Vergleich organischer und anorganischer Spurenelemente im Futter auf die Leistung von Legehennen H. Schäublin1, R. Zweifel1, P. Spring2 1 Aviforum, CH-3052 Zollikofen, E-mail: [email protected] 2 Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft (SHL), CH-3052 Zollikofen Einführung Dem Legefutter werden in der Schweiz die Spurenelemente üblicherweise in anorganischer Form zugegeben. Es besteht aber die Möglichkeit, organisch gebundene Spurenelemente einzusetzen, welche eine höhere Bioverfügbarkeit haben sollen. Das Ziel dieses Versuches war es, die Leistungen von Legehennen zu vergleichen, welchen entweder ein Futter mit anorganischen Spuren- oder mit organischen Spurenelementmischungen verabreicht wurden. Material und Methoden In diesem Versuch wurden 3744 Legehennen (24 Abteile mit je 156 Hennen) aus sechs Hybridlinien (LSL, LT, LB, Silver, Black, Sperber) gleichmässig auf die beiden Futterverfahren verteilt. Die Hennen wurden in Bodenhaltung mit erhöhten Sitzstangen unter Schweizer Haltungsbedingungen gehalten. Futterzusammensetzung und -gehalt waren praxisüblich (11.6 MJ/kg UEG, 18 % RP). Die Zugabe der Spurenelemente erfolgte für das Kontrollfutter mit anorganischen (=Kontrolle) und für das Versuchsfutter in organischen Form (=org. Sp.). Diese bestanden aus Bioplex und Selplex® (Alltech SA), von welchen gewisse im Vergleich zum Kontrollfutter in reduzierten Gehalten eingesetzt wurden (Cu 42%, Fe 12.5%, Mn 10 %, Zn 17%, Se 150%). In der 60.Alterswoche wurden alle Hennen gemausert. Während der ganzen Legephase (20.-84. Alterswoche) wurden täglich Legeleistung, Futterverbrauch, Mortalität und ab der 44. Alterswoche monatlich das Eigewicht und die Bruchfestigkeit erhoben. Die Gefiederqualität wurde nach der modifizierten Methode von Tauson et al. (2005) vor und nach der Mauser beurteilt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte über eine zweifaktorielle Varianzanalyse nach den Faktoren Futterverfahren und Hybridlinie mit dem Statistikprogramm NCSS (2004). Ergebnisse Der Einsatz von organischen Spurenelementen, wovon die Mehrzahl in reduzierter Dosierung, führte zu gleichwertigen Legeleistungen verglichen mit dem Kontrollfutter (Tabelle 1). In der Legephase von der 21. Alterwoche bis zur Mauser wiesen die Hennen mit den organischen Spurenelementen einen signifikant erhöhten Futterverwertungs-Index gegenüber den Hennen mit dem Kontrollfutter auf. Nach der Mauser war dieser Unterschied im Futterverwertungs-Index in der Tendenz noch erkennbar, war aber nicht mehr signifikant. Tabelle 1: Einfluss der Futterverfahren auf die Legeleistung, den Futterverwertungs-Index (FVI), Eigewicht, Bruchfestigkeit und Gefiederbeurteilung dargestellt in den Altersabschnitten bis vor Mauser (Alterswoche 21.-60.) und bis Versuchende (Alterswochen 21.-84.) Ø Legeleistung (%) Ø FVI (kg Futter/kg Eimasse) Ø Eigewicht (g) Alterswochen 21.-60. 21.-84. 21.-60. 21.-84. 21.-60. 21.-84. Kontrolle 88.74 81.61 2.109 2.299 65.83 Org. Sp. 88.56 81.13 2.148 2.340 n.s. n.s. * n.s. Sign.1 Bruchfestigkeit (N) Gefieder 2 60 82 60 84 66.46 38.85 40.8 2.42 2.92 65.51 65.97 37.56 40.1 2.16 3.00 + n.s. n.s. n.s. * n.s. 1 *= p<0.05, + = p <0.1, n.s.= nicht signifikant 2 Skala von 4 vollständig befiedert) bis 1 (Gefieder fehlend) In der Tendenz waren die Eier der Hennen mit den organischen Spurenelementen leichter als die Eier der Hennen mit den anorganischen Spurenelementen. Es konnten aber keine Unterschiede in der Bruchfestigkeit der Eischalen festgestellt werden. Die Hennen, welche mit den organischen Spurenelementen gefüttert wurden, zeigten bis zum Zeitpunkt der Mauser vermehrt Beschädigungen und Kahlstellen im Gefieder gegenüber den Hennen mit dem Kontrollfutter. Nach der Mauser verbesserte sich die Gefiederqualität und bei Versuchende war das Gefieder bei den Hennen mit den organischen Spurenelementen in der Tendenz sogar intakter als jenes der Hennen mit dem Kontrollfutter. Schlussfolgerung Im vorliegenden Versuch führten anorganische gegenüber organischen Spurenelementen, wovon gewisse in reduzierter Menge zudosiert wurden, zu gleichwertigen Legeleistungen. Das Verabreichen von Futtermischungen mit organischen Spurenelementen bietet eine Möglichkeit, die Menge an Schwermetallen im Kot zu reduzieren. Zur optimalen Umsetzung sind jedoch weitere Untersuchungen, insbesondere Versuche zur optimalen Dosierung nötig.. Literatur TausonR, Kajer J, Maria G. A, Cepero R, Holm k.-E, 2005. Applied scoring of integument and health in laying hens. LAYWEL EU-project 502315