Folien Tag 7

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Strukturkurs Quenya & Sindarin
-Tolkiens ElbensprachenSindarin Teil 2
WiSe 15/16
Lena Schwarz u. Pia-Mareen van de Kerkhof
23.02.2016
Morphologie
Verben
• Verben
 Zwei Klassen von Verben
schwach (abgeleitete Verben)
-ia, -na, -da, -tha, -ta,
-na, -ra, -a
stark (Stammverben)
Wurzel = Stamm
(keine weitere Endung)
3.SG: „Grundform“, da keine Personalendung
Morphologie
Verben
 Tempussystem
- Aorist (strittig)
- Präsens
- Präteritum
- Futur
Morphologie
Verben
 Infinitiv
Abgeleitete Verben: – a wird durch –o ersetzt
lacha-
-> lacho (entflammen)
Stammverben:
an Wortstamm -i angehangen
tircan-
-> tiri (schauen)
-> ceni (rufen)
Morphologie
Verben
• Personalendungen
 Kein Suffix/Nullsuffix in 3SG; diese Form nennt man
daher auch „Grundform“
Suffix
1.P.Sg.
-n
2.P.Sg.
-ch
3.P.Sg.
-
1.P.Pl.
-m
2.P.Pl.
-l
3.P.Pl.
-r
Morphologie
Verben
• Konjugationen
 Aorist
Abgeleitet Verben
Stammverben (-i-)
1.P.Sg.
linnan
ich singe
1.P.Sg.
pedin
ich spreche
2.P.Sg.
linnach
du singst
2.P.Sg.
pedich
du sprichst
3.P.Sg.
linna
er/sie/es
singt
3.P.Sg.
pêd
er/sie/es
spricht
1.P.Pl.
linnam
wir singen
1.P.Pl.
pedim
2.P.Pl.
linnal
ihr singt
wir
sprechen
3.P.Pl.
linnar
sie singen
2.P.Pl.
pedil
ihr sprecht
3.P.Pl.
pedir
sie sprechen
Morphologie
Verben
 Präsens
abgeleitete Verben
Stammverben (-i-)
1.P.Sg.
linnon
ich singe
1.P.Sg.
pídon
ich spreche
2.P.Sg.
linnach
du singst
2.P.Sg.
pídach
du sprichst
3.P.Sg.
linna
er/sie/es
singt
3.P.Sg.
pída
er/sie/es
spricht
1.P.Pl.
linnam
wir singen
1.P.Pl.
pídam
wir sprechen
2.P.Pl.
linnal
ihr singt
2.P.Pl.
pídal
3.P.Pl.
linnar
sie singen
ihr
sprecht
3.P.Pl.
pídar
sie sprechen
Morphologie
Verben
 Präteritum
Abgeleitete Verben
Stammverben (Nasal-Infix)
1.P.Sg.
linn[ann]en
ich sang
1.P.Sg.
pennin
ich sprach
2.P.Sg.
linn[ann]ech
du sangst
2.P.Sg.
pennich
du sprachst
3.P.Sg.
linnant
er/sie/es
sang
3.P.Sg.
pent
er/sie/es
sprach
1.P.Pl.
linn[ann]em
wir sangen
1.P.Pl.
pennim
wir
sprachen
2.P.Pl.
linn[ann]el
ihr sangt
2.P.Pl.
pennil
ihr spracht
3.P.Pl.
linn[ann]er
sie sangen
3.P.Pl.
pennir
sie sprachen
Morphologie
Verben
 Futur
Abgeleitete Verben (-tha)
Stammverben (-tha-)
1.P.Sg.
linnathon
ich werde
singen
1.P.Sg.
pedithon
ich werde
sprechen
2.P.Sg.
linnathach
du wirst singen
2.P.Sg.
pedithach
du wirst
sprechen
3.P.Sg.
linnatha
er/sie/es wird
singen
3.P.Sg.
peditha
er/sie/es wird
sprechen
1.P.Pl.
linnatham
wir werden
singen
1.P.Pl.
peditham
wir werden
sprechen
2.P.Pl.
linnathal
ihr werdet
singen
2.P.Pl.
pedithal
ihr werdet
sprechen
3.P.Pl.
linnathar
sie werden
singen
3.P.Pl.
pedithar
sie werden
sprechen
Morphologie
Verben
Andere Konjugationen des Verbs
 Imperativ
ped- (sprechen) -> pedo (sprich!)
linna- (singen) -> linno (sing!)
Der Imperativ kann im Sindarin mit Subjekt
auftreten: Lacho calad! Drego morn! „Flamme
Licht! Fliehe Dunkel!“
Morphologie
Verben
• Unregelmäßige Verben
 Reihe von Verben, die wie A-Stämme behandelt
werden, jedoch im Imperfekt wie Stammverben
verhalten
drava- (schlagen)
Infinitiv: dravo
Präsens: drava
Imperativ: dravo
Futur: dravatha
aber Imperfekt: dram
Morphologie
Verben
• Partizipien
Präsens Aktiv:
Stammverben: Stamm + -el, bei Stämmen mit [i] –iel:
ped-  pedel „sprechend“
tir-  tiriel „schauend“
Abgeleitete Verben: Finales –a durch –ol ersetzt:
ertha-  erthol „vereinend“
lacha-  lachol „entflammend“
Perfekt Aktiv:
Stamm + -iël , bei Stammverben Längung des Stammvokals:
linna-  linniël „gesungen habend“
ped-  pídiël „gesprochen habend“
Morphologie
Verben
• Partizipien
„Perfekt“ Passiv:
Stammverben: Grundform Imperfekt + -en:
dar-  darn  darnen „angehalten“
thel-  thell  thellen „gemeint“
Abgeleitete Verben: Stamm + -nnen:
lacha-  lachannen „entflammt“
ABER: linna-  linnen „gesungen“
In adjektivischer Verwendung im Plural i-Ablaut: -nnin
Morphologie
Verben/Wortbildung
• Deverbales Substantiv
Stammverben: Stamm + -ed:
tir-  tired „Schauen, Wachehalten, Wachen“
cab-  cabed „Springen, Sprung“
Abgeleitete Verben: Stamm + -d
linna-  linnad „Singen, Gesang“
ertha-  erthad „Vereinen, Vereinigung“
Morphologie
Wortbildung
• Die Wortbildung ist im Sindarin, wie auch in rein natürlichen
Sprachen, sehr produktiv (Besonders durch Komposition und
Derivation)
• Bei rechtsköpfigen Komposita steht das erste Teilwort im
Singular, auch wenn es dann im Kompositum Pluralbedeutung
hat
•
Bsp.:
Adanadar - Adan (Mensch)+adar (Vater) = Menschenvater
Morphologie
Wortbildung
• Setzt man das gesamte Kompositum in den Plural, wird das
erste Teilwort meist mit pluralisiert, dies ist aber nicht unbedingt
nötig.
•
Bsp.:
Edenedair = Menschenväter ( Adanedair ist aber genau so grammatisch)
• Bei linksköpfigen Komposita Lenierung des Modifizierers:
Ard-galen „Die grüne Region“ vs. Calenardhon „die Grüne
Provinz“
Morphologie
Wortbildung
• Mit Derivationsaffixen werden am häufigsten Augmentativa
(vergrößernd), Diminutiva (verkleinernd), Pejorativa
(verschlechternd) und Negativa (verneinend) gebildet
• Bsp.:
Sîr (Fluss)
Nogoth (Zwerg)
Amarth (Schicksal)
Adar (Vater)
firin (sterblich)
-
Sirion (großer Fluss)
Nogotheg (kleiner Zwerg)
Úmarth (übles Schicksal, Unglück)
Pen-adar (Vaterlos)
alfirin (unsterblich)
Morphologie
Wortbildung
• Übung:
Bildet folgende Derivationen!
• Aer (Meer) -> großes Meer
Richtig, Aeron!
• Roch (Pferd) -> kleines Pferd
Richtig, Rocheg!
Morphologie
Interrogativpronomen
Man agorech?
„Was hast du getan?“
man: was/wer
Morphologie
Zahlwörter
Kardinalzahlen
Ordinalzahlen
mîn
eins
minui
erst
tâd
zwei
tadui
zweit
nêl
drei
nelui
dritt
canad
vier
canthui
viert
leben
fünf
lefnui
fünft
eneg
sechs
enchui
sechst
odog
sieben
odothui
siebt
toloth
acht
tollui
acht
neder
neun
nedrui
neunt
pae
zehn
paenui
zehnt
minig
elf
*minchui
elft
uiug
zwölf
*uichui
zwölft
Syntax
• Die Grundwortstellung im Sindarin ist SVO
• Bsp.:
Aragorn
Arathornion …
aglennatha
i
Varanduiniant
Aragorn Arathornssohn(Subj.) …
nähern.REFL-FUT-3.SG (Präd.) DET Baranduinbrücke(Obj.)
‚Aragorn, der Sohn des Arathorn wird sich […] der Baranduinbrücke nähern.‘
• Grammatische Relationen sind durch die Wortstellung
erkennbar. Kasus sind, anders als im Deutschen, nicht
vorhanden (streitbar?!).
Syntax
•
Das indirekte Objekt folgt auf das direkte (wird leniert):
Onen
i-Estel
Edain
geb-PST DET-Hoffnung Menschen
„Ich gab den Menschen Hoffnung“
•
Das Satzobjekt / die Satzobjekte folgen auf das Verb. Ausnahme: Personalpronomen
als Objekt können ihm auch vorangestellt werden:
Le linnathon
2.Pl sing-FUT-1.SG
„Euch werde ich singen“
Im Narvi hain echant
1.SG Narvi 3.PL mach-PST-3.SG
„Ich, Narvi, machte sie“
Syntax
• Der Possessor in einer NP wird ebenfalls leniert,
handelt es sich dabei jedoch um einen Eigennamen,
kann das Verhältnis auch einfach über die
Wortstellung ausgedrückt werden:
• Bsp.:
Ennyn Durin aran Moria.
[Die] Türen [von] Durin, des Herren [von] Moria.
• Das Relativpronomen ist homonym mit dem
bestimmten Artikel ( SG: i, PL: in):
Dor Gyrth i chuinar.
„Land der Toten, die leben“
Syntax
• Adjektive werden in der Regel nachgestellt
• Bsp.:
Annon
Tor
‚Elbisches Tor‘
edhellen
elbisch.SG
Syntax
• Es gibt mehrere Möglichkeiten der Verneinung
• Im Allgemeinen wird sie mit dem Präfix ú – gebildet
• Bsp.:
Ú-chebin
estel
amin
NEG-behalt-.1.SG.AOR
Hoffnung für-mich
Ich habe keine Hoffnung für mich behalten.
• In Verbindung mit dem Imperativ wird die Verneinung durch
das Negativ-Adverb „avo“ oder das Präfix „av-„ ausgedrückt
• Bsp.:
Minno! – Tritt ein!

Avovinno! / Avinno! – Tritt nicht ein!
• In allen Verwendungen löst die Verneinung aber generell die
weiche Mutation aus
• 04ARGUMENT AND APOLOGY
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