Vermeidung von Bodeneierproduktion durch Nesttraining

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Vermeidung von
Bodeneierproduktion
durch Nesttraining
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VERMEIDUNG VON BODENEIERPRODUKTION DURCH NESTTRAINING
Eier, die außerhalb des Nests, auf dem Boden oder am
Nestaufgang abgelegt wurden, sehen oft schmutzig oder
fleckig aus. Schmutzige Bodeneier tragen ein erhöhtes
Risiko bakterieller Kontaminierung und können nach ein
paar Tagen im Brutapparat explodieren. Wie frühere
Untersuchungen ergeben haben, sind ca. 0,5 Prozent der
Produktion schmutzige Bodeneier. In den ersten Wochen
der Eierproduktion kann der Anteil höher liegen. Schmutzige
Eier sollten immer vernichtet werden. Eine fachmännische
Hennenkonditionierung vor der Legereife und Nesttraining
in den ersten Legewochen bewirkt in der Regel, dass der
Anteil der Bodeneier in Betrieben mit manuell abgenommenen
Nestern unter 4 Prozent bleibt bzw. unter 8 Prozent bei
Verwendung mechanischer Nester. Falls dennoch mehr
schmutzige Eier produziert werden, schaffen diese
Handlungsempfehlungen eventuell Abhilfe.
Die Produktion sauberer Puten-Bruteier beginnt mit
fachmännischem Nesttraining. Das Nesttraining beginnt
unmittelbar nach der Umstallung in den Legestall und
erstreckt sich über die ersten Legewochen. Am kritischsten
ist der Zeitraum zwischen dem zehnten Tag nach der
Lichtstimulation und dem Ende der ersten Eierproduktionswoche. In diesem Zeitraum kommt es darauf an, der
Truthenne das richtige Nestverhalten anzugewöhnen. Sie
muss dazu animiert werden, das Nest für die Eiablage
aufzusuchen und sich dabei sicher zu fühlen. Nach der
Eiablage soll sie das Nest für die nächste Henne freimachen
(ob nach manuellem/mechanischem Austreiben
oder freiwillig).
Hennen, die zwischen Aufzucht und Dunkelstall günstige
Lebensbedingungen vorfinden, sprechen unweigerlich
besser auf richtig durchgeführtes Nesttraining an.
Hauptvoraussetzungen für fachmännisches
Nesttraining:
1. Überbelegung vermeiden
2. Saubere, hochwertige Einstreu
3. G
ute Nährstoffversorgung, damit zuchtlinientypische
Körpergewichtskurven erzielt werden
4. Gesunderhaltung der Tiere
Viele Herden sprechen gut darauf an, wenn 1 oder 2
Wochen vor der Lichtstimulation bereits Vorlegefutter
gegeben wird. Dies gilt vor allem dann, wenn die Tiere die
ersten 28 Lebenswochen leicht unter Standardgewicht
gehalten werden. Vorlegediäten weisen in der Regel einen
Gehalt an Calcium, Phosphor und Eiweiß auf, der zwischen
dem von Aufzuchtfutter und Legefutter liegt. Ansonsten
kann – sofern Zeitplanung und Betriebsausstattung dies
erlauben – auch eine Umstallung wenige Tage vor der
Lichtstimulation zur Stressvermeidung beitragen. Die
Herden sollten nicht umgestallt und fotostimuliert werden,
solange sie noch auf Erhaltungsfutter mit niedrigem
Energiegehalt sind. Ab Beginn der Stimulation muss
Legefutter gefüttert werden.
Für manuell betreute wie auch für mechanische Nestsysteme
gilt, dass die Nester geschlossen sein müssen, wenn die
Hennen in den Elterntierstall kommen. Es tut den Hennen
gut, wenn sie sich ein paar Tage in der neuen Umgebung
eingewöhnen können. Neue Futterstationen, Tränken,
Schlafplätze, Lichtverhältnisse, der Stress durch die Umstallung
in den Legestall, der Beleuchtungsstress: All das fällt mit den
körperlichen und hormonellen Veränderungen zusammen,
die eine nicht geschlechtsreife Junghenne in den zwei
Wochen zu bewältigen hat, in denen sie zur Legehenne
wird. 7 bis 10 Tage nach der Lichtstimulation (10 bis 12
Tage bei schweren Linien) beginnen die meisten Herden
damit, hocken zu bleiben und eine Neststelle zu suchen.
Das ist die beste Zeit zum erstmaligen Öffnen der Nester.
Eine kleine Menge sauberes Nestmaterial hilft, die Hennen
zu den Nestern zu locken. Die Nestklappen bleiben tagsüber
offen, müssen aber nachts geschlossen sein. Wenn die
Nester nachts offen sind, müssen die Tiere frühmorgens
aus den Nestern getrieben werden. Es bewährt sich, die
Hennen bei regelmäßigen Stallgängen aufzutreiben und
sie an die Gegenwart von Menschen im Stall zu gewöhnen.
Mechanisches oder manuelles Austreiben zwei- bis viermal
am Tag sorgt dafür, dass jede Henne ein Nest findet und sich
die Tiere nicht angewöhnen, im Nest zu schlafen. Oft
kommt es vor, dass verletzte Hennen das Nest nicht
verlassen, um der Belästigung durch Artgenossinnen zu
entgehen. Diese Hennen sollten in ein Kranktiergehege mit
Nestern umgesetzt werden. Nach ihrer Genesung können sie
als Nestlegerinnen wieder zurückgebracht werden.
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VERMEIDUNG VON BODENEIERPRODUKTION DURCH NESTTRAINING
Die Eier sollten ab Produktionsbeginn regelmäßig
abgesammelt werden. Die Eiabnahme und das Austreiben
der Hennen sollte mindestens viermal täglich erfolgen.
Jedes Mal, wenn die Produktion um 10 Prozent zugelegt
hat, sollten zwei Abnahmegänge dazukommen. Ab
50 Prozent Produktion sollte während der Hauptlegezeit
stündlich abgenommen/ausgetrieben werden. Die
Nestklappen sollten nachts immer geschlossen bleiben, aber
frühmorgens geöffnet werden, bevor eine nennenswerte
Legeaktivität einsetzt. In Ställen mit mechanischen Nestern
müssen die Hennen von den Nestaufgängen gescheucht
werden, wenn die Nester die ersten beiden Legewochen
geschlossen sind. Das Wegscheuchen von den Aufgängen
kann im Rahmen des Bodenei-Absammelns über die
gesamte Legephase fortgeführt werden. Wenn diese
Tätigkeit mit Beginn der Legephase regelmäßig ausgeführt
wird, werden die Tiere dadurch nicht gestresst oder
geschädigt. Wird das Wegscheuchen in den ersten beiden
Legewochen nicht richtig durchgeführt, werden einige
Hennen dazu neigen, sofort zum Nest zurückzukehren.
Hennen, die das Nest nicht freimachen, werden als Erste
brütig und zwingen andere letztendlich dazu, ihre Eier auf
dem Boden abzulegen. Eine legebereite Henne, die nicht
ins Nest kann, wird fast zwangsläufig zur Bodenlegerin.
Es gibt viele Theorien, wie man Bodenlegerinnen am
besten zu Nestlegerinnen umerzieht. Durch Abzäunung
der Eckbereiche und gute Ausleuchtung der gesamten
Stallfläche können Hennen vom Bodenlegen abgehalten
und zum Nestbesuch animiert werden. Gutes Nesttraining
ist jedoch die wirkungsvollste Methode zur Verhinderung
von Bodenlegerinnen. Bodenlegerinnen werden auch zu
Glucken. Und an deren Verhalten ist schwerlich etwas zu
ändern. Herden, die gut in die Nester legen, produzieren
hygienischere Eier und enthalten weniger brütige Tiere.
Außerdem ist bei ihnen die Wahrscheinlichkeit höher, dass
sie dauerhaft gut legen.
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