Offene und geschlossene Aufgaben Seminar zum semesterbegleitenden fachdidaktischen Praktikum 02.12.10 Referentin: Meike Becker Offene Aufgaben – Was ist das? - Definition durch eine Abgrenzung vom Gegenteil (geschlossene Aufgaben) - Klassifikation bzgl. *Informationen über die Ausgangssituation (Start) *der Methode bzw. des Lösungsverfahrens (Weg) *der Lösung bzw. Ihres Ergebnisses (Ziel) Büchter & Leuders, 2005 Öffne die Grundform „Beispielaufgabe“ (geschlossene Aufgabe) durch Umkehrung,Variation oder Weglassen. Unterscheidung von Aufgaben: • Begründungsaufgaben, Problemaufgaben, offene Situation (authentische Aufgaben) • Umkehraufgabe, Problemumkehr, Anwendungssuche (didaktische Inversionen) Büchter & Leuders, 2005 Typen des Öffnens nach Dockhorn: • • • • • Typ 1: keine Veränderung des Textes, Mannigfaltigkeit möglicher Lösungswege im MU aufzeigen Typ 2: Verzicht auf die Eindeutigkeit eines Teils des Endzustands (oder ganz) Typ 3: Verzicht auf die eindeutige Bestimmtheit des Anfangszustands Typ 4: Kombination aus Typ 2 und Typ 3 Prinzip Zielumkehr: Antwort als Ausgangspunkt neuer Überlegungen (mit Typ 3 kombinierbar) Beispielaufgabe: Ein Taxifahrer berechnet 1,50 DM je km und eine Grundgebühr von 2,50DM. Zeichne den Graphen und die Funktion Weg -> Preis. Wie viel kostet eine Fahrt von 7 km Länge? Wie weit kann man für 11,50 DM fahren? Open-Ended Approach (OEA) - Ein Modell Ziel: Schüler argumentieren und erkennen den zusätzlichen Gewinn durch die Rechnung; Überschläge und Schätzungen sind wichtig! Mehrere korrekte Antworten zulässig - Schüleraktives, selbstständiges Arbeiten - Instruktion durch Lehrperson erst nach Bearbeitungsphase - Schüler müssen genug Zeit haben - Ermunterung zu Skizzen, neuen Wegen, eigenen Formulierungen und „falschen Lösungswegen“ - Methodisches Vorgehen Unterrichtsphase: Methode: 1) Aufgabenstellung 2) Bearbeitung 3) Präsentation Lehrervortrag, Unterrichtsgespräch Einzel- , Partner- oder Gruppenarbeit Schülervorträge 4) Zusammenfassung/ Ergänzungen Schüler- oder Lehrervortrag, Unterrichtsgespräch Nach: Heusser Aufbau der Aufgaben Die Aufgaben sollen so aufgebaut sein, dass die Lernenden - die Situation angemessen mathematisieren können - ihre Lösung darstellen können - mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten zu (Teil)Lösungen kommen können und diese überprüfen können - verschiedene Ansätze vergleichen können - eigene Ideen weiterentwickeln und Fehler korrigieren können (-> Beobachtung durch die Lehrperson) Fazit: • Aktivität bei den Lernenden, Problemorientierung als Ausgangspunkt, Förderung von Eigenarbeit, Raum für Entdeckungen • Auch leistungsschwächere Schüler beschäftigen sich mit Mathematik, Differenzierung innerhalb der Aufgaben • Fehlvorstellungen werden leichter entdeckt Nach: Heusser