßig eine Begutachtung statt und Beschaffung und Implementierung
geschieht unter Beteiligung der Klimaforschungs-Community (Wissenschaftlicher
Lenkungsausschuss am DKRZ).
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