Sympathikus und Parasympathikus Sympathikus und Parasympathikus sind zwei antagonistisch arbeitende Nervenstränge. Der Sympathikus entspringt im Rückenmark und der Parasympathikus hat seine Ursprungszellen im Hirnstamm. Sie sind dem limbischen System untergeordnet. Die Transmittersubstanz sympathische Erregungen (rot) erfolgen über Noradrenalin; die Transmittersubstanz parasympathischer Erregungen (blau) erfolgen über Acetylcholin. Pfeile bedeuten Aktivierung Normalerweise verhalten sich Sympathikus und Parasympathikus synergetisch, d.h. beide Systeme sind aktiv und ergänzen sich zur optimalen Steuerung der innervierten Zielorgane, wobei die Sympathikuswirkung am Tage und die Parasympathikuswirkung bei Nacht überwiegt. Beispiel: Vegetative Steuerung der Sexualfunktion Die Erektion der Klitoris bzw. des Glieds wird über den Parasympathikus vermittelt. Erreicht die sexuelle Erregung während des Beischlafs eine kritische Reizschwelle, kommt es bei der Frau zu Kontraktionen der Scheidemuskulatur und beim Mann zur Ejakulation des Spermas, was über die Nervenzellen des Sympathikus vermittelt und subjektiv als Orgasmus empfunden wird. Bei der sexuellen Erregung und vor allem während des Orgasmus kommt es zu erheblichen Irritationen des sympathischen Nervensystems, die sich in Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks, des Atemminutenvolumens, die Erweiterung der Pupillen und erhöhter Tragfähigkeit der Schweißdrüsen manifestieren.