Bedingungen des Übergangs von Jugendlichen im Grenzbereich

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Teilhabe 4/2015, Jg. 54
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Bettina Lindmeier
150
WISSENSCHAFT
UND FORSCHUNG
Nantke Schrör
Bedingungen des Übergangs von
Jugendlichen im Grenzbereich der
Förderschwerpunkte Lernen und geistige
Entwicklung in die berufliche Bildung
| Teilhabe 4/2015, Jg. 54, S. 150 – 156
| KURZFASSUNG Thema des Beitrags ist die schwierige Situation von Jugendlichen im
Grenzbereich zwischen den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung im
Übergang in berufliche Bildung und Beschäftigung. Dazu werden Bedingungen des
Übergangs, insbesondere die Rahmenbedingungen, die durch das „Übergangsregime“
geschaffen werden, dargestellt und Alternativen skizziert.
| ABSTRACT Conditions of young persons' transition at the interface of the funding priorities learning and cognitive development into professional training.
The contribution's topic is the difficult situation of young persons at the interface of the
funding priorities learning and cognitive development during their transition into professional training and employment. Therefore, the transition's conditions, especially the
general framework and conditions that are set by the „transition regime“ are outlined
and alternatives sketched.
Einleitung
Übergänge zwischen Bildungsinstitutionen erfahren seit einiger Zeit verstärkt
Aufmerksamkeit. Übergangsprozesse
werden in aller Regel unter Bezug auf
gesellschaftliche Modernisierungsprozesse, die Entscheidungsspielräume
wachsen lassen, als Entscheidungsprozesse der Jugendlichen verstanden. Dabei wurde bereits durch KEUPP (1990)
darauf hingewiesen, dass die Chancen
und Risiken, die in Übergängen entstehen, ungleich verteilt sind, so dass
Jugendliche mit schwierigen persönlichen und sozialen Ausgangsbedingungen meist eine Verschärfung ihrer
Marginalisierung erfahren. Der Beitrag
rezipiert einleitend vor allem sozialpsychologische und soziologische Beiträge
zum Übergang in ihren wesentlichen
Aussagen und fragt nach der besonderen Situation von Schüler(inne)n mit
sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Grenzbereich von Lernen
und geistiger Entwicklung. Besonderes
Augenmerk gilt dabei der noch wenig
untersuchten Situation von jungen Erwachsenen, die nicht direkt, sondern
erst nach einigen Jahren in die Werkstatt für behinderte Menschen einmünden. Im Anschluss daran wird die Bedeutung des Übergangsregimes thematisiert und danach gefragt, wie für diese
Gruppe bessere Wege der beruflichen
Teilhabe eröffnet werden können. Dazu
wird auf biografietheoretische Zugänge
zurückgegriffen, da mit ihrer Hilfe die Bedeutung der Entscheidungsprozesse der
Jugendlichen im Übergang und die biografische Anschlussfähigkeit bestimmter
Angebote in den Blick kommen.
Chancen und Risiken
in Übergangsprozessen
Jeder menschliche Lebenslauf enthält
eine Vielzahl von Übergängen. Sie markieren Schnittstellen innerhalb des
individuellen biografischen Verlaufs
und der sozialen Struktur, an denen
sich der bisherige Lebensverlauf nachhaltig wandelt (KUTSCHA 1991, 113;
GRIEBEL, NIESEL 2004, 35). Übergänge gehen immer einher mit „dem
Sich-Einknüpfen in neue soziale Netzwerke, mit der Klärung und Übernahme neuer Rollen, mit Veränderungen
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